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Mittwoch, 7. November 1834
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Ein Nachwort Kampf segen die Massennot Ist auch Kampf filr die Republik Die Wirkung unserer sonntägigen Massen- kundgebungen auf die bürgerliche politische Oeffenflichkeit ist die der Verblüffung. Auf deut scher wie auf tschechischer Seite. Daß bei den deut schen Schwärmern für Henlein , die in allen bürgerlichen Lagern zu finden sind, die Meinung feststand, sie zähle im politischen Leben um so weniger mit, je mehr Henleins mit allen Mitteln der Reklame aufgeplusterte Heimatfront in ihren Augen zu einem positiven Faktor in der tschecho- slowakischen Politik geworden ist, konnte niemanden in Erstaunen versetzen. Hier wirkten eben Unkenntnis der tiefen Wurzeln unserer Bewegung gemeinsam mit dem Wunsch als dem Vater des Gedankens mit, um die Auffassung zu schaffen, die deutsche Sozialdemokratie habe ausgespielt und ihre Anhänger stünden im Begriff, in hellen Haufen sich in Henleins Fascistenfront einzureihen Doch war eS eine Ueberraschung, als nach dem Böhmisch-Leipaer Paradeaufmarsch sogar linksorientierte Blätter vermeinten, sich nicht weiter um die Verhältnisse im sudetendeutschen Gebiet umsehen zu müssen und kurzerhand Henleins Partei als die stärkste im deutschen Lager deklarierten. Seit Sonntag ist in dieser vorgefaßten Meinung ein Umschwung eingetreten. Die emen verzeichnen es widerwillig, die anderen mit Anerkennung und Genugtuung. Die letzteren sind jene, die aus unserem Massenaufmarsch die Ueberzeugung gewonnen haben, daß Demokratie und Republik auch auf deutscher Seite wachsame, ehrliche, kampffähige Truppen besitzen und daß sie auf deren Solidarität bei der Verteidigung der demokratischen Errungenschaften rechnen können. Die andere Seite sieht sich gezwungen, vor unserer machtvollen Manifestation ihre Totschweigetaktik aufzugeben.' Soferne sie aber von uns Notiz nahm, geschah es nur, gehässige Angriffe gegen uns zu richten und unser unvermeidliches Ende zu prophezeien. Jetzt sieht sie, was es für eine Bewandtnis damit hat. Unsere Parteileitung erließ den Ruf: Auf die Straßei Keine lange Frist war für die Vorbereitungen gegeben; Geldmittel, wie sie Henlein in HWe und Fülle zur Verfügung stehen, gab es keine und die bürgerliche Presse unterließ das Trommeln, das sie im Falle Böhmisch-Leipa so ausgiebig besorgt hatte. Dennoch wurden unsere sechs Kundgebungen zu einer herrlichen, kraftvollen, nie dagewesenen Erscheinung. Wo ist noch eine Partei, die etwas ähnliches zustandebrächtel Und nicht nur, daß ein Wink genügte, um riesige Massen auf den Plan treten zu lassen, auch die Stimmung, welche die Teilnehmer erfüllte, zeugte von ihrs« ungebrochenen Kampsesmut, ihrer Treue und Hingebung zu der Partei, deren Führung sie sich unterstellt haben. Das war es, was unsere Manifestation bewies: daß alle Versuche von rechts und links, offen und getarnt, die sozialdemokratischen Bekenner von ihrer Partei fortzulotsen, vergeblich find. Der Unvoreingenommene konnte deutlich aus dieser Willenskundgebung heraushören: Wir stehen zu unserer Partei unerschüttert auch in Notzeiten! Faselt weiter davon, daß das Volk„der Parteien müde" sei und daß es sich nach„Volksgemeinschaft" sehne, worunter ja doch nur die Unterordnung unter das Kommando einer Kreatur des Kapitalismus gemeint ist! Wir bleiben doch der Partei, von der wir ein Stück selber sind, mit allen Fasern unseres Herzens treu, denn fie war jahrzehntelang unser einziger Schirm und Hort! Wir wisse», daß in dieser Zeit der vom Kapitalismus verschuldeten Krise, die uns ein oft kaum mehr menschenwürdiges Leben aufzwingt, die Wirkungsmöglichkoiten unserer Partei beschränkt find, aber wir wissen auch, daß sie alles tut was sie kann, um uns vor dem Aeußersten zu schützen und daß wieder eine Zeit kommen wird, wo sie uns treubewährt einer besseren Zukunft entgegenführen wird! Es ist trotzdem nicht anzunehmen, daß unsere deutschbürgerlichen Gegner die Hoffnung aufgegeben haben, größere oder kleinere Teile unserer Anhänger von uns loszusplittern. Sie rechnen dabei weniger auf ihre eigene Anziehungskraft, als auf die zermürbende Wirkung der Massenarbeits- losigkeit und auf die Verwirrung des nüchternen Denkens der in die furchtbare Rot hinausgestohe- ven Menschen. Wir glauben auch nicht, daß einzelne der tschechischbürgerlichen Parteien aus engherzigster parteipolitischer Verblendung herauS-
Genosse Dr. Czech bei den Kundgebungen Genosse Dr. Czech nahm an der Komo- lauer Kundgebung teil, deren Beginn für 10 llhr festgesetzt war. Der Aufmarsch verzögerte fich um einige Minuten. Nach seiner Begrüßungsrede fnbr Genosse Dr. Czech nach Teplitz - Schö na u, um auch auf der dortigen Kundgebung eine Ansprache zu halten. Er kam jedoch zu spät. Auf der Straße nach Dux begegnete er dem starken Zug des Duxer Bezirkes; es wurde eine Versammlung improvisiert. In Bodenbach traf der Parteivorsitzende noch vor Beginn der Kundgebung ein. Kurz nach seiner Rede fuhr er nach Karlsbad ab, um auch die Karlsbader Kundgebung zu begrüßen. Er traf aber leider erst knapp "och Beendigung der Versammlung ein. So kam es. daß Genosse Dr. Czech, der die Absicht hatte, an allen vier böhmischen Kundgebungen teilzunehmen, nur zwei Versammlungen begrüßen W».
finden und die Förderung der fascistischen Drahtzieher unter den Sudetendeutschen einstellen werden. Demgegenüber ist es erfreulich, daß auf Seite der tschechischen Linksparteien von einem größeren Stück Solidarität mit der deutschen Sozialdemokratie gesprochen wird. Unseren Kampf mit Hen lein und seinen„aktivistischen" Förderern werden wir natürlich auch in aller Zukunft allein und auf unsere eigene Kraft angewiesen auszutragen haben. Wenn uns eine Hilfe zuteil werden kann, so ist es die Unterstützung unseres Wirkens gegen das immer schrecklichere Formen annehmende Elend im deutschen Gebiet. Die Arbeitermassen
Für diese Erklärung Henleins bringt die T urnc rzeitung des Deutschen Turnverbandes, Folge 19, mit dem Datum 1. Weinmond 1934, folgenden Beweis(„Weinmond" ist gleichbedeutend mit„Gilbhart" und heißt in jüdischmarxistischen Demokratien„Oktober"): „Jugendfürsorge : Gerade sie muß aus den Fesseln, die vergeudende Wohltätigkeit im liberalistischen Sinn ihr angelegt haben, befreit werden. Es gilt nicht, erblich Minderwertige am Leben zu erhalten, ihnen das Leben zu erleichtern, damit sie später wieder nur Minderwertiges zeugen, sondern es müssen die verfügbaren Mittel für hochwertige und gesundheitlich bedrohte erblich Gesunde bereitgehalten werden. Ein gesundheitlicher Kataster aller Kinder, Förderung der Mütterberatungsstellen, der Säuglinzsfürsorge durch Anstellung von Fürsorgeschwestern, ärztliche Aussicht über alle Kinder zur rechtzeitigen Behebung von Gebrechen, deren Erblichkeit auszuschließen wäre, Waisenfürsorge, Berufsvormundschaft und Berufsberatung, sind ihre Hauptaufgaben. Daneben haben sie in vollständiger Trennung von allen vorgenannten Aufgaben einen K ata st er aller Schwachsinnigen, Blinden, Taubstummen und Krüppelhaften sowie aller Eichkranken zu führen, die Schutzaufsicht über sittlich gefährdete Kinder sowie die Unterbringung von Minderwertigen in Anstalten zu übernehmen. Im Vordergrund ihrer Aufgabe muß aber als neue Aufgabe die volksbiologische Arbeit stehen. Diese hat in Form von aufklä- renden Vorträgen über Vererbungslehre, Eugenik, Wert der Körpererziehung, Gesundheitslehre des Kindes und der werdenden und stillenden Mutter zu geschehen. In gleicher Weise hat auch die Aufklärung und Pflege der Familienkunde zu erfolgen, die zum Allgemeingut des Volkes werden muß. Dem BundderDeut sche n ist die Aufgabe gestellt..., dort, wo die Jugendfürsorge versagt, volksbiologische Aufklärung,... Unterstützung hochwertiger Kinder zu leisten." Diese Auffassung steht bekanntlich in schroffem Gegensatz zu den Doktrinen des Nationalsozialismus. Auch das Schlagwort von der„vergeudeten Tätigkeit im liberalistischen Sinne" ist auf sudetendeutschem Heimatboden gewachsen. Woher sollten es denn auch die Henlein-Turner haben, da sie doch nach Deutschland nicht reisen dürfen, wenn sie nicht in Gefahr kommen wollen?
Gewerkschaftsiche Beratung Vierzigstundenwoche— Arbeitslosenfürsorge Am Dienstag, den 30. und am Mittwoch, den 31. Oktober d. I. fanden in Reichenberg unter dem Vorsitz des Abg. Genossen Roscher Beratungen der Zenträlgewerkschaftskommission mit den Vertretern der Verbände statt, die sich mit einer Reihe wichtiger organisatorischer, wirtschaftlicher und sozialpolitischer Fragen beschäftigten. Rach einem Bericht des Genossen M a c o u n über tun Verlauf der'Ausschußsitzung des Internatio nalen Gewerkschaftsbundes und über die notwendigen Hilfsaktionen für die Opfer des Fascismus in der internationalen Gewerkschaftsbewegung wurde übereinstimmend erklärt, daß nichts unterlassen werden dürfe, die getverkschaftliche Bewegungsfreiheit gegen alle Gefahren zu verteidigen und sicherzustellen und der Arbeiterklasse in den äscistischen Staaten im Kampfe um die Wiederherstellung dieser Bewegungsfteiheit beizustehen. Ueber die Frage der Verkürzung der Arbeitszeit auf 40 Stunden in der Woche fand ebenfalls eine längere Aussprache statt, in der das ganze Problem von allen Seiten betrachtet und beurteilt wurde. Ueber den bisherigen Verlauf: der Verhandlungen zwischen den gewerkschaftlichen Spitzenverbänden der Arbeitnehmer und den Spitzenorganisationen der Industriellen wurde vom Genossen Schäfer ein ausführlicher Bericht erstattet, aus dem der Schluß gezogen werden mußte, daß der bis jetzt beschrittene Weg zur Mehreinstellung von Arbeitskräften in die Betriebe und zur Herbeiführung der 40-Stunden-Woche ungeeignet ist. Das wurde dann in einem Beschluß ausgesprochen, in dem es u. a. heißt: In den meisten Fällen find die auf Grund des Beschlusses des gemeinsamen Berhandlungsaus- schuffes aufgenommenen Beratungen zwischen den jeweiligen Vertretern der Arbeitnehmergewerkschaften und den einzelnen Industriezweigen ins Stocken geraten und bis jetzt nicht mehr in Gang zu bringen gewesen. Die Vertreter der freien Gewerkschaften haben alles versucht, um Vereinbarungen in der Industrie auf Einführung der 40-
stehen treu zur Demokratie und zur Republik . Sollte etwas diese Treue jemals zu erschüttern imstande sein, dann konnte es nur die dumpfe Verzweiflung sein, die aus Not und Hoffnungs- losigkeit herauswächst und die noch überall als die erfolgreiche Zutreiberin des Fascismüs sich bewährt hat. Wollt ihr uns wirklich helfen in unserem Kampfe, der auch ein Kampf für die friedliche Entwicklung der Verhältnisse in unserem Staate ist, dann steht uns bei, auf daß es gelinge, der wirtschaftlichen und sozialen Not einen Damm entgegenzusetzen!
Da erlauben sich diese Schwätzer vom„Erhalten erblich minderwertigen Lebens" zu faseln und wären, wenn man sie noch so sehr schüttelte, nicht imstande, die Kennzeichen für die e r b l i ch e Minderwertigkeit anzugeben. In. unseren Anstalten für Minde, Taubstumme und Krüppelhafte sind erblich Belastete nur in einem ganz geringen Prozentsatz vorhanden und die übergroße Mehrzahl dieser Unglücklichen trägt ihr Los als erworbenes und nicht als ererbtes Schicksal. Aber das will die Hitler-Henlein-Gefolgschaft gar nicht wissen. Sie nehmen den Mund voll und schwindeln die Hartherzigkeit und Steuerscheu zu einem Grundsatz höherer Sittlichkeit um. Sie könnten auch nicht angcben, welcher Schwachsinn erblich bedingt und Ivelcher erworben ist, denn das weiß heute selbst die Fachwissenschaft nicht recht! Aber die Wissenschaft hat sich ja bekanntlich den natio- rialcn Belangen unterzuordnen und so wird die Henlein -Gefolgschaft— in voller Unabhängigkeit von der Hitler -Gefolgschaft— weiter Blinden - und Hilfsschulen, bekämpfen und gegen jedes menschliche Erbarmen als liberälistische Verirrung wettern und wirken. Und mit der Förderung der Mütterberatungsstellen haben wir auf die Nazi vom Turnverband gewartet! Ueberall, wo echte Vertreter der Volksinteressen, also die verfluchten Marxisten, von Einfluß tvaren, haben sie das Notwendige längst getan, und, wie sie stark genug waren, in musterhafter Weise getan! Wie haben uns die Nazi dabei gestört," und wie haben sie diese Arbeit begeifert! Man erinnere sich nur, wie giftig sie die Arbeit unserer Wiener Genossen verleumdet haben, deren Fürsorgewerk für Mutter und Säugling einzig in der Welt war. Und sie ltzNcü.sich gefälligst bei ihren Gesinnungsfreunden jenseits der Grenze— vielleicht durch das Jn- stttnt für das Auslandsdeutschtum mit den Farben Schwarzrotfchwarz— darüber erkundigen, was an hohen Leistungen der Fürsorge für Mutter und Kind in D e u t s ch l a n d bereits eingegangen ist, seitdem die„vergeudende Tätigkeit im Sinne libe- ralistischer Sinne" abgeschafft wurde und die Pflege der Erbwerte eingesetzt hat. Es soll dafür gesorgt werden, daß nicht auch bei uns die Jugendfürsorge durch Statthalter Henlein in den Abgrund geführt wird.
Stundenwoche zustande zu bringen, damit eine Mehreinstellung von Arbeitskräften in den Pro« duktionsprozeß ermöglicht wird Sie konnten aber in den einzelnen Verhandlungen nirgends ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen, da die Unternehmer an ihren Einwendungen gegendie angc st rebten Maßnahmen mit wenigenAuS nahmen fest hielten. Daraus ergibt sich, die zwingende Notwendigkeit, auf dem Wege der Gesetzgebung die Verkürzung der Arbeitszeit auf 40 Stunden in der Woche hevbeizuführen. Die freien Gewerkschaften verlangen deshalb, daß der seinerzeit vom Mini- sterium für soziale Fürsorge ausgearbeitete und zur öffentlichen Erörterung aufgelegte Gesetzentwurf über die Einführung der 40- Stundenwoche und der gleiche, von den sozial- demokrattschen Parteien im Parlament gestellte Antrag der Gemeinsamen Getverkschastljchen Landeszentrale der parlamentarischen Erledigung zugeführt werden, damit endlich durch die dringend notwendige Verkürzung der Arbeitszeit der Umfang der Arbeitslosigkeit verringert wird. Die Beratungen am zweiten Tage galten durchwegs der Arbeitslos enunterstüt- z u n g. Genosse Kirchhof zeigte in erschöpfenden Ausführungen auf, was von den Gewerkschaftszentralen in den verflossenen 14 Monaten unternommen wurde, um die schlimmsten bürokratischen Verfügungen zu mildern. Die im Zuge der staatlichen Ersparungsmaßnahmen von den Par- teien der Besitzklasse erzwungenen Verschlechterungen der staatlichen Arbeitslosenfürsorge haben neben dem Abbau des Staatszuschuffes zur gewerkschaftlichen Arbeitslosenunterstützung viele Ünklar- heiten in der Durchführung mit sich gebracht. Die Gewerkschaftszentralen waren bestrebt, die für die Arbeitslosen ungünstigen Auswirkungen der Novelle vom 29. Juli 1933 im Rahmen des Gesetzes erträglicher zu gestalten und den den Staatszuschuß auszahlenden Gewerkschaftsorganisationen die Arbeit zu erleichtern. . Die ernsten Beratungen sowie di« Ergebnisse zeigen in aller Deutlichkeit, daß unsere freien Gewerkschaften mit aller Kraft bemüht sind, die Interessen unserer Arbeiter und Angestellten zu wah-1 reu.
Dank an die Jugend Arbeiterjungen und-Mädeln! Ihr habt Euch am 4. November zu Tausenden in die Kundgebungen eingereiht. Die Not lastet auf Euch am stärksten. Aber Euer Mut und Euere Kampfbereitschaft sind ungebrochen. Ihr habt gezeigt: in den breiten Massen der proletarischen Jugend ist das Bewußtsein lebendig, daß die Zukunft der Nation und ihrer Jugend auf die sozialistische Bewegung gestellt ist. Den Kampf um ein glücklicheres Dasein wollt Ihr mit in den ersten Reihen führen. Das hat der 4. November gezeigt. Er hat aber auch bewiesen, daß alle Hoffnungen der Gegner, die Sozialdemokratie sei von der Jugend verlassen, trügerisch sind. In keiner anderen Bewegung ist soviel Treue und Opferbereitschaft der Jugend zu sehen wie in der sozialistischen . Der Freiheitskampf des Proletariats eint alt und jung; dieser. Kampf ist des Einsatzes unserer ganzen Kraft, ist vor allem des Einsatzes der Jugend wert. Euer vorbildlicher Einsatz hat aber auch gezeigt, wie wertvoll die Arbeit des Sozialistischen Jugendverbandes ist, in dessen Rahmen Ihr Euch schult und auf die Kämpfe des Tages vorbereitet. So wurde der 4. November durch Euch auch zu einem Ehrentag der sozialistischen Jugendbewegung. Dafür sei Euch, Jungen und Mädeln, herzlicher Dank gesagt! Der Verbandvorstand des Sozialistischen Jugendverbandes
Das Filmkontinsent fällt Am Montag hat Handelsminister D o st a- lek endgültig seine Zustimmung zur Aushebung des seinerzeit von dem nationaldemokratischen Handelsminister Matousek errichteten Filmkontingents gegeben, das die Einfuhr der guten«merikanischen Filme verhinderte, die Einfuhr der hitlerdeutschen förderte und als„Ausgleich" auch noch die Herstellung gleichgeschalteter Schundfilme am Barrandov zur Folge hatte. An die Stelle des Kontingents wird ein Registrierverfahren treten, das für die Einfuhr jedes Auslandsfilmes^ine Abgabe von 20.000 XL .zugunsten der heimischen Filmproduktion vorsieht.
Vom Arbelter-Turn- und Sport-Verband Dank der Bundesfußballeitung Atus Der Bufa dankt allen Arbeiterfutzballern auf diesem Wege für die restlose Pflichterfüllung der aktiven Teilnahme an dem großen herrlichen Bekenntnis der sudetendeutschen Arbeiterschaft zur Fahne der deutschen Sozialdemokrasie. Wir, wollen auf diesem Wege, weiterfahren und auch weiterhin als vollwertiges Glied dieser großen und im Dienste der Arbeiterklasse stehenden Kampfgemeinschaft unsere Pflicht erfüllen. Die Idee des Sozialismus ist die Grundlage unserer Erziehungsarbeit und der Enderfolg unserer Bestrebungen. Arbeitersutzballer! Unserem Bekenntnis muß der Eintritt in die Deutsche sozialdemokratische Arbeiterpartei folgen! Mr den Bundesfussbollausschuß G. E r I a ch e r, Vorsitzender.
Bedeutsame Beschlüffe des Atus Samstag, den 8. November, fand in Aussig eine Sitzung der führenden technischen Funkttonäre des Verbandes mit den technischen Kreisleitern und den Kreissekretären statt. In zehnstündiger Beratung wurde zu den Erfahrungen des vergangenen Jahres Stellung genommen und der Arbeitsplan fvr 1938 festgelegt. Das kommende Jahr bringt in allen Kreisen des Atus großangelegte Kreisfeste, die an Umfang und Inhalt weit über den bisherigen Kreisfesten stehen werden. Das Geräteturnen soll im Atus dadurch größere Bedeutung bekommen, daß sin nächsten Jahre. durch Geräteserienwettkämpfe die besten Mannschaften der Bezirke, Kreise und deS Verbandes ermittelt werden sollen. Die Sparten Leichtathlettk, Turnen und Turnspiele werden in allen Instanzen der Organisation Arbeitsgemeinschaften bilden. Turnftiiele und Leichtathlettk werden als wesentliche Bestandteile der turnerischen Körpererziehung erklärt und in den Uebungsstofs des Turnens einbezogen. In a«n Vereinen, in denen die Voraussetzungen gegeben find, muß auch Leichtathletik geübt und das Turnspiel gepflegt werden. Die Turnerinnen werden Wollehball, Kinder und Jugend das früher stark betriebene Raftballspiel als Pflichtspiele üben. Nach langer und gründlicher Vorbereitung wurve beschlossen, ein Sportabzeichen einzuführen. Vorläufig ioird das für die Jugend(18 bis 21 Jahre) ausgeschrieben. Die näheren Bestimmungen wurden genehmigt und werden in nächster Zeit veröffentlicht. Au den Stafetten des Aruk im Jahre 1938 werden sich auch die Vereine des Atus beteilige«,
„Der Nationalsozialismus endet an den Grenzen der Tschechoslowakischen Republik“ Und wie es in Wirklichkeit aussieht