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Sosialdemokrat

ZENTRALORGAN

DER DEUTSCHEN SOZIALDEMOKRATISCHEN ARBEITERPARTEI

IN DER TSCHECHOSLOWAKISCHEN REPUBLIK

ERSCHEINT MIT AUSNAHME DES MONTAG TAGLICH FRUH. REDAKTION UND VERWALTUNG PRAG XII., FOCHOVA 62. TELEFON 53077. ADMINISTRATION TELEFON 53076. HERAUSGEBER: SIEGFRIED TAUB. CHEFREDAKTEUR : WILHELM NIESSNER. VERANTWORTLICHER REDAKTEUR: DR. EMIL STRAUSS, PRAG .

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Ein Dokument des

Deutschnationaler Hungerkrieg

gegen aufrechte Arbeiter

Samstag, 15. September 1934

Betriebsterrors

Unlängst haben wir in ein Wespennest gestochen mit der Feststellung, daß die Krisen­not im deutschen Gebiete vielfach dazu ausgenützt wird, sozialistische Arbeiter in die Reihen des Fascismus zu preffen. Die Unternehmerpreffe schrie auf. Natürlich waren es wieder ,, mar­ristische Verdächtigungen" und" Denunziation en".

Die Schande des scharfmacherischen deutschen Bürgertums wird aber trotzdem an den Tag komin. Wir sind heute durch einen Mitarbeiter in die Lage verfcht worden, sozusagen den parteiamtlichen Ursprung des völkischen Seelenkaufes in den Betrieben nachweisen zu können, und zwar durch folgen des

Dokument der

aber um so ernster in Erwägung zu ziehen. Wir bit ten Sie weiters, uns darüber mündlich oder schrift. lich Ihre geschätzte Wohlmeinung zukommen zu laf. fen, die selbstverständlich ebenfalls als streng ver. traulich behandelt werden wird.

Mit deutschem Parteigruß: Der Parteivorstand und der Parlamentar. Klub der D. N. B. Bermittlung übernimmt Arbeitnehmer- Gewerk­schaft in der Deutschen Nationalpartei, Ortsgruppe Tetschen a. E.

Einzelpreis 70 Heller

( einschließlich 5 Heller Porto)

Nr. 216

Verträge wieder ein ,, Fetzen Papier "?

Die polnische Rakete im Völkerbund

Schon vor Beginn der Völkerbundtagung hat Polen seine Aktion zur Erweiterung des Min­derheitenschußes angekündigt. Daß Polen an den Minderheiten, die es erwiesenermaßen schlecht be­handelt, nichts gelegen ist, wußte man. Welche Die Schichten des vielfach bequem gewor- Absichten sich hinter der Aktion verbargen, war denen Bürgertums schaffen es allein nicht mehr." leicht zu erraten. Daß aber Polens Außenminister Ein Eingeständnis, das umso wertvoller ist, als nicht einfach feinen Antrag einbringen und be es direkt vom Parlamentsflub der Deutschen Naz gründen, sondern auch den offenen Bruch tionalpartei. abgelegt wurde. Nachdem also die der Verträge anmelden würde, war nicht physischen und moralischen( sehr wahr!) Kräfte vorauszusehen und läßt auf noch tiefere Hinter­des bequem gewordenen Bürgertums nicht zurei- gründe der neuen Politik Polens gegen den Völ­völkische Unternehmerpartei wieder zu einem pro­baten Mittel der Massengewinnung, zur Hun= Berpeitiche.

Massen zu

deutschnationalen Schande: dien, die breiten Waffen au gewinnen, greift die ferbund ſchließen.

Deutsche Nationalpartei

Streng vertraulich!

Prag , im Mai 1932 Schr geehrter Herr Parteifreund!

Die Wirtschaftskrise verschärft sich immer mehr, bie Arbeitslosigkeit breitet sich immer mehr aus. In diefer schweren Zeit hält es der Partei­vorstand und der parlamentarische Klub der deut­fchen Nationalpartei für seine Pflicht, alle Unterneh mer, die Mitglieder unferer Partei find, darauf aufmerksam zu machen, daß auch eine große Anzahl unferer Parteimitglieder arbeitslos ist und daß ins. besondere unsere organisierte Parteijugend 8um größten Teile ohne Erwerb und Verdienst daftcht. Alle politischen Parteien, ohne Ausnahme, verlangen von ihren Mitgliedern, daß sie sich gegenseitig fördern und unterstühen. Auch die Deutsche Nationalpartei muß im Intereffe ihrer Entwicklung und im Bewußt­fein ihrer Aufgaben die gleiche Forderung erheben. Es muß auch bei uns soweit kommen, daß jedes Par­teimitglied die Ueberzeugung haben kann, daß es in der Partei als Gleicher unter Gleichen gilt und daß ihm im Falle unverschuldeter Not auch gerne gchol. fen wird. Es ist leider eine Tatsache, daß dies bisher in unserer Partei nicht restlos zu erreichen war, obgleich seit Jahren von der Parteileitung und den Parlamentariern bei jeder Gelegenheit darauf hin­gewiesen wurde. Es kommt immer noch vor, daß freiwerbende, Stellen ohne zwin­

1. Bevor eine freiwerdende Stelle eines Beamten, Angestellten oder Arbeiters frei wird, soll jeder deutschnationale Unternehmer oder des­fen verantwortliche Stellvertreter dies der näch sten Ortsgruppe unserer Arbeitneh mergewerkschaft und unserer Jugend­organisation auf geeignete Weise, aber rechtzei­tig mitteilen, damit aus den Reihen diefer Organisationen Beschungsvorschläge gemacht werden können.

2. Diese Befehungsvorschläge find in Er. wägung ziehen und tunlichst zu berücksichti

Will der Volksgenoffe Arbeiter eine eigene poli­tische Meinung haben. will er feine Intereffen in der freien Gewerkschaft vertreten, dann mag er verhungern!

Den Vorzug auf die freien Arbeitsstellen haben nach dieser Bürgermoral nicht dic sozial Bedürftigsten, sondern die Käuf­

ten Bewerbern foll jener bie freigeworbene Stelle famose

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lichen.

Die Vorgeschichte und die völkerrechtliche Unterlage des Streites sind die:

In den Pariser Friedensverträgen wurden. gewissen Staaten besondere Schußbeſtimmungen für die nationalen, rassischen und religiösen Min­derheiten auferlegt. Es handelte sich dabei im Wesen um die Nachfolge staaten der Habsburgermonerchie, in deren Gebieten überall nationale Minderheiten siedeln und denen man als jungen Staatswesen, die vielfach aus natio­nalen Revolutionen hervorgegangen waren, nur eine geringe Rechtssicherheit, dafür umsomehr politische Rachemotive zutraute. Die Staaten wurden verpflichtet, den Minderheiten Mindest= gen, b. h. unter 2 ober meureren sleich geeignes Mag die Nation Gemertſchaft", welche die- stellt einen integrierenden Bestand­auch eingestellt sein, die rechte zu garantieren und diese Verpflichtung erhalten, welcher Mitglied unfererses Dokument mit unterzeichnet hat, eriſtiert von teil der Friedensverträge bar. Partei, insbesondere der Arbeit der Gnade einer langmütigen Demokratie noch Wer sie bricht, verlebt auch die nehmer gewertfchaft ober der Jugend- weiter. Mögen sich auch die Firmenschilder än Friedensverträge. Der Völkerbund , der organisation ist. dern, die Methode des Seelenfaufes bleibt. Auch die Verletzung zuließe, würde jede weitere Ver­3. Der Kampf um die Erhaltung des deu.. die marktschreierisch als Voltsbewegung" ausge- leßung des Versailler Vertrages im voraus schen Arbeitsplatzes, der faft vollständige For. rufene Heimaifront kann auf diese Methode der sanktionieren. fall von Staatsstellen, wird eine Ueber pri- Massengewinnung nicht verzichten. Das bequem Für die Völkerbundsfaßung stellt die ein= fung der gegenwärtigen Arbeits. gewordene Bürgertum schaffts nicht mehr. Der feitige Verpflichtung einzelner Staaten zum verhältniffe notwendig machen. Es ik Hunger nach Brot und Arbeit ist überall der Minderheitenschuß eine der schwächsten Stellen nur recht und billig, wenn freiwerdende Bosten| stärkste Bundesgenosse des Fascismus. dar. Sie ist von Haus aus gewissermaßen eine mit Volksgenossen, die uns auch gesinnungs. Die Arbeiterschaft wird aber auch zu dieser Bestimmung contra bonos mores", gegen die mäßig verbunden sind, bescht werden. Hacke noch einen Stiel finden! Wir werden die guten Sitten, denn sie setzt für die kleinen Staa­4. Müffen ans allgemein wirtschaftlichen neueren Methoven des Betriebsterrors noch in das ten anderes Recht als für die Großmächte. Sie Gründen Entlassungen erfolgen, to find unvolle Licht der Oeffentlichkeit rücken. Und für jede wurde besonders belastend dadurch, daß eine fere organifierten Parteimi. Erpressung, die im Namen der Volt 3- Großmacht, nämlich Italien , ſeine nationa glieber als lente zu entlaffem gemeinschaft" verübt wird an hungernden len Minderheiten in schamloſer Weise vergewal­und als rfte wieder aufzuneh. deutschen Arbeitsmenschen, wird noch Vergeltung tigt, Slowenen und Deutsche gewaltsam entnatio­geübt werden nach dem Grundsatz: Aug um nalisiert und zugleich in Genf darüber zu Gericht sikt, wie die Tschechoslowakei oder Numänien ihre Aug. 3ahaum Zahn". Minderheiten behandeln. Darum erklärt die Seleine Entente auch jetzt, daß Ein- feitigkeit der Verträge ungerecht sei. Sie ist es und die Erweiterung des Minderheiten­schußes wäre nur zu begrüßen. Die Vorgangs­weise Polens soll aber gar nicht der Erweiterung fordert Leon Blum im Populaire" Völkerbund zu seinem Antrag sagt. Polen wäre Die Bundesregierung hält von einer Erweiterung und Verallgemeinerung ( Paris .) Leon B I um erklärt heute in dem 7000 Mann Bundestruppen in Bereitschaft, um des Minderheitenschutzes sicher unangenehm bes und mit gleicher Liebe betreuen. Was muß fich aber sozialistischen Populaire", daß sich die Soziali- sie im Bedarfsfall nach Rhode Island zu schicken. rührt. Polen will den Minderhei= der Arbeiter und Jugendliche, den eine ideale Le- ſten mit aller Entschiedenheit dagegen stellen Die Mittelpunkte der Streifunruhen Woon- tenschuß überhaupt sprengen und bensauffaffung noch bewegt und zu uns führt, ben- werden, daß Frankreich Desterreich eine Anleihe socket und Saylesville stehen unter zerreißt darum wie einen Geßen len, wenn er in dem wirtschaftlichen Vorgehen unfe- gewähre oder garantiere, solange in Desterreich strengster militärischer Bewachung. Papier " den Vertrag, für den sich die ter eigenen Unternehmer nichts von diesen Idealen die Unterdrückung der demokratischen Freiheiten Die Nationalversammlung des Staates an der Erhaltung von Versailles interessierten Staaten einseßen, auch wenn sie ihn nicht für ge­recht halten. Ein altes Motiv für die Haltung Po­ lens ist sein Ehrgeiz, als Groß macht zu gelten. Dieser Ehrgeiz war es ja, der Polens Abkehr von Frankreich förderte und es in Deutsch­ lands Arme trieb, weil Frankreich Warschau nicht in die Verhandlungen über den Viererpakt einbezogen hatte.

gende Gründe an Leute vergeben werden, die notorisch anderen Par teien angehören und für diese energisch

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tätig sind, das heißt doch den Gegner am eigenen fes Schreiben zwar streng vertraulich zu behandeln, Wir bitten Sie, fehr geehrter Parteifreund, die­Busen nähren. Es scheint, als ob vielen unferen Un­ternehmern und ihren maßgebenden Stellvertretern gar icht bekannt wäre, daß in der Deutschen

Nationsparteicine Arbeitnehmer. Keine Anleihe

ge wertschaft und eine Jugendorganisation ( Grenzlandjugend) besteht. Wir wollen eine radikale völkische Partei sein, alle Stände and Schichten des deutschen Vol. tes in diefem Staate umfaffen

für Oesterreich

Noch ist nicht aller Tage Abend!

7000 Mann Bundes­truppen in Bereitschaft bienen Polen wartet ja gar nicht ab, was der

( New York .)

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Rhode Island gestattete dem Gouverneur Green, aus eigener Machtvollkommenheit die Schlie ßung der Spinnereien vorzunehmen und die Zahl der Polizisten heraufzusehen. Sie lehnte es jedoch ab, die Bundesregierung um mili­tärische Unterstüßung zu ersuchen.

Island , wurden über 100 Kommunisten ver­haftet. Der Gouverneur von Rhode Island er flärte, es handle sich nicht um einen Textilstreit, sondern um eine fommunistisch Erhebung.

verwirklicht findet? Er muß an uns allen, an unserer und der Arbeiterrechte andauern werde. ganzen Sendung als Partei irre werden. Derartige Das Blatt erinnert daran, daß die letzte Widersprüche müssen den Bestand der Partei gefähr- französische Anleihe an Desterreich im französi­ben. Die Tatsache besteht und ist nicht wegzuleugnen: fchen Parlamente nur dadurch verwirklicht. wurde, Wenn e8 nicht gelingt, unsere daß die Sozialisten für sie stimmten, die damals Bartei auf die breiten Masten zu ausdrücklich den Vorbehalt machten, daß in Dester gründen und einen Großteil unserer Jugend zu reich die Verfassung erhalten und die Republik In der Stadt Providence im Staate Rhode gewinnen, so ist alle Arbeit der Parteileitung und geschüßt werde. Aus der letzten Genfer Kund­der Parlamentarier vergebens. Die Schichten gebung Schuschniggs leitet Leon Blum ab, daß des vielfach bequem geworbenen der jebige Kanzler die Haltung gegenüber den Bürgertums fchaffen es allein Sozialisten nicht zu ändern gedenkt. nicht mehr. Diese Aufgabe übersteigt ihre physischen und moralismen Kräfte. Aber mithelfen soll und muß es und darf felbst kein Hindernis für die erwachende völkische Bewegung bilden. Das ist das wenigste, was wir Der Berliner Berichterstatter er Havas­im Gefühl der Verantwortlichkeit für die deutschnatio- Agentur verzeichnet die in den Berliner diplo= nale Politik in diefem Staate verlangen können und matischen Kreisen kursierende Nachricht, daß der müffen. italienische Unterstaatssekretär im Außenministe­Um diese Mißstände nach Möglichkeit zu behe- rium Su v ich Ende September in Berlin ein- vereinbarte ein Son der abtommen mit treffen wird, wo er mit dem Außenminister und der Gewerkschaftsorganisation, in der fie allen ben, erlaubt ſich der Parteivorstand und der parla anderen deutschen Staatsmännern über aktuelle Forderungen der Arbeiter entsprochen hat. mentarische Klub der Deutschen Nationalpartei fol- italienisch- deutsche Fragen Besprechungen haben anerkannte die Fünftagewoche mit 30 Arbeits­cenbe Vorschläge zu unterbreiten:

Suvich fährt nach Berlin ?

wird.

Ein jüngeres Motiv der polnischen Politik ist der Eintritt Rußlands in den Der Schlichtungsausschuß hat seine Bemü- Wölferbund. Polen mißhandelt seine ukrainische treit nach zweitägigen Bemühungen aufgege- valt. Nun besteht die Gefahr, daß Rußland die hungen um einen Schiedsspruch im Textilarbeiter- und feine weißrussische Minderheit seit 15 Jah­ren. Beide hatten in Genf keinen mächtigen An­Minderheitenpolitik Polens zur Diskussion stellen könnte. Polen will dem ausweichen und kündigt darum den Vertrag im selben Augenblick, da es gegen Nußland scheinheilige Anklagen wegen der

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Die erste Spinnerel gibt nach Eine Spinnerei im Staate Maffachuffets

stunden bei erhöhten Löhnen.

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unterdrückung der russischen Bevölkerung erhebt.

Man würde aber die letzten Motive des rabiaten Vorgehens der Polen in Genf vers fennen, wenn man die Warschauer Politik ohne Busammenhang mit den Absichten der Berli.