Seite 4

Freitag, 19. Oktober 1934

Nr. 245

Sudetendeutsche Helmatfront Sudetendeutscher Heimatbund Die Henleinleute wehren sich verzweifelt gegen den Vorwurf, mit den Propagandaleuten Goebbels in Verbindung zu stehen. An der Grenze soll bekanntlich der Hitlerismus aufhö­ren. Diese Behauptung sagt sich leicht, aber sie glaubt sich schwer, wenn man gewisse Vorgänge beobachtet. DerDresdner Anzeiger" veröffent­lichte vor einiger Zeit einen Aufruf des Dresdner Sektion desS udetendeutschenHei- m a t b u n d e s" mit der Aufforderung, daß alle Sudetendeutschen, die in Deutschland leben, sich zu dieser Organisation melden mögen. Durch die Zusammenfassung in dieser Organisation sollen siesich zur moralischen Stärkung ihrer Brüder in den sudetendeutschen Provinzen und zum Kampfe um die Rasse und deutsche Kultur" ver­einigen... Auch andere Dinge werden bekannt, welche die Mentalität unserer Henleinleute recht eigenartig beleuchten. Da erscheint in Hitler- Deutschland unter Kontrolle und Zensur des Ber­ liner Propaganda-Ministeriums das offizielle Organ, desSudetendeutschen Heimatbundes". Es stimmt Lobgesänge an über die SHF, daß sich die Funktionäre des Herrn Henlein geschmei­chelt fühlen können. Bemerkenswert ist, wie das Organ selbst über die wichtigsten Vorgänge in der SHF unterrichtet ist. Durch wen? Vielleicht durch Herrn Krebs, der jetzt in Berlin lebt? Dort ist er Organisator in einem Ministerium und bewohnt im Tiergartenviertel eine Villen­wohnung, die recht luxuriös eingerichtet ist. Hen­ lein hat die Flucht des Krebs als schimpflich be­zeichnet. Aber auch Herr Krebs bezeichnete sei­nerseits die Flucht P e t e r m i ch l s als Laus­büberei. Das schloß nicht aus, daß Herrn Krebs dieselbe Lausbüberei zu hohen Ehren in Hitler- Deutschland verhalf. .Herr Dr. Viererbl, der bei Herrn Krxbs gnädige Aufnahme fand, hatte nach seinerhel­denhaften Abreise" bald Gelegenheit, die Phra­seologie des Reichspropagandä-Mtnisteriums ge­nügend zu studieren und auszuwerten, er wurde zum Reichspropagandaleit.erdes Sudetendeutschen Heimatbun­des ernannt. Selbstverständlich wird der Herr von den reichsdeutschen Stellen entsprechend ent­schädigt. Zu dem Kleeblatt der Unentwegten, der Märtyrer", die sich scheuten, für ihre Taten ein­zustehen, gehört ferner Herr BrunoBrück- n e r, der heute zu den Führern des Sudeten­deutschen Heimatbundes zählt. Wir wären un- vollständig, wenn wir nicht auch des Herrn Ziegler gedenken würden, der einst als Funk­tionär der DNSAP in Reichenberg das große Wort führte. Herr Ziegler war einer der Macher beim Gewerkschaftsverband deutscher Arbeiter. Die braune Bewegung hat keinen Wert darauf gelegt, daß die Kunde von den Differenzen mit der Kasse des Verbandes in"ällzuweite Kreise drang. Weil ein Schutzgesetzverfahren gegen ihn eingeleitet wurde, das ihm unter Umständen eine Strafe von einigen Wochen hätte einbringen kön­nen, schmückte er sich mit dem Ruhmeskranz des politisch Verfolgten,emigrierte" nach Deutsch­ land und landete nach verschiedenen Gastspielen in Dresden , wo er Anschluß an einflußreiche na­tionalsozialistische Kreise fand unv in ein hohes Amt, das eines Führers des Sudetendeutschen Heimatbundes, steigen konnte. Man soll sogar so zartfühlend gewesen sein, Herrn Ziegler nicht nach seinen früheren Kassenmanipulationen zu fragen. Mit all diesen Herren bas H e n l e i n natürlichnichts zu tun", außer daß ihre Mit­streiter und GefolgDleute jetzt die seinen sind... Haftsrund: Gesinnung Hans Gastgeb, der Sekretär des Askö, ist vor kurzem verhaftet worden. Da man ihm gar nichts nachweisen konnte, wurde er für drei Monate nach Wöllersdorf geschickt. Die schriftliche Begründung dafür lautete wörtlich: Seine sozialistische Gesinnung ist allge­mein bekannt." Das ist die ganze Begründung dafür, warum man einen österreichischen Staatsbürger für drei Monate in Haft schickt! Kongreß der Sozialdemokratischen Partei Alt-Rumäniens. Anfang Oktober tagte in Buka­ rest der Kongreß der Soz. Partei Rumäniens , und zwar des alten Königreichs. Auf diesem Kongreß waren nur die Ortsgruppen Alt- Rumäniens vertreten. Der Bericht des General­sekretärs der Partei, des Gen. Dr. Lothar Ra­dar ea n u, zeigte, daß in den Parteigruppen reges"Leben herrscht. Die rege Diskussion, die sich dem Bericht anschloß, ergab, daß man sich in den einzelnen Ortsgruppen intensiv mit den Problemen der Partei beschäftigt. Während der Kongreß tagte, erschien eine Delegation der kom­ munistischen Arbeitsliga(die kommunistische Par­tei ist verboten und existiert in der Illegalität), die vom Kongreß gehört werden und über die Ein­heitsfront verhandeln wollte. Die Delegation wurde von einer vom Kongreß gewählten Kom­mission empfangen. Der Kongreß beschloß be­treffs der Einheitsfront nur mit Beauftragten der K- P aber nicht mit Vertretern der Unter­organisationen zu verhandeln. Des Iveiteren wurde beschlossen, in Zukunft bei der Werbung für die Ziele der Partei mehr Gewicht auf die proletarisierten Intellektuellen und Kleinbürger zu legen. Gen. Radaceanu teilte mit, daß in Kürze ein Kongreß von Zentral-Rumänien einberufen wird, der der Partei ein neues Brogramm geben wird.

Wilderer Der schletzeade Ungarisch-Hradisch. Der 36jährige Heger Martin C e s e k aus Rusava, der im Revier des Dr. Josef Jokl aus Brünn beschäftigt ist, machte am Donnerstag um 10 Uhr vormittags im Walde unweit der Gemeinde Loukov einen Rundgang. Plötzlich hörte er aus dem nahen sogenannten Kupywald einen Schuß. Er eilte gleich zu der Stelle, wo der Schuß gefallen war, und traf dort einen Wilddieb, den er aufforderte, die Hände hoch zu heben. Der Wilddieb riß aber die Büchse von der Schulter und wollte nach dem He­ger schießen. Dieser kam ihm jedoch zuvor und' schoß früher. Der Wilddieb sank nach dem Schuß sofort zu Boden und blieb tot liegen. Cesak meldete den Vorfall sofort der Gen- darmerie.

Tagcsnculghdtcn 55.000 Obdachlos« Manila . Nach amtlichen statistischen Daten sind bei" dem Taifun 41 Personen ums Leben gekommen' 55.000 obdachlos aeworden. Der Schaden wird auf zwei Millionen Dollar geschätzt.

Der Schutz durchs Fenster durch den, wie wir in der Mittwochausgabe unseres Blattes berichteten, in H a l b e h a u p t bei Nie­ mes der dreißigjährige Landwirt Franz Zim­mermann getötet wurde, hat nun restlose Auf­klärung gefunden. Der Gendarmerie gelang es, durch rastlose Arbeit seit dem Mord, festzustellen, daß der bei dem Getöteten beschäftigte Kutscher Johann Papes der Frau Zimmermann eifrig nachstelltc und so kam inan zu dem Ergebnis, daß vor allein dieser Mann ein Interesse an dem Tode des Bauern haben konnte. Papes wurde nach die­sen Feststellungen von der Gendarmerie einver­nommen und gab nach kurzem Verhör die Tat ohne weiteres zu. Er hoffte, nach dem Tode Zim­mermanns dessen Frau und mit ihr wohl auch den Bauernhof zu erhalten. Da er bei der Einver­nahme die Frau beschuldigte, daß sie von der Mordabsicht gewußt habe und mit dem Anschlag einverstanden gewesen sei, wurde Frau Zimmer­mann gleichseitig mit Papes verhaftet und dem Kreisgericht in Böhm.-Leipa überstellt.

Ein gesalzener Zahlungsauftrag für das Reichenberger Elektrizitätswerk. Rriistenberg. Die Fmanzbezirksdirektion ln Reichenberg vermittelte dem Elektrizitätswerk Reichenberg einen Zahlungsauftrag in Höhe von 8,294.641, in dem die staatliche Gebühr für die seit 1918 auf der Straßenbahn verkauften Gepäckskarten im Betrage von 480.901, die Verzugszinsen von 210.501 Kc und eine Gefälls­strafe im Betrage von 7.6 Millionen KL ent­halten sind. Die Karten für die Personenbeförderung und auch die Gepäckskarten waren seit Bestehen der Straßenbahn ohne staatlichen Gebührenzufchlag. Laut dem Zahlungsauftrag soll nun für jede seit dem Umsturz verkaufte Gepäckskarte eine staatliche Gebühr von 40 Hellern entrichtet werden. Diese Aufforderung stützt sich auf«in Erkenntnis des Obersten Berwaltungsgerichtes, laut welchem un­ter Berufung auf eine Bestimmung der Gebühren­novelle von 1862 die Befreiung von Gepäcks­stücken auf der elektrischen Straßenbahn der in Frage stehenden Gebühr unterliegt, wenn die Be­förderung gegen ein Entgelt durchgeführt wird. Gegen diesen Zahlungsauftrag wurde die Be­schwerde bei der Finanzlandesdirektion einge­bracht, welche jedoch abgewiesen wurde. Der Rei- chcnberger Stadtrat brachte dagegen die Be­schwerdean das Oberste Berwaltungsgericht ein.

Der Film versank in den Wellen... Paris . Das Havas-Büro berichtet aus Washington , daß ein amerikanisches Wasserflugzeug dem DampferWashing­ ton " entgegengeflogen war, um von Bord dieses Ozeandampfers den Film zu übernehmen, der in Marseille am Tage des Attentates ge­dreht worden ist, kurz vor seiner Landung auf dem Atlantik, unweit dieses Dampfers, a b st L r z t e. Hiebei fand eine Person den Tod, drei weitere konnten rechtzeitig gerettet werden. Der Film versank in den Wellen.

Sowjetrußland beimRoten Kreuz" Tokio . Der Vollzugsausschuß der XV. In­ternationalen Konferenz des Roten Kreuzes stimmte einmütig der Aufnahme Sowjetrußlands in die internationale Ov>»'"ation des Roten Kreuzes zu. Diese Entscheidung-wurde sofort dem sowjetrussischen Delegierten Rakowskij bekannt­gegeben.

Furchtbarer Zyklo» Athen. (Reuter.) In der Nacht auf Don­nerstag verwüstete ein heftiger Zyklon die Bucht bei der Stadt Astakos am Jonischen Meer. Die sonen ums Leben. Ungefähr 20 Personen wur- fast vollkommen vernicht ei?" In den Trüm­mer« der eingestürzten Häuser kamen fünf Per-

ersehossen Heger verhaftet Die Gendarmerie begab sich sofort an die Stelle, wo sie die Leiche des Wilddiebes neben einem erschossenen Damhirsche liegend vorfand, dessen Kopf er mit einer Hand umfaßte. Erst eine gründliche Prüfung der Flinte des Wilddiebes bestätigte die Aussage des Hegers. Der Gewehrriemen war nämlich von Schrot durchschossen, was davon zeugte, daß der Wilddieb das Gewehr angeschlagen hatte, als er erschossen wurde. Der Wilderer, in dem Alois Chudärek aus Ratibor bei Bsetin sichergestellt wurde, wurde direkt ins Herz getroffen, wo 43 Schrotkörner gefunden wurden. Der Heger wurde von der Gendarmerie in die Gerichtshaft einge­liefert.

sonen ums Jeben.' Ungefähr 20 Personen wur­den verletzt. Ein griechisches Kriegsschiff ist aus­gelaufen, um der von dem Zyklon heimgesuchten Bevölkerung Hilfe zu leisten.

LSdNcher Anfall in de» Skoda-Werken Donnerstag vormittags stürzte der verhei­ratete 38jährige Schlosser Josef R ä d l aus Pil­ sen bei Ausbesserungsarbeiten an einem Trocken­ofen in der sogenannten Sandvorbereitung in den Skoda -Werken aus einer Höhe von 3*4 Metern ab und verletzte sich hiebei so schwer das Genick und Kleingehirn, daß er auf der Stelle verschied.

Christlich "-autoritärer Kurs gegen die Blinden. Wie manchem unserer Leser bekannt sein dürste, hat es in Oesterreich , hauptsächlich aber in Wien , mehrere Blindenfürsorgevereine gegeben. Diese Vereine, durchwegs Selbsthilfe­organisationen, wurden jahrzehntelang von Blinden geleitet und haben in der mustergültig­sten Weise ihre segensreiche Tätigkeit ausgeübt, eine Tatsache, welche jederzeit von Hunderten von Blinden gern bestätigt werden wird. Die vaterländische Front hat nun diese Verbände un­ter Anwendung brutalster Mittel aufgelöst und die einzelnen Blinden mit den schärfsten Drohungen in einen sogenannten vaterländischen Blindenverband hineingezwungen. Das Vermögen der Vereine wurde gewaltsam beschlagnahmt, langjährige blinde Funktionäre und ebensolche Angestellte wurden einfach auf die Straße gewor­fen und an deren Stelle Protektionskinder der vaterländischen Front gesetzt, die in der Blin­denfürsorge nicht die geringste Erfahrung besit­zen. Ja, man scheute nicht einmal davor zurück, sich gelegentlich brachialer Polizeigewalt gegen blinde Vereinsfunktionäre zu bedienen! Alle diese Ungeheuerlichkeiten müssen der österreichi­schen Bevölkerung, die bisher durch freiwillige Spenden das Blindenhilfswerk gefördert hat, zur Kenntnis gebracht werden, damit sich die Spen­der in Hinkunft danach richten, denn man muß wissen, wen und was man unterstützt! Wieder ein Nelson-Opfer gesunden. Im Nelsonrevier V, dessen WiedergewAtigung gegen­wärtig durchgeführt wird, ist die Leiche des 29jäh- rigen JosefDrechslerausOssek gefun­den worden, der der verunglückten Mannschaft als Häuer angehörte. Er war verheiratet und Vater eines Kindes. Es befinden sich nunmehr noch 102 tote Bergleute in der Grube. Ei» Geschenk für Karlsbad . Die Stadt Karlsbad erhielt von Ingenieur Mrt. Towry der Jnsolitwerke in New-Amsterdam ein kom­plettes Golfklubhaus zum Geschenk. Mr. Towry war heuer zum Kurgebrauch in Karlsbad und versprach, für den neuen großen Golfplatz Karlsbads der Stadt ein Klubhaus zu schenken. Das Haus wurde von den finnische^ Werken dieses Konzerns geliefert und liegt zur Zeit bereits im Hamburger Hafen . Dieses Klub­haus wird eine Länge von.22 Metern haben und neben einer großen Veranda, eine Halle, Duschen, Bäder sowie eine Wohnung mit zwei Zimmern besitzen. Die Stadtgemeinde muß nur den ge­mauerten Untergrund für das Haus beistellen. Angesichts der schwierigen finanziellen Lage Karls­bads ist dieses hochherzige Geschenk des ameri­ kanischen Kurgastes hochwillkommen. Saeco und Banzetti sind seinerzeit auf ame­ rikanische Mordbeschuldigung von Deutschland ausgeliefert und vor sieben Jahren h i n ge­recht e t worden, obgleich sie bis zuletzt ihre Un­schuld beteuerten und das Belastungsmaterial auf das schwerste erschüttert war. Nun hat einer der Verteidiger Saccos und Vanzettis,' Herbert B. Ehrmann, ein BuchThe Untried case"(Der nicht geklärte Fällst veröffentlicht, das den Justizmord an den beiden Italienern er­weist, denen die Nachprüfung des Todesurteils durch eine zweite Instanz oder neue Verhandlung versagt worden ist. Ein Soldat in einer Ziegelei verschüttet. In der Franck-Ziegelei hinter Böhmisch-Budiveis luden zwei, Soldaten des Artillerieregimentes Nr. 5 aus Böhm.-Budweis auf einen Wagen Lehm auf, als plötzlich eine mächtige Lehmschichte abrutschte und die beiden Soldaten verschüttete. Durch den verursachten Lärm wurden die Pferde

Ziehung der Klassenlotterie (Unverbindlich.) Prag . Bei der Donnerstag-Ziehung der V. Klaffe der 31. tschechoslowakischen Klaffenlotterie wurden nachfolgende Gewinne gezogen: 100.000 Kc: 95977. 70.000 KO: 98407.. 40.000 KO: 35295. 20.000 KO: 87268 50309 41557. 10.000 KO: 4314 44482 76655 45623 14173 64903. 5.000 KO: 24290 88803 12930 78792 21187 20274 88096 45767 9487 102813 89883 20863 86090 65433 4626. 2.000 KO: 100095 29411 25436 47666 53464 53627 21052 13293 40955 38312 53655 59276 54288 54329 86852 43161 35435 23064 39994 49704 42500 103900 57121 73669 80490 68657 67008 80034 4394 53577 42284 38108 23027 12622 24466 84007 69893 11190 33478 67602 82405 76229 29859 98695 51537 78807 82103 72191 32729 87640 71097 52425 36733 86822 51841 102027 56656 81902 104195 64182 100585 87993 43886 2285 103927 16022 5477 45319 39044 19744. 1.200: 61822 68610 30008 101741 57771 81810 54942 13805 29011 85357 86573 73016 58556 51583 91828 95700 27041 79890 49402 17791 4645 80469 1039 99759 38067 69848 25022 31903 80390 17151 58837 102232 38144 28088 105698 22854 97821 54737 66914 43359 68812 40822 97462 15465 102682 86258 72801 31416 51428 39712 12286 15995 44510 3951 13810 57595 75021 85596 42596 64592 102629 30850 39807 12342 59710 40168 79474 97486 76810 31969 64290 47619 39265 35272 101497 9438 48323 34281 38970 92411 77035 97998 65789 60387 66618 41295.7242 10284 18701 9791 3188 74474 51006 70324 85361 61666 29753 33440 104122 56108 92272 12650 91227 13593 24369 47617 66880 58789 27350 84373 65721 80511 12483 64208 104601 71046 84183 93902 107725 5984 39056 85402 6783 78567 31391 89144 84469 85322 ,90806 13666 61340 39596 23400 78508 75420 24837 99145 13154 89942.

scheu und galoppierten davon, was dem Soldaten Thuye das Leben rettete, der an der Pferdeleine, die er sich vorher um den Körper gebunden hatte, aus dem Lehm herausgezogen wurde. Es gelang ihm, die Pferde zum Stehen zu bringen und Sol­daten und Feuerwehr zu alarmieren, deren ge­meinsamen Bemühungen es bald gelang, den Kameraden Thues, den Soldaten Lohberger eben­falls zu befreien. Lohberger war aber b e- reits tot. An der Unfallstelle hat sich eine militärische Untersuchungskommission eingefunden. Eine Schwachsinnige zu vier Jahren Kerker verurteilt. Vor dem Schwurgerichte in U z h o- rod hatte sich die 39jährige schwachsinnige Anna Dohanincova aus Abranka-Kusnice im Bezirke Svalava wegen des Verbrechens der Brand­stiftung zu verantworten. Sie wohnte> in einem Hause mit der Familie ihres Bruders An­drej. Wegen Familienzwistigkeiten legte sie am 7. Juli das Haus in Brand, in welchem ihr Bru­der mit seiner Frau und drei Kindern schlief. Alle konnten sich nur mit Mühe aus den Flammen ret­ten. Die Angeklagte war zum Teil geständig und wurde auch durch Aussagen der Zeugen überwie­sen, die in ihren Aussagen das unerfreuliche Leben in den ruthenischen Familien schilderten. Die Gc- richtsärzte erkannten die Dohanincova für ver­antwortlich an, obzwar ihr Gei- steshorizont beschränkt ist. Nach kurzer Verhandlung wurde die Angeklagte zu vier Jahren Kerker verurteilt. Gegen das Urteil wurde Berufung eingelegt. Betrug in fürstliche» Diensten. Der General­direktor des schlesischen Magnaten, Fürsten Pletz, Franz Trenzak in Kattowitz , wurde ver­haftet. Er wird beschuldigt, Großgrundbesitze ver­kauft zu haben, die vom Gericht beschlagnahmt worden waren, und einige Gläubiger auf Kosten der polnischen Staatskasse bevorzugt zu haben. Nach Schätzungen der Zeitungen beläuft sich der durch Trenzak im vorigen Monat der polnischen Staatskaffe zugefügte Schaden auf eine halbe Million Zloty. Aus Seenot gerettet. Der britische Minen­kreuzerAdventure", der Funkbefehl erhalten hatte, dem in Seenot befindlichen Bergungs­dampferT a i k o o" zu Hilfe zu eilen, hat die Taikoo" am Mittwoch früh erreicht. Das Kriegs­schiff bringt nun den großen Bergungsdampfer nach Tourane in Französisch-Jndochina. An Bord derTaikoo" befinden sich sechs britische und neunzig chinesische Staatsangehörige. Ei« Oberstleutnant erschießt seine Fran. In Budapest hat der Oberstleutnant K o m j a t h y im Verlaufe eines Familienstreites, seine 48 Jahre alte Frau erschossen. Nach den Aussagen des Oberstleutnants war dieser von seiner Frau mit einem Revolver bedroht worden. Er habe darauf in größter Erregung seinen Revolver gegen seine Frau gerichtet und sie erschaffen. Die Kugel traf di« Frau ist di« Stirn und hatte ihren sofortigen Tod zur Folge.

Vom Rundfunk Empfehlenswertes aus»en Programmen« - Samstag: Prag , Sender L.: 6.15: Gymnastik, 12.10: Unterhaltungsmusik, 16.40: Rundfunk für die rei­fere Jugend, 17.05: Schubertlieder, 18.05: Deutsche Sendung: Jugendstunde, 19.25: Konzert des Pra­ ger Mandolinenquartettes, 22.15: Schallplatten- Tanzmusik. Sender S.: 14.30: Volkslieder aus der Ukraine , 15: Deutsche Sendung: Zipser Kunst- und Volkslieder, 15.50: Deutsche Preffe. Brünn , 17.05: Dvorak : Serenade für Streichinstrumente, 17.50: Deutsche Sendung: Aus Bizets Oper: Dja- mileh. Mähr. Ostrau, 18: Zither-Trio. Preß bürg, 20.20: Operette aus dem Studio.