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Stettag, 28. Septem-et 1934

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Misstraue» gegen Hendln Beratungen der tachechlichen Sozialdemokratie Der Borstand der tschechischen Sozialdemo­kratie behandelte Mittwoch, den 26. September, eine Reihe von aktuellen Fragen. Zunächst wurden die Berichte über den Gesundheitszustand de» Präsidenten mit Freude zur Kenntnis genommen. Dann wurde über die kommunistischen EinheitS» frontangebote gesprochen und der Meinung Aus­druck gegeben, daß diese Anträge keinen anderen Zweck haben als die Reihen der Arbeiterbewegung zu zersetzen und so der Reaktion zu dienen. Die Frage der Reparaturwerkstätten der Schuhfabri­ken wird in einer besonderen Kommission behandelt werden. In dem offiziellen Kommunique heißt eS dann weiter: »Die Partei macht auf die hakenkreuz- lerische Tätigkeit der Henleinschen Heimatfront unter der deutschen Bewohnerschaft aufmerk­sam und verlangt, daß in dieser Hinsicht die Jntereffen der Demokratie und der administra­tiven Ordnung«nerdittlich ge­wahrt werden."

Andre] Hlinka Am 27. September ist der Führer der slowa- kischen Volkspartei Monsignore Andre, Hlinka 70 Jahre alt geworden. Hlinka hat ein scharf umris- senes politisches Profil und gehört zu den meist umstrittensten politischen Persönlichkeiten der Re­ publik . Hlinka , ein ausgezeichneter Kanzelredner, hat sich schon in den neunziger Jahren politisch betätigt. Als damals die liberale ungarische Re­gierung eine Reihe freiheitlicher Gesetze durch­setzte, begann sich der klerikale Widerstand dage­gen zu regen und in der damals entstandenen ungarischen katholischen Partei war auch Hlinka . Er war in dieser Zeit noch nicht ausgesprochen - slowakisch gesinnt und als im Jahre 1905 die slowakische Bolkspartei entstand, war Hlinka nicht dabei. Bald darauf aber wandte er sich mit gro­ßer Leidenschaft der slowakischnationalen Bewe­gung zu, wofür er von dem ihn vorgesetzten völ­lig magyarisch eingestellten Bischof von seinem geistlichen Amt suspendiert wurde. Er wanderte auch in den Kerker, in dem er von 1907 bis 1910 saß.(Damals hat sich insbesondere Genosse Dr. Karl Renner für seine Freilassung eingesetzt.) Kaum aus dem Kerker entlasten, machte jedoch Hlinka neuerlich eine Wendung und näherte sich wieder den Magyaren und auch während des - Weltkrieges'-hat er innerhalb der slowakischen Be- ' wegung eine besondere Rolle gespielt. Nach. dem. Ende des Krieges stellte er sich mit Entschieden­heit auf die Seite der Tschechoslowakei und ver­kündete die Einheit der tschechischen und slowaki­schen Nation. Aber schon im Jahre 1919 machte er wieder eine neue Wendung, ging ins Ausland und begann für die slowakische Autonomie zu agitieren. DaS wurde auch in den folgenden Jah­ren sein Programm, mit dem er 1925 seinen großen Wahlerfolg errang. Sein Auftreten wäh­rend der Feier in Neutra im vorigen Jahr ist noch in Erinnerung. Persönlich ist Hlinka ein sauberer Mensch. Sonderbare Demokraten Wohlwollende Haltung der Deutschen ArbeitS- und Wirtschaftsgemeinschaft zu Henlein Die Kreisleitung B.-Leipa der Deutschen ArbeitS- und Wirtschaftsgemeinschaft hat in ihrer letzten'Sitzung, an der auch der Bürgermeister von Reichenberg Senator K o st k a teilnahm, festge« stellt, daß die DAWG. nicht nur keinerlei Ein­bußen, sondern bemerkenswerte Fortschritte ver­zeichnen kann. Einen besonderen Gegenstand der Aussprache bildete da» Verhältnis zur Sudetendeutschen Hei­matfront. Hiebei wurde mit Bedauern sestgestellt, daß in vollkommener Verkennung der politischen Tatsachen seitens des OrganisaiionSchefS Henlein die Geschichte der sudetendeutschen Politik der letz­ten fünfzehn Jahre in öffentlichen Versammlun­gen al» Geschichte der Unehrenhaftigkeit und Kor­ruption dargestellt werde und daß die politische Agitation von neuem Formen annehme, oie nach den schlimmen Erfahrungen der letzt»n Jahre längst überwunden sein sollten. E» blieb aber die Meinung vorherrschend, daß trotz der schwerbedenk­lichen Agitationsmethoden der SHF. und bei aller kritischen Einstellung zu ihrerPolitik" eine über- < legene, wohlwollende Haltung der jun­gen Bewegung gegenüber an den Tag gelegt wer­den müsse, um unter allen Umständen ein neuer politische» Debakel zu vermeiden. Die Herren Deutschdcmokraten, die diesen Namen zu Unrecht tragen, werden die wohlwol­lende Haltung zu Henlein solmige einnehmen, bis sie die SHF aufgefreffen hat. Zur Charakteristik dieser Demokraten genügt es, daß sic bereit sind, einer ausgesprochen fascistischen Bewegung»wohl­wollend" gegenüberzustehen.

Stadwertretung Eidlitz aufgelöst. Die Ko- motauer Bezirksbehörde hat die Stadtvertretung in Eidlitz aufgelöst und eine VerwaltungSkom- miffion eingesetzt. Au» dem Senate. Der technische Berkehrs- «lSschuß hält Dienstag, den 2. Oktober, um 30 Uhr eine Sitzung ab.

Keine Einigung über Oesterreich I Alte Vereinbarung bleibt In Kraft Genf. (Tsch. P. v.) Die Delegationen Frankreichs , Englands and Italiens haken Henle Abend folgendes Kommunique veröffentlicht: Bei neuerlicher Prüfung der Luge Oesterreichs Haie» sich die Lertreter Frank­ reichs , Italien « und England» i« Namen ihrer Regierungen geeinigt, daß ihre" Er­klärung vom 17. Feber 1934 hinsichtlich der Notwendigkeit, die Selbständigkeit und Unantastbarkeit Oesterreichs im Sinne der gültige» Verträge z» wahre», ihr ganzes

Gewicht behält»nd auch weiterhin ihre OastarralchsUnabhängigkeit Nur von innen zu garantieren! Da» Blatt unserer französischen Genosten, derPopulaire", beschäftigt sich mit der Frage der Sicherung der Unabhängigkeit Oesterreich » und kommt zu dem Schluß, daß diese Frage solange unlösbar ist, als das katholisch-fascistische Regime Schuschnigg-Starhemberg am Ruder ist. Das Blatt schreibt: Die Regierung Schuschnigg hat keine Stütze in der Bevölkerung, deren große Mehrheit ent­weder bei den Sozialisten oder bei den Nazi» steht. Oesterreich hat so keine Aussicht auf Festigung, kein Mittel gegen die tiefe Wirtschaftskrise, die e» auf­wühlt. ES gibt für Oesterreich nur zwei Lö­sung en: A n s ch l u^ß an Deutschland , den die Nazi fordern, oder eine ehrliche Zu-

gemeinsame Politik inspiriere» wird." sammenarbeit mit den anderen Donaustaaten, die nur die So­zialisten verwirklichen könnten. Da» katholisch-fascistische Regime von Dien kann weder die eine noch die andere Politik treiben, e» kann nur um Hilfe betteln und um Anleihen flehen. Da» Blatt betont nochmal», daß die Vernichtung der WienerKom« muneO st erreich die einzigeKraft raubte, die fähig war, den Vorstoß der Hitlerleute aufzuhalten. Die sogenannte»Unabhängigkeit", die Oester­ reich heute hat und die man ihm garantieren will, sei tatsächlich die Abhängigkeit von Mussolini . Wenn der Zustand andauert, kann er zum Kriege zwischen Italien und der Klei­ nen Entente führen.

Gendarmenmord bei Salzburg Wien.(Tsch. P. B.) Bei B l üh n b a ch in Salzburg wurden drei Burschen, die anscheinend über die deutsche Grenze flüchten wollten, Mitt­woch mittag» von den Hilfsgendarmen Gschwandtner und Leibetseder angehalten. Wäh­rend der Eskorte zum Gendarmeriepostenkom­mando überfielen die. Festgenommenen plötzlich die zwei Hilfsgendärmen und töteten Gschwandtner durch einenBruft- schuß^ Leibetseder konnte zunächst flüchten und kehrte nach kurzer Zeit mit einem Revierjäger an den Tatort zurück. Man fand dort die Leiche des HilfSgendarmen Gschwandtner und ein Gewehr mit zertrümmertem Kolben. Gschwandtner hatte oberhalb der linken Brustwarze den tödlichen Einschuß. UeberdieS wies er mehrere Verletzungen durch Kolbenhiebe auf. Die weiteren behördlichen Erhebung^ sind in vollem Zuge.-

Aegypten vor neuen Wirren? Der König stirbt London. (Tsch. P. B.) Die etwaigen poli­tischen Folgen der derzeitigen Erkrankung de» König » Fuad von Aegypten werden vomDaily Herald" erörtert. Die Erkrankung sei ernster Na­tur. Wie da» Blatt meldet, wurde ein italieni­scher Spezialist au» Kairo nach dem königlichen Sommerpalast in Montazah berufen. In London herrsche große Sorge, weil der TLd de» König » eine schwierige Lage schaffen würde. Bei der Ver­treibung des Ministerpräsidenten Sidki Pascha vor einem Jahr sei Aegypten unter der Herrschaft einer ArtPalastdiktatur" gewesen. Diese Dik­tatur sei bereit» mit dem Nachlaffen der Gesund­heit des König» allmählich schwächer geworden. Im Falle seines Tode» würde der 14jährige Prinz Farpuk König werden. Sie würde eine Regentschaft unvermeidlich machen und das jetzige Regierungssystem würde zusammen­brechen. Entweder müsse dann Großbritannien wieder offen die Vormundschaft über Aegypten übernehmen oder man müsse zum System der parlamentarischen Regierung zurückkehren.

Afghanistan einstimmig aufgenommen Genf.(Tsch. P. B.) Die Vollversammlung des Völkerbünde» hat heute vormittag Afghani­ stan mit 47 Stimmen, das heißt einstim­mig, in den Völkerbund ausgenommen.

Die Unke gegen Doumergue Paris.(Tsch. P.-B.) Der gemeinsame AuS- schuß der sozialistischen und der kommunistischen Partei hat Mittwoch abends beschlossen, gegen die Regierung Doumergue und ihre Reformabsichten, namentlich gegen die Absicht, die Gewerkschafts­organisationen der Staatsangestellten aufzu­heben, eine Proteswersammlung einzuberufen. Die Parlamentsklubs der beiden Parteien wurden damit betraut, die beschleuüigte Einberufung der Kammer zu fordern und Anträge auf Auflösung der Kammer und Ausschreibung von Neuwahlen auf Grund de».'Proportionalwahlrechtes zu stellen.

Dia Arbeitszeit In den Kohlengruben Genf.(HavaS.) Der VerwaltungSrat des Internationalen Arbeitsamtes beschloß Mittwoch abends mit 12 Stimmen der RegiecungSvertre- ter und 8 Stimmen der Arbeitnehmervertreter gegen 8 Stimmen der Arbeitgebervertreter, zu einer Revision der Konvention aus demJahre1981zu schreiten, durch die die Arbeitszeit in den Kohlengruben beschränkt wird. Der VerwaltungSrat beschloß ferner, den Beginn der 19. Tagung der Jnternarionalen Ar­beitskonferenz auf den 4. Mai 1935 festzusetzen.

Selchen der reit Brüssel.(Tsch. P.-B.) Der Minister für nationale Verteidigung D e v e z e stellte sich energisch dagegen, im künftigen Budget die Mili» tärauSgaben um 200 Millionen Franken herab­zusetzen, und drohte mit der Demission, fall» sie nicht neuerdings in das Budget ausgenommen werden. Die Demission de» Kriegsministers hätte, wie behauptet wird, eine Ministerkrise zur Folge.

Landwirtschaft und Helschergewerbe Einigung gegen die Konsumenten? Nach einem Berichte derLandpoft" fanden unlängst in Reichenberg und Traute» n a u gemeinsame Beratungen von Vertretern deS Fleischerverbandes und der deutschen landwirt­schaftlichen Organisation«: statt. Der agrarische Genossenschaftsfunktionär Ka r l H a a S erstattete dort Vorschläge über die Regelung deS Sch lachtviehmarkteS. ES wurden dann gemeinsame Tauausschüsse geschaffen. Sonst ist der Bericht sehr wortkarg. Die Öffent­lichkeit sollte doch erfahren, worüber sich Agrarier und Fleischhauer geeinigt haben. Die Landbündler haben jedenfaflS in der letzten Zeit gegenüber den Fleischhauern eine große Schwenkung vollzogen. Bor einiger gelt schrieb noch dieLandpost": Den Mehrverdienft der Fleischhauer ans Ko­sten der Landwirtschaft und de» Konsumenten kann man an der Gegenüderstellung folgender Ziffern ermessen:. Beim Landwirt sanken die Preise ftir Rind­vieh seit 1929 um 41,5 Prozent, für Kälber um 50,1 Prozent und für Schweine um 55,3 Prozents hingegen bei« Fleischhauer Rindfleisch um 29,3

Prozent, Kalbfleisch 39,3 Prozent und Schweine­fleisch um 40,4 Prozent. Au» diesen Angaten ist zu ersehen, daß die Fleischpreise recht gut noch um 1 oder 2 AL heruntergehen könnten, ohne die Reu- tatllttät der Fletschhauertetriete zu gefährden. Ganz ander» sprach Herr KarlHaas ruf dem Fleischerverband-tage in L e i t m e r i tz, wo er nach dem Bericht der«Weftböhmischen Stimmen" erklärte: Ueter die Preisfragen zu reden, sei üter- flüssig, denn immer wieder wurde einwandfrei fest­gestellt, dass diePreiShotzen eine»e- »utzte Mache der Margisten find, die nicht nur da» Bewerte, sondern auch die Land­wirtschaft vernichten wollen." Hoffentlich wollte Herr HaaS damit nicht behaupten, daß er bisher selbst ein Marxist war. Denn gerade er hat in seinen Schriften und Auf­sätzen immer wieder auf die große gwischenhan- delsspanne bet Vieh und Fleisch hingewiesen. Denn nun landwirtschaftliche Genossenschafts­funktionäre, die früher für die Zusammenarbeit von Konsumenten und Produzenten«intraten, plötzlich in solche lächerliche Redensarten verfal­len, dann scheint etwa» nicht in Ordnung zu sein. Wir werden noch sehen, ob sich in diesem Falle die Produzenten mit den Zwischenhändlern nicht gegen die Konsumenten geeinigt haben!

Marie seliger 60 Jahre Heute vollendet Genossin Marie Seliger, die Witwe nach unserem unvergeßlichen Führer Josef Seliger , ihr 6Q. Lebensjahr. Marie Seliger, die mit ihrem Mädchen­namen Pietsch hieß, wurde am 28. September 1874 als Kind eines Textilarbeiter» in Alt­habendorf bei Reichenberg geboren. Nachdem sie aus der Schule ausgetreten war, blieb ihr nicht»

anderes übrig als in die Fabrik zu gehen. Treu der Tradition ihrer Familie verkehrte sie als jun­ges Mädchen in sozialistischen Kreisen und lernte im Arbeitergesangverein in Althabendorf den Textilarbeiter Josef Seliger kennen, der zu dem jungen blonden Mädchen eine tiefe Neigung faßte und sie 1893 heiratete. Seliger war damals 23, seine Braut 19 Jahre alt. Gleich in den ersten Wochen ihrer Ehe hat es ihnen das Leben nicht gerade leicht gemacht, denn der junge Ehemann mußte in der Fabrik Nachtschicht machen, während die junge Frau tagsüber arbeiten ging. Aber die beiden Eheleute haben das tapfer ertragen, wie sie alles Schicksal, das sie im Leben trugen, ge­meinsam auf sich nahmen. Marie Seliger folgte noch im ersten Jahre ihrer Ehe ihrem Seff nach Teplitz und stand ihrem Manne, der alle Mühen und Unbilden eines proletarischen Vertrauens­mannes auf sich nehmen mußte, in allen Lebens­lagen treu zur Seite. Nicht weniger als sieben Kinder(von denen vier leben) waren zu ernäh­ren, der Gehalt war Nein und konnte nicht jede Woche pünktlich ausgezahlt werden. So mußte Marie Seliger ihren Haushalt betreuen, Neine Kinder warten und außerdem durch Wäsche­waschen und Hemdenbügeln mit verdienen. Sie hat, indem sie die meiste Sorge um die Familie auch sich nahm, eS ihrem Manne möglich gemacht, sich mit voller Kraft der Arbeiterbetpe» gung zu widmen. Sie hat dem Manne das not­wendige Verständnis entgegengebvacht, das dieses lebhafte Temperament und dieser rastlose Geist brauchte und sie hat ihm ein Heim geschaffen, in welchem er gerne auSruhte, wenn eS in seiner be­ruflichen Tätigkeit hoch herging und ernste Sorge ihn erfüllte. Josef Seliger war sich dessen bewußt und jeder, der an der Feier des 50. Geburtstages unsere» Seff tcilgenommen hat, wird sich dessen erinnern, wa» Seliger dort über seine Frau ge­sagt hat und wie es ihm Ernst war mit seiner Be­hauptung, daß seiner Marie mit ein Verdienst daran zufällt, wenn seine Lebensarbeit für da» Proletariat erfolgreich gewesen sei. DaS werden wir ihr nie vergessen und dessen sind wir unS an ihrem 80. Geburtstage auch bewußt. Marie Seliger konnte ihrem Manne eine so wunderbare Lebensgefährtin nur fein, weil sie seit ihren Mädchenjahren eine überzeugte Sozial­demokratin ist. Sie ist seit Jahrzehnten in der Teplitzer Frauenorganisation tätig, war Jahre lang Bezirks- und Kreisvertrauensperson der Frauen im Teplitzer Kreise, Mitglied der Teplitzer Stadwertretung, Mitglied des Neichsfrauenkomi« teeS und hat sich immer selbstlos in den Dienst unserer Bewegung gestellt. Was sie an ihrem Seff verloren hat, der ihr und unS so jung und so plötz­lich gestorben ist, brauchen wir heute nicht zu sagen. Sie weiß, daß sie in der Partei keinen ein­zigen Feind hat und daß ihre Freunde die feine, gute Frau, die tapfere Sozialistin gern haben und daß wir wünschen, sie möge uns allen und ihnen Kindern noch lange erhalten bleiben.

Schuschniggs TreuhMnderschaft Wo nichts zu stehlen ist,schenkt" er Wien.(Tsch. P.-B.) Die BundeSpolizeidirek« tion in Wien hat die Beschlagnahme de» ver« mögens des aufgelösten Verbandes der Arbefter-' Fußballvereine Oesterreichs (Vafö) aufgehoben. J In der Begründung heißt eS, daß die angemel» 1 beten und voraussichtlich zu befriedigenden An­sprüche der Gläubiger den Wert deS beschlagnahm». ten vermögen- übersteigen. Die Beschlagnahmen bleiben bekanntlich nur i dort aufrecht, wo die katholische Regierung ein 1 entsprechendes Vermögen vorfindet. Damit ver­fährt sie dann nach dem umgekehrten Grundsatz:! »Du sollst nicht stehlen".>.'Mi