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Samstag, 6. Oktober 1934
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Mißglückter Devisenschmuggel Dresden.(DND.) Die reichsdeutsche Zoll­aufsicht in Bodenbach   wurde dieser Tage darauf aufmerksam gemacht, daß in einem Wagen 3. Klasse des Berlin  Prager Nachtschnellzuges ein großer Devisenschmussgel geplant sei. Ns der Prager Schnellzug, von Berlin   kommend, in der Grenzstation eintraf, wurde der Wagen, gegen den der Verdacht ausgesprochen worden war, nach dem Umsteigen der Reisenden in andere Wagen aus dem Zuge entfernt und auf ein Nebengeleise gebracht und noch, in derselben Nacht einer einge­henden Untersuchung unterzogen. Das Ergebnis war überraschend. Hinter der an der Wagen­wand befindlichen Notbremsetafel und hinter einer Tafel im Abort waren Reichsbanknoten im Betrag von 100.000 Mark verborgen. Ein älterer Mann, der sich verdächtig nach dem Verbleib des Waggons erkundigte, wurde verhaftet. Dieser Mann, ein Angestellter einer Privatbank, gestand, das Geld während der Reise verborgen zu haben. Er hatte die Tafeln vorsichtig losgelöst, das Geld daruntergesteckt und die Tafeln alsdann wieder angeschraubt. Jenseits der Grenze hätte er es wieder in seinen Besitz genommen.
Poftauto Paris  Moskau Paris  . Ein französisches Automobil mit einem Motor von 11 PH absolvierte die erste Postautoverbindung auf der Strecke zwischen Paris Moskau Paris   in acht Tagen.
Der Eisenbahnbirektionsrat in Pilse« hielt Freitag unter Vorsitz des Staatsbahndirektors Jng. Wmekek seine Herbsttagung ab. In der Sitzung wurden 45 Anträge aus dem Gebiet des Verkehrs-, Bau- und des kommerziellen Dienstes behandelt. Außerdem erstattete der Vorsitzende einen sehr aus­führlichen Bericht über die wichtigeren Ereignisse im Eisenbahndienst im Bereiche der Pilsener Direk­tion während des verflossenen Halbjahres und über die in der nächsten Zeit«intreteuden Aenderungen und Regelungen. Auf dem Gebiete des Baudien­stes wurden die Investitionsbauten wegen der an­dauernd ungünstigen finanziellen Lage des Unter­nehmens nur auf. die Fortsetzung und Beendigung der bereits früher begonnenen Arbeiten beschränkt. Auch di« Erhaltungsarbeiten wurden nur auf das notwendigste Maß beschränkt. Zur Erhaltung des Eisenbahnunterbaues wurden heuer 32 Millionen Kd verausgabt. Di« Leistungen der Motorfahrzeuge stiegen um 30 Prozent. Die Frequenz der Per- fonenzüge hat sich etwas erhöht. In der Winter­periode wird ihr« Zahl im Fahrplan nicht vermehrt werden.- Im Güterverkehr ist ebenfalls eine Zu­nahme zu verzeichnen. Di« Ausfuhr stieg um 363» und die Einsichr um 1313 Waggons. Auch der Wagenumsatz auf den Schleppbahnen ist um über sechs Prozent gestiegen. Der WährungSdevalvation und der Frachtermäßigung für di« Holzausfuhr ist eine größere Zunahme der Holzausfuhr hauptsächlich nach Deutschland/die   noch anhält, zuzuschreiben. Georg»nb Marina. Im Buckingham-Palais  (London  ) fand eine Sitzung desGeheimen Rates" statt; in Anwesenheit des Prinzen von Wales  , des Herzogs von Connaught, des Ministerpräsidenten, des Erzbischofs von Canterbury   und hervorragender Repräsentanten des britischen   Reiches gab der König auf dieser Versammlung formell seine Zustimmung zu der Verehelichung des Prinzen Georg mit Prinzessin Marina. Der internationale aeronautische Kongreß wurde in Washington   unter dem Vorsitze des Prinzen Bibefco eröffnet. 50 Delegierte aus 33 Staaten nehmen an diesem Kongreß teil.
Die Lase in Estland  Am Dienstag hat die estländische Regie­rung die Sitzung des Parlaments aufgelöst. Ueber die Lage in Estland   gibt eine Darstel­lung des ,Het Volk" Aufschluß, die sich teils auf eigene Wahrnehmungen, teils auf Mittei­lungen der estländischen Regierung stützt. Der estnischen Presse ist es verbotet?, über die Maß­nahmen der Regierung zu berichten. Wir ge­ben im folgenden den Bericht desHet Voll" auszugsweise wieder: Der Ministerpräsident P ä t s, der zugleich das Staatsoberhaupt ist, ist als Demokrat bekannt- Er hat nach den vorliegenden Meldun­gen das Parlament nach Hause geschickt, weil die Opposition die Regierung in scharfer Form kri­tisiert hat. Vermutlich sind jedoch die Sozial­demokraten nicht gemeint, weil sich diese in den letzten Monaten sehr vorsichtig im Hintergründe gehallen hatten. Die Sozialisten haben die Regierungsmaß­regeln zur Bekämpfung des Fascismus gut­geheißen, obwohl es ihnen sehr schwer gefallen ist, ein« Einschränkung ihrer Allivität in Kauf zu nehmen. Der Parteiapparat blieb intatt, nur öffentliche Versammlungen wurden nicht bewil­ligt. Auch die Kultur- und Gewerkschaftsorga- nisationen konnten ungestört arbeiten. Die Par­tei tröstete sich damll, daß die mehr minder auto- rlläre Regierungsforman eine gewisse Zeit ge­bunden sein werde und daß es besser sei, Opfer zu bringen, als alles zu verlieren. Die Lin­ken in der Partei haben sich gegen diese Duldung scharf gewehrt, doch hat der gemäßigte Parteivor­stand die Oberhand behalten. Er stellte sich auf den Standpunkt, daß es in der gegenwärtigen Zell wahnsinnig wäre, die Massen auf die Straße zu rufen; eine derartige Parole würde nach seiner Meinung auch gar nicht befolgt werden. Die Par­tei rechnet auf das demokratische Bürgertum, das vom Fascismus nichts wissen will. Sie hat des­wegen nicht gegen die Verlängerung des Aus- nahmszustandes protestiert; im Parlament selbst hat sie sich auf die sachliche Kritik der Regierung beschränkt. Ob diese Tallik richtig war, wird die Zukunft lehren- Der Innenminister, und der stellvertretende Erstminister haben die Presse über die Regierungs­maßregeln unterrichtet. Sie wiesen darauf hin, daß seinerzest der Staatspräsident den Wunsch geäußert habe, in der außerordentlichen Herbst­sitzung mögen sich die Mitglieder des Parlaments innerhalb jener Grenzen hallen, die die Ruhe des Landes notwendig machen.'Dem Parlament fvar eine Einflußnahme auf die Arbeit der Regierung untersagt, um auf diese Weise um allgemeine Wahlen auf Grund der Verfassung herumzu­kommen. In der Dienstagsitzung des Parlaments hat sich, nach der Darstellung der Minister, die Mehr­heit des Parlaments auf einen regierungsfeind­lichen Standpunkt gestellt und dadurch das Zu­sammenwirken von Parlament und Regierung unmöglich gemacht. Nur die Fraktion des Bauern­bundes, die russische Minderheit und die Sozial- deinokraten haben der Regierung keine Schwie­rigkeiten gemacht. Die Debatte ist in Wort­gefechten und Gescheite untergegangen, zwei Spre­cher haben den Sturz der bürgerlich-demokra­tischen Staatsform gefordert. Das Parlament hat nach der Meinung der Minister leüt Gefühl für seine Verantwortung gezeigt.
stwmrpavende Innenausbau der neuen Osram-E-JCdmpe verhindert, do6 Sie Ihr Geld für(Seht vergeuden. Denn die neuen Osram- pen, namentlich die meistgebrouchte 40 Olm-Type, sind wirkliche Stromsparer.' Sie
brauchen viel weniger Strom bis zu 30/» weniger alt minderwertige Lampen
gleicher tichlteietung. Kaulen Sie darum nur Osram-m-lampen, denen durch Stern- oelavfdruck die lichtleistvng und der Wpttverbrouch attestiert ist. Das Q garantiert die liehtleirtung der neuen Osram-Bi Lamee.
Bemerkung der Redaktion: Die Regierung P ä t s ist eine Regierung von Fachleuten. Der Ausnahmezustand wurde im Zusammenhang mit der von der aufgelösten Freiheitskämpfer"- Bewegüng im März dieses Jahres hervorgeru­fenen Unruhen verhängt. Die Bewegung der Freiheitskänrpfer war nach fascistischem Muster aufgebaut und hat auch nach ihrer Auf­lösung im Parlament Anhänger gefunden.
nachstehenden Ziffern geben den wertmäßigen Umfah der Jahre 1932 bis 1934 aber immer nur für die ersten sechs Monate- wieder:
gesamter Warenverkehr Einfuhr Ausfuhr Saldo
1934 1933 1932
in tausend Rubel
292.028 399.430 110.594 185.917 181,434 213.514
680.433 405.273 275.666
4-70.84027.597130.113
Der Absturz des russischen   Außenhandels
Einige Jahre lang schien es, als ob der rus­sische Außenhandel dem Ansturm der Krise stand­halten könnte. Während alle anderen Länder da­mals bereits ein Sinken ihrer Außenhandelsum­sätze feststellen mußten, nahm der Umfang des russischen Außenhandels weiter zu. Diese günstige Entwicklung ist im Jahre 1932 zum Stillstand ge­kommen. Seither hat der sowjetrussische Außen­handel einen beträchtlichen Rückschlag erlitten. Die
Die Handelsbilanz erscheint insofern noch günsi g für Rußland  , als sie im ersten Halbjahr 1934 mit einem Ausfuhrüberschuß von über 70 Millionen Rubel abschließt. Bemerkenswert für di« Strukturwandlung, die sich im russischen  Außenhandel vollzieht, ist folgendes: Der Anteil der Rohstoffe und Halbfabrikate an der Gesamt­einfuhr betrug 1932 28,5%, er hat sich im ersten Halbjahr 1934 auf 48,5% erhöht. Demgegen­über ist der Anteil der Fertigwareneinfuhr von 61,6% auf 37,9% in dem gleichen Zeitraum zurückgegangen. Diese Veränderung vollzieht sich auch in der Ausfuhr: Der Anteil der Rohstoffe und Halbfabrikate ist von 58,9% im Jahre 1932 auf 70% im ersten Halbjahr 1934 gestiegen. Die Lcbensmittelausfuhr weist einen Rückgang von 24,7 auf 15,6% auf. Der Anteil der Fertig- «Warenausfuhr verminderte sich von 16,4 auf14%.
Ein Ueberläuffer Von Adam Neuville. Wenn politische Katastrophen eintreten, scheiden sich Charaktere von Konjunkturrittern und mancher hat dann die Probe auf sein Wesen zu bestehen. Die Sozialdemokratie kann stolz darauf sein, daß die Zahl der Ueberläufer aus ihren Reihen nur ganz g e r i n g ist. Aber so un­wichtig der einzelne Mann über Bord ist, wir haben doch die Namen dieser Gefallenen der all- gemeinenVerachtung preisgegeben. Ganzbesonders dann, wenn die Deserteure der Arbeiterbewegung sich bei ihren neuen Herren durch eine besonders niederträchtige Art des Schreibens einzuschmei­cheln suchen. Ein solcher Fall liegt vor. F. O. H. Schulz, der langjährige Chef­redakteur derKarlsruher Vollsstimme" ist aus einem Parteigenoffen ein Pg. geworden. Der Mann, der jahrelang als Nachfolger von Wil­ helm Kolb   einen wichtigen Vertrauensposten der deutschen   Arbeiterbewegung innehatte, wirft sich vor den Gangsters, die Deutschland   beherr­schen, tief zu Boden. Als Sozialdemokrat würde er im Konzentrationslager sein und, wie wir aus den Berichten der Geflüchteten wissen, die Spucke seiner SS  -Kettenhunde aufzulecken gezwungen werden. Als freier Pg. bemüht er sich freiwillig als Speichellecker der deutschen   Henker. Jahr­zehnte lang bekannte er sich zur marxistischen   So­zialdemokratie. Nun wird er die viel kürzere Zeit des Hitlerjahrtausends als Marxtöter und Marx­schänder verbringen. F. O. H. Schulz hat sich den Gangsters durch ein BuchUntergang des Marxis­mus" vorgeftellt. Der..Völkische Beobachwr" be­grüßte mit Heil den neuen Pg. Nach ihm stellt das Buch den Pg. Schulzmit in die vorderste Reihe der Kämpfer, die einer endgültigen Vernichtung einer Wahnidee mit ganzem Herzen dienen". 3- O. H. Schulz hat gedient, aber nach der Berntchtung" des Marxismus hatte er es wohl nötig, als frischer Märzgefallener den SA-Bor^ gesetzten seine neue Gesinnung fortgesetzt zu do­kumentieren. Dem Untergang des Marxismus
folgte eine EhrenschändungvonMarx von besonderes Widerwärtigkeit. Schulz teilt seinen Lesern die Entdeckung mit, daß die von Bernstein   und Bebel be­sorgte Ausgabe des Briefwechsels zwischen En­gels und Marx   eine schlimme Dokumentenfäl­schung sei. Und warum? Weil die Herausgeber die Briefe von Marx   und Engels nicht unverkürzt veröffentlicht, sondern vielerlei gestrichen haben. Also wie Hitler   inMein Kampf  ", spätere Aus­gabe. Wunderbare Neuigkeit! Das weiß die marxistisch orientierte Welt schon länger als F. O. H. Schulz Pg. ist. Ueber die Kürzungen dieser Ausgabe sind Kritiken erschienen, und zwar nicht von Pg.-Denunzianten, sondern von Marxisten selbst. Das verschweigt Schulz seinen Lesern. Und" er verschweigt Ihnen auch, daß wortgetreue Ab­drücke von Briefen zu den großen Seltenheiten gehören. Er verfchweigt ihnen, daß fast die ganze Briefliteratur der deutschen   Klassiker gekürzt er­schienen ist. Und er weiß sicher nicht einmäl, daß selbst die offiziellen Nietsche- und Goethe- auSgaben, die sich als ganz komplett ausgeben, Kürzungen mit Rücksichten auf Personen oder Anschauungen enthalten, die beim Erscheinen noch notwendig schienen. Daß die Bebel und Bern­ stein   nicht alle kräftigen Ausbrüche des Aergers von Dkarx etwa über Lassalle   mitabgedruckt haben, war ganz in der Ordnung. Denn Marx  hat da oft weit über das Ziel geschossen und ge­rade die marxistische Forschung hat nie ein Hehl daraus gemacht, daß Marx   und Engels gute > Hasser waren' und nicht objektive Professoren. Deswegen bestand noch lange kein Grund in für breite Kreise bestimmten Ausgaben jedes Kern­wort nut abzudrucken. Auch darüber gibt es eine ganze Literatur, die ein alter Parteiredakteur kennen dürfte. Also Schulze lügt, wie es einem frisch lackierten SA-Mann ziemt. Aber das genügt nicht. Schulz will seinen Lesern auch beweisen, was für ein moralisch tiefstehender Mensch Marx   war. Als Engels seine Freundin Mary Burns verlor, schrieb Marx  dem Freunde ganz verzweifelt, von diesem Un­glück mitgekroffen. Und in dem Brief schreibt er
auch:Hätte nicht statt Mary meine Mutter, die ohnehin jetzt voll körperlicher Gebre­chen und ihr Leben gehörig ausgelebt hat? Du siehst, zu welchen sonderbaren Einfällen die Zivilifierten unter dem Druck gewisser Um­stände kommen." Auch dieser Satz fehlt in der Bernstein-Bebtl- Ausgabe. Sicher schade, denn er ist charakteristisch für die echt menschliche Größe von Marx  . Aber in der Ausgabe mußte eben sehr viel Werwolles weg­gelassen werden. Was macht nun Schulz daraus? Er erklärt, die Stelle ist weggelassen worden, dennein Menschheitsapostel, der feiner Mütter den Tod wünscht, um sie beerben(!) zu können, wäre wohl von der deutschen   Ar­beiterschaft nicht als Führer anerkannt wor­den", etc. Diese Bemerkung scheint allerdings die Be- bel-Bernsteinsche Kürzung voll zu rechtfertigen. Sie beweist, daß es Menschen gibt, die jeder menschlichen Regung so fern sind, daß sie selbst das Große in Gemeines verwandeln. Schulz benützt den Schmerz von Marx   zu einer Fäl­schung. Mit keinemWortist von einemB e- erben" die Rede.(Abgesehen, daß Marxens Mutter nichts zu vergeben hatte.) Es ist ein ganz echt menschlicher Gefühlseinfall. Die Mutter ist alt, krank, gebrechlich, sie hat ihr Leben aus­gelebt. Sie ist, wie der biblische Ausdruck lautet, lebenssatt. Wie oft machen wir das mit: Junge sterben. Alte leben, wo ist da die Gerechtigkeit? Freilich, die T o d e s w ü n s ch e, die jeder Mensch gelegentlich anderen gegenüber hat, wer­den von den meisten Menschen verschwiegen. Sie so offen auszusprechen, ist Kennzeichen eines tief fühlenden, offenen Charakters. Wird Marx  durch viele polemische Ausfälle sellsst seinen An­hängern gelegentlich zu derb, so gewinnt er durch seinen Mut, sich restlos auszusprechen, uns alle wieder zurück. Man muß schon ein ordentliches Stück Dreck sein, um aus diesem Satz trau- rigerBerzweiflung über den Marx, kaum daß er ihn geschrieben hat, selbst er­schrickt eine Erbschleicher  « zu konstruieren. Nun interessiert aber die Leser, woher Schulz eigentlich diese große Marxkenntnis her hat. Be ­
sitzt er Marxdokumente und Schriften, die keiner kennt? Hat er aus einem von SA. be­setzten Parteiarchiv geswhlene Manuskripte, mit denen er nun die legale Marxkritik beschämt? Beileibe nicht. Schulz hält sich einfach an die von dem Genossen Rjasanoff geleitete Moskauer Marx-Engels-Gesamtausgabe, an die Lassalle- Ausgabe von Gustav Mayer  ; kurz an die gründ­liche und einwandfreie textkritische Ausgabe von M a r x i st e n. Er b e st i e h l t uns und ruft: Haltet den Dieb! Ein Mann für Goebbels« Aber wenn einer fällt, so geht es bergab immer schneller. Und der neueste Schulz ist be­reits Nicht mehr bei Goebbels  , sondern schon bei Streicher angelangt. Das Buch heißtJude und Arbei­te r", mit dem UntertitelEin Abschnitt aus der Tragödie des deutschen Volkes". Herausgegeben vom Institut(!) zum Studium der Antijuden­frage etc. Schon ein Verzeichnis der Bilder zeigt Schulz nach dem Vorbild von Lueger und Hitler: Was ein Jud' ist, bestimm' ich. Und da bestimmt er zu Juden folgende N i ch t j u d e n: Karl Liebknecht  , Wilhelm K o e n e n, Arthur C r i s p i e n, Willi M ü n z e n b e r g. Zu Mar­xisten macht er die N i ch t m a r x i st e n Hugo P r e u ß und Magnus Hirschfeld  , damit das Buch dicker wird. Und dann bringt er noch Na­men, von denen weiß Gott   niemand außer ihren nächsten Familienangehörigen weiß. Besonders drollig ist die von Schulz ver­fügte Beschneidung von Crispien. Was gäbe Goebbels   dafür, so blaue Äugen zu haben und soarisch" auSzusehen! Der Verlag rühmt vom Verfasser,er ge­hörte früher selbst zur Sozialdemokratie". Besse­res ist offenbar über ihn nicht zu sagen. Aber nicht, was er war, sondern was er ist, ist das Entscheidende. Schulz dient dem Hitlerbanditen- tum durch Vertat und Verleumdung. Wenn Deutschland   wieder ein Rechtsstaat wird was mancher rüstige Greis noch erleben wird wer­den auch die Pg. Schulz und Konsorten mst allem, was sie sind und haben, für ihre Beihilfe zum Verbrechen einen rechtsgültigen Denkzettel er­halten.