Ceite 2

Mittwoch, 15. August 1934

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Wir sind bisher davor bewahrt geblieben. Imenschließen, ohne Hintergedanken und Zielen müssen die demokratischen Parteien, müs- ihnen in irgend einem kleinen Ort in unserem Eine Demokratie, deren Minister keine Unifor. Intriguen. Sie müssen aber auch darauf achten, fen Regierung und Parlament alle Kräfte ein- weiten Band oder in einem von Kommunisten men aus weißer Seide mit goldenen Schärpen daß unter ihnen selbst Einigkeit und feßen, um die Wirtschaftskrise zu be- verseuchten Betrieb einmal gelingt, zu einer tom­tragen, die keinen Reichsjägermeister im Odins . Klarheit über die wesentlichen Aufgaben kämpfen, das Massenelend durch eine meist unter Vorspiegelung anderer Bwvede- munistischen Versammlung oder Konferenz helm mit Lanze, keinen Henker mit Akkordlohn, herrscht, daß sich der Feind nicht im eignen Lager neue Ordnung der Gesamtwirtschaft zu über einige Sozialdemokraten hinzubekommen. Diese meist unter Vorspiegelung anderer 3rvede- keine kommandierten Volksabstimmungen mit einniste. Und sie müssen das Uebel der Beit an winden. Eine konsolidierte Gesellschaft wird find nun auf einmal hoch geschäßt, geehrt und 50 Millionen Jasagern, nicht einmal ein Pro- der Wurzel fassen. Die wirtschaftliche das sicherste Fundament der Demokratie, eine umworben. In den Berichten in ihrer Presse pagandaministerium braucht, keine bankrotten Not, die Verzweiflung der Mas- gesunde Demokratic der beste Schuß gegen den schweigen die Kommunisten in Fürsten als Reichsverweser engagiert und deren fen, vor allem die Verzweiflung der Jugend Balkanismus sein, der in den Nachbarstaaten leugnung von sich am liebsten ganz, dafür wird Gesandte weder putschen noch Angst vor der Ku. bilden den Nährboden des Extremismus. Noch) wütet und an unseren Grenzen zu zündeln ver- die Anwesenheit eines Sozialdemokraten gc= stern war er noch ein Sozialfascist" und morgen gel des Chefs haben müssen, eine schlichte, ohne energischer als bisher und mit klar erkennbaren sucht. wird er es wieder sein mit fettester Schrift Pflanz und Glanz arbeitende Staatsmaschinerie, registriert. Dieses heitere Spiel treiben sie nun die bemüht ist, der wirtschaftlichen Not zu Leibe schon unbelehrbar wie sie einmal sind viele Jahre mit dem gleichen negativen Erfolg. Sie werden es auch noch weiter treiben, bis sie von den Arbeitern endgültig zum Teufel gejagt wer= den oder bis Moskau die Geldsendungen ein­stellen wird.

zu riüden, das iſt inmitten der faſciſtiſchen Ditta Leichtes Anstelgen der Arbeits­

turen die Tschechoslowakei .

losigkeit in Nordböhmen

Verschlechterung der Situation in einer Reihe von Textilbetrieben

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Die Anzahl der durch die Gewerkschaften

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Aber eben das paßt gewissen Herrschaften nicht. Der Ehrgeiz und die Verantwortungs­losigkeit des Herrn Gajda haben zu einem zwar lächerlichen, aber symptomatischen Putsch. versuch geführt. In den deutschen Gebieten Die Situation auf dem nordböhmischen Ar-| Notstandsarbeiten durchgeführt, bei denen 4065| Marienbader„ ,, Bund der machte sich immer wieder der Einfluß des beitsmarkt hat sich verschlechtert. Während im ge- Arbeiter beschäftigt waren. Hitlerismus bemerkbar. Die national. amten Staatsgebiet die Anzahl der Arbeitslosen In einigen politischen Bezirken bleibt die Deutschen " eingestellt im Juli von 582.810 auf 566.470 gefallen ist. Anzahl der angemeldeten Arbeitslosen noch im­sozialistische Partei wurde aufgelöst. Aber ihre Marienbad, 14. August. Der Bezirksver: zeigt im Gebiet der Landesarbeitszentrale in mer ziemlich groß, wie folgende Zahlen, bei de- band des Vereins Bund der Deutschen" in Ma­Mitglieder arbeiten teils im geheimen, teils als Reichenberg ( Nordböhmen ) die Anzahl der Ar- nen die Daten vom Ende Juli 1933 in Alam- rienbad veranstaltete, wie bekannt, gemeinsam Funktionäre der Sudetendeutsch en beitslosen im Juli leider bereits eine wenn mern erscheinen, beweisen: Reichenberg 11.232 mit der lokalen Gruppe der dortigen Vereine in Heimatfront weiter an ihren verbrecheri- auch nur geringe Erhöhung um 396, wovon( 13.364), Tepliß- Schönau 9458( 11.816). Einsiedl bei Marienbad am 4. und 5. August ein schen Plänen. 192 auf Lehrlinge und Lehrmädchen entfallen. Gablong a. N. 9205( 13.284), Zetschen 8758 fogenanntes Heimatfest", das von der Bezirks­Zum 1. Mai waren schon neben Klecksereien Ende Juli waren in den 47 Anstalten Nordböh-( 11.103), Aufsig a. G. 8575( 6980), Böhmisch behörde unter gewiffen Boraussetzungen bewilligt und Fahnenspuk ernste Attentate geplant. e p. mens 115.752 Arbeitslose angemeldet, d. i. um Leipa 8508( 10.216), Komotau 8199( 7832), wurde. Die Veranstalter haben jedoch die festge= Lizer Nazi wurden im Besiz recht gefähr. 238 mehr als Ende Juli 1932, aber um 20.303 Duy 7690( 8092), Brür 6765( 8853) usw. jeßten Bedingungen nicht eingehalten, so daß Ab­licher Bomben betroffen, in Schönlinde weniger als Ende Juli 1933 und um 36.854 we- den Berufsgruppen nach handelte es sich um hilfe durch das Einschreiten der Gendarmerie ge­verhinderte nur der rasche Zugriff der Gendar. niger als im Jänner 1934. In 27 Arbeitsver- 21.621( 25.927) Tertil, 18.057( 21.525) schaffen werden mußte. Desgleichen mußten die mittlungsanstalten zeigt sich eine Erhöhung der Hilfs, 17.574( 21.469) Glas- und 10.574 unerlaubten Bänder in den deutschnationalen merie und die Wachsamkeit der sozialdemokrati- Anzahl der angemeldeten Arbeitslosen, in 20( 12.731) Metallarbeiter und Arbeiterinnen, um ſchen Arbeiter, daß eine Esse umgelegt und Dy. Anstalten noch ein Rückgang. Soweit es sich um 9577( 10.683) Tag- und 9476( 10.037) Bau- Farben beseitigt werden, die von den beim Feſte Blumen verkaufenden Mädchen über die Brust namonbomben geworfen wurden. Nun hat man die Berufsgruppen handelt, so zeigt sich in 11 arbeiter usw. aber dadurch begangen, daß bei den am 5. August getragen wurden. Die größte Ungehörigkeit wurde in Saaz eine Bombenfabrik ausgehoben und Gruppen eine Erhöhung der Anzahl der Arbeits­es ist interessant die Spuren zu verfolgen, lofen, in einer Gruppe bleibt die Zahl unverän- unterſtüßten Personen ist auf 34.554 gestiegen in Einsiedl veranstalteten Umzug die Staatss die von diesem gefährlichen Gift- und Pulver- dert und in 14 konnte noch ein weiterer Rüdgangi. um 1410 Personen, von denen 744 auf flagge an der Spiße des zuges von einer im lager einerseits nach Dresden , in die Spio. feſtgeſtellt werden. Die Differenzen sind nicht Textil- und 198 auf Glasarbeiter, 185 auf Han- Drte als geistig beschränkt bekannten Person ge= nagezentrale der NSDAP , der allein groß. Um größere Zahlen handelt es sich nur bei dels- und Industrieangestellte, 142 auf Metall- tragen wurde, die die Fahne dann in den Garten den Tertilarbeitern, um 698, bei den landwirt- arbeiter usw. entfallen, die Anzahl der zeit- trug, wo das Fest veranstaltet wurde und sie dort herrschenden Partei des totalitären deutschen schaftlichen Arbeitern um 449, bei Handels- und weise ausgesezten durch die Gewerkschaften un hinter den Ausschank stellte, wo sie von jemandem Reiches, die aber andererseits auch in die so auf- Industrieangestellten um 199, bei Lehrlingen terſtüßten Personen stieg auf 17.326, d. i. um auf den Boden und schließlich hinter den Zaun richtig demokratische und engelsreine Sude- und Lehrmädchen um 192 und bei Holzarbeitern 2304( davon 1427 Textil, 400 Glas-, 347 Me­tendeutsche Heimatfront Konrad um 128; cin Rüdgang der fast ausschließlich tallarbeiter und Arbeiterinnen usw.). geworfen wurde. Das Bezirksamt in Marienbad bestrafte den Vorsitzenden des Bezirksverbandes Henleins führen. Die Behörden sind einer auf Investitions- und Notstandsarbeiten zurüd­A. Wohlrab mit einer Geldbuße von Kč 5000, Organisation auf der Spur, die ganz Nordböh. zuführen ist fonnte bei Bergarbeitern um 414, im Falle der Uneinbringlichkeit mit 14 Tagen Ges men zu ihrem Arbeitsfeld gemacht hat. Noch ist bei Bauarbeitern um 348, bei Taglöhnern um das Verwaltungsstrafverfahren eingeleitet und fangnis. Es wurde gegen sieben weitere Personen es jedesmal gelungen, dank dem reibungslosen, 340, bei Hilfsarbeitern um 149 beobachtet wer­unpathetischen Wirken des demokratischen den. gegen sieben die Strafanzeige bei Gericht erstat= Staatsapparates, zu verhindern, daß die Bom­tet. Außerdem wurde am 14. ds. M. auf Grund ben explodieren. Aber Gefahr ist im Verzug. Die des Vereinsgesetzes die Tätigkeit der beiden Ver­Vorgänge in den Nachbarländern finden ihr Wann findet ein Sozialdemokrat bel| zialdemokrat bleibt, ist er in der kommunistischen ten, eingestellt. Weitere Maßnahmen in dieser cine, die das Fest in Einsiedl veranstaltet hats Echo bei uns. Die Verzweiflung einer Jugend, die sich in Deutschland in ihrem den Kommunisten Anerkennung? Terminologie ein Klassenverräter und ein La- Richtung werden folgen. Schein- Idealismus verraten sieht, die in Dester­fai der Bourgeoisie". Die Einschäßung eines So­Die Kommunisten haben sich bei der Beur- zialdemokraten ändert sich aber mit einem Der alte Trick. Die Bohemia" benüßt reich von ihren Auftraggebern geopfert wird und teilung ihrer sozialdemokratischen Klassengenossen Schlage, wenn er auch nur mit einem Ohr den einen Artikel F. V. Krejčis im" Pravo Lidu", um am Galgen endet, sucht immer neue Ventile und einen merkwürdigen Maßstab zurechtgelegt. So- tommunistischen Sirenengesängen Gehör zu schen- die tschechische gegen die deutsche Sozialdemokratie, es ist nicht so unnatürlich, daß die belogene und lange ein Sozialdemokrat treu zu seiner Gewerk- fen scheint. Gegenwärtig machen die Kommuni- die Presse der tschechischen Genossen gegen unsere betrogene nazistische Jugend blindlings um sich schaft und zu seiner Partei steht, ist er ein ,, Ver- sten wieder einmal in Einheitsfront. Unsere so- Presse auszuspielen. Dieser Trid ist so alt wie schlägt, daß diese Ausbrüche nun auch auf unse- räter" und Sozialfascist". Solange er unter sozialdemokratischen Arbeiter und die Freien Ge- die sozialdemokratische Bewegung überhaupt. Jm­rem Gebiet und mit der Zielrichtung gegen die zialdemokratischer Führung mit Aufgebot aller werkschafter haben in der Ueberzeugung, daß die mer hat den deutschen Chauvins die tschechische tschechoslowakische Demokratic stattfinden. Kraft für die Interessen seiner Klasse fämpft und Stommunisten nur ein neues Manöver durchfüh-( oder französische oder italienische) Sozialdemos Wie kann solche Balfanisierung der Repu. bemüht ist, die der Arbeiterschaft durch die lom- ren wollen, alle Einladungen mit selbstverständ- fratic scheinbar imponiert, immer haben tschechis Niederlagenstrategie blif abgewehrt, wie fann das Uebergreifen des munistische zugefügten licher Sicherheit abgelehnt und die Haltung der sche Nationalisten den Kampf gegen die tschechi Chaos in unser Land verhindert werden? Die Schlappen auszuweßen, ist er ein verbrecherisches Partei, die in einem offenen Antwortschreiben schen Sozialdemokraten durch verlogenes Lob der Subjekt. Ganz gleich, ob er im Betriebe gegen und in einem Flugblatt begründet wurde, restlos deutschen Sozialdemokraten zu fördern versucht. an der Erhaltung der Demokratie Lohnraub und Unternehmerwilltür fämpft, ob er gebilligt. Wo es zu öffentlichen Diskussionen tam, Wir halten deshalb den„ neuen" Versuch der„ Bo­interessiert en, die von Verantwortungs im Konzentrationslager von fascistischen Barba- wie fürzlich in Pihanken( Bezirk Teplitz), haben hemia" nur fest, um zu zeigen, als wie hoffnungs­gefühl für den Staat und seiner Bürger erfüll- ren gequält oder ob er am Galgen für seine die Kommunisten verdammt schlecht abgeschnitten. Tos die" Bohemia" als politischer Fall auch in ten Kräfte müssen sich fester zusam Ueberzeugung stirbt, solange er ein treuer So- Aber es tann natürlich doch vorkommen, daß es dieser Hinsicht zu betrachten ist.

Jagd

nach

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A

Im ganzen wurden 86 Investitions- und

das Tuch mit dem Kopf Abu Ussas. Ein Blick noch FRITZ ROSENFELD: traf Pal: in dem Blid war der Garten und der Gong, die Bäume und die Brunnen und die Mäd­chen. Dann nahm Pal das Tuch mit dem Kopf Abu Ussas, und jagte weiter.

Axjutta

Die Verfolger blieben bei der Leiche Scha­EIN ROMAN ZWISCHEN TRAUM UND TAG gins stehen. Mit ihren Lanzen zerfeßten sie seinen Leib. Die Augen stachen sie aus, in denen die Fladernde Lichter stiegen aus den Toren. Da Bilder des Gartens waren. Schagin, wo ist die nahm Schagin sein Schwert, schnell bieb er den Rote in dem Wams mit den goldenen Schnüren? Kopf Abu Ussas ab, hüllte ihn in ein Tuch, und Wo sind die tscherkessischen Tänzerinnen und die fie liefen, liefen den Marktplatz entlang und so Mädchen aus Arabien mit den braunen Leibern? schnell sie nur toniten zum Tor. Weich ist der Sand der Wüste, er wird dich bald umschließen. Tief ist der Schlaf des Todes, kein Ala Eddin erweckt dich mehr, um dir das Schwert in die Hand zu drücken.

Schon gellte hinter ihnen der Ruf: Die Aſſaſ­finen! Der Dolch Ala Eddins! Die Assassinen sind in der Stadt! Schon verliefen sich die Menschen, berriegelten ihre Häuser, verhängten ihre Fenster, versteckten ihre Habe.

Einsam lag der Körper Abu Ussas auf dem Marktplay.

In der Schenke am Tor rief Pal:„ Reiter Ala Eddins!", und sie hatten neue Kamele, und die Kamele trabten hinaus in die Nacht.

Kein Wort sprachen sie in dieser Nacht. Aber es war, als hörten sie Hufe hinter sich, es war, als würden sie verfolgt. Sie blidten sich um, aber in der schwarzen Finsternis saben sie teinen Reiter.

Als Schagins Leib nur noch ein Klumpen Blut und Knochen war, septen die Verfolger Pal nach. Aber er hatte einen großen Vorsprung ge­wonnen, sie sahen ihn laum mehr, hinter Sand­hügeln ritt er, noch tauchte sein grüner Mantel auf, wehend im Wind, dann war er verschwunden. Da lehrten sie heim. Einen Toten hatten sie für einen Toten: bas galt.

Er

Am Rand des Gebirges nahm Pal ein ferd: den Kopf des Toten trug er in dem Tuch. Gr blidte ihn nicht an. Der Mund hätte sich auf­tun tönnen und fragen: warum habt ihr mich Als der Morgen dämmerte, erkannten sie, daß ermordet? Die Augen hätten sich auftun können zehn, zwölf Gewaffnete ihnen folgten. Sound fragen: was habe ich euch getan? schwangen sie den Bogen, auf den Spißen der An einem Morgen langte Bal in Ulleita an. Shiverter tanzte das junge Licht. Müde waren Tula führte ihn zu Ala Eddin. die Tiere Pals und Schagins, langsamer gingen„ Wie geht es Abu Ufa, meinem Freund?" sie. Näher und näher famen die Verfolger. Die fragte der Alte. Hat er neue Teppiche zu ver­ersten Pfeile zischten an ihnen vorüber. Durch taufen, ich will sie mir ansehen, meine Burgen Bals Mantel fuhr ein Pfeil, sein Gefieder blieb werden größer und größer nie habe ich genug steden, Federn bunter Vögel. Teppiche."

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Näher und näher tamen die Verfolger. Da Bal antwortete nicht. Er hielt Ala Eddin traf Schagin ein Pfeil. Mitten in den Rücken.( das Tuch mit dem Kopf Abu Ussas entgegen. Tula Er schrie auf, fiel vom Kamel, in seiner Hand war nahm das Tuch, schlug es zurüd.

Schwer wirken die Folgen der ungünsti= gen Lage in der Landwirtschaft, die schwache Baubewegung, die kleine Anzahl der Investi= tions- und Notstandsarbeiten und besonders die Verschlechterung der Situation in ciner Reihe von Textilbetrieben.

"

Blutig lag der Kopf des Alten, die offenen| mers," sagte Osmin. Sie wohnt am Tor von Augen waren glasig und gebrochen. Kaschgar , im dritten Haus."

"

„ Das ist mein Freund Abu Ussa," sagte der Fürst. Das ist der Mund, der mir den Tod ge­weissagt, das sind die Augen, die mein Ende sahen."

Dann ftand er auf und schrie in den Saal, daß die Säulen zitterten:

"

Jeder wird so vor mir liegen, der es wagt, meinen Namen durch den Kot zu zerren und an meiner Macht zu zweifeln. Jeder, hörst du, Pall"

Pal neigte den Kopf, er tonnte nicht sprechen in dieser Stunde. Er konnte nicht sprechen, solange das Haupt des Toten vor ihm war.

"

Gebt ihm einen neuen Mantel," befahl Ma Eddin. Gebt ihm einen Krug Bein. Er hat mir treu gedient. Ich will ihn belohnen."

Tula führte Pal in den steinernen Raum, in dem die Krüge standen und die Speisen. Er feßte sich neben ihn, er fragte nach Schagin. " Tot ," sagte Pal.

Tula schwieg.

schwerem, roten persischem Wein. Tula trant. Bal Eine Schüssel stand vor Bal, ein Krug mit fentte den Kopf. Er konnte nicht essen und trinken, solange das Haupt des Toten im Saal lag.

gegen

Den Kopf legte er in die Arme, stemmte fich den Tisch. Schagin," schrie er,„ Schagin." Tula trant.

"

VIII.

,, Es ist gut, Osmin, es ist gut," sagte Ala Eddin. Ihre Augen werden nicht lange in Kasch­ gar glühen, und ich selbst will vergleichen, ob ihr Haar schwärzer ist als Ebenholz."

Osmin lachte; ein hohles, hölzernes Lachen. Ala Eddin ging zu einer Truhe, holte eine Halss fette, einen Beutel.

,, Sieh her, Osmin. Was willst du lieber: die Kette oder den Beutel?"

Demin hoďte vor Alla Eddin. Ein einfältiges Gesicht machte er, runde, fleine Augen:

..Fürst der Fürsten , ich denke, bas Halsband ist für die Haare, die schwärzer sind als Ebenholz, und der Beutel ist für die Augen, die heißer sind als die Sonne des Sommers."

Da lachte auch Ala Eddin. ,, Nimm!"

Er warf Demin den Beutel zu, das Hats band. Geschict fing der Kundschafter den Beutel auf, die Kette. Schnell verschwanden sie in seinen Kleidern.

,, Und der Weg?" fragte Ala Eddin. Ich kenne den Weg. Ich führe dich." ..Du willst einen bideren Beutel?" lachte Ata Eddin.

..Wie du meine Gedanken errateft, Herr! I bergehe vor Bewunderung. Einen dideren Beutel. für die Haare, fchwärzer als Ebenholz, und eine längere Rette, für die Augen, heißer als die Sonne.

Immer dein ganz getreuer Diener, Fürst." der Kundschafter.

Ald Eddin schlug seinen Gong an.

..Du bist ein luger Mann, Osmin, immer Eddin. Keiner sprach so vertraut mit dem Fürsten Osmin, der Kundschafter, hoďte neben la auf deinen Vorteil bedacht!" sagte Ala Eddin. der Berge wie er. Vier Monde war Osmin unter- lachte wegs gewesen. Viele Dörfer und Städte hatte er gesehen, in viele Häuser geblickt und mit vielen Menschen gesprochen. Aber nur von einer Stad! erzählte er Alla Eddin, und von einer Frau. Ihr Haar ist schwärzer als Ebenholz, und ihre Augen glühen heißer als die Sonne des Soms!

ein," befahl er.

Zwei goldene Becher wurden gebracht, ein großer Krug mit Wein.

( Fortseßung folgt.}