Nr. 236Seite 8Dienstag, 9. Oktober 1934Die franzöriteben WahlenNur geringe VerschiebungenSozialisten gewinnen 30Prozent StimmenDie SHF in NötenEine Versammlungs* Niederlage Sandners In HaselbachParis. Obzwar noch ein großer Teil derWahlergebnisse ausstehend ist, kann jetzt schon miteinem zufriedenstellenden Resultat für di« Sozialisten gerechnet werden. Trotz aller Anstrengungen der Regierungsparteien haben sich die Sozialisten nicht nur behauptet, sondern sie verzeichnensogar einen ansehnlichen Stimmengewinn gegenüber den Bezirks-Wahlen im Jahre 1928. Maazählte Montag früh um vier Uhr für die Sozialisten bereits 58 Mandate bei einer Gesamtzahlvon 63 in der abgelaufenen Periode, für dirKommunisten 11, bei vorher 12 Mandaten undden Neosozialisten 15, bei vorher 14 Mandaten.Wenn die Resultate, die zur Zeit noch ausstehendsind und die Stichwahlen, die in vielen Bezirkenvorgenommen werden müssen, auch nur einen bescheidenen Erfolg für die Sozialisten bringen,dann wird daS Ergebnis trotz allem Geschrei derBürgerlichen, einen Sieg der Arbeiterschaft überihre Gegner darstellen. Aber auch dann, wennaus der Zahl der Mandate ein großer Sieg derSozialisten nicht zu ersehen wäre, blieb« immernoch die Tatsache des Stimmenzuwachses bestehe«,über den„Le Populaire" schreibt:„Sieg!. ImJahre 1928 erhielte« wir 40.000 Stimmen undjetzt 54.000, das ist um 30 Prozent mehr."Ein« amtliche Uebersicht, die 1800Ergebnisse umfaßt, also bis auf 18 Mandate vollständig ist, gibt folgendes Bild:Abtretend« Getvählte EngereKandidaten Kandidaten WahlenAeuzerste Rechte7065Völkische DemokratenChristlichsoziale21285Rep. Demokraten21822741Republikanische Linke22122042Unabhängige Radikale12912229Ra""'nie399400101Rep. Sozialisten474825Neosozialen141511Sozialisten835848Kommunisten12118Es fehlen noch 18 Mandate aus den Geüirasgegenden und aus Korsika.Erste FühlungnahmeParis. Der Allgemeine Arbeits-Verband(GGT) beendete Montag die Session seiner Exekutive. Vor Schluss der Tagung empfing dieExekutive eine zahlreiche Delegation des kommunistisch gefärbten Arbeitsverbandes und tratmit ihr in die« r st e n Verhandlungenein. ES ist die erste Fühlungnahme dieser, beidenArbeitsverbände feiblwrttm Jahre 1921 erfolgtenSpaltung.Türkische Granatengegen französische ZerstörerIstanbul. In der Bucht von Smyrna eröffnete türkische Küstenartillerie ein Geschützfeuer aufzwei französische Torpedobootzerstörer, die nacheinem Besuch in Griechenland nach Smyrna unterwegs waren und dabei in der verbotenen Zonedie Grenze der Territorialgewässer überschrittenhatten. Nach Pariser Meldungen betrachtet mandort den Zwischenfall lediglich als einen.bedeutungslosen, wenn auch unangenehmen Vorfall",der die Folge eines einfachen Missverständnisses sei.Die türkische Regierung sandte den französischen Behörden inzwischen eine höfliche Entschuldigung, in welcher sie den Zwischenfall ausklärt.Andererseits hat der französische Admiral die Erklärung abgegeben, er habe im Nebel die telegraphischen Instruktionen überhört, dass die französischen Schiffe die Bucht von Smyrna nicht angreifen sollen. Damit ist der Zwischenfall beigelegt.In Haselbach fand am vergangenenFrestag eine Versammlung der SHF statt, in derder Herr S a n d n e r Gelegenheit nehmen wollte,die Haselbacher zur SHF zu bekehren. Das schienihm mit Rücksicht auf die sonntägigen Gemeinde-Wahlen sehr notwendig. Der Sandner-Bersamm-lung war schon am 23. September eine Versammlung vorausgegangen, die aber sehr schlecht besucht war. SandnerS Besuch sollte die Stimmungverbessern.Die Haselbacher Arbeiter wollten sich denSandner anhören und kamen wirklich in Massenzur Versammlung. Als die aus dem ganzen Bezirk herbeigeholten Sandner-Ordner den Zustromsahen, wollten sie den Saal sperren. Da durchbrachen die Arbeiter die Ordnerkette der SHF undbesetzten den Versammlungsraum. Es blieb fürdie Henleinleute nur ein kleines Eckchen frei. Diesozialdemokratische Dreiviertelmehrheit erzwangdie Wahl eines Arbester-Präsidiums. Den Rednern beider Parteien wurde dann je eine StundeRedezeit gewährt.Zuerst sprach Sandner. Er war durch denunfreundlichen Empfang, der ihm bereitet wurde,sichtlich bedrückt. Müder als sonst sagte er seinSprüchlein her, aber da er gewohnt ist, fast immerzwei Stunden zu reden, hatte er den»Stoff" nachAblauf seiner Redezeit noch nicht restlos verarbeitet. So musste er denn zur Einhaltung der demokratischen Spielregeln gezwungen werden.Genosse Abg. Katz hielt eine vernichtendeAbrechnung mit dem Ueberläufer. An der Handvon Zitaten aus Henlein-Blättern wies er denfascistischen Inhalt der Henleinbewegung nach. Ersprach auch über die Volksgemeinschaft, die nachder Auffassung SandnerS durch die WehrloS-machung der Arbeiter hergestellt werden soll.Nach einer Ansprache des Jugendgenossen,Frank hielt Sandner sein Schlusswort. Er!wurde geduldig angehört, als er aber behauptete,dass die reichsdeutschen und die österreichischen Ar-beiter vor dem revolutionären Kampf jämmerlich davongelaufen seien, brach einesolche Empörung los, dass er schliessen musste. Daraufhin forderte er seine Anhänger auf, mit ihmden Saal zu verlassen. Aber die Arbeiter zwangen den„Führer" und seinen Anhang, im Saalezu bleiben und die Abrechnung anzuhören, dieGenosse Katz noch einmal hielt. Unter begeistertenHoch-Rufen auf die Sozialdemokratie ging dieVersammlung zu Ende.keglerungsvertreterrettet SandnerDie Dachauer Arbeiter wollten sich schonam vergangenen Sonntag mit Sandner auseinandersetzen. Aber als die SHF erfahren hatte, dassdie Sozialdemokraten in die Versammlung kommen wollen, sagte sie schnell ab. Die Arbeiter hielten dann am Sonntag vormittags eine eigene Versammlung ab. Im Vertrauen darauf, dass sie nichtmehr Lust haben werden, sich noch einmal wegeneiner Smidner-Bersammlung zu bemühen, sagtendie Henleinleute rasch eine neue Versammlung fürden vergangenen Samstag an. Aber sie hatten sichverrechnet. Die Arbeiter waren da und hatten in der Versammlung sogar dieMehrheit.Als Gegenredner war Genosse I a k s ch erschienen.Der Regierungsvertreter tat aber Sandnerden Gefallen, die Versammlung vorzeitig zuschliessen. Die Arbeiter, von Sandner provoziert,machten des öfteren Zwischenrufe. Ms Sandneretwa eine Stunde geredet hatte, löste der Regierungsvertreter wegen solcher Zwischenrufe die Versammlung auf. So wurde Sandner vor einerneuerlichen Abrechnung bewahrt.Danneberg, Braunthalund Genossin Proft frelgelassenWie».(Tsch. P. B.) Aus dem Jnquisiten-spital des Wiener Landesgerichtes wurde der ehemalige Finanzreferent der Stadt Wien und Sekretär der sozialdemokratischen Partei Dr. RobertDanneberg entlassen. Gleichzeitig wurdeGabriele Proft, Vorstandsmitglied der ehemaligen sozialdemokratischen Partei Oesterreichs,aus der Untersuchungshaft des Landesgerichtesentlassen. Aus Wöllersdorf wurde der ehemaligeChefredakteur der„Kleinen Blattes" Dr. JuliusB r a u n t h a l enllasjen.Von den bekannteren'Führern der äufge-'lösten sozialdemokratischen Partei befinden sichnoch Oskar Helmer, General Körner,Paul Richter in der Untersuchungshaft desWiener Landesgerichtes, während in Wöllersdorfnoch über 300 ehemalig« Sozialdemokraten angehalten werden, darunter Stadtrat Speiser,der ehemalige Bürgermeister von Wiener-Neustadt O f e n b ö ck und der ehemalige Bürgermeister von Hirtenberg S t»k a.Der ehemalige Bürgernreister und Landeshauptmann von Wien, Seitz, befindet sich auchweiterhin im Sanatorium in der Auersberg-stratze.Beschäftigtenzifferin England steigtLondon,(Reuter.) Rach einem Bericht desArbeitsministerium waren am 24. September inGrossbritannien 10,233.000 gegen Arbeitslosigkeit versicherte Personen beschäftigt, d. s. um63.000 mehr als im August d. I. und um8,502.000 mehr als im September des Vorjahres. IStrelkdefehlan die amerikanischen SeeleuteRew Aork. Den Mannschaften amerikanischer Schiffe, die von den Häfen des AtlantischenOzeans und dem Golf von Mexika aus ihre Fahrten unternehmen, ist durch ihre Organisation derBefehl zum Streik erteilt worden. DerStreik sollte am Montag 9 Uhr amerikanischerZeit beginnen.Die Streikursache ist in Lohnstreitigkeiten, Ar-beitszeitforderungen, ferner in der Forderung nachVerstärkung der Besatzungen um ein Drittel yndFreiheit in der Organisierung^u.suchen. Es wirdein Minimällohn' von 75 Dollars gefordert.Streik auf KubaHavanna. Der allgemeine Streik, der seiteinigen Tagen drohte, ist um Mitternacht aufMontag in ganz Kuba wirklich ausgebrochen. InHavanna wird nur teiltveise gestreikt. Dort sindim Laufe der letzten Nacht mindestens 30 Bombenzur Explosion gebracht worden, die aber keinMenschenleben erforderten.Bei den Zusammenstössen, die sich im Zusammenhang mit den Streik der LinkS-Extremistenentwickelten, wurden vier Personen getötet und 10Personen verletzt.SS Kirchen In MexikoaufgehobenMexiko. Im Amtsblatt wird die Einziehungweiterer 58 Kirchen veröffentlicht. Die Einziehungen erstrecken sich auf verschiedene Staaten,hauptsächlich aber auf Cuiapa.CatalanitaZwei Länder find an daS europäische Gleis-netz nicht angeschlossen: R u ss l a n d und Spanien. Ein Symbol! Während im Osten der Versuch gemacht wird, in selbstgewählter, hermetischer Abgeschlossenheit eine neue Welt aufzubauen,suchte Spanien bis vor wenigen Jahren eine vergangene Welt zu erhalten. In Spanien regiertenbis zum Sturze Mfonsos Adel und Geistlichkeit,die feudale Herrlichkeit des Mittelalters lebte inverzerrter Form fort. Schneller als viele imLande selbst es erwarteten, kam ihr Ende, aberauch der Sieg war nicht von Dauer.Inmitten der spanischen Rückentwicklungschien Katalanien eine JnseldesFort-s,ch r i t t» zu bleiben. Katalanien, ein Land miteigener an den melodischen Tonfall des Proven-yalischen anklingender Sprache, eigener Geschichre,eigenen Sitten und einer Bevölkern cktz, deren Le«bensstil eher an die lichte Leichtigkeit de» französischen Südens, denn an die schwere und fanatische Strenge Spanien» gemahnt, ist zugleich derSch der bedeutendsten Industrien des Lander.Seme Regierung repräsentierte den modernen undscharf antiklerikalen Charakter KatalanienS. Solange noch an ihrer Spitz« OÄerst Maria stand,eure ungemein sympathische Mischung von chevale-resrem Offizier und Revolutionär aus humani«l"?Em Idealismus, verstärkte sich das Schwerge-katalanischen Regierung bei den Zentral,msianzen fa Madrid automatisch. In der Bevöl kerung war da» Ansehen der„Generalidad", wiedie Regierung nach altem Brauche hiess, beträchtlich. Eine sonnige Schule für die Grohstadtkinderam Meeresstrand, ein grosszügiges genossenschaftliche» Krankenhaus, in dem den Angehörigen derKranken für billige» Geld Mitunterkunst gewährtwurde, die Errichtung Hunderter von Schulen, dienach den neuesten hygienischen und pädagogischenMesichtSpunüen von einem Stab junger Architekten erbaut wurden, eine vorbildliche Ausbildungs-stätte für das Handwerk aller Art und vielesandere zeugt« von dem Neuordnungswillen deskatalanischen Volkes, der in dem letzten Jahrzehnt und vor allem unter Führung der Genc»ralidad und ihres einfallsreichen Kultusministersdes Dichters Ventura y Gasfolein immer stärkeres Tempo einschlug. ES ist betrüblichzu denken, dass alles das vielleicht der Vergangenheit angehören soll und dass das lebenssprühende Barcelona, di« Weltstadt am Mittelmeer,den Schwung seiner selbständigen Leistungskrafteinbüssen soll.Im neuen Spanien, dem Land der Gegen,sätze, in dem das mittelalterliche Schauspiel derStierkämpfe m der nächsten Nachbarschaft derWolkenkratzer von zehn bis fünfzehn StockwerkenHöhe, stattfindet, soll das Rad der Geschichte wieder einmal zurückgedreht werden. Pfaffen, Feudalherren und bürgerliche Reaftionäre haben sichzusammengefunden, um der Welt dieses unerfreuliche Schauspiel zu Lieten.Für» erste scheint ihre Absicht gelungen zusein. Der spanische Süden, ebenso romantisch wieabergläubisch und zurückgeblieben, hat versagt.Versagt haben die Hoffnungen, dass es der Arbeiterschaft gelingen möge, nicht nur daS freidenkende Bürgertum, sondern auch Kreis« jene» Mili-tärs auf ihre Seite zu bringen, das noch vorwenigen Jahren der Monarchie nahezu kampflosdie Gefolgschaft aufkündigte.KatalanienS Staatspräsident Companys appellierte mit Erfolg an die Massen der Bevölkerung. Aber sein Appell an das Militär blieb vergeblich und so öffneten sich die Tore der Generalidad dem General und seinen Bajonetten.Schwer zu glauben, dass damit das Kapiteldes katalanischen Freiheitskampfes endgültig abgeschlossen sein sollte. Die geringe Stärke dersozialistischen Partei und das ungeregelte Vorgehen der mehr durch ihre sinnlosen Attentate alsdurch eine klare und kraftvoll geführte Politik bekanntgewordenen Syndikalisten, hat sicherlich manches dazu beigetragen, dass die Regierung KatalanienS sich nicht aus einen genügend breiten organisatorischen Unterbau polittsch zu stützen vermochte. Aber ihr Elan war gross.„D'abordl'Humanitö, alors la Catalanitt"„zuerst oi:Menschlichkeit, dann da» Katalanentum", war dieDevise ihrer führenden Männer.Das Katalanentum liegt am Boden. Zuhoffen ist, dass seine Menschlichkeit vom siegreichenGegner die gleiche Achtung findet, die der spanischeGeneral P a t e t dem gefangenen Staatspräsidenten Companys mit den Worten bekundete:„Ichehre Besonnenheit ebenso wie ihren Mut." O. F.Verhaftungeinet LandjugendführenNoch hat sich die Aufregung über die Ber-haftung des Redakteurs der„Laudständische»Monatshefte", Schmidt, uicht gelegt und schongibt eS eise neue Sensatiou: am 5. Oktoberwurde in Oberplan der Kreisführer de» Bundesder Landjugend, Winkler,«ach einerHaussuchung von der Gendarmerie verhaftet»ud dem Kreisgericht in Pilse» überstellt.Auch bei audereu Funktionären des Bunde» derLandjugend wurden Haussuchungen durchg---führt, über deren Ergebnis allerdings«och nicht tbekannt wurde.Ein SchandurteilGenosse Ascheri— sieben Sehre KerkerBor einigen Wochen ist der Vertrauensmannunserer Lokalorganisation Fichtenbach, Bezirk Taus, Genosse FranzAscherl, beimBeerenpflücken im Grenzwald vonbayerischen SA-Leuten verhaftet worden. Manhat ihn beschuldigt, daß er von seinem Grenzortaus die illegale Arbeit gegen daS Hitlerregimeunterstützt habe. Ascherl ist nach Nürnbergeingelirfert worden. Run kommt die unfaßbareNachricht, daß Ascherl vom einem Gerichte desDritten Reiches zu siebenJahrenGe-f ä n g n i S verurteilt worden ist.Sieben Jahre Gefängnis wegen der Beschuldigung, daß von Ascherls Wohnung aus illegalesozialdemokratische Zeitungen den Weg nachDeutschland gefunden haben sollen. Dabei konntediese Anklage nur auf Spitzelberichten beruhen.Wie könnten sonst reichsdeutsche Behörden die po-litische Tätigkeit eines tschechoslowakischen Staatsbürgers, die»rauf dem Bode« dieserRepublik entfaltete, kontrollieren? Dasempörend harte Urteil ist für unsere Grenzievöl-grrung ein Beweis für die heuttgen Rechtsverhältnisse in Deutschland.Vie Politik der tschechischenSozialdemokratieWir haben bereits in unserem Sonntagsblattüber die Referate, welche in der Parteikonferenzder tschechsschen Sozialdemokratte, die am Samstag in Prag stattgefunden hat, gehalten wurden,berichtet. Wir tragen noch die wichtigsten poli-ttschen Stellen aus der dort gefassten Entschliessungnach. In der Einleitung dieser Entschliessung wirdzunächst der europäischen Entwicklung in den letzten Jahren gedacht und dann mit Bezug daraufgesagt:»Diese Weltplage und auch die ausserordentlichen Verhältnisse in unserer Republik haben dieTattik der tschechoslowakischen Sozialdemokratiebestimmt, welche dem Wohle der arbeitenden Klasseund dem Interesse der Demokratie sowohl wieder republikanischen Verfassungsmässigkeit entspricht. In all ihrer Tätigkeit sowie in der Staat»-politik hat die Partei sich vor allem auf denSchutz der arbeitenden Klasse, der Arbeiter, derGagisten, der Kleinlandwirte, der Kleinproduzenten und der Gewerbetreibenden konzentriert. Dieauswärtige Gefahr von feiten der Reaktion undder imperialistischen Revisionisten haben die Part-idazu veranlasst, welche nicht nur die Stütze unsererFreiheit des Staate» al» Ganze» sowie auch unserer demokratischen Verfassungsmässigkeit ist. DieParteivertretung quütiert dies« Taktik sowie diePolitik der Partei mtt Anerkennung und stimmtmtt ihr überein, einer Politik, der es in gemeinsamer Arbett mit den sozialistsschen Parteien undmit den ehrlichen demokratischen Elementen gelungen ist, in unserer Republik all« extremen undabenteuerlichen Bestrebungen zu verhindern,welche bei der Zerfahrenheit unseres innerenLeben» unseren jungen Staat bedrohen und unabsehbare Schäden verursachen könnten. Die Parteivertretung konstatiert: Es ist unser grossermoralischer Erfolg vor der ganzen Welt, dass wirim Weltenzentrum und in unmittelbarer Nähewilder innerer Kämpfe in den schwersten Zeitendurch die gefährlichsten Klippen hindurchgegangensind und dass die Tschechoslowakische Republik inihrem demokratischem Regime sich vor schwereninneren Erschütterungen bewahrt hat, die zumindest eine Schwächung gegenüber den revisionistischen und reattionären Bestrebungen einer entfesselten voreingenommenen Nachbarschaft bedeutethätten."Zum Schluss der Resolution wird auf dieNotwendigkeit der Lösung des Problems der Wirt«sckaftskrise und die Linderung der Not der Menschen durch stärker eingreifende Massnahmen hingewiesen.Ersatz für die verkrachteHenlelngewerkschaftWie der„Bund", das Organ des Verbände»der Bauarbeiter, meldet, soll an Stelle der verkrachten Gewerkschaft der Herren Fahrner undHenlein ein neue» Gebilde aufgezogen werden,welche» sich»Erste neutrale Bereinigung der industriellen, geistigen, gewerblichen und landwirtschaftlichen Arbeit— Nepublik-Gemeinbürgschast"nennt und deren Sitz in Teplitz-Schönau habensoll. Der Leiter dieser Vereinigung soll— HerrRudolf Babor werden, der schon bei allen möglichen Gewerksckaften herumzigeunert hat und dermit Simon Stark in Falkenau in Beübindungstehen soll.