St. Bürokratius

Bon Jff und Betrow.

( Aus dem Russischen   von S. Brauner.).

Ein junger Moskauer   Arzt tam nach Odessa  , um dort seinen Urlaub zu verbringen.

Als er zum erstenmal in seinem Leben über zwei freie Wochen verfügte, bemerkte er plöglich, daß die Welt schön war, ebenso die Menschen, ins besonders deren weibliche Hälfte. Er fühlte, daß ohne sofortige energische Maßnahmen seinerseits er niemals im Leben glücklich sein und als efel­hafter Junggeselle in einem Zimmer sterben

merde, unter deſſen Bett alte Soden und Fla­

schen liegen würden.

Nach einigen Tagen spazierte der junge

Meditus am Meeresstrande, Arm in Arm mit einer jungen Dame.

,, Sosialbemokrat

Werteiler eingerichtet? Regulieren Sie hier den Seelenverkehr?"

,, Etwas weniger laut, Bürger, besonders was die Verkehrsregelung anbetrifft." ,, Sic zertreten hier Liebesblüten," Heulte der Doktor.

„ Benehmen Sie sich hie ranständig." „ Und ich wiederhole: Sie zertreten."

..Sie sollen hier die Ruhe nicht stören." Ich bin ein Ruhestörer? Somit ist also die Liebe kein himmlisches Gefühl mehr, sondern eine Ruhestörung? Ausgezeichnet. Gehen wir weiter, Ljußia."

Draußen auf der Straße konnte sich der naive Chefandidat lange nicht beruhigen. ( Schluß folgt.)

PRAGER ZEITUNG

Gerichtsbeamter als Schreib maschinendieb und Betrüger

Ein Sonderling.

Brag, 14. August. Der 23jährige Gerichtsbeamte Er machte die größten Anstrengungen, um Start S. aus Nusle, der bei einem hiesigen Be­ihr zu gefallen. Er sprach natürlich mit leiden- zirksgericht tätig war, wurde heute dem Strafsenal schaftlicher Bruststimme, erzählte selbstverständlich We areèef aus der Untersuchungshaft vorgeführt. allen möglichen Unſinn. Er log ſogar, daß er Er war angeklagt, aus den Amtsräumen feiner Dienststelle zwei Schreibmaschinen gestohlen zu haben. Mitglied der Tscheljustin- Expedition und der beste Freund des Profeffſors Schmidt sei. Er machte ihr Polizei die fofortige leberwachung aller Prager  Seine Festnahme wurde dadurch ermöglicht, daß die cinen Heiratsantrag, bot ihr ein Zimmer in Mos- Versaßämter anordnete, in der Voraus­fau, sein Herz, eine eigene Küche und Zentral- ficht, daß der Dieb seine Beute dort in Geld um­heizung an. Das Mädchen überlegte ein wenig und seven werde. Tatsächlich erschien gleich am nächſten willigte ein. Morgen ein Dienstmann, der mit den vermißten Maschinen beladen war, in der Hauptanstalt des Versagamies in der Neustadt. Der am Schalterfenster lauernde Detektiv konnte eine Viertelstunde später den Dieb verhaften, der unweit des Leihamtes auf seinen Boten wartete. Es war Karl S., dem nun nichts übrig blieb, als sich zu ſeiner Verfehlung zu

Hier überspringen wir acht Seiten einer künstlerischen Beschreibung der Reise mit einem geliebten Wesen in harter Wagentlasse.( Wir schlagen nur folgenden Aphorismus vor: Besser mit der Geliebten in der harten Wagentlasse, als allein im Schlafwagen).

In Moskau   tauften sie einen Fliederstrauß und begaben sich aufs Standesamt, um dort ihr eigenes Glück zu unterschreiben.

Was ein Standesamt ist, weiß doch jeder. Es ist dort nicht sonderlich sauber. Nicht beson­ders hell. Und es ist dort auch nicht sonderlich heiter, weil Ehen, Todesfälle und Geburten in ein und demselben Zimmer registriert werden. Als der Doktor mit seiner Frau Doktor das Standesamt, lächeln nach allen Seiten, betrat, erblickte er so­fort an der Wand das vorwurfsvolle Plakat: Der Kuß   ist ein Infektionsträger! Außerdem hingen noch an der Wand Adressen von Beerdi­gungsbüros und anmutige Bildchen, auf denen in tausendfacher Vergrößerung blasse Spirochäten, temperamentvolle Gonokokken und Kochsche Stäb­chen abgebildet waren. Ein reizendes Pläßchen für Eheschließungen!

In der Ecke stand eine an schmutzige Fuß lappen erinnernde künstliche Palme in einem grünen Bottich. Das war eine Gabe der Spoche. Sozuſagen— das ſprießende Grün der Zünfte. Heber derartige Dinge pflegten die Abendblätter mit faum unterdrücktem Entzücken zu schreiben: Suchum   in Moskau  . Die Standesämter schmüf­fen sich."

Der Standesbeamte prüfte die Dokumente des jungen Paares und gab dieselben zurück. ,, Sie tönnen nicht registriert werden." ..Aber ich bitte, wieso denn?!" fragte der Doktor besorgt.

befennen.

Mittwoch, 15. Anonft 1934. r. 189

.... die Uebernahme des Trainings bei Hertha BSC.   durch ihn ehrenamtlich, ohne Aufwand sentschädigung hindert Hanne aber nicht, auch in der neuen Saison sei­nem Verein als Spieler auszuhelfen."

Kunst und Wissen

Schriftstellerkongreß in Moskau  . Derzeit findet in Moskau   der all russische   Kongreß der sowjetrussischen Schriftsteller statt. Am ersten Tage des Kongresses wird Marim Gorki ein Re­ferat über die sowjetrussische Literatur balten. In Moskau   sind bereits zahlreiche ausländische Schrifts steller sowie auch Delegierte aus Weißrußland  , aus lien spielten 1: 1( 0: 1). Dieser Kampf war sport- Gruzinien, Armenien  , Azerbentschan, aus dem Fer= nördlichen Gebieten und aus Uzbekistan   eingetroffen.

ich minderwertig und wurde von den Italienern nen Often, aus der Krim  , aus Turkmeniſtan  , aus den

sehr roh durchgeführt.

Aus der Partei

Am Dienstag wurden die Bewerbe im Springen und die 100 Meter Freistil der Frauen ausgetragen. Im Springen besetzte Leikert( Tschechoslowakei  ) unter 15 Teilnehmern den dritten Play, während der zweite tschechoslowa- SPD.  - Flüchtlinge Brag. Donnerstag, den tische Springer, Nesvadba, auf den siebenten Play 16. Auguft, 8 Uhr im Parteiheim der DSAV., 10m. Die Brünnerin Schra met erzielte über Narodni tř. 4/111., Vortrag des Genoſſen I al id: Was war, was ist, was wird Meter Freistil einen fünften Play. Außerdem Eintritt nur gegen Parteiausweis, bzw. die 400 Meter fam im ersten Vorlauf Schön( Tsche­gelangten die Vorläufe über 400 Meter Freistiliei n." und die der 4 × 200 Meter zur Austragung. Ueber besondere Einladung. choslowatei) mit 5: 29.8 Min. als Dritter ein. Die beste Zeit erzielte in diesen Vorläufen nicht der Franzose Taris, sondern der Ungar Engiel mit 5: 13.4 Min. Jm Staffel- Bewerb startete die Tsche­ choslowakei   nicht. Die Fortsetzung im Wasser= ball- Turnier brachte der Tschechoslowakei   eine schwere Niederlage mit 6: 0( 2: 0) durch Schweden  . Ungarn   fonnte gegen Jugoslawien   nur nach Kampf mit 3: 1( 1: 1) gewinnen. Frankreich   schlug Belgien  4: 2( 0: 1) und Deutschland   blieb über Spanien   mit

6: 1( 2: 1) erfolgreich.

Da fein Grund vorlag, ihn in Untersuchungs­haft zu belassen, wurde er nach einiger Zeit auf freien Die Ergebnisse: Springen: 1. Esser( D.) Fuß gesezt. Das Erste, wozu er seine wieder- 135.74, 2. Marauhn( D.) 129.53, 3. Leifert( Tich.) gewonnene Freiheit benüßte, war ein weiteres, sehr 129.38, 4. Poussard( Frankreich  ) 123.24 Puntte. Nesvadba erzielte 98.10 Punkte. 100 Meter häßliches Stüd. Er begab sich nämlich schnurstraks zu den Eltern eines el lengurie reistil( Frauen): 1. Den Ouden( olland) der ihm während der Haft allerlei von seinen persön: 1: 07.1, 2. Mastenbroed( volland) 1: 08.1, 3. Arendt lichen Verhältnissen mitgeteilt hatte und lodie ihnen( Deutſchland  ) 1: 10.3, 4. Blondeau( Frankreich  ) unter der Vorspiegelung, er komme im Auftrag des 1: 10.9, 5. Schramet( Tsch.) 1: 12.2, 6. Salbert Sohnes, 5000 Kč heraus, angeblich zur Erleichterung( D.) 1: 12.9 Min. der Haft.

Heute war Karl S. also angeklagt der Verbre­chen des Diebstahls und des Betruges. Er verteidigte sich mit angeblicher Illuz urech nung 3 fähigkeit und führte eine Reihe sonderbarer Handlungen an, durch die er seine Ab­normalität glaubhaft machen wollte. So antwortete er 3. B. auf jedes ei ratsinserat, Taufe fostspielige Dinge auf Raten und verschenfe sie dann an seine Freunde u. dgl. Einmal habe er die ein­gelaufene dienstliche Post in den Papierkorb geworfen. Das Gericht blieb indessen dieser Verteidigung gegen= über ziemlich skeptisch, denn schließlich war Karl S. Beamter gewesen, ohne daß bei seiner Tätigkeit Spuren einer geistigen Störung zutage famen. Die Gerichtsärzte erkannten den Angeklagten auch als zurechnungsfähig verantwortlich im Sinne des Straf gefeßes, billigten ihm aber erbliche Belastung und psychopathische Veranlagung zu, infolge derer er als Sonderlingstypus zu betrachten sei. Dies verschaffte dem Angeklagten einen gewichtigen Milderungsgrund, so daß ihn der Gerichtshof zwar zu vier Mo= naten schweren Kerters verurteilte, gleichzeitig aber troß doppelten Deliktes den be= dingten Strafvollzug zubilligte.

Es geht nicht, weil der Paß Ihrer Beglei- Sport Spiel• Körperpflege

terin in Odessa   ausgestellt wurde. Wir registrieren aber nur auf Grund von Moskauer   Pässen." ,, Was soll ich also tun?"

Ich weiß es nicht, Bürger. Mit auswärti­gen Pässen registrieren wir nicht."

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,, Es heißt also, daß ich ein Mädchen aus ciner anderen Stadt nicht lieben darf?" ,, Schreien Sie gefälligst nicht. Wenn schreien würden..."

alle

Ich schreie nicht. Aber dies bedeutet, daß ich nur eine Moskauerin heiraten darf. Kann es denn in Liebesfragen eine Ortszuständigkeit geben?" „ Mit Liebesfragen befassen wir uns nicht, Bürger. Wir registrieren nur Ehen."

,, Was geht es aber Sie an, wer mir gefällt! Haben Sie hier vielleicht einen Familienglück­

Der Mann, der den Spazen Geld zuwarf

DFC. Brag gegen Bienna   Wien   2: 2( 2: 2). Ein mageres Ergebnis für die Prager  , wenn man bedenkt, daß dieses Spiel schon das vierte ist, das die Wiener   seit Donnerstag voriger Woche austru= gen. Der DFC. fonnte aud) diesmal keine Freude erweden. Das Half schuvamm, llanov 1 am mei­ſten, und die Stürmerreihe bot ebenfalls nichts ein­heitliches. Die Vienna  , welche mit Ersatz antrat, hatte ihren besten Teil im Dreiinnen und in der Verteidigung.

Vereinsnachrichten

ATUS

Atus, Brag. Turnen bereits im vollsten Gange. Die Genossen Möbius und Brandl leiten ab Donnerstag, den 16. Aug. wie­der das Geräteturnen.( Klavier: begleitung.)

Literatur

Otto Straffer: Der 30. Juni. Der bekannte Führer der Schwarzen Front  " Otto Strasser   ver­Broschüre, in der er die Vorgeschichte, den Verlauf und die voraussichtlichen Folgen der Abschlachtun= gen, die in Deutschland   am 30. Juni erfolgten, dar­stellt. In der angezeigten Schrift wird der Versuch gemacht, die verschiedenen Richtungen in Deutsch­ land   aufzuzeigen und zu charakterisieren, sowohl die­jenigen, welche nach dem 30. Juni an Macht ge= wonnen haben, als auch jene, welche an diesem Tage entmachtet worden sind. Strasser schließt mit dem Bekenntnis zur zweiten Revolution, für die er im Bunde mit allen sozialistischen   Elementen kämpfen will.

öffentlicht soeben eine mehr als 40 Seiten ſtarle

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Filme in Prager   Lichtspielhäusern bis einschließlich Donnerstag, den 16. Auguft. Internationales Leichtathletik- Meeting in Hol. Urania- Kino, Klimentská 4:„ Zwei himmelblaue land. In Amsterdam   fand am Sonntag ein inter­national reich beschicktes Meeting statt, das u. a. Augen." Thimig, Charl. Ander. Adria: Abenteuer sehr gute Ergebnisse brachte, und zwar: 100 Meter: im Süderpreß." Dicht. Alfa:„ Die gelbe Hölle." Berger( Holland  ) 10.5, Peacod( Amerika  ) 10.6 Menjou. Avion: Der rote Wagen." Sensat. Sel. 200 Meter: Berger 21.9, Sweeney( Eng- Birkusfilm. Beránct: Sizilianische Serenade." land) 22 Set. 400 Meter: Harding( Amerika  ) Musik. Lustspiel. Fénix: Ein Yankee als Hofs 47.9, Stanley  ( England) 49 Set. 800 Meter: Ben rat." W. Rogers.- Flora: Leise flehen meine Lie­Eastman( Amerika  ) 1: 53.8, Cooper( England) der." M. Eggerih.- Gaumont: Wochenendzauber." 1: 56.4 Min. 1500 Meter: Lowvelock( Neuseeland  ) Thimig. Hollywood  :„ Gruß u. Kuß Veronita." Fr 3: 53.3, Bonthron( Amerika  ) 3: 54.1 Min. 4 × 100 Gaal. Hvězda:„ Abenteuer im Süderpreß." Suja. Meter: Holland 42 Set., Amerita( Brustbreite). Julis:„ Friderita." D. Hörbiger, J. Wüſt. 5000 Meter: Kusocinsti( Polen  ) 14: 50.4, ban Koruna:„ Das Parfüm der Dame in Schwarz." Rumit( Belgien  ) 15: 25.1 Min. Hochsprung: John Kotva: Charleys Tante." Paul Kemp  . Lucerna: son( Amerika  ) 1.95, Metcalfe( Australien  ) 1.90 Charleys Tante. Paul Kemp  . Metro: Muts Weter. Weitsprung: Peacod 7.12 Meter. Stugel: fer und Kind." Henny Porten.  - Bassage: Hochzeit Torrance  ( Amerita) 16.25 Meter. im weißen Rößl." S. Niesc. Braha: Der rote Was ging da vor? Bei den Ruder- Meister- Wagen." Charl. Bidford. Radio: Madame Bo schaften in Luzern   blieb wie wir berichteten- vary." Nach G. Flaubert. Staut: Nadtes Ins der Stiff- Fahrer Zavřel   unerklärlicher Weise dem dien." Amerikanischer Abenteuerfilm. Světozor: Start fern. Der..P. M." meldet nun, daß der Ein Schritt vom Wege." J. Gaynor, Ch. Farrell. Die Europa  - Meisterschaften in Magdeburg   Sportler daran schuldlos sei, sondern daß sich die Alma:„ Das Schiff der Selbstmörder." William brachten am Montag einen dramatischen Kampf offiziellen Vertreter nicht um ihn gekümmert haben Boyd. Bajkal: Die schöne Unbekannte." Belvedere  : Die schöne Unbekannte, über 100 Meter Freistil, den der Ungar und ihn auch nicht verständigten, daß seine Diszi Liane Haid  . Czit nur durch Handschlag gewann. Die Ziclrich- plin darankomme. Zavřel erfuhr es erst, als ihm Liane Haid  . Beseda:„ Der Fall des Tyrannen." ter fonnten sich schwer einigen, wer gewonnen hatte. das Warten zu lange dauerte, daß alles schon vor- Možuchin. Fedorova. Carlton: Vom Maito Schließlich verfündete man, daß Czik mit 59.7 Set. über sei. Grosso zur Insel der Hoffnung."- Favorit: Po= Sieger sei und Fischer( Deutschland  ) mit 59.8 als Die Niederlage des tschechoslowakischen Frauen- larstürme." Louis Trenter. Lido: An allem ist zweiter anfam. Das war der einzige Schwimm- Gazena- Teams bei den Frauen- Weltspielen in Lon- die Liebe schuld." M. Eggerth. Louvre: Die fampf des Tages, den dann Wasserball- don, die überraschend wirkic, soll, wie verlautet. Nacht der großen Liebe." Novotná, Fröhlich. tämpfe ausfüllten. Die Mannschaft der Tschecho- Gegenstand einer hochnotpeinlichen Untersuchung Mačeška: In den Fesseln des Gesetzes." Brigitte slowakei verlor wiederum, und zwar wurde sie von werden. Nimmt man vielleicht an, daß die Reprä- Selm. Rogy: Vater sein dagegen sehr." L. Ull­rich. Deutschland   4: 1( 3: 0) geschlagen. Eine leber- fentantinnen gar gebummelt haben? Sport- Smichow:„ Fliegende Teufel." Flic Was man in Deutschland   allerdings glaubt. gerfilm. raschung bildete der 2: 1( 2: 1)-Sieg Jugoslawiens  1 Vejvodi: Walzerrausch. Eggerth, über Frankreich  . Ungarn   hatte mit Holland   leichte Der Düsseldorfer Mittag" brachte über den Ber  - örbiger. Valdet: Das Lied der Schwarzen Arbeit und gewann 9: 1( 4: 0). Schweden   und Sta- liner Fußballspieler Hanne Sobeck u. a. folgendes: Berge." J. Rina.

Die Europameisterschaften im Schwimmen

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Streifen, den der Schnee auf dem Fenstersims Da erinnerte er sich wieder daran, daß er sie überlegten, wozu die wohl gut sein könnten. freigelassen hatte, saßen und frosterstarrt an die doch ein reicher Mann sei, mit Geld ließe sich ja Der eine Spaß sagte, das wäre ein Ding zum Fensterscheiben pickten, als ob sie herein wollten. alles machen. Er konnte die Spaben nicht herein- Nester bauen, der andere, das wäre zu gar nichts Wäre der reiche Mann nicht trant gewesen, so lassen, weil er fürchtete, der Diener und der Dok- nüß, nur der dritte, der wohl der hungrigste war, hätte er seinem Diener geläutet und ihm befoh- tor tönnten ihn auslachen, und er gehörte zu de- meinte, man könnte doch propieren, ob das nicht Von John Carton. len, die Spaßzen zu verjagen; aber heute, da er nen, die das Gute nur in Heimlichkeit tun. Aber auch etwas zu essen wäre. So versuchten die Spat­Ein reicher Mann lag krank im Bette: er sich dem Tode nahe glaubte, tat er nicht nach sei- er könnte den Spaßen doch Geld geben, Spaßen zen, die Dollarscheine zu essen. Sie geben es je glaubte, daß er werde sterben müssen. In Wahr- ner sonstigen Gewohnheit, sondern das, was er fliegen schnell, wenn sie über dem Markte das doch bald wieder auf und flogen davon. Der heit bestand seine Krankheit in zu gutem Effen nie in seinem Leben getan hatte: er versetzte sich Geld fallen ließen, würde man sie schon dafür reiche Mann aber hatte sich beim offenen Fenster und zu wenig Bewegung. Immerhin, er selbst in die Lage eines anderen. füttern. Er griff unter seinen Polster, dort lag eine Lungenentzündung geholt und starb drei war überzeugt, daß es ihm sehr schlecht gehe, und Er dachte, wie falt es auf dem Fenstersims eine schöne, dicke Brieftasche; und da er ein Mit- Tage später. er begann sein langes Leben mit allen seinen sein müsse, ohne Feuer, ohne Kissen, in Wind und tagessen nie mit weniger als mit fünf Dollar Was die drei Dollarscheine betrifft, so hatte. Schlechtigkeiten zu bereuen. Er dachte an alle, die Schnee. Die armen kleinen Dinger! Sie mußten bezahlt hatte, nahm er für die drei Spazzen drei sie der Wind, als die Spaßen sie liegen gelaſſen er betrogen hatte, um reich zu werden, an alle, die hungrig sein und frieren. Er hatte Luſt, ſic. ins Fünfdollarnoten heraus, ging mit vieler Anstren hatten, in die Stadt gewirbelt und zwei davon er bestochen hatte, damit sie ihm helfen sollten, Zimmer hereinzulassen, damit sie sich erwärmen gung, denn er bildete sich doch ein, daß er ſter- ins Wasser geweht. Der dritte fick einem verhun­an die Bielen, die er beraubt hatte; denn seine tönnten; aber was würde sich der Diener denten, benstrant ſei, ans Fenster, und mit noch grö= gerten Vagabunden vor die Füße. Der glaubte. Medizin schmeckte ihm nicht. Es war Winter, und was der Dottor, dessen Besuch er jeden Augen- ßerer Anstrengung machte er es auf. Die drei fein Glück wäre ihm direkt vom Himmel geſchidt, draußen vor dem Fenstersims lag eine hohe blick erwartete, wenn sie drei Spaßen schen wür- Spaßen flogen davon. prüfte noch vorsichtig, ob das Geld nicht falsch sei, Schicht Schnee. Die Luft war schneidend falt, der den, die sich vor dem Ofen wärmten? Der reiche Der reiche Mann rief und rief, erst lockend, laufte sich dafür einen Revolver, und fiel nun Wind blics scharf. Im Zimmer war es warm, ein Mann bekleidete in der Welt eine sehr große dann in befehlendem Tone, die Spaßen saßen mit drei auf dem Heimweg verspätete Männer an. helles Feuer tuisterte lustig im Ofen. Der reiche Stellung, er mußte immer seine Würde wahren. aufgeplustertem Gefieder außer Reichweite. Der die nicht wußten, daß der Revolver nicht geladen Mann lag in seinem Bette sehr behaglich. Aber die armen kleinen Spaßen pickten in ihrem reiche Mann, war schon ganz zornig; aber er war, und nahm ihnen ihr Geld und ihre Keine Falte drückte ihn, die Kissen waren so ge- Hunger immerfort auf die Scheiben. Der reiche wollte doch eine edle Tat vollführen, also be- Uhren ab. richtet, wie er es am liebsten hatte. Aber bei Mann fühlte, ctivas müsse für sie geschehen. Er herrschte er sich, und legte die drei Fünfdollar­aller Behaglichkeit war er sicher, daß er sterben sah sich im Zimmer nach etwas Eßbaren um. noten auf den Fenstersims auf dem schmalen müsse und die Erinnerung an seine früheren Ta- Nichts war da. Seinen Tee hatte man ihm noch Streifen, den der Schnee freigelassen hatte, machte ten wollten ihn nicht verlassen. Plötzlich hörte er nicht gebracht, das Essen von früher war schon das Fenster wieder zu und legte sich ins Bett. Nach einer Weile tamen die Spaßen wieder, vor dem Fenster ein Geräusch. Er blickte auf und veggeräumt, da war nichts, was man den Tier­und sahen die Geldscheine auf dem Sims liegen; sah drei Spaßen, die zitternd auf dem schmalen chen hinwerfen konnte. Bezugsbedingungen: Bet Buſtellung ins Haus oder bei Bezug durch die Post monatlich Kč 16.-. bierteljährig Kč 48.- halbjährig Kč 96.-, ganzjährig Kč 192.-. billigst berechnet. Bei öfteren Einschaltungen Preisnachlaß. Rüdstellung von Manistripten erfolgt nur bei Einsendung der Retourmarken. Die Beitungsfrantatur wurde von der Boft- und Telegraphen direktion mit Erlas Nr. 18.800/ VII/ 1980 bervilligt. Druderet: Orbis". Drud. Verlags- und Beitungs- A.- G.. Prag  .

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Die Moral von der Geschichte: Wenn ein Dummtopf auch einmal eine gute Absicht hat, ſo müssen sie andere sehr oft teuer bezahlen. ( Aus dem Amerikanischen übersetzt.)

Inferate werden laut Tarif

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