Einzelbild herunterladen
 

Nr. 100. 16. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 29. April 1899.

einer Art zu bekämpfen.

Sociales.

-

=

Arbeiterrifiko. Ein Baugerüst stürzte in Vinnhorst( Hannover  ) arbeiterschutz Kongresses. Nach kurzer Diskussion, in der auf ein. Vier Maurer, die in der dritten Etage arbeiteten, tamen zuni den großartigen Verlauf des Kongresses hingewiesen wurde, Der Verein der Unternehmer- Beisitzer des Berliner   Ge- flammern, die beiden andern stürzten hinunter und wurden schwer Versammlung mit der Thätigkeit dieses Kongresses einverstanden er Stürzen; zwei davon konnten sich noch rechtzeitig irgendwo an- gelangte eine Resolution einstimmig zur Annahme, in der sich die werbegerichts hat in seiner am 25. d. M. stattgehabten Bersamm verlegt. Auch in Elberfeld   stürzte ein Gerüst ein, auf dem Kipp- lärt und verspricht, für die Durchführung der gefaßten Beschlüsse lung sich mit der Frage der Errichtung unparteiischer Arbeitsnach lowries fuhren. Drei Arbeiter wurden schwer, einer leicht verletzt. weise und der Regierungsvorlage betreffend den Schutz der Arbeits­energisch einzutreten. Hierauf referierte der Vertrauensmann über willigen beschäftigt. Nach einem entsprechenden Vortrage des Fabrikanten 23eigert und einer eingehenden Erörterung des Themas in der nehmigte die vom Magistrat beschlossene Austellung eines ständigen, diesen Ausführungen ist die Geschäftskonjunktur zur Zeit eine außer­Zur Bankontrolle. Das Gemeindekollegium in Fürth   ge- den gegenwärtigen Stand der Arbeitsverhältnisse im Berufe. Nach den Ausschuß des Gewerbegerichts zu beauftragen, ein Gutachten sprünglich ausgesetzte Jahresgehalt von 1620 lauf 1820 M. Een Töpfer in Betracht kommen. Trozdem sind die Löhne, welche in den darüber abzufaffen, in welcher Weise ein paritätischer Arbeitsnachweis von einem Bauunternehmer geſtellten Antrage, die Stelle einem letzten 5 Jahren fortgesetzt reduciert wurden, äußerst minimal und in Berlin   zu ermöglichen und zu fördern sei, und ob die bestehenden Techniker" zu übertragen, der auch im Bureau des Stadtbauamtes wie die Umfrage ergeben hat, wird von den größten Teil der Ge Geſetze ausreichend ſeien, um jede Ausschreitung bei Arbeits- beschäftigt werden könnte, traten unsere im Kollegium sigenden Geschäfte noch nicht einmal der im Jahre 1896 von der Innung selbst einstellungen gebührend und nachdrücklich zu bestrafen. Aufgabe der nossen   mit Erfolg entgegen. festgesezte und auch von den Unternehmern der Freien Vereinigung" paritätischen Arbeitsnachweise dürfe es nach Ansicht des Vereins anerkannte Tarif bezahlt. In der Diskussion wurden von mehreren jedoch nicht sein, die bereits bestehenden Arbeitsnachweise in irgend Kanton Thurgau   vom Bolke beschlossene Gesez über die unentgeltliche Arbeiter im Töpfergewerbe zu leiden haben und die, wie von allen Ruentgeltliche Beerdigung in der Schweiz  . Das jüngst im Rednern die unwürdigen Zustände geschildert, unter denen die Auf Grund der§§ 120 e, 139 a der Gewerbe- Ordnung die Feuerbestattung, jedoch nur auf Kosten der Angehörigen. lichen Organisations- Verhältnisse der letzten Jahre sind. Allgemein Beerdigung enthält nur 8 Paragraphen. Das Gesetz gestattet Rednern angeführt wurde, im wesentlichen nur eine Folge der miß­hat der Bundesrat Vorschriften erlassen über die Einrichtung und den Die Kosten der Beerdigung tragen die Gemeinde und der Staat wurde anerkannt, daß unter diesen Umständen an eine erfolgreiche Betrieb gewerblicher Anlagen, in denen Thomasschladen gemahlen oder zu gleichen Teilen, wobei die Zeichenschan, die Bekanntmachung Lohnbewegung gegenwärtig nicht zu denken ist und aufgefordert, Thomasschladenmehl gelagert wird. im heutigen Reichs- Anzeiger" veröffentlicht. Dieselben drehen der Die Vorschriften werden der Bestattung, die Lieferung des Sarges und die Einfargung recht rege für die Stärkung der Organisation und für zahlreichere fich zumeist Leiche, deren Verbringung die Verhütung gefährlicher Friedhof, das Beteiligung an den Sammlungen zum Streiffonds Sorge zu tragen, Staubent widelung operieren dabei Glodengeläute, das Ceffnen und Zudecken des Grabes und die Be- um dann vielleicht die voraussichtlich gute Geschäftstonjunktur im Herbst aber sehr bicl mit lichft". Es wird die Einrichtung abgesonderter Ankleide und 1. Januar 1900 in Kraft. Die Kosten der unentgeltlichen Beerdigung tragen, mit der Jnnung in Verhandlung zu treten, um zu erfahren, thun zeichnung des Grabes inbegriffen sind. Das Gesetz tritt mit dem benügen zu können. Ein Antrag, den Vertrauensmann zu beauf­Speiseräume vorgeschrieben, die im Winter erwärmt werden müssen. per Jahr werden für den Stanton Thurgau auf 60 000-70 000 Fr. wie sich dieselbe stellt, wenn die Arbeiter den Innungs- Tarif, bezw. Auch Waſcheinrichtungen und warme Bäder werden vorgeschrieben. Die geschägt, der Staatsbeitrag also auf 30 000-35 000 Fr. Die An- mit 10 Proz. Erhöhung, anerkennen und welche Maßnahmen fie Beschäftigung von Frauen und jugendlichen Arbeitern in den Räumen, regung zu dem nenen socialpolitischen Gesetze ging von den thur- denjenigen Meistern gegenüber zu treffen gedenkt, die diesen Minimal­in die Thomasschlacke oder Thomasmehl eingebracht wird, wird gauischen Grüitlivereinen aus. Neben Zürich   und Glarus   ist mum tarif nicht bezahlen, wurde fast einstimmig abgelehnt. Hingegen auf 10 Stunden festgesetzt. Es dürfen nur solche Arbeiter beschäftigt lichen Beerdigung. verboten. Die tägliche Arbeitszeit wird, ausschließlich der Bausen, der Thurgau   der dritte Kanton mit der Einrichtung der unentgelt wurde eine Resolution angenommen, in der sich die Versammelten werden, die nicht als Gewohnheitstrinker bekannt sind und für welche verpflichten, in wirksamer Weise für die Stärkung der Organisation ärztlich bescheinigt wird, daß sie nicht an Krankheiten der Atmungs- Polizeilicher Arbeiterschuh in Rußland  . Die beabsichtigten einzutreten, um mit Hilfe derselben eine Aufbesserung der schlechten organe leiden. Die Vorschriften treten am 1. Juli d. J. in Kraft. hygienischen und sanitären Reformen werden, wie man uns aus wirtschaftlichen Verhältnisse zu erringen. Außerdem wurde der Ber Ein Notschrei eines oberschlesischen Landarbeiters aus der zunächst um auffällig sorgfältig präcisierte Vorschriften für Wohn- fertigzustellen, das auf allen Bauten verbreitet werden soll. Zum Petersburg mitteilt, zum Teil bereits verwirklicht. Es handelt sich trauensmann beauftragt, ein geeignetes Flugblatt zur Agitation Beteiligung an der 1. Mai- Versammlung

um

Die

auf

den

der

-

-

Er verdient es, weiteren Streisen bekannt zu werden. Nach der famojen Interpellation des Landtags- Abgeordneten Szmula sollen die tennen. Letztere verrät sich namentlich vorwiegend politische Tendenz ist in ihnen nicht zu ver- plaidiert. oberschlesischen Gutsbefizer an furchtbarem Arbeitermangel leiben. Es in der Auferlegung Eine öffentliche Droschfenkutscher- Versammlung tagte am fann mit diesem Arbeitermangel so schlimm nicht sein; sonst wäre es fast ausschließlich auf der Sorge für die Gesundheitsverhältnisse der Arbeiter Donnerstag in den Arminhallen. Genofie Ro b. Schmidt hielt nicht möglich, daß die Gutsherren ihre Arbeiter immer noch so be- fast ausschließlich auf die Polizei und an diese er einen beifällig aufgenommenen Vortrag, in welchem er die kulturelle Handeln, wie unser Landproletarier schreibt. Er schreibt nämlich: gangenen Verordnung, von jedem neuen größeren Arbeiterzuzug aus Bedeutung der Arbeiterbewegung erörterte und die Bestrebungen der " Ich wende mich an Sie wegen der vorjährigen Wahl. der Provinz den Bolizeichef fofort telegraphisch zu benachrichtigen. Gegner, das Koalitionsrecht zu beschränken, als fulturfeindlich kenn Dienstboten mußten wählen nach Belieben der Herrschaften; wenn Der Zufluß nach den Großstädten gestaltet sich nämlich immer leb- zeichnete. Hierauf berichtete Hermann Schulz über den Verlauf so worden, daß in 500 Wintelräumen vieler Mietstasernen über sich eine Debatte, in der se amp für die Central- und Uthe ß für fie frei wählen, fo find sie die größten Feinde der Herrschaften. hafter und neulich ist in Petersburg   von der Polizei festgestellt des Kongresses der Handelshilfsarbeiter in Leipzig  . Daran schloß Dafür, daß ich gewählt habe, muß ich sehr viel leiden. Ferner 10 000 neuzugezogene Arbeiter Wohnung genommen hatten. Die die Lokalorganisation eintraten. Nachdem Hermann Schulz lichen Dienstboten und Arbeiter erhöht werde. 72 M. jährlich, das ist dürfen nicht mehr, wie bis jest in den meisten Fällen, mit Papier jeder Stollege, dem es ohne Schädigung seines Arbeitsverhältniſſes crsuche ich Sie, dahin zu wirken, daß doch der Lohn der herrschaft Vorschriften enthalten u. a. folgende Bestimmungen: 1. Die Wände über die Maifeier referiert hatte, beschloß die Versammlung, daß doch zu wenig; wenn wir doch wenigstens 120 M. bekämen! Das Deputat, beklebt, sondern müssen das ber Arbeiter bekommt, reicht nur auf ſechs Wochen, zumal wenn obligatorisch; die Dielen müssen gut erhalten sein. 2: Die Räume marken zu 25 Pf. durch die Hofvertrauensleute vertrieben werden getüncht werden; Luftfenster sind möglich ist, den 1. Mai durch Arbeitsruhe feiern soll, und daß Mais der Arbeiter fünf oder sechs Kinder hat. Es beträgt 2 Centner dürfen nur eine entsprechende Zahl von Bewohnern beherbergen, mit sollen. Für die streifenden Weber in Reichenbach wurden 50 M. 55 Bfund Korn, 1 Centner 39 Pfund Gerſte, 36 Pfind Weizen, der Bestimmung, daß auf den Mann mindestens 11/2 Stubikmeter( 1) bewilligt. Hierauf entstand eine Debatte über die Handhabung 71/2 Centner Kartoffeln oder eine Meze Kartoffelland auf 3 Monate, entfallen sollen. 3. Die Höfe müssen in sauberem Zustande erhalten der Polizeiverordnung vom 15. d. M., betreffend das Verbot, ges 2,50 M. Milch- und Buttergeld, 30 Pfund Staubkohlen und zwei werden; die Schutt- und Abfallgruben dürfen erst nach voraus- wisie Straßen mit leeren Droschken zu befahren. Die Redner führten Gebund Kieferruten als Breimmaterial pro Woche; da müßten die Dienstboten im Winter mit Frau und Kind erfrieren. gegangener Desinfektion geleert werden, ebenso die Aborte. 4. Den unter Hinweis auf zahlreiche Einzelfälle aus, daß die Polizeibeamten, Das ist der ganze Gehalt eines Knechtes.*) Dafür muß er Arbeitern soll stets frisches und abgekühltes Wasser zur Verfügung welche die Aufsicht auf den Straßen führen, anscheinend noch nicht arbeiten von früh 1/28 Uhr bis abends um 9 Uhr; wie ſtehen. 5. Die Fenster sollen zu bestimmten Zeiten geöffnet werden. vertraut find mit den einzelnen Bestimmungen der Verordnung, daß soll ein Knecht das aushalten. Auch für die Hofarbeiter") muß Berantwortlich sind übrigens nicht die Hauswirte, sondern die Haus- diefe infolgedeffen nicht gleichmäßig gehandhabt werde, wodurch für gesorgt werden. Diese müssen von früh 5 Uhr bis abends tnechte und die Polizei selbst. die beteiligten Rutscher unbegründete Anzeigen und sonstige Unzu­6 Uhr fir 70 f. täglich arbeiten. Die Dorfmänner*) ver- Grauenhafte Hungersnot herrscht wieder einmal in Rußland   träglichkeiten entständen. Als zweckwidrig und nicht im Jnteresse des dienen täglich 90 Pf. oder 1 Mart, diejenigen, die über eine und zwar im Gouvernement Ufa, im südöstlichen Teil des euro- Verkehrs liegend bezeichneten die Redner die Bestimmung, welche Meile laufen müssen, bekommen 1,20 Mart und müssen päischen Rußlands  . Der Professor Schnurlo, der die betroffenen den Kutschern vorschreibt, daß sie, nachdem ein Fahrgast in einer ebenfalls von früh 5 bis abends 8 Uhr arbeiten. Wenn Bezirke bereist hat, berichtet über das schreckliche Elend und die verbotenen Straße abgesetzt ist, diese in der nächsten Querstraße Das Ausfahren nach links müſſe das nicht geändert wird, so haben wir in fünfzig Jahren teine gänzlich ungenügenden Hilfsmaßregeln in der St. Petersburger   nach rechts zu verlassen haben: gesunde Rekruten mehr, weil die Frauen zu schwer und zu lange Beitung". So heißt es z. B. über das Dorf Denisso wfa: Die ebenfalls gestattet werden. Die Bersammlung beauftragte ihr arbeiten müssen. alten Männer und Frauen liegen auf dem Ofen, die einen aus Bureau, eine Petition an das Polizeipräsidium zu richten, worin Ferner muß im Reichstage über die galizischen Landarbeiter getränklichkeit, die andern, weil sie Wärme suchen; dort sind auch die dasselbe um Abstellung der bei der Handhabung der neuen Ver sprochen werden. Diese werden uns vorgezogen und haben mehr Kinder. Sie haben nichts, worin sie ausgehen könnten, und auf dem ordnung hervorgetretenen Unzuträglichkeiten ersucht wird. Recht im Lande wie wir. Sie nehmen uns die Arbeit weg. zur Ofen ist es immerhin wärmer, wie relativ diese Wärme" im jetzigen Mobilmachung aber werden sie nicht eingezogen und brauchen dem Winter in den Dörfern von Menjelinst auch sein mag. Trostlos deutschen Vaterlande nicht zu Hilfe zu kommen. Ein galizischer wiegt die Mutter ein Brustkind in den Schlaf und mit trüben Arbeiter verdient täglich bis 2,20 m., ein galizisches Mädchen bis Augen wendet sich dieses von der trocknen Brust. Es schreit bereits Die Versammlung protestiert ganz entschieden gegen die Miß­1,50 2. Wenn doch unsere Hofleute wenigstens 1,50 m.( der nicht mehr, sondern stöhnt nur ohne Unterlag. Mann) und 1 M.( die Frau) täglich verdienten; da würde die Not nicht so groß sein. Im Reichstage müßte festgesetzt werden, daß jeder, der nicht die gesetzlichen Löhne zahlt, mit Geldbuße oder haft bestraft wird, daß die Lohnbücher kontrolliert werden und daß die Herren von Lande den Herren von der Regierung nicht die Augen zuschmieren dürfen.

-

Der Gedanke

aller konzentriert sich auf eines: wann werden wir essen und werden wir es überhaupt? Dem Haupt einer solchen unglücklichen Familie wenn es nicht in die Nachbardörfer gegangen ist, um Stückchen zu sammeln" bleibt nur eines übrig an seine Hilflosigkeit und Ohnmacht zu denken. Ueber eine ehedem wohlhabende Familie von sieben Köpfen

wird berichtet:

-

-

-

40

-

Die Kutscher, Schaffner und Controleure des Speditions. Vereins nahmen in einer gut besuchten. Versammlung folgende Resolution an:

stände, welche in diesem Betriebe vorherrschend sind, und verlangt unter allen Umständen: 1. Verkürzung der Arbeitszeit, Abschaffung der Strafgelder, Erhöhung der Gehälter usw.

Um diefes friedlich erreichen zu können, wählt die Versammlung eine Kommission, und zwar das Bureau der heutigen Versammlung, welche bei der betreffenden Verwaltung vorstellig wird und mit dieser in betreff der angeführten Forderungen in Unterhandlung zu treten hat, um dann in der nächsten, am Donnerstag, den 4. Mai, statt­findenden Versammlung Bericht zu erstatten.

Die oberschlesischen Herrschaften fagen oft, daß die Leute nicht Ein Kind von anderthalb Jahren schreit langsam, mit Unter arbeiten wollen. Sie wollen allerdings nicht, wenn der Accordlohn brechungen   und mit schwacher Stimme, min seinem Hungergefühl Aus­Eine Versammlung der in der Filzschuhindustrie be. so gestellt wird, daß nichts verdient werden tann; sie laufen fort und druck zu geben; es sangt an einer trocknen Brotrinde und trinkt von Zeit suchen sich anderweitige Arbeit. In Fürstl. Kuchelna   zahlt man 70 Bf. zu Zeit einen Schlud faltes Wasser. Jene Brotrinde ist die einzige fchäftigten Personen tagte am 24. April im Schüßenhause. Die täglich den Weibern und in Poln. Krawarn zahlt man den Weibern im ganzen Hause! Schon zwei Tage hatte die Familie nichts ge- Versammlung hörte zunächst einen Vortrag des Genossen Jahn gar nur 55-60 Pf. und den Männern 75-80 Pf. täglich. In den geffen, zwei Tage lang hatte sie nur diese trockene Rinde, die über die Lebenshaltung der Menschen. Hierauf wurde in eine Er Wintermonaten bekommen die Frauen in Poln.- Strawarn 35-40 f. traurige Parodie auf ein Brot. Weder Thee, noch Cichorie oder örterung der gegenwärtigen Lohn- und Arbeitsverhältnisse ein täglich, die Männer 50-60 f. Es wäre sehr gut, wenn das im Johannisbeerblätter, nichts, gar nichts.... Wir haben schon zwei getreten. Herrmann glaubt die Ursache der eingerissenen Miß­Reichstage einmal vorgetragen würde. Bud im voraus gegessen mehr giebt man nicht, und jetzt sterben stände darin zu erblicken, daß in der Filzschuhbranche die Haus wir Hungers." industrie immer mehr Platz gegriffen habe. Die Zwider, welche Standesordnung für Aerzte im Königreich Sachsen. Das Mehr wie zwei Bud( zusammen 65 Pfund) giebt es nicht von früher neben den Einleistern den Stammt der Organisation gebildet fächſiſche Ministerium des Innern hat die für Aerzte in Sachfen der Regierung. Das ist bezeichnend für die ruiftichen Kultur- haben, sind zum großen Teil von weiblichen Arbeitskräften ver gültige Standesordnung veröffentlicht. Nach ihr ist jeder Arzt ver pflichtet, durch gewiffenhafte Ausübung des Berufs und durch sein zustände. Für militärische Rüstungen und neue Kriegsschiffe ist drängt worden, welche billiger arbeiten, jedoch schwer zur Teil­Ser Würde des Standes nicht entsprechend, ist Reklame in jeder mitteln mangelt. ganzes Verhalten Ehre und Ansehen des Standes zu wahren. Als auch in Rußland   Geld vorhanden. Die Bevölkerung der Hunger- nahme an der Organisation zu bewegen sind. Redner glaubt, distrikte aber muß zu Grunde geben, weil es an Unterstützungs- daß die schlimmen Auswüchse nur dann zu beseitigen wären, wenn Form untersagt. Der Kauf und Verkauf der Pragis ist nicht statt­haft, ebenso nicht die mißbräuchliche Bezeichnung als Specialist" und die briefliche Behandlung von Kranten. Die Uebernahme eines Kranten aus der Behandlung eines anderen Arztes ist nur

-

-

Versammlungen.

unter den Hausindustriellen sowohl wie unter den weiblichen Arbeitern eine andauernde planmäßige Agitation betrieben werde. Ferner sei es angebracht, daß innerhalb der Organisation den Kollegen der Filzschuhbranche mehr wie bisher Gelegenheit geboten werde, ihre besonderen Berufsinteressen berücksichtigen zu fönnen. Die nächsten Redner Lange, Krause und Schröder glauben Die Mißstände noch in anderen Ursachen suchen zu müssen. Es wird sodann beschlossen, die Diskussion abzubrechen und in einer demnächst einzuberufenden Versammlung fortzusetzen.

dann zulässig, wenn der letztere rechtzeitig davon benachrichtigt In der Generalversammlung des Wahlvereins für den wurde. Die Buziehung eines zweiten Arztes darf von dem be- zweiten Berliner   Reichstags- Wahlkreis, die am 25. d. M. handelnden Arzt nicht abgelehnt, die Wahl jedoch nur in Ueberein- stattfand, erstattete der erste Vorsitzende Kuschte einen furzen Ge­stimmung mit ihm erfolgen. In dringenden Fällen darf ein Arzt schäftsbericht über das abgelaufene Halbjahr und beklagte, daß die dem anderen die erbetene Assistenz nicht verweigern. Einen Standes Versammlungen leider meist wenig besucht waren. Hierauf erteilte Der Verein deutscher Schuhmacher hielt am 25. April seine genossen durch das Anbieten billigerer oder unentgeltlicher Hilfe der erste Kassierer Karl Schüler den Kassenbericht und teilte mit, oder durch unlautere Mittel zu verdrängen, ist unzulässig, ebenso daß die Zahl der Mitglieder sich in den letzten sechs Monaten um ordentliche Generalversammlung ab. Die Versammlung beschloß, in ober eines 200 nätete Beit, einen nach der die Behandlungsweise eines Arztes Laien gegenüber rüdfichtslos 209 vermehrt habe. Auf Antrag der Revisoren wurde einstimmig nächster Zeit einen Ausflug nach der Treptower Sternwarte zu oder leichtfertig zu beurteilen. Anderen irgendwelche Vorteile an- Decharge erteilt und auf Antrag u beschlossen, dem Genossen unternehmen; die näheren Bestimmungen wurden dem Vorstand zubieten, um sich Praxis zu verschaffen, ist unstatthaft. Es stehtischer 400 M. zwecks Agitation zu überweisen. Bei der nu er überlassen. Hierauf gab der erste Bevollmächtigte den Geschäfte bem Arzte frei, unbemittelten Kranken das Honorar ganz oder teil- folgenden Vorstandswahl wurden gewählt: 1. Vorsitzender: Kuschke, bericht vom 1. Quartal 1899. Aus diesem geht hervor, daß die weise zu erlassen; der Stellung des Arztes nicht würdig ist es jedoch, 2. Vorsitzender: Krößner, 1. Schriftführer: Ward wald, Mitgliederzahl nach der durchgeführten Reorganisation der Ber zahlungsfähigen Personen abgesehen von Standesgenossen, Ver- 2. Schriftführer: Völlmer, 1. Staffierer: Hinge, 2. Staffierer: waltung bis Schluß des Quartals um 115 gestiegen ist. Die wandten und nahen Freunden das Honorar zu erlassen oder Wilhelm Schüler, Beisiger: 2antow, Revisoren: Sa ß. Agitation beschränkte fich hauptsächlich auf die Arbeiter in den unter die Mindestfäße herabzugehen, um sich anderweit Vorteile zu Bitte und Karl Schfiler. Beim letzten Punkt der Tages Schuhwarenfabriken und wurden 28 Konferenzen, welche zusammen verschaffen. Verträge mit öffentlichen oder privaten Körperschaften ordnung, Vereinsangelegenheiten, forderte Schwahn den neuvon 446 Personen besucht waren, abgehalten. Durch den am find dem ärztlichen Bezirksverein vor ihrem Abschluß zur Be- gewählten Vorstand auf, den an ihn herantretenden Wünschen der 1. Februar gegründeten Arbeitsnachweis find von 59 an ftätigung vorzulegen, soweit die Honorierung dabei in Betracht Mitglieder behufs Verbesserung der Organisation nach Möglichkeit gemeldeten Stellen 22 besetzt worden. Die in der turzen der Hoffnung, daß tommt. Ueber die Wirkung sogenannter Geheimmittel Beugnisse Rechnung zu tragen. Redner wünschte möglichst bald eine Berjamm- Beit erzielten Erfolge berechtigen zu auszustellen oder mit Nichtärzten zusammen Krante zu behandeln, lung zur Besprechung der Organisationsfrage einzuberufen. Hierauf die Organisation der Schuhmacher baldigst die ihr gebührende Stelle ist gleichfalls verboten. wurde die Sigung geschlossen. einnehmen dürfte. Die Einnahmen für den Lokalfonds beliefen sich Die Töpfer hielten am Mittwoch eine gut besuchte öffentliche winter lange angehaltene Arbeitslosigkeit hat auf die Beitrags­auf 1077,12 m., die Ausgaben auf 1049,01 M. Die in diesem ") Knechte sind die aufs Jahr gemieteten Männer, zu deren Bersammlung bei Scholz, Gr. Frankfurterstraße, ab, in der zunächst zahlung ungünstig eingewirkt. In der Diskussion waren sich alle Fesonderer Obliegenheit die Besorgung der Gespannarbeit mit den der Vertrauensmann Bericht erstattete. Danach betrugen die Ein- tedner darüber einig, daß die jetzige provisorische Einrichtung des Pferden gehört; sie wohnen meist auf dem Dominium selbst; die nahmen im letzten halben Jahre inkl. des alten Bestandes von Bureaus und Arbeitsnachweises zu einer dauernden gemacht werden Sofleute sind ebenfalls meist auf ein Jahr gemietet, sie ver- 2132,45 m. insgesamt 2481,30 M., die Ausgaben( darumter 1000 W. miffe, und wurde einstimmig beschlossen, den ersten Bevollmächtigten richten meist nur Handarbeit, die Männer auch Gespannarbeit mit für die Krefelder Weber) insgesamt 1269,79 W., so daß ein Be- bis auf weiteres fest zu besolden. Ochsen; die Dorfleute sind völlig freie Arbeiter, die mur in ar stand von 1211,51 m. verbleibt. Die Abrechnung wurde von den beitsreichen Zeiten im Wochenlohn gehalten werden. Freie Revisoren als richtig bestätigt und auf deren Antrag dem Ver- Die Generalversammlung des Holzarbeiter Verbandes Wohnung haben meist nur die Knechte, hier und da auch die trauensmann Entlastung erteilt. Hierauf berichtete David eingehend( Bahlstelle Berlin  ) fand am Mittwoch in Kellers Saal statt. Dem Bofleute. über die Verhandlungen und die Beschlüsse des verflossenen Bau- vom Rendanten miete erstatteten Kassenbericht für das 1. Quartal

11