Geile 2

Brette«, 31. Sütttfi 1834

H».

«r. 203

Hungerlöhne I 49ie die Rot der Arbeiter aussenützt wird Aus Hartmanitz im Böhmerwalde wird uns geschrieben:' Eine hochgestellte Prager - Persönlichkeit hat das nahegelegene Gut Kundratitz erworben. Wohn» und Wirtschaftsgebäude werden teilweise umgebaut. Maurer, Zimmerleute und Taglöhner arbeiten dort»m einen Ttundcnlohn von 1.30 AL. Der deutschvöllische Unternehmer Schell auS Langendorf erwarb den stillgelegten Glasbc- trieb A n n a t h a l. Er will die Fabrik Ivieder in Gang sehen und läßt für eine neue Wasser- lraftanlage von der Wottawa her einen Kanal bauen. Taglohn:, 10 Kronen. Arbeiter, die dem Herrn Schell nicht zu Ge­sicht stehen, bekommen, wenn sie anfragen, zwar keine Beschäftigung, aber lange Belehrungen. So würde auch in den anderen Gebieten auSsehen, wenn nicht die gewerkschaftlichen Orga­nisationen gegen den ungeheuerlichen Lohndruck der Unternehmer ein Gegengewicht darstellen trmr« den.

Ein Versuch mit untauglichen Mitteln Parteiamtliche Weisungen der SHF nach dem Muster der DNSAP

des Völkerbundes zusammen, dem Oesterreich den Wunsch nach einein neuen Kredit in der Höhe von 200 Millionen Schilling vorlegen wird. Die Großmächte, welche im Völkerbund entscheiden, werden also gezwungen sein, eine einheitliche Linie in bezug auf das Problem Oesterreich zu finden. Es wird sich zeigen, daß Italien nicht der für die künftige Gestaltung des Schicksals Oester- reichs einzig maßgebende Staat ist. Dadurch, daß Italien Ende Juli Truppen an die österreichische Grenze geworfen hat, ist Oesterreich wirtschaftlich nicht geholfen worden. Italien hatzwar Truppen aber kein Geld für Oesterreich. Immer, wenn Oesterreich Geld braucht, wird sein Ton gegenüber Frankreich , welches die erste Kapitalmacht auf dem Konti­nent ist, freundlich u. lickenswürdig. Frankreich aber wird diese Situation zweifellos politisch auSnützen und dadurch kann das Problem Oester­ reich ein anderes Gesicht bekommen. Auch die Tschechoslowakei , welche sich seinerzeit an der österreichischen Bölkerbundanleihe mitbetei­ligt hat, wird sich zu fragen haben, ob eS den Abenteuerern, die in Oesterreich gegenwärtig daS Heft in den Händen haben, Geld güben soll zu einem Geschäft, daS früher oder später Konkurs ansagen wird. Politisch erfülft Oesterreich freilich eine eigenartige Funktion. DaS Land, welches am 1S$. Feber mit Kanonen und Maschinengewehren in seine sozialistischen Arbeiter hineinschießen ließ, hat dem Sozialismus und der Demokratie den­noch wenn auch wider Willen einen guten Dienst geleistet. Es hat die beiden faseistischen Großmächte, Deutschland und Italien , auSein- andergebracht und so die faseistische Einheitsfront in Europa zerschlagen. Daß aber eine einheitliche Außenpolitik des FaseiSmuS sich nicht etablieren konnte, ist, so sagte jemand in Genf , ein Zeichen dafür, daß der FaseiSmuS den Höhepunkt bereits überschritten hat und die demokratische Politik in Europa wieder Raum gewinnt. E. St.

vergeblich sind die Bemühungen der sudeten­ deutschen Heimatfront, den Nachweis zu erbrin­gen, daß sie etwas anderes ist, al- d i e d i r e k t e Fortsetzungderaufgelöstennatio» nalsozialtstischen Partei. Alle Be­kenn tniffe zur Demokratie und zum Staate, die in Henlein -Rundschau" und in den Reden der führenden Personen so auffällig zur Schau ge­tragen werden, können eben die massive Tatsache nicht verdecken, daß in den Organisationen der SHF dieKadexunddie Funktionäre der DNSAP wieder auferständen sind. Selbst noch in ihren versuchen, diese Tat­sache zu tarnen, beschwört die SHF die Erinne­rung an die verlogenen Loyalitätskundgebungen der DNSAP in ihrer letzten Periode herauf. Und genau so wie die treuherzigen Erklärungen t:r DNSAP durch die Handlungen ihrer Mitglieder Lügen gestraft wurden, so werden die Lippen­bekenntnisse der SHF durch die hakenkreuzlerische Betätigung ihrer Mitglieder immer wieder des­avouiert. In dieser Not hat die Hauptleitung der HSF in HenleinsRundschau" vom 26. AugustGegen Unverstand und Ungehorsam" in den eigenen Rei­hen eine angeblich bereit- am 4. Juni erlassene Weisung publiziert, in der allen Mitgliedern, die «durch unverantwortliche Handlungen da- schwere Aufbauwerk unserer jungen Bewegung geMr* den", der sofortige Ausschluß au» der Partei.an - gedroht wird. AbergeradedamithatsichHen« keiner st rechtentlarvt. Denn auch diese parteiamtliche Weisung ist Geist und ist vor allem Methode der verflossenen DNSAP . Wer er­innert sich nicht der zahlreichen Weisungen, der Warnungen und Verbote, mit denen die DNSAP die Oeffentlichkeit überschwemmte und von denen Herr Jung auf dem Komotauer Parteitag gerade­zu behauptete, daß die Partei damit etwa» geßm habe, wa- eigentlich Aufgabe der Behörden ge­wesen wäre? Am 18. Jänner 1888 wurde be­fohlen, da- Hakenkreuz au- den Mitgliedsbüchern zu entfernen, die Mitglieder wurden gewarnt, in die SA einzutreten. Am 8. April. wurde da» Verbot der Beziehungen zu reichsdeutschen Partei­stellen, da» angeblich schon im Jahre 1880 erlas­sen worden war, wiederholt, am 28. Juni wur­den die Parteigenossen auf da- verbot des Horst» Wessel-Liede- aufmerksam gemacht usw. ustv. Aber e- läßt sich bis in» Einzelne nachwei­sen, daß diese neueste Weisung der SHF nicht- andere- ist, al» eine Wiederholung der sattsam-..Lekannten. T.L^.s.chuitg2«. manöverderDNSA P,. S atz für Sah kann man die geistige Verwandtschaft, die Analo­gie der Phrasen, kurz gesagt, die politische Iden­tität von SHF und DNSAP verfolgen. Machet« wir die Probe: Angesicht» einiger kleinerer Zwi­schenfälle in"der letzten Zeit bringt die Hauptleitung der SHF mit Nachdruck ihre Wei­sung vom s. Juni 1884 in Erinnerung." So leitet die Hauptleitung der SHF ihre Weisung ein, genau so, wie in einer parteiamtlichen Er­klärung der DNSAP vom 8. September v. I. (verlautbart vom 6. Sepember) gesagt wurde: Diese ununterbrochenen kleinen Zwi­schenfälle müssen endlich einmal aufhören,

wenn eine ruhige und sachliche Atmo­sphäre eintreten soll." Diese ruhige und sachliche Atmosphäre ist auch der SHF an- Herz gewachsen: Die sich in letzter Zeit häufenden Umtriebe verschiedener unverantwortlicher Ele­mente, die durch Hakenkreuzmalereien, Hissen von tzakenkreuzflaggen, illegale Verbindungen usw. die kaum eingetretene politische Be­ruhigung neuerlich gefährden, veranlassen un», an alle unsere Untergliederungen mit der strikten Weisung heranzutreten, sofort folgende Maßnahmen beharrlich und rücksicht-lo- durch» zuführen." Di« Berufung auf dieunverantwortlichen Elemente" ist ihrerseits ebenfalls getreue Anwen­dung der LarnungStechnit der DNSAP . Am 5. September hieß es: ES geht nicht an, den Bestand der DNSAP durch da» Treiben unverantwortlicher Leute gefährden zu lassen, wie e» andererseits untragbar ist, daß jeder junge Spring- in-feld außenpolitische Grenzgänge unter­nimmt, die dann von den jederzeit bereiten Geg­nern der DNSAP zu großen politischen Affären aufgebauscht Verden ." Der jungeSpringinsfeld" kehrt nun in der Weisung der SHF gleichfalls wieder: Wir brauchen Männer, die erkennen, wa- notwendig ist, nicht aber unbelehrbare p o l i ti­sch e K t n d e r, die irgend eine unverantwort­liche politische Handlung schon für eine Haupt- und Staatsaktion halten und nicht einsehen wol­len, daß sie durch ihre UndiszipliNiertheit, ihre knabenhafte Romantik, die'mit Politik überhaupt nicht» zu.tun hat, der Sache des Sudetendeutschtum- empfindli­chergefährden, als die- unsere politischen Gegner von sich au- zu tun vermöchten." Die man leicht erraten kann, ist auch die Be­rufung auf Schädigung de» Sudetendeutschtums nicht neu. Die Weisung vom 4. Juni wiederholt nur, wa» die Weisung vom v. September mit fast denselben Worten sagte: Eine Politik auf eigene Faust,... schadet nicht nur der sudetendeutschen DNSAP, sondern muß auch dem gesamten Sudeten « deutsch tum zum Verhängnis werden." MU einem Wort, e- ist einfach gar nicht zu er­kennen, ob wir eine Henlein« oder eine Hitler- Erklärung vor uns haben. Henlein kann sich um nicht vollends überführt zu fein freilich nicht, wie Jung einst im Mai 1883,-eine offiziöse' Erklärung desvölkischen Beobachter»" bestellen, wie etwa diese:, Leider wird die Lage der sudetendeutschen Nationalsozialisten im besonderen und deS ganzen Millionen zählenden sudetendeutschen Volks- stamme» im allgemeinen durch unüberlegte Handlungen untergeordneterP er« sönlichkeiten im Reich in den Grenzgebie­ten verschärft. ES kommt vor, daß diese Verbin­dung mit sudeiendeutschen Nationalsozialisten suchen. Solche Vorkommnisse führen meisten» zur Verhaftung sudetendeutscher Nationalsozialisten und werden zum Vorwand genommen, um gegen die. sudetendeutsche Partei einzuschreiten, obwohl ihre verantwortliche Leitung ihren Parteigliede-

38 H FRITZ ROSENFELD: , mA Uxjwtta SIN ROMAN ZWISCHEN TRAUM UND TAQ Ein Speer", sagte Tula.Nur ein Speer." Drei Männer hielten ihre Speere über da» Feuer. Die Spitzen glühten rot, wie der Untergang der Sonne.. Die letzte Sonne sahst du, Jv. Zwei Männer holten den Zwerg. Er wehrt sich nicht. Erst al» das glühende Eisen in seine Augenhöhlen dringt, schreit er auf. Zweimal schreit er. Dann ist ewige Nacht um ihn. Dann schlägt er die Hände, nun ist er nicht mehr gefes­selt, vor die blutenden Höhlen. Axjutta", schreit er.Axjuttak" Roecu Eddin fängt diese» Wort auf. Er fragt nach Axjutta. Ein Dlädchen", sagt Tula.Sine Helle. Dein Vater schenkte sie Jv." War sie sein Weib?" Tula lachte. «Sie hatte ein Kind, hell wie sie selber." Da schloß Roecu Eddin für eine Weile die Augen. Sucht sie", schrie er dann.«Sucht da- Land ab, alle Städte, bringt sie mir, die Mörderin mei­ne- Vater»". Tula verstand nicht. Die Mörderin Ala Ed» din »? Brüllte der Zwerg nicht im Lager? Jv wurde in den Kerker geschleppt, seine al­ten kurzen Arme wurden wieder gefesselt, dann wand man ihn hoch, daß sein Körper an seinen Ar­men frei in der trüben, dunklen Luft schwebte. Er sah nichts mehr, er fühlte nicht» mehr Er schrie nicht mehr. Er sah'eine helle Frau, die über die Ebene lief, ein Kind an der Hand.

Da- Kind winkte ihm zu, e» trug eine Puppe in der Hand, die er geschnitzt hatte. Nach drei Tagen band man ihn lo». Er war tot.

Axjutta". Die Affaffinen schrien den Namen über die Steppe. Gr war ihr Schlachtruf gewor­den:Axjutta". Axjutta. Der Namen klang mir einmal im Ohr, dachte Tula. Der Träumer, der Flüchtling, der Feig«, nannte ihn. Ihr müßt sie faffen. Und wenn ihr bi- an die Grenzen der Erde reitet", sagte Roecu Eddin. Axjutta, Axjutta," gellte der Schlachtruf der Affaffinen durch- Land. Al» fallt« der Name die Frau aufscheuchen, al» sollte der' Name sie au» ihrem versteck locken, al- sollte der Name sie her­beizaubern au- den Winkeln der Erde. Axjutta! Axjutta" Die Hufe hämmerten den Rhythmus, de- Namen» in den Boden, die Stimmen sandten ihn zu den Sternen, da- Echo bohrte ihn in die Berge. Habt ihr sie gefunden?", war Roecu Ed­dins Frage, al» er aufstand.Sie ist heute nicht gefunden worden" war sein Gebet, ehe er zur Ruhe ging. Axjutta! Axjutta! Ein Monat verging, keine Spur von Axjutta. Der Name aber blieb auf allen Zungen, gellte durch alle Gebirge, haNte über alle Ebenen. Die Bäume tranken ihn mit dem Wind, die Tiere tranken ihn mit dem Wasser, der Sand der Wüste war erfüllt mit dem Klang: Axjutta! Wenn die Affaffinen sich sammeln sollten, rief nicht mehr die Trommel.Axjutta" schrie Tula, und sie kamen au» den Gemächern der Burg, au- Akrod und Alumat, und scharten sich um ihn. Roccu Eddin aber kniete vor Tula: Sieh, dein Fürst liegt vor dir. Fang sie mir, bring sie mir, mein Reich steht auf schwankenden Pfosten, solange sie lebt". Ich habe bi« an die Grenzen der Länder gesucht. Ich habe Kundschafter bis nach Indien

und Ehina gesandt, bi» an die Küste der Meere. Warte, warte, Roccu Eddin, der Platz Jv- im Kerker ist frei". Da erhob sich Roccu Eddin und sprach leise zu Tula: Wenn sie ein Schatten bleibt, Tula, bin ich verloren. Ich kann gegen einen Schatten nicht kämpfen. Ihr Dolch hängt über meinem Leben, wie er da» Leben meine- Vater» zerbrach. Ich bin frei, wenn deine Speere ihre Hellen Augen töten, ich bin ihr Sklave, wenn sie als Schatten lebt in meinem Reich oder irgendwo auf der Erde." Wir werden sie finden, Fürst", sagte Tula. Der Schatten Axjutta» aber legte sich auf da» ganze Reich, die Sterne formten den Namen Axjutta, die Brandung der Meere rief ihn an» Land, im Sprung der Tiere war der Name Ax­jutta, und in den Gesprächen der Männer am AberG, an den Lagerfeuern. Sie muß eine große Fürstin sein," sagten die Männer,daß sie den Dolch gegen Ala Eddin zu erheben wagte." -Sie ist wie ein Dschinn, gefeit gegen Feuer, sie ist gefeit gegen Waffer und Sturm," sagten die Männer. Axjutta. Axjutta. So wuchs Axjutta wieder in den Traum. Roccu Eddin sah sie vor sich: eine große Frau, mit wutverzerrten Zügen, einen Bogen in der Hand, einen Dolch. Die Männer fahen sie vor sich: eine große Frau, mit lachenden Zügen, den Dolch mit Ala Eddin» schwarzem Blut in der Hand. Axjutta", fluchte Roecu Eddin. Axjutta", jubelten die Männer.

Pal aber schlug der Name entgegen,.wo er ging. Der Wind trug ihn zu ihm, da» Waffer trug ihn zu ihm, die Luft war erfüllt mit dem Namen Axjutta, im Gesang der Vögel war nur dieser Klang. Wie nahe mußte sie sein, wenn die ganze Erde von ihr beseelt war. Hinter jeder Windung M\

rangen ausdrücklich jeden Parteiverkehr mit reich», deutschen Parteisteven verboten hat. Versuchen sudetendeutsche Parteigenossen solche Fühlung», nähme, so schließen sie sich automa­tisch von der Partei auS Und sollten von den reich-deutschen Parteistellen nicht, gehört und empfangen werden.^»-^.* Henlein kann nur, nachdem"«illegale Verbin­dung u s w." in seinen Reihen eingestanden hat, selbst drohen: Jeder einzelne Fall, in dem Mitglieder der SHF Handlungen begehen, die gegen da» Schuh­gesetz verstoßen, wird unnachsichtlich mit sofortigem Ausschluß au» der SHF geahndet." Genau so, wie Jung erklärt hatte: Wenn aber die im Berichte lde- Presse­büro») erwähnten Leute tatsächlich der sudeten­ deutschen DNSÄP angehären und Beziehungen zu reich-deutschen SA« und SS -Führern haben, so haben sie sich dadurch automatisch im Sinne der Beschlüsse der sudetendeutschen Parteiführung au- der sudetendeutschen DNSAP ausgeschlossen." Was von den Erklärungen der DNSAP zu hal­ten ist, da- weiß heute jede- Kind und das rann auch Henlein nicht leugnens Aber ebenso wenig wird er, angesichts dieser dokumentarischen Gegen­überstellung, die Tatsache au- der Welt schaffen, daß er dasselbe tut, was Jung und Krebs getan haben, mit derselben Moti­vierung, mit Anführung analoger Illustrations­fakten und geradezu mit denselben Worten. Und er wird sich nicht wundern dürfen, wenn wir Nipp und Nar feststelle«, dass seinen Kund­gebungen genau dieselbe Glaubwürdigkeit zukommt wie jenen der Jung und Kreb», nämlich überhaupt keine. Die Wahrheit ist, dass die»in letzter Zeit sich häufende» Um­triebe unverantwortlicher Gemente" die wirNiche Politik der SHF darstellen, die nach aussen hin durch fingierte Weisungen verdeckt werdm solle«. Wir werden nicht müde werden, der SHF diese schon schleißig gewor­dene Ma-ke vollends herunterzu­reißen!

Belgrad verstimmt über dieReich-post".Meldung Belgrad, 30. August. In Belgrader poltti- scheu Kreisen wird der Standpunkt vertreten, daß die(von der Wiener Reichspost" aufgestellte) Behauptung, Jugoslawien stünde in Verbindung mit den bisherigen oder eventuellen zukünftigen Putschversuchen österreichischer Nationalsozialisten, derart grundlos sei, daß jedwede Widerlegung einer solchen Behauptung durch offizielle jugosla­wische Stellen überflüssig erscheine. DaS korrekte Verhalten Jugoslawien » gegenüber dem national­sozialistischen Putsch im Juli sei von amtlicher österreichischer Seite dankend festgestellt worden. Eine hervorragende Persönlichkeit de» Außen­ministerium» hat demTempS"-Berichterstatter gegenüber erklärt, daß sämtliche österreichische. Nationalsozialisten in der Zahl von 2500 Perso­nen in drei Konzentrationslagern interniert sind, wo sie einer strengen Polizeiaufsicht unter­stellt sind.

deS Wegs konnte sie warten, in jedem Hau» konnte sie weilen, und ihm begegnen. In jedem Hau» fragte er, in jedem Zelt. Die Mörderin Ala EddinS? Wehe uns, daß wir sie gesehen hätten." Die Mörderin Ala EddinS?... Da jagte Pal weiter: nun mußte er sie fin­den. Der Wald schrie es ihm zu: Axjutta. Der Wind schrie eS ihm zu: Axjutta. Mitten auf der Straße hielt er inne, drehte er sich um: Hatte sie ihn nicht gerufen?Axjutta", klang eS aus dem Wald.Pal", hörte er,Pal, Pal". Er ritt, Monde und Monde. Er ritt ein Jahr Sein Kleid war zerfetzt, sein Speer zerbro­chen, sein Pferd zerschunden, kein Schuhwerk hatte er an den Füßen und der Beutel au» Ziegenfell war durchlöchert. Axjutta, schrie e», Axsutta. Pal, antwortete eS, Pal. Und er ritt weiter und weiter, ein Jahr und ein Jahr. Der Sturm und der Winter fraßen Spuren in sein Gesicht, krank lag er in einer Hütte, Hirten pflegten ihn gesund» auf dem Acker arbeitete er, man wollte ihn halten, er zog weiter. Ein Jahr, und ein Jahr. Sein Pferd starb, er war Schiffsknecht auf einem Fluß, er darbte, er sparte, er kaufte wieder ein Pferd. Es wurde ihm unter dem Leib weggeschoffen, al» er mit Räubern kämpfte. Er ging in die Berge, brach Steine für einen Fürsten , der einen Palast erbaute. Ein Jahr und ein Jahr. Und kaufte ein Pferd. Axjutta", schrie es aus den Steinen und Pal" war das Echo.Axjutta" schrie es au» dem Strom bei jedem Ruderschlag, undPal" war das Echo. Grau war sein Haar an den Schläfen, aber seine Glieder blieben jung. So ritt er durch da» Land, und ließ nicht ab, zu fragen: nach dtm Garten, nach dem Gong, nach Axjutta. (Fortsetzung folgte)