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Freitag, 24. August 1934

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Wie die Kommunisten lügen! Stříbrnýs ,, Rehabilitierung" Hindenburg wußte nichts

tampf", das sich die Aufgabe gestellt hat, Verwir rung in die Reihen der sozialdemokratischen Arbei­

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mehr als fragwürdig

Amtlicher Bericht spricht von begründetem Verdacht

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vom 30. Juni?

Ueber die Rolle, welche die Umgebung Hin­denburgs in den Tagen nach dem 30. Juni bis zu seinem Tode spielte, berichtet die letzte Nummer der Deutschen Revolution" Strassers. Danach

war Hindenburg so von aller Umwelt abgeschlof­ſen, daß nicht einmal seine engſten Freunde mehr

Zutritt zu ihm hatten.

ter au tragen, welche Aufgabe sie übrigens in zu einer sehr ungeschickten Weise erfüllt, erscheinen wiederholt Notizen, in denen man nachzuweisen versucht, daß die sozialistischen Arbeiter feine andere Sehnsucht haben, als den kommunistischen Brag, 23. Auguft. Dieser Tage hatte die bei der damaligen Družstovní banka erhalten sollte, Barolen Folge zu leisten. Dabei schredt man in Stříbrný- Preffe ein großes Gefchrei erhoben, weil beam. erhielt, bei welcher gerade der Beschuldigte Sr. gewohnter Weise nicht davor zurück, die Tatsachen ihr Herr und Meister die gerichtliche Verständigung Střfbrný der entscheidende Faktor war. in das Gegenteil zu verfälschen. In der lebten erhielt, daß die Boruntersuchung gegen ihn wegen Am 1. Juli versuchte Papen , den Reichsprå Nummer des Klassenkampf" wurde z. B. berich Berdachtes des Berbrechens nach 8 101( Miß Betschet ursprünglich in die Družstevni banta hinter- zu verständigen. Der Kurier, welcher die Botschaft Der Betrag von 3 Millionen, den Dr. D.sidenten von der Ermordung seiner Mitarbeiter tet, daß in a i d( Bezirk Tachau ) die sozial- brauch der Amtsgewalt während seiner Tätigkeit legte, war aweifellos eine politische Beste nach Neuded zu bringen hatte, wurde aber verhaf­demokratischen und roten Organisationen" eine als öffentliche Sundgebung abgehalten haben, in wel- eingestellt worden sei, und daraus eine tische Bresse dienen. Nach den Aussagen einiger Beu- Oldenburg- Januſchau, den alten Freund Hinden Eisenbahnminister in Lieferungsaffären) chung und sollte einer Einflußnahme auf die poli- tet. Papen versuchte es nun auf dem Umweg über cher die Ablehnung des Einheitsfrontangebotes der völlige Rehabilitierung Stříbrnýs und eine Bergen gab der beschuldigte Jiri Stribrny person burgs. Zweimal versuchte Oldenburg- Januſchau , tommunistischen Partei durch den Parteivorstand urteilung des seinerzeitigen parlamentarischer Iich die entscheidende Bustimmung aur Annahme Papens dringende Bitte zu erfüllen, zweimal weis der sozialdemokratischen Bartei einmütig ver- Untersuchungsausschusses konstruiert. urteilt wurde. Wir haben in der Sache Informa­dieses Betrages. Dieser Betrag wurde später aus der gerte sich Hindenburgs persönlicher Adjutant Graf tionen eingeholt und festgestellt, daß an diesen Družstevní banka in das Privateigentum des beschul- Schulenburg, den Besuch zu erlauben. Auch die Behauptungen nicht ein Wort wahr ist. Die Mit­digten Frans Stribrny übertragen, nachdem dieser Nachricht weiterzuleiten lehnte er ab, da er vom glieder unserer Partei in Haid erklärten, daß sie vorher Dr. Beder als den Vertrauensmann Dr. D. Staatssekretär Meißner stritten Befehl hätte, feine mit den Kommunisten nichts zu tun haben wollen Betschefs ersucht hatte, daß ihm diese bedeutende direkte Informierung Hindenburgs ohne Wissen und von der famosen öffentlichen Kundgebung Einlage aur persönlichen Berfügung gestellt Meißners zuzulassen. Erst als Oldenburg - Janu überhaupt nichts wissen. Bei dieser Kundgebung werde. Schließlich wurde auch diese bedeutende Be- schau nicht nachgab, rief Graf Schulenburg Weiß­handelte es sich vielmehr um eine kommunistische In Würdigung der Ergebnisse der Vorunter- ftechungssumme ebenfalls zum Teil auf das Konto ner in Berlin an. Er befam die flare Antwort: Gewerkschaftsversammlung, zu der auch einige suchung sowohl in den einzelnen inkriminierten Fäl- Belto borsth" übertragen, über welches der Wenn Sie den a Indifferente geladen und erschienen waren, die len als auch in der Gesamtheit der ganzen Straf- Beschuldigte Jiři Stříbrny als Mitbefizer man prompt in Sozialdemokraten umfälschte. Und fache findet die Staatsanwaltschaft, daß gegen den disponierte. eine Partei, die mit solchen Lügen arbeitet, ist naib Beschuldigten eine Reihe auffallender und genug, zu glauben, daß jemand ihre Einheits- berdächtiger Umstände verbleibt. frontangebote ernst nehmen könnte.

Schuschnigg glaubt

an Rückgabe der Habsburger Güter

Naris, 28. August. Bundeskanzler Schusch­ nigg hat Pressevertretern gegenüber erklärt, er sei nach Nizza gekommen, um sich zu erholen. Er werde nur zwei Tage bleiben und mit teinem ein­zigen französischen Staatsmann zusammentreffen Er sei aus ausgesprochen privaten Gründen nach Frankreich gekommen und sei nur von seinem Pri­batjefretär begleitet.

Auf die Frage über die Rückkehr der Habs­ burger bestätigte der Bundeskanzler, daß diese Angelegenheit in keiner Weise aktuell sei und er darüber mit Mussolini überhaupt nicht verhandelt habe. " In der Habsburger - Frage müssen wir zwei Dinge auseinanderhalten", sagte Schuschnigg , die politische Seite und die Angelegenheit des Privateigentums. Was die letztere Frage betrifft, so hat das österreichische Revolu­tionsgesetz nach dem Kriege das Privateigentum des ehemaligen Herrscherhauses beschlagnahmt. Das ist eine durchaus private und feineswegs po­litische Angelegenheit. Ich glaube, daß die Frage der Rückgabe des Privateigentums der Habsbur­ ger gelöst werden wird, kann aber bisher nichts Bestimmtes fagen."

Ein Dementi

Rom , 23. August. ( CPB) Wie wir von gut informierten Stellen erfahren, sind die Nachrich­ten ausländischer Blätter, wonach Ministerpräsi­dent Mussolini eine Zusammenkunft mit Otto Habsburg hatte, völlig aus der Luft gegriffen.

Militärgerichtsurteile

Wien , 23. August. Drei Nationalsozialisten, die am 28. Juli die Brücke bei Henndorf an der Straße von Salzburg nach Linz in die Luft ge­sprengt hatten, wurden zu lebenslängli­chem schweren Kerker verurteilt. Die Angeklagten waren durchwegs Mitglieder der sogenannten Sprengfolonne. Bier Angeflagte erhielten je acht Jahre schweren Sterkers.

Das Militärgericht von Leoben verurteilte heute Start Marchler, der am 25. Juli in Db­

Neue Bombenfunde

reichsdeutschen Ursprungs

Jekt wird amtlich die Begründung be­fanntgegeben, die der Staatsanwalt seinem An­trag auf Einstellung der Boruntersuchung beige­geben hat. Sie ist alles andere denn eine Ehren rettung des Herrn Stříbrný, denn es heißt darin unter anderem:

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Insbesondere der Umstand, daß der Beschul­bigte František Stříbrný gerade zu einer Zeit, als fein Bruber, der Beschuldigte Jiří Stříbrný Eisen. bahnminister war, zusammen mit dem Beschuldig­ten Fr. Stejffal in seinen Händen einen ent fcheidenden Einfluß und einen über. wiegenden Anteil an den Kohlen lieferungen für die Staatsbahnen Lonzentrierte, obwohl er felbft zugibt, daß er fidh bis zum Jahre 1923 mit dem Kohlenhandel überhaupt nicht befaßt habe.

Die Provisionsgewinne des Beschuldigten Fr. Stříbrný erreichten hiebei eine enorme höhe ( mindestens 22 Millionen), die er zusammen mit dem Beschuldigten Steiffal bei Kohlenliefe­rungen für die Staatsbahnen gewann.

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Alle diefe Umstände find in moralischer Hin­ficht zweifellos mit Recht sehr ungünstig zu wer­ten und in strafrechtlicher Hinsicht wird durch diese Umstände der Verdacht gerechtfertigt, bak bas staatliche und dienstliche Interesse in sträflicher Weise den Interessen des persönlichen Eigennutes unterstellt wurde.

Damit aber eine allfällige Anflageerhebung durchdringe, genügt dieser Verdacht allein nicht, son­dern es bedarf auch der Beweise, daß Jiri Stribrnh als Minister in diesem seinem Amte die ihm anber­traute Macht bewußt dazu mißbraucht

habe, dem Staate Schaden zuzufügen, und daß die übrigen Beschuldigten dabei mitschuldig waren.

Januschauer vorlaffen, werden Sie erfchoffen."

Nun wurde Madensen mobilisiert, der sich sofort bereit erklärte, den Alten aufzuklären". Auf die telefonische Anfrage, wann er Hindenburg sprechen fönne, erhielt er jedoch den Bescheid, daß das Befinden des Reichspräsidenten keine Besuche erlaube. Damit war der letzte Versuch, zu Hinden burg vorzubringen, gescheitert. Nach dieser Dar­stellung scheint es sehr zweifelhaft zu sein, ob Hindenburg alle Vorgänge des 30. Juni fannte und ob er eine Ahnung davon hatte, wofür er Hitler und Goering Danftelegramme schickte.

Um die Um die Ostchinabahn

Neue Massenverhaftungen russischer Bahnbeamter

Nach dieser Seite steht dem erwähnten Verdachte der Umstand gegenüber, daß die Beschuldigten jede Schuld in Abrede stellen. Sicbei ist jedoch darauf Rücksicht zu nehmen, daß die Mehrzahl der Zeugen, Charbin , 23. August. Die Zahl der Zugs­Der Beschuldigte Fr. Stříbrný legte die so er welche über die inkriminierten Vorkommnisse wesent- anschläge auf den Strecken der Ostajinabahn, die zielten Provisionsgewinne in der damaligen Druz- liche und gewichtige Umstände anführen fönnten, von den Japanern als Vorwand zu immer ärgeren stovni banta" an, und zwar auch auf das Konto bereits gestorben sind. Weiter, daß die Angaben Verfolgungen der noch verbliebenen Sowjetange­Velfoborský Výborný". Die über diese Konten ver- des Beschuldigten Fr. Stejskal infolge seiner verstellten der Bahn benüßt werden, während die fügenden Besizer waren sowohl der beschuldigte Fr. minderten Burechnungsfähigkeit unzuverlässig sind tussen behaupten, daß die Japaner diese An­Stříbrný als auch der Beschuldigte Jiří Stříbrný . und daß auch die Glaubwürdigkeit einiger anderer schläge entweder selbst inszenieren oder zumindest Der Beschuldigte Jiří Stříbrný gibt au, seit dem Beugen erschüttert ist, sowie schließlich daß das Jahre 1926 von seinem Bruder etwa 3,5 Millionen schriftliche Beweismaterial nicht vollständig und be­ erhalten au haben. Aus den Aufzeichnungen des weisträftig genug ist. berstorbenen Seftionsvorstandes Ing. Černý ist das den Interesse des Beschuldigten Jiří Stříbrný Rohlenlieferungen ersichtlich, welche die Einkaufsstelle

Kuhhandel mit der Alpine Generaldirektor Apold bleibt

Wien , 23. Auguft. Die Verhandlungen mit ber Alpine- Montangesellschaft stehen vor dem Ab­schluß. Zwischen der Regierung und der Gefell­schaft soll auf der Basis Friede gefchloffen werden, daß der Generaldirektor Apold auf seinem Bosten bleiben wird, bagegen der erste Betriebs. direktor Zahlbrunner, der ein Schwiegersohn Apolds ist, aus seiner Stellung scheiden und durch ben gegenwärtigen Regierungskommiffär Ing. Oberegger erscht werden wird. Die Bermögens­tonfislation beim Generaldirektor Apold foll jebob aufrecht erhalten bleiben.

Steidle wird Gesandter in Rom ?

Klerikale Angestellten­fürsorge

Aus dem Angeführten geht hervor, daß trop aller Begründetheit des Verdachtes der Erfolg emer Anklage a weifelhaft wäre.

Zwölf Militärputschisten

auf Havanna erschossen In Havanna wurden die an einer neu auf­gededten Militärverschwörung Beteiligten durch das Militärgericht abgeurteilt. Wie es heißt, wur­den zwölf Angehörige der Armee erschossen, dar­unter ein Oberstleutnant.

Es geht um die Wurst

Sie rüsten zu Krieg und Hunger

enthält in ihrer Nr. 172 folgende Meldung: Die Schleswig- Holsteinische Tageszeitung"

Auf Veranlassung des Vorsitzenden des Deut­fchen Fleischerverbandes hat im Reichsnährstand eine Besprechung stattgefunden, in der die Ver­

dach in Steiermart eine Abteilung von 50 Natio- Wie aus gutinformierter Quelle verlautet, wendungsmöglichkeiten von Kunstdärmen bespro­nalsozialisten zum Angriff auf die Bachftube an- ist es der Seimipehr gelungen, ihre Forderung chen wurden. Den Anlaß bildete die Tatsache, geführt und die Besaßung entwaffnet hatte, zu nach Beschung des römischen Gesandtenposten daß Deutschland etwa 60 Prozent der gebrauchten zehn Jahren schweren Kerkers. durch den gegenwärtigen Generalkonsul in Triest , Naturdärme aus dem Auslande einführt und in­den Heimwehrführer Dr. Richard Steible, folge der Devisenlage in den beteiligten Kreisen durchzusehen. eine gewisse Beunruhigung eingetreten war. Zu deser Beunruhigung besteht, wie die Fleischerber­bands- Zeitung betont, teine Veranlassung. Eine Bertnappung auf dem Markt der Naturdärme ist nicht eingetreten. Immerhin wurde bei der Be­sprechung Einverständnis darüber erzielt, daß für den Fall wirklicher Einfuhrbeschränkung der größte Teil der Naturdärme durch Kunstdärme herstellung sind Versuche mit Kunstdärmen mit gutem Erfolge gemacht worden. Das Dritte Reich fördert eben die Kunst auf allen Gebieten!

Berfonalvertretung der Gemeinde Wien aufgehoben

Bien, 23. Auguft. Zu der Verschärfung der

Am Pfenningberg bei Ling wurden auf einem eingesäumten Baugrund, der Nationalsozialisten gehört, Sprengstoffe und Waffenbestände aufge­funden, und zwar sieben Büchsen Etrafit zu 1.5 Ailogramm, 99 Ammonitpatronen, 48. neue Sandgranaten reichsdeutscher Herkunft und 13 fabritsneue Walterpistolen, noch fabritsmäßig Dienstpragmatit der Angestellten der Wiener Ge- erfest werden kann. Selbst bei der Brühwürstchen berpadt, zwei Blechschachteln Sprenglapseln au meinde teilt das Neuigkeitsweltblatt" mit: Die 100 Stüd, vier Flaschen Sprengpulber noch un- durchgreifendsten Maßnahmen werden in den belannter Buſammenfeßung, 12 Bünde Bünd- Pensionsvorschriften erfolgen. Bitten aus foge­schnüre, Bistolen, Verbandsmaterial und reichs- nannten Sever- Ghen, das sind Dispensehen ge­deutsche Zeitungen. schiedener Katholiten, verlieren den An= pruch auf Penfion. Die Personal. bertretung wird aufgehoben. Empfindliche Geldbußen

Das ganze Lager ist zweifellos vor dem 25. Juli errichtet worden. Nach dem 25. Juil wurden zur Mastierung Erbarbeiten vorgenommen. In der Angelegenheit wurden mehrere Verhaftungen borgenommen.

Der Sicherheitsdirettor für das Land Steiers Im Achensee wurde vorgestern eine Bombe mart hat in Fortseßung der Aftion zur Herein­im Gewichte von 23 Kilogramm auf der Sceober- bringung der durch die nationalsozialistische Auf­fläche treibend, aufgefunden. Nach Meinung der standsbevegung verursachten besonderen Sicher­Behörden war die Bombe für ein Attentat auf die beitsmaßnahmen und entstandenen Schäden mehr Röhrenanlage des Achensee - Elektrizitätswertes als 30 Personen zum Schaden-, bezw. Kosten­bestimmt. Die Bombe wurde an einer abgelegenen erfak herangezogen, u. a. den Fabrikanten Emme­Stelle des Weißbachtales fachmännisch gerlegt rich Aßmann in Leibniz mit einem Betrage von und dabei festgestellt, daß sie reich 3 deut 526.000 Schilling, den Bentraldirektor der Alpine ihen Ursprunge 3 war. Im Innern der Montangesellschaft Ing. Dr. Zahlbruckner mit Bombe befanden sich neun Sprenglörper, die aus einem Betrage von 104.000 Schilling und den gereicht hätten, die Wassertraftzentrale durch Rittmeister a. D. und Gutsbefizer Robert Knapp Demolierung der Rohranlage außer Betrieb au in Rebhof bei Leibniz mit einem Betrage von

feben.

32.000 Schilling.

den nötigen Schutz der Bahn gröblich vernachlässi­gen, ist durch einen Anschlag auf einen japanischen Truppentransport zug vermehrt worden. Die Lokomotive und vier stürzten ab. Die Zahl der Opfer dieses Auschlages Waggons wurden zum Entgleisen gebracht und ist noch unbekannt, sie soll jedoch sehr groß sein.

Inzwischen wurden von der mandſchuriſchen Polizei, die natürlich ein willenloses Werkzeug der Japaner ist, weitere 62 sowjetrussische Beamte und Angestellte der Ostchinabahn wegen angeblicher Sabotage verhaftet. Nach zuverlässigen Informationen des Reuterforrespondenten in Charbin werden die Verhafteten mihan­de It, um ihnen unwahre Geständnisse abzu­pressen.

Der russische Vertreter in Charbin Raivid. der provisorisch das Amt eines sowjetrussischen Generalfonfuls innehat, richtete an das mandschu­rische Außenministerium eine Protest note, in der er sich gegen das Vorgehen der mandschuri­schen Polizei auf das entschiedendste verwahrt, weiter Aufklärung darüber verlangt, warum eine große Zahl von Sowjetbürgern verhaftet wurden, und schließlich den Wunsch ausspricht, daß Maß­nahmen zur Befreiung der Verhafteten getroffen werden.

Auch die irischen Fascisten raufen sich untereinander

Dublin , 23. August. News Chronicle" be= richtet aus Dublin , zwischen dem vormaligen iri­schen Präsidenten Cosgrave und dem Befehls­haber der Blauhemden General O'Duffy be= stehe eine Meinungsverschiedenheit, die eine Ent­zweiung herbeizuführen drohe. O'Dussy wolle einen irischen Freistaat nach italienischem fascisti­schen Muster und Cosgrave sei dagegen. Dieser 3wist sei auf dem vor mehreren Tagen abgehal­

tenen Kongreß der Blauhemden offen zutage= getreten, wenn auch eine offene Spaltung noch verhindert werden konnte.

Schuschnigg distanziert sich von Mussolini

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I well er von Frankreich Geld braucht

Paris , 23. Auguft. Die Pariser Blätter veröffentlichen verschiedene Mutmaßungen über geplante Unterredungen des öfterreichischen Bundeskanzlers Dr. Schuschnigg an der Riviera mit dem Bertreter der Kleinen Entente , dem rumänischen Außenminister Titulescu, mit

Barthou , bezw. dem ſtellvertretenden britischen Ministerpräsidenten Baldwin over Bertre­

tern der Habsburger .

Das Tschechoslowakische Presbüro hält diese Meldungen nicht für glaubwürdig, er­tlärt aber, es scheine sicher zu sein, daß Dr. Schuschnigg einer ausschließlich italophilen poli­tifchen Drientierung weniger geneigt ist, als sein Vorgänger Dr. Dollfus, und daß er be­strebt ist, von ber franzöfifchen Regierungimer bste eine wirtschaft. liche und finanzielle Unterstütung für Desterreich zu erhalten.