Nr. 250Donnerstag, 25. Oktober 1934>■T*Ein KindHand de*Mit großem Interesse sieht man dem Ausgang eines in Bern am 29. Oktober d. I. beginnenden Prozesses entgegen, bei welchem zumersten Male mit allen einem Gerichte zur Verfügung stehenden Mitteln festgestellt werden soll,ob die sogenannten»Protokolle der Weisen vonZion" authentisch sind oder eine Fälschung darstellen. Die sogenannten„Protokolle der Weisen vonZion", das bekannte Standard-Werk und Hauptrüstzeug der antisemitischen Propaganda, auf welchessich auch die nationalsozialistische Bewegung inDeutschland stützt und bezieht, ist die Uebrrsetzungund Umarbeitung des Elaborates eines Beamten derrussischen zaristischen Geheimpolizei und wurde imgeben. Hinter diesem Pseudonym verbirgt sich Hauptmann a. D. Müller von Hansen, ein FreundLudendorffs und Herausgeber der antisemitischenZeitschrift„Der Hammer".Das Buch erregte bei seinem Erscheinen großesAufsehen. Es erhebt den Anspruch, eine Wiedergabejüdischer Originaldokumente zu sein, und zwar sollen es Protokolle der Reden auf dem ersten Zionistenkongreß in Basel im Jahre 1897 sein. Diese sollendas Streben der Juden" nach Zerstörung der bestehenden Staaten durch Herbeiführung von Aufstanden, Wirtschaftskrisen, Weltkriegen vermittelsdes Kapitals, der Presse, der Freimaurerlogen usw.und der nachherigen Errichtung der jüdischen Weltherrschaft mit dem König der Juden an der Spitze,welcher„der wahre Papst des Weltalls sein wird",beweisen.fen Robert Rys als"Strohmann für die Konzessionvor.Gleichzeitig aber Kauften" sie den SchachtJosefa" im Teplitzer Revier für 400.000 Kd,wobei es ihnen blutwendig verschlug, daß sie keinenroten Groschen ihr eigen nannten. Als Käuferin schoben sie die Könkstbine Nejedlys vor, eben jene AngelaS p r i n g l, die heute wegen Mittäterschaft angeklagt ist.In der neuerworbenen Eigenschaft als„Grubenherren" begannen sie nun eine Reihe weiterer„Transaktionen" und„privatwirtschaftlichschöpferischer" Unternehmungen ins Leben zu rufen,wobeizahlreiche Dtellensuchende um ihre Kautionengeprellt(bis z« 30.000 KL!), zahlreiche Gewerbetreibende und Handwerker hereingelegtund sonstige vertraumseligr Leute aufs schwerstegeschädigt wurden.Natürlich blieben die feinen Unternehmer auchdie Arbeitslöhne schuldig. Die Teplitzer Firma Kumert und Co. wurde um 160.000KL geprellt und auch andere Firmen haben schwereVerluste zu beklagen. Selbstverständlich hatte auchder„Rasier- und Frisiersalon" inzwischen Bankrottgemacht, wodurch verschiedene Personen schwer zuSchaden kamen.Inzwischen führten die Unternehmer aber dasüppigste Leben, obwohl st«»ft nicht einmal Geldfür daS Penzin zum Betrieb, ihrer LuguSautoShatten!Auf die näheren Umstände und di« Rollen derMitangeklagten werden wir im Zuge des Beweisverfahrens zurückkommen. Der gestrige Verhandlungstag brachte bloß die Einvernahme der zweiHauptangeklagten, die natürlich ihre völlige Unschuldbeteuerten.Der eingeklagte Gesamtschaden übersteigt einehalbe Million.~ rb.ginnt der Mitschüler aus Korsika, der Schattenseines Schicksals, ihn zu begreifen, ihm nahe zukommen. Nun, da nichts mehr an Napoleon zu bewundern ist, gesteht er, ihn immer bewundert zuhaben. Der Lauf der Dinge aber hat bewiesen, daßnicht die Bewunderung, daß der Zweifel, daß dieVerneinung der Gröhe und des Glanzes berechtigtgewesen ist. Nicht die stolze Erinnerung an vollbrachte Leistung umgibt Chaplin-Napoleon aufSt. Helena, nicht mehr der Glaube an sich selbst,nur die große, bleierne Dämmerung der Melancholie...Der Geist Bernard Shaws weht durchdieses Filmdrehbuch, das die Fragwürdigkeit allenGewaltheldentums andeuten und die heimlichnagenden Zweifel des Weltbeherrschers an Sinn,Wert und Berechtigung seiner Taten aufzeigenwill. Der Mitschüler aus der Schul« auf Korsika ist ebenso eine Chaplin-Figur wie dieser Napoleon; er ist die zweite Hälfte eines gespaltenenIch, er ist der nüchterne, kleinliche Verstand, derdie schöpferische Phantasie lähmt und denMachttraum innerlich aushöhlt, er ist der Geistder Aengstlichkeit und des Zauderns, der immer\in der Stunde zugegen ist, in der ein großer Entschluß gefaßt werden soll, und er ist die Angstvor derLächerlichkeit, die allen selbst-'herrlichen Diktatorenposen zu trotz im Herzenjedes Herrschers sitzt, ja der erst* diese gewaltigen Gesten gebiert. Nicht Kraftbewußtsein allein,auch Gekränktsein über den Mangel an Vertrauen und an Glauben bei fernen Nebenmenschenkann zu einer Tat antreibend der namenloseMitschüler, der auf der Schulbank den Traumseines Nachbarn verhöhnt, kann diesen eben durchseinen Spott zu einer Tat entflammen, deren ersonst nicht fähig gewesen, kann ihn hinaufschleudern auf den Gipfel der Macht. So werden Helden, so Kaiser und Diktatoren...£>ie Dichter und Künstler dieser Zeit, derenAufgabe es wäre, die wahnsinnige Vergottung desGewaltmenschen, die Apotheose des Bramarbgsdurch kritische Durchleuchtung ihrer Ursachen zubekämpfen, haben sich nur zu oft dem billigenZauber, den der Heros ausstrahlt, hingegebenund Lobhymnen auf jene Helden gedichtet, dieimmer auch Henker sind. Charlie Chaplin, der inseinen Werken nie von Glanz und Macht, sondernstets nur von der Sehnsucht armer Herzen unddem Schicksockskampf der Stieffinder des Glücksausgegangen ist, bleibt sich treu,.. auch wenn er| die Uniform des Franzosenkaisers anzieht. Seit! Napoleon wird, wie Aufriß und Idee des neuenFilms erkennen lassen, der Mitschüler Mensch aufder harten Schulbank des Lebens sein, der Glorieentkleidet, des göttlichen Nimbus beraubt. Dochwo das Kleine jrn Großen sichtbar wird, dortwird auch das Große im Kleinen sichtbar: dasHeilige und Erhaben« in Herz und Seele desMenschen, der seinen Namen nicht in die Blätterder Geschichte einträgt, der bescheiden die Bürdedes Daseins trägt bis an das Ende seiner Tage,der Millionen Menschen vertraute und geliebte zMitschüler Charlie aus„Goldrausch" und„TheKid", aus„Zirkus" und.Licht der Großstadt".Die Charlit Chaplin verehren, warten auf seinenneuen Film und hoffen, daß nicht nur Legendeund Reporterphantasie bleiben mag, was bisherüber ihn bekannt geworden. Die Welt iväreärmer, würde dieses Werk, diese Auseinander«setzung des Menschen mit dem Helden, nichtvollendet. Fritz Rosenfeld.Prag. Bor dem hiesigen Kreisgericht begannMittwoch die Verhandlung iwer einen geradezu mon-strösen Prozeß— einen Prozeß, der die Möglichkeitend«S zusammenbrechenden kapitalistischen Systems sogrell beleuchtet, daß man glauben soll, daß selbst denverblendetsten Nachläufern dieser Ordnung die Auge^iaufgehen müßten.Acht Angeklagte sitzen auf der Anllagebank. Anerster Stelle der berüchtigte 44jährige WenzelNejedly, ehemaliger Bankbeainter, später Unternehmer, Großbetrüger und Kautionshyäne. Ihm zurSeite sein Kumpane, der ö ljährigeKaufmann WenzelKretba, gleichfalls übel berüchtigt durch seinezweifelhaften„Tr ansaktionen". Weiters di«Lebensgefährtin Nejedlys, die 24jährige AngelaS p r i n g l und die 70jährige Theresie S k r i o a-n e k, die der Beihilfe an den Betrügereien derHauptangeklagten beschuldigt sind. Dann sitzt da derDisponent Moritz Felsenberg und der 80jäh-rige Advokaturskonzipient Dr. Johann P e ch ä L e kaus Zizkov', der Kommissionär Josef C i h I ä t undder Vertreter Ottokar V e l e b i l. Die Anklageschrift umfaßt 71 Maschinenseiten und 71 Geschädigte führt auch daS sieben Seiten lange Enunziatder Anklage an. Der Prozeß dürste eine volle Wochedauern. Wir begnügen uns für heute mit einer ganzknappen Kennzeichnung der eingeklagten Delikte.. Der Hauptangeklagte Wenzel Nejedly istAbsolvent der Handelsakademie, im Krieg Direktordes„Königiyhofer Bankverxins", der sich, später alsHolzgroMndler etablierte.(Der.Krieg ist ihm offenbar wohlbekommen).-Später trat er mit 6000 KLMonatsgehalt bei der„Stkedostavovskä ZäloZna" ein,die im Jahre 1928 auch, wie bekannt, verkracht« undviele kleine Existenzen ins Verderben riß.Da- Strafverfahren gegen die schuldtragendenFunktionäre, zn denen auch Rejedly zählte, istbis heute noch nicht erledigt.llebrigenS hindert« dieses Strafverfahren denHerrn Nejedly nicht, später als Funktionär der.Lvkrni SpoleLnost"(Kreditgesellschaft) zu fungieren, die sich bald nachher gleichfalls„umlegte". ImOktober 1987 erwarb der treffliche Vertreter der„schöpferischen privatwirtschaftlichen Initiative" dieFirma.Lasst"(Erzeugung von Musikinstrumentenu. dgl.), di« gleichfalls in kurzer Zeit Bankrottmachte. Im Jahr« 1930 gründete der Unermüdlicheabermals einen Holzgroßhandel und begannohne Heller Geld Bergwerke zu kaufen,und zwar auf eine Art, die unter den Betrugspara-graphen fällt und bei diesem Prozeß noch zur Sprache kommen wird.Der zweite Angeklagte Wenzel Kretba, dergetreue Kompagnon Nejedlys ist auch durch allerlei fragwürdige Geschäfte bekannt. Er kam 1920nach Prag und erwarb angeblich für 300.000 KLeine Maskenverleihanstalt. Im Jahr« 1927 kaufteer zwei Großgrundstücke, eines in Fiume undeines in der Slowakei. DaS Geld streckte unbegreiflicherweise di« Sparkasse in BechynL bei Tabor vor,und zwar nicht weniger als 9 Millionen KL. Abernoch während der Verkaufsverhandlungenhäuften stch Klagen und Exekutionen gegen denHerrn Großgrundbesttzer,di« schließlich mit Konkurs und Zwangsverwaltungendeten, wodurch eine Reihe von Personen aufsempfindlichste geschädigt wurde.Im Jahre 1931 taten sich Nejedly und Kretbazusammen und gründeten, unbekümmert um die laufenden Exekutionen, Konkurse und Strafverfolgungen gemeinsam einen Rasier- und Frisiersalon. Mit Rücksicht auf ihren schlechten Ruf schoben die beiden ehrenwerten Herrn den Friseurgehil-Vom RundfunkEmpfehlenswertes ans den Programmen«Donnerstag:Prag, Sender L.: 10.05: Deutsche Nachrichten,10.15: Konzert des Salonorchesters, 11: Jazzorchesterkonzert, 12.10: Schallplatte», 17.20: Volkslieder, 17.55: Deutsche Sendung: Jugendstunde mitMusik, 19.10: Schallplatte»(Smetana), 22.15:Jazzorchesterkonzert. Sender S): 14.35: Liederstunde, 15.05: Deutsche Sendung: Axmann: Hat dasGewerbe in der modernen'Volkswirtschaft eine Existenzberechtigung?. 18.20: Schrammelkonzert.—Brünn 13.35: Deutscher Arbeitsmarkt, 15.55: Orchesterkonzert, 17.50: Deutsche Arbeitersendung: S ch u st e r: Vom Jugendstrafgesetz,19.50: Liebesduette aus tschechischen Opern.—Mährisch-Ostrau 17.50: Deutsche Sendung: Liederkonzert.— Pretzburg 19.50: Lieder und Arien.—Kasch au 17.10: Aus dem Kinderleben für Kinder.FreitagPrag: Sender L.: 10.05 Deutsche Nachrichten.10.30 Schulfunk. 12.10 Tanzmusik. 13.35 Arbeits-,markt. 13.45 Harmonika-Solis. 18.55 Deutsche I««in. Einunserer Hand, wird mit 16 Jahren...ein Kämpfer TUr UrlS sein.ArbeKereltern, merket: 8+ 10— 1*1Täglich hilft Dir.gegttt dywi/usteW'l.chen Nase für tue Atmung zu? 18.45 A r b e rt e r- friedliche Heiterkeit eines ausgeglichenen kleinen\ Herzens ebenso intensiv nachzuerleben vermögenwie die tragische Zerrissenheit einer mit allemKummer der Welt beladenen, von allem Schmerzdes Lebens zerfurchten großen Seele. Der dänische Prinz, der an seinen Zweifeln und seinerTatlosigkeit zugrunde geht, und der LeutnantBonaparte, der in eisernem Selbstvertrauen undin dem felsenfesten Bewußtsein seiner Sendungeiner Epoche seinen Namen aufprägt, sind zweidiametral entgegengesetzte Gestalten; aber siehaben miteinander gemein, daß sie von den Rol-len, die Chaplin bisher spielte, durch eine Weltgetrennt sind. Um Chaplins Atelier liegt stetseine Wolke der Geheimnisse, um seine Filmprojekte schlingen sich Legenden, und kaum einZehntel der angeblich im^Entstehen befindlichenFilme, deren Stoff, ja deren Details die emsigenamerikanischen Reporter der Welt verrieten, istdann auch wirklich gedreht worden. Als der Planeines Napoleon-Films auftauchte, dachte man aneine Parodie auf den historischen Helden, inder Art des unvergessenen Carmen-Films, in demChaplin die heroische Opernfigur karikiert, einZerrbild des Herzenbezwingers gezeichnet hat. DieNachrichten, die nun über Chaplins Napoleon-Film zu uns. dringen, und die vertrauenswürdigersind, da sie auf Gespräche und Briefe des Künstlers zurückgehen, deuten jedoch den Umriß einesFilmwerkes an, das sich in ganz neuen Bahnenbewegt und dennoch auf einem echt chaplinschenEinfall beruht; das wohl den Kreis seiner Gestalten erweitert, aber aus der geistigen Haltungund seelischen-Einstellung zur Welt erwächst, ausder Charlie Chaplin seine hungrigen Tramps,seine Pechvögel und Schicksalsnarren erlebt, geschaut und geformt hat..„Es ist nicht der mächtige General, nicht derruhmreiche Kaiser, es ist aber auch nicht der Verbannte von St. Helena, sondern der Mensch, dermich interessiert," schreibt Chaplin über seinenFilm.„Der schweigsame Mensch, der körperlichSchwache, beinahe Kranke; der Mann, der anseine Familie, an seine AngehörigeDdenkt. Kurz,der Sohn der Lätitia." Dieser körperlich schwache,beinahe kranke Napoleon träumt in seiner Jugendvon der Macht über die Welt; doch ein Mitschüler, ein hämischer, verkleinernder, zweifelnderGcisi, zerfetzt seine Traume: wohl mag Bona-,patte Talent haben, dach er werde nie ekn großer!Mann werden, weil er immer lächerlich wir-!ken wird. Und dieser Mitschüler begleitet nun Napoleon auf seinem Lebensweg: er steht alsSchatten des Zweifels an sich selbst hinter ihm,er begegnet ihm körperlich an den wichtigstenStationen seiner Laufbahn» er ist in Italien nebenihm, in Aegypten, in Paris, in Elba, in derStunde von Waterloo und schließlich auf St. Helena. Was Napoleon erreicht und errungen hat,setzt er herab; gegen den wcitausgreif«ndenSchwung der Gedanken, gegen die geivaltigenPläne von Weltherrschaft und Einigung Europasunter der Fahne Frankreichs stellt der kleine Geistseine hausbackene Vernunft. Weder der siegreicheFeldherr, noch der glanzgleihende Imperator imponieren ihm, keine Tat, kein vollendeteL Werkvermögen seine Zweifel in Napoleons Talent undGröße zu zerstören. Erst auf St. Helena, als derKaiser bezwungen und gebrochen, als er wiederein Mensch mit menschlichem Leid geworden-, be-Werbet für die Kinderfreunde.CrhlAlrA* euere Kinder in unsere Falken-gemeinschaftlMax Winter.Mitschüler NapoleonCharlie Chaplins neuer Film.Seit Europa den zweifelhaften Segen einigerDiktaturen genießt, ist eine Napoleon-Mode überdas Theater, den Film, den Büchermarkt herein gebrochen. Der gymnasiastenhaft-pathetischenNapoleon-Tragödie Mussolinis haben Bühnen handwerker und Tonfilmlibrettisten, die in derAuswertung einer Konjunktur Erfahrung besitzen,eine Flut papierener Napoleon-Dramen folgenlassen. Die heroische Geste, das Wortgetösc undder Ausstattungsprunk einer auf die Bühne ge stillten Diktaturepoche der Geschichte sollen durcherkünstelte Parallelen zwischen Vergangenheit undGegenwart den Diktaturen von heute den An schein einer schicksalhaften Zeitnotwendigkeit ver leihen; die unterschiedlichen Diktatoren und Dik-tatörlein schmeicheln sich, ihr eigenes Spiegelbildvor sich zu haben, wenn sie das Bildnis Napo leons betrachten, sie wähnen, die Kraft seinesGeistes in ihren Umkreis zu bannen, indem siefeine Büste auf ihren Schreibtisch stellen und stu dieren sein Leben, um aus der Kenntnis seinerTaten und seiner Meinungen so etwas wie eineLegitimation für ihre eigene Herrschgier, für ihreGewalthandlungen und für ihre Menschenmiß achtung zu gewinnen. Die Karriere eines Schau spielers wird heutzutage von der Fähigkeit, den...!Napoleon zu spielen, wesentlich gefördert, und die! Jahre 1919 von Gottfried zur Beek herausge-einer Schauspielerin kann unter. Umständen da von abhängen, ob sie der Josephine oder derMaria Louise ähnlich sieht.Mie dieser Napoleon-Mode hat der NeueFilm, den Charlie Chaplin nach einer Dreh pause von mehreren Jahren nun in seinem Ateliervorbereitet, nichts zu schaffen. Er wächst auseinem alten Traum des großen Schauspielers undgroßen'Zsilmdichters Chaplin: einmal das Kleiddes armen Vagabunden abzulegen und zwei inihrem Wesen vollkommen verschiedene Figuren zuverkörpern, den Hamlet und den Napoleon. Eswar immer die höchste Sehnsucht der Komiker,auch tragische Rollen zu spielen, wie die Tragödienimmer ihre Kraft auch an komischen Rollen er probten; jedem Künstler ist der Drang eingeboren,die Welt mit allen ihren Spannungen, mit derVielfalt ihrer Erscheinungen zu umfassen und inihrem Werk das Dasein in seiner Totalität nach-EineeinfacheRechnung:6+ 10= 16mit 6 Jahren in derGegners, wird mit 16_____Jahren ein Kämpfer ZLZLii UnSKind mit 6 Jahren inSchweiz durch verschiedene Druckschriften und Pamphlete, darunter auch die obengenannten„Protokolle"antisemitisch« Propaganda betrieben wurde, erstattete» der Schweizer israelitisch« Gemeindebundsowie die israelitische Kultusgxmeinde in BernStrafanzeige gegen die Verbreiter dieser Druckschriften, die Gauleitung des damals neu gegründeten„Bundes nationalsozialistischer Eidgenossen", undstrengte gegen sie auf Grund des Berner Kantonalgesetzes gegen Schundliteratur eine Klage an. DieKläger beantragen, die inkriminierten Schriften, besonders aber die„Protokolle der Weisen von Zion"als aufreizende grobe Fälschung zu verbieten und zukonfiszieren. Der Streit geht also um die Echtheftoder um die Fälschung dieser Schriften.Auf Antrag der Kläger wurde vom Richter eineExpertise von drei Experten, von denen je einer vonder klägerischen Partei, der beklagten Partei und vomRichter nominiert werden, angeordnet. Der von denBeklagten nominierte Expert, Pastor Münch-meyer in Oldenburg, konnte von der deutschenPost nicht aufgefunden werden, so daß der Gerichtspräsident eigen anderen Experten namhaft mache«mußte. Die beiden anderen Experten sind ein Professor der juridischen Fakultät der Universität-Baselund ein Berner Schriftsteller. Die von den Beschuldigten gegen die Anordnung einer Expertise eingebrachte Beschwerde ist vom Berner Qberkantonalge-richt abgewiesen worden. Laut Verfügung desGerichtes müssen die Expertengutachten bis spätestens 25. Oftober dem Gerichte übergeben werden.Außerdem sind mehrere Wissenschaftler als Zeuge»Die Vorgeschichte des Berner Prozesses ist kurz i vorgeladen und«in umfangreiches Dokumentenfolgende: Als zu Beginn des Vorjahres in der j material herbeigeschafft worden.M Hk» Moinillen»er kaWMWMMMBergwerke gekauft, Grundstücke erworben, Geschäfte gegründetohne Heller Geld!Sendung: Dr. Hoop: Sportvorschau. 18.25 Prof.! zugestalten. Sie wollen beweisen, daß sie sich1«Bedeutung kommt^der Mensch.! in jedes Menschengeschöpf zu verwandeln und diesendung: Aktuelle zehn Minuten. 18.55 Deut sche Nachrichten. 19.50 Uebertragung aus dem Deut schen Theater: Smetana: Zwei Witwen. 22.25Schallplatte».— Sender St.: 14.25 Schallplatte«.15.05 Viertelstunde für die Frau. 18.00 BlaSorche-sterkonzert.— Brünn: 18.20 Deutsche Sendung:Jng. Wunderle: Mensch und Technik. 19.30 lleber-tragung aus dem Brünner Landestheater: DaS Ge heimnis von Smetana.— Mähr.-Ostrau: 18.00Deutsche Sendung: Funkspiele.— Preß bürg: 17.00I Konzert des Klavier-Quartettes.— Kascha«: 17.00I Kammermusik.