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tei und der Gewerkschaften faum ausreicht, den
Freitag, 9. November 1934
Opfern der Kriſe das nackte Leben zu sichern. Die Gen. Kaufmann über Arbeitszeitverkürzung
( Fortsetzung von Seite 1.)
als Krisenfrage, als Frage der SolidaDamals haben natürlich die Kommunisten uns bei rität der gesamten Arbeiterschaft bezeichnet haben. den Arbeitern nach Kräften verdächtigt.
Nr. 263
verwaltung entspreche, dann werde er sich irren. Dubicky) erinnert an die Worte Malypeirs von der Loyalität ohne Vorbehalte und erklärt, jederantistaatlichen Tätigkeit müsse ein Ende gemacht werden, möge sie welchen
nicht zur Schikane werden und jede Bewe- Charakter immer haben. gungsfreiheit unmöglich machen.
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Wir haben weiter großes Interesse an der gleich- In den späten Abendstunden fam noch Genoffe mäßigen Befriedigung der Kreditansprüche und der de Witte zu Worte, der die Erklärung des Minister Bei den Verhandlungen, die später unter 3u- Regelung des Marktes der Staatspapiere und sind präsidenten unterstrich, daß erhöhte Hilfsmaßnahmen ſtimmung des Ministerpräsidenten zwischen Gewerk- deshalb für eine Ausgestaltung des Reesfont- Insti- für die von der Krise am schwersten betroffenen Geschaften und Industriellen über die Arbeitszeitver- tutes. Die Befürchtungen, die sich an die Abwer- biete notwendig find, und darauf hinwies, daß ins fürzung einsetzten, haben die Unternehmer die Sache tung unserer Krone geknüpft wurden, haben sich nicht besondere die deutschen Grenzgebiete in wieder umgedreht und erklärt, daß der Beginn einer erfüllt. Aber die Exportbelebung hat sich doch nicht diese Kategorie gehören. Genosse de Witte rügte in Konjunktur die Möglichkeit einer Aenderung der Ar- in dem erwünschten Maße eingestellt und wir müssen schärfster Weise die Durchkreuzung der sozialpoli allem mit dem von uns geforderten& oh na uspelsverträge, Errichtung von Sandels- furzichtige Bürokratie und vor allem die Kontrolle beitszeit vollkommen ausschließe, bor deshalb auch durch Verbesserung unserer antischen Hilfsmaßnahmen durch eine unsoziale und gleich, weil dies angeblich die Kalkulationsbasis vertretungen usw. nachhelfen.
zerstören würde.
von den Industriemagnaten und reichen Grundherren mit ausgiebigen Geldmitteln ausgestattete fascistische Propaganda ist überall am Werke, die Verantwortung für das wirtschaftliche Chaos und das herrschende Elend von den Schultern des Ka pitalismus auf die des Sozialismus und der Demokratie abzuwälzen und die politische wie wirtschaftliche Unbildung großer Massen sowie der von den Kommunisten in die Arbeiterbewegung hineingetriebene Keil der Spaltung steigern in gefährlicher Weise die Erfolgsaussichten dieser Hezze. Ruhiges Ueberdenken und Erforschen der wahren Gründe ihrer traurigen Lage liegt nicht jenen, die sich dem Nichts oder dem drohenden Untergang gegenüber sehen. Wenn in einer solchen Zeit die Sozialdemokratie nicht nur ihre alten Kaders beisammen behält und ihr sogar gelingt vorzustoßen, so liegt darin der Beweis, daß sie lebt, daß sie troballe dem marschiert. Der roben nadten Gewalt, ausgeübt von den Landsknechtshorden der Reaktion, konnte es wohl gelingen, in verschiedenen Ländern die sozialistische Bewegung zu unterdrücken und ihre Anhänger für eine Zeitlang einzuschüchtern, doch dort wo sie demokra- 3stellen, aber bei gleichen Brutto tische Betätigungsmöglichkeit besigt, zeugt sie von ihrer ungebrochenen Kraft und davon, daß sie unvermindert die stärkste Hoffnung der Mühseligen und Beladenen geblieben ist. Sie lebt auch dort weiter, wo durch den Fascismus zur höheren Ehre des Nationalismus, des Katholizismus und Kapi talismus , Menschen hingemordet, Kerter und Konzentrationlager gefüllt wurden. Die Temperaturverhältnisse ändern sich nicht, wenn man das Thermometer, das sie registriert, zerschlägt. Die lebendige Idee des Sozialismus, für Millionen in ihrem trostlosen düsteren Dasein die einzige Zu funftshoffnung, sie kann auch in den Strömen des vom nationalen und christlichen Fascismus ver= gossenen Blutes nicht untergehen.
Chauvinistische Hetze
gegen die polnische Sozialdemokratie
Die Differenzen mit Polen haben auch ihren Widerhall innerhalb der polnischen Minderheit in der Tschechoslowakei gefunden und dazu ge führt, daß der einzige polnisch- bürgerliche Abge= ordnete, Dr. Bu z e f, unter dem Druck nationalistischer Kreise kürzlich aus dem Klub der tschechi schen Sozialdemokraten, dem er als Hospitant angehörte, ausschied.
Der zweite polnische Abgeordnete des Parlaments, der Sozialdemokrat Chobot, verwahrte sich am Donnerstag in der Parlamentsdebatte, daß diese Kreise auch ihn angreifen und des Volksverrates zeihen, weil er und seine Bartei es ablehnen, aus dem Koalitionslager auszu treten und sich an der antitschechischen chauvini stischen Heze, die aus den Kreisen des polnischen Konsuls Mal homme in Mähr.- Ostrau aus geht, zu beteiligen. Man geht so weit, ein Steffeltreiben gegen die polnische Sozialdemokratie zu entfachen, und arbeitet mit den gemeinsten Mitteln. Genosse Chobot verlangt, daß die Regierung die Abberufung dieses meriwür digen Konsuls verlange.
gegen Frauenwahlrecht Athen . Der Senat hat einen Gesezesantrag, durch welchen den Frauen das Gemeindewahlrecht erteilt werden sollte, abgelehnt.
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tern des Svaz und des Hauptverbandes der deutIm Laufe der Verhandlungen mit den Vertreschen Arbeitgeber famen die Herren plötzlich mit einem neuen Vorschlag, um die Zahl der vollständig Erwerbslosen zu verringern; es war dies ein Rezept nach dem Muster der Arbeitsfront in Hitler - Deutsch land : Sie erklärten, im Falle unserer Zustimmung um 100 Prozent mehr Arbeiter einzent ihres ohnedies geringen Lohnes verzichten müßLöhnen. Das heißt, daß die Arbeiter auf 50 Probis heute ist diese Frage trot neuerlichen Verhandten! Das haben wir natürlich abgelehnt und lungen keiner Lösung zugeführt worden.
Die Unternehmer möchten eben am liebsten ohne Arbeiter mit vollständig automatisierten Betrieben die Produktion aufrecht erhalten, und fie ledenken nicht, daß sie dann auch keine Konsumenten hätten, die ihre Waren kaufen würden!
Aber nur eine dem Bedarf angepakte Broduktion bei gleichzeitiger Erhöhung der Kaufkraft der Arbeiter, also eine PI anwirtschaft, für die auch der Herr Ministerpräsident in seinem Exposee ein gewisses Verständnis aufgebracht hat, ist imstande, die Krise zu lösen. Das werden unsere Unternehmer nie begreifen und es wird daher notwendig sein, daß die Regierung auch hier mit fester Hand zugreift und die notwendi gen Maßnahmen einfach im Wege einer Verordnung durchführt!
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In der Arbeitslosenfürsorge müssen aber vor allem auch die Schikanen abgestellt werden, die heute namentlich die Arbeitslosenhilfe der Gewerkschaften treffen, und die administrativen Härten beseitigt werden, die die Ernährungs
aktion behindern.
Wir wollen dem demokratischen Staat geben, was er zur Erfüllung seiner Verpflichtungen und braucht, wir verlangen von ihm aber auch, daß er zum Schuße seiner demokratischen Verfassung gibt, was nötig ist, um sie aus hunger und seinen Staatsbürgern und vor allem den Arbeitern Elend herauszuführen und ihre berechtig ten wirtschaftlichen und kulturellen Bedürfnisse zu erfüllen.
der Ernährungskarten durch Gendarmerie. Er bes faßte sich dann mit der letzten Rede des Landbünd lers Windirsch, der wieder einmal eine Attade gegen das allgemeine Gemeindewahlrecht geritten hat, und besprach in diesem Zusammenhang die Finanznot der Selbstverwaltungskörper. Was Konrad Henlein betrifft, so erklärte Genosse de Witte, daß wir mit ihm schon allein fertig würden. Zur Friedenspolitik unseres Außenministers können wir unsere volle Zus ftimmung geben.( Wir werden die Rede im Auszug noch ausführlicher nachtragen.)
Nationalsozialist Patejdl. Auf diese Rede Um Mitternacht sprach noch der tschechische Dr. Dérer folgte eine weitere Erklärung des Justizministers zur Střibrny- Angelegenheit, worauf die Abstimmung über die beiden Erposee's borgenommen wird.
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trauen bekundet haben, find ein Beweis bafür, das Herr Stöhr entpuppt sich
als Sachwalter Henleins
Die 90.000, die am 4. November als Sendboten weiterer Hunderttausender uns ihr Verdaß unsere bisherige Politik richtig war! Wir werden im gleichen Sinne weiterarbeiten. Für die Prag . Der Senat beendete nach ganztägiArbeiterklasse, für die Demokratie, aber auch für den demokratischen ger Debatte Donnerstag gegen 6 Uhr abends die Staat wird für uns auch weiterhin die große Debatte mit der Genehmigung der Exposés durch die Regierungsparteien, Barole lauten!( Lebhafter Beifall)
form umstoßen wolle.
Von deutscher Seite versicherte Feierfeil namens der Christlichsozialen, daß sie geborene Demokraten Während der Rede des Nationaldemokraten feien. Dr. Hodač kam es zu lebhaften Auseinandersetzun Senator Stöhr vom Bund der Landwirte, der gen mit Abgeordneten der tschechischen Linksparteien, als einer der Hauptvertreter jener Richtung im als er sich gegen die Behauptung wehrte, daß seine Bund der Landwirte gilt, die mit Henlein durch did Partei in sozialen Dingen auf dem Standpunkt eines und dünn gehen will, bestätigte die Richtigkeit dieser engherzigen Liberalismus stehe, und betonte, daß Annahme durch ein Plädoyer ,, für die Einigkeit und Bei jeder Gelegenheit haben wir die Frage der sie schon aus dem Nationalismus heraus, den Dr. politische Geschlossenheit des" Sudetendeutschtums", Exportförderung an die Spitze unserer For Kramat verkündete, niemals gegen gerechte" soziale damit über die Berufe und Stände hinaus die große institut, aber wenn es sich um größere Aufträge aus als Hodać ganz unschuldig fragte, ob es denn außer sei auch die Stellung des Landbündlers zu allen derungen gestellt. Wir haben zwar ein Export Forderungen sein werde. Neue Zwischenrufe gab es, Linie unseres Volkstums gewahrt bleibe". Dadurc dem Ausland handelt, so finden auch die Unterneh- den Kommunisten bei uns überhaupt eine Partei anderen fudetendeutschen Parteien( in erster Linie mer an dieser Stelle nicht das nötige Verständnis So ist in den Jahren 1931/32 ein großer Auftrag gebe, welche die demokratisch- republikanische Staats- also zu Henlein!) gegeben. Nach einer scharfen Nontroverse mit einigen unserer Genossen( Dr. Ho bon über drei Milliarden nach Rußland und BritischVon Koalitionsseite befaßte sich Hrušovsky mit litscher, Polach und Reyz D) führt Stöhr Indien verlorengegangen. Dasselbe war später bet den großen Rußlandaufträaen der Fall. die unserer dem slowakischen Problem und begrüßte die positive weiter aus, daß bei diesem Einigungsprozeß dem Schwerindustrie für rund 500 Millionen Aufträge Einstellung der Hlinkapartei zur Außenpolitik, er- Bund der Landwirte eine führende Rolle(?) eingebracht hätten. Auch da versagte das Institut! Härte aber, daß hinsichtlich der Autonomieforderun- zukommen müsse. Auf die Gewissensfrage des Genof sen Dr. Holitscher: Was heißt bölkisch? bitgarantie durch den Staat. Hier hat Eine zweite wichtige Forderung ist die Kregen tein kompromis möglich sei. Dubicky( Rep.) beschäftigte sich mit den hochge- Gibt es auch eine Einheit mit den Fürsorgeminister Dr. Meißner einen Betrag von 50 ichraubten Startellpreisen und stellt später fest, daß a ten treuzler n? gibt Stöhr nur eine Millionen angesprochen, um in jenen Fällen, wo die die Sanierung der Bruderladen beschleunigt werden ausweichende Antwort. Gewinnung neuer Exportgebiete durch solide Firmen müsse und daß man zur Sanierung der finanziellen Auf diese Rede kommt später Genosse Dr. möglich ist, für die nötigen Kredite eine Staats- Pofition dieser Versicherung in erster Linie die Heller zurüd, als er in seiner großen Rede, die wit garantie zu gewähren. Weitere 45 Millionen fol. Eigentümer der großen Gruben her noch ausführlicher nachtragen werden, besonderen Wert auf die Feststellung legt, daß jetzt endlich eins len dazu dienen, um den Selbstverwaltungsförpern anziehen müsse. Bezüglich Henleins erklärte Dubicky, daß mal über die Beziehungen einer deutschen Regie die Aufbringung der auf sie entfallenden Quote bei Investitionsarbeiten zu ermöglichen und so neue Ar- das Verhältnis der Agrarier zu ihm abfolui rungspartei zu Henlein vollste Klarheit teitsgelegenheiten zu schaffen. Es wird aber auch kritisch sei. Wenn hier gesagt wurde, daß in sei- geschaffen werden müsse. notwendig sein, durch eine Reform der Gemeinde- nen Reihen große Gruppen von Hakenkreuzlern stün- Von tschechischer Seite befaßte sich F. V. finanzen die Selbstverwaltungsförper den und man abwarten müsse, wie ihre Loyali- reiči mit außenpolitischen Problemen, ebenso der zu entlasten, damit sie ihren sozialen Verpflich- tätsbeteuerungen sich durch Taten bewähren, Agrarier& roiher und der Nationalsozialist Dr. tungen wieder gerecht werden können. Wenn der stimme er damit vollkommen überein; dasselbe gelte Iouda. In ihren Reden nahm die Stellung zu Herr Finanzminister dabei in einem Atemzuge eine allerdings auch von allen anderen Parteien der Polen einen breiten Raum ein. Verschärfung des Kontrollrechtes der Aufsichtsbehörde nationalen Minderheiten. Wenn Herr Henlein verlangt, so fönnen wir uns dafür nicht erwärmen. glaube, daß der Staat, in dem er mit den Tschechen Die nächste Sigung des Senates wird schrift Wir sind nicht gegen Kontrolle, aber sie dar fl lebe, feinen Vorstellungen über die deutsche Selbst- lich einberufen werden.
stehen sah, als eben die Agnes Hruza vorbeiging! Die beiden Juden machten sich einen Jug mit dem Mädchen. Und einen oder zwei Tage darauf standen die zwei wieder miteinander, und wieder ging zufällig die Agnes vorbei.
war früher in Ober- Wjesnik in Stellung und mit der Klima befreundet. Jetzt ist sie beim Bürgermeister Sadil, dem Haupt des Rechtskomitees, bedienstet. Und was sagt sie jezt? Nicht mit Zumpl, sondern mit Hilsner wollte ihre Freundin zur Wallfahrt gehen. Das und nichts anderes habe fie der Krcal gesagt.
Bei den Aften liegt aber auch eine alte Aussage der Marie Krcal: ihr hatte die Josefa Strnad damals vertraulich erzählt, die Klima sei an jenem Sonntag mit dem Zumpl verabredet geAuch anderen tatsächlichen Voraussetzungen der wesen. Nun wird die Strnad vorgeladen. Sie Anklage ist durch das Gutachten die Grundlage entzogen. Blutentziehung zum Zwecke einer bestimmten Verwendung des Blutes ist als Tatmotiv schlechthin auszuschließen. Auffallend ist, daß zwei Zeugen, Cink und Bešát, den Angeklag ten auch im Falle Klima belasten. Der Befund der Sachverständigen in betreff der angeblichen Blutflecke auf den Hosen wird durch die Fakultät ab= geschwächt. Fest steht, daß den Geschworenen das Beweismaterial, soweit es gerichtsärztlicher Wahrnehmung und Begutachtung unterlag, viel fach in schiefer Beleuchtung vorgeführt wurde. Die neuerliche Behandlung wird die Untersuchungsergebnisse den Geschworenen in einem dem heutigen Stand der Wissenschaft entsprechenden Licht vorzuführen haben.
sonen gut oder schlecht ist, ob einer die Müße ab-| bis er kurz nach zehn eine Gruppe von fünf Per nimmt oder nicht, und welche von zwei Personen sonen sah: den jungen May Brettisch, den die größere ist. Auf Antrag des anwesenden Ver- Drechsler Hermann Basch, den Polda, zwischen teidigers werden ihm am Walde drüben auch zwei Männer gezeigt, die er zwar kennt, die man ihm aber vorher nicht genannt hat. Wer diese beiden seien, habe er keine Ahnung, muß er gestehen.
Die Sehprobe erweist, was nicht zu beweisen war: daß Pešák imstande ist, an Personen, die er erwartete, gewisse allgemeine Wahrnehmungen zu machen. Nicht erwiesen ist, was zu Beweis stand; daß er eine unerwartete Person erkennen und Einzelheiten eraft beobachten fonnte.
diesen beiden das Mädchen und dahinter den Glaser Graf. Ohne daß sie ihn sehen konnten, vers folgte er sie und hörte deutlich, wie Basch sagte: Seien Sie unbesorgt, wir führen Sie!" Dann sah er noch, wie die Gesellschaft auf dem Weg zur Vormühle verschwand.
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Dieselben vier Männer standen, erzählt Lang
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weiter, am 27. März 1899 beieinander. Und ge nau eine Woche nachher, am 3. April, abends gegen halb acht, kam er an Hilsners Wohnung Mit dem Material zum Fall Klima kann der vorbei. Dort stand am geschlossenen Fenster der Staatsanwalt nicht viel anfangen. Selbst wenn junge Prochaska und horchte. Der Junge verließ die Aussagen der Polnaer richtig sind, beweisen seinen Boſten, und Lang beobachtete nun durch die sie nichts anderes, als daß Hilsner am 17. Juli Fugen der Fensterläden, wie sich die Hilsners, Das Kreisgericht Pisek hat die Arbeit aufge- bon mittags bis abends mit dem Mädchen bei- Mutter und Sohn, mit dem Ehepaar Rapp unter Pešák hat ihn zwar nach ihrem hielten. Fürchtest du dich?" fragte Frau Rapp nommen. Im Juli veranstaltet es eine Sehprobe sammen war. mit dem Zeugen Pešák . Die Gerichtskommission Verschwinden im Herrschaftswald getroffen, doch den Polda. Hast du Angst?" Für ihn antwor wiederholt die Szenen, die schon einmal von Dr. bietet das alles noch kein tragfähiges Fundament tete der Kürschner Rapp: ,, Wozu Angst, was foll Baudysch ohne Pešák geprobt worden sind. Dies- für die Konstruktion einer Anklage. Hilsner er= er befürchten? Hat sie jemand gesehen, hat sie mal zeigt und nennt man dem Kronzeugen die flärt, die Klima nicht gekannt zu haben und zur jemand erwischt? Niemand hat sie erwischt, die drei Personen, welche nach der von ihm gegebenen Zeit ihres Verschwindens unterwegs gewesen zu Geschichte ist erledigt, das sind alles nur Ver Darstellung die Rollen übernehmen werden. Die sein. Die Erhebungen zur Feststellung seines mutungen!" Reiner Seele, nicht einmal feiner Darsteller nehmen ihre Plätze ein, Klenovec be- Alibis sind im Gange. Mutter, bei der er wohnt, hat Lang berichtet, was Der Att Marie Klima beim Bezirksgericht forgt das Arrangement. Die Kommission begibt Eine interessante Bereicherung der Verdachts- er gesehen und gehört hat. Bolna schwillt mächtig an. Immer neue Zeugen sich auf die Dobroutover Straße. Viel Publikum gründe liefert im August der Schuster Anton Bei der Gegenüberstellung beschwören Graf werden von Vitek und Klenovec herangebracht. nimmt an der Veranstaltung teil, die Leute drän- Lang, ein lungenkranker Misanthrop. Vor dem und Basch, daß an der Erzählung kein wahres Sechs Schuster, Schneider, Schlosser und Bauern gen sich um die Herren vom Gericht, einige haben Arzt Dr. Michalet und dann vor Sadil gibt er Wort ist. Beide fönnen durch Beugen beweisen, und ein ganzes Dußend Dienstmädchen und Tag- Ferngläser, gespannt verfolgt man den Verlauf, seine gut durchgearbeitete Bekundung ab: an wo sie sich an jenem Abend aufgehalten haben. löhnerinnen haben Hilsner mit der Klima ent- man tauscht und korrigiert seine Ansichten und jenem Julisonntag, also vor mehr als zwei weder in Zhor oder im Bresinawald oder da wie Beobachtungen. Pešát hat gute Augen, und wo Jahren, stand er vor der Tür seines Hauses, als Der junge Breitisch ist todkrank. Vor sein Bett ge dort gesehen. Viele, die in der Sache Hruza keine sie bersagen, kann er, wenn er ebenso gute Ohren der Zug der Festteilnehmer, von einem Blakregen führt, nimmt Lang seine Aussage, soweit sie ihn betrifft, zurück. Das Ehepaar Rapp beeidet, nie Gelegenheit hatten, zur Geltung zu kommen, bat, aus den halblauten Bemerkungen der Leute vertrieben, aus dem Bresinawald zurückkam. Hinspielen jetzt endlich eine Rolle. Aber auch die be- um ihn herum entnehmen, was er nicht weiß. Er ter der Musik schritt Hilsner, an seiner rechten mals in Hilsners Wohnung gewesen zu sein. währten Zeugen vom vorigen Jahr lassen sich erkennt richtig, wieviel Personen ihm gezeigt Seite ein Mädchen. Da es dem Lang auffiel, daß Kaum ist das Protokoll gefertigt, meldet fid nicht verdrängen. Der grobe, giftige Večera, den werden, ob sie hell oder dunkel gekleidet sind, ob eine anständige Person mit dem Vagabunden Karl Hazuka, der gegenüber dem„ Roten Ochsen niemand recht leiden tann, ist eine Hauptfigur sie stehen oder gehen oder sich umdrehen, und ob ging, folgte er dem Zug bis zum Roten Kreb- die Maut einhebt, bei Sadil. Auch er fühlt sich vers geworden. Ist ihm, dem Teufelskerl, gar jezt noch und wie die Figuren den weißen Stock halten. Er sen", wo die meisten einkehrten. Lang wartete pflichtet, die Wahrheit endlich an den Taa z eingefallen, daß er vor einem Jahr, eine Woche erkennt nicht, ob die Wendungen schnell oder lang- nun, seiner Krankheit und des schlechten Wetters bringen. vor Ostern, den Hilsner mit Hermann Aufrecht sam ausgeführt werden, ob die Kleidung der Per- ungeachtet, vor dem Gasthaus den ganzen Abend, I ( Fortsetzung folgt.)