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Nr. 253

Das Ausland über Henlein  

In der letzten Ausgabe der Rundschau" will Henlein   glauben machen, ganz Mitteleuropa  habe den Atem angehalten, als er in Böhmisch­Leipa sprach. Das Ausland hat seiner Bewegung tatsächlich einige Aufmerksamkeit geschenkt. Es iſt aber anzunehmen, daß Henlein   daran nicht viel Freude haben wird.

Das Amsterdamer Het Volt" veröffent= licht einen ausführlichen Artikel unter der Ueber­schrift Henlein, Hitlers Statthalter".

Henlein   ist", schreibt Het Volt" ,,, ein ziemlich langweiliger, feineswegs imponierender Mensch. Aeußerlich hat er nichts von einem Füh rer. Vielmehr macht er den Eindruck eines Rechts­anwalts aus der Provinz. Ein kleinbürgerlicher Mann in Herz und Nieren. Aber nicht in seinen persönlichen Eigenschaften liegt die Bedeutung die­ses Mannes, sondern in der hierzulande( in der Tschechoslowakei  . D. Red.) allgemein bekannten Tatsache, daß Henlein niemand anders ist als der geheime Statthalter Hitlers   in der Tschechoslowa­fischen Republif... Der Statthalter Hitlers   hat im Auftrag seiner Berliner   Hintermänner die Demokratie für seine Zwecke ausgedeutet... Es scheint, daß das schnelle Wachstum der Henlein­bewegung für viele andere Politiker dieses Lan­des eine willkommene Gelegenheit ist, sich in die Konjunktur einzuschalten, um auch hier einen antimarristischen, autoritären Kurs zu steuern."

Sonntag, 28. Oftober 1934

Leichte Kost- froher Sinn!

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Denn leichte Kost wird leicht verdaut kann Magen und Herz nicht beschweren. Schwere Fette kann der Magen nur schwer verdauen, sie bleiben liegen und verursa­chen mancherlei Störungen. Seien Sie also vorsichtig, wählen Sie ein Fett, das bekannt ist durch seine leichte Verdaulichkeit:

Ceres

Schicht

Ceres

NUR ECHT MIT NAMENSZUG

DAS BEINE PFLANZENFETTI

Wer hat Dollfuss   ermordet?

Anklage und Beweise gegen Fey  / Der Ankläger stellt sich Schuschniggs Gerichten

ben werde, mich ausreichend mit der Verteidi­gung zu besprechen.

3. Daß das Verfahren gegen mich ein ordentliches ist, also kein Militärgericht­verfahren, und daß es in allen seinen Phasen öffentlich in vollstem Sinne des Wortes ist. 4. Daß ich aus dem Auslande, wo ich jetzt weile, ohne Umweg über Polizei- und Heim­wehrkasernen in die Strafhaft des Landesge­richtes überführt werde, und daß die Regierung die Verpflichtung übernimmt, daß keinerlei Mißhandlungen, Folterungen und, Selbstmor­de" an mir vorgenommen werden.

Kurz gesagt, ich verlange für mich zum Unterschied von den nationalsozialistischen Putschisten freies Geleite nach Oesterreich  , in die Strafhaft des Landesgerichtes.

5. Die österreichische Bundesregierung müßte ihre Verpflichtung nicht vor dem deut­ schen   Gesandten, sondern vor den Gesandten jener Länder übernehmen, bei denen sie jetzt um Kredite für ihre brave Exekutive betteln

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Ein Einzelner fordert die österreichische Re­gierung in die Schranken. Allerdings ein Ein­zelner, der im Namen von Millionen Gerechter spricht. Die Antwort, die die Regierung Schuschnigg   erteilen wird, erwartet nach dieser Anklage und diesem Angebot die ganze gesittete Welt mit Spannung. Wird sie ant= worten? Wird sie das Angebot des tapferen Frib Kreisler

annehmen?

Politische Blockbildungen

Wie sehr die Innenpolitik bereits von den kom­menden Wahlen beeinflußt wird, zeigen die Bemü

nur der Major Blodbildung abzielen. Im tschechischen Lager

Die Geschehnisse de 3 25.gefangen" und beim Putsch mit auf den Ballhaus- schwinden der einen Kugel. Juli sind aufgeflärt! Das Dunkel, plaß geführt. Seinen Adjutanten Wrabel sendet Mit dem Kanzler hat nach dem Attentat nach hungen, die in verschiedenen Lagern auf eine das durch die ,, Rechtfertigungsschrift" der öster-& ey in ein Café zu einem mysteriösen Konfidenten, den bisher gemachten Aussagen reichischen Regierung, das bekannte ,, Braunbuch", der bisher weder genannt noch einvernommen wurde. nur noch dichter geworden war, wurde von einem jungen Juristen gelichtet. Er heißt Dr. Friz Ein Gespräch ohne Zeugen und Kreisler. In der Nordböhmischen Druck- ungeladene Gewehre und Verlagsanstalt läßt er eine kleine Schrift er­scheinen, die auf ihrer Titelseite die schwer­wiegende Frage enthält: Wer hat Do II= fuß ermordet?" Die Antwort, die Kreisler auf den 75 Seiten seiner Schrift gibt, ist schlüssig: nicht der hingerichtete Nationalsozialist Planetta hat Dollfuß   erschossen, sondern ein anderer. Neber diefen anderen kann allein der jetzige österreichische Minister Fey   Aufschluß geben. Wer ist Dr. Kreisler?

Dr. Kreisler sagt über sich selbst: Eines sei vorausgeschickt: Was hier ausgespro­chen wird, kommt aus Desterreich selbst. Dies ist feine Stampagne, bezahlt von irgendeiner politischen Richtung oder irgendeiner ausländischen Gruppe. Es werden hier keine anonymen Anklagen erhoben und nichts wäre verfehlter, als die folgende Darstellung für bloße Sensationsmache zu halten. Nein, sie ist ernst gemeint und wird ernsthaft hier in diesen Zei­len belegt. Ich selbst trete in Prag  , wo ich mich aufhalte, für jede meiner Behauptungen ein. Man möge mich in Haft nehmen, bis zur Klarstellung des ganzen Sachverhaltes, ich bin bereit, falls sich die Behauptungen als unrichtig erweisen, die verdiente Strafe widerspruchslos auf mich zu nehmen... Noch einige persönliche Worte. Ich selbst bin in Wien   geboren und wohnhaft und war in den letzten zwei Jahren als Gerichtspraktikant bei berschiedenen Gerichten in Wien  ,

zuletzt seit 27. März 1934 beim Landesgericht für Straffachen in Wien I tätig. Am 27. Juli ließ ich mich von der Gerichtspraxis entheben bzw. suchte nicht um weitere Verlängerung an, die mir gewährt worden wäre. Ich bin nach Prag   ge­kommen, um diese Anklage an zuständiger Stelle

zu erheben.

Dem Bundeskanzler macht e h eine Mittei­lung, für die es keine Zeugen mehr gibt; da nur Dollfuß   und Fe y gehört haben, wa 3 gespro­chen wurde. Auf diese Mitteilung hin schickte Dollfuß  jedenfalls die Minister nach Hause. Fe v und Karwinsky aber erstatten Dollfuß einen Bericht, der so lange dauert, bis Bewaffnete in das Palais ein­dringen.

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mit

e y, wie er aussagt, einmal, wie der Staatsanwalt geht dies allerdings nicht ohne große Schwierigkei­behauptet, mehrere male, gesprochen. In ten ab. So wachsen in nationaldemokratischen Krei­einem der Prozesse taucht die Behauptung auf, man sen die Widerstände gegen die Eingliederung Stří habe von außen her den verwundeten Bundeskanzler brnýs in die nationale Front mit jedem Tage und noch sprechen hören. Der Vorsitzende läßt das finden ihren stärksten Ausdruck darin, daß sich der Thema sogleich fallen, denn es ist offensichtlich kaum Bilsner Kreis 2ukavskys, des Vorsitzenden der vorstellbar, daß Dollfuß   nach der zweiten töd- nationaldemokratischen Parlamentsfraktion, lichen Verwundung noch laut sprechen konnte. Ist größter Entschiedenheit gegen den Zusammen die weite Verwundung aber schluß mit der Stříbrný- Gruppe zur Wehr ſetzt. später, etwa na ch der lauten Aehnliche Schwierigkeiten gibt es auch im katholi­Aussprache erfolgt, so bricht die ganze Be- schen Lager, in dem man trotz allen Bemühungen weisführung im Prozeß Planettas zusammen. nach dem Anschluß der Hlinka  - Gruppe über fromme Wünsche nicht hinauskommt, da Hlinka   gerade an­gesichts der sich nähernden Wahlen von seinem auto­nomistischen Programm und seinen sonstigen hoch­gespannten Forderungen nicht ablassen will und auch sonst hinsichtlich des Mičura- Flügels un­

Am Abend des Mordtages halten Fe y und Schuschnigg   Ansprachen im Rundfunk. Sie sind voller Widersprüche.

Die Regierung vertuscht...

Erst eineinhalb Stunden, nachdem er selbst die Nachricht erhalten hat, gibt Fe y sie der Polizei weiter. Es ist zu spät: der Ueberfall ist inzwischen geglückt. Die Wache des Bundeskanzleramtes hat ungeladene Waffen und keine Munition, das Tor steht offen. Angeblich, weil gerade die Wache- sammenhänge. Die Regierung führt überſtürzt einige Alle Welt wartet auf die Karlegung der Zu- erfüllbare Forderungen stellt. Im deutschen   Lager wird der Zusammenschluß Ablösung stattfinden sollte. Erst später wird ange- Prozesse durch, die allen Regeln der Kriminaljustiz des Landbundes mit der Henleinfront immer deut­führt, die Polizei habe den Michaelerplab potten. Hals über Kopf wird Dollfuß   begraben, über licher. Auf der Karlsbader Tagung des Landbundes sichern wollen, wo ein Attentat auf Dollfuß   geplant den Hergang des Mordes, über die Verwundungen hat es aus dem Munde des jetzigen geschäftsfüh­gewesen sei( das inzwischen auf dem Ba II des Kanzlers werden widersprechende und zum Teil renden Vizepräsidenten ad er ein förmliches Be­ausplatz ausgeführt wird). offensichtlich falsche Nachrichten verbreitet. Rintelen   fenntnis zu Henlein   gegeben, wobei es natürlich an begeht einen, Selbstmordversuch", der nach Aus- gehässigen Kampfansagen gegen den Marrismus sagen dritter Personen( Winkler) ein Mord= nicht fehlte. Die anderen deutsch  - bürgerlichen Par Die Rebellen warten im Ballhauspalais ver- versuch gewesen sein soll. Auf der Ministerliste teien sind ratlos. Durch Henleins letzte Kundgebung gebens auf ihren Führer Kunze, recte Rintelen  . Da Rintelens soll auch Fe y gestanden haben. Der hypnotisiert, schwanken sie zwischen der Begeisterung er nicht erscheint, bitten fie Fey, ihnen aus der Ver- Reiter der Polizei, Hofrat StubI, beschulfür den neuen Führer" und dem Eriſtenzinter­legenheit zu helfen. Fey telephoniert mit verschiedenen digt Fey ganz offen, das Gelingen des effe ihrer Parteien und bieten so ein flägliches Bild, Stellen, erscheint mehrere Male auf dem Balkon, Butsches verschuldet zu haben. Bis heute weiß die was sich Henlein   natürlich zumute macht. verbietet der Exekutive, einzugreifen und verlangt Welt nicht, wie viele Leute und wer Trotz alldem ist die deutsche Einheitsfront noch vor Zeugen, daß man den Führer des Putsches, den Putsch durchgeführt hat, wieso von ihnen eine lange nicht auf dem Marsch. Alle die halb- oder Anton Rintelen  , rufe. Er sagt kein Wort davon, daß Reihe sehr wichtiger Mitwirkender entkommen ganzpathologischen Schwärmer für die Einheits­Dollfuß ermordet ist. Seine Freunde verbrüdern sich konnten. front dürften noch ihre blauen Wunder erleben, nicht mit den Putschisten. in letter Linie auch Herr Henlein, der irriger Weise anzunehmen scheint, daß er das Spiel schon geivonnen hat.

Fey   telephoniert

Eine Revolverkugel verschwindet

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Warum schweigt

Schuschnigg  ?

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Das Mißtrauen wächst

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Auf den Bundeskanzler hat, sofort nachdem die Putschisten eingedrungen waren und auffallend Dr. Kreisler kommt zu dem Schluß, daß die rasch in dem Gewirr von Sälen und Zimmern den hingerichteten Putschbeteiligten Holzweber und fliehenden Dollfuß   fanden Otto Planetta Planetta von ihren Hintermännern und ihrer Jm Demokratický Střed" wer­Das heißt nicht vor den Wiener   Gerichten und nicht einen Schuß abgegeben. Er ist nicht tödlich. Bartei geopfert wurden, damit der wichtigere Fey   den Neue Fragen an Henlein  " gestellt, deren bor der Wiener   Staatsantvaltschaft, die unter un- 3weimal geschossen zu haben, leugnet Planetta erhalten bleibe. Auch Schuschnigg   wisse von den Autor den Loyalitätsbeteuerungen Henleins vom borstellbarem Terror stehen, sondern vor der und seine Aussage in diesem Punkte ist glaubhaft Zusammenhängen, aber: Lein staatlichen Standpunkt aus sehr kri­Kulturwelt Europas  , die aufgefordert wird, bis zum letzten Atemzug. Das Gericht führt als Unsere Minister, die Herren Starhemberg tisch und zurückhaltend gegenübersteht. Er quit­über die Schuldigen ungesäumt Gerichtstag zu hal- Beugen dafür, daß Planetta zweimal geschossen habe, und Schuschnigg  , setzen sich mit jedem zusammen, tieri zwar aus dem Staatsintereffe heraus mit ten. Ich bin bei völliger geistiger Frische, kein Mor- den Diener Hedvicek, aber seine Aussage widerspricht wenn er nur bewiesen hat, daß er ein Antimargis Mitarbeit, stellt aber fest, daß es vom Stand­Dant Henleins bekundete Bereitschaft zu aktiver phinist, kein Meuchel- oder Fememörder und auch dem Gutachten der Sachverständigen, daß der tödliche ist. Denn die Preisgabe des Wiener   Landesfüh­sonst unbescholten und bin, wie gesagt, bereit, Schuß aus einer anderen Entfernung kam, und den rers der Heimwehr  , Emil Fey  , des Helden gegen punkt desselben Staatsinteresses unvernünf­für diese Anklage mit meiner ganzen nadten Tatsachen, daß er aus einer in jener Situa- die Marxisten vom 12. Feber her, würde auch be- tig wäre, ihm mehr zutrauen zu schenken, als Berson eina u stehen." tion unmöglichen Schußrichtung abgefeuert wurde; deuten die Preisgabe der ganzen Heimwehr und er wirklich verdient, und nicht vielmehr erst seine

Inhalt der von Dr. Kreisler verfaßten Anklage­Schrift:

in

den Messungen und das Ver Regierungssystems zerstört."

Das folgende ist, in gedrängter Form, der ferner bleiben ungeklärt die Unterschiede damit wären die Grundlagen des gegenwärtigen absolut unbefriedigend wird namentlich der ungenügend und außenpolitische Teil der Böhm.- Leipaer Henlein­rede bezeichnet, d. h. sein Auskneifen vor einer flaren Stellungnahme zu Hitler   und die Lobes= hymne auf dessen Friedensrede. Das Das Blatt schreibt dazu u. a.:

Fey   schickt ,, Beobachter"

Bei der letzten Umbildung des Kabinettes Doll­ fuß   war Emil Fe y aus dem Vizekanzleramt ver­drängt worden. Er wurde Generalstaatskommissär für das Sicherheitswesen". Wie sein Blatt, das

Dr. Kreisler stellt sich

den Wiener   Gerichten

Dr. Kreisler, der, von seinem

Dennoch müssen mit Rücksicht auf die be­

,, Neue Wiener Journal" mehr als einmal betonte, e vissen getrieben, nach Prag   ge- kannten Verhältnisse in einem faschistischen genügte dieser Titel dem Major Feh nicht, er forderte kommen ist, um hier die Anklage gegen die wah- Lande gewisse Sicherungen gegeben werden, auch die Macht dazu. Fey war entschlossen, diese ren Schuldigen des 25. Juli zu erheben, macht der damit ein ordentliches Gerichtsverfahren gegen Macht an sich zu reißen. Daß zwischen ihm und Doll- Regierung Schuschnigg   das Angebot, sich ihr mich durchgeführt wird. fuß eine starke Spannung bestand, bezeugt vor allem zu stellen und das um den 25. Juli schwebende der ehemalige Bizetangler Winkler, der auch behaup- Dunkel als Angeklagter aufzuhellen: tet, Feh habe wiederholt mit den Nazis verhandelt.

Ich bin bereit, nach Wien   zurückzukehren, wenn die österreichische Bundesregierung in feierlicher Form folgende Verpflichtungen über­nimmt:

1. Daß alle auf den Putsch vom Ballhaus­

,, Der Prozeß Planetta und Holzweber hat die Am 25. Juli sollte, wie seit Wochen und wie Ereignisse am Ballhausplatz nicht geklärt. Das bor   allem den Leitern der nationalsozialistischen Par- Urteil war ein Fehlurteil. Es muß ein neuer platz bezüglichen Prozeßakten und ebenso die tei bekannt war, ein Ministerrat stattfinden. Um spätestens 11 Uhr dieses Tages, wahrschein- Prozeß geführt werden.

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Namen

aller ,, hundertfünfzig his weihundert" lich schon früher, wird dem Major Fe y gemeldet, Um dies zu ermöglichen, bin ich bereit, Putschisten veröffentlicht werden, damit ich die daß sich in der Siebensterngasse 20 bis 30 Mimu- nach Wien   ins Landesgericht für Strafsachen Akten studieren und ich verteidigen kann. ten bom Kanzleramt entfernt Bewaffnete zusam- zurückzukehren, und zwar in die Haft. Man 2. Daß mir gestattet werde, zu meiner menrotten und daß ein Putsch auf das Bundes- möge mich wegen Verleumdung oder Hochver- Verteidigung asländische Verteidiger heranzu­fanzleramt geplant sei. Fe y sendet Beobachter in rats oder irgendeines anderen Deliktes ankla- ziehen, da ne österreichischen Verteidiger un­die Siebensterngeffe. Diese Beobachter werden dort gen, ich werde mich verantworten. ter Tror stehen. Daß mir Gelegenheit gege­

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,, Von Deutschland her droht dem europä ischen Frieden Gefahr. Das ist jedem klar, der Angen zum Sehen hat. Warum sieht es Herr Henlein nicht? Oder will er nicht sehen? Unsere Staatspolitik muß sich darauf einrichten, daß fie imstande ist, dieser Gefahr zu begegnen. Wie ver­einbart damit Henlein   seinen Aktivismus? Da gilt nur: entweder mit uns oder gegen uns, und gar erst von dem, der nicht mit uns geht, wenn Le­benswortwörtlich: Lebensintereffen des Staates auf dem Spiel stehen, müssen wir urteilen, daß er gegen uns geht. In diesen Dingen verstehen wir keinen Spaß. Da­her ersuchen wir auch Henlein, derartige Scherze zu unterlassen, wie daß er sich über das, was in Dentslchand vor sich geht, nicht äußern könne, wenn es ihm praktisch unmöglich gemacht werde, nach Deutschland   zu fahren, um dort die Dinge zu prä fen; durch solche Worte verschärft er nur unsere Wachsamkeit und unser Mißtrauen."