Seite 4 Mittwoch, 10. Oktober 1934 Nr. 2S7 Der größte Mordprozeß dieses Jahres Das Ehepaar ByletLlek vor-e« Geschworenen — Die Leiche des ermordeten Baters ei« Jahr lang hinter dem Küchenherd verborge«— Prozetzdaner vier bis fü«f Tage Prag . Vor dem hiesigen Schwurgericht begann gestern' die Verhandlung über den größten Kriminalfall dieses Jahres, den Mordprozeß gegen das Ehe-! paar Marie und Jaroslav Vyletälek, denen> die bestialische Ermordung des Vaters der Frau zur! Last gelegt wird. Bezeichnend für das Aufsehen, das dieser Prozeß in der Oeffentlichkeit erregt, ist die Tatsache, daß bereits um halb acht Uhr früh eine I ansehnliche Menge vor dem Kreisgerichtsgebäude auf! Einlaß wartete, um noch Eintrittskarten zu erhalten. Den Vorsitz in diesem auf vier bis fünf Tage veranschlagten Prozeß führt OGR. Dr. N o v o t n h, die Anklage vertritt Staatsanwalt Dr. S t i b r a l, die Verteidigung führen die Anwälte Dr. M e l l a n und Dr. 2 o u r e k. In den nüchternen Ausführungen der Anklageschrift enthüllt sich ein Sachverhalt, der an grausigen Details seinesgleichen sucht. Den! Auftakt zu dem Drama bildet eine verbargen. Später erklärte fie, sie sei zum Verbergen der Leiche durch Drohungen ihres Gatten gezwungen worden, gestand aber zu, dem Vater mit einer zwei Meter langen Wäscheschnur de« Hals zugeschnürt zu haben, bannt er„nicht mehr erwache". Noch später bezichtigte sie aber ihren Mann auch dieser E r d r o s s e l u n g, die nach dem Sektionsbefund als Todesursache zu betrachten ist, während der Kopfhieb nicht als tödliche Verletzung in Frage kommt. Jaroslav Vyletälek hatte zuerst gestanden seinem Schwiegervater den Axthieb versetzt zu haben. Später änderte auch er seine Aussage und erklärte, er wisse Überhauptnichts von dem Hergang. Bei dieser Aussage blieb er auch bei der heutigen Häuptverhandlung. Strafanzeige der Gattin gegen den Gatten wegen Ermordung ihres Bitters. Am 14. Mai d. I. erscheint Marie V y l e k ä- k e k auf der Polizeidirektion. Ihre Aussagen versetzen das Sicherheitsdepartement in Aufruhr. Marie Vyletälek meldet der Polizei, im Keller ihrer Tante, liege die Leiche ihres Vaters, den ihr Mann vor mehr als einem Jahre mit einer Axt erschlagen hab«. Diese Anzeige ist ein Racheakt. Jaroslav Vyletälek hat sein« Frau unlängst verlassen. Man nimmt das Ehepaar in Haft. Die Aussagen der Ehegatten komplizieren sich. Geständnisse, Widerruf und neuerliche Geständnisse, gegenseitige Beschuldigungen. Nur allmählich legt die Polizei Schritt für Schritt den Sachverhalt bloß und das Resultat ist eine doppelte Mordanklage. Das Opfer der Mordtat, der alte Buchbindergehilfe Josef T h l war der Vater der Angeklagten 30jährigen Marie Vyletälek. Er bezog als Altersrentner eine bescheidene Versorgung und hatte sich im Laufe seines Lebens an 20.000 Xc erspart. T h l selbst hatte in seinem Eheleben wenig Glück. Seine erste Frau, die leibliche Mutter der Angeklagten, starb. Seine zweite Ehe verlief so, daß er sich zweimal scheiden ließ und zweimal mit der gleichen Frau wieder verheiratete. Zum Schluß lebte er mit ihr nach doppelter Scheidung in freier Lebensgemeinschaft. Er teilte seine Wohnung auf der Kleinseite am U j e z d Nr. 408 mit seiner Tochter Marie, die zuerst, als 10jährige einen gewissen P r o s e k heiratete, einen schwer tuberkulösen Syphilitiker, der ihr nach seinem baldigen Tod« nichts hinterließ, als eine luetisch« Ansteckung. Dann führte sie ihr Vater mtt ihrem Gatten zusammen, dem heut« mitangeklagten Jaroslav Vyletälek, den er fett drei Jahren aus dem gemeinsamen Stammlokal, dem Bierschank.Zur Traube" kannte. Auch Vyletälek war Syphilitiker. Die unheilvolle Ehe wurde geschlossen am 10. Dezember 1932 vor dem Standesamt des Prager Magistrates. Sie sollte keinem der drei Beteiligten zum Segen gereichen. Jaroslav Vyletälek bezog als Schlosser der Prager Straßenbahn 800 Kd monatlich, aber nach Behauptung seiner Frau, gingen von dem Wirtschaftsgeld täglich 18 K£ für Rum auf. Angesichts des sonderbaren Ehelebens des alten Thl, des in der Familie herrschenden Attoholismus und der schweren Geschlechtskrankheit der jungen Ehepartner, war die Atmosphäre in dieser Häuslichkeit eine urcheimliche. Zahlreiche Zeugen bekunden sonderbar« Todesahnungen des alte« Thl, der sich mehrfach geäußert hat, er befürchte, daß ihn seine Tochter umbringen wer- d e. Am 19. März 1938 wurde Josef Kajetan Tbl zum letzten Male gesehen, als er in seinem Stammlokal seinen Namenstag feierte. Dann verschwand er spurlos... Wo«ar er geblieben? Am 23. März 1933 traf im Stammlokal, wo man den täglichen Stammgast vermißte, eine Karte aus Solin ein, auf der er mitteilte, er sei im Begriff sich zu verheiraten und ein neues Leben zu beginnen. Diese Karte ist eine Fälschung von der Hand seinerTochter. Am 23. März wurde, wie später festgestellt, die Taschenuhr des Ermordeten versetzt und etwas später kam ein (natürlich gleichfalls gefälschter) Brief aus Kolin an eine Schwester des Verschwundenen, die dessen Sparkassenbuch über 19.723 Ki berwahrte, mit der Aufforderung, das Geld bei einer anderen Sparkasse einzulegen und das neue Sparbuch— seiner Tochter Marie Vy- lekälek zu übergeben! Das geschah denn auch. Neben diesen Mhstifttattonen streute die Angeklagte aus, ihr Vater sitze wegen Ankauf gestohlenen Goldes in Pankraz und später erzählte sie, er sei im Gefängnis geswrben.(Solche Geschäfte hatte Thl öfter gemacht und man wunderte sich daher nicht weiters. Aber der alte Thl war schon längst tot. Freilich moderte sein Körper nicht im Grabe, sondern seine Leiche lag länger als ein Jahr hinter dem Küchenherd seiner Tochter in einer Mauernische verborgen, Fast dreizehn Monate lag die langsam eindörrende Leiche des Baters hinter dem Küchenherd, ohne daß sie den Angeklagten Unbehagen verursacht hätte. Kritisch wurde die Situation, als ihnen der Hauseigentümer Kündigung gab. Und da entschloß Tagcsnenlgkcitcii Japaner überfallen eine britische Insel Zerstörung««d Plünderung London. „Daily Herold" meldet in großer Aufmachung ans BriSbane : 38 Mann der Besatzung eines japanischen Schiffes überfielen die britische Insel H a g g e r st o n in der Torres- Straße , der Meerenge zwischen der Nordspitze Australiens und Neuguineas . Die japanische Mannschaft landete, als dir Ansiedler die Insel vorübergehend verlassen hatten, um Einkäufe zu machen. Bei ihrer Rückkehr sahen die Ansiedler, daß die Japaner die Landungsbrücke zerstört; Häuser geplündert und Kokosplantagen in Brand gesteckt hatten.„Daily Herold" fügt hinzu, die Maßnahmen, die die australische Bundesregierung znm Schutz« der Ansiedler in einzelnen Außen- posten gettoffrn habe, seien anscheinend ungenügend. Seit langer Zeit herrsche z u n e h- m en d e Unruhe ü.bar df r j.Lyu»,-7 Nische Betätig« ng kn den Gewässern um Neuguinea herum. Japanische Kauffahrteischiffe und Schifferfahrzeugc zeigten ein auffallendes Interesse für Gebiete, die weder für den Handel noch für die Fischerei Bedeutung hätten, die aber strategisch wichtig seien. Wiederholt sei in der Straße von Torres das Erscheinen japanischer U-Boote gemeldet worden. Gewaltakte auf der Ostchinabahn Moskau. (Tast.) Wie aus Chabarowsk gemeldet wird, versuchten die mandschurischen Behörden in der Station Pogranitschnaja die Räumlichkeiten des Eisenbahnerklubs zu be- setzen. Sie forderten den Klub auf, die Lokale binnen drei Tagen zu räumen, um in ihnen die Ortspolizei unterbringen zu können, wobei fie erklärten, daß die Verfügung von dem Chef der japanischen Garnison ausgeht. Auf den entschiedenen Pr"o t e st des sowjettussischen Konsuls erfolgte dann die Antwort, daß die Verfügung aus einem Mißverständnis beruhe. Dank der Wachsamkeit der sowjetrussischen Angestellten der Ostchinabahn wurden neuerlich viele Menschenleben und wertvolles Eisenbahngut gerettet. Der sowjetruffische Lokomotivführer der Ostchinabahn, Lokotkow, der am 5. Oktober einen Militärtransport auf der Sttecke Jmanpo—Wei- schahe führte, bemerkte, daß die Schienenbolzen herausgeschraubt waren. Er traf sofort alle Maßnahmen, wodurch sich der Zug in bedeutend verlangsamter Fahrt der beschädigten Strecke' näherte, und.das Eisenbahnunglück nicht jenes Ausmaß annahm, auf das die Attentäter rechneten. Alle Eisenbahnbediensteten verblieben während des Unglücks auf ihren Plätzen. Ein Egerländer-Nazi in LeobeÜ verurteilt Leoben . DienStag vormittags wurde dem Militärgericht in Leoben der 29 Jahre alte nach Dallwitz , Bezirk Karlsbad, zuständige Fleischhauergehilfe OswaldHäring vorgesührt. Dir auf das Berbrechen des Hochverrates erhobene Anklage legt ihm zur Last, daß er, der sich auf der Wanderschaft befand, am 25. Juli in Lirzen sich den aufständischen Nationalsozialisten wo fie durch die Hitze vollkommen gedörrt und ausgetrocknet wurde. Thl ist ermordet worden, das steht fest. Aber wie und von wem? Nach der e r st e n Aussage der Vyletälek habe ihr der Vater bei einer Auseinandersetzung mit einem Stock die Lippe blutig geschlagen und ihr Mann habe im Laufe eines darauffolgenden Streites Tül mit einer Hacke erschlagen, worauf üe gemeinsam die Leiche hinter dem Herd anschloß, bewaffnet Postendienstr versah, in der Nacht zum 26. an der Belagerung des Gendar- meriepostcns in Selztal und am 26. Juli am Pyhrn-Paß im Kampfe gegen das Bundesheer teilnahm. Häring wurde zu 18 Monaten schweren und verschärften Kerkers verurteilt. Der Gerichtshof erkannte außerdem auf Landesverweisung. sich dir Marie Vyletälek zu einem ebenso gewagten als zynischen Manöver. Sie zog eine gewisse Anna K r y s t o f und deren Tochter Marie ins Vertrauen. Freilich erzählte sie diesen Frauen nichts von dem Mord, sondern fischte ihnen etliche phantastische Erfindungen über den rätselhaften Tod des alten Thl auf. Das Ergebnis war Äcr Beschluß' die Leiche durch Kalkmilch anfzulösen, aber dieses Vorhaben scheiterte daran, daß sie statt ungelöschten Kalls gelöschten verwendeten. Das ließen sie sich aber nicht weiter anfechten, sondern transportierten den eingedörrten Körper in einem B o t t i ch in den als Rumpelkammer dienenden Keller einer Tante der Angeklagten in der Seiler- g a s s e in der Prager Altstadt . Obenauf banden fie Federbetten fest. Wer weiß, wie lange der Leichnam in der selten bettetenen Rumpelkammer gelegen hätte, wenn nickit die Anzeige der Angeklagten die Polizei in Bewegung gesetzt hätte. Anna und Marie K r y s t o f werden wegen Vorschublei- st u n g und Leichenschändung in abgesondertem Verfahren verfolgt. Bei der heutigen Verhandlung präsentterte sich Jarofiav Vyletälek als gut aussehender und sprechender Mann. Er bleibt bei seiner Aussage, von nichts zu wissen. Seine Frau macht keinen sonderlich guten Eindruck. Auch fie bleibt bei ihrer letzterwähnten Darstellung, die ihren Gatten schwer belastet. Dieser erste Verhandlungstag war nur ein« Einleitung. Der' erbitterte Kampf um den Schuldbeweis wird sich erst im Zuge des Beweisverfahrens entspinnen. rb. Zajikek vor dem Obersten Gerichtshof Richttgkettsbeschwerde abgewiesen- Der Oberste Gerichtshof in Brünn wies am Dienstag auch den restlichen Teil der Nichtig- kettsbeschwerde ab, die der ehemalige Zentraldirektor der Larisch-Gruben Z a j i c e k gegen seine Verurteilung zu viereinhalb Jahren schweren Kerkers eingebracht hatte. Zajiöek hatte u. a. eingewendet, daß durch das Urteil das Gesetz verletzt worden sei, weil er von den Vereinigten Staaten nur wegen Beruntteuung ausgeliefert worden sei, in der Tschechoslowakei aber wegen Betruges verurteilt wurde. Der Gerichtshof beschäftigte sich dann in nichtöffentlicher Sitzung mit der Berufung gegen das Strafausmaß, die unbedingte Verurteilung und gegen die Nichteinrechnung der Untersuchungshaft. Totschlag i« einer Wähleroersammlung Marseille . In einer Montag abettds abge- hattenen Wählerversammlung tötete ein Chausseewärter aus der Vorstadt seinen politischen Gegner durch fünf Revolverschüsse.,,. „Ein System bürgerlicher auf christlicher Grundlage stehender Ordnung.. nennt ein deutschklerikal.es Blatt das System, dos nun bald in Frankreich herrschen werde, wie es bereits in Oe st erreich und Spanien sich durchgesetzt habe. Das klerikale Blatt ist nicht die einzige katholische Zeitung, die in diesen Tagen Hosiannah schreit und in den höchsten Tönen über den Sieg der christlichen Regierung über das spanische Volk jubett. Die Kerzelweiber haben Blut geleckt und können nicht genug davon bekommen. Nach dem heiligen Dollfuß wird nun der heilige Gil Nobles gefeiert werden, nach dem ehrwürdigen Fey der noch ehrwürdigere Batet. Hat jener nur mit Haubitzen geschossen, so hat dieser sich mit Mörsern in den frommen christlichen Herzen einen dauernden Platz erobert. ES ist erstaunlich, wie schamlos der Klassenhaß die Bür- g e r macht. Man sollte meinen, daß die „ch r i st l i ch e" Gesinnung, mag fie ihnen immerhin nur ein Kleid sein, das sie vor den Men-, schen als Maske ttagen, der Schafspelz, hinter dem sich der reißende Wolf verbirgt, doch die Verpflichtung auferlegte, die Barbarei zu bändigen und die'unverhohlene Freude über den Massenmord an den Hungernden, an Frauen, Grei- sen und Kindern schamhaft zu verhehlen. Nein, sie schreien es hinaus, sie zittern vor geiler Mord- lust und mit wahrem Verbrecherstolz verkünden sie der Welt: wir schlachten sie! Sie tauchen die Hände in das Blut der Opfer, sie singen ihre Choräle nach dem Takt der Kanonen und beten ihre Rosenkränze an den Gurten der Maschinen- gewehre ab. All das, weil in Spanien nun die Schulen und Kindergärten wieder geschlossen, die sozialen Gesetze aufgehoben, die Profite der Unternehmer wieder erhöht werden! So wie sie ja auch in Oesterreich Hunderte niederkartätschten, damit die Mietzinse sttegen und die Breitner- steuern fielen. Das ist eine„auf christlicher Grundlage stehende Ordnung". Wir wollen es uns merken. Wenn einmal die Rächer sich erheben gegen die Träger dieser Ordnung, gegen die blutbefleckten Pfaffen des Kapitals, wenn sie die Symbole dieser Schlächter austilgcn werden aus dem Bild einer entsühnten Welt, dann möge man nicht wehleidig über Terror klagen! Was sagen dazu dir Anhänger der Todesstrafe? Die Blätter bringen folgende Meldung. 1924 wurde der Fleischer K v a«p i l bei O l m ü tz erschlagen und seiner Barschaft von' 30.000 Kc beraubt; die Behörden nahmen den Müglitzer Gastwirt K o v a r i k fest, da ein Zeuge aussagte, daß er Kvapil vor dessen Ermordung zum letztea- Arbeiter-Wi«terto«risttt Der Reichsleirungsvorstand für Wintertouristck im Touristenverein„Die Naturfreunde" tagte am Samstag, den 6. Oktober, in Prag . Es waren der Sitzung auch die Leiter der Gaue Nord und Nordweit zugezogen. Nach dem Bericht über, die vergangene Saison ist trotz der schweren Wirtschafts- verhältnisse die Zahl der eingeschriebenen und der aktiven Wintertouristen fast nicht zurückgegangen, ebensowenig die Ausfahrten. Der Beittag für die Verwaltung und zur technischen Förderung bewegt sich auch Heuer mit den Ortszuschlägen zwischen 2 unv 4 XL für die Saison. Der größte Teil der Wintersportler hat durch eine Zusatzprämie von 3 XL für den Unfall eine größere geldliche Hilfe gesichert. Auw in der vergangenen Saison waren wiederum zwei geeignete Sportler in staatlichen Kursen zur Ausbildung. Schlittschuhlauf findet nun größere Beachtung. Wir beteiligten uns an der Wintersportolympiade durch aktive Läufer, selbsttedend hatten auch einige Bezirke und Gaue ihre eigenen sportlichen Unterhältungen. Die Raturfreunde-Gebirgs- Heime werden auch Heuer Stand-Skilehrer aben so daß kostenlose technische Ausbildung gewährleistet ist; die Unterkunft und Verpflegung ist äußerst billig. In allen Gauen werden Vorbereitungen für das Vierte internationale Treffen der Arbeiter-Wintertouristen 1936 Riesengebirge zu treffen sein; die sportliche» Veranstaltungen werden der Mannschaftsauswahl dienen. Außerdem werden in den Randgebirgen Tourenstafetten veranstaltet werden. Die freien Nationen werden hiezu eingeladen. Dem Slalomlauf als unsere eigentliche Wertungssportart werden die Techniker und Fahrwarte größere Aufmerksam- keit zu schenken haben. Die Gaukonferenzen für Wintertouristik sind bereits«inberufen. Strd. mal mit Kovakik zusammen gesehen habe. Auf Grund dieser Aussage und noch anderer verdächtiger Umstände verurteilte das Olmützer Schwurgericht den Kovakik zum Tode. Kovakik, der bis zum Schluß seine Unschuld beteuerte, wurde allerdings zu lebenslänglichem Kerker be- gnckdigt. Jetzt ist eine Wendung eingetretcn; in einer slowakischen Stadt erhängte sich ein gemis-j ser Z a j i c. Er hinterließ ein Schreiben, in dem er angibt, nicht mit einem Mord auf dem Ge-j wissen vor seinen höchsten Richter treten zu können; er wolle nicht, daß ein Unschuldiger für ihn, büße. Er bekennt sich zu dem Mord und schildert j genau die Tat. Die Eltern Kovakils haben bei der! Staatsanwaltschaft in Olmütz ein Gesuch um Er-! Neuerung des Gerichtsverfahrens eingebracht.—1 Und wenn Kovakik nicht begnadigt worden! wäre? Welches Gefühl hätten da nunmehr die Anhänger der Todesstrafe?! Schwer verunglückt. Der beim Telegraphen-: amte in Reichenberg bedienstete Franz Mach war in Niemes mit Arbeiten an der Telegraphenleitung beschäftigt. Als er am Montag in den Personenzug nach B.-Leipa einsteigen wollte,! rutschte er ckfiS'ttnd g!eÄ?t mit den'Minen unterj die Räder. Er erlitt schwere Verletzungen und) würde sofort in das Krankenhaus nach B.-Leipai überführt. Die Ambutation beider Füße wird und vermeidlich sein. Wegen eines Kranzes für Wallisch fristlos! entlassen! Wie aus Obersteiermark berichtet wird,! hat vor etwa drei Wochen ein Brücker Eisenbah-1 ner(sein Name ist der Redaktion bekannt) auf) dem Leobner Friedhof einen Kranz auf Wallischs I Grab niedergelegt. Er wurde angezeigt und von! der Disziplinarkammer der Bundesbahnen zur! fristlosen Entlassung unter Verlust aller Rechte,! auch der Bersorgungsgenüsse für seine Angehöri-I gen, entlassen. Arbeiter-Unglück. Auf einer Baustelle! bei Tennenhausen(Württemberg) versagte amj Montag abends plötzlich die Karbidbeleuchtung.l Als einige Leute den Karbidbehälter untersuchten,« erfolgte eine heftige Explosion. Zwei Arbeit» ter wurden sofort getötet, ein Arbeiter« wurde sehr schwer und einer leicht verletzt. DerV eine der getöteten Arbeiter ist V a t e r v o n s i e ben Kindern. Die letzten 20 Besatzungsmitgliedrr dec! „C i t y o f C a m b r i d g e", die Montag geschei-» tert ist, sind inSicherheit gebracht wordcn.I Der Maler Jsak Israel im H a a g, der Füh-I rer der holländischen Impressionisten, ist nach! einer Verletzung, die er bei einem A u t o m o bil nnfallc erlitten hatte, geswrben. Im Streit die Frau erschlagen. In der Ge-« meinde Rav bei Kaschau geriet ein gewisser! Moskovic mit seiner Frau in einen Streit und in» der Erregung ergriff er eine Hacke, mit der er» seiner Frau mit zwei Hieben den Schädel spalteteV Moskovic wurde verhaftet und in die Haft deH Kreisgerichtes in Kaschau eingeliefert. Moskoviö! wurde erst vor kurzem aus der Kaschauer Irren-! anstalt, wo er sich zur Beobachtung befunden» hatte, entlassen. Vom Rundfunk empfehlenswert«» aus«en Programmen« Donnerstag v Prag : Sender L.: 10.05 Deuffche Nachrichtens 11.00 Schallplatten. 11.05 Konzert des SalonquarM tettes. 16.55 Musik für Kinder. 17.55 Deuffche Senff düng: Jugendstunde mit Musik. 18.55 Deutschff Presse. 19.15 Wir lernen russisch. 19.30 Bunter Abende20.45 Corneille: Der Cid.— Sender Str.« 15.05 Deutsche Sendung: Schindler: Bemerkungen über Miseren Handel. 18.20 Konzert des OndcicekG Quartettes. 19.15 Tanzmusik.— Brünn: 17.4Ü Blahova: Rhythmik und ihre Bedeutung für diu Schule. 17.50 Deutsche Sendung: HarrenS» Arbeiterdichter aus aller Welt.— Mähr.-Lstra«: 17.55 Halbe Stunde Steirerlieder.— Kaschaut 19.30 Volkslieder für Männerchor.
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14 (10.10.1934) 237
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