Seite» Sozialdemokrat" TamStag, 1. LcPtkMdcr 1934. Nr. 264 PBACEB ZEITUMG Dr. Armin Klein'» letzter Weg. Gestern nach­mittags wurde auf dein Wolfchaner Friedhof Ge­nosse Dr. Armin Klein zu Grabe getragen. Eine große Anzahl Freunde, Genossen und Kollegen gaben ihm das letzte Geleite, die sozialdcmolra- .tischc Partei und besonders ihre Prager Bezirks­organisation tvar vielfach vertreten. Nach der Zc- remonie nahm namens der deutsche» proletarischen Lrganisationcn Abg.Genosse I a k s ch in tiefer Er» grjsfcnhcit Abschied von dem wertvollen Menschen und Mitarbeiter, der auf so tragische Weise ums Leben gekomnicn. tvar. Auch die Landcsbchördc und das Gesundheitsministerium hatten einen Spre­cher entsendet, der den Ernst und die Bedeutung Dr. KlcinS Lebensarbeit und seine beispielgebende Kollegialität rühmte. Zum Schluß sprach noch ein Abgesandter der gesamten deutschen und der sozialistischen tschechischen A b st i n e n z b e w e« g u n g herzliche AbschiedStvorte. Delegierte vie­ler Kulturorganisationcn, denen der Verstorbene angehört hatte, traten mit letzten Grützen stumm zu dem Grabe, das nun die Reste eines pracht­vollen KulturarbciterS birgt. Im Zcntralorgan unserer tschechischen Genossen schreibt Genosse Dr. I. Kislingcr: Genosse Dr. Armin Klei n, ein Funltionär des Vereines der sozialdemokratischen Acrzte. war ein guter Genosse und ein guter Mensch. Als leitender Arzt der III. Olympiade denke ich mit Rührung daran, daß ich sein intcgiacincs und gütiges Antlitz zuletzt. noch unter Den Aerztcn gesehen habe, die den Sanitäts­dienst auf dem Stadion übernommen hatten. Genosse Tr. Klein, ein höherer und nicht mehr junger Staatsbeamter, gehörte zu ihnen und pflegte ge­wissenhaft und aufopfernd die Erkrankten. Ehre sei­nem Angedenken! Tie öffentliche Fachbücher»! und Lesehalle des Verbände- zur Förderung der Industrie in Böhmen (Technologie und Volkswirtschaft) ist ab 1. Sep­tember wiederum täglich außer an Sonn« und Feiertagen, von halb 16 bis halb 20 Uhr geöffnet. Die Lokalitäten der Bücherei befinden sich in Prag l., Ryttkskä 81. Den Lesern stehen an 400 Fach­zeitschriften und 120.000 Bücher zur Verfügung. Ausschaltung von Telephonkabcln. Das Tele­graphenbauamt Nr. 2 in Prag gibt den Telephon­teilnehmern bekannt, daß zwecks Messung und Aus» bcsscrung des Telcphonkabels die Telephonstationen inBkevnov vom Pohorelce angefangen bis zum Weißen Berg am Sonntag, den 2. Septem­ber von 7 Uhr bis 10 Uhr ausgeschaltet werden Mitteilungen aus dem Publttmn. Wie neugeboren fühlt man sich nach einer leichten Einreibung mit Alpa-Franzbranntwein. Regelmäßige Massagen mit Alpa machen den Körper widerstands­fähig, erfrischen bei Ermüdung, reinigen die Haut­oberfläche und regen den Blutkreislauf an. 100 Trauerkleidung für Damen und Mädchen in der separaten Traucrabteilung der Firma Busch, Prag I., Pkikopy 27. Eingang nur innen im Haus, I. Stock. Einzigartige Auswahl! 2683 «erlclttrsaal Verurteilter Defraudant als Buchberater Komisches Ende eine» BeruntreuungSprozeffeS Prag, 31. August. Der 2Sjährige Josef Scharm aus ZiZkov war durch mehrere Jahre als Beamter bei der Arnauer Firma Alois Hof­mann angestellt und wurde schließlich mit der Lei­tung der Prager Verkaufsstelle dieser Firma betraut. Später zeigte sich freilich, daß diese Wahl wenig glücklich gewesen war. Denn Josef Scharm, dem die Polizei das Zeugnis ausstellt, daß er sich gern be­trinke, veruntreute systematisch und auf ziemlich raffinierte Art nach und nach über 46.000 K£. Der Sachverhalt ist vollkommen klar und eindeutig und so wurde Scharm heute vom Senat des OGR. Novotny zu dreizehn Monaten schweren und verschärften Ker­kers verurteilt.. Die Verhandlung dieses keineswegs unge­wöhnlichen Falles endete jedoch mit einer unerwar­teten Pointe. Nachdem das Urteil bereits verkün­det und vom Angeklagten angenommen war, erbat sich ein Vertreter der geschädigten Firma das Wort zu einem nngcwöhnlichen Ansuchen. Er bat nämlich das Gericht, den verurteilten Delinquenten von anitswegen nach Arnau zu entsenden, um die Bitcher der Firma in Ordnung zu bringe n, die angeblich infolge der gesetzwidrigen Tätigkeit Scharms dringend eines sachverständigen Beraters bedürften. Dieser Bitte umamtSwegige" Delogierung eines Verurteilten zwecks buchhalteri­scher Beratung konnte vom Gericht allerdings nicht stattgcgeben tverden. Die Sache wäre höchstens in der Art zu arrangieren getvesen, daß der verurteilte Joses Scharm freiwillig um einen Strafauf» s ch u b angesncht und ebenso freiwillig die ge­wünschte Revision der Geschäftsbücher während die­ser Anfschnbsfrist übcrnonimen hätte. Aber der Verurteilte zeigte durchaus keine Lust, um Strafaufschub anzusnchcn und den Buchberater seiner Firma zu spielen. Er winkte niit nachlässiger Handbeweguiig ab:Woher denn! Die Firma hat es gerade so weit zu mir, wie ich zu'ihr!" Der Firmavertreter lockte und beschwor:Es ist eine Arbeit für vierzehn Tage". Aber Scharm blieb unbeugsam, und war um nichts auf der Welt zu bewegen, das Gericht uni Strafaufschub zu bitten, bloß um die Bücher seiner ehemaligen Firma in Ordnung zu bringen. Schließlich wird wohl ein Ausweg gefunden tverden. Nachdem Josef Schar m mit Galgenhu­mor erklärt hatte, er seifür längere Zeit tagtäg­lich in Pankraz zu sprechen", wurde diese interessante Debatte abgebrochen. Vielleicht gestattet der Senats­vorsitzende, daß die Vertreter der geschädigten Firma mit den Geschäftsbüchern nnterm Arm dem Häftling Josef Scharm einige außertourliche Besuche abstat­ten und sich von ihm Buchberatung erteilen lassen, rb. Kunst und wissen TaS neue Abonnement im Deutschen Theater. Ausgabe der Karten für bisherige Abonnenten bis iicktusive Mittwoch, den 5. September. Annahme von Vormerkungen für neueintretende Abonnenten täg­lich. Preise: Parterre- und 1. Ranglogen(Pro- szenium) 6400(8.400) KL, Parterre- und 1. Rang­logen(übrige) 6000(8.200), 2. Ranglogen 4800 (2800). Fauteuilsitzc, 1. bis 8. Reihe 1860(090), Fauteuilsihe, 4. Reihe 1650(800), Parkett, 6. bis 8. Reihe 1480(800), Parkett, 9: bis 12. Reihe 1250(600), Parkett, 13. bis 20. Reihe 960(520), Balkon, 1. Reihe 1400(750)' Bälkdn, 2. bis 4. Reihe 1100(500),'Balkon, 5. bis 7. Reihe 800 (480) Galerie, 1. Reihe 720(870), Galerie, 2. bjs 6. Reihe 550(200), Galerie, 7. bis 10. Reihe 400 (220). Tas Abonnement bietet gegenüber den Kassenpreisen eine Erniäßigung bis zu 65 Pro­zent. Das Programm, das bisher zu einem Einzelpreis von 2 K£ verkauft wurde, wird jetzt a»> die Abonnenten gegen einen Pauschalbe­trag abgegeben werden. Dieses Pauschale beträgt für 64 Vorstellungen einen Sitz im Viertel- abonnement 80, für 82 Vorstellnnspm einen Sitz' im Achtel-Abonnement 15 Kf, für eine Viertelloge 50. eine Achtelloge 25 pro Jahr, also im ganzen weniger als 50 Heller pro Vorstellung. Der Inhaber von zwei Sitzen hat auch nur ein Pauschale, also 80 resp. 15 , zu be­zahlen. DaS Reue Deutsche Theater eröffnet Donners­tag, den 6. September, mitF i d c l i o". Dirigent: Szell. (C 1.) Freitag: ErstaufführungDer Bogelhändler" in der Neubearbeitung.'Regie: Licbl, Dirigent: Rieger.(D 2.) Samstag, neu­inszeniert:Othello " von. Shakespeare . Regie: Liebl.(C 2.) Die Vorstellungen des Neuen Theaters bis zum 20. September sind noch im alten Abonnement! Für alle oben" genantsten Abende im Neuen Theater und in der. Kleinen Biihne sind Gut­scheine gültig,-damit die Abonnentech Gelegenheit haben, dieselben noch im Laufe des Monats Septem­ber zu verwenden. Die Kleine Bühne eröffnet am Mittwoch, den 5. September, mit einer Aufführung pon H e d d a G a b l e r". Die textliche Bearbeitung nach der großen Gesamtausgabe und die Neuinszenierung besorgt Julius Gellner. DonnerstagStra­tz c n m u s i k". Freitag Uraufführung der Clown-KomödieTroß und T o b b y" (Das Haus der tausend Nuancen")..Regie: Marlö. Samstag neuinszeniertBunbur y" (Ernst sein ist alles"). Regie: Götz.' Ans der Partei Sozialistische JigcM, Kreis Prall Sonntagswanderung. Wir treffen uns um 8 Uhr früh an der Endstelle der Fünfer Elektrischen in Hlnboöepy. Montag, 3. September: 10 Uhr: Besprechung der Gruppenobmänner. 20 Uhr: Sit­zung der Kreisleitung im Parteiheim. Dienstag, 4. September. Ab Dienstag finden in den Grup­pen wieder regelmäßig die Heimabende statt. (S. I. Holleschowitz: Heim Kamenickä 1. Wochen­bericht. Bericht vom Internationalen Jugendtag in Lüttich und vom Jugendtreffen in Oberleutensdorf. S. I. Smichowr Parteiheim, Rärodni 4. 5. I. Weinberge: Heim DTJ.-Platz am Rieger- park. S. I. Zentrum: Skautsktj domov, Petrskc näbk.) Donnerstag, 6. September: 20 Uhr, im Pärteiheim Funktionärappell. Erscheinen der Grup­pen- und Kreisfunktiönäre ist Pflicht! Iper!»Spiel Körperpflege Der i«t»r»e»tto«»te Gtafettentag der Ardetterfportler Nur noch kurze Zeit trennt die Verbände der SASJ vom internationalen Stafet­tentag. der in der Massenbeteiligung die größte Veranstaltung der SASJ werden wird. Hundert­tausende werden in den nächsten Wochen durch die Städte und Dörfer laufen und Kunde bringen von der Lebenskraft der Arbeitersportverbände. Die Grüße der Verbände und Vereine an den internatio­nalen Arbeitersport werden dem Technische,»'Haupt» ausschnß von den Verbänden zugesandt und im Archiv der SASJ aufbewahrt, als ein Zeichen der Kraft und Treue in Krisenzeiten. Der Stafe.tten- tag wird den lebendigen Ausdruck oer Zusammengehörigkeit des internationalen Proletariats bilden und sein Abschluß der Kon- greß der SASJ in Karlsbad darstellen. Auch in England möglich! Daß in England im Sport das F a i r p l a y herrscht und streng ge­übt wird, ist wohl bis in die heutige Zeit eine allge­meine Meinung gewesen. Run kommt aber aus dem Jnselreich die Meldung, daß der Schiedsrichter, wel­cher das Rückspiel im Wasserball-Länderkampf Ungarn England in Wembley bei London leitete, so arg benachteiligte und durch Ausschlüsse dezi­mierte, daß diese beim Stande 2:2 den Kampf auf­gaben, das Wasser verließen und auf die Fortsetzung verzichteten. In den Schwimmbewerben siegte Uber 100 Dards Freistil der Ungar Czik in 64.4 Sek. vor dein Engländer French in 58.2 Sek. DaS 100 Mieter-Brustschwimmen gewann Mezei(Un­ garn ) in 1:18.4 Min. Bezahlte Fußballer für 5 bis 2g! Der ABC. Branik, ein Prager Vorort-Fußballklub, bat bei der CsAF. das Ansuchen eingebracht, bezahlte Spieler aufnehmen zu dürfen. Als Höchst­sätze(!) sollen Beträge von 6 bis 20 gelten! DaS Motorradrennen ,,Um den goldenen Sturz­helm" findet Sonntag in Pardubitz statt und weist Wiederrum eine starke internationale Besetzung auf. U. a. sind Fahrer aus Frankreich , Oesterreich, Deutschland , Holland gemeldet. Da der vorjährige Sieger Buttler(Deutschland ) bisher nicht auf der Starterliste ist, gilt als Favorit der Franzose Meh- nicr. Den tschcchoslotvakischcn Fahrern werden gute Platzchancen zugesprochen, niit Ausnahme Ju­hans, der wohl diesmal ein ernsthafter Konkurrent fein wird. Die nächsten Frauen-Weltspiele sollen nach einem Beschluß der Internationalen Frauen-Sport- Föderation im Jahre 1088 in Berlin abgehalten werden. Prenn nach Rußland . Einer mit der besten Tennisspieler der Welt und ehemaliger Meister von Deutschland , Pr e n n, welcher jetzt ständig in Lon­ don seinen Wohnsitz hat, fahrt Anfang September nach Sotvjetrußland, wo seinem Start mit großem Interesse entgegengesehen wird. Schmeling erhält aus dem Kampf mit Reuse! eine Million KL. Dem Boxkampf SchmelingNeu- sel welcher an» vergangenen Sonntag in Hamburg stattfand, wohnten rund 85.000 Zuschauer bei. An Eintritt wurden rund 400.000 Mark eingenommen, das sind rund vier Millionen. Neusel erhielt davon 67.000 Mark, d. s. zirka 600.000, und Schmeling mehr als 100.000 Mkark. also zirka»ine Million. Das ist derVerdienst zweier Boxer in kaum einer Stunde... . Hinter den Kulissen des Boxsportes. Der ehe­malige Manager des gewesene» Weltmeisters Prinio C a r n e r a, Leon S ö e, hat ein Buch geschrieben, in welchem er behauptet, daß die meisten Kämpfe Carneras, einschließlich der beiden gegen?)oung Stribling, eine abgekartete Sache gewesen seien. Inden» Manager Söe diese Behauptung auf­stellt. muß er allerdings zugcben, daß er selbst eS war, der den ganzen Schwindel arrangierte. Söe erzählt in dem Buche u. a., wie die zwei Matches gegen Stribling abgekartet wurden. Zwischen den beiderseitigen Managern wurde vereinbart, daß Stribling den einen und Carnera den anderen Kampf gclvinne, daß aber keiner der beiden Boxer regulär geschlagen werden solle. Zum Schluffe gibt er eine Liste sämtlicher Kämpfe CarneraS und fügt bei jedem Kampfe das Wort'abgekartet" oder echt" hinzu. Danach wären von 49 Kämpfen Car­neras 80 eine abgekartete Komödie gewesen... Nazi-Amnestie im Pferdesport! Der Füh­rer deS deutschen Turssportes Litzmann hat eine Be­kanntmachung erlassen, in der eS heißt: Aus Anlaß der vom Führer verordneten Amnestie erlasse ich mit sofortiger Wirkung alle vor dem 2. August 1934 ausgesprochenen Fahr­verbote, soweit die gleichzeitig verhängten Geld­strafen bereits bezahlt sind." Der Pferdesport ist ein ausgesprochener Geschäfts» spart, hei welchem die Zuschauer wohl am meisten geneppt werden. Tenn es kommt oft genug vor, daß im Trabersport am häufigsten..Ab­machungen" den Verlauf der einzelnen Rennen be­stimmen. Wenn solcheSchiebungen" bestraft und ihreFörderer" entfernt werden, ist das wohl kein Schaden. Solche Elemente sind nun in Deutschland amnestiert worden, wenn sie nur ihre Geldstrafen bezahlt haben... verclnsnadirlditcn Wanderung am Sonntag, den 2. September. Das Ziel unserer Wanderung ist die S k a l k a. Treffpunkt um achi Uhr früh beim Smichover Bahn­hof. Fahrtspesen 8. Seid pünktlich und kommet recht zahlreich! 81 arbeitende Frauen haben in der letzten Turnstunde nach getaner Arbeit durch Gymnastik, Geräteturnen und Ballspiele Erfrischung gefunden.' Auch Ihr anderen braucht das Turnen, reiht Euch daher in unsere Reihen ein.(Montag und Donnerstag von 7 bis 9 Uhr abends in der Turnhalle, Prag II, Stöpanskä ul. 20.) n«r Mim Mach«, im Exil Der gestrigeBeöernik Prävo Lidu" veröffent­licht einen Brief des Filmregisseurs Gustav Machäty, aus dem hervorgeht, daß der Schöpfer desErotikon" und derEkstase"(die, trotzdem sie der Papst für unsittlich erklärte, bei den gegenwärtig stattfinden­den Filmfestwochen in Venedig international« Aner­kennung fand) in Wien unter schwierigen Bedin­gungen einen deutschen Film dreht, weil man ihn in Prag seit langem nicht mehr beschäftigt hat, so daß er in größte Rot geraten war. Mit Recht knüpft daS Prävo Lidu" an diesen Brief vorwurfsvoll« Be­merkungen gegen die Prager Filmproduzenten, die nicht, einmal nach dem Erfolg des letzten Machäty- FilmS in Venedig seinem Schöpfer einen neuen Auf­trag erteilt'haben. Wir haben auf die Nichtbeschäf­tigung MachätyS in Prag schon wiederholt hingewie­sen. Und selbst wenn aus Kreisen der hiesigen Film­produzenten gegen ihn persönliche Gründe ins Tref­fen geführt werden, so halten wir doch daran fest, daß die Kaltstellung dieses Künstlers, der durch seine Lei­stungen zweimal die Welt auf den tschechischen Film aufmerksam gemacht hat, nicht nur eine Undankbar­keit, sondern in Anbetracht des üblichen Niveaus der tschechischen Filmproduktion eine Unbegreif­lichkeit ist. Ueber diekünstlerischen" Gesichtspunkie, nach denen die tschechischen Filmproduzenten bei der Auswahl ihrer Regisseure vorgehen, belehrt wohl'am besten einInterview", das kürzlich der meist be> schäftigste tschechische Filmregisseur erteilt hat und in dem er erklärte, seine Absicht lei, dem Publikum sei­nen Willen zu erfüllen und den Unterneqmer aus seine Rechnung kommen zu lassen. Wer sich keinen Illusionen über die kapitalistische Filmindustrie hin­gibt" der wird die Beliebtheit eines solchenFilm- künstlerS" bei seinen Auftraggebern verstehen,(die von dem, was siePublikum" nennen, eine ebenso schlechte wie bequeme Meinung haben). Aber wir geben die Hoffnung nicht auf, daß sich auch unter den tschechischen Filmproduzenten Ausnahmen fin­den, die ihr Kapital wenigstens hin und wieder als Verpflichtung zu künstlerischem Ehrgeiz empfinden. Denn von solchen Ausnahmen muß schließlich die Filmkunst wie jede Kunst im kapiialistischcn Zeitalter leben.eiS Literatur Die Fackel schwelt", eine grundsätzliche Aus­einandersetzung mit Karl KrauS im eben er­schienenen Aufruf. Streitschrift für Menschen­rechte. Einzelnummer 8 in allen Buchhandlun­gen. Verlag, Prag , Krakovskä 18. AuS Anlaß der Akademische«'Wiche wurde allen Teilnehmern durch daS Eisenbahnministerium ein 60prozentiger Nachlaß der Bahnfahrt gewährt. Jntereffenten mögen sich wegen Einsendung der Legitimation sogleich anmelden. Den Professoren au Mittel» und Fachschulen hat daS Schulministeriam einen Urlaub zwecks Teilnahme an der 2. Akade­mischen Woche vom 1. bis 7, Oktober bewilligt. Informationen erteilt das Sekretariat der Akade­mischen Woche in Prag l., Nr. 284, und zwar nm schriftlich. Künstler-Anekdoten Das Dichterviertel. In einem Vorort Münchens , in Schwabing , gab es eine Straße, die zum größten Teil von Dichterlingen bewohnt war. Der geistsprühende Satiriker Saphir sagte eines Tages einer Dame, die in dieser Straße wohnte und ihn dar­auf aufmerksam machte:Ja- diese Straße ist so­zusagen ein Dichtcrviertel, in dem Vierteldichter wohnen, die fast alle ohne Ausnahme ohne Ein­nahme sind." Unmöglich. Während des Aufsehen erregenden Prozesses, den der englische Maler W h i st l e r gegen Ruskin führte, fragte ihn der Vorsitzende:Würden Sie den Herrn Geschworenen hier klarmachen können. ivaS Kunst ist?" Der Maler klemmte sein Mono­kel ins Auge, sah sich die Geschworenen der Reihe nach gut an und sagte dann:Nein!" Abonnements- Bestellschein. Abonniere ab..., 1984 das täglich erscheinende Zentralorgan der deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei- M 60|lalBeni0VrQt M< Verwaltung Prag XU., Fochova ti. 62, zum Preise von 16 KL monatlich, und sende diese» Betrag nach Erhalt des Erlagscheines ein. B e z u a s b e d i n g.u n g e n: Bei Zustellung ins Hans oder bei Bezug durch die Post monatlich KL 16., vierteljährig KL 48., halbjährig KL 96. ganzjährig KL 192... Inserate werden laut Taris billigst berechnet. Bei öfteren EinschaltNngcn Preisnachlaß. Rückstellung von Manuskripten erfolgt nur bei Einsendung der Retourmarken. Die Zcitnngsfrankatür wurde von der Post» und -' Telegraphendirektion mit Erlaß Nr. 13.80Ü/VII/1980 bewilligt. Druckerei:Orbis", Druck», Verlags» uiü> Zeitungs-A.-G., Prag . Name:. Genaue Adresse:...........,> Letzte Post:.,,»» Unterschrift:......... PRAG Turnerinnen! MIM.