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Freitag, 12: Oktober 1934
Nr. 239
Wie Arbeiterseider verwendet werden Em weiterer Beitrag zur Naturgeschichte nationaler" Gewerkschaften Die BüchdruckereiGutenberg  " in Dux, In­haber Adolf Müller, ist in Zahlungsschwierigkeiten geraten und hat ihren Gläubigern einen 45pro- zentigen Ausgleich angeboten. Die Zahlungen sollen in vier Raten, beginnend am 1. Oktober 1933, endend am 1. Juni 1936, geleistet werden. Die Aktiven betragen 1,407.415.80 Kc, die Passiven 1,388.892.60 Kc, so daß ein Aktivsaldo von 18.523.20 Kc verbleibt. Das Ausgleichsverfahren würde die Oeffent- lichkeit nicht weiter interessieren, wenn es sich bei dem Unternehmen nicht um die Druckerei handeln würde, in der bis zum Verbot der Partei, die nationalsozialistischen Erzeugnisse, unter anderen! auch derTag" das Licht der Welt erblickten. Als\ die Druckerei in Zahlungsschwierigkeiten geriet, er­hielt sie von dem Gewerkschaftsverband der Arbei­ter in Aussig   ein Gesamtdarlehen in Höhe von nicht weniger als 741.234.05 KL, während der Deutsche Arbeiterbund in Dux, seiner Bedeutung entsprechend, mst nur 1768.30 Kc beizuspringen vermochte. Natürlich wurde das Geld nicht der BuchdruckereiGutenberg  " zu Liebe verpumpt, man sprang der Firma vielmehr bei, um sie vor dem Schaden zu bewahren, den sie durch den Druck der nationalsozialistischen Erzeugnisse erlitten hatte. Die uneinbringlichen Forderungen in Höhe von 247.104.25 Kc setzten sich nämlich ausschließ­lich aus Druckkostenoorschüssen zusammen, die die FirmaGutenberg  " der nationalsozialistischen Partei gegeben hat, darunter 22.986.80 Kc an den NSP-Verlag in Aussig   und 169.035.70 KL an den Verlag desTag" in Dux. Der Gewerkschaftsverband der Arbeiter in Aussig  , bekannt unter dem Namen Fahrner-Ver- band, hat sich vor kurzem außerstande erklärt, noch weitere Unterstützungszahlungen an seine Mitglieder zu leisten. Warum? Das erfahren wir aus dem Ausgleichsverfahren der DruckereiGu­tenberg" in Dux. Die aufgcsammelten Arbeiter­groschen sind durch den Vorstand des Verbandes! in leichtsinniger Weise verschleudert worden, und zwar zu ausgesprochen parteipolitischen Zwecken. Im Reiche des verehrten Herrn Hitler   figurieren' derartige Vergehen unter dem Namen Korruption und hätten den Verantwortlichen schwerste Zucht­hausstrafen,-'zum mindestens einige Jahre Kon­zentrationslager eingetragen, wenn in ähnlicher Weise von den früheren Gewerkschaftsführern mit den Geldern der Arbeiter verfahren worden wäre. Was geschieht mit den Verantwortlichen des Fahr- ner-Verbandes? z
St Bürokratius Vor einiger Feit hatte das böhmische Län­desamt einen Erlaß herausgegeben, wornach un­ter Berufung auf ein kaiserliches Hofdekret vom Jahre 1836 Fußball- und turnerische Wett­kämpfe der Lizenzpflicht unterliegen soll­ten. Das betreffende Hofdekret hatte die Lizenz­pflicht für Seiltänzer, Komödianten, wandernde Sänger und Musiker im Sinn und regelte die po­lizeiliche Aufsicht über die Produktionen dieser Leute. 98 Jahre später hatte ein offenbar ganz verknöcherter Bürokrat die Stirn, dieses Hofdekret auszugraben und gegen unsere Fußballer und Turner anzuwenden. In Vertretung der Sportvereinigung der Abgeordneten der Nationalversammlung interve­nierte der tschechische Genosse Pik beim Innen­minister Dr. Cerny, der nun dieser Tage dem Genossen Pik mitteilte, daß der Erlaß des Lan­desamtes widerrufen werden wird. Hoffentlich hat das Innenministerium dem schuldtragenden Beamten gehörig den Standpunkt klar gemacht. Der betreffende Herr scheint ja gleich etliche Jahrzehnte in seinem Büro friedlich verschlafen zu haben! Oder hat er bloß die Arbei­terturnvereine sekkieren und ihnen seine Macht zeigen wollen? In beiden Fällen wäre eine Dis­ziplinierung dringend am Platz! Bas mährisch-schlesische Straßennetz soll weiter ausgebaut werden. Es wurde ein um­fangreicher Arbeitsplan für den Bau und die Re­konstruktion von Kommunikationen insbesondere mit der Slowakei   ausgearbeitet, der bald verwirk­licht werden soll. Vor allem sollen bereits beste­hende Straßen an der mährisch-slowakischen Grenze rekonstruiert werden. Für diese Arbeiten werden 90 Millionen KL bereitgestellt werden. Der Jahresbedarf dürfte 18 Millionen KL betra­gen. Ein Teil des vorgesehenen Programms wurde bereits im heurigen Jahre mit einem Ko­stenaufwand von ungefähr 30 Millionen Kronen durchgeführt. Insgesamt sollen 232 Straßen mit einem Aufwand von mehr als 100 Millionen KL rekonstruiert resp. gebaut werden.
TagcsnciiigifcMcn 25 Leiche« an» der brennende« Grnde geborgen Paris  . Aus der brennenden Grube St. Pierre la Palud bei Lyon   sind jetzt insgesamt 25 Leichen geborgen worden. Sieben Bergarbei­ter konnten noch nicht gefunden werden. Die Ingenieure haben am Donnerstag morgens fest­gestellt, daß das Feüer immer mehr abnimmt. Wenn auch kaum noch Aussicht besteht, die fehlen­den Grubenarbeiter lebend zu retten, so hat man die Hoffnung doch noch nicht ganz aufgegeben, daß es ihnen möglicherweise gelungen ist, in einen tiefer gelegenen Stollen zu flüchten. Zwei Frauen und vier Kinder verbrannt Halifax  . In einem Hause erfolgte eine hef­tige Explosion. Das Gebäude stürzte ein und die Trümmer gerieten in Brand. Zwei Frauen und vi'-r Kinder kamen dabei ums Leben. Die Unter­suchung ergab, daß der Hausbesitzer, der abwesend war, im Hauskeller den Rest einer größeren Dynamitmenge aufbewahrt hatte, die er vor zwei Jahren zu Sprengungen gekauft hatte.
Slowakisches Dorf in Flammen Ujhorod. Am Mittwoch abends brach in der Ortschaft B e z o v c e im Bezirke Sobrance   in der Ostslowakei ein Brand aus, der bei dem heischen­den Winde bald große Ausmaße annahm. Es wurden 4 Wohngebäude, 41 Scheunen, 4 Speicher, 140 Heuschober, 90 Strohschober vernichtet. In den Flammen kamen viele Stück Hausvieh und Geflügel um. Zur Löschung des Brandes trafen binnen kurzem sieben Feuerwehren mit Motor- Feuerspritzen ein. In dem Orte herrschte jedoch ein absoluter Wassermangel, so daß, als alle Brunnen erschöpft waren, die Feuerwehren nicht voll eingreifen konnten. Einige Personen erlitten beim Löschen Brandverletzun­gen. Der Wind wehte glücklicherweise in der Richtung von der Ortschaft, sonst wäre der ganze Ort, dessen Gebäude mit Schindeln gedeckt sind, eingeäschert worden. Es wurden insgesamt 67 Landwirte, die durchwegs nicht versichert sind, durch den Brand geschädigt. Wie der Brand entstand, konnte bisher nicht festgestellt werden.
Pomologisches Landesinstitut in Ruzyne eröffnet,, Prag  . Donnerstag nachmittags würde' der' Neubau des pomologischen Landesinstitutes in Ruzyne bei Prag   feierlich eröffnet. Die Gäste wurden namens des Landesausschuffes vom Lan­despräsidenten Dr. S o b o t k a begrüßt. Das Land Böhmen hat für das Institut 30 Hek­tar seiner Grundstücke im Werte von 2 Millionen Kc gewidqiet und einen weiteren Aufwand im Betrage von 8,300.000 Kc für die Gebäude und die Einrich­tung des Institutes bewilligt- In dem Institut soll die gesamte praktische und wissenschaftliche Arbeit im Bereiche des Gartenbaues, der Baumschulen und in der Obstverwertung konzentrier werden. Das In­stitut wird auch als P r ü f u n g s a n st a l t für alle Zweige des Gartenbaues fungieren und wird ein pomologischer LandeSgarten sein, in dem alle Ab­arten der Bäume und Gesträucher, die für unser Land geeignet find, gepflegt werden sollen. Es wird auch eine Muster- und Versuchsstation für die Obst­industrie darftellen. Namens des Landesausschusses sprach noch Beisitzer Direktor K y p r, für das Institut Direk­tor Dozent Dr. S m o l a k.
Derzeitig explodiert Schweres Unglück auf dem Innsbrucker  Schießplatz Auf einem militärischen Schießplatz in der Nähe von Innsbruck   ereignete sich am Donners­tag ein schweres Unglück, das drei Todesopfer ge« fordert hat. Eine militärische Kommission war da­mit beschäftigt, Sprengmittel, die bei illegalen politischen Organisationen beschlagnahmt worden waren, zu vernichten. Aus bisher noch ungeklär­ter Ursache explodierte dabei eine Sprengladung vorzeitig. Der militärische Sprengstoffsachverstän­dige Inspektor Hoelzl und der militärische Refe­rent Helt wurden auf der Stelle getötet. Ein Kanonier erlitt so schwere Verletzungen, daß er kurze Zeit später starb. Zwei andere Kanoniere kamen mit leichten Verletzungen davon.
Die amerikanischen   Menschenrauber Eine Frau entführt, Louisville  (Centucky). Die Gattin des Vize- \ Präsidenten eines großen industriellen Nnternch- ! mens in Louisville  (Centucky) wurde am ! Mittwoch von einem mit einem Revolver bewaff­neten Menschenräuber entführt. Der Verbrecher hatte zuvor das Dienstmädchen gefesselt > und geknebelt und dann auf die Frau ein­geschlagen, so daß sie blutete. Die kleineToch-
Bier Flieger in der Wüste oermitzt London  . Nach einer Reutermeldung aus Bag­ dad   hat man die größten Befürchtungen um das Schicksal von vier Fliegern, einen Engländer und d r e i I n d e r, die mit ihren drei Flug­zeugen in der Wüste zwischen Bagdad   und Basra  gelandet sein dürften und wahrscheinlich seit Montag vormittag keineNahrungs- mittel und kein Wasser mehr haben. Zwangiz britische Flugzeuge nehmen jetzt an den Nachfor­schungen teil, darunter sechs, die ausdrücklich zu diesem Zweck aus dem 800 Kiwmeter entfernt liegenden Mossul gekommen sind. Die verschollenen Flugzeuge befanden sich mit einem vierten, das in Baska angekommen ist, auf einem Uebungs- flug von Indien   nach England. Die vermißten Flieger sind inzwischen nach einer späteren Meldung in der Wüste an der Grenze vom Jrrak und Redsohd, 350 Kilometer südwestlich von Basra  , von britischen Militärflug­zeugen aufgefunden worden.
Luxus gestattet. Die Antivolkstribunen des Dritten Reichs predigen den Beherrschten spar­tanische Einfachheit, geben aber selber so viel für Repräsentation" und privaten Luxus aus, daß mit der Zeit auch dies der Langmut des Volkes- ein Ende machen wird. Unüberbietbar aber der Zynismus, mit dem die regierenden Nazi nun schon selber zugeben, daß sie an luxuriöser Le­bensentfaltung nichts auszusetzen haben, sofern sich diese eben nur bei den b e a m t e t e n Ober­nazis zeigt. Da wurde jetzt in B r e s l a u der Oberbürgermeister davongejagt und ein neuer installiert. Bei der Einführung des neuen Man­nes hielt der bekannte schlesische Gauleiter Brück­ner eine Rede, in der nach dein offiziellen, in der Breslauer Nazipresse veröffentlichten Be­richte auch folgende Stelle vorkam.Die luxuriöse Durchführung der Dr. Rabitzki (das ist der davongejagte Oberbürgermeister) zur Verfügung gestelllen Dienstwohnung hätte noch nichtdie Abberufung gerecht­fertigt, sondern erst die Tatsache, daß er das Vertrauen der politischen Dienststellen der Be- wegung nicht mehr besaß..." Woraus unzwei­deutig hervorgeht, daß den großen Nazi-Herren Luxus durchaus erlaubt ist und daß keiner von diesen sich um das Vertrauen seiner Gottsöber- sten bringt, wenn er ein luxuriöses Leben führt. Auch eine Nachfrage danach, woher solch ein Nazi-Stadtoberhaupt die M i t t e I zurluxuriö- sen Durchführung" der Dienstwohnung nimmt, gibt es amtlicherseits in Nazideutschland anschei- nevd.nicht,.ohzwqx doch die Hjtler seinerzeit an- geblich ausgezogen sind,, um dem Luxus und der Äotrüptioti den Garaus zu machen. Auch das scheint uns ein nicht zu unterschätzender Beitrag zur Charakteristik der fest dem Frühjahr 1933 in Deutschland   angeblich ausgebrochenen wahren und reinenBolksherrschast" zutsein. In Bres- lau wie in allen Großstädten des Reiches hun­gern Millionen Menschen. Authentische Berichte melden, daß die deutschen Frauen wieder Schlan­gen vor den Lebensmittelgeschäften stehen und daß sie einander in den deutschen Städten Mar- garineschlachten liefern so wie einst in dergro­ßen Zeit". Das hindert aber die Herren der grö­ßeren Zeit nicht, Luxus in den eigenen Reihen zu dulden. Und nun treiben sie ihren Zynismus eben schon so west, daß sie das in ihren Zeitun» gen schamlos zugeben. Auch das wird seine Kon­sequenzen haben.- Ein 104jührigrr Zeremonienmeister. Herzog Borea Olmo, Präfekt des italienischen Königs- Palais und des Königs Oberster Zeremonienmei­ster, feierte am Donnerstag seinen 104. Geburts­tag. Er ist am 11. Oktober 1831 in Genua   ge­boren und steht bereits seit 62 Jahren im Dienste des königlichen Hofes. Panik im Zirkus. Als am Mittwoch abends in Kattowitz   nach Schluß der letzten Vorstellung des Zirkus Sianievicz die Zuschauer zu den Aus­gängen drängten, brach ein Teil der Tribüne zu­sammen. Unter der Menge entstand eine Panik. Polizeibeamte, Zirkusangestellte und mehrere be­herzte Zuschauer konnten die Ruhe nach einiger Zeit wieder Herstellen. Da die Tribüne nur etwa anderthalb Meter hoch war, verlief das Einsturz­unglück verhältnismäßig glimpflich. Bei dem furchtbaren Gedränge der Zuschauer wurden zwei Mädchen schwer verletzt und mußten ins Kranken­haus geschafft werden. Zahlreiche Personen erlit­ten leichtere Verletzungen. Die Völker der Sowjetunion  . Die sowjet­russische Akademie der Wissenschaften hat ein neues Verzeichnis der Völker der Sowjetunion   ausge- orbeitet, durch das das Verzeichnis aus dem Jahre 1927 verbessert wird. Rack den vorläufigen An­gaben bewohnen das Gebiet der Sowjetunion  gegenwärtig 159 Völker. Erfolge russischer Eisbrecher. Der russische EisbrecherRusanow"^meldet radiotelegraphisch, daß er drei Holz verfrachtende Dampfer aus dem Eise bef.reit hat, so daß diese jetzt ihre Häfen anlaufen können. Die Teilnehmer der Expedition des russischen EisbrechersLidtke", der den bisher unbekannten Weg von W l a d i- wostok an die murm,anische Küste zurückgclegt hat, sind in Moskau   eingetroffen. Der Expeditionsleiter Duplickij erklärt, überzeugt zu sein, daß für die Fahrt durch das Eismeer die
Der Entdecker eine» Serums gegen das Gelbe Fieber
Der^französische Arzt Dr. Laigret hat ein Serum gegen das Gelbe Fieber gefun­den, das bekanntlich weite Landstriche in den Tropen fast unbewohnbar macht. Das Serum, läßt sich ohne Schwierigkeiten herstellen und lange Zeit aufbewahren, ohne seine Wirk­samkeit zu verlieren.
Kampftaktik gegen das Eis angewcndet i werden müsse und es unmöglich sei, sich denj Meeresströmungen zu überlassen. Rur auf dieses Weise konnte der EisbrecherLidtke" seinen Er-i folg erzielen. Gestrandet. Der englische DampferH al-! dera", der 16.113 Tonnen groß und mit Fahr-i gästen und Fracht von London   nach Bombay umer- Wegs ist, strandete am Mittwoch infolge Nebels im Suezkanal. Das Festlaufen des Schiffes rief! zeitweilig eine Versperrung der wichtigen Wasser-i straße hervor. Mehrere Schleppdampfer konnten! jedoch nach einiger Zeit das Schiff wieder flottmachen, das darauf seine Reise fortsetzte. Eisenbahnzug stürzt in den Fluß. In der Nähe! von Guttenberg im Staate Iowa  (USA  ) ent-j gleistte ein Eisenbahnzug auf iener Brücke und. stürzte in den Fluß. Die Lokomotive explodierte, der Lokomotivführer, der Heizer und. drei Fahr­gäste fanden den Tod. Aus den zertrümmerten drei Bahnwagen wurdest zahlreiche Verletzte ge­borgen. Am Abend vor der Scheidung. Der 27jährige i Bäckermeister Schwab aus Ottowitz, wohnhaft in i Fischern, der mit feiner Frau in Scheidung lebt, war i am Mittwoch am Bezirksgerichte in Karlsbad   in der! Scheidungsangelegenheit borgeladen: Am Abend­süchte er sein« Frau im Hause ihrer Eltern in Dall-l Witz auf und versetzte ihr ohne vorhergegangenen! Wortwechsel plötzlich drei Messerstiche. Nachdem. Schwab einen mißlungenen Selbstmordversuch be­gangen hatte, stellte er sich selbst der Polizei. Die Frau wurde schwer verletzt ins Karlsbader Kranken­haus«ingeliefext. Deutsche   und tschechische Werkstudentenschaft gegen Erhöhung der Kollegiengrlder. Mittwoch, den! 10. Oktober, sprachen beim Ministerium für Schul-1 wesen und Volkskultur di« Vertreter des Gewerk-! schriftlichen Studentenverbandes(Deutsche Hochschul-s gewerkschaft, Deutsch« Fach» und Mittelschulgewerk­schaft und tschechische Studentengewerkschaften) in' der Frage der geplanten Erhöhung der Kollegien-j gelder an den Hoch- und Mittelschüler vor, die auf Grund der Zeitungsnachrichten unter der mittellose»: Studentenschaft begreifliche Erregung hevorgerufen hat. Die Studentenvertreter wurden von Oberrat' Hradzil.und Ministerialrat Dr. Maule empfangen.; Sie wiesen daraus hin. daß durch die geplanten Maßnahmen der Schulgelderhöhung und der Be-, schränkung der Schulgeldbefreiung auf 25 Prozent vor allem die mittellosen Studenten getroffen wür­den, was einem sozialen numerus clausus gleich­käme. In der Antwott betonten die Bertteter des Schulministeriums, daß die Nachrichten der Presse vorzeitig seien, daß aber über diese Anttäge an den- zuständigen Stellen verhandelt werde. Es stehe da­her heute noch nicht fest, in welcher Form und in welchem Maße dje erwähnten Erhöhungen und Be­schränkungen durchgeführt werden. Da diese Aus­führungen die geäußetten Befürchtungen bis auf die zeitliche Hinausschiebung voll bestätigen, hat der Gewerkschaftliche Studentenverba/id beschlossen, Wei«! tere Schritte zu ergreifen und nichts unversucht zu lassen, um die Durchführung dieser unsozialen Maß­nahmen zu verhüten. Wahrscheinliches Wetter von heute: Wechselnde,! zeitweise noch stärkere Bewölkung, ohne wesentliches Regen. In den böhmischen Ländern etwas wär­mer, abstauender Westwind. Im Karpathengebiete Temperaturen ohne wesentliche Aenderungen, frischer Nordwestwind. Wetteraussichten für Samstag: Andauern des herrschenden Witte­rungscharakters.
Vom Rundfunk Empfehlenswerte* aus den Programmen: Samstag: Prag  , Sender L.: 10.08: Deutsche Nachrichten, 10.50: Frauenfunk, 11.00: Schallplatte», 16.40: Rundfunk für die reifere Jugend. 17.05: Lieder rus­sischer Komponisten, 18.05: Deutsche   Sendung: Ju­gend, Hörspiel, 18.55: Deutsche Presse, 19.10: Blas­orchesterkonzert, 22.15: Tonfilme auf Schallplatte». Sender S.: 14.30: Schallplatte», 15.00: Deutsche  Sendung: Konzert, 15.30: Dr. Maras: Kulturrelicf. Brünn   17.50: Deutsche   Sendung: Liederstunde, 20.30: Walzerkönig. Preßburg   16.40: Kinder­vorstellung, 21.15:'Orchesterkonzert. Kascha» 12.35: Konzert.
Die Freie Schulzeitung, das Organ des Deutschen   Lehrerbundes und des deutschen Lan­deslehrervereines in Böhmen  , begeht in diesem ter des Ehepaares war Zeugin der Untat. Monat ihre 60-Jahrfeier. Das Blatt ist aus die- Im Hause wurde ein Erpressungsbrief scm Grund in verstärktem Umfang erschienen und! gefunden, den der Täter zurückgelassen hatte. Die enthält außer den laufenden Lehrerangelegen- Polizei hat aber die Veröffentlichung des Jn- heiten eine Reihe besonderer wertvoller Beiträge. Halles nicht freigegeben.