*.3*Sonntag, 21. Oktober 1934Seite SBetrugBei der„Blauen Lotterie"Zweigstelle Mariaschein auSge-hobenAussig. I» Mariaschein bei Teplitz-Gchönau wurde von der Gendarmerie eine Zweigstelle der sogenannten„Blauen Lotterie" festgestellt, die ihre Zentrale in Wien hat und die nachdem Umsturz auf dem Gebiete der Tschechoslowakei»erboten wurde. Die Filiale entfaltete ihre Tätigkeit nicht nur im Teplitzer, sondern auch imDurer und im Aussigcr Bezirk, wo sie überall ihreVertreter hatte. Sie zahlte aber nur kleinereGewinne aus, während sie die größeren ihrenKlienten verheimlichte und für sich behielt. Einerder so Betrogenen, dessen Nummer 800 XL gewonnen hatte, die ihm der Inhaber der Filiale«nszuzahlen sich weigerte, hat nun den Fall derGendarmerie angezeigt.Ziehung der MassenlottertelU»verbindlich)Prag. Bei der Samstag-Ziehung der 8. Klasseder tschechoslowakischen Klaffenlotterie wurden fol-dende Gewinne gezogen:10.000 K£ 1045 96155 34395 2585 68304.5000 K6 79824 8620 22028 82670 12134 4116486311 51513 69638 90686 23266 46880 1487380902 76057 87915 13171 78007 85507 75989 6225094264 44375 100633 75142 81797 3783 19737.2000 KB 105709 46939 52006 104020 5135061314 62420 6517 40338 42549 100335 8101435337 76058 174 35085 40792 72673 4359154162 34839 92771 42449 77554 48768 9349965617 44672 9611 6817 69481 100492 56764 1167255139 103006 17317 75730 68452 67419 10763549358 9901 13040 33169 44832 28700 41946 634295541 94137 98120 82685 11441 91092 56394105361 12418.1200 K6 37955 72690 25905 39796 40173 6761836269 54414 49292 63719 13846 70111 8227339726 35418 47441 90945 17305 57401 6094456807 51446 7810 12297 65006 45689 33413 9077656155 92693 31988 18415 27512 5336 16007100981 80624 34079 24066 43254 22055 8281566242 28864 83647 23939 32909 81402 10156366526 104766 33935 52769 81094 15894 10334071983 11577 61182 29529 14720 2675 20911 5783726424 103713 23001 77709 39448 94928 6999137732 94919 99957 39430 47905 63869 2469031955 23163 106577 83029 69398 86918 28188553 54433 104257 21189 6409 57129 86903 1907473802 25672 14 86439 37793 99546 61480 4566548634 104084 41499 104692 43951 74432 554933376 45748 48179 102720 84757 31239 6679983466 85056 81790 43445 94920 32878 52903 602360209.Die„Grundsätze" der Christlichsozialen. Inden»Grundsätzen der deutschen christlichsozialenVollspartei in dec.Tschechoflo!valischen Republik"heisst cS unter III Christlich, Punkt- Sc.'O N.Die Partei bekämpftim Interesse des eigen en Volkstums alleverderblichen volksfremdenEinflüsse, insbesondere eine schädlicheVorherrschaft deS Judentums auf allen Gebieteudes öffentlichen Lebens."Diese zu bekämpfende schädliche Vorherrschaft desJudentums zeigte sich schon aus der nächsten Seiteder Festnummer durch ein halbseitiges auffälliges Inserat des Iudenfirmen Heller u. Co.und«A B C" in Aussig. Auch die IudenfirmenBankhaus Petsche! u. Co., Prag, Löwi u. Strauß,Aussig, u. a. fehlen nicht. Das Geschäft floriertunter der Losung:.Kauft nur bei Christen! Aberholt die Anzeigen für die christliche Presse von denJuden!" Warum auch nicht! Duldsamkeit ist einefromme christliche Tugend und wenn der JudGeld bringt, kann er bis zum Tabernakel Vordringen und bekommt als Quittung ein salbungsvollgesprochenes.Vergelts Gott!".Einer, der 1780 geboren sein will. In derGegend von B a t u m wurde kürzlich ein Bauernamens C h a p a r a ermittelt, von dem behauptetwird, daß er 154 Jahre alt sei. Es wäre dies derältesteMenschder Welt.Vom Prager RundfunkIn der vergangenen Berichtswoche waren diedrogrammäßigen deutschen Sendungen Prags zmngroßen Teile ausgeschaltet, um Raum zu geben fürdie Übertragungen von den verschiedenen Trauerfeierlichkeiten zu Ehren der beiden großen Toten nach demMarseiller Attentat: d«S Königs Alexander l. vonEüdslawien und des Ministers Barthou von Frankreich. In teilweiser Aenderung seines übrigen Programmes nahm auch der deutsche Rundfunk teil andiesem Gedenken-— Univ.-Prof. Dr. Schneeweiß zeichnete in seinem Mittwochbortrage die geschichtliche Entwicklung SüdslawienS und zeigte KönigAlexander als den Führer eines um Freiheit kämpfenden Volkes und als klugen, zielbewußt entschlossenenStaatsmann.— Prorektor Prof. Dr. Gesemannstellte vor seine Hörer der Freitagsendung das BildAlexanders als des einfachen, bedingungslos derPflicht dienenden Soldaten, des Feldkameraden allerKämpfenden, des paffioniertesten Offiziers seinerArmee.-- Auch die von Prof. Dr. E b m am Dienstag vorgetragenen religiösen Lieder(Talisman",.Gebet",.Turmwächterlied") trugen ihren ernstenKlang in den wehen Akkord einer Woche der Trauer.Außerhalb dieses düsteren Rahmens stand Dr.Alfred Albrechts.Wirtschaftliches Relief", daseinen Stillstand der Bautätigkeit verzeichnete,^dringend die Erschließung neuer Absatzgebiete für dieAusfuhr verlangte, auf neue Handelsverträge mitDeutschland und Frankreich hinwies und solche mitOesterreich erhoffte und beklagte, daß die geplanteEntschukduna der Landwirtschaft und der Selbstver-Priester mit Gasmasken...Ein Bild von Luftschutzübungen in Japan.Wahrscheinliche« Wetter: Sonntag: Wechselndbewölkt, vereinzelt aufklärend, in den Niederungenvielfach nebelig, mäßig warm; schwacher, überwie-gend südwestlicher Wind.— Wettervoraussichten für Montag: Fortdauer des ziemlichruhigen Herbstwetters.— Luftdruckverteilung über EuropaSamstag um 14Uhr: Hochdruck: 768 Millimeter von der IberischenHalbinsel über die Alpen bis zu den Karpathen undder Balkanhalbinsel; Tiefdruck: 747 Millimeter südlich von Jslarw, 786 Millimeter Nordkap, 752 Millimeter östlich von der Ukraine.Rumänisches BauernlebenVon Spiridon Popesc«.Diese Schilderung schrieb kein Revolutionär, sondern sie ist das von der Rumänischen Mademie beglaubigte Zeugniseines bürgerlichen Gelehrten.Die Bauern Alt-Rumäniens kennen nichtden Genuß, sich zu waschen, den Körper rein zuhalten. Es gibt Bauern,, die nur Hände und®.e»sicht waschen;. sonst kommt ihr Körper imr.in Bc-tührüng mit bim Wasser' in btzn Windeln üstsschordem Begräbnis. Es gibt Bauern, die iht Hemdeinfetten, damit sie nicht von Ungeziefer und Insekten aufgefressen werden; sie werfen das Hemdnur ab, wenn es schon völlig in Fetzen ist.Die Bauern haben kein menschenwürdigesBett, keine Polster, kein Leintuch. Manchmal habensie eine Decke. Wieviel Krankheitskeime enthältdoch diese Decke, unter der Erwachsene und Kinder, Gesunde und Kranke schlafen! Die Decke wirdnie gelüftet, sieht nie das Licht der Sonne. Siewird erst weggeworfen, wenn sie völlig zerrissen,ein Fetzen ist.Die ganze Familie schläft zusammen in einemRaum, auf einer einzigen Schlafstelle unter dieser einzigen Decke. Der Fußboden der Stube besteht aus bloßer Erde— gekneteter Lehm mitKuhmist—, das Fenster wird nie geöffnet, dasLuftloch des Ofens bleibt sorgsam versperrt, da-mit die liebe Wärme nie entweicht.Die Bauern kennen nicht den Gebrauch desgewöhnlichen Hausrates. Auf ihrem Tisch findetman keine Teller, kein Glas, keine Gabel, nureine einzige Schüssel, aus der die ganze Familieißt, und in die alle zugleich mit den Löffeln hineinfahren.waltungskörper nicht genügend konkretisiert werdenkonnte.In der Arbeitersendung am Mittwoch würdigteAnton Steinberg„Rußlaicks Rückkehr nachEuropa" und knüpfte an das Ereignis des Eintrittsder Sowjetunion in den Völkerbund eine Betrachtungder Vorgeschichte, die zu der Erkenntnis kam, daß nurin der Zusammenarbeit Sowjetrußlands mit denDemokratien des Westens die Garantie des Weltfriedens gegeben ist.— Dr. Wolfgang Brügelinformierte die Hörer Wer die Tätigkeit der Arbeitsgerichte, die als wesentlicher Anwalt der Intereffender Arbeitnehmer zu schätzen find und sich als solchein einer langen Reihe von Urteilssprüchen erwiesenhaben.Am Ende der Woche standen Karl Schmidtsfarbenbetonte Augenblicksbilder miS dem aktuellenGeschehen. Er eröffnete einen Blick in die Hintergründe des Marseiller Attentats, wo verschiedenepolitische Interessen ihre Terrorgruppen verborgenhalten, deren Zentrale in Berlin zu suchen sei. VomVölkerbünde sei zu erhoffen, daß dieser politischenUnterwelt der Garaus gemacht werde- Mit dem ganzen Herzen steht das Proletariat der Welt auf derSeite der im Kampfe unterlegenen RepublikanerSpanien-, dieses Landes mit der eigenartigen sozialen Struktur, die Blasko Ibanez in der.Scholle"meisterhaft gezeichnet hat. In unserer Republik sorgen die Aufmärsche der Henleinftonten für Ab-wechstung. In den privaten Bauernschulen der land-bündlerifchen Jugend seien die Keimzellen dieses getarnten FaseiSmuS zu suchen, der in Böhmisch-Leipasein Programm öffentlich aussprechen will— dessenwahre Absichten aber schon längst bekannt seien.Ernst T b ö n e r.Wenn die Bauern vom Felde kommen, lagernsie sich im Kreise, so wie sie sind, schmutzig, mitungewaschenen Händen, um ein niederes dreibei«niges Tischchen, reißen jeder von der heißen Mamaliga(Maisbrei) ein Stück ab und knetendaraus in der rechten Handfläche einen Knödel»den sie dann in den Mund stecken. Der ganzeSchmutz ihrer Hände wird mitgegessen, mitgekaut. Gibt es Krautfleisch, so fahren alle mitihren Mamaljgaknödeln in der Schüssel so langeherum, bis sie einen Happen Fleisch erwischen, derihren Zähnen und ihrem Geschmack entspricht.Auch die Finger patschen mit im Krautfleisch. DieKinder gar tauchen gleich die ganzen Händchenein.Unwissend, nicht für ein menschliches Lebenerzogen, sind die Bauern erbarmungslos zu ihrenWeibern. Die Frauen werden, schon hochschwanger, ja in den letzten Tagen vor der Geburt, aufsFeld mitgenommen und zu den schwersten Arbeiten mit der Sense verwendet. Erst wenn die Geburtswehen sie befallen haben, entschließt sich dieAermste nach Hause zu gehen. Oft kommt es vor,daß sie keine Zeit mehr dazu hat, und dann gebiert sie im Maisfeld. Gleich wandelnden Sei#*namcn wanken-sie, das. Neugeboren« in de» Falten der Äöcke, nach Hause.Vor aller Augen, vor den Erwachsenen wievor den Kindern, wird in der Stube, in der niedas Fenster geöffnet wird, in der man schläft,- ißt,!kocht, und alles übrige verrichtet, der Wöchnerinein«Lager" bereitet. Das heißt, es wird auf demnackten Boden Streu mitsamt allem Schmutz aus-!gebreitet. Kein Leinwandfehen ist auf diesemStroh. Nie wird es während des Wochenbettes erneuert. Muß man noch hinzufügen, daß dielSterblichkeit der Säuglinge unter diesen Umständen erschreckend hoch ist?In vielen Gegenden leben die Bauern in jHütten, die in demselben Zustand geblieben sind,wie sie ein englischer Reisender, William Mac- lMichael, im vorigen Jahrhundert vorgefunden hat.Diefe Hütten zeigen die ganze Tiefe des Elends!unterm Volk, ein Elend, das schon an sich schreiendist, es um so mehr wird im Vergleich zu dem IPrassertum der oberen Schichten.«Als es dunkelte", erzählt der Engländer,«kehrten wir ineiner Hütte ein, der elendsten, die wir jemals gesehen haben. Eine wahrhafte Troglodytenhöhle.Ein fast unbedeckter Borraum, mit Haustierenvollgepfropft, bildete den Eingang zu dem Kellergelaß, zu dem wir auf drei Stufen hinabstiegen.Hier finden wir zwei Frauen und zwei Kinderzusammengekauert um ein paar brennende Scheüe.Mein Reisegefährte", so schließt der Engländer,«war in Nubien und in Aegypten, ich selbst kanntedie Bauernwohnungen in Finnland, Griechenland\und Sizilien, aber beide mußten wir feststellen: 1noch nie hatten wir eine Nacht verbracht in einemso schändlichen Loch wie in diesem."Und in solch schändlichen Löchern hausen nochheute viele Bauernfamilien im Donautal, ja sogar in den wohlhabenden Gebirgsgegenden. Mannennt sie„Bordej", diese Behausungen.Wie sieht so ein„Bordej" aus? Es ist eindunlles, feuchtes Loch, gewöhnlich zweiteilig,manchmal auch dreiteilig. In dem sogenanntenVorraum, durch den man in die anderen Räumekommt, ist das Vieh untergebracht: die Kuh, das,Kalb, die Schweine, das Geflügel, ein Faß müKraut. Dort, in einem Winkel auf, dem Fußboden,|wird auch das Essen zubereitet. Die Wärme des,Viehs,' das Feuer, auf dem gekocht wird, heizen dieHütte. Den Platz, wo das Feuer gemacht wird,!nennt man Herd. Ueber diesem Herd hängt eineeiserne Kette, an der der Mamaligakessel befestigtist. Der Rauch des Feuers verbreitet sich in derganzen Hütte. Er ist willkommen, bringt er dochWärme. Ein kleiner Teil deS Rauches entweichtdurch ein Loch in der Decke Wer dem Herd. DieserRauch zeigt an, wo die Hütte ist, so wie dasPeristop das Unterseeboot ankündigt.Der Schwindel mitder WinterhilfeAufschlußreiche Ziffern ans dem DrittenReichDem«Neuen Vorwärts" entnehmen tmrfolgende Ausführüngen, die den fascistischenSchwindel mit der Winterhilfe im Reich und überhaupt das„soziale" Gesicht Neudeutschlands entlarven:Folgt man den amtlichen Angaben, so hattedie Winterhilfe 1933 die Aufgabe, 18 MillionenMenschen 26 Wochen hindurch zu unterstützen.An diese 18 Millionen Menschen sind verteilt worden: 140 Millionen Mark in Lebensmitteln, 60Millionen Mark in Kleidung,85 Millionen Mark inBrennstoffen, 30 Millionen Mark in Gebrauchsgegenständen und 5 Millionen Mark in Gutscheinen. Niemand hat also einen Pfennig Bargeldbekommen, niemand kam: also den wahren Geldwert der Waren berechnen. Aber selbst ivenn manannimmt, daß die Gesamtleistung der Winterhilfewirklich 320 Millionen Mark betragen hat,so«gibt daS ans den einzelnen nur eine Leistung, die strge und schreibe 70 Pfennige dieWoche auSgemacht hat.Davon entfielen 28 Pfennige auf Lebensmittel,19 Pfennige auf Heizung, 16 Pfennige auf Bekleidung, 5 Pfennige auf Gutscheine und 2 Pfennige auf Freitische und Lebensmittelpakete.Der allergrößte Teil dieses Geldes ist nichtfreiwillig aufgebracht, sondern zwangsweiseI erpreßt. Er stammt aus den Taschen der A r m e n,i ist Abzug von Lohn, Gehalt oder gar Unter-! stützung. Nur der lleinste Teil, vielleicht einj Zehntel, sind Leistungen der Wohlhabenden.Dazu kommt: Im ersten Jochr der natia-nalsozialistischen Diktatur ist die durchschnittlicheUnter st ützung eines verheirateten Wohl-fahrtserwerbÄosenvon 14 auf 10 Mark wöchentlich gesenktworden. Bier Mark hat man den Erwerbslosengestohlen, 70 Pfennige hat man chnen als Bettelgabe zurückgegeben. Allen Wrigen Unterstützungsempfängern geht es ebenso. Um ein unendliches besser wäre ihre Lage, wenn die Zustände wieder hergestellt würden, wie sie vor' dem Dritten Reich bestanden haben. Am bestenbeweisen das amtliche Zahlen über die Leistungendes Reiches auf dem Gebiet des Wohlfahrtswesens. Sie haben sich folgendermaßen entwickelt(in Millionen Mark):1929 1930 1931 1932 1933 19341297 1553 1662 1484 1250 903In der Zett, in der Sozialdemokraten auf■ die Regierung Einfluß hatten, waren die Leistun-I gen des Wohlfahrtswesens fast doppelt so hoch alsunter Hitler. Schonungslos hat man die Soziql-ausgaven abgebaut:™ mir.taiilr:<„. 4Auch bei den Arbeitslosen, ja gerade\ bei ihnen. Im Jahre 1932 zahlte das Reich nocheinen Zuschuß von 88b Millionen Mark, 1933! sank er auf 490 und 1934 soll er gar nur 264Millionen betragen. Diese Entwicklung ist umso schamloser, da jetzt den Arbeitslosen nicht ein- Wmal mehr das an Leistungen zufließt, was siezuvor durch Beiträge aufgebracht haben. JederArbeiter oder Angestellte zahlt seinen Beitrag zurArbeitslosenversicherung und daneben noch einebesondere Arbeitslosenabgabe. Ihr Ertrag fließtin die Reichsanstalt für Arbeitslosenversicherung.Dem' Bericht der Reichsanstalt über das Jahr| 1933 ist zu entnehmen, daß eine Einnahme vonI 1556 Millionen Mark erzielt wurde. Von dieserSumme aber wurden nur 227 Millionen an Arbeitslosenunterstützung, 347 Millionen an Krisenunterstützung und 21 Millionen Mark an Kurzarbeiterunterstützung ausgezahlt. Die Arbeitsbeschaffung wurde mtt 180 Millionen, die Landhilfe mit 27 Millionen finanziert. In die Reichs«lasse aber flössen 690 M illionen, also etwa dreimal so viel, als das R'ich an Zuschüssen für dirArbeitslosen leistete. Von jeder Mark, die an Bei-trägen an die Arbeitslosenversicherung gezahltwurde, wurden nur 14 Pf. für Arbeitslosenunterstützung ausgegeben, an Krisenunterstühung undKurzarbeiterunterstützung zusammen nur 40 Pf.Der Rest verschwand in derReichskasse.Wie stark derAbbau in der Wohlfahrtsfürsorge vorgeschrittenist, beweisen ebenfalls die offiziellen Zahlen. DieAufwendungen für die Hilfsbedürftigen, die nichtin Anstalten untergebracht sind, betrugen im letzten Jahr vor der Naziherrschaft(1932/34) 2097Millionen Mark, während sie im Jahre 1933/34auf 1866 Millionen Mark gesunken sind. DieFürsorgeverbände haben also an den Armen ebensoviel gespart, wie die Winterhilfe angeblich aufgebracht hat.Eine einfache Rechnung:«+ 10= 18Ein Kind mit 6 Jahren in derHand de» Gegners, wird mit 16Jahren ein Kämpfer SC»®"”«5sein. Ein Kind mit 6 Jahren inunserer Hand, wird mit 16 Jahren...ein Kämpfer«Ur UnS sein.Arbeitereltern, merket: 8+ 10- 16!Werbet für die Kinderfreunde.Cehlrl/ai euere Kinder in unsere Felkern-dsllKnCl semelnscheft!Max Winter.