nr.«M Dienst«», 25. ScftemSet 1934 3 «geführten Beispiel kann man aber auch ent­nehmen, daß ein Mitgliedsbeitrag Von KL 4.50 «ingehoben wird, wofür.man eine wöchentliche Unwtstützung von 110 KL festgesetzt hat, welche man allerdings nicht auszahlt. Man hat also in diesem Organisationsgebilde der getarnten Haken« kreuzler von allem Anfang an«inSy stem d eS verwerflichsten Seelenfanges auf­gebaut durch niedrige Beiträge und hohe Unter­stützungen, man hat mit dem Schicksal der Ar» bettslosen Hasard gespielt, indem man fälschlich große Hoffnungen in ihnen wachrief, welche man jetzt nicht erfüllen kann. Bei der sonntägigen Haupwersammlung würbe Fahrner nicht Mehr zum Obmann gewählt. Sein Nachfolger ist Josef Bude. Landwirtschaftsförderung und Arbeitsbeschaffung In der letzten BollzugS-AuSschußsihung des deutschen Kleinbauernverbandes wurde ein inter­essantes Elaborat beraten, dessen Verfasser Herr Oberinspektor Dr. Siedler, der deutschen Sek­tion des LandcSkulturratcS ist. Darin ist eine Förderung der Landwirtschaft durch Errichtung von zirka 11.000 modernen Düngerstätten jähr­lich vorgesehen, mit einem Kostenaufwand von ungefähr 50 Millionen. Diese Aktion soll sich durch eine längere Reihe von Jahren fortjetzen, wobei daran gedacht ist, bei den Kleinlandwirten bis 5 Hektar 6688, bei den Landwirten von 5 bis 10 Hektar 2481, bei den Landwirten von 10 bis 20 Hektar 1855, bei den Landwirten von 20 bis 80 Hektar 874, bei den Landwirten von 80 bis 50 Hektar 163 Düngerstätten jährlich zu bauen. Durch diese Aktion könnten jährlich 2180 Bauarbeiter durch 200 Tage Beschäftigung fin­den. Außerdem könnten mehrere tausend Arbei­ter jährlich in der Industrie für Baumaterialien und in der Maschinenindustrie eingestellt werden, durch den Mehrverbrauch von 4079 Waggon Fe­ment und 102.820 Waggon Fiegeln sowie der vermehrten Anschaffung von Jauchenpumpen. Die Finanzierung dieses Planes soll dadurch geschehen, daß man die notwendigen Summen bei anderen landwirtschaftlichen Budgetposten einspart. Der Borstand des Kleinbauernverbandes hat sich im Prinzip für diese Maßnahme ausgespro­chen und schon in der nächsten Feit werden mit diversen Organisationen auf tschechischer Seite entsprechende Verhandlungen gepflogen werden, um«in gemeinsames Borgehen zu erzielen. Maß­gebend für dies« Haltung der Funktionäre des Verbundes war die Ueberzeugung, daß durch eine solche Landwirtschaftsförderung gleichzeitig auch die Arbeitslosigkeit vermindert werden kann. LandVündler und llhristlichsoziale gegen Ävehla-Ehrung. Man schreibt uns: Rach monate­langen Berhandlungen der Parteien, die schließ­lich entgegen den Beschlüssen einer Obmänner­konferenz zu keiner Einigung führten, kam die Frage der Um- und Neubenennungen von Stra­ßen in der Sitzung der Stadtvertretung Mährisch- Schönberg vom 18. d. M. zur Verhandlung. Als Sprecher der deutschbürgerlichen Parteien(Bund der Landwirte, Christlichsoziale, Gewerbepartei, A. u. W.-Gemeinschaft) fungierte Herr Chromck von der A. u. W.-Gemeinschaft. Er lehnte die Umbenennung der Neustädterstraße und anderer aus Orientierungsgründen ab. Mit Recht hielt ihm Stadtrat Gen. I i l g vor, daß das deutsche Bürgertum von Schönberg zu anderen Zeiten auch anders konnte. Während des Krieges wurde der Marktplatz in Kaiser Franz-Josef -Platz und die Bahnhofstraße in Kaiser Wilhelm-Straße umbe­nannt, ohne daß man sich um die Orientierung gekümmert hätte. Der Antrag, d i e Straße von derKrankenkassa bis zum Viadukt in Svehla« Straße umzu benennen, wurde von den deutschbürgerlichen Par­teienabgelehnt. Dafür st imm- ten nur unsere Genossen und die Vertreter der tschechischen Par­teien. Dagegenstimmtenalsoauch der Bund der Landwirte und die d e u t s ch e n C h r i st l i ch s o z i a l e n. Die Trauernden. Fu den Blättern, die da­verbot der Karlsbader Henlein-Kundgebung be­dauern und zu Anklagen gegen die Sozialdemo­kraten benützen, gehört auch derTcplitz-Schö- nauer Anzeiger". Er meint in Uebereinftim- mung mit der Pressestelle der Henleinfront, das verbot habe verhindert, daß Henlein sein Programm bekanntgibt und daß der Borwurf der Programmlosigkeit, den man gegen die SHF er­hebt für alle Feiten(vielleicht nur für die nächsten tausend Jahre?) verstumme. Diese Klage ist wirklich rührend! Keine demokratische Bewegung hat es bisher verabsäumt, ihr Pro­gramm s e l b st zu beschließen. Bei der SHF muß es der»Führer" mit Pauken und Trompete» ver­künden. Er braucht daßu unbedingt 20.000 Men­schen, di« vor ihm strammstehen. Wer aber hindert ihn, die Oeffentlichkeit mit seinen pro­grammatischen Erkenntnissen zu überraschen? Ihm steht doch seine eigene Zeitung und die ganze bürgerliche Presse zur Verfügung! Warum hgt et ei nicht längst schon veröffentlicht?. Weil er auch darin eine Kopie des RcichS- .Führers", zu dem eroffiziell noch immer nicht Stellung genommen hat, auch für sein« Offen­barungen: einen Rahmen nach Nürnberger Muster haben muß. Die Parallele wäre doch sonst nicht voWindig., 1184 lote sm 30.3uni Die Nordliste noch nicht Aus Berlin erhielt die.Deutsch « Freiheit" einen Brief, dessen Verfasser noch heute im öffentlichen Leben steht. Er ist ihr seit vielen Jahren bekannt. DieDeutsche Freiheit" bürgt für die Zuverlässigkeit' der Angaben. Wir geben einen Auszug au» dem Briefe wieder. .... Es war mir eine aufrichtige Freude, nun endlich die Ausgaben derDeutschen Frei­heit" aus den letzten Monaten im Zusammenhang lesen zu können. Bisher hatte ich nur ganz selten ein Exemplar erlvischt und Auslandsreisen habe ich seit dem Umschwung schon aus Gründen per» sönlicher Vorsicht nicht mehr unternommen. Zu meiner Urberraschung fand ich, daß auch Sie die Zahl der Opfer de» 30. Juni noch viel zu niedrig angeben» wenn Sie auch selbstverständlich sofort feststellten» daß die von Reichskanzler Hitler zugegebrnen 77 Erschießungen weit hinter der Wirklichkeit zurückbleiben. Tatsache ist» daß im Reichspropagandaministerium ein« Totenliste mit 1184 Namen kursiert. Damit Sir nicht glauben, ich hätte mich verschrieben» füg« ich in Worten hinzu: Eintausendeinhundertvirrundachtzig er­mordet! Meine unterrichteten Freunde so gut wie ich sind aber absolut sicher, daß auch diese Zahl von der Wirklichkeit noch übertroffen wird, denn in zahlreichen kleinen Provinzorten sind Lent« ermordet worden» ohne daß eine Meldung hier­über an unS gelangte. UrbrigenS hat vorüber­gehend die Absicht bestanden, die Totenliste der 1184 zn veröffentlichen, jedoch ist man davon ab­gekommen, weil sonst in jedem Orte hätte nach­geprüft werden können, ob seit dem 30. Juni verschwundene Lokalgrößrn ans der Liste stehen und so die Liste sich wahrscheinlich ganz von selbst gewaltig vergrößert hätte. Allein in der Kadettenanstalt in Lichterfelde sind rund 400 Leute erschossen worden, und zwar vollständig brauchte man dazu mehrere Tage. Tausend« Be­wohner von Lichterfelde haben drei Tage das Salvenfeuer der StandrechtSkommandoS mit an­gehört. ES scheint mir fast, daß Sie die nachhaltende und zersetzend« Bedeutung deS 80. Juni unter-, schätzen, weil kein« Massenflucht auS der NSDAP , eingesetzt hat. Die Freund« und Anhänger der erschossenen SA. -Führer bleiben jedoch absichtlich in der Partei tätig, um dort gegen Hitler und seine nächste Clique zu wirken, und der Haß, der Groll und die Rachegefühle sitzen sehr tief. Man muß in absehbarer Zeit mit einer Serie von Attentaten gegen nationalsozialistische Führer rechnen, und dies« Furcht ist auch in den oberen Schichten der NSDAP , sehr groß. Trotz der scheinbaren Stabilisierung des Regimes ist die Ueberzeugung in politischen Krei­sen fast allgemein, daß da- System nicht mehr lange zu halten ist und trotz der Einschüchterung und Aengstlichkeit, die nach dem 80. Juni die so­genannteReaktion" erfaßt hat. rechnet sie den­noch mit einer baldigen Ablösung der jetzigen Machthaber durch konservative und militärische Kräfte. Sich darüber in Spekulationen einzu­lassen, ist jedoch einstweilen zwecklos. Sicher ist jedenfalls, daß ein Umschwung zu einem geord­neten konservativen Regime hin von den meisten Gegnern der NSDAP , als«in Fortschritt begrüßt werden würde, und ich vermute sogar: auch von vielen sozialdemokratischen und kommunistischen Arbeitern» auch wenn Sie mir das vielleicht nicht glauben, wobei ich gerne zugebe, daß dieses Sich« abfinden mit einem konservativen Regime für die Arbeitermaffen wahrscheinlich nur vorübergehend sein würde. Jetzt aber ist bei breiten Arbeiter­schichten die Stimmung:Rur fort mit den Ker­len, egal was kommt." Elnheltsfroiit- wenn dabei verdient wird Kommunistischer Verrat an den österreichischen Arbeitern Wir meldeten, daß die zersplitterten Grup­pen der österreichischen sozialdemokratischen Ar­beiter, die sich nach dem Zusammenbruch in den Febertagen neu gebildet hatten, zurVereinigten sozialistischen Partei Oesterreich»" zusammenge« faßt wurden. Die Wiester Konferenz, die^ditstn Zusammenschluß herbriführte» legte den Grund­stein zu einem neuen Hainfeld der österreichischen Arbeiterbewegung, durch das das Einigmigswerk auch auf die österreichische Provinz erstreckt werden wird. Diese Tat der österreichischen Sozialisten hat bei den Kommunisten die größte Empörung aus­gelöst. Sie selbst haben den illegal kämpfenden österreichischen Sozialisten ein EinheitSfroutange- bot gemacht. ES wurde mit großer Vorsicht aus­genommen immerhin aber fanden bereits eine Reihe gemeinsamer Aktionen statt. Die österrei­chischen Arbeiter waren der Meinung, eS trenne die verschiedenen Gruppen im Kampfe gegen de» FasciSmnS nicht voneinander und den Kommu­nisten sei cs unter diesen Umständen um einen ehrlichen Pakt zu tun. Der Wutausbruch derRoten Fahne" über das Einigungswerk der österreichischen Soziali­sten ist jedoch ein Beweis dafür, daß e» den Kom­munisten auch in Oesterreich nur darum zu tun war, durch die Einheitsfront ein politisches Ge­schäft zu machen. Sie hatten gehofft, die Split­tergruppen aufsaugcn zu können. Die Aufsaugung einer einheitlichen neuen sozialistilck'en Partei ist nicht mehr möglich. Jeder, dem an der Kraftentfaltung de» Pro­letariats etwas liegt, muß jeglichen Versuch zur Ueberwindung der Zersplitterung begrüßen. Den Kommunisten ist ein solcher Versuch nichts als ein Anlaß zu neuem BerratSgeschrei. Damit entlar­ven sie sich selbst al» elende politische Schacherer, die auch in.der Illegalität nur für ihre elenden Parteivorteile arbeiten. An den Feberkämpfen war die Kommuni­stische Partei Oesterreichs überhaupt nicht beteiligt. Die Helden der Febertage waren Sozialdemokra­ten. Die illegale Arbeit, die bisher in Oesterreich von den Sozialisten geleistet wurde, war erfüllt von dem Geiste der Weissel, Münichreithcr und Gerl. Das hindert die Kommunisten, die nach dem Zusammenschluß der einzelnen sozialistischen Gruppen ihre Felle davonschwimmen sehen, nicht, über dieselben Sozialisten folgendes zu schreiben: Di« sozialdemokratisch« Arbeiter ater er­seh« au« diese« Beispiel wieder einmal mit valler Klarheit»«er den« eigrntlich die Spalter der Ar- heitrrbeweguag sind. E» find di« sazialbe«akra­tische» Führer» dir, am ihre Zusa«mrnar>rit«it der Berzeaisie anfrrchterhalten»n können, die «eg« die Banrgraifir gerichtete Aktionseinheit der Arbeiterklasse mit all« Mittel« de» verrate», des vetrnge»»ad der Demagagie sabatieren. Die österreichischen Feberkämpfer haben gegenüber solchen Verleumdungen keinen Anwalt notwendig. Die kommunistsschen EinheitSfrontler aber haben sich in den Augen aller anständigen Arbeiter durch diesen Kampf gegen die Einheits­bestrebungen des österreichischen Proletariats selbst gerichtet. MIBtrauen gegen Henlein Das LegionärsorganRärodni Osvo- bozeni" widmet der Sudetendeutschen Hei­matfront einen Leitartikel, in welchem u. a. gesagt wird: Der Eintritt deS Herrn Henlein in die Poli­tik war überraschend. Eine Gruppe von Leuten, welche bisher politisch sichtbar nicht hervorge­treten ist, hat ihren Augenblick gut aügeschW und hat, indem sie in dem Moment hervorgetre­ten ist, da die Deusschnationalen und Hakenkreuz- ler sich bei unS ohne Organisation und Führer befanden, mit einem Programm, welche» diesen Leuten sehr bekannt vorkam, und mit be­stimmten Beränderungen in den hauptsäch­lichen Linien der Hitlerschcn Ideologie überein­stimmte, sich mit einem Schlage in den deutschen Gegenden unseres Staates starke Positionen ge­schaffen. ES geschah dies deswegen, weil die ein­fachen Mitglieder und Unterführer der aufge­lösten Parteien in der Heimatfront die Möglichkeit einer weiteren politischen Tätigkeit erblickten. Die Zusammensetzung der niederen Organe der Heimatfront belqhrt uns darüber anschaulich. Denn obwohl die Hauptleitung der Partei und viele höhere Funktionen in den Händen von Leu­ten sind, deren politische Vergangenheit ein un­beschriebenes Blatt ist» sind die örtlichen Organi ­sationen der Partei vielfach in Händen ehemali­ger Deutschnationaler oder Hakenkreuzler. Das Blatt zählt dann einige markante Bei­spiele auf, die feine Behauptung beweisen. So sind von 15 Lokalorganisationen, die die Heimat­front im Bezirke Tetschen hat, neun Vorsitzende, welch« Mitglieder der nationalsozialistischen und drei, welche Mitglieder der deutschnationalen Partei waren. In acht Organisationen haben ehe­malige Mitglieder dieser Partei wenigsten» drei Hauptfunktionen inne. In Tachau waren vier Hauptfunktionäre Mitglieder der nationalsozia­listischen Partei, in Saaz ist der Bezirksver­trauensmann ein ehemaliger Hakenkreuzler, des­gleichen in Hainspach bei Schlucken«», aufzunehmen." An die Einlegerfchaft der Deutsche « Volk», tank für Böhmen in Leimrrih! Es wird nochmal» darauf aufmerksam gemacht, daß im Sinne der bereits veröffentlichten Kundmachung de» Kura­toriums des Allgemeinen Fond» der Geldanstal­ten in der CSR die Einlagen bei der Deutschen BolkSbank für Böhmen in Leitmeritz und deren Niederlassungen bis zu XL 1000. auf Basis von 45 Prozent vom FondSkuratorium übernommen werden. Die Auszahlungen erfolgen bis 81. Ok- tober 1984(unwiderruflich letzter Termin) an den^Schaltern der Deutschen BolkSbank, bezw. de» hiezu von ihr ermächtigte« Stelle«. Mlnderhetten-Abkommen Ungarn -Kleine Entente ? In der Politischen Kommission de» Völker­bundes gab e» am Montag wieder eine von dem ungarischen Delegierten Eckhardt hervorgernfen« Minderheitendrbatte. Beneö begrüßte den Vorschlag Eckhardt», ein Minderheiten-Abkommen-wischen Ungar« und den Staaten der Kleinen Entente abzuschlietzen. Die Politische Kommission de» Völkerbünde» sei jedoch zur Einsetzung einer internationalen Kom­mission nicht berechtigt. Die Angelegenheit ge­höre vor den Rat. Ungarn und die Minderheiten Budapest . An der Monstreversammlung der sozialdemokratischen Partei gegen den ge» planten Wahlrechtsraub nahmen zirka 20.000 Menschen teil. Gen. Abg, Peyer sprach über den Wahlrechtsschwindel, Abg. Buchinger über die außenpolitischen Zusammenhänge und sagte unter anderen das Folgende: »Vethlen will di« Minderheiten der Nach- barstaaate« beglücken. Auch für«n» Sozial­demokraten ist daS Problem der Minderheiten «ine Herzenssache, da wir all« Unterdrückungs­maßnahme« verdammen. Wir fordern aber von Vethlen, wenn er schon das llngarntum in den Nachbarstaaten retten will, dann'mögt et viel­leicht erst die Unterdrückten in Ungarn be­freien. Jene Politiker, di« hier im Lande dir großen Masse« nicht befreien wolle«, werden nicht» und«ollen auch nicht die natio­nalen Minderheiten wirklich befreien. In der Zett, wo die nationalen Minderheiten in der Tschechoslowakei daS Recht haben, geheim ab- zustimmen, kann man hier im Land« keine MandatSgeschenke nach fascistischer Art einfüh ­ren. Heute, wo sogar in Rumänien da» Wahl­recht allgemein tst, bleibt ei« Wahlrrchtsgesetz mit sechsjähriger Seßhaftigkeit eine unerhörte Schande." In der Resolution wurde unter anderen ge­fordert, daß Ungarn streng neutral bleibe, und mit den Nachbarländern das wirtschaftliche Zusam­menwirken und das freundschaftliche Verhältnis sichere. Amnestie Mr die Opfer von Brest -Lltowsk 7 Auch die Emigration einbezog«»? (Warschau .) Die heutigen Blätter bringen neuerlich die Meldung, daß das Jüstizministexfllm von dem Appellations- und von dem Bezirksge­richte in Warschau die Vorlage der Akten in der Angelegenheit der im Brester Prozesse zu mehr­jährige» Kerkerstrafen verurteilten ehemaligen Führer der opposiitionellen Links- und Zentrums­parteien angefordert hat. Den Blättermeldungen zufolge handelt es sich um die bevorstehende Am­nestie der Brester Verurteilten, deren Veröffent­lichung bereits in den nächsten Tagen erwartet wird. Nach den neuen Meldungen soll sich die be­vorstehende Amnestie entgegen der früheren Mel­dung auch auf die ehemaligen Führer der oppo­sitionellen Links- und Zentrumsparteien bezie­hen, die sich gegenwärtig im Ausland« befinden. kommunistischer Weltkongreß verschoben Wegen Eintritt Sowjetrußlands in den Völkerbund. DaS Pariser kommunistische OrganHüma- nitc" teilt den Beschluß des Präsidiums de» Exekutivkomitös der Kommunistischen Jnternatio«. nale mit, wonach das Datum der Einberufung des siebenten Weltkongresses der Kommunistischen In­ternationale vom zweiten Halbjahr 1934 auf das erste Halbjahr 1935 verlegt wird. Der Grund zu dieser Verlegung des Kongresses ist nach einer Meldung der LondonerTimes" der Eintritt Sowjetrußlands in den Völkerbund. Die langwie­rigen Vorbereitungen für den Kongreß waren nahezu vollendet und einige Delegierte waren be­reits in Moskau . Mit Rücksicht auf die Verhand­lungen Litwinows mit dem Völkerbund aber hat man gewartet. Jedenfalls wird die neue außen­politische Situation Rußlands nicht ohne Ein­fluß auf die Beschlüsse des Kongresses der Kom­munistischen Internationale bleiben und man kann-nur wünschen, daß die realpolitischen Ge­dankengänge, welche Sowjetrußland zum Eintritt in den früher so bekämpften Völkerbund geführt haben» auch innerhalb der Kommunistischen Inter­nationale zur Geltung kommen und zu einer Aen- dcrung der Politik der kommunistischen Parteien führen. Der deutsche Einheitsautomat. In einer. Rede auf dem Kreisparteitag in Erfurt sagte Dr. Ley, der Führer der deutschen Arbeitsfront wört­lich:«... der Parteitag in Nürnberg hat gezeigt, daß uns di« Schaffung eines völlig einheitlichen Führerkorps gelingt, ja schon gelungen ist. E» war das stolzeste Lob, das mir der Führer gab, als er sagte: Man sieht, daß diese Männer, ganz gleich au» welchen-deutschen Gauen He kommen, von einer Zentrale au» geschult sind und denselben Gesichtsausdruck und dieselbe Haltung baüäu"