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Zwei Schluck zwei Tote. Unter schweren Vergiftungserscheinungen wurden in das St e t- tiner Krankenhaus der Rentner Battige und der Künstler Rudat eingeliefert. Beide hatten in einer Schankwirtschaft von einer Flüssigkeit aus einer mitgebrachten Flasche einen tüchtigen Schluck zu sich genommen und waren einige Zeit später leblos umgefallen. Sturze Zeit nach ihrer Einlie ferung, die ein sofort hinzugezogener Arzt veranlaßt hatte, sind beide, ohne die Besinnung wieder erlangt zu haben, gestorben. Die Untersuchungen über die rätselhafte Angelegenheit sind im Gange.
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Nachspiel des Falles Obregon. Die Ermordung des Präsidenten Obregon am 17. Juli 1928 beschäftigt jezt erneut die amerikanische Oeffentlichkeit. Am Mittwoch begann dort nämlich ein Prozeß gegen zwei Angeklagte, die beschuldigt werden, an der Verschwörung zur Ermordung Obregons teilgenommen zu haben, einen Patei namens Jimenez und einen gewissen Manuel Trejo Morales.( Der eigentliche Mörder Obregons, Leon Tocal, ist schon am 9. Feber 1929 hingerichtet worden).
Afrikaner in fübfranzösischen Garnisonen. Dem Pariser„ Matin" zufolge wird binnen furzem die Armee des Mutterlandes durch afri= fanische Truppen verstärkt werden, und zwar für die Jahre, in welchen die Militärverwaltung Mangel an neuen Retruten haben wird. Die Kolonialtruppen werden zum größten Teil in Südfrank reich stationiert werden.
Freitag, 5. Oktober 1934
Der Produktionsindeg 1934
Die Entwicklung der industriellen Produktion in der Tschechoslowakei in den ersten sieben bzw. acht Monaten des laufenden Jahres läßt sich bei einem Vergleich des für jeden Monat ermittelten Produktionsinderes verfolgen.( 19 29= 100). Der für Juli bzw. August genannte Produktionsindex fann nur als vorläufig gelten; fleinere Berichtigungen sind möglich. Der Inder betrug:
Bergbau Metallindustrie Glasindustrie Porzellanindustrie Chemische Industrie Holzindustrie.
Papierindustrie
Tertilindustrie
Bekleidungsindustrie. Gesamtinder.
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35.6
Jänn. Feber März April Mai Juni Juli Aug. 65.8 63.9 60.9 60.2 60.6 56.1 58.6 60.9 33.1 39.4 49.2 53.8 54.9 51.8 47.9 49.5 51.3 48.8 47.4 48.5 51.6 52.7 53.3 37.0 40.6 42.9 41.9 41.1 37.9 37.0 93.5 79.2 85.0 87.0 89.1 86.7 85.1 45.1 46.9 48.2 49.4 52.2 52.8 53.8 72.2 70.4 81.4 84.5 87.8 76.8 78.8 70.3 75.5 83.9 84.8 84.1 80.9 77.6 72.5 74.9 77.2 77.6 72.2 77.2 79.4 59.1 61.2 66.4 70.3 70.8 68.6 67.2
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77.1 77.0
Es weist demnach die Mehrzahl der verschiedenen Zweige unserer Fertigwarenindustrie gegenüber zu Beginn des Jahres einen höheren Produktionsinder auf, am günstig st en stellt er sich für die Metallindustrie. Bemerkenswert ist, daß die Monate Mai- Juni in der Metallindustrie, der Porzellanindustrie, der chemischen Industrie, der Papierindustrie und der Textilindustrie in der aufsteigenden Erzeu gung den Umbruch gebracht haben. Eine anhaltende, allmähliche Besserung ist in der Produktion der Glasindustrie, der Holzindustrie und in der Bekleidungsindustrie festzustel= len. Der Gesamtinder der industriellen Produktion in der Tschechoslowakei ist zwar gegenüber dem Höchststand in diesem Jahre 70.8 im Mai auf 67.2 im Juli zurüdgegangen; er liegt aber damit immer noch erheblich über dem Inder vom Jänner 1934, wo er 59.1 betrug.
Ein Stückchen Parteigeschichte
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10 Milliarden Francs für Notstandsarbeiten
Baris. Im Rahmen des großen Arbeitsbeschaffungsprogrammes wurde am Mittwoch im Beisein des Ministerpräsidenten Doumergue und zahlreicher Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens der Bau eines großen Frachtenbahnhofes für Paris begonnen, der 1340 Millionen Francs fosten und 12 Millionen Arbeitstage sichern wird.
Für das umfangreiche Arbeitsbeschaffungsprogramm ist ein Kredit von insgesamt 10 Milliarden vorgesehen, der folgendermaßen verteilt wird: 2725 Millionen für die Eisenbahnen, 3500 Millionen für Assanierungsarbei ten in Paris, für die Verbesserung der Ausfallstraßen aus Paris und für die Erweiterung des Untergrundbahnnezes. Weitere 330 Mill. sind für Arbeiten bestimmt, die die Gemeinden und Bezirke mit Unterstübung des Staates ausführen werden.
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ihn die Deutschbürgerlichen niederzubrüllen! Die erste. Maifeier im Jahre 1890, die den Bürgern so großen Schreck einjagte, hat dann die Scheidung sehr beschleunigt. Im Jahre vorher schon wurde den Arbeitern flar, daß sie eine unabhängige Kraft brauchten. Sie ermöglichten einem Genossen Lindner, fich als Schuhmacher selbständig zu machen.
Am ersten Mai war die Arbeitsruhe ganz allgemein. Vorsorgli.) waren zwei Kompagnien In fanterie nach Mährisch- Trübau beordert worden.
unter den schwierigsten Verhältnissen. Als er nir
bensunterhalt nur noch zu fristen durch den Verkauf
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Er siebzehn, fie vierzehn. Auf der Bahnstrecke Stuttgart- Ulm wurden am Mittwoch mittags Der Richtungsstreit ging seltsamerweise auch die Leichen eines aus Uengen stammenden 17jähnach dem Hainfelder Parteitage, an dem auch ein Und ein Stückchen Heimatgeschichte! Der Genosse so mit ihm ausgiebige Spaziergänge, die in Genosse aus Mährisch Trübau teilgenommen hatte, rigen Burschen und eines 14jährigen Mädchens ge- Hermann König aus Mährisch- Trübau hat sie ge- Gastwirtschaften beim Kegelspiel endeten funden, die sich von dem Zuge hatten überfahren schrieben. Seine Musestunden nüßte er zu sorgfälti noch weiter, bis ins Jahr 1891. Da erst siegten die Im Jahre 1872 waren amei organisierte Ter- Gedanken Viktors Adlers, der übrigens in diesem lassen. Die Gründe zur Tat sind noch unbekannt. gem Studium und dann zu einer liebevollen Darstel tilarbeiter aus Wien nach Mährisch- Trübau gekom- Jahre zum ersten Male nach Mährisch- Trübau kam. Nazideutsche Frechheiten. Man würde es lung der ,, Geschichte der Arbeiter be- men und hatten dort bei der Firma Reichart Arbeit nicht für möglich halten, welcher unverschämt toe gung von Mährisch Trüb a u". Sö- bekommen. Sie organisierten den ersten Streit, ge- die erfte. Oft weigerten sich die Unternehmer, ben Die späteren Maifeiern verliefen nicht so, wie heit die gleichgeschaltete deutsche Filmindustrie nig selber sagt in einem Vorwort, seine Schrift sei gen den zwar polnisches Militär aufgeboten wurde, Arbeitern frei zu geben. fähig ist. Im braunen„ Filmfurier", dem offi- nicht zur Veröffentlichung bestimmt. Wenn er ver- der aber doch mit einem Erfolg der Arbeiter endete. ersten Mai große Demonstrationen. Mehr und mehr Wiederholt gab es am ziellen Organe der deutschen Lichtspieltheater, sucht habe, eine Art Heimatgeschichte mit sozialem Sie erkämpften den Zwölfftundentag. 1873 schufen trat nun an die Spike der Mährisch- Trübauer Arwird in auffallendstem Drucke und in großer Inhalt zu schreiben, so habe er damit eine Dantes sich die Arbeiter die erste Organisation, den sach beiterbewegung der Genosse J. Jarmer, der jahrAufmachung auf der ersten Seite stolz vermerkt, schuld abstatten wollen an die Bewegung, an der er verein der Manufakturarbeiter, und im selben Jahre daß in Wrexham in England zu Ehren und seit mehr als einem Vierteljahrhundert teilnimmt, gründeten sie auch einen Konsumverein, ein Jahr zehntelang ihr Vertrauensmann blieb und sie führte zugunsten der Opfer des großen Grubenunglüt- aber auch an die geliebte Landschaft, deren Straßen, später eine Arbeiter- Krankenkasse. 1874 wurde das tes der deutsche Film„ kamera d- Siedlungen und stille Weiler er in langen Arbeits- erste Arbeiterfest veranstaltet, au dem die Brünner gends mehr Arbeit bekam, vermochte er seinen Zea fchaft" vorgeführt wird. Auf diesen Film sind iahren mit manchem lieben Weggenoffen durchwan- Genossen mit einer roten Fahne kamen, die allgedie Filmbeamten des Herrn Goebbels also sehr dert... Gedruckt kann dieses Geschichtswert nicht mein angestaunt wurde. stolz, aber wehe einem deutschen Stinobesucher, werden, weil die Partei nicht die Mittel hat, Werfe Der Richtungsstreit zwischen Radikalen und der nach ihm Verlangen tragen sollte! In herauszugeben, deren Leserkreis nur ein eng um Gemäßigten richtete auch in Mährisch- Trübau viel Deutschland wurde nämlich„ Kameradschaft" als grenzter ſein fann. Aber eine Zierde des Partei Verwirrung an. Unter den behördlichen Verfolgunpazifistischer Film verboten und der Regis- archive soll dieser stattliche, mit so viel Sorgfalt ge- gen hatten beide zu leiden. Die Radikalen fanden seur Pabst aus dem Lande gejagt. Das hin- schriebene Band werden. Trost, indem sie von befreienden Sprengstoffatten dert aber die Nationalsozialisten nicht, sich mit Genosse König greift weit zurück in die Ver- taten träumten. Ihr Führer war der Samitweber diesem Film, den sie im Inland verfemt haben, gangenheit, um die Vorgeschichte der Arbeiterbeterosser aus Undangs, der einmal in Ketten vor zu brüsten, wenn er im Auslande mit Recht gung sfizzieren zu können bis zur Besiedelung Gericht geschleppt wurde. Er ist 1880, der vielen Erfolg hat. Eine feine Gesellschaft! des Schönhengstgaues durch deutsche bäuerliche Ein Verfolgungen müde, nach Amerika ausgewandert, wo „ Die Freizeit des Lehrers muß aufhören", er- wanderer. Die Entwicklung und den Verfall des er es zu ansehnlichem Wöhlstand brachte. Bespizeflärte der nationalsozialistische Berliner Stadtschulrat Bauerntums zeigt er, denn er erzählt damit auch lungen, Haussuchungen, Verhaftungen das war Meinhausen. Wie gründlich das im Dritten Reiche die Geschichte der Ahnen des Proletariats. Aus dem in Mährisch- Trübau so wie überall in Desterreich. durchgeführt wird, können alle Lehrer dem Berichte Bevölkerungsüberschuß der Bauernbevölkerung und Seltsam ist, daß sich Radikale und Gemäßigte, so über ,, Schule, 2ehrer, Erziehung in aus den zugrundegegangenen Handwerkern entstand sehr sie einander befriegten, doch freundschaftlich zu Deutschland 1933/34" entnehmen, den die das Proletariat. Sehr ausführlich wird die Ent- sammenfanden in einem just damals, am 29. Aug. eben erschienene Septembernummer der ,, Neuen Er- wicklung des Tuchmachergewerbes in Mährisch- 1880, gegründeten ,, Lefeverein", der im Jahre 1889 ziehung" enthält. Aus dem weiteren Inhalt seien Trübau und sein Niedergang geschildert: wie das in den Arbeiterbildungsverein umgewandelt wurde. noch genannt: ,, B üreaufratismus und alte Handwerk vor der Uebermacht der Maschine au- Mit berechtigtem Stolz sagt Genosse König von ihm: Schule" von Dr. Lothar Spielmann. Ein rückweichen mußte. Noch im Jahre 1830 gab es in Er war der Vater aller fulturellen, politischen und zusammenfassender Bericht schildert den Verlauf der Mährisch- Trübau gegen hundert selbständige Meister. gewerkschaftlichen Organisationen im MährischAuffiger Sommerichu I e. Aus der Ende der Achtziger Jahre starb die alte Bunft. Die Trübauer Bezirke! Im Lefeverein wurde eifrig jeFeder Paul Fürstenaus stammt die soziale Studie legten Zunftmeister verkauften die Waffen, Geräte, lernt. Grauköpfe, die schwer ihr Analphabetentum erDer Mittelschullehre r". So reiht sich Truhen und Humpen, einst der Stolz der Zunft, an trugen, lernten Lesen und Schreiben. Dankbar geauch diese Nummer allen bisher erschienenen Folgen einen wandernden Hausierer, um sie nur loszu- denkt Genosse König des Oberlehrers op poch, der ,, Neuen Erziehung" würdig an. Diese Zeitschrift werden. Und gaben die Zunftbücher noch drauf. der unter den Arbeitern ein wirklicher Volkslehrer gehört in die Hand eines jeden fortschrittlichen Lehrers. Der Jahresbezugspreis beträgt 15 Kč. Bestel: lungen sind zu richten an die Verwaltung, uifig, Ieischerstraße 113/1.
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Heiligenbildern! Das Geld zum Ankauf des ersten Bilderpakets schossen die Genossen zusammen. schichte unzähliger fleiner Heldentaten und großer Geschichte der Arbeiterbewegung das ist Ges Kämpfe. Von den Leiden und Nöten, den stillen Helden, den aufopfernden Werbern, den zähen Kämpfern eines eng umgrenzten Gebietes erzählt Genosse König. Er erzählt vom Werden einer Klasse, und für den Lesenden weitet sich das Bild zu dem groBen umfassenden des mühsamen Sichaufwärtskämpfens des Proletariats, allüberall. Wahlkämpfe und Wahlrechtstämpfe und gewerkschaftliche. Kämpfe lösent einander in oft unheimlich rascher Folge ab. Die opferreichsten waren die gewerkschaftlichen. Im Nobember 1901 war endlich auch in Mährisch- Trübau eine Ortsgruppe der Union der Textilarbeiter gegründet worden. 102 Mitglieder traten ihr bei. Ein Jahr später hatte sie 1078 Mitglieder, im Jahre 1905 bereit 1800. 1905 hatte sie die schwersten Kämpfe au bestehen: einen vierundzwanzigwöchentlichen Streit! 650 Arbeiter der Firma Reihart forderten eine Krone Lohnerhöhung, die verweigert wurde. 650 Kronen wöchentlich hätte das Unternehmen opfern müssen! Der Streif ging verloren. Aber das Unternehmen hatte den Großteil seiner Kunden verloren. Es hatte zwar die Arbeiter, aber auch sich selber niedergerungen. Dreihundert Arbeiter wan1890 gab es im Bezirke Mährisch- Trübau ungefähr Aber so rasch starb die Handarbeit nicht! Noch derten aus der Heimat, die ihnen nicht genug Brot 3000 Handweber mit 2800 mithelfenden Familien- und Bürgertum noch nicht annähernt so schroff wie Hundert Episoden ist man herauszugreifen ber mitgliedern! Die Handarbeit war ja so billig! Da heute. Damals gab es wirklich noch ein freiheit sucht. Aber so sehr sie die proletarischen Leser fesseln Frau über Bord. Auf der Untereľbe stie eilte es nicht mit der Einführung der Maschinen. liches Bürgertum. Die Bildungsbestrebungen der würden sie mögen der Arbeiterbewegung ihres hen in der Nähe von Wittenbergen der Dampfer Aber die Erzeugung der feinen Waren ging babei Arbeiter wurden von manchen Bürgern unterſtüßt, Wohnortes nachforschen ihre Geschichte ist in den Steinhöft" und der Motorsegler ,, Amanda" zusam men. Dabei wurde der Motorsegler so start beschäberloren, und die armen ,, selbständigen" Meister die Arbeiter wieder stießen als willkommene Bun- Grundzügen die gleiche! Gelbe Organisationen werdigt, daß er sinkend auf den Strand gesetzt werden und die armen Gehilfen und ihre Familien verelen- desgenoffen zu den Bürgern in manchem politischen den gegründet, die Unterschiede zwischen freiheit mußte. Die Gattin des Schiffers Döllinger bom deten immer mehr. Selbstverständlich war die sech Kampf. Als im Jahre 1888 der Deutsche Schul- lichen und Klerikalen Bürgern fallen, die Arbeiter Motorsegler ,, Amanda" stürzte bei dem Anprall der zehnstündige Arbeitszeit, waren gelegentliche ,, Durch berein" ein Fest veranstaltete, trugen die Sänger werden klassenbewußter, die Kluft zwischen ihnen und Fahrzeuge über Bord und er trant. märsche", bei denen zwanzig und vierundzwanzig des Arbeiter- Lefevereines zwei Chöre vor, und dem Bürgertum tiefer, die Bewegung wächst! Die deutschen Musikstaatsprüfungen für den Stunden gearbeitet wurde. Die Verelendeten ver- im selben Jahre nahmen sozialdemokratische Arbei- Genosse König hat von den Anfängen der ArPrivatunterricht finden vom 12. November an im fanten immer tiefer im Alkoholismus, so sehr, daß ter und die deutschnationalen Bürger gemeinsam beiterbewegung seines Arbeitsgebietes erzählt. Er Gebäude der Deutschen Musikakademie, Prag II., in nicht wenigen Familien kein Mittagessen mehr Stellung gegen die klerikalen Schulverschlechterungs- hat er ühit, wie es überall geworden ist, wie„, wir" Vladislavová 23, statt. Anmeldeformulare gegen Ein- gefocht wurde: man löffelte aus ausgehöhlten Bro- pläne. Als aber im selben Jahre der tschechische Ge- geworden sind sendung der Einschreibegebühr von Kč 20.- erhält- ten Branntwein! Im Mährisch- Trübauer Kreuz- noffe Sybesch in Mährisch- Trübau sprach, versuchten lich. Ende der Einreichungsfrist: 20. Oftober. bergbiertel, das von den Aermsten bewohnt war, bildeten sich Banden, die in den Dörfern Lebensmitteln stablen. Bis doch die Fabriken kamen. Angelockt wurden die Unternehmer durch die„ Bescheidenheit" der mährischen Arbeiter. Man brauchte ihnen keine hohen Löhne zu zahlen.
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wurde.
Damals war die Scheidung zwischen Arbeitern gab, aus.
Herbsttag
Der Wind hat sich aufgemacht und schüttelt im Morgengrauen an den geöffneten Flügeln der Fenster. Das ist nicht mehr des Sommers warmes Wehen. Das ist schon ein anderer, rauherer Ton.
ein
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unsere Bewegung, unsere Partet!
J. H.
lich weht, über des Flusses aufgewühltem Grau, spürt man zum ersten Male: Herbst!
Das Wetter. Ein Ausläufer der Tiefdruck depression über den britischen Inseln, welcher auf das Binnenland eindringt, dürfte bei uns veränderliches und windiges Wetter bei allmählicher Abkühlung verRegen fällt auf dem Wege zur Anhöhe. Er anlassen. In Frankreich wurden Donnerstag nachmit flutet mit schnellem Schauer heran und wieder tags stellenweise nur 14.1 Grad gemessen. Wetab. Nun bricht aus des Himmels nassem, zerteraussichten für heute: Veränderlich, zeitweise Wer als erster sozialistische Anschauungen nach feztem Blau, aus verwaschenen spiegelnden Wolfenfeßen von neuem der Sonne müdes, ziemlich bewölft und strichweise Regenschauer, mäßig Mährisch- Trübau brachte, weiß man nicht. Neben frantes Gelb. Wie frisch lackiert stehen die marm, im allgemeinen jedoch bereits etwas fühler, Brünn war aber Mährisch- Trübau sicher eine der Südwests bis Westwind. Wettervorhersage für ersten Städte, in denen sich die Arbeiter zu rühren Der Tag, geboren aus einer mond- und beneßten Türme von Kirchen und Burg am HoriSamstag: Unbeständig, kühler, Westwind. begannen. Das berichtet Andreas Scheu, der große sternenlosen Nacht, bringt helle Luft, die nach 30nt. Die glasflare Landschaft, in ihrer feuchten österreichische Agitator und Arbeiterdichter, in set- fommendem Regen schmeckt. Zum ersten Male Stühle, erinnert an Holländisches. Die Wege im nen Lebenserinnerungen Umsturzkeime", daß er stellt man die weißen Schuhe kritisch in den Park sind noch von grünem Rasen eingefaßt. Doch Der Teufel die Hauptallee, im Schatten hängender Weiden, Der Herr der Hölle hatte tatsächlich eine In- schon im Jahre 1869 in dieser Stadt gesprochen Schrank und denkt: vorbei. blüht bereits in der zarten und bunten Asternſpektionsreise nach jenem großen Reich unternom- hat. Zur Gründung einer Organisation tam es In der Haustür überkommt einem leises Pracht. Die Bänke sind leer und schweigsam. Das men, das sein Fuß seit langem nicht mehr betreten. freilich damals noch nicht. ,, Nun, Söhnchen, angen nicht mogle bie übrigens später nochmals nach Mährisch- Trübau ge- Frösteln. Unterm Gummimantel frieren die noch Stück vom Himmelsblau, das der enge Ausschnitt Großmutter den Heimgekehrten, it es wirklich fommen; diesmal unfreiwillig. Auf der Reise nach unbedeckten Arme. Der spiße Sonnenstrahl, der unter den Weiden am Ende der Allee preisgibt, wahr, was hier unten erzählt wird, daß dort die Deutschland er wollte über Hamburg nach Eng- sich aus grauer Wolke drängt, hat seinen goldenen weckt Sehnsucht, es den Zugvögeln gleich zu tun. gesegneten Zustände des Mittelalters wiedergefehri land auswandern wurde er in Brüsau, wo er Mit ihnen zu gehen in südliches Land. Freunde besuchte, verhaftet und nach Mährisch- Die Menschen gehen mit zusammengezogenen Die großen Blumen, in ihren tollen Farben, Besser, weit beſſer", jubelte der Gottseibeiuns, Trübau gebracht, wo er wegen verbotenen Waffen- Gesichtern. So müssen Maulwürfe aussehen, be- schimmern ohne Duft. Stalt und unbeteiligt steht ,, um fünftige gelernte Arbeitsfräfte brauchen wir tragens nicht mehr in Sorge zu sein. Aber das schönste iſt: man fand bei ihm ein großes Taschen- bor sie sich in die Erde graben zum Winterschlaf. man vor ihrer Schönheit. Die Weiden hängen ihre Ich habe nicht mehr nötig, meinen Pferdefuß zu veracht Tage bekam. Er verbrachte sie in Die Straßen liegen tot, ohne Licht, und ihr Ge- Zweige müde. Nichts regt sich in dem stillen Park. bergen. Ueberall, wo ich angehumpelt fam, riefen die einem gemütlichen Gefängnis. Um ihm täglich etwas triebe wirft mechanisch. Die Brücken find leer. Nach Sterben und Vergehen riecht die Luft. Es Bewegung im Freien zu verschaffen, machte der Schon haben ihre Stammgäste, die Bettler, sie ist Zeit, seine Träume schlafen zu legen. Gefängniswärter Krautwurster hieß wirklich verlassen. Hier, wo es bereits scharf und unerbitt
sind?".
Leute:„ Vivat, der Herr Propagandaminister!"
Mudi im ,, Neuen Vorwärts"
messer
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Andreas Scheu ist
Glanz verloren. Fahl blinkt sein Gelb.
Katia.