Sette» Donnerst««, 16. August 1934 Ar. 190 böhmischen Fabrikanten auch politisch ein posi. tiveS Verhältnis zum Staate suchten und Rosche galt als Ministerkandidat. Das galt aber nur für die Zeit des Bürgerblocks. Aus der heutigen Koalition ist die Gruppe Rosche-Kafka bald aus- gesprungen. Seit Beginn des HItlerrummelS war eS sonnenklar, daß mit dcni Einschwenken der völ­kischen Gruppen in die Bahn einer kurzsichtigen Abenteurerpolitik die stidetendeutschen Wirt- schastSinteressen aufs schwerste gefährdet werden. Da hätte sich der Hauptverband energisch zu Worte melden müssen. Was geschah? Herr Rosche, der«och immer als Sprecher der nord- böhmische« Fabrikantenkreise gilt, machte als einer der ersten dentschbürgerlichen Politiker einen Kota« vor Hitler  . NieinalS.hat in der Zwischenzeit, da Vernunft und Wahnsinn um die Seele der Sudctendeutschcn ringen, einer der deutschen   Wirtschaftsführer ein besonnenes und mäßigendes Wort gefunden. Im Gegenteil! Aus allen Teilen des Landes kommen uns Berichte zu, wie von deutschen   Unternehmern die Hcn- lcinbcwegung offenkundig gefördert wird, wie die sozialdemokratischen Arbeiter, unsere gewerk- schaftlichen und politischen Vertrauensmänner systematisch ausgehungert und von allen Arbeits- Möglichkeiten ausgeschlossen werden. Wir wer- den darüber mit näherem Material dienen und die betreffenden Herren an den Pranger stellen. Man wird sich nächstens auch die Herkunft der zahlreichen AutoS anschaucn, die bei jeder Hen- leinparadc auffahren. Die stillen Förderer des sudetendeutschcn FaseiSmuS werden dem Rain- penlicht der Oeffentlichkeit nicht entrinnen. Dieses Doppelspiel hat sehr unangenehme Konsequenzen für die Industrie selbst. Soweit die BeschäftigungSmöglichkeitcn unserer indu- striellen Unternehmungen vom Einfluß des Staates abhängen, bleibt eS ausschließlich den deutschen   Sozialdemokraten überlassen, in der Regierung dafür einzutreten. Der Bund der Landwirte kümmert sich trotz phrasenhafter Be­kenntnisse zur Volksgemeinschaft und trotz seiner FührungSPofition im Bund der Deutschen  , darum einen Pfifferling. So kommt eS vor, daß in vielen Fällen, wo das Schicksal von Betrieben auf dem Spiele steht siehe den Numerus clausus in der Glasindustrie Arbeitervertre­ter und Unternehmer gemeinsam bei den Regie­rungsstellen eingreifen. Auch in anderen Fällen bedienen sich manche Unternehmer gerne des ge-. üierkschastlichen und politischen Einflusses der Arbeiter, wenn es um die Wegräumung büro- kratischer und kreditpolitischer Hindernisse der Betriebsführung geht. Hier wissen sie den staats­politische« Einfluß der deutschen Arbeiterbewe­gung zn schabe«. Im Lande draußen macht die deutsche   Industrie reaktionäre Klassenpoliük und wirft in vielen Fällen ihre wirtschaftliche Macht in die Waagschale, um diesen Einfluß zugunsten eines politischen Abenteurertums zu schwächen. In einem gemischtnationalen Lande hat natürlich die Arbeiterschaft eines Mindcrheits- Volkes ein eminentes Interesse daran, eine künst­liche Verlagerung der Existenzqucllen zu ver- meiden. Die deutsche Arbeiterbewegung dieses Landes hat auch auf diesem Gebiete ihre Pflicht stets erfüllt. Die deutsche Industrie in ihrer Ge- samtheit unterstützt seit der Staatsgründung eine Politik, die gegen ihre eigenen Daseinsinteressen gerichtet ist. Sie hat es unterlassen, sich eine aktionSfahige politische Vertretung zu schaffen und wird in reaktionärer Borniertheit auch in Die zwei Gesichter derBohemia DieBohemia" brachte in ihrer ersten Mittwoch-Ausgabe folgende Meldung: Bayreuth   ohne Ausländer Bei den Bayreuther Wagner-Festspielen wur­den bisher, wie Reuter aus Bayreuth   meldet, ins­gesamt 872 ausländische Besucher gezählt, ge­genüber 1078 im Jahre 1980. Davon entfielen 46 auf England und 88 auf die Bereinigten Staaten, gegenüber 187 Engländern und 846 Amerikanern im Jahre 1980. Der Besuch Bay­reuths seitens der Ausländer ist a u f e i n Drittelt»« Ziffern von 1980 zusammenge» schrumpft. Diese Meldung stand, wie gesagt, in der e r st e n Ausgabe derBohemia", die immer am Borabend in den Straßen P r a g S zu ha­ben ist. In der am Morgen erscheinenden und auch nach Deutschland   gehenden Ausgabe ehlte diese Meldung, die ein paar Stunden vorher als noch so wichtig erschien, daß man ihr eine Ueberschrift in großen Lettern gegeben hatte. Woraus zum hundertsten Male hervorgeht, daß dieBohemia" zwei Gesichter hat: eines, das sic dem demokratischen Inland zur Schau trägt, das andere, wahre, mit dem sie in Deutschland   Ge­schäft zu machen und bei den Teutonen im Inland Anklang zu finden versucht. Denn Herr Goebbels  , dessen reichsdeutschc Blätter natürlich über das Bayreuth   ohne Ausländer" nichts berichten bür­en, würde Herrn Hitlers  Bohemia" nicht mehr über die Grenzen lassen, wenn.sie auch nut an einer einzigen Stelle eine unangenehme Wahrheit über das Dritte Reich brächte. Ein Urteil über die doppelteMo» r al" derBohemia" erübrigt si-t>, zumal' es längst und an weit schiverer wiegenden Fällen ge« ällt ist. Vie Internationale Sommerschule In Aussig  Sonntag, den 12. August, unternahmen die Teilnehmer der Sommerschule-einen. Danipseraus- flug. Montag, den 18. August,.wurden die Referat« fortgesetzt. Den Borfitz führte Doz. Dr. P k i h o d a (Prag  ). Bor dem Hauptreferate gab Urech (Zürich  ) einen änregenden Ueberblick über das Schweizer   Schultvescn und dessen Organisationen. Prof. Weber(Paris  ) sprach über die Entwicklung der Einheitsschule in Frankreich  , über die die Be­deutung der richtigen Auswahl der Schüler aus Grund psychologisch fundierter Prüfungen und Tests. In der außerordentlich bewegten Wrchselrede, die eine Fülle neuer Fragen auswarf und besondere An­regungen brachte, sprachen Chaumont  (Frank­ reich  ), Jadoule(Lüttich  ), Mühlberger (Trautenau  ), Zoretti(Frankreich  ), der als den wahren Zweck der Sommerschule eben den Umstand bezeichnete, daß die vor dem internationalen Forum nur kurz angedcnteten Fragen gerade den einzelnen 25 - FRITZ ROSENFELD: öd(ücjutta BIN BOMAN ZWISCHEN TBAIIM UND TAG Der Kundschafter hielt den Krug, betrachtete ihn lauge. Woran denkst du, Osmin?" fragte Ala Eddin. Die Verse Omare j Khajjams klingen in meinem Ohr, Ala Eddin." Sprich I" Omar schrieb: Dem Töpfer sah einst im Bazar ich zu, Wie er den Lehm zerstampfte ohne Ruh. Da hört ich, wie der Lehm ihn leise bat: Nur sachte, Bruder, einst war ich wie du." Da stieß Ala Eddin den Krug zu Boden, daß er zerschellte. Du machst traurige Scherze, Osmin." Ich dachte an die Worte eines Weisen, Herr." Ala Eddin senkte den Kopf. Mit dem Fuß stieß er die Scherben des Kruges fort. Wein sickerte in den Teppich, rot wurde der Teppich, als hatte «in Erschlagener hn mit seinem Blute gefärbt. Als Osmin gegangen war, rief Ala Eddin die Führer d«S Heeres, Tula, Amar, Omak standen vor ihm. Die Stadt Kaschgar  , jenseits des Sees, ver­weigert mir den Gehorsam. Die Stadt Kaschgar  , jenseits des Sees, lästert Allah   und seinen Prophe­ten. Straft die Stadt Kaschgar  , legt sie in Trüm­mer. Erschlagt ihre Männer, bringt mir ihre Frauen. Nehmt Tragtiere mit für die Schätze der Stadt. Osmin zeugt euch den Weg. Wenn dreimal der Mond gewachsen und geschwunden, muß Kasch­ gar   wie der Boden der Düste sein." Sie neigten sich, Tula, Omak, Amur  , sie küßten die Pantoffel Ala Eddin». ' Sie riesen ihre Scharen zusammen. Tula, Omak, Amur,  'aus Akrod und Alumtt. Die Trommeln dröhnten, die Fanfaren san­gen, Schwerter wurden geschärft, Sättel über die Rücken der Pferde geworfen. Die Spitzen ihrer Lanzen prüften die Assassinen  , an scharfen Steinen wetzten sie ihre Messer. Pal betrachtete sein Schwert. Rein glanzte eS in der Sonne. Seit dem Tag, da er es gegen Ala Eddin erhoben, hatte er es nicht entblößt. Große Mäntel holten die Assassinen  , lange währte diesmal der Ritt, durch viele Länder kanien sie, wehender Schrecken mußten sie sein in der Wüste und in den Bergen. Sie nahmen keine Speise mit: Speise holten sie sich in den Dörfern; die Tiere des Waldes und die Häuser der Men­schen, alles war ihre Beute.! Teufel in weißen und roten und grünen Män­teln jagten sie über die Erde. Ala Eddin stand aus der Zinne seiner Burg. Osmin sah zu ihm empor. Ala Eddin hob die Hand, winkte ihm. Drei Scharen standen vor der Burg Ala Eddins. Tula und Omak aus Akrod, Amur   mit dem Herr von Alumat, Die Trommeln rollten und die Fanfaren schrien. Die Assassinen   zogen aus, eine aufrührerische Stadt zu strafen. In einer Wolke von Staub verschwand das jagende Heer. Noch sah Ala Eddin die wehenden Mäntel. Dann ging er in sein Gemach. Wie hatte Osmin gesagt: Haare, dunkler als Ebenholz, Augen, die heißer brannten als die Sonne des Sommers? Er ging zu seinen Frauen. Schwerter? Schwarze Haare hatten seine Frauen. Blut'« Rote Lippen hatten seine Frauen. Schreie der Sterbenden? Süß war der Gesang seiner Frauen. Fluch brechender Blicke? Heiß lag die Sonne über den Dächern seiner Burg, sie war ein goldener Segen. Mit den Gliedern feiner braunen Frauen spielte Ala Eddin, als das Heer dem Gebirge ent­gegenritt, da» blau und fern am Horizont stand. Zukunft auf sämtliche falschen Pferde setzen. Wenn dann der Einfluß der Arbeitervertreter nicht ausreicht, Schädigungen, wie sie im Falle der Regelung der Margarineerzeugung erfolgt sind, zu vermeiden, dann trägt die durch und durch negative sudetendeutsche. Unternehmer. Politik ein vollgerüttelt Maß von Schuld daran! zum Nachdenken anrcaen. Frau Senatorin S v a a k (Brüssel) wies.auf die wichtiae Rolle der Frau als Mutter und Lehrerin hin und stellte die Forderung' auf, die Frauen der weitesten Kreise in sozialistische Gedankengänge«inzuführen. Der Nachmittag war der Besichtigung der sozialen Einrichtungen der Stadt Aussig   gewidmet. (BerufSberatungSamt, Blindenschule, Schulzahn­klinik, Warmbad Kleische.) Am Abend im BoSS- haus wurde von I. H» d l(Aussig  ) ein Ueberblick über dj  « politisch« Lage in der Republik   gegeben. Den Borsitz führte Frau NyS(Brüssel). Am Dienstag, den 14. August, sprach I. Bracops(Brüssel) Über Eindrücke aus Gesprä­chen mit österreichischen Lehrern. Daraus konnten alle Teilnehmer der Sommcrschule ersehen, wie ge­rade die Lehrerschaft die Dcmokratte verteidigen muß. Nur in ihr hat die Lehrerschaft das Recht, sich frei zu organisieren und auf die Schule jenen Einfluß zu nehmen, der ihr zusteht. In: Anschluß sprachen Teilnehmer aller auf der Sommerschule vertretenen Nationen zum Programm der nächsten Sommerschule, die in der Schweiz   stattfindet. Zum Schlüsse dankte der Präsident de» Inter­nationale» Berufssekretariats der Lehrer. Univ.- Prof. Zoretti(Frankreich  ), allen Teilnehmern für den Besuch, den Aussiger Veranstaltern für das Entgegenkommen und die Liebenswürdigkeit, mit der alle aufgenommen wurden, insbesondere dankte er dem Organisator der Sommerschule I. Hu dl (Aussig  ) für die in allen Teilen glänzend vorberei­tete und dnrchgcführte Veranstaltung. Die Sommerschule war von 150 Lehrern und Lehrerinnen besucht. Davon waren 40 Franzosen, darunter einige auch aus Nord« afrika  , 15 Belgier, 10 Holländer einschließ­lich der zwei Vertreter der holländisch-indischen Leh­rer, fünf Schweizer  , drei Reichsdeutsche 15 Tschechen und 62 Deutsche au» unserem Staate. Einig« Teilnehmer befinden sich noch in Aus­ sig  , 48 beteiligen sich an der Studienreise nach Prag  , Pilsen  , Marienbad   und Karlsbad  . Wie Einheitsfront-Adressen zustande kommen Au» Fulnek   wird uns geschrieben: Im ReichenbergerBortvärtS" war unlängst eine No­tiz über eine BerbrüderungSaktion ztvischen So­zialdemokraten und Kommunisten in F u l n e k, dse über die Köpfe der Führer hinweg erfolgt sein soll.' DieseBcrbrüderüngSaktion" wurde zu» ständcgebracht von einem Kommunisten: namens Luft, der unlängst in Fulnek   eine Agitation von HauS zu Haus durchführte und auf diese Weise etwa 20 indifferente Arbeiter für seine Aftion zusammenbekam. Ilm auch ein paar organisierte Sozialdemokraten einzufangen, bedient er sich folgeirden Tricks: Er ließ eine indifferente Frau namens Anna Friedrich unterschreiben, die er für die Obmännin der sozialdemokratischen Organisation, die auch Anna Friedrich heißt, auS- gab. Diese Unterschrift zeigte er nun organisierten Sozialdemokraten und sagte ihnen, sie könnten unbedenklich unterschreiben, weil ja auch die Ob­männin der Parteiorganisation einverstanden sei. Tatsächlich gingen dem feinen Herrn zwei Par- Stunden und Stunden, Tage und Tage rit­ten die Assassinen  . Durst brannte in ihrer Kehle Ihre Blicke baten Tula und Omak, ein wenig Rast zu halten. Die aber wiesen Wetter den Weg. vor­wärts, die Stadt zu strafen an Leben und Eigen­tum, die sich dem Fürsten   widersetzt! Ala Eddin wollte es, Allahs   Prophet! Berge zogen vorüber, Hügel, flaches Land, Häuser, deren Bewohner flohen, als sie die Män­tel der Assassinen   am Horizont erblickten. Tiere stoben auseinander, als eine Lanze der Assassinen  in ihre Mitte saust«. Dörfer lagen ausgestorben da: Die Assassinen   kommen, die Assassinen  kommen! In einem der Dörfer machten sie endlich Halt, als die Sonne sank. In leere Häuser gingen sic, die Pferde banden sie an die Bäume. Wo Leben war, hieb ihr Schwert zu. Das Lager der Krieger Ala Eddins muhte sein wie die Wüste, wenn das Brüllen der Löwen   alle» Getier verjagt hat. In einer Scheune, auf altem Stroh, schlief Pal. Bon.   einer Wiese kam der Duft des Heus. Seine Hand hielt den Schwertknauf umspannt. Noch war das Schwert glänzender, unbefleckter Stahl. Wieviele Tage noch und zerstörtes Leben schrie aus ihm. Am Morgen leuchtete das Schwert, wie das Haar ArjuttaS. Axjutta, Axjutta. Pal stützte den Kopf in die Hände. Weit ging sein Blick, über die Ge- fährten hinweg. Groß und hell und blau war der Himmel dieses Morgens, ein Riesenauge, das klar und gütig auf die Erde niederblickte. Axjutta, dein Haar, hell wie dieser Morgen, Axjutta, deine Äugen, hell wie dieser Himmel, Axjutta, daS Lied deiner Hände, auf dem heißen, weichem Instru­ment Ningender Lust gespielt, dein Schritt, der tausendfaches Echo wecken mühte, wäre die Welt nicht taub für alle Harmonie. Axjutta! Roch schliefen die Assassinen  . Tula ging um­her, mit dem Schaft der Lanze weckte er sie. Sie rieben sich die Augen und fluchten. Kaschgar  , was teigenossen auf den Leim, die aber sofort ihre Unterschrift zurückzogen, als sie den an ihnen ver­übten Betrug erkannten. Da auch imVorwärts" über die Teilnahme der Mitglieder derUnion der Textilarbeiter" ge­schrieben wurde, haben wir auch bei dieser nach­geforscht. Die Leitung hat uns ganz dezidiert cr- klärt, das man Herrn Luft bei seinem ersten Ver­suche sofort hinauskomplimentiert und'kein Funk­tionär feine« Unterschrift hergegcben habe. Es wurde uns auch eine Erklärung der Ortsgruppen­leitung ausgefolgt, die folgendes sagt: Die OrtSgrupPenleituug der Ortsgruppe der Textilarbeiter in Fulnek   erklärt hiermit, daß sie keinerlei Zusagen an die Agitatoren der kommu« nistischen Partei gemacht und auch keine diesbe­zügliche Erklärung unterschrieben habe. Sollte die» geschehen sein, dann kann eS sich nur um indiflerenie Elemente handeln, von denen die Leitung der Ortsgruppe keine Kenntnis hat." Fulnek  , am 12. August 1984. Karl Hahn  , Obmann. Von der Leitung der politischen Lokalargani- sation haben wir ein Schreiben erhalten, in dem cs unter anderem heißt: Die unterferttgte Leitung erklärt hiermit, daß sich die Lokalorganisation unserer Pattei in keinerlei Verhandlungen mit der kommunistischen  Pattei eingelassen, und auch keine Erklärung un­terschrieben hat. Lediglich zwei Funktionäre, die in Unkenntnis der Sachlage sich überreden ließen und für die die Lokalorganisation die Verant­wortung ablehnen muß, haben dem Herrn Luft ihre Unterschrift gegegen. Im übrigen handelt er sich um indiflerenie Arbeiter, unter denen leider auch einige Mitglieder sind, die bei der Haus­agitation der Kommunisten ihre Unterschrift auf ein Schriffltück gesetzt haben, von dem ihnen aus­drücklich gesagt wurde, da» die» keine politische Tendenz habe, daher jeder Arbeiter unbedenklich unterschreiben könne. Die ganze Aktion bedeutet nichts anderes, als einen neuen Trick der kom­ munistischen   Agitation, auf den die Parteigenossen anderer Orte.hiermit aufmerksam gemacht wer­den. Gezeichnet: Anna Friedrich. Eichler Karl, Kraus Stefan. So sicht also der kommunistische Erfolg bet den sozialdemokratischen Arbeitern in Wirklich­keit aus. Dabei haben uns schon eine Reihe Ar­beiter erklärt, das sie unter diesen Umständen ihre Unterschrift unter allen Umständen schriftlich wie­derrufen werden. Jugoslawien   verbietet Kartelle Belgrad  , 15. August. Ueber Antrag des Mi­nisters für Handel und Jndustie erließ der Mini­sterrat Verordnungen betreffend die Aufhebung der Kartelle, die Maximierung des Zinsfußes und das Verbot für Jndustrieunternehmungen, Klei­der- und Schuhreparaturen in eigenen Wett­stätten zu übernehmen. Durch die Kartellverordnung ist die Bildung von Kartellen prinzipiell verboten. In besonderen Fällen kann die Gründung von Kartellen mit Be­willigung des Ministerrates und unter ständiger Kontrolle der Geschäftsgebarung dieser Kartelle durch besondere Regierungskommissäre gestattet werden. ging sie Kaschgar   anl Schlafen wollten sie, satt wollten sie schlafen! Aber der Lanzenschast Tulas fuhr derb in ihre Träume. Da sprangen sie auf, wuschen sich unter dem Brunnen des Dorfes, tränkten ihre Pferde, jagten weiter, über Ebenen, durch Dörfer, über Berge, der Stadt zu, die sie strafen sollten. Wo sind die Mädchen, wo ist der Brunnen, aus dem weiße Milch floß. Wo di« Paläste und wo der große Gong? Sonne brennt nieder, Staub umhüllt die Reiter. Blitzenden Auges sitzen sie stumm im Sattel. Felder fliegen vorüber, über Steppe dröhnt der Huf der Pferde. Amur  , Omak, Tula immer voran: die Lanze in den Händen, die grüne Fahne mit dem goldenen Mond. Nicht zu segnen kamen sie und nicht zu ackern. Sie kamen zu töten und zu zerstören. Die Männer in den wehenden Män­teln, die Sendboten Jblis, des Teufels, der Schrecken der Länder, Ala Eddins getreues Heer. Dann waren die Berge, die Hügel vorüber, und auch die Dörfer. Dann kam die große Eben«. Nur selten trafen sie Hirten, die ihre Zelte am Ufer eines kleinen Flusses errichtet hatten. Schnell brannten die Zelte, schnell liefen die Hirten, ihr« Schafe waren eine fette Mahlzeit! Auf steier Erde schliefen sie nachts. Die Lanzen wurden in den Boden gestoßen, die Pferde daran gebunden. Am offenen Feuer wurde di« Mahlzeit bereitet Schaffleisch, manchmal«in Bär, Vögel, di« ihr Pfeil erreichte. Beutel aus Ziegenfell waren ihr« Krüge. An den Quellen wurden sie prall gefüllt, hoch hielten die Männer die Beutel und ließen das Wasser in dickem Strahl in ihren Mund laufen. Die Mäntel schlugen sie dicht um sich in den Nächten, aber der Frost war scharf, er biß durch die Mäntel und fuhr ihnen in alle Knochen. Eng aneinandergedrängt lagen sie in den Nächten, der Himmel war sternbesät, das Wiehern der Pferde klang langgezogen über die Steppe, und groß« nächtliche Vögel schossen über ihren Köpfen dahin.(Fortsetzung fotzte)