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Nr. 195

Der Jrrenarzt hat das Wort:

Die erfte und zweite Seite der Berliner  Morgenzeitung" vom 19. August brachte folgende Balfenüberschriften:

Der Ruf des Führers an die Nation! ,, Der Führer ruft Dich!"

" Die Rede des Führers in Hamburg  !"

" Steht geschloffen hinter Deutschlands   Führer!" Volt und Führer sind eins!" Die Ankunft des Führers!" Rückkehr des Führers!"

Ilm   der deutschen   Jugend Gelegenheit zu geben, Verbindung mit den befreundeten(!!) und verwandten Völkern des Nordens zu pflegen, hat die nordische Gesellschaft der Hitlerjugend einen schwedischen Bauernhof an der Westküste zur Verfügung gestellt."

Berliner   3eitungnotia. ..Friedliche Durchdringung", vielleicht nach österreichischem Rezept-?!

Leßte deutsche Neuerscheinung:

Dasarische Neungebot.

Grundlinien einer deutschen   Glaubens­

,, 1. Ehre die Gottheit!( den Weltgrund!)

2. Ehre die Ahnen und Enfel!

3. Ehre die Großen deines Volkes!

4. Ehre die Eltern!

7. Spiele nicht!

8. Sei wahrhaftig!

9. Sei hilfreich dem Edlen!"

Mittwoch, 22. Auguft 1934

Der Mittelstandsfozialismus wird entdeďt

Werner Sombart   in Braun

Von Dr. Otto Friedlaender.

Seite 5

Naturfreunde- Bewegung

Ortsgruppenvorstände, Achtung! Die Zeitschrift ,, Der Naturfreund", Folge 4/6, ist bereits in der Geschäftsstelle eingelangt und wird allen Gruppen soweit die Bestellungen vorliegen, per Post zugesandt.

Mit dem Zitat einer ,, vortrefflichen Siedler­uns in unserem deutschen Boden geradezu ein­forrespondenz" schließt das Buch." Wir müssen graben, wenn wir uns in dem Wirrwarr der Welt behaupten wollen."

Dem Nationalsozialismus ist ein großes handensein wohl der Schreiber dickleibiger Bücher Der Versand wird sofort durchgeführt. Jene Orts: Heil, dem Ansehen der deutschen Wissenschaft ein über den modernen Kapitalismus, ein im deut- gruppen, die Bestellungen unterlassen haben, mögen Unglück widerfahren: Der Wirtschaftsfeuilletonist schen Industriestaate lebender Nationalökonom, es postwendend noch nachholen, ansonsten kein Ver­Professor Werner Sombart   hat den ,, deutschen nicht gut ableugnen fann. Daß der Klassenkampf- fand erfolgt. Anspruch auf diese Zeitschrift haben nur Sozialismus" wieder einmal entdeckt und zieht für theorie durch das Vorhandensein breiter ökonomi- alle Vollzahler- und Jugendmitglieder. Jeder ihn mit dem Temperament eines Raufboldes zu scher Zwischenschichten der Boden unter den Füßen Mehrbezug wird den Ortsgruppen am Jahresschluß Und so etwas findet Leser, denen sich dabei Felde, das man nur als teß und forsch, also als weggezogen worden sei, kann man wohl nur dann our Anrechnung gebracht. nicht sofort der Magen uumdreht-| echt hitlerdeutsch, bezeichnen kann. Gleich zu An- behaupten, wenn man, wie Sombart  , die Ursachen In den mährischen Karst( Macocha), führt der fang gibt es eine schaudererregende Offenbarung: des Klassenfampfes mit einer eleganten Hand- Touristenverein Die Naturfreunde" eine Gesell­verstehen, was sich in den leßten eineinhalb Jahr von Inderziffern, die er wohlweislich bei den die Katharinenhöhle, die Punkwahöhle, die Maſaryk­  ,, Nur wer an die Wacht des Teufels glaubt, tann bewegung negiert. So etwa, wenn er an der Hand schaftsreise vom 8. bis 10. September. Besichtigt wird hat." Werner Sombart   glaubt an ihn und also ren enden läßt, nachzuweisen sucht, wie sehr der Brünn   mit deren Sehenswürdigkeiten. Die Reife. hunderten in Westeuropa   und Amerifa zugetragen Jahren 1910-1913, also vor etwa 20-25 Jah- höhle, sowie die Slouperhöhlen. Weiters die Stadt versteht er es! Er nennt das Satanswerf das Reallohn im Laufe der Jahrzehnte gestiegen sei. tosten betragen 250. Darin sind einbezogen die ökonomische" Zeitalter. Folgendermaßen sieht es Der Weise aus dem Berliner   Grunewaldviertel Bahnfahrten( Schnellzüge), Nächtigung, Verpfle aus: Weizen wurde auf der Erde geerntet: 50 sollte nur einmal sich die jammererregenden Ber- gung, Einlaßfarten, Verbindungsfahrten( Autocar), Millionen Tonnen in den Jahren 1866/70, 130 liner Lohntabellen von heutzutage vornehmen und Führer, Unfallversicherung und Trinkgelder. Näheres Millionen Tonnen im Jahre 1930. Und der Vor- fic mit den Jahren 1926/28, also mit der Zeit der im Sonderprospekt, das fostenlos durch die Geschäfts­rat an Gebrauchsgütern wuchs und wuchs und vermaledeiten Weimarer Republik  , vergleichen und stelle des Touristenvereines Die Naturfreunde". wuchs. Es tamen das Motorrad und die Bananen er würde dann vielleicht über die Frage einer Aussig   a. E., Marktplatz 11, angefordert werden kann. und die Schokolade und die Nellame bei Tag und absoluten Verelendung der Arbeitermassen anders bei Nacht und das elektrische Licht und der spre- schreiben. Vor allem aber braucht dem Herrn Pro­chende Film und das W. C. und das fließende fessor wohl doch nicht gesagt zu werden, was er standssozialismus" zu sagen weiß, liest man besser Wasser und 1000 Bücher am Tage und der fünftpflichtgemäß jedem Studenten des ersten Seme- und gründlicher in den Schriften Ferdinand anweiſung, herausgegeben von J. W. Hauer. liche Dünger und das Flugzeug und die anti- fters in seinem Kolleg mitzuteilen hat, daß es drieds und des Tat" kreiſes, journaliſtiſch packen­der in Otto Strassers Arbeiten. Allerdings muß fonzeptionellen Mittel und die Torpedos und die nämlich nicht nur eine absolute, sondern auch eine Lautsprecher und der Traktor und der Phono- relative Verelendung gibt, nämlich ein ver= man zu Ehren der Lezigenannten sagen, daß sie graph und der Suppenwürfel und die Mund- stärktes Zurückbleiben der Arbeiter hinter dem ihren Sozialismus bekenntnismäßig ernster neh­men, als der Feuilletonist auf dem Berliner   Sta­wasser und die Giftgase und der Staubsauger und Aufstieg der bürgerlichen Lebenshaltung. 5. Salte dich rein!( Sände nicht!) die Lurushotels zu Lande und zu Wasser und der theder. Bei ihm wird vom Ständestaat philoso= Auf der gleichen Höhe wie die wissenschaft- phiert, von fapitalistischer Planwirtschaft gespre­6. Sei treu deinem Volke! Wadeltopf mit elektrischem Antrieb..." liche Stritit bewegt sich die von Werner Sombart  chen, die Unausweichlichkeit der Autarkie bewiesen. So beschreibt uns der Kritiker den modernen vorgetragene Lehre vom ,, deutschen Sozialismus". Siedlung unter Schonung des Großgrundbesitzes Turmbau von Babel  ". Wehtlagend setzt der Bei der Begriffsbestimmung des Deutschtums gefordert und Arbeitsbeschaffung mit( einem ganz Teufelsaustreiber seine Philippita fort. Man futschiert der Herr Professor zuerst über die gut- fleinen bißchen) Inflation gefordert. Also furz Gebot 5 ist gewiß in allen Züchten dem Reichs meint, fonservative Schriftsteller aus jener Beit gepflasterten Verkehrsstraßen des statistischen und gut: Werner Sombart   deckt gravitätisch der jugendführer Baldur v. Schirach gewidmet. zu hören, in der das Eisenbahnfahren für gesund- Jahrbuchs. Die Zahlen, die er zur Beschreibung Mantel der Wissenschaft über die Gedankenblößen heitsschädlich erklärt wurde. Kaninchenhaft haben der Einkommensverhältnisse der sozialen Gliede des Dritten Reiches  . ,, Das Erlebnis von Hamburg   hat ihn unbe- sich die Menschen vermehrt, alle frommen alten rung usw. des deutschen   Voltes beibringt, find rührt gelassen. Die einfachen, befeeIten Bindungen sind zerstört worden, Genußsucht und allgemein bekannt und besagen nichts neues. So­ein grober Materialsmus haben eingesetzt, der bald er sich freilich in das Gestrüpp der deutschen Borte des Führers haben ihm nicht ans era ge= griffen. Deutschland  , das ganze heilige Vater- omfortismus", ein Wort, um das Sombart Seele  " verliert, beginnt das Profeſſorenwäglein land hallte wider vom brausenden och den deutschen Wortschatz vermehrt hat in der zu schwanken, und gewinnt erst wieder ſein Gleich gewicht, nachdem es die ,, Gründlichkeit, die Sach­flang der Zustimmung nur er, der Welt Einzug gehalten. Des Autors Sap ,,, dieses Buch will gar kein lichkeit und die Selbstherrlichkeit" des deutschen heute nicht Ja sagt, ist stumpf und taub dabei ge­wiſſenſchaftliches, sondern ein politiſches ſein". Volkes feſtgeſtellt hat, alles Eigenschaften, die muß bewiesen werden. Dazu dienen vor allem die allerdings mit den Ergebnissen der Massenpsychose Seiten, auf denen Sombart   den marriſtiſchen der letzten Jahre ebenso trefflich übereinstimmen, Sozialismus totschlägt. Dazu muß er zunächst wie der von Sombart   zitierte Sabz seines biederen einmal feststellen, was er unter Sozialismus ver- Sollegen Kurt Breysig  , der 1932 noch erklärte, daß steht, und wir erfahren von ihm die erschütternde die Bestrebungen aus dem sinnenden und ver Tatsache, daß Sozialismus ,, sozialer Normativis- sonnenen, eigenwilligen und versponnenen Deut­mus" sei. Frage an Herrn Professor Sombart: schen, dem zum Stechschritt gedrillten Refruten Johann Gottlieb Fichte  , der deutscheste Welches menschliche Zusammenleben steht eigent- einer Gesinnungsarmee zu machen, dem Kern unter den deutschen   Philosophen, hat schon vor lich nicht im Zeichen sozialer Normen?". fremde seien". Und im Juli denn er fannte die Unterdrückungsmethoden blut­der Be- bekommt ... id griffsbestimmung troß allen lerigraphischen Wis- glaube, er hat recht gesehen". Für Herrn Bro- faugerischer deutscher Despoten und hat das deut­sens unser gelehrter Schlapphut bei dem ernsten fessor Sombart   scheinen die SA und SS die Re- sche Volt oft vor ihnen gewarnt. Mit folgenden Bweifel landet, ob nicht vielleicht Sozialismus ferendarlager, der studentische Arbeitsdienst, die begeisternden Worten hat er das deutsche   Volk doch nur jenen Snacks" bezeichnet, den nach Hitlerjugend   und die Aufmärsche der diversen aufgerufen, sich die Denkfreiheit zu be= Nießsche das natürliche Leben der Menschheit be- Verbände nicht zu eriſtieren. Ebensowenig jene wahren, die jetzt mit den Methoden des Naziter­tommen hat. merkwürdige Erscheinung, die sich Gleichschal- rors unterdrückt wird: ..Nein, ihr Völker, alles, alles gebt hin, Nachdem Werner Sombart   187( 1) ber- tung" nennt, und die der Herr Professor selbst auf schiedene Sorten von Sozialismus aufgezeigt hat, den 338 Seiten seines Buches, allerdings unter nur nicht die Dentfreiheit". Immer gebt eure begibt er sich daran, die Verirrungen des Sozia- gelegentlichen Seitensprüngen, mit uns durch Söhne in die wilde Schlacht, um sich mit Menschen lismus im ökonomischen Zeitalter" aufzuweisen. ererziert. Zu diesen Seitensprüngen dürfte bei zu würgen, die sie nie beleidigten, oder von Seu Er bekämpft dabei in der schon von früheren spielsweise der Pg. Streicher Sombarts Haltung den entiveder aufgezehrt zu werden, oder sie in Margtötern beliebten Weise den Proletarismus in der Judenfrage redhmen, in der er sich eine be- eure friedlichen Wohnungen als eine Beute mit und den Materialismus" dieser Anschauung. Er merkenswerte Zurückhaltung auferlegt und zu zurückzubringen; immer entreißt euer letztes sucht dabei den Marxismus als eine Art paradie- deren Lösung er sich mit dem Vortriegszustand zu Stückchen Brot dem Hungernden Kinde und gebt fischer Heilslehre darzustellen und geißelt ebenso begnügen bereit wäre. Allerdings unter der einen es dem Hunde des Günſtlingsgebt, gebt alles seinen Fortschrittsglauben wie seinen sozialen Voraussetzung, daß die Juden nicht mehr Univer- hin, nur dieses vom Himmel abstammende Palla­Naturalismus". Mit den eigentlich ökonomischen fitätsprofessoren sein dürfen. Womit er peinlicher- dium der Menschheit, dieses Unterpfand, daß ihr Teil der Mary'schen Lehre setzt er sich nur sehr weise dem bösen Gegner wieder die Möglichkeit noch ein anderes Los bevorstehe, als dulden, oberflächlich auseinander, eine Kritik der Mehr gibt, im Antisemitismus ein Stück Konkurrenz- tragen und zerknirscht werden, nur dieses be wertlehre wird uns beispielsweise ganz vorenthal neid zu wittern. hauptet. Die fünftigen Generationen möchten ten. Dafür aber sucht er die Konzentrationstheorie Bei allem Reden über Natur, Volt, Rasse schrecklich von euch zurückfordern, was euch zur unter Hintveis auf das Fortbestehen der Klein- und dergleichen kommt der deutsche Sozialis- Ueberlieferung an sie von euren Vätern über­betriebe und die Erfahrungen über optimale Be- mus" etivas zu kurz weg. Aber das ist eigentlich geben wurde. Wären diese so feige gewesen als triebsgrößen zu widerlegen. Als ob nicht das ge- tein Unglück, denn in der Kürze liegt die Würze! ihr, ständet ihr dann nicht noch immer unter samte Schriftium des Marrismus voll wäre von Und so erfahren wir denn, daß der deutsche So- der entehrendsten Geistes- und Leibessklaverei Gloffierungen dieser Tatsachen, die an sich ebenso zialismus ein Mittelstandssozialismus" sei. Das eines geistlichen Despoten? Unter blutigen Stämp unbestreitbar sind wie ſie in nichts die Konzentra- nennt man denn doch ehrlich die Katze aus dem fen errangen jene, was ihr nur durch ein wenig tionstendenz des Kapitals widerlegen, deren Vor- Sack lassen! Was Sombart   über seinen Wittel- Festigkeit behaupten könnt."

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blieben, nur ihm hat es die Seele nicht im Inner­ften aufgerührt! Wir haben ihn verloren, denn er ift während der Schlacht zum Feinde über

gegangen. Sein Name wird für immer gelöscht aus den Listen, denn er ist aur gei­ftigen Emigration desertiert!"

Aus dem Völtischen Beobachter". abuch an, um Vernichtungsgefänge stimmte die Difiaturenpreffe an, um auch den lebten Oppofftio­Trop nellen für ein" Ja" mürbe zu machen. diesem Bergewaltigungs- Trommelfeuer mußte selbst Sitlers unkontrollierter Wahl- Apparat insgesamt fieben Millionen Stimmen Opposition registrieren! Flucht aus der Straffolonie. Nach einer in La Rochelle   eingetroffenen Meldung aus der fran­ zösischen   Straffolonie Cayenne   ist es in den lesten Wochen nicht weniger als 18 Exportierten gelungen, aus der Haft in Cayenne zu entrinnen. Die Flüchtlinge haben versucht, teils durch den Urwald, teils über das Meer nach Brasilien   zu

entkommen.

Eine der ältesten Temper- Eisenhütten in Nordeuropa  , die Hellefors Näs- Hütte in der Nähe von Eskilstuna  , etwa 90 Kilometer westlich von Stockholm  , ist in der Nacht zum Dienstag von einer verheerenden Feuersbrunst heimgesucht wor­den. Die ganze Gießerei, die Temper- Halle mit ihren kostbaren Maschinen und die Geschäftsge­bäude sind abgebrannt. Als die Feuerwehr gegen halb sieben Uhr Herr des Feuers war, waren nur noch eine Tischlerwerkstatt, ein Kohlenvorrat und ein Lagerhaus übrig. Der Sachschaden wird auf 3 Millionen ſchwediſche Kronen geſchäßt. In der letzten Zeit beschäftigte die Hütte 500 Arbeiter.

Golgatha

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Herr Professor Werner Sombart   hat das nun nicht mehr nötig. Mie diesem Buch hat er sich sein Grab bereits geschaufelt. Wenn man allerdings an seine Vergangenheit denkt, hätte man ihm einen besseren Grabstein gewünſcht.

Fichte gegen das Dritte Reich

Kein Wunder, daß bei der unteres Sombart   fertig, hinzuzusetzen 934 140 Jahren das Dritte Reich vorausgeahnt,

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Augenpaare funten nach seinem Mund, lauern in| Ettvas tiefer als die Staatsstraße liegt eine birgt, der Arbeit und Brot mitführt, den Mann, verzehrender Aengstlichkeit nach dem erlösenden ehemalige Ablagerungsstätte, die sich leise mit der segen- und verderbenbringend wie ein Gott Ein vernebelter, regenschwerer Montagmor- Worte, das die Arbeit und mit ihr das Brot brin Grün zu bedecken beginnt, in zarter Rücksicht allen über den vierzig Einzelschicksalen steht, die zit­gen hängt trop des Junitags über den letzten Aus- gen soll! Er sagt nichts. Streicht weiter durch Stram und Gerümpel überziehend! Da rasten die ternd, mit flehenden Augen um seine Gunst läufern des Fichtelgebirges. Die Grenzwälder, die den Haufen Menschen. Kreist sie einmal ein, vierzig Männer von ihrem fünf Stunden langem bitten. Warten und lagern sich auf die feuchttalte Erde Der blickt wie ein Feldherr über seine Sol­auf und nieder klettern, Berge und Täler bilden, durchschneidet sie wieder, kreist sie wieder ein, wie Zigeuner  , die ruhelos von einem Gendar- daten. Wechselt mit dem Unterbeamten einige stehen einsam wie in großer Trauer in diesem verläßt siel Bleiern hängt der Himmel bis zur Erde nie- merieposten aus ihrem Bezirksrayon vertrieben Worte und beginnt sechzehn Mann einzustellen. Bergrauten griesgrämigen Tage. der. Ein leises Frösteln zieht den Arbeitswilligen wurden. Seit dem frühesten Morgen marschieren Ar- im Rücken empor und bleibt unter dem Rucksac Sechzehn Mann stürzen auf das Werkzeug Rucksäcke öffnen sich. Das Mittagsmahl, das beiter mit Schaufeln und Pickel talzu. Auf der Haften.--­und umflammern die Straßenschlange, um sie mit der Arbeit gegolten, schlingert talt über die Gur­Staatsstraße, beginnend von der Landesgrenze Leise Gespräche vibrieren. Der tiefvernebelte gel hinab. In allen Töpfen dominieren Kartoffeln Bürsten, Besen, Hacke und Schaufel zu bearbeiten. bis zur Bezirksstadt, soll mit diesem Nebeltage Tag und diese Gespräche zaubern lebhafte Vor- bis zu neunzig Prozent!- Niemand verläßt Sechzehn Mann! Sie haben im Taumel der die Arbeit für viele, die bis jetzt gefeiert, wieder stellungen wach. Rein äußerlich wickeln sich die die Stelle. Gerüchte, wie zu Kriegszeiten, verwirklichten Hoffnung auf ihre 30 Brüder ver nichtssagenden monotonen Worte ab. Hermetisch gehen mit Hartnädigteit unter den Männern, die gessen, die müde und schleppend mit leerem Ruck­Immer noch kommen neue. Erst waren es sind die vierzig Einzelseelen verschlossen. Keiner heute früh ausgezogen nach Arbeit und Brot, und ſack einer nach dem anderen hinter der scharfen zehn Mann, dann zwanzig. später dreißig. Bag. öffnet, niemand läßt auf den Grund der Seele trallen einmal hoffnungsfreudig, einmal tief- Surve verschwinden. fast tastend Fuß vor Fuß seßend, tommen noch blicken, die hoffnungsfroh heute morgen Frau und schmerzend in die Gedankenwelt der Vierzig. mals zehn Mann. Fremd und worklos stehen die Kinder verlassen, im Bewußtsein zu schaffen, zu Bierzig untereinander. Blicken voll Angst immer verdienen, wieder einmal ein ereiht zu sein in den wieder nach der scharfen Kurve der Staatsstraße, großen Produktionsprozeß als winziges und doch die das Dorf zerteilt, und von wo immer noch hin nüßliches Glied.

erwachen.

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und wieder ein Mann mi: Schaufel und Pickel Acht Ihr hat die Fabrikuhr im Dorfe ge= mißtrauisch heranschaukelt. Auf ihren Rücken bau- schlagen. Noch hat niemand zum Arbeitsantritt meln Rudsäde mit rasch gekochtem Mittagessen befohlen.

bas dem ersten Tag der langersehnten Arbeit Neun Uhr hallt es durch die Nebelwand. Sattsein, Sraft, schaffende Freude bieten soll. Zehn Uhr, elf Uhr, brummend, zitternd stößt Ein kleiner Unterbeamter streicht durch den die Fabritsirene die Wittagspause in den erdver­Haufen der Vierzig Arbeitswilligen. Achtzig wachsenen Nebelhimmel hinein.

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Niemand fragt nach dem Augenblid, wo die Dann brummt die Sirene die beginnende Dreißig zu Hause eingetreten. Niemand interessiert Nachmittagsschicht der Fabritarbeiter des Dorfes. die Augenblickstragödie, wo der Mann in seiner Dann hämmert die Uhr die zweite Stunde, die Familie wieder eine Hoffnung begräbt.- dritte Stunde.--

Da rattert ein Auto heran und hält vor dem Freilager der Arbeitswilligen. Irgendeiner hat das Signal gegeben, daß endlich der Chef von der Kreisstadt und vom Kreisamt angekommen ist und daß jeßt die Arbeit verteilt werde!--

Ein rudartiger Alarm reißt die Vierzig empor, drängt sie um den Wagen, der den Mann

Niemand bewundert diese 30 Mann, die heldenhaft gegen ihren seelisch moralischen Nieder­gang weiterfämpfen. Niemand erkennt die mensch liche Größe dieser Dreißig, die troßdem weiter leben und verpflichtet sind, Gesetz und Gesell­schaftsordnung einer verfaulten Hierarchie zu achten!

Jos. Egerer= Neuberg.