Ifc. M® Sette 8 14. August 1934 Vier Todesurteile und schwere Kerkerstrafen Im Putschlstenprotefl Internationale Sommerschule Aussig In der Wechselrede zum Referat des Genos­sen I a d o u l l e, sprachen am Freitag Dr. Rühlberger(Trautenau ), Weber(Bet» sailleS), Dr. Walter(Zürich ), und Dr. Rit­ter(Warnsdorf). Wie Wechselrede hatte soviel neue Probleme angeschnitten, daß beschlossen wur­de, sie noch nicht als gelöst zu betrachten und spä­ter in der Debatte fortzusetzen. Schorsch(Oesterreich ) brachte dann auf­schlußreiche Tatsachen über die Lage des FGB in Oesterreich und die Stellung der Lehrer. Der zweite Bormittag der Sommerschule verlief auf diese Weise außerordentlich angeregt und brachte wohl allen Teilnehmern Anregungen und er­wünschten Aufschluß. Für den Nachmittag war ein Ausflug nach Hirschberg vorgesehen mit Besichtigung des Kinderheims derArbeiterfür- sorge", von dem die Teilnehmer und Gaste aus dem Ausland restlos begeistert waren. Am Samstag hatte das Hauptrcferat Kurt, der über Liberalismus, FasciSmuS, Sozialismus und die Erziehung der Jugend sprach. Der Vor­tragende gab zunächst einen klaren Ueberblick über die geistigen Voraussetzungen des Liberalismus und kennzeichnete dann diese Bewegung und ihre Auswirkung auf dem Gebiete der Wirtschaft, Naturwissenschaft, Kunst und insbesondere der Pädagogik in ihrer Blütezeit und die Folgen der schrankenlosen Befreiung dcS Individuums in der Verfallszeit. Die in dieser Etappe atomisierte Masse versuche der FasciSmuS durch seine allbe- lannten Methoden zusammenzufassen. Auf welche Weise er dies auf dem Gebiete der Erziehung ver­sucht, wurde an den Grundgedanken dcS Krieck» schen Buches: Nationale Erziehung aufgezeigt. Wesentlich sei die Ausschaltung des!verstandesmä­ßigen Denkens, da- durch Gefühl, Symbolik, Me- thaphysik erseht werde. Während sich so die Gei­steshaltung des FasciSmuS immer weiter von der Realität entferne, baue der Sozialismus auf den erkannten naturwissenschaftlichen Grundlagen auf und erkenne und erfasse vor allem die Bedeutung der menschlichen Arbeit für den Einzelmenschen und die Gemeinschaft. Diese grundlegende Er­kenntnis müsse in der Erziehung jederzeit maß­gebend sein und habe in den Arbeitsschulen sei­nerzeit nützliche Anwendung gefunden. Die Er­rungenschaften der Technik mußten auch eine tech­nische Neuordnung der Gesellschaft bedingen. In der Bewegung der Kinderfreunde habe diese Neuordnung teilweise ihren Ausdruck gefun­den. In der Diskussion sprachen Dr. Walter (Zürich ), und Prof. Herbig(Budweis ). Am Nachmittag hielt Doz. Dr. P k 1 h o d a (Prag ) einen außerordentlich aufschlußreichen Vortrag über die Schulpolitik der Tschechoslowakei , worin er deren Hauptbestrebungen: Vereinheitli­chung, Verstaatlichung. Ausbau und di« Schul­versuche der Einheitsschulen besprach.(Individua­lisierung des Unterrichtes, aber Kollcktivisierung der Erziehung). In die Debatte griffen dann Weber(Versailles ) Mercier(Casablanca) und Borgers(Rotterdam ) ein. Aus der Wechsel­rede ergab sich der Wunsch, die cntsprchcnden aus­ländischen Verhältnisse kenncnzulernen, eine Auf­gabe, die der nächste BortragStag lösen wird. Konsolidierung der Sozial ­demokratie In KarpathoruBland Am 12. August fand, wiePrävo Lidu" be­richtet, eine sozialdemokratische Konferenz in UZHorod statt, an der auch der Zentralsekretär der tschechischen Sozialdemokratie, Genosse D u n d r teilnahm. In dem Bericht über diese Sitzung wird gesagt, daß alle Hoffnungen der Gegner der So- zialdemokratie auf eine Zersplitterung der Partei in Karpathorußland zunichte geworden sind. Die sogenannteungarische Opposition", die sich in der Sozialdemokratie Karpathorußland- aufge­tan hatte, hat nicht in sachlichen Dingen» sondern in unerfüllten persönlichen Ambitionen ihren Grund gehabt. Die Positionen der Partei sind nach wie vor unerschüttert. Das vertrauen in die Partei in Karpathorußland muß noch wachsen, weil die Agrarpartei selbst nunmehr die Richtig­keit der Politik der tschechischen Sozialdemokratie in der natiomklen Frage Karpathorußland- hat «»erkennen müssen, bezw. diese Politik nach­ahmt. Die tschechisch« Sozialdemokratie ist stet- ruthenisch und nicht großrussisch orienttert gewe­sen und die Agrarier fördern jetzt auch(wie wir übrigen- vor einigen Tagen schon berichtet haben) da» Athenische Element." »(Fortsetzung von Seite 1.) Wien , 13. August. Sämtliche Angeklagte« iw Putschisten-Prozeß wurden de- Hochverrate-, Zranz Leeb außerdem der öffentlichen Gewalt» tättgkeit, begangen durch Freiheitsberaubung an dem Kriminalbeamten, für schuldig erklärt. E» werden verurteil: Josef H a S l» Franz L e e b, Ludwig Matze« und Erich Wohlrab-um Lode durch de« Strang, Emil Schrott und Joh. Dobek zu leben-länglichem Ker. ker, Leopold Steiner und Franz Fröhlich zu 20 Jahren schweren Kerkers und Franz PrrngerzulS Jahr« schweren Kerker-, o In einer Reihe österreichischer Städte tag­ten Montag die Militärgerichte gegen national» ozialistische Putschisten. ES wurden Kerkerstrafen von 10 bis 18 Jahren verhängt. Ole kommunistisch« Verleumdungs- kampagne I« der kmuuruuistischeu Presse wird, wie nicht«der- zu erwarten, weitergelogeu. Rur dass rS augenblicklich im Zeichen derEinheits­front" geschieht. Go berichte» di« kommunisti­sche» Zeitunge»«»erlich, daß O t t o Bauer oder seine Mittelsmänner mit de« Kabinett Schuschnigg über die gegeusettige Tolerierung verhandel«. Alle diese Rachrichte« find frei erfunden. Die SPOe.,»ad zwar sowohl die Revolutionäre» Sozialisten als da- Brünner Auslandsbüro, führe« keinerlei Brr- Handlungen mit dem DiktatnrkaViuett und sei­ne» variable« Lakaien. In bürgerlichen Blätter» taucht»euer- ding» die Meldung auf, dass der frühere Ab­geordnete Schneeberger«tt der Regie­rung über de« Eintritt der Arbetter i« die EiuheitSgewerkschast verhaadle. Auch da- ist ei» unbestätigtes Gerücht. Wenn aber Gchureber» ger oder sonstwer tatsächlich verhaadelt hatte» so wäre« das selbständige Gschaftlhubereien einzelner Leute, aber keine Aktion der Partei. Oesterreich muh wieder ddntökratlsch werden I Pari», 13. August.(Havas.) Der ehe­malige jugoslawische Minister Svetozar Pribicr- vie gewährte dem Berichterstatter de»Petit Journal" ein Interview über di« österreichische Frage, wobei er unter anderem sagte: ES ist not- wendig, dem RationalsozialiSmu» in Oesterreich mit einer Hebung de» österreichischen nationalen Qktantat» zu begegnen. Den einzigen Schutzwall gegen den Anschluß» der unter den heutigen Per- hältuiffen sicherlich verheerende Wirkungen nach sich ziehen müßte, bildet gerade der österreichische demokratische Geist, der mtt dem deutschen Hit» leri-mus nicht zu vereinbaren ist. Die ö st e r r«i» chische Demokratie ist leicht zu er neuern, und zwar in der Weise, daß die früheren frrundschastlichvn Lande zwischen den Christlichsozialen der Provinz und den Sozial­demokraten in den Städte« wieder erneuert wer­de«. Aus diese Weise ließe sich da» Problem wenigstm» provisorisch löse«. Immer neue Wattenkunde Wien » 12. August. I« den letzten Tagen wurden abermals zahlreich« nationalsozialistische Waffenlager, so». a. in Kapfenberg in Steier­ mark und in den Böhlerwerken gefunden, wo man drei Maschinengewehre, groß« Mengen von Muni­tion» hundert Bajonette«sw. auffand. Gegen diese Firma wird in ähnlicher Weis« wie gegen die Alpine Montangesettschaft eingeschritten werden. Vie Industriellen alsNationalsollallsten Wien , 18. August. Außer der Alpinen Mon­tangesellschaft und den Böhlerwerken stehen noch andere große Jndustrieunternehmungen im ver­dachte, die illegale nationalsozialistische Tätigkeit unterstützt zu haben. Auch gegen diese Unterneh­mungen wird eingeschritten werden. Es handelt sich vor allem um die Oesterreichisch-amerikani» sche Magnesitgesellschaft in Radent­ hein in Kärnten und um die Firma Schoeller und Bleckman. 11«! ImBurgenvereln" Wien , 12. August. In den Kanzleien de» Vereine» zur Erhaltung alter Burgen, des soge­nanntenOesterrcichischen BurgenvereinS", wurde eine polizeilich« Haussuchung vorgenommen, deren Ergebnis zu der Verhaftung des Sekretärs des Vereine« Grafen Aichelburg wegen ille­galer nationalsozialistischer Tätigkeit führte. Der österreichische Burgenverein, dem zahlreiche Ade­lige angehören, wird wahrscheinüch aufgelöst werdru, Der Wiener Putschistenprozeß brachte keine weiteren Ueberraschungen. Die Angeklagten blie­ben dabei, daß sie die Sache für eine legale Aktion gehalten hätten. Das Gericht billigte ihnen diesen Glauben nicht zu. Soweit die verhandlungsleiter die Klarstel­lung de- Sachverhalts nicht absichtlich verhinder­ten, verdichtetesichderverdach., daß an dem Putsch höhere und höchste Stellen beteiligt waren. Es ist ganz ausgeschlossen, daß die stundenlangen Vorbereitungen, an denen sich untergeordnete Polizei-Organe in großer Zahl beteiligten, ungehindert hätten vor sich gehen kön­nen, wenn nicht ein stilles Einverständnis mit hö­heren Stellen geherrscht hätte. UebrigenS fahren die reichsdeutschen Zeitungen fort, Fey der Mit­wisserschaft zu beschuldigen. Pari», 13. August. Rach den charakteristi» chen Anzeichen einiger Meldungen Mer die Habs­ burger , die nunmehr in den Pariser Blättern im­mer häufiger auftauchen, und nach den Vermu­tungen z. B. daß Otto Habsburg sich aus Stockholm eine Braut heimholen wolle, oder daß der ehemalige König Alphons XIII., in Bled den jugoslawischen König Alexander für die Restau­ration zu gewinnen versuche könnte man mit Recht glauben, daß die Restaurierung der Habs­ burger den üblichen journalisttschen Stoff für den Sommer bilden werde. Das heutigePetit Journal" leitet jedoch seinen Kommentar mit den Worten ein:«Wir mögen wollen oder nicht, sicher ist, daß die häufigen Reisen der ehemaligen Kaiserin Zita und Otto Habsburgs , die Bera­tungen der Herren Schuschnigg und Gömbös und vor allem die Erklärung Starhembergs die Habs­burgerfrage in das vorderste Interesse gerückt ha­ben." Auch wenn anzunehmen ist, daß es sich eher um ein den erwähnten verantwortlichen Politikern gewidmetes Interesse handelt, ist es doch sicher, daß sich solvohl die gestrigen als auch die heuti­gen Pariser Blätter sehr eingehend mit der Habs­ burger -Frage befassen. Bon den gestrigen Blättern machte das sozia­listische OrganP o p u l a i r e", welches sich gegenMer der gegenlvärtigcn österreichische» Re­gierung und dem Kabinett Mussolinis ablehnend verhält, auf die Gefahr einer etappenweisen Durchführung der Habsburger -Restauration auf» mcrksgm. Da Mer alle, durch die Unabhängigkeit Oesterreichs aus« Tapet, gebrachten, Fragen eine Kriegsgefahr bedeuten, ist das einzige Mit­tel zur Lösung dieser Frage die Anrufung des Völkerbundes, welcher»ach Anschau« u»g des sozialistischen Blattes einzig und allein in der Lage ist, den Ereignissen die Stirn zu bie­ten. Aus einem absolut entgegengesetzten Lager stellt der gestrigeEcho de Paris" fest, daß ge­wisse Anzeichen des Versuches vorliegen, Europa vor das Dilemma zu stellen: Anschluß oder die Habsburger , abgesehen von einigen Anzeichen dafür, daß der Reichsverweser Horthy gegen die Restaurierung der Habsburger auf den ungarischen Thron ist. Sicher ist, daß sich Gömbös und Schuschnigg gleichwie Mussolini und Starhemberg mit diesen beiden Fragen be­faßt haben. Es ist allerdings bekannt, daß sich Mussolini gleichwie die Kleine Entente und mit ihr Frankreich dem Anschlüsse cntgegenstellen. Etlva in der Mitte dieser zwei extremen Stimmen steht der gestrigeLe Temps", welcher an einigen Stellen von den Habsburgern spricht. So kommentiert das Blatt in seinemDie Unab­hängigkeit Oesterreichs " betitelten Leitartikel die Reise Starhembergs nach Italien , welche es als eine Ueberraschung bezeichnet und geht von der Anschauung aus, daß sowohl die Restaurierung der Habsburger als auch der Anschluß eine Kriegs­gefahr bedeuten, um so mehr als die Nachfolge­staaten die Expansivbestrebungen der Habsburger in Wien befürchten mühten. Aus Genf wird dem Tsch. P.-B. geschrieben: Wie gewöhnlich wird vor der Konferenz der Session des Völkerbundes eine Ratssitzung statt­finden. Der Rat tritt bereits am 7. September zu seiner 81. Sitzung zusammen und wird außer einigen BerwaltungSfragen eine ganze Reihe poli­tischer, finanzieller, wirtschaftlicher, und sozialer Probleme zu beraten haben. DaS Völkerbund -Plenum, das zu seiner 18. Session am 10. September in Genf zusammen­tritt, findet in seinem Arbeitsprogramm einige schwerwiegend« politische Fragen, deren Lösung allgemeiner Aufmerksamkeit begegnen wird. Der Konflikt Paraguay Bolivien wird zum erstenmal auf dem Arbeitsprogramm des Völker­ bund -Plenums stehen. Außerdem soll in der zu­ständigen Kommission bestimmt werden, wie mtt dem Vorschlag der polnischen Regierung auf Ver­allgemeinerung der internationalen Verträge über den Schutz der Minderheiten verfahren werden soll. Man rechnet mit Bestimmtheit damit» daß Rußland unter Umstände» durch LermittüMO Segen den deutschen Gesandten bzw. gegen die Rede, die er anläßlich des Todes Hindenburg » gehalten hat, wenden sich dieLi- dovc Noviny". DaS Blatt schreibt: Es Merrascht, daß der deutsche Gesandte sich nicht, wie eS diplomatischer Brauch ist, aut ein Einschreiten im Außenministerium beschränk», son­dern sich darüber in einer öffentlichen Kundge­bung beschwert hat... ES ist notwendig zu sa­gen, daß der deutsche Gesandte einen eigenarti­gen und sehr ungewöhnlichen Weg der Beschwerde gegen die Regierung eines Staates erhoben har, bei welcher er Gesandter ist. Es wäre weder röt­lich noch zweckmäßig, die Protest- oder polemi­schen Kundgebungen gegen dieses Auttreteu des deutschen Gesandten zu unterschätzen. Wir be­schränken unS deswegen darauf aufmerksam zu machen, daß unsere Presse nicht mit Gewalt gleich­geschaltet wurde und es ist auch notwendig zu sa­gen, daß die kritischen Bemerkungen der erwäbn- ten Presse Mer Hindenburg bei weitem nicht so grob und beleidigend waren, wie einige Artikel der gleichgeschalteten deutsch « Presse, darunter auch deS offiziellen nationalistischenVölkischen Beob­achter" über den Präsidenten Masaryk . Schließlich muß man auch bemerken, daß unser Standpunkt und unsere Stellung zur deutschen Emigration nicht von den Wünschen der deutschen National­sozialisten, sondern durch unsere grundsätzliche demokratische Ueberzeugung und durch unsere Rücksicht auf das Staatsinteresse bestimmt sind. Diese tapfere Sprache des tschechisch-bürger­lichen Blattes könnten sich die deutschbürgerlichen Blätter, wie dieBohemia" und di«Landpost" zum Muster nehmen. Schlecht getarnt Bor einiger Zeit Haben die Kommunisten in dem Bestreben, einen Keil in die Einheit der sozialdemokratischen Arbeiterschaft zu treiben, un­ter dem NamenKlassenkampf" den sie da­mit schänden ein Blättchen herauSgegeben, das alsOrgan für die oppositionellen sozial­demokratischen Arbeiter und Jugendlichen" be­zeichnet wird. Sie tvollten diesmal ganz beson­ders schlau sein und ihre Absichten tarnen, des­halb ließen sie den Wisch nicht in der KarlSgaffe in Reichenberg erscheinen, sondern von einem sonst unbekannten Herrn K n e s ch e in Alt-PaulSdorf herauSgeben. Wen der Inhalt des Blättchens eS ist das bei den Komniuiiisten übliche Gelöster über die Sozialdemokratie noch nicht über dessen Herkunft unterrichtet hätte, der wird jetzt gründlich aufgeklärt. Der letzten Nummer lag ein Rundschreiben bei, das folgendermaßen beginnt: AltpaulSdorf, 10. August 1934. Werter Postabonnent l Wir haben Ihnen mit heute die 7. Nummer der neuerschienenen sozialdemokratischen Oppo- sitionSzeitschriftKlassenkampf" gesendet und, da Sie die Zeitung nicht retournierten, nehmen wir an, daß Ihnen diese Zeitung gefällt und Sie sie regelmäßig zu abonnieren wünschen. In diesem Falle ersuchen wir gleichzeitig, bei dem Kolporteur desV o r w ä r t s", der Internationale", des.Kämpfer" oder auch desTempo" den geringfügigen aufge­laufenen Betrag zu begleichen. Aber, aber, wer lvird denn so ungeschickt sein! Besser tarnen, ihr Kommunisten, sonst gibt Väter­chen Stalin eine schlechte Zensur. Otto In Schweden Stockholm, 12. August.(Reuter.) Otto von Habsburg ist heute früh aus Kopenhagen kom­mend in Helsingborg eingetroften und reiste mit- tels Automobils in nördlicher Richtung ab. In Stockholm wird er Montag abends oder Dienstag früh erloartet. irgend eine- anderen Staates oder einer Staa- tengruppe seine Kandidatur auf dir Mitglied­schaft im Völkerbund anmelden wird. Dir Hin­dernisse, die sich der Ausnahme Rußlands al» Mitglied des Völkerbünde-»och entgrgrnstellen, sind nicht mehr internationaler Art, sondern au-schließlich nationaler» tor-halb sie nicht mehr in Erwägung gezogen werden. Auch di« Schweiz , die bi-her Rußland d« jure nicht an­erkannt hat und deren Presse die Sowjetunion immer noch scharf angreift, wird in keiner Weise gegen Rußland manifestieren, höchsten» wird sich der schweizerische Vertreter in der Bökkerbundversammlung der Sttmme enthal­ten. Allgemein ist man der Ansicht, daß ver E i n t r i 1 t R u ß l a n d- in den Völkerbund zur normalen Entwicklung der politischen Situation in Europa gehöre und daß gerade die Ablehnung Sowie». rußlands in Genf die größte Ueberraschung dar­stellen, wenn nicht gar eine ernste Komplika­tion in der europäischen Politik Hervorrufen würde. . SPOe verhandelt nicht mlt| Französische Stimmen Schuschnigg Genf in Erwartung der USSR