w.;o?
Mittwoch, 5. geziemter 1934'
Die sechs Männer von Tolpuddle Zur Hunderflahrfeier der englischen Gewerkschaften
Dorchester  , am 81. August. Dorchester   und Tollpuddle, die Hauptstadt der englischen Grafschaft Dorsel   und ein 7% Meilen davon entfernte» Dorf, stehen seit Wochen im Mittelpunkt.de» Interesse» der britischen Arbeiter­bewegung, darüber hinaus aber auch grober Teile der britischen Oeffentlichkcit und der proletarischen Internationale. Die britische Trade Union  » Tonfederation hat ihrem am 8. September in dem reizenden Seebad Beymouth beginnenden Kongreß eine großartige Feier zur Erinnerung an die ersten Märtyrer der Gewerkschaftsbewegung an die»sechs Männer von Tolpuddle* vorangehen lassen, die heute in Tolpuddle ihren Hährpunkt fand. Vorher hat hier der Aus­schuß des JGB. getagt, in London   fanden verschie­dene internationale Tagungen statt, so daß durch nahezu drei Wochen ununterbrochen großzügige ge­werkschaftliche Aktionen vor sich gehen. Die Ge- werkschaftrfeierlichkeiten find auch mit inter­nationalen sportlichen Veranstaltungen verbunden, zu denen proletarische Sportmannschaften au» Palästina, Belgien  , Frankreich  , der Schweiz  , der Tschecho­ slowakei   usw. erschienen find. Fast die gesamte In« ternationale ist vertreten; wir sichen Fritz Adler  , Juliu» Deutsch  , W. Schevenel», naturgemäß Eitrine, LanSbury, Henderson und viele andere. Wa» ist da« nun eigentlich mit diesen"Six men of Dorset 7" Bor   hundert Jahren hatte sich in Tolpuddle ein« jener Tragödien de» Klaffenkampfes abgespielt, an denen die Geschichte de» proletarischen Befreiungskampfes überreich ist. Di« Landarbeiter hatten hier einen, wie wir heut« sagen würden, orts­üblichen Lohn von 10 Schilling pro Woche. Die rei­chen Grundherren und mit ihnen der Pfarrer fanden aber, daß 9 Schilling, später sogar 8, und 7 Schil­ling Lohn ebenfalls genug seien. Die Landarbeiter waren anderer Meinung und traten daher in Ver­handlungen ein. Unter einer mächtigen Linde ver­sammelten sie sich jeweils sie steht heute noch und besprachen ihre Lag«. Doch die Grundherren fühlten fich fest im Sattel und wie zum Hohn for­derten fi« nun«ine weiter« Herabsetzung der Löhne auf 6 Schilling pro Doch«. Die Scharfmacherei schweißte aber die Landarbeiter von Dorset   und auch in anderen Grafschaften nur desto fester zusammen, und au» den losen Besprechungen entstand eine feste Bereinigung: di« erste Gewerkschaft der Welt wurde von den Landarbeitern von Tolpuddle Anfang de» Jahre» 1884 begründet. Die Grundherrn erkannten bald di« Gefähr­lichkeit diese» Beginnen». Einzeln waten ja dir Landarbeiter recht« und machtlo», vereint konnten fi« immerhin ihren Einfluß auf die Gestaltung der Ar­beitsbedingungen ausüben. So sann man auf Rache und Abschreckung. Im Feber 1884 erschienen plötz­lich in den armseligen Hütten der sech» Landarbeiter «ine von ihnen steht noch mit<ihr«m Strohdach und ihren ärmliche» Mauern, e» ist jene von Thoma» Standfield Gerichtsbüttel, verhafteten die Ar­beiter und schleppten sie in» Gefängnis nach Dor­ chester  . Da» lag gegen sie vor? Richt» andere«, al» daß sie fich«ine Organisation geschaffen hatten. Doch da» war ja nach den englischen Gesehen nicht strafbar. Aber wa» ist Recht? Wer di« Macht hat, schafft da» Recht, so ähnlich hat«» vor einiger Zeit Goering   gesagt. Dasselbe dacht« sich offenbar der damalig« englische Innenminister vorcounte Mel­ bourne   und. er grub einen Parlamentsbeschluß au» dem Jahre 1824 au», der zwar mit der Gewerk- schaftsfrag« gar nicht» zu tun hatte, trotzdem aber di« Handhabe zu einem Schreckensurteil gegen die sechs Gewerkschafter bilden sollt«. Der Sicherheit halber hatten auch noch die Behörden von Dorchester   auch vorher eine Kundmachung erlaffen ohne jede recht­lich« Handhabe wonach die Zugehörigkeit zur Gewerkschaft ein Verbrechen sei und mit Deportation bestraft würde. Jame» Trampion, Gerichtsherr und Bürgermeister von Dorchester  , setzte alle» daran, um «ine Verurteilung durchzudrücken. Die Justiz ließ sich nicht lumpen: di« sechs braven Arbeiter wurden zur Straf« von fiebe« Jahren Deportation verurteilt, einer ausnehmend harten und. barbarischen Straf«, die sonst nur gegen kriminelle Schwerverbrecher statt der Todesstrafe in Anwendung kam. Tatsächlich wur­den Jame» Loveleß, James Beine, John Stand­field, Jame» Hammelt und Thoma» Standfield nach Reu-Südwale», George Loveleß nach Tasmanien  verschickt. Tapfer und mannhaft hatte dieser letzter«,
ihr Führer, sich und die Kameraden vor Gericht ver­teidigt. »Wir haben keines Menschen Ehre, Tharakter oder Besihtum angetastet. Wir haben uns zusammen­getan, um uns selber, unsere Frauen und Kinder vor der schlimmsten Erniedrigung zu bewahren." Aber eben dies war ihr Verbrechen, das mit Deportation, mit langsamem Dahinsiechen bei schwe­rer Zwangsarbeit bestraft werden sollte. Hatten die Grundherren indessen geglaubt, daß diese Strafe die Arbeiter abschrecken würde, so irrten sie sich. Ein Sturm der Entrüstung ging durch da» ganze Land. Protestversammlungen wurden allenthalben abge­halten und ein Zug von 200.008 Arbeitern mar­schierte durch London  , von der Regierung die Auf­hebung de» Urteil» fordernd. Da» Parlament mußt« sich mit der Angelegenheit befassen und endlich siegte die gerechte Sache: die Deportierten wurden begna­digt. Sie verstreuten sich in alle Welt. George Loveleß ging nach Kanada  , wo er Farmer wurde, und nur einer von ihnen, Jame» Hammelt, kehrte nach Tolpuddle"zurück, wo er am 21. November 1801, fast 80jährig, starb. Diese wahrheitsgetreue, nach den damaligen Veröffentlichungen der«Time»" und nach überlie­ferten Berichten von Augenzeugen verfaßte Dar­stellung bildet mit vielen anderen Details die Grund­lage eines prächtigen Drama» von M. Malleson und H. Brook», da» in der Festwoche bei immer voll besetztem Hause viermal unter dem Titel:»Six Men of Dorset" gespielt wurde. Heut«, am 81. August, wurde in Tolpuddle unter ungeheurer Beteiligung zunächst ein« Cottage, ein Block von Familienhäusern, eingeweiht, welche der britische Gewerkschaftrbund als Andenken an die sechs Märtyrer erbaut hatte. Der derzeitige Vor­sitzende de» Trade Union  » Tongreß, A. E o n l e y, und sein Stellvertreter Walkelen hielten die Eröffnungsansprachen. Sodann begaben sich die viele Tausenden zäh­lenden Fcstteiluehmer, die in vielen Hunderten Auto» unb Autobussen gekommen waren, auf den kleinen Friedhof von Tolpuddle, wo vor einem einfachen Grabhügel eine Marmortafel errichtet worden war. Sie war verhüllt, al» eine Musikkapelle einen feier­lichen Choral intonierte, der von den meisten An­wesenden mitgesnngen wurde. Sodann sprach der Vikar von-Tolpuddle, Rev. Gilbert, da» Vaterunser, da» ebenfalls teilweise von den Anwesenden mit­gesprochen wurde. Der eigenartige Charakter der britischen Arbeiterbewegung bringt«» auch mit sich, daß man bei allen Kundgebungen kein« einzige rote Fahne sieht. ' Hierauf ergriff der greise»Right Honourable". George L a n- b u r y,der Führer der Arbeiter­partei, da» Tuch und enthüllte di« Gedenktafel, welche»Jame» Hammelt, dem Märtyrer von Tol­puddle und Pionier der GetverkschaftSbewegung", gewidmet ist. In seiner Ansprache betonte LanSbury, daß di« Trade Union  - und die Arbeiterpartei mit dem Volke für da» Volk wirken wollen. Sodann sprach der Abgeordnete George Hick», der Super­intendent der Methodistenkirche von Dorchester  , Rev. William» verrichtete neuerlich«in Gebet, woraus ein Choral diesen Teil der Feier schloß. Bei dem»Märtyrerbaum" wurde offenbar von der Gemeinde ein strohgedeckter, hölzerner Pavillon erbaut, der auf dem Sim» die Jahrerzahlen 1884 1984 und eint knappe Darstellung de» Tolpuddler Drama» trägt. Hier sprach der Bürger­meister Sir Ernest Debenham. Schließlich versammelten sich die Teilnehmer vor dem noch erhaltenen Hause Pc» Thoma» Stand­field, wo der»Right Honourable" Arthur Hender­ son   eine Gedenktafel enthüllte, nach ihm sprach der Abgeordnete Will Thorne. Wir besichtigten dann noch die Methodisten­kapelle,die zu Ehren der tapferen und braven BÄnner au» diesem Dorfe" errichtet und am 27. Mai 1918 von Arthur Henderson   eröffnet worden war, welche 1884 die furchtbare Deportation für die Sache der Freiheit und Gerechtigkeit erlitten haben." Die Feier, welch« naturgemäß nicht mit unse­ren kontinental-europäischen Maßstäben gemessen werden kann, hat für die englisch  « Arbeiterschaft zweifello» ein« gewaltige Bedeutung, da sie zu­sammen mit dem anschließenden Gewerkschaftskongreß das ganze, Land in den Bann der Arbeiterbewegung zieht und einen nicht zu unterschätzenden moralischen und propagandistischen Zweck erfüllt., - I.».
Ais der Arftctter-Tnrn ad Sportbewegung Radfahr-Fernstafette« Vraunau-Asch und Zwittau-Troppau Am 1«. S« P t e m b e r 1084 begeht der MUK denTag der internationalen Verbundenheit" mit tat Durchführung von zwei großen Fernstafetten, für welch« bereit» alle Vorarbeiten getroffen sind. Außerdem werden ARUK-Fahrer bei der Durchfüh­rung der Bezirksstafetten de» ATUS. am 28. Sep« trmber Mitwirken. Di«böhmische" Stafette BraunauAsch Diese Stafette führt entlang de» sudetendeutschen EebirgSkamme». Bon Braunau ausgehend, berührt sie al» wichtigste Orte Adersbach  , Trautenau  , Hohen- elbe, Jilemmce, Tannwald  , Gablonz  . Reichenberg, Deutschgabel. Bodenbach  , Teplitz-Schönau  , Dur, Brüx  , Komotau  , Karlsbad  , Eger. Asch und wird in Grün bei Asch empfangen. Für die Bewältigung der über 400 Km. langen Strecke werden 800 Rad- und Motorfahrer eingesetzt. Die berechnet« Fahrzeit beträgt mehr al» 18 Stunden; die um ö Uhr ab- gehende Stafette wird um ungefähr 19 Uhr ihr Ziel «reichen. Di«mährisch.ischlesische" Stafette Zmitta»Troppau  Die beiden LRUK-Kreise Mähren   und Schle­ sien   fahren ein« Stafette, die quer durch Rordmah- ren nach Schlesien   führt. Die nimmt ihren Au»gang in Zwittau  , dem Sitze de» mährischen Kreise», um halb 6 Uhr und wird Wer Schönhengst, Mährisch« Trübau, Charlottendorf, Muglitz. Mährisch-Reustadt, Sternberg   nach Troppau   geleitet, wo sie um 9 Uhr eintreffen dürft«. In Troppau   erfolgt die Übergabe der Stafette auf dem am gleichen Tage stattfinden­den KreiSperband-tag de» schlesischen Kreise». Mehr al» 600 ARUK.-Mitglieder sind am 18. Eeptenchier als Stafettenfahrer bei diesen großen Stafetten tätig. Die übrigen Mitglieder werden, be­sonder» in den Orten, Spalier bilden und die Sta» fette einen großen roten Wimpel mit dem ARUK.- Dreieck begrüßen.
Der Brand der mandschurischen Kaiserpalasts an vier Stellen gelegt. Veiping. Der Brand de» mandschurischen Ka'serpalaste» ist nach chinesischen Mitteilungen noch nicht vollkommen gelöscht. IM übrigen sind recht widersprechende Meldungen im Umlauf. Nach chinesischen Mitteilungen soll da» Feuer noch in tat vergangenen Nacht großen Schaden angerich­tet haben, von mandschurischer Seite Ivird er­härt, da» Feuer sei bereits so weit eingekreist, daß e» noch im Laufe de» heutigen Tages vollkom­men gelöscht sein werde. Der Kaiser von Man» tschutuo wohnte selbst den.Löscharbeiten bei und sprach den Feuerwehrmannschaftcn für ihre auf« opfernde Tätigkeit seinen Dank aus. lieber die Brandursache liegen noch keine amtlichen Verlaut­barungen vor. Rach wie vor vermutet man jedoch Brandstiftung, da festgestellt wurde, daß das sseuer an vier Stellen gleichzeitig zum Ausbruch im. Die unter dem verdacht der Brandstiftung »«hafteten Personen wurden bereit» mehrfach dahört; ein Ergebnis ist noch nicht bekannt« zeworden.
Mn riesiger Sprengstoff-Diebstahl hetzt Hollywood   in Aufregnng Lag Angeles. In Los Angeles   und Holly« mood hat die Rachricht von einem riesigen Spreng« stefstiebstahl große Aufregung hervorgerufen. Die gesamte Polizei war in der vergangenen Rächt «ingesetzt, um das versteck von neunTonnen Dynamit auSsindig zu machen, die vor einiger Zeit aus einer Sprengstoffabrik gestohlen worden sind. Die ganze Ladung soll kürzlich nach Holly­ wood   gebracht worden sein. E» wird befürchtet, daß da» Dynamit inzwischen kristallisierte, so daß die leichteste Erschütterung genügen würde, um eine Explosion herbeizuführen, die furchtbare Fol« gen hoben müßt«.
Havanna  , 4. September.  (Havas.) In Ha« vmna sind neue Unruhen ausgebrochen, die durch revolutionäre Elemente entfacht wurden. Im Zen­trum der Stadt kam es zu einer Schießerei, doch ist bisher nicht bekannt, wie viele Opfer sie for­derte. In zahlreichen staatlichen Betrieben wurde ein 24sülndig«r S t r e i k als Protestkundgebung gegen die nach den letzten Unruhen erfolgten Hin­richtungen von Gefangenen verkündet.
Die Schiefertafel als Rothrlfer... Auf Grund einer Anregung de» Reichsministeriums de» Innern, die die vermehrte Benutzung von Schiefertafeln in Volksschulen im Jntereffe der notleidenden Schieferindustrie in den Notstandsgebieten Thüringens   und Ober* stanken» für geboten bezeichnet, hat da» Säch­sische Ministerium für Volksbildung angeordnet, daß neben dem Schreibheft im ersten und zweiten Schuljahr die Schiefertafel gebraucht wird. Auch im d r i t t e n und vtertenSchuljahrist ihre Verwendung gestattet... Ein Wage» mit 26 Winzern stürzt« bei Kimes in Frankreich   in den Abgrund. 12 Per­sonen wurden verletzt, darunter vier schwer. Warschau   hat 1,200.000 Einwohner. Rach den Statistiken, die allmonatlich von der Stadt Warschau  über di« Volksbewegung herauSqeqeben werden, ist zu ersehen, daß di« Stadt Warschau   am 1. Juli d. I. eitle Einwohnerschaft von 1,200.000 Seelen aufwie».
Falsch« Reichsmark. In der letzten Zeit häu­fen sich di« Fälle, wo Betrüger mit alten, schon au» dem Verkehr gezogenen reichsdeutschen Mark­banknoten Leichtgläubige um ihr Geld prellen. So wurde ein Arbeiter um seine Uhr gebracht, die ihm«ist. Fremder mit. wertlosem Geld bezahlt«, in einem anderen Fall« büßten Kaufleute ihr Entgegenkommen. Die Betrüger machen viel« nordböhmische Orte unsicher. Ein Jahr Emigrattea. Der. gedruckt« Bericht über die Tätigkeit de» Hilfskomitee» für Emigranten au» Deutschland  (Salda-Komitee) über die Zeit vom 16. Mai 1988 bi» 16. Mai 1984 liegt nun vor. Er enchält einen Ausweis über di« beträchtlichen finan­ziellen Leistungen die allerding» nur einen Bruch­teil derer de» sozialdemokratischen Komitee» au»ma- chen und eine Darstellung de» Emigranten« Kollektiv» in MSec. Ferner enthält der Bericht Schil­derungen von Opfern de« nationalsozialistischen Terror».
Die westlichen Gegenden Kleinpolens sind von einer neuen Elementarkatastrophe bedroht. Infolge der. anhaltenden Regengüsse der letzten Tage sind bereit» mehrere Flüsse in den Bezirken Rowy Sone- und Rowy Targ au» ihren Ufern getreten und haben größere Gebiete über­schwemmt. Sie rissen mehrere Straßenbrücken fort, die erst kurz nach der letzten Ueberschwem« mungskatastrophe in diesen Gebieten wieder auf­gebaut worden waren. Infolge des ständig an­wachsenden Wasserstandes der Weichsel   ist auch, die Lage der an den beiden Weichselüfern liegenden Gegenden neuerlich bedroht. ES werden auch be­reits Verluste an Menschenleben gemeldet. In der Ortschaft Plasze bei Rowy Targ ist eine Bäuerin in den Fluten de» Dunajec   ertrunken. Chinesische   Banditen brachten in der Sonn­tag-Nacht an der Strecke Kirin-Keschan«inen Arbeitszug zur Entgleisung, wobei acht Per­sonengetötet und viele verwundet wurden.
«eit,»
Flieger«erde« ge«oge» Wie beim Pferderennen die Jockeis, so werdest bei dem Europa  -Rundslug in Warschau   auch die Piloten abgewogen
An di« Rspirantenanwärter de» MiUelschuk- dienste». Im Schulministcrium langen viel« Gesuche von Amvärtern de» Mittelschullehramte» ein, die auf eine Aspirantenstclle reflektieren. Der Reichsverband deutscher Mittelschullchrer macht aufmerksam, daß die Einbringung derartiger Gesuche unnötig ist. Im Ministerium wird ständig ein Verzeichnis der An« Wärter geführt. TieAspirantenernennun- g e n erfolgen unter Zugrundelegung der Daten die­ses Verzeichnisses nachdemPrüfungSalter mittels Dienstkarte. Das Dekret wird später auSge- fertigt und auSgcsolgt werden. Ein sowjetnisflsche» Flotten,«schwader, daß fich au« dem LinienschiffMarat  " und dem Torpedoboot­zerstörer»Kalinin  " undVolodarsky" zusammen­setzt, traf Montag morgen» zu seinem angekündig« ten Besuch in dem polnischen KriegShafen Gdingen  ein. Das Geschtvader erhielt bei der Ankunft von den dort stationierten polnischen Kriegsschiffen«inen Ehrensalut von 21 Schuß. Am Quai wurde der sow- jetruffische Gcschwadcrchef Admiral Galler von den Marine-, Militär- und Zivilbehörden, sowie von dem jowjctruffischen Geschäftsträger begrüßt.
im»»rdlichem Eismeer MoSkqst,.(Laß.) Die Zentralqdministrative, für Seeschiffahrt im nördlichen Eismeer erhielt'!', vom EisbrecherI e r m a k" eine Radiodepesche, derzufolge der Eisbrecher die Westküste eine» Fest­landes entdeckt hat, das amiähernd auf 77 Grad 33 Minuten nördlicher Breite und 91 Grad 38 Minuten östlicher Länge gelegen ist.
MilM Bi WM Beschlüsse der Gewerkschafts-Internationale In Weymouth   wurden die Beratungen des GeneralrateS des I. G. B. am 29. August fortgesetzt. Genoffe Iouhaux informierte die Sitzung über die Einheitsfröntbestrebungen der Kommunisten. Genoffe Klein legte den Stand­punkt der tschechoslowakischen GetverkschaftSzentral« dar und zeigte auf Grund der neuesten Erfah­rungen mit der kommunistischen   Taktik, daß aus Seiten der Kommunisten der aufrichtige Wille zur Bereinigung fehlt. Die Internationale und die einzelnen GetverkschaftSzentralen muffen selbst alle Möglichkeiten zugunsten der einheitlichen Bewe­gung auSi'ützen. Genosse Klein regte an, diese Notwendig-cit von neuem offiziell zu bestätigen. Dem schloß sich der Vertreter der holländischen Gewerkschaften Genoffe Kuper» und die skan­dinavischen und englischen Vertreter an. Nach eiwer ausführlichen Debatte wurde die Anregung des Genoffen vom Generalrat angenommen. Die Organisierung der I u g e n d wird vom Vorstand des I. G. B. weiter verfolgt werden, wobei der Berichterstatter Genoffe Mertens- Brüffel zur Kenntnis nahm, daß alle Anregungen und Aktionen auch für die Jugend in Geschäfts­und Bürobetrieben gelten. Ein achtgliedriger Ausschuß, in welchem der I. G. B. und die Gewerkschafts-Internationalen fünf Vertreter haben, soll die einheitliche Linie der zugewiesenen Arbeiten weiter verfolgen. Genoffe I o u h a u x illustrierte in seinem Referat gegen die Kriegsaktion die ernste Si­tuation in Europa   und die Bcrhältniffe in den einzelnen Staaten, die die Gewerkschaftsbewegung zu erhöhter Aufmerffamkeit und Aktionsbereit­schaft veranlassen müffen. Die Beratungen des I. G. B. wiesen eine Reihe positiver Beschlüffe auf, die jeden einzel­nen zur Bereitschaft verpflichten. Die Tschechoslo­ wakei   nimmt in der internationalen Gewerk­schaftsbewegung eine hervorragende Stelle ein und hat iiifolgedeffen eine um so größere Verant­wortung. Bon dem Bewußtsein dieser Verantwor­tung wurde auch die tschechoslowakisch« Delegation bei den Verhandlungen geleitet.