«Ute»
Mittwoch, 5. SeMemtte 1934
Jb.901
zur Kennzeichnung der Stimmungen. Henlein steht bei dm Gegnern unsere- demokratischen Regierung-systemü nicht im Mittelpunkt der Debatte. Dagegen wird im ganze» deutsche » Randgebiet täglich gestritten, ab Hitler der rechte Man» sei, oder nicht, ob cs»ater seiner Herrschaft i» Dentschland bester geworden, ob Hitler a»ch im übrigen Europa Chance« habe. Natürlich spielen auch Fragen der Innenpolitik in die Gespräche hinein, meist aber im Vergleich mit Deutschland . Auch der Massenmord vom 30. Juni hat keine merkliche Ernüchterung der sudetendeut- schen Hitlerglaubigm.gebracht. In den Rand- schichten wurde man stutzig. Einige Tage gingen auch die braunen Fanatiker mit gesenkten Köpfen herum. Nach der Hitlerrede im Reichstag hatten sie wieder Courage gewonnen. Hitler wird feit- her noch lauter gepriesen, weil er mit den„Lum» Pen" und„Verrätern" aufgeräumt habe. Und der Verrat an den österreichischen Nattonalsozialisten? Sozialdemokraten,, die darauf himveisen, erhalten die Antwort:„Ihr seid die Verräter, hättet ihr mtt den Nazis gekämpft, so gäbe e» heute ein deutsches Oesterreich." Im gleichen Atem bestreiten indes die Braunen, daß die österreichischen Nattonalsozialisten am 12. Feber die Pflicht gehabt hätten, mit dm Schutzbündlern zu gehen. Und der Verrat Mussolinis an Deutsch - land? Wird einfach nicht zur Kenntnis genommen oder mit dem Hinweis auf den neuen pol» nischen Bundesgenossen Deutschlands abgetan. Eine fürchterliche Konfusion in den Köpfen l Gegen einen Messiasglauben streiten auch poli» ttsche Tatsachen vergeben«. Die ehemaligen Mtt» glieder der Jung.Partei schwören noch immer Stein und Bein auf Hitler . Die Autorität Hen lein « ist gering. Seine LoyalstätS-Betmerungm können da« nicht ersetzen, was die ausstrahlende Wirkung der deutschen Diktatur täglich bietet: die Illusion, irgendwie innerlich an einem wett» umstürzendm Geschehen beteiligt zu sein. Ein Erzieher der bisherigen deutschen Nattonalsozialisten zu polittschem Realismus kann Henldin schon wegen der Unbestimmtheft und Zwiespältigkeit seiner Auftretens nicht fein. DaS erste offene Wort gegen Hitler wäre sein politischer Tod. Vielleicht wird noch einmal die Probe aufS Exempel gemacht werden. Hat Deutschland eine« Tage« ein Interesse, die bisherige korrekte Hal» tung gegenüber der Tschechoslowakischen Republik aufzugeben, und stellt. eS Herrn Krebs ».la Habicht anS. Mikrophon, dann wird sich erweisen, daß die Leute eben lieber zum Schmied gehen als zum Schmiedl. Nicht die Masse der ehemaligen Nationalsozialisten, wohl aber manche ihrer polittsch weitblickenden Männer und vor allem gewisse bürgerliche Parasiten, die auf di?„nationale Re- volution" spekulierten, sie fühlen eS nun schon sehr wohl, daß HUlerS Stern im Sinken ist und das» sein Trckbant Henlein dabei mft untergehen wird. In diesen Kreisen ist in den letzten Wochen eine gewisse NervosftA zu bemerken. Sie bangm um die polftische Ernte des HitlerrummelS. Der Ton der Schristlefterprefse wird schärfer. Kein Ta- fast, da sie nicht Neuwahlm urgiert. Man
möchte die Früchte der nattonalsozialistischen Agitation noch rasch unter Dach und Fach bringen, ehe sich der Herbstreif über die fafcistischen Zukunftsträume smkt. Dieses bornierte Bürgertum und diese gott» verlassene Intelligenz haben auch im Weltkriege bis zur letzten Woche auf da« hinkmde Pferd der Habsburger gesetzt und— verloren. Nicht auf
Das Gremium des graphischen Bewerbe- im Bereiche der Egerer Handelskammer gab Formulare von Lehrverträgen au», in welchen in einem besonderen Absatz angeführt wurde, daß den Lehrlingen nach dem Lehrvertrage die Mitgliedschaft bei einer politischen Partei und auch die Zugehörigkeit zur LehrlingSorganisatton de« Buchdruckerverbandes untersagt ist. Die Karlsbader„Grahpia" strich diesen Absatz und legte den so geänderten Lehrvertvag dem Gremium zur Eintragung vor. Daraufhin schiÄe da» Gremium den Bert«»- mit der Bemerkung zurück, daß di« gestrichen« Besttmmung im vertrage bleiben m ü s s e, da sie in da- vertrag«» formular auf Grund eine- Beschluffe» der Generalversammlung de- Gremium- ausgenommen wurde. Die„Graphia" brachte durch Dr. Otto Gommer eine Beschwerde gegen da- Gremium «in, wobei sie von de» Gtundpunkt au-ging, daß der Beschlug der Generalversammlung de» Gremiums in Widerspruch zur Verfassung und zur Gewerbeordnung steht. Sie verwies vor allem auf die Bestimmung de- Paragraphen 118 G. O., wonach durch die Errichtung von Gewerbegenoffen»
Gestern vormittag wurde auf dem Prager Phssosophentongreß da» Paradepferd der hitler - deutschen Delegation vorgeritten: während der »Führer" der Gleichgeschalteten. Herr Emge au» Jena (der sich noch vor vier Jahren al» Kul turbolschewist aufspielte, um dann mit einem Wahlaufruf für Hitler eine neue Karriere zu begründen) sich tag» zuvor in. der Verhandlung über „Norm und Realität" versteckt hatte,''tickt Herr Professor WillyHellpach(der 192V bei der Reich-Präsidentenwahl für die Demokratische Par tei kandidierte) in der Plenarsitzung al» Redner über den„zentralen Gegenstand der Soziologie" auf, um sich auf diesem, bisher von ihm wenig beachteten Gebiete al» Hofphilosoph de» Dritten Reiche» in Empfehlung zu bringen. Wer den Mut hätte, Karl Marx an satirischer Scharfe überbieten zu wollen, der könnte angesichts einer Erscheinung wie Hellpach von neuem über da-„Elend der Philosophie " schreiben. Denn al» wär« nicht» geschehen— und ohne seinen lässig-feuilletonisti» schen Stü im geringsten zu ändern—, bekannte sich der einstige Demokrat und Mitarbeiter der „Sozialistischen Monat-Hefte" zur Rassen« t h e o r i e und-um^totalitären, in«
zweideutige Loyalität-schwüre kommt eS an, so«, der» auf hie eindeutige Abkehr von Hitler und aller Diktatur- schwärmerei. Davon ist im negattvisttschen deutschen Lager noch kein Zeichen zu sehen. Die Entscheidung über die politische Orientierung de» SudctendeutschtumS muß erst auSgekämpst werden.
schäften niemand beschrSnkt werden darf, soweit die Beschränkung nicht ausdrücklich in der Gewerbeordnung verankert ist. Di« Bezirksbehörde in Eger gab dieser Beschwerde, in welcher auch angeführt wurde, daß der Beschluß des Gremium» in Widerspruch zu den Paragraphen 99 a, 99 b, 99 e, sowie 14 G. O. ist, statt und fällte folgende wichtige Entscheidung: „Auf Grund der Beschwerde dar„Gra- phia" in Karlsbad »egen de» Beschluß der Generalversammlung de» Gremium»»am 18. März 1932, sowie»eg«» die Zuschrift vom 22. November 1933, durch welche den Lehrlingen de» GremiumS die Mitgliedschaft bei Politischen Parteien und in der Lehrling»- Organisation de» Buchdruckerverbandes verboten wurde, hebt di« BezirkStrhSrde den zitterten Beschluß, sowie die zitterte Zuschrift al» ungesetzlich und im Widerspruch insbesondere zu de« Paragraph«« US und 114 G. v., sowie de« Gesetze« . über da» Verein--»ad versammlung-recht stehend, auf." Gleichzeitig wie- die Bezirksbehörde da» Gremium an, den ihm vorgelegten Lehrvertrag der „Graphia" zur Kenntnis zu nehmen.
tolerantenGtaat" wie zu selbstverständlichen Grundsätzen. Mit Deduktionen, die sich auf Aphorismen und Stilblüten gründeten, pirschte er sich„wissenschaftlich" an die Ideologie de» Hitler » fasciSmus heran. Au» eigener Machwollkommen« heit erllärte er zu diesem Zwecke, da» Volk(nicht die Gemeinschaft) sei der„zentrale Gegenstand" der Soziologie, da» Volk, da» eine Raturtcktsach« sei(wobei er- nicht-verfehlte, auf di« Raffe hinzuweisen, wa» er Harmloserwesse mit der» Hinweis auf Jakob Burckhardt und die Schilddrüsenfor» schung rechtfertigte). Und mit einem Sprung au» dem„Geisterreich" in»„Geistesreich", vom Geheimnis de» primitiven Zauberer» zur lieber» Menschlichkeit de» Führer» kam Hellpach prompt zutn gesteckten Ziel: da- naturtatsächliche Volk muh durch bewußte Diven-schöpfung neu geschmiedet werden— und e» schien nur ein« Höflichkeit de» Redners gegenüber dem wissenschaftlichen Ansehen de» Kongresse», daß er seine neu „gewonnene" Erkenntnis nicht mit einem Heilruf auf Hiller, sondern mtt historsschem Geplauder begründet«. Der Berliner Philosoph Ricolaitzart« mann, der dann nachmtttag» über da»„Wert«
Vom Prager PhllosophenlcongreB
Verhinderter Anschlag auf die politische Freiheit der Lehrlinge
42 nun BOSKNfXLD: .«kCbcjutta BN ROMAN IWBCHW TUAUM UND TAO Sie trug da» Kleid eine» Krieger», da» Schwert umgeschnallt» den Bogen über di« Schulter geworfen. „Ich will al« einfacher Krieger in deinem Heer dienen," sagte Katta . „8» ist nicht deine Schuld," sagte Hulagu . „Kein anderer wäre an deiner Stelle tapferer gewesen. Roch sind sie stärker, und ihrer List verfallen selbst di« Klügsten. Aber ich rufe alle Krieger au« dem ganzen Reich zusammen, dann werden wir sie schlage»..." Tage und Tage lag Trauer über Kasan . All« Feste waren verboten, alle Musik, und nur einsam durfte de« Nacht » eine Flöt« ihren Gesang über die Hügel schwingen lassen. „Der Tod bläst sehr Lied," sagten di« Frauen in Kasan . „Denn da» Lied de» Tode » erllingt, dann llingt e» sieben Jahre," sagten die Weisen.'/ „Sieben Jahre werfen die Schafe nicht." „Sieben Jahre tragen die Aecker nicht." „Sieben Jahre ist da» Wasser der Wolga vergiftet, und di« Fische sterben." „Sieben Jahre will ich da» Kleid der Männer tragen," sagte Katta ,«da» Kleid der niedrigsten Krieger. Dann erst soll wieder der Schmuck der Frauen mich zieren, dann will ich wieder deine Tochter sein." Schweigen lag über dem Hause Hulagu », über dem Saal mtt den geschnitzten Gäulen und den Fackeln. Draußen sang einsam über Kasan die Flöt«.
XU. „Ein Weib, sagst du, führte die Tataren?" Roceu Eddi« kräuselte seinen roten, flämmenden Bart.„Hatte sie heller Haar oder dunkle«?" El Amin, Führer der Affassinen von Akrod und Nachfolger Tula «, zuckte die Achseln. „Sie trug da- Keid der Krieger, wir sahen ihr Schwert, nicht ihr Haar". Roccu Eddin sann nach. Ob sie ausersteht, die Unüberwindliche» di« mtt dem Mond im Bund ist und mtt den Geistern de» Feuer»? Ob sie aufersteht in tausenderlei Gestatt, Axjutta, di« seinen Pater erschlagen? Lesse sprach er vor sich hi«: „Wenn ich nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, wie sie geblendet wurde, wenn ich nicht mtt eigenen Augen gesehen hätte, wie ihr Leib verscharrt wurde..." El Amin verstand nicht. „War sagtest du» Herr?" «Richt-, nicht-", winkt« Ro«u Eddin ab. Dann sprach er: «Rüste«in Heer gegen die Tataren, El Amin. Verfolge sie bi» nach Kasan . Bring mir den Kopf der Frau, die Tula getötet, bring mir den Kopf Hulagu -, ihre» Fürsten ". El Amin zögerte. „Die Krieger sind erschöpft, Herr. Sie trauern um Tula . Sie liebten ihn. 8« ist nicht gut, sie wieder in die Schlacht zu senden, in«in ferne», fremde» Land". Da erhob sich Roceu Eddin, den Blick seine» Vater» hatte er jetzt: „Mein Vater nannte dich El Amin, der Getreu«. Hat mein Pater sich in dir geirrt?" „Gönn deinen Kriegern Ruhe", bat El Amin. „Ich WM Blut in die Adern der Affassinen gießen. Ich will ihren Mgt befeuern, El Wnin.
In dieser Nacht noch will ich seine Hand Wer sie breiten, und sie werden mir gehorchen!" El Amin wich zurück. Neigte sie zu Boden, küßt« di« Pantoffel Roceu Eddin». El Amin, der Getreue.— Um Mitternacht aber, schwer lag der Schlaf über den Affassinen, geschah e» zu Ulleika, zu Akrod und zu Alumat, daß der Gong zu dröhnen anhub, der den Garten mtt seinem Tosen er» füllte. Die Affassinen wachten auf» sprangen hoch, sahen einander an. In ihr« Augen kam Feuer, groß waren ihr« Augen, und wett sahen sie in di« Ferne. „Der Gong", sagten sie,„der Gong. Wir sind an der Pforte de» Garten»". Auf den Mauern der Burgen standen sie und sahen in- Tal. Mond lag über den Tälern vor Akrod und Alumat. Mond warf den Schatten von Ulleika auf die Hänge de- Libanon. Der Gong rollte, der ewige Gong. „Erinnert Ihr euch", sagten di« Männer, „erinnert ihr euch? Zu den Festen rief der Gong. Zu den Mädchen, zu den Brunnen." „Roceu Eddin hält, wa» Ala Eddin versprach". „Wir werden glücklich sein..." Bi- zum Morgen donnerte der Gong. Am Motgen ritt El Amin in Akrod ein. „Der Gong ruft euch in den Garten. Doch zwischen Akrod und dem Garten liegt da» Land per Tataren! Fällt sie, vernichtet st«, und der Weg ist frei!" Al» di« Sonne im Mtttag stand, rttt El Amin in Alumat ein. In UNeika verkündete e» Roceu Eddin: „Der Gong ruft euch in den Garten! Doch vor dem Garten liegt da« Land der Tataren. Fällt sie, vernichtet sie, und der Weg ist frei". Da verzagten die Männer. Der Gong hatte gerufen, aber nicht zu Tanz und Spiel hatt« er
Problem" sprach, bemühte sich im Gegensatz zu Hellpach , seinen wissenschaftlichen Ruf zu wahren. In vorsichtiger Beschränkung auf- Grundsätzliche erörtert« er die Möglichkeit, da-„Sein der Werte" anzuerkennen, wobei er die Ewigkeit der Werte ebenso ausschloß wie ihre Leugnung. Wozwischen diesen beiden Lehrmeinungen liegt, versuchte er in.einer Theorie der zwar existierenden, aber durch geschichtliche Veränderungen jeweils aktuell und nicht attuell werdenden Wert« auf eine Formel zu bringen. Und er warb um da» Verständnis der Zuschauer mit der beispielhaften Bemerkung, daß in der parlamentarsschen Demokratie der blinde Gehorsam, in einem Sklavenstaat aber der„Bürgersinn" al- Wert keine Geltung habe... Um welchen Wert es heute geht, das verkündete in der Diskussion über die Krise der Demokratie der Pariser Barthklkmy, der (umrahmt von den Vorträgen der staat -autoritären Fascisten Delvecchio und Michel»)' über den„W ert der Freiheit" sprach: Die Freiheit und di« verantwortlichkett vor dem Gesetz— und nach Barthkttmtz auch der Individualismus— sind die Atmefphöre, in der die Demokratie allein lebe« kann. Di« Frei, heit ist kein LuxuS, sonder« ein« Notwendigkeit. GW ist allerdings auch nicht, wie man in Frank reich allzu optimistisch annahm,«in Normalzustand, sonder« etwa», da» immer wieder im Kampfe errungen werden must. Barthtttmy bestritt di« Behauptung, daß Ordnung und Freiheit Gegensätze seien. Dem» nicht der ans di« Willkür eine» Herrscher- oder Führer- gegründet« Staat, sonder« nur der ans Freiheit gegründete Staat sei stabil.
Deutsche Schule durch Deutsche gellhrdet Roch vor kurzem war auch in den sozusagw demokratischen Blättern zu lese», in welch gewissenloser Weise angeblich die deusschen Regierungsparteien und insbesondere, die Sozialdemokraten die Interessen de» deutschen Schulwesen» bei der Auflassung einiger Mittelschulen im Stiche ge« lassen Haben. Run erfährt man, daß die Mehrheit de» Reichenberger Stadtrates, vor. allem allo die Bacher-Demokraten de» Herrn Kostka, den Weiterbestand der Bezirksflaffen bei der Reichenberger Hilfsschule gefährdet. Die Hilfsschule ist nämlich in einem städtischen Gebäude untergebracht und nun schreibt die Stadt dem Bezirk einen hohen Mietzin» vor. Der Bezirk kann nicht zahlen, weil er überhaupt kein Geld hat. Er kann umso weniger zahlen, al» der Zin» gerade jetzt, knapp vor dem Begin« de- Schuljahres, vorgeschrieben wurde. Bei der Hilfsschule handelt e» sich um«in« Einrichtung, die lebensnotwendig für da» ganze Poll ist. In ihr werden die Minderbegabten zu brauchbaren Gliedern der menschlichen Gesellschaft herangebildet. Zur Erhaltung einer solchen Schule darf Männern, die sich gute Deutsche nennen, kein Opfer zu groß sein. Bisher aber wurde nicht einmal der versuch gemacht, mtt dem Bezirk«in Uebereinkommen zu treff«»; e« wurde lediglich die Sperrung der Klassen in Aussicht gestellt. Werden die Verantwortlichen handeln wie Deutsche ? Oder wird sich ihr Bekenntnis zur deutschen Schule auch weiterhin nur durch die Verleumdung der Sozialdemokraten offenbaren?
gerufen, sondern wieder zum Kampf. Richt die Mädchen warteten ihrer und nicht die Prunnen mtt Milch, das Schwert und der Speer warteten ihrer, und der Streit nahm kein Ende. «Wie sein Vater ist Roccu Eddin". sagten di« Männer.„Er verheißt und erfüllst nicht. Er lockt und lügt". „Laßt den Gong rufen", schrie einer unter den Männern.„Sein Donnern kündet nur Tod." Und die Affassinen zogen nicht in da» Land der Tataren. Roccu Eddin kräuselte seinen dichten, roten Bart. «Tragen wir den Krieg nicht in ihre Stätte, so tragen sie den Krieg in die unsren, El Amin". „Dir werden uns wehren, Herr. Wir find gerüstet". „Ein Heer von Feiglingen hinterließ mtt mein Vater, verdmnmt dieser Zaubergarten des Zwerg-, der au- Krttgem Träumer macht und au» Männern furchtsame Greise". Al- die Stunde de- Gebete» kam, stand Roccu Eddin auf dem Turm seiner Burg und sah der sinkenden Sonne nach. .Kannst du mir Tula wiedergeben", betete er,„und meinen Männern' wieder ihren Mut? Kannst du deine Blitze in die Häuser von Kasan schleudern und in alle Hütten der Tataren, Allah . Kannst du mein Heer wieder zum Heer der He«« machen, Allah — dann will ich an dich glauben". E» fröstelt« Roceu Eddin, al» er sich erheb von diesem Gebet. Seinen Mantel mchm er, dm weißen Mantel de» Fürsten . Eine groß« Spange au- hellem Gold hielt den Mantel zusammen. Sein Auge haftete an dieser Spange. Hinter de« Libanon stieg der Mond empor, ein matter, faß noch weißer Mond. Da riß Roccu Eddin dtt Spange von seinem Mantel und zertrat st«. Dl verbarg Roceu Eddin sein Antlitz vor dem Mond.
(Fortsetzung folgt)