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Sonntag, 23. September 1934

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Zwischentall an der jugoslawisch­Italienischen Grenze

( Belgrad  .) Am Donnerstag abends ereignete

Ganz traurig sieht es auch in den deutschen noch hie und da ein Stüd Brot. Für einen Grenzdörfern des Bezirkes Taus aus. Wir 8entner Himbeerblätter, die auf den Hängen Das bedeutet eine Verringerung um mehr waren Beugen, wie in Fichtenbad;, Ge- des Čerchov gepflückt und stundenweit getragen des als die Hälfte. Die böhmische Landesbehörde meinde Bollmau, der Vertrauensmann ganz ver- werden müssen, bekommen die Arbeitslofen von sich, wie die Agentur Avala berichtet, an der will aber das Tempo des Abbaues der Grenz. zweifelt die neuerdings zusammengestrichene Fichtenbach zwei Mart. Jm Bischofteiniger Grenze bei Sus at ein Zwischenfall. Jugosla arbeiter- Fürsorge noch beschleunigen. Ihrer Liste der Ernährungskarten Bezieher zurüd. Waldgebiet wird bei dem heurigen Schwam- wische Zollbeamte, die durch mehrere Schäffe alar­Sparwut ist es zuzuschreiben, daß der Bezirk brachte. Hier seien einige der Beschwerdefälle merl- Segen für ein Kilo gedörrter miert wurden, bemerkten an der Brücke zwischen Bischofteinis in der laufenden Periode statt der angeführt. Aus der Ernährungsaktion ausge- Schwämme drei Kronen bezahlt. Für ge- Susat und Fiume zwei Personen, die von der angeforderten 70.000 nur die Hälfte bekam. schieden wurden: tlöppelte Spigen geben die Händler weder Lohn, italienischen Seite auf die jugoslawische herüber Was ist nun die Folge? Die Ledigen Reber Anton, ledig, wirtschaftet mit noch Lebensmittel, sondern höchstens Schnitt- tamen. Es wurde festgestellt, daß es sich um ita­wurden durch die Bankaus ge- dem Vater, der schon über siebzig Jahre alt ist. ware. So sehen die Verdienstmöglichkeiten in lienische Staatsangehörige handelte, die insgeheim schieden. Auch solche, die für ein uneheliches Stich Franz, ledig, der Vater auch ar- diesem Agrargebiet" aus. Wird eine kleine auf jugoslawisches Gebiet fommen wollten. Bei Rind zu sorgen haben( Holl Johann, Gemeinde beitslos, kein Besitz. Notstandsarbeit durchgeführt, dann kämpfen die ihrem Verhör gaben die Flüchtlinge an, daß fie von einem italienischen Milizsoldaten bemerkt Schwanenbrück!). Ausgeschieden wurden Arbeits- Liebel Heinrich, elternlos, besiglos, muß Kleinlandwirte mit den Dorfproleten um den worden seien, der auf sie insgesamt vier Schüifie lose, die in dieser ertraglosen Waldgegend ein für eine franke Schwester sorgen. Arbeitsplatz. abfeuerte. Während der eine der beiden Flücht­Häusel, ein halbes Hektar Grund besitzen. Abge­Bei diesen Verhältnissen, und das sei nicht linge unverletzt blieb, wies der andere zwei Ver­wieſen als Saisonarbeiter werden Ar-... Schindelarsch Karl, hat die Mutter leichtfertig gesagt, ist die behördliche Sparwut lebungen von zwei Kugeln auf; die letzte Stugel beitslose, die im Jahre 1934 ganze acht Wochen erhalten, ledig, besiklos. bei der Ernährungsaktion einfach nicht mehr zu traf ihn gerade in dem Moment, als er die auf gearbeitet hatten. ertragen. Weder von den Arbeitslosen selbst, jugoslawischer Seite befindliche Mauer berührte. noch vom Standpunkte einer gesunden staats Eine jugoslawische Kommission ist an Ort und politischen Einstellung der Grenzbevölkerung. Stelle eingetroffen. Wer glaubt, daß die Notstands- Schilderungen aus den Grenzbezirken übertrieben seien, der Tatsächlich hat man als Berichterstatter den gehe einmal in die Dörfer hinaus und suche die Eindrud, daß mindestens der größere und gewichs Wohnungen der Hungerleider auf. Der sche fich tigere Teil des Offiziersforps von demokratischem an, wie raffiniert und zielbewußt jenseits der Geist erfüllt ist und in der Verteidigung der Re­Grenze gearbeitet wird. Das, was in Bischoftei- publit nicht schlechthin die Verteidigung der Gren nis nnd nicht nur im Bezirk Bischofteinis ge- sen des Territoriums, sondern auch den Schutz schicht, ist eine unmögliche Grenzpolitik. einer fulturellen Sendung und des politischen Sinne der demoliatischen Republik, der bürgerlichen Freiheiten und der Möglichkeit sozialen Fortschritta erblickt. In diesem Sinne bejahen sicher alle demokratisch denkenden Deutschen  , vor allem die deutschen Arbeiter den Gedanken der Wehrhaftigkeit des demokratischen Staatcs. aus

Schreiende Ungerechtigkeiten müssen sich in einem alten Notstandsgebiete ergeben, wenn die in den Richtlinien vorgesehene ununter­brochene Beschäftigungsdauer buchstabengemäß verlangt wird. In Schwanenbrüd I muß eine völlig besitzlose Witwe mit fünf Kindern verhungern, weil ihr 12( zwölf) Tage auf den vorgeschrie. benen Arbeitsnachweis fehlen.

In Plöß hat ein Familienvater bon acht Kindern früher in Bayern   bei Landwirten ge­taglöhnert, ohne daß er in der Krankenkasse an­gemeldet wurde. Er bekommt nichts. In wie­vielen Verwaltungsfällen wird bei strittigen Nachweisen Dispens erteilt! Kennen die Behör­den den Arbeitslosen gegenüber solches Ent­gegenkommen nicht? Wer Familien mit acht und zehn Kindern in elenden Bretterbuden verderben sehen will, der suche die Arbeitslosen- Gemeinde Plöz- Wenzelsdorf im Bezirke Bischof­teiniz auf. Sie liegt einige Schritte von der bayrischen Grenze entfernt.

zu Er I Hermann, verheiratet, kein Besitz. Solbed Karl und Gör1 Johann, beide ver­heiratet und besitzlos.

Jeder Fußbreit Bodens in Fichtenwald ge­hört der Gemeinde Taus. Sie verpaajtet ein Stück Feld oder Wiese nur jenen Arbeitslosen, die ihre Kinder in die tschechische Schule schicken. Die anderen Arbeitslosen leben von der Gnade der bayrischen Finanzer. Soweit und solange wie sie es erlauben, daß die Leute einige Wald­früchte nach Bayern   tragen und verkaufen, gibts

Die Manöver bei Kralowitz   vor

Heeresminister Bradač über die Bedeutung der Wehrmacht

dem Abschluß

lov auf seinem linken( dem nördlichen) Flügel, gedeckt durch waldige Hügel, versammelt und hat versucht, sie dem Gegner zu verbergen. Ohne län­gere Artillerievorbereitung brach die 1. Division Samstag um 11 Uhr vormittags aus der Linie Keblo v- Strojetice gegen die Straße Kralovice Křivso udov vor mit dem Ziel, den Hraběšin umfassend anzugreifen und zu stürmen. Mit seiner Eroberung würde die Schlüsselstellung der Roten fallen. Um die Mit­tagsstunde war der Hraběšin allerdings so star! von Maschinengewehr- Abteilungen besetzt, daß er eine nicht so leicht zu bezwingende Feuertrast dar­stellte. Die Kämpfe dauerten, nunmehr vor allem auf dem Nordflügel, den ganzen Tag an und werden auch in der Nacht fortgefeßt werden. Minister Bradač

ganzem Herzen.moradjen Staates, aus

Minister Bradač führte noch aus, daß die Armee dem ganzen Staate und nicht einer Partei gehören" müsse. Er fasse darum sein Amt so auf, daß er ein Minis sterium des ganzen Staates, nicht einfach ein Ressort verwalte.

Militärpolitisch sprach sich der Minister, nach dem er den Wert der Freundschaft mit Frankreich  betont hatte. für die Beibehaltung jener Grundprinzipien in unferet Armee aus, die sie von Frant reich übernommen habe. Es habe immer nur zwei Schulen der Kriegskunst gegeben, die französische   und die deutsche. Jene habe gesiegt und schon deshalb würden wir ihre Lehren vor allem beachten, wozu uns aber überdies die enge Freundschaft mit Frankreich   veranlaßt. Der Minister betonte, daß er ein Anhänger der Verlängerung der Dienstzeit sei. ( Es wäre, da es über die Verlängerung der Dienstzeit, und zwar nicht nur vom grundsätzlichen Standpunkt der Gegner einer langen Dienstzeit

( E. F.) Zruč a. d. Sázava  . Im Laufe des Freitag hatte es an zahlreichen Stellen der Froni ficine Gefechte und Artilleriefeuer gegeben. Zu einer größeren Kampfhandlung fam es, wie wir vorausgesagt haben, nur auf dem Südflügel bei Es gehört noch zum Bilde, daß auch a cov, wo beide Parteien sich den Vorteil der Kriegsinvalid en mit 50 Monatsrente Ueberflügelung des Gegners sichern wollten. Beide und vierköpfiger Familie die Ernährungsfarten Armeen seßten hier ihre selbständigen St aval verweigert werden. Daß die Gendarmerie im lericbrigaden ein und in den sich ent­Bezirke eifrig fahndet, ob nicht einer der Ar- wickelnden Kämpfen die man sich natürlich nicht beitslosen dem Kollegen beim Hausbau einige- als malerische Reiterfämpfe alten Stils vorstel Dachziegel gereicht und damit durch den Weiteren darf erzielte die zweite Armee( die rote) einen Erfolg. bezug des Genter Systems Staatsbetrug" be- Die Front verlief am Abend des 21. Sep­gangen hat. In Ronsperg   wurde ein Ar- tember von Kralowi B, das im Besitz der Roten beitsloser vors Gericht zitiert, weil er einem war, entlang der Straße nach křivjo udov, ebenfalls arbeitslosen Kollegen vier Tage un- die von dem mächtigen Hügel raběšin be­entgeltlich ausgeholfen hat( die Gendarmerie hat herricht wird( Cote 541) weiter in der Richtung in ihrer wahrheitswidrigen Relation behauptet, Sto se tice- okepnil- Pacob. Sier es wären vier Wochen gewesen) und mußte mußten die Blauen einen großen Defensivhalen bilden, um die Umgehungsversuche der roten Rei- Freitag abends fand sich der Heer.sminis aus, fondern auch vom militärischen Gesichtspunkte natürlich freigesprochen werden. terei abzuwehren, die gegen die südwestlichen Ver- fter Bra da č in Zruč im Quartier der Bericht- her, verschiedene Meinungen gibt, Unglaublich, aber wahr ist noch, daß länd- bindungen der Blauen operiert. Es standen Frei- erstatter ein und hielt, nachdem Direktor Sbi- ficher gut, wenn die Oeffentlichkeit, Bresse, Bar­lichen Arbeitslosen, die einige Strich Kartoffel- tag auf beiden Seiten je zwei Divisionen( bei der hosty ihn begrüßt hatte, eine längere Ansprache, Tament und Fachleute, dieses Problem, das der land haben, der Staatszuschuß zum Genter 2. Armee die 7. und die 6., bei der 1. blauen in der er die Bedeutung der Armee für die Ver- Minister hier angeschnitten hat, gründlich) distu System eingestellt wird, weil sie angeblich Armee die 4. und die 5.) und beiderseits die teidigung der Republik   hervorhob. Er betonte nach- tierten.) hauptberuflich" in der Landwirtschaft stehen. Kavalleriebrigade im Gefecht. Nun sind, wie der Wohlgemerkt, wir verteidigen keine Mißbräuche, amtliche Bericht feststellt, der blauen Armce Ver­die da und dort vorkommen, wir wehren uns stärkungen zugeführt worden. Es handelt sich um aber auch gegen einen einseitigen Mißbrauch der eine ganze Division, und zwar die 1. Amtsgewalt. Wenn die Behörden gegenüber( Prag  ). Damit ändert sich das Zahlenverhältnis entscheidend zugunsten der Blauen, die im Ver­Landwirten mit 10 und 20 Heftar einen Strifen hältnis 3: 2 gegenüber den Roten eine levermacht notstand anerkennen, dann muß die Agrarkrise Lesißen, die wahrscheinlich für den Ausgang der auch bei dem arbeitslosen Häusler anerkannt Manöverschlacht ausschlaggebend sein wird. Gene­merden. ral Botruba hat diese mächtige Reserve bei Se b=

BRUNO ADLER:

3

KAMPF UM

AMPF UM POLNA  

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auf.Kreuzer gelegt und gespart und gespart? ... Ob der Rotschild auch Kreuzer auf Kreu: zer gelegt hat?

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bei den Journalisten

drücklich die friedlichen Absichten des Nicht unerwähnt soll bleiben, daß sich beim Staates, aber auch die Notwendigkeit, das, was Empfang des Heeresministers in Bruč wieder ein­uns in einem geschichtlichen Augenblick gegeben mal die Unge fidlichte it unserer wurde, zu verteidigen. Er konnte mit Recht öffentlichen Fattoren in allen Fragen der

die Teilnahme deutscher Journalisten, für die Propaganda für die demokratische Idee er Worte der Anerkennung fand, als ein Symp. erwies. Minister Bradač wollte teinen offiziellen tom dafür buchen, daß auch die natio Besuch machen. Er rechnete taum mit einem nalen Minderheiten Verständ Empfang. Die Gemeinde, erfreut, daß ein Minis nis für die Notwendigkeit der Berteibi- ster sie besucht( sie hat allerhand Fina.anöte) gung der Republik   haben. rückte aber doch vollzählig aus, an der Spitze die

Furcht, fast gar keine, er weiß es noch genau. Polda nannte sie ihn, ihre fräftige Dienstmäd: chenhand hielt ihn fest, und dann lagen fie noch lang im niedrigen Holz und er erzählte ihr von Brünn   und Wien   und von der Halit, die er dort gehabt hatte. Die Anna wurde noch zärtlicher, er war glücklich.

Die Anna will das aber nicht hören. Sie kennt die Sozialisten, die haben es mit der freien Liebe, und davon will sie nichts wissen, wenn sie auch nicht ans Heiraten denkt.

Zu Hause erzählte sie aber doch von dem Antrag, obwohl sie sich denken konnte, daß sie bei den Alten damit übel antam. Es gab einen ges hörigen Krach. So eine Schande, daß sich ein ehrs liches Mädel mit so einem Judenbuben eingelas­sen habe, so eine Sünde! Wenn man sich nicht so schämen würde, müßte es der Pfarrer erfahren, tamit er von der Kanzel aus allen solchen Frauenzimmern die Wahrheit sage.

Wenn er so reich wäre wie der Rothschild  ! Ob er dann heiraten würde? Wie die Anna Be nesch gelaufen täme!... Er würde die Schickse EIN TATSACHENROMAN aber schön davonjagen. Die Anna... heute ist Copyright 1934 by Michal Kacha Verlag, Prag XIX doch der erste Sonntag nach dem Margarethen- Sie hatte nur jeden sweiten Sonntagnach tag also ist heute Wallfahrt und Kirchweih in mittag Ausgang, und auch dann konnten sie ihn Zhor. Da wird wieder halb Polna drüben sein, nicht immer miteinander verbringen. Manchmal Warum auch nicht? Es ist doch ihr Geschäft! Wenn soweit es nicht beim Arbeiterfest im Bresinawald mußte sie zu den Eltern, manchmal mit Freun­er Soldat wäre, müßte er auch auf den Tscher- ist. Im vorigen Jahr ist er auch auf dem Jahr- dinnen beisammen sein, um teinen Verdacht zu wenta schießen. Ueberhaupt, was geht ihn das markt gewesen. Eine Size war wie heute. Unter- erregen. Aber man traf die beiden zuweilen im alles an, die Proletarier und die Politit. Prole- wegs, beim Steg über den Dobritauer Bach, holte Bresinawald, oft sah man ibn abends vor der Tür tarier, das sind die vielen tausend armer Teufel er ein Mädchen ein, die Anna Benesch, er tannte des Hauses, wo sie diente. Es wurde Herbst, die der fing er vom Heiraten an. Also sollte er sel­Aber Hilsner gab feine Ruhe. Immer wies in Brünn  , von denen der Redner heute auch ge- sie schon früher. Er hatte zum erstenmal die Zeit der jüdischen Feiertage tam, und hilsners ber es bei den Eltern versuchen, sagte die Anna sprochen hat. Hat er nicht unlängst selbst gesehen, grauen Hosen an, die er von der Mutter des Mutter rief Gottes Zorn auf den Sohn herab, schließlich. Er ging auch stantepede hin. Die Alten wie sie haufenweise in den dunklen, feuchten- Herrn Hitschmann in Nachod  , der Rabbiners- der, statt in den Abendgottesdienst zu gehen, sich waren verdrießlich und wollten seinen Antrag erst chern hocken, schlimmer als bei der Mutter in witwe, geschenkt bekommen hatte, fast wie neu. in dunklen Gassen mit der Schidse, dem christ- gar nicht anhören. Ehe sie grob wurden, zog Polda Pelna, und Schnaps saufen? Noch ärger ist es und einen breiten Gürtel aus Stoff, mit einer lichen Mädchen, herumdrüdte. Am Tage des Ver- ab. Eigentlich ärgerte er sich; aber er lachte. in den Kohlen- und Eisenbezirken, in Ostrau   und Tasche für die Uhr. Eine Uhr besaß er zwar nicht, föhnungsfestes erwischte er sie, während alles, Witkowiz. Ein rechtes Gesindel ist da beijanimen, aber eine Kette, die direkt wie echt aussah. Dem was jüdisch war, in der Synagoge betete. Er habe zu, bis sie ihre Stelle hindigte. Die Mutter hatte Nun schten sie zu Hause dem Mädel so lange bon überall her zusammengelaufen. Nein, ihm Nesladet hatte er sie abgehandelt. Auf dem Jahr- sie etwas Wichtiges zu fragen. Stotternd brachte ihr schon einen neuen Dienst besorgt, in Bliskow, braucht man nichts zu erzählen, er kennt das! markt bekam die Anna von ihm ein Lebkuchen- er es heraus: einem Dorf bei Saar. Dumm sind sie, darum gehen sie in die Fabrik und herz. Ewig Dein" stand aus Zuckerguß darauf­

gern. Er

Bolda blieb ihr treu. Ein paarmal, sogar bis nach Saar, und sie weigerte sich nicht, solche mitten im Winter, lief er die vier, fünf Stunden feltene Anhänglichkeit zu belohnen.

Ob sie heute wieder auf der Kirchweih von Bhor ist? Aber jetzt ist's ja doch zu spät... Am Rand der Stadt hat die Katharina Mas chatschet, die Freundin seines Wanderkameraden

... ob sie ihn... Heiraten wolle... in die Grube. Er würde das nie tun, so dumm geschrieben, und ein Bildchen war aufgeklebt, ein Anna schüttelte den Kopf. ift er nicht. Proletarier... ihn geht das nichts kleiner Engel, oder war es das Christkind? Warum nicht? Vielleicht weil er Jube sei? an. Er ist ein Jud. Ueberall haben sie ihre Bilder, nun, ihnen ges So werde er sich taufen lassen. Aber dieser Doktor, was stellt er sich hin fällt's. Sechs Kreuzer hat das Herz gekostet. Und I wo, gerade die Juden habe sic und erzählt den Leuten solches Zeug? Hat er das ein Kracherl, dunkelrote Limonabe, bie pridelt wisse schon, warum. Aber was sei er denn eigent­nötig? Wo sie ihm doch nicht einmal etwas dafür und weiß schäumt. Die Anna aber war so ausge- lich? Ein Bummler, ein Tagedieb! Von was wolle zahlen! In Polna   gehen zwar auch ein paar Ju- laffen, als hätte er ihr einen füßen Schnaps gege- er denn eine Frau ernähren? Er habe ja nicht den zu den Sozis, aber wahrscheinlich nur darum, ben. Von fremden Burschen hat sie sich herum-| einmal etwas für sich! weil die teine Antisemiten sind. Als er damals zerren und quetschen lassen, er tann ja nicht tan- Oho, hat er nicht die Schusterei gelernt? Na Wilhelm Tscherwenta, ein kleines Häusl. Wilhelm, in Wien   war, sollte er sich auch organisieren; er zen mit feinen alvei linken Füßen, aus dem also! Freilich, in der Werkstatt sißen und den arbeitsloser Sattlergehilfe, hatte ihm vor fünf hat sich dann aber doch gedrückt. Alle befferen Lachen ist sie nicht herausgekommen. Am Abend Bouern und Juden die stinkenden Stiefel bena- Wochen, anfangs Juni, nach Polna   geschrieben: Alle iſt fieiteinumber nog, Das machte im teinentemben bena, Leute dort schimpfen auf die Sozi. Der alte reiche gingen fie miteinander nach Polna   zurüd, jedes geln, das machte ihm leinen Spaß. Er wird mit ob er nicht mit ihm Brunner in der Taborstraße sagt immer: Erst Begstüds erinnert er sich. Wie sie sich an ihn ge- ihr in eine große Stadt ziehen, zum Beispiel nach schaft gehen wolle? Hilsner überlegte nicht lang. auf die Wander­wissen sie nicht, was sie verlangen sollen, nichts preßt hat, so feucht war ihre Haut, er konnte es Prag  , dort sind seine Glaubensgenossen alle reiche Im Sommer war ja daheim noch weniger los ist ihnen genug, diesen Heßern, dann verfressen deutlich spüren, und wie sie einander von der Leute, und die werden ihm schon helfen. Aber aus als sonst. Also marschierte er nach Iglau  . Der und versaufen sie alles und bringen es mit die Straße wegdrängten... Es braust ihm in den der Religion macht er sich gar nichts, das ist alles Freund war noch nicht reisefertig, und Polda ging Menscher" durch, und dann sollen wir mit ihnen Ohren und dunkel dringt es in die Augen. Es Unsinn! Sie follte nur einmal hören, was die voraus. teilen. Ausgerechnet! Saben wir darum Kreuzer war ganz finster im Wald, aber er hatte keine Sozialisten darüber sagen! ( Fortsetzung folgt.)