Der Entwurf wird dem
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Mitteldeutsche Kleinftaaten. Auch in den Orten in Hamburgs näherer und weiterer Umgebung[ faiserliche Genehmigung erhalten. von geordnetenhause in nächster Zeit zugehen. Was steckt dahinter Besonders imposant gestaltete sich die Maifeier in Altenburg . waren Festversammlungen arrangiert. Insgesamt waren Ludwig Büchner , der Bruder des genialen Dichters, ist in In einer von 2000 Personen besuchten Vormittagsversammlung Hamburg 53 Referenten ausgesandt, um über die Bedeutung referierte Stück I en. Am Nachmittag und Abend war Konzert, zu des 1. Mai für die Arbeiterschaft zu sprechen. Kollisionen mit den Stoff" gehört zu den verbreitetsten Büchern philosophischen Anstrichs. welchem 2500 Eintrittskarten verkauft wurden. Die Arbeisruhe sämtlichen außerhamburgischen Ortschaften und Städten Fest- und Es war eine erfolgreiche Kampfschrift wider die orthodore Theologie; welchem 2500 Eintrittskarten verkauft wurden. Die Arbeisruhe Behörden kamen, soweit bisher bekannt, nicht vor. Nur waren in Darmstadt , 75 Jahre alt, gestorben. Sein Hauptwerk„ Kraft und war fast allgemein durchgeführt. In den Industriedörfern den Thüringer Waldes Umzüge von den Polizeibehörden untersagt. In Bremen wies die Maifeier einen bedeutenden Fortschritt doch wurde der Teufel durch Beelzebub ausgetrieben: die biblische durch die materialistische Theologie, ein Dogmatismus durch den ist die Maifeier bereits am Sonntag troß Regen und Schneegestöber durch Ausflüge bei Konzert, Festversammlungen 2c. unter starker Be- gegen die Vorjahre auf. Partei und Gewerkschaftskartell wirkten seit andern. Die ungeheure Verbreitung des Buches, an dem Ungezählte teiligung der Arbeiterschaft begangen worden. Früh versammelten sich Wochen gemeinschaftlich auf Durchführung der Arbeitsruhe hin. In Hunderte auf dem„ Silberblick" bei Elgersburg . Nachmittags sprach der letzten Woche wurden in Bremen und Umgegend 45 000 Mai- gleichsam philoſophiſch leſen lernten, hat der tieferen Erkenntnis der Büchner blieb bis an sein Ende in rührigster geistiger Thätigkeit. Abg. Baudert in dem halb preußischen und halb weimarischen flugblätter verbreitet. Arbeitsruhe fand statt in der Tabatbranche, philosophischen Wissenschaft nicht gedient. Stüberbach, am Abend zuvor bereits in Roda vor außergewöhn- der Holzindustrie, Schuhfabrikation mit wenigen Ausnahmen, außer Bolitisch stand er wohl der Demokratie nahe.- Der Früh lich stark besuchten Versammlungen. Die Ilmenauer Arbeiter dem in vielen Einzelbetrieben anderer Branchen. Umgestaltung des Konsularwesens. Laut Kölnischer Ztg." hatten den letzten Platz im Felsenkeller" besetzt, über 600 Teil- spaziergang, an dem über 3000 Personen teilnahmen( bedeutend mehr nehmer waren anwesend; viele erhielten keinen Einlaß mehr. Abg. als in den Vorjahren), ging durch den Bürgerpark zurück durch die beschäftigt sich die Regierung mit der Frage, in welcher Weise das Baudert hielt eine zündende Festrede; drei Gesangvereine ließen ihre Stadt zum Versammlungslokal, wo Genosse Schmalfeldt- deutsche Konsularwesen mit Verbefferungen ausgestattet werden Lieder erfchallen. Eine von Jahr zu Jahr wachsende Begeisterung Bremerhaven vor Tausenden sprach. Nachmittags Kinderfest, abends tönne, vielleicht nach der Richtung hin, daß die kaufmännische Tüchtigkeit der Konfulate gestärkt werde. Es werden zivei Vorschläge erBall in vier großen Sälen. macht sich bemerkbar.
Es war
Voltaire"
Die Parteigenossen von Jena und Umgegend begingen die In der Umgegend fanden am Sonntag Feierlichkeiten und Reden wogen. Man denkt einerseits an kaufmännische Attachés, während Maifeier durch einen Ausflug nach dem altenburgischen Landstädtchen statt in a st a bt( Festzug von 500 Personen), wo Winkelmann mann andererseits betont, man solle auf den Berufskonsul verzichten Roda. An dem Ausflug beteiligten sich etwa 100 Genoffen, welche und Dr. Diederich sprachen, ferner in Schwachhausen , wo und angesehene Kaufleute ernennen, denen man zur Besorgung den Weltfeiertag durch vollständige Arbeitsruhe begehen konnten. Dr. Diederich sprach, in Sebaldsbrid Referent anre), der juristischen Bureaugeschäfte einen juristisch gebildeten Beamten beabsichtigt, durch diesen Ort einen Umzug zu 2oltmarshausen, Achim ( Neferent Faure). Ueberall beigiebt. veranstalten, der beinahe gelungen wäre, wenn nicht die vorzügliche Beteiligung und große Begeisterung. Polizei, nachdem ste in dem guten Glauben, Staatsstützen vor sich zu haben, die Erlaubnis bereits erteilt hatte, rechtzeitig diese Erlaubniß noch zurückgezogen hätte. Dem Einfluß des Landrats von Roda war es zuzuschreiben, daß der Versuch, die Rodaische Musikkapelle für einige Stunden zur Unterhaltungsmusik zu gewinnen, mißlang. Auch war die Mühe, in Roda einen Saal zur Verfügung gestellt zu erhalten, vergebens. Infolge dieser Vorgänge nahmen aber die Ausflügler in vergnüglicher Stimmung in einem kleinen Waldlokal, der„ Eule", einen gemütlichen Aufenthalt. Zwei Abgesandte des Landrats, drei Gendarmen zu Fuß und zu Pferd, wachten darüber, daß keine Rede geschwungen und auch sonst nicht„ demonstriert" wurde. Um 1/25 1hr erfolgte die Rückfahrt nach Jena ; vom Bahnhof in Jena aus marschierte ein Zug mit Musit, dem sich noch viele Gesinnungsgenossen anschlossen, durch die Stadt. Am Abend fand ein Kommers in der„ Grünen Tanne" statt. In Blankenheim ( Thüringen ) fand Sonntag eine Festlichkeit statt, bei der Leutert Apolda sprach. Etwa 200 Personen beteiligten sich. Montagnachmittag war ein Ausflug nach Berka.
Schweiz . Aus Zürich meldet unser Korrespondent: Herrliches MaienDie Affaire Dreyfus . Ein Redacteur des Blattes 2 wetter ist am Festtag der Arbeit; kein Rauch aus Fabrikschornsteinen hat eine hohe Persönlichkeit des Justizministeriums ausgefragt über die verpestet die Luft. Hunderte von roten, rotweißen und blauweißen Absicht des Kajsations hoses. Vom Berichterstatter werde das Fahnen flattern in den Straßen. Die Arbeitsruhe ist fast allgemein. Schicksal der Revision abhängig sein, und δα dieser ein Echon vormittags war das Straßenbild wie an anderen bedeutenden Schicksal der Revision abhängig sein, und Feiertagen start belebt; nachmittags zieht ein imposanter Festzug Freund der Reviſion ſei, ſo werde" wahrscheinlich das Urteil bon 1894 für null und nichtig erklärt und Dreyfus vor durch die Stadt. Wenn, was nicht ein neues Kriegsgericht gestellt werden. zu erwarten ist, der Kassationshof die Revision ablehnen sollte, so In Kopenhagen verlief die Maifeier wie in den Vorjahren würde die Kriminalfammer allein über ein Amrullierungsgesuch, glänzend. Am Abend waren alle Lokale des socialdemokratischen welches der Justizminister dann einbringen müßte, zu entscheiden Bundes überfüllt. Die Abgeordneten Jensen, Bergbjerg haben. Ueber die Annullierung würden nicht die drei vereinigten und Sigwald Olsen, ferner der Vorsteher des Maurerbundes, Stammern des Kaffationshofes aburteilen, da das Revisionsgeseh Raifmussen, sowie Frau Oliva Nielsen und Fräulein Andrea von dem Ministerpräsidenten Dupuy sich nicht auf die Annullierung Nielsen hielten begeisternde Reden. Entsprechende Resolutionen erstreckt. Spanien . wurden enthusiastisch angenommen. Die Arbeitsruhe war allgemein durchgeführt. Die 18 sozialdemokratischen Senatswahlen. In den Senat wurden gewählt: 110 Ministerielle, Die Vormittagsversammlung, die Gera mit seinen Vororten Tageblätter Dänemarks sowie das Hauptorgan der Gewerkschaften 50 Liberale, 7 Parteigänger Gamazos und 12 Senatoren veram Montag abhielt, zählte 500 Teilnehmer. Reichstags- Abgeordneter hatten Fest nummern herausgegeben, die überall schnellen Absatz schiedener Parteirichtung. Die Majorität für die Regierung beträgt Die liberale Presse, ja teilweise auch die fon40 Stimmen. Indessen ist diese Majorität nicht zuverlässig. Wurm referierte. An einem Ausflug am Nachmittag beteiligten fanden. sich 1000 Personen. Abends waren mehrere Versammlungen in fervativen Blätter feiern den Maitag in Text und
Bildern.
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großen überfüllten Lokalen. Pretoria , 1. Mai. Präsident Krüger eröffnete das Barla: Die Maifeier in Ohrdruf zählte 600-700 Teilnehmer und verlief unter großer Begeisterung. Aus Brüssel meldet uns ein Telegramm: Das Volkshaus ment mit einer Rede, in der er der Thätigkeit des Dr. Leyds in In Pößneck ( Thüringen ) war die Maifeier gestern trotz des war zur Maifeier prächtig dekoriert. Am Morgen wurde hier Europa besondere Anerkennung zollte. Die Minenindustrie habe im heftigen Regens gut besucht. Von einer Versammlung wurde ab- ein künstlerisch wertvolles Stonzert gegeben, das aus dem Vortrage vergangenen Jahre sehr große Fortschritte gemacht. Der Ertrag bes gesehen, weil die Polizei wegen der Beteiligung der" Jugend- alter Volksgesänge aller Länder bestand. Ueberall wehen in laufe sich auf 16 240 630 Pfund, gegen das Jahr 1897 ein Mehr von Straßen rote Fahnen. Nachmittags war lichen" Schwierigkeiten machte. Die Genossen halfen sich verständig, den öffentliches 4 586 905 Pfund. Die füdafrikanische Republik sei jetzt das bei weitem am meisten Gold produzierende Land der Abend marschierte ein Fest zug indem eine unpolitische Festrede an der Hand der Bibel gehalten Volkskonzert, wurde. Der Zuchthaus- kurs hatte für unerwartete Begeisterung 10 000 Mann mit Emblemen und Fahnen durch die Straßen. Jeder Welt; Transvaal liefere 282 Proz. allen Goldes, das jährlich in gesorgt. Einzelne trägt einen Stock mit rother Laterne. Vor dem Volks der Welt produziert wird. bause wird die Marseillaise gesungen; hierauf folgte vom Balkon aus eine zündende Rede des Genossen Wandervelde. Im großen Saale sprechen Vanloo und Vandervelde über den Maitag und fordern zu lebhafter Wahlagitation auf. Die Menge imponierte während der erhebenden Feier durch einen musterhaften Ordnungssinn.
In Frankenhausen ( Thüringen ) wurde die Maifeier am Montag früh 8 Uhr durch einen Ausflug der Gewerkschaftsmitglieder des Holzarbeiter- Verbandes begangen, bei welchem sich 30 Kollegen der Organisation anschlossen. Die Tabakarbeiter und die Lederarbeiter hatten nachmittags Versammlungen. Der Abend verlief bei Konzert 2c. begeisterungsvoll; 700 Personen beteiligten sich.
Aus Judenba ch( Sachsen- Meiningen ) wird uns telegraphiert, daß die Maifeier unter großer Beteiligung erfolgte. In Ruhla a. S. war die Maifeier am Sonntag außer ordentlich stark besucht; am Montag trat in einzelnen Betrieben teilweise Arbeitsruhe ein.
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In Lüttich war der öffentliche Aufzug verboten worden, gleichfalls in Seraing ; in Montigny find Bürgerwehr und Soldaten konfigniert. Die aus ständigen Arbeiter halten Versammlungen ab; Demblon und Seinets sprechen. In Gent nahmen sechstausend Arbeiter mit zahlreichen dem Umzug Abend am im teil; Radi Fahnen wird eine imposante Feier abgehalten. Der Unternehmer Parmentier dekretierte den Arbeitern drei Tage
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Am Schlusse seiner Rede sagte Präsident Krüger, der diplo> matische Schriftwechsel mit England über die internationalen Be ziehungen zwischen den beiden Staaten dauere fort; er hoffe jedoch, daß die Angelegenheit bald zu einer befriedigenden Lösung kommen werde.-
Der Bergarbeiterstreik in Belgien . Unser belgischer Korrespondent schreibt uns über die Situation des Ausstands am Sonnabend: Centrum. Die Arbeiter der Minen von Mariemont und Bas coup( ca. 1000), haben die Arbeit wieder aufgenommen. In vier anderen Gruben sind einige Arbeiter wiedergekommen, sonst ist der Streik noch Dienstag gab es 13 088 Streifer, heute ist immer allgemein.
werden.
In Salzungen war die Maifeier am Sonntag durch schlechtes Wetter sehr beeinträchtigt. Es beteiligten sich 150 Personen. Am falen Klub 1. Mai feierte eine kleine Anzahl Genossen. Im Beden bon Charleroi beträgt die Zahl der In Eisenach war die Maifeier am Orte wie gewöhnlich Ruhezeit, weil sie sich unterstanden hatten, den Maitag zu begehen. diese Zahl auf 10 600( nach Angabe der Unternehmer) gefallen. Die Unternehmer hoffen, daß die verboten. Nachmittags erfolgte unter Beteiligung von 200 Berm Centrum, in dem Borinage, in Tournai , Soignies , Streifenden jetzt 26 000. fonen ein Ausflug nach Farnroda . Abends war die Socialdemokratie Ninove , Alost , Basse, Sambre, Antwerpen , uh, Arbeiter nach dem 1. Mai die Arbeit wieder aufnehmen im Gasthof zum fröhlichen Mann" zahlreich versammelt, Reden sowie in den Kohlenminen von Mariemont und Bascoup durften aus Gründen der Staatsrettung nicht gehalten werden. ist der Maitag mit Erfolg proklamiert worden. In Arnstadt hat die Zahl der Beteiligten an der Maifeier Charleroi meldet ein Herold- Telegramm vom 1. Mai: 3000 Kunderfreulich zugenommen. Nachmittags war ein Ausflug; Abends geber, darunter zahlreiche Frauen und Kinder, durchzogen die Straßen sprach Befching Erfurt. Große agitatorische Wirkung. der Stadt unter Absingen revolutionärer Lieder und Hochrufen auf In Braunschweig war die Teilnahme an der Waifeier fast den Ausstand. Bis jetzt ist die Ruhe nirgends gestört. Im Mittelnoch größer als in den Vorjahren. Die vormittags 11 Uhr eine becken ist der Ausstand heute ebenfalls allgemein. berufene Versammlung war von etwa 1200 Arbeitern besucht. Viele Fabriken hörten auch um 12 oder 2 Uhr auf zu arbeiten. Nachmittags fanden Festlichkeiten in zwei großen Sälen statt, an denen wohl 7000 Personen teilnahmen. Die 11 Uhr- Polizeistunde, welche hier bei Arbeiterfestlichkeiten die Regel ist, machte den Veranstaltungen ein vorzeitiges Ende. In der Vormittagsversammlung sprachen die Genossen Rieke und Heymann.
In dem Dorfe Bienrode bei Braunschweig fand die Festverjammlung Sonntagnachmittag statt und war von 83 Personen besucht; Genosse Wesemeier referierte.
In Lehndorf im Braunschweigischen war die Maifeier am Montagabend gleichfalls sehr start besucht, das Referat hielt Genosse Günther.
Helmstedt in Braunschweig . Etwa 130 Genossen beteiligten fich Montag an einer Versanunlung, in der Breunig sprach. Gine entsprechende Resolution fand einstimmig Annahme. In Osterwiec a. H. wurde Montagnachmittag 2 Uhr unter Mujilbegleitung ein Umzug durch die Stadt veranstaltet, an dem sich 200 Genossen beteiligten. Abends war eine starkbesuchte Verjammlung.
3orge a. Harz beging dies Jahr zum erstenmal die Maifeier. Grashof aus Braunschweig sprach vor 200 Personen. Aus Detmold erhalten wir folgendes poetische Telegramm: In unserer Ecke wird's auch helle,
150 find zur Stelle!
Stunde verboten worden.
Zur Friedenskonferenz wird aus dem Haag berichtet: In dem Oramiensaal des Schlosses Huis ten Bosch", welcher zum Sigungsinal für die Friedenskonferenz bestimmt worden ist, werden hundert Sige hergerichtet, abgesehen von dem Bureau und dem Sekretariat. Es ist anzunehmen, daß die Verhandlungen der Konferenz nicht öffentlich sein, aber der Presse Mitteilungen zu gehen werden.
Die Föderation der Arbeiter hat hier wie im Borinage beschlossen, den Streit bis zum äußersten fortzusehen. Die Einwohner und Händler von Charleroi haben eine Petition an den Gouverneur der Provinz geschickt; fie verlangen, daß der Gouverneur Einigungskommission empfehle. In Charleroi und Chatelineau haben den Unternehmern und Arbeitern zur Beilegung des Streits eine die Behörden den geplanten Umzug zum 1. Mai verboten. Truppen find in großer Zahl tonsigniert.
Jm Beden von Lüttich geht der Streit etwas zurüc so sagen die Unternehmer. Nach den Angaben der Korrespondenten des Peuple" breitet er sich weiter aus. Der Arbeitsrat, der wieder Sigung gehabt hat, hat ein Resultat nicht gezeitigt.
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Im Borinage wird die Zahl der Streifenden auf 25 000
geschäzt.
Aus Lüttich meldet ein Herold- Telegramm vom 1. Mai: Das Polizeigericht verurteilte mehrere Arbeiter wegen Bergehens gegen die Arbeitsfreiheit zu Gefängnisstrafen von 8 bis 14 Regen. Das Portal. In der Angelegenheit des Friedhofportals Die Grubenbefizer haben vorläufig den gegen sämtliche Socialisten. Friedrichshain hat der Magistra't in seiner geftrigen außerordent- führer, welche den Streit hervorriefen, beabsichtigten Prozeß auflichen Sizung beschlossen, den von dem Präsidenten des Bezirks- gegeben. Ausschusses Kayser gemachten Vorschlag einer gütlichen Beilegung des Rechtsstreites der Stadtverordneten Bersammlung mitzuteilen und sie zu ersuchen, mit ihm in gemischter Deputation zu verhandeln. Diese Meldung bestätigt, was wir in der vorigen Woche über die Stimmung im Magistrat mitteilten, daß die MehrHeit nicht geneigt ist, über den Kopf der Stadtverordneten- Versammlung hinweg fich den angebotenen Friedensbedingungen zu unter werfen.
Eine Todsünde. In Goslar ist der bekannte Maler Professor Wislicenus , der den Schmuck des Kaiserhauses geschaffen hat, dieser In Bernburg beteiligten sich am Morgenausflug 100 Personen. Tage gestorben. Seine Freunde beabsichtigten, eine Trauerfeier im Für den Abend war anfangs ein Umzug genehmigt, dann in letter großen Saale des Kaiserhauses im Angesicht des Lebenswerkes des mann Vogt nunmehr jegliche Verantwortung vor dem Bürgermeister Regierungspräsident wurden um Genehmigung ersucht. Bosse willigte ablehnen; gegen 1000 Personen bewegten sich durch die Straßen in telegraphischer Antwort umgehend ein, der Regierungspräsident nach dem Festlokal. Dieses war überfüllt. Weißmann- Halle versagte die Erlaubnis. Und nun zog auch Bosse die Erlaubnis hielt die Festrede. zurück. Aber weiter: das Konsistorium verweigerte dem Toten die firchlichen Ehren, und der Pastor erschien am Sarge des Toten im Gehrock.
Hansaftädte.
Eine räthselhafte Geschichte, deren Lösung fast unmöglich scheint. Wislicenus hat der künstlerischen Verherrlichung der deutschen Einheitslegende hervorragend gedient. Er war fein Aufrührer und fein Umstürzler, sondern ein gutgesinnter Nationaler. Und nun diese Aechtung!
verbrannt werde.
Versammlungen.
Beschluß
Aussperrung der Holzarbeiter. Wegen Feierns des 1. Mai haben die Mitglieder der Freien Vereinigung der Holz industriellen Berlins den bekannten dieser Vereinigung entsprechend, die Arbeiter ausgesperrt. Die Ver sammlung der Ausgesperrten, die von der Berliner Ortsverwaltung des Deutschen Holzarbeiter Verbandes zu heute vormittag nach Cohns Feitsälen einberufen worden war, war von ca. 2000 Personen besucht. Auf den Umfang der Aussperrung läßt diese Zahl jedoch nichts Genaues schließen. Denn, trotzdem aus dem großen Saale sämtliche Tische und Stühle entfernt worden sind und die Nebensäle benutzt wurden, erfolgte doch schon kurz nach 10 Uhr die polizeiliche Abperrung der Versammlung, so daß Hunderte der Ausgesperrten teinen Einlaß mehr fanden.
Das genaue Resultat soll im Laufe des heutigen Nachmittags festgestellt und soweit wie noch notwendig Werkstattfizungen zweds Beratung abgehalten werden.
Eine zu heute abend nach dem Louisenstädtischen Konzerthause anberaunte Vertrauensmänner- Versammlung wird zu den Maßnahmen der Holzindustriellen Stellung nehmen und weitere Beschlüsse
fassen.
Zu dieser Aussperrung wird uns noch berichtet, daß der Verband der Möbelpolierer beschlossen hat, daß seine wegen Feierns des 1. Mai ausgesperrten Mitglieder vor Montag, den 8. Mai, die Arbeit nicht wieder aufnehmen sollen.
Hamburg . Die alte Hochburg der Socialdemokratie, die Republik Hamburg , hat wieder einmal einen Ehrentag zu verzeichnen. 3wölftausend Proletarier und Proletarierinnen jammelten sich zwischen 8 und 9 Uhr morgens auf dem großen Platz bei dem Gewerbemuseum in der chemaligen Vorstadt St. Georg hinter der alten rothen, von dem Hamburger Parteipatriarchen Erdmann Ach, der Aermste hatte zu guterlegt noch eine schwere Todsünde Dubber getragenen Parteifahne zu dem Festzuge nach dem hart an er hat verfügt, daß er in Gotha begangen: der Grenze gelegenen Horner Park. Zwei volle Stunden währte Darum mußte selbst Herr Bosse sein Wort zurücknehmen, darum der imposante Zug. Drei große Musikkapellen schritten, Arbeiterweisen spielend, den Abteilungen des Zuges, in dem über vierzig durfte der Diener des Herrn mir im Gehrock erscheinen. Auf dem Goslar benachbarten Broden soll in der vergangenen Lehte Nachrichten und Depeschen. Fahnen und Banner den einzelnen Gewerkschaften und Vereinen Walpurgisnacht der Vorgang den Stoff einer sehr vergnügten unter- Leipzig , 2. Mai. ( Privatdepesche des„ Vorwärts.") Hier sind vorangetragen wurden, vorauf. Von Sajiffbed, Wandsted und haltung der verteufelten Herrschaften gebildet haben, die aus dem Umgegend. trafen die Parteigenossen am Bestimmungsort zusammen, so daß sich in den weiten Räumen und Gartenanlagen Geschehnis die frohe Gewißheit entnahmen, daß die Zeit ihrer sämtliche Former und Gießereiarbeiter ausgesperrt worden.( Geschieht jedenfalls wegen Arbeitsruhe am 1. Mai. Red. des Horner Parkes weit über 15 000 Festgenossen zusammenfanden. Herrichaft noch längst nicht vorüber. Das jüngste Herlein gab übrigens die treffend psychologische d.„ Vorw."). Von einem im Parke errichteten, mit all den im Zuge getragenen Deutung des sonst einigermaßen verwunderlichen Natschlusses: Die Neiffe, 2. Mai. ( W. T. B.) Die„ Neisser Zeitung" meldet aus Fahnen und Bannern geschmückten Podium hielt der Reichstags Frommen, meinte es, wollen eben nicht das Feuer entweihen und Neustadt( Oberschlesien ): Gestern früh wurde beim Kreuzen in einem stürmisch aufgenommenen Hoch auf die internationale beschmutzen, indem sie ihm Leichen als Nahrung ſpenden. Sie eines Bahnüberganges bei der Station Leuber ein Landauer von Arbeiterbewegung gipfelte. Am Abend fanden auf Hamburger Ge- find gewöhnt, nur Lebendige den heiligen Flammen zu weihen. dem ankommenden Zuge erfaßt und zertrümmert. Der Kutscher des Wie die„ Berl. Pol. Nachr." hören, hat Wagens erlitt lebensgefährliche Verlegungen, während die drei in denen Referate über die Bedeutung des Tages ge- der Entwurf eines Geseges, betreffend die Polizei Jusasien mit weniger gefährlichen, wenn auch schweren Verlegungen bon den Vororten Berlin , die davonkamen. waren Sämtliche Versammlungen überfüllt. verwaltung in Verantwortlicher Redacteur: August Jacobey in Berlin . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Drud und Verlag von Max Bading in Berlin .
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Ein Polizeigesch. jratt,
Sierzu 1 Beilage.