9fr. 37» DienStag, 20. November 1SS4 Seite 8 Arbeiterorganisationen ihre eigenen Inter­esse« zu vertreten. Zur Politik gehöre nicht nur Sarcherkeit und guter Wille, sondern auch Verstand. Sekretär Köhler sprach in ähnlichem Sinne, wobei er den Gedanken der Einheitsfront propagierte. Das Schlußwort Mays war ebenso mager wie sein Referat. Er suchte sich u. a. als Freund der Planwirtschaft hinzustellen. Am meisten Beifall hatte er bei seinen Freunden als er die Sozialdemokratie auffordert«, ihnen(den Henleinleuten) Brot und Arbeit zu verschaffen. Um die Stellungnahme zu Hitler drückte sich May. Die ruhig endende Versammlung zeigte mit voller Klarheit, daß die Meinung des Herrn Mays, di« Henleinfront sei»ein ernst zu nehmen­der Konkurrent der Sozialdemokratie", eine Illusion ist. Die SHF hat den Proletariern wirklich nicht- zu bieten. Rur politische törichte Arbeiter können ihr nachlaufen. Henlein auf Arbeiterfans Eine lehrreiche Versammlung i vor hatte »rat er zurück und wurde durch Kardinal P a c e l l i ersetzt, von dem bekannt ist, daß er Vie F a s e i f i e- cung der Kirche gefördert, ihre Zusammen­arbeit mit den Henkern und Bluthunden aller Län­der diplomatisch geleitet hat. Aus Madrid schreibt man uns mm, daß dieser Reporter des katholischen Weltblattes ein sicherer Lhermann-Ullmann ist, der sich kürzlich noch in Mitteleuropa und zwar in Brünn aufgehalten hat. Nachdem die sozialde- mokrat. Presse einen Steckbrief ausgegeben hatte, verzog er sich ins schöne Spanien . In der»Reichs­post" erzählt er, er habe ritterliche Abenteuer er­lebt und eineSenorita" durch die Kordons der Bewaffneten sicher geleitet. Auch die Seriorita soll aus Brünn stammen, eine schlichtedäma" sein und ebenso wie ihr Ritter hat auch sie mit dem Katholizismus nichts gemein als das Alte Testament. Besagter Lhermann-Üll- m a n n tat vor nicht langer Zeit noch sehrlinks", gab dieBl auen Hefte" heraus, wurde im Juli dieses gesegneten Jahres in Paris wegen Urkundenfälschung und Betrug in contumaciam zu einer netten Gefängnisstrafe ver­urteilt. Im Stammlande der.Reichspost" soll man ihn wegen eines kleinen Devisenver­gehens suchen. Alles in allem ein jüdischer Hochstapler, der sich vor den mittel- und west­europäischen Gerichten nach Spanien geflüchtet hat rmd von dort der katholischen Presse dir Unterlagen für ihre gottgefällige Lügenpropaganda liefert. Wie wäre es, wenn sich der Bundeskanzler und Justizminister Schuschnigg statt um die Auslieferung von Menschen, di« dem Feh unan­genehm sind, um die Verfolgung von Hochstaplern bekümmerte, die in seinem Leibblatt schreiben?! turellen Werten besitz«, hatsieausschliehlich dem jahrzehntelange n Kampf der internationalen Sozialdemo- kratie zu verdanken. Es gibt nur eine Entscheidung: für oder gegen die Arbeiterklafle; dieVolksgemeinschaft", dieses politisch«Ein- topsgericht" ist ein alter, längst durchschauter Schwindel. Genosie Schweichhart schilderte dann die politischen Kräfteverhältnisse in der Tschechoftowakei, wobei er die Hoffnungsfreudig­keit Mays dämpfte, besprach unsere sozialpoli­tischen Erfolge und Forderungen, zeigt« das Ver­sagen Hitlers , die Notwendigkeit der internatio­nalen Aktion, riet den jungen Henleinleuten lieber in der Gewerkschaft und in anderen Paraguays Trappen siegreich? Asuncion . Aus paraguayanischer Quelle stammenden Meldungen zufolge verfolgten para­guayanische Truppenabteilungen am Samstag bolivianische Truppen, welche im Sektor der Front in der Umgebung von Pileomayo die Flucht er­griffen. Da- paraguayanisch« Oberkommando teilt mit, daß die paraguayanischen Truppen sich zum letzten Angriff rüsten, um die bolivianischen Truppenabteilungen aus dem Gebiet von Gran Chaco zu vertreiben und es für Paraguay zu an­nektieren. Obwohl die seriöse Presse aller Länder die Greuelnachricht von den geblendeten Kindern in Asturien bereits als Verleumdung gebrandmarkt hat, wurde sie von derD e u t s ch e n P r e s s e", die anscheinend auf Seriosität keinen Wert legt, kürzlich von neuem aufgetischt. Sogar die gleichgeschaltete^Frankfurter Zei­ tung " hatte die Meldung widerrufen und ihrer Empörung über die Lügenpraktiken der katholi­schen Propaganda in Spanien Ausdruck gegeben (dies in dem Zusammenhang, daß die Ankunft der geblendeten Kinder in Madrid dreimal avisiert War, die Preffevertreter die Opfer erwarteten, diese aber nach Wochen noch immer nicht einge­troffen und überhaupt unauffindbar sind l). Dem Blatt der Hilgenreiner und Mayr- H a r ti n g fehlt es nicht nur an dem Anstand, die Falschmeldung zu widerrufen, eS ist abgebrüht ge­nug, sie zu wiederholen. 2m Advent gehen die Verantwortlichen ja beichten, da wird der Seelsorger die Sünde gegen das achte Gebot wegen des guten Zweckes Nachsehen! Während dieDeutsche Presse" in spanischen Revolutionsgreueln macht, hat sich ihr Wiener Schwesterblatt, die fascisttscheReichspost" kürzlich über uns und unsereLügenkampagne" gegen das ständische und- von Fey bis Star- hemberg, ach, so tugendhafte Oesterreich erhitzt. Daneben hat FunderS Blatt freilich Raum genug, seinerseits über Spanien zu schreiben. Seine Sonderberichte liefert ein W. M. ll. Die Enttäuschung, die der 4. November dem Henlein bereitete, hat ihn veranlaßt, sich nun mit allem Eifer auf den Arbeiterfang einzu­stellen. Im Wahlkreise Böhmisch-Leipa ist es vor allem der Kreisleiter Franz May aus Nieder­grund bei Warnsdorf und der ehemalige kommu­nistische Rußlanddelegierte Ferd. G ü t t l e r aus Türmitz, die sich dieser einigermaßen schwierigen Aufgabe unterziehen. Sie waren u. a. auch für den 18. November als Redner in einer Henlein- Versammlung in H o ch d o b r r n bei Bensen an­gekündigt. Unsere Genossen wollten sich einmal die neuesten Arbeiterfreunde näher ansehen, denn ein Programmspunkt lautete dirett:»Der Arbeiter in der SHF". Die Versammlung war zwar als allge­mein zugängliche Versammlung bei der Bezirksbehörde angezeigt und als solche auch be­willigt worden. Aber die schon um halb ein Uhr ' Wittags mittels zwei Autobussen der E. B. ll. aus T e tz ch e n eingetroffenen Henleinord- n e r, die vor dem Gasthause»Stadt Wien " auf der Straßenmauer standen, ließen nur jene ein. die einen besonderen Einladungszettel hat­ten, wobei sie sich unfinnigerweise auf S 5 des Ter- rorgesetzeS beriefen.(Dieser Trick der Henlein­front wird allgemein angewendet und manche Be- zirkshauptleute tolerieren ihn, obgleich das Gesetz nur öffentliche Versammlungen und ge­schlossene nach 8 2 kennt.) AlS die erste Gruppe unserer Genossen un­ter Berufung auf die Oeffentlichkeit der Versamm­lung in das Lokal gehen wollte, wurde sie von den Naziordnern unter Führung eines gewissen Ahn auS Tetschen zurückgeschlagen. Mit Gummiknütteln etc. gingen sie los, wobei in der entstehenden Rauferei ein Ge- nossc aus Bensen am Kopfe eine stark­blutende Wunde erlitt. Nur der Besonnenheit unserer erbitterten Genoffen ist eS zu danken, daß dies keine Weiterungen zog. Die meisten Naziordner, außer den Anführern, waren erbarmungswürdige arme T e u f e l, die in ihrer politischen Unwissenheit sich zu schändlichen Handlangerdiensten gegen die eigenen Klassenge­noffen hergaben. Später kam es zu einer zweiten Schlägerei, wobei ein Genofle mit einem Autoschlüssel im Gesichte ve r- letzt wurde. Zu diesem Zeitpunkt war weder ein Vertteter der Bezirksbehörde noch Gendar­merie am Platze.) Unter diesen kritischen Umständen war daS Schicksal der Versammlung sehr unsicher. Die Ver­anstalter mußten sich schließlich Herbeilaffen, die zahlreichen Sozialdemokraten und eine Anzahl Kommunisten einzulassen. Die Marxisten waren schließlich in der Mehrzahl. Es wurde ver­einbart, daß Herr May eine Stunde spricht, Abg. Genosse Schweichhart und der kommunistische Sekretär K ü h l e r al- Gegenredner je eine halbe Stunde.(Güttler ließ man fallen.) Als die Ver­sammlung nach drei Uhr schon im Gange war, er­schien Herr Rat Hermann aus Tetschen als Regierungsvertteter, der mft dem Ueberfall- kommando der Gendarmerie in deffen Auto angekommen war. Was Herr Kreisleiter May, der nach eige­nem Geständnis erstseitOktobrr 1933 in der politischen Bewegung steht, sei­nen Kameraden und den anwesenden Marxisten alsernster Konkurrent der Sozialdemokratie" (sein wörtlicher Ausdruck) über Arbeiterfragen zu sagen hatte, war wirklich verteufelt wenig. In seiner begreiflichen Verlegenheit und bei dem Mangel eigener progranun sicher Forderungen der Henleinfront, schoß er einen geistigen Purzel­baum um den anderen. Sprach von der Not des sudetendeutschen Bolles, ohne den mindesten Fin­gerzeig zu geben, wie diese behoben werden könnte, lobte die Sozialdemokratie, daß sieun en blich viel getan habe und suchte hinterher den Träger zu verdächtigen, schimpfte^ auf jene Unternehmer, die Blut­hunde sind, ohne den Kapitalismus an sich als Urheber der Krise und Ausbeutung der breiten Massen zu bekämpfen, lehnte den marxisttschen Klaffenkampf ab, nicht aber den kapitalistischen und meint naiv, erst durch di« Henleinfront fei Ministerpräsident Malypett veranlaßt worden, für das sudetendeutsch« Notstandsgebiet eine beffxre Versorgung in Aussicht zu stellen. Als einzig prak­tische Hilfe der Henleinfront zugunsten der Ar­beitslosen nannte er die Schnorraktion der neugegründetenSudetendeutschen Bolks- hilfe". Abg. Genoffe Schweichhart, der dann zu Worte kam, wies nicht nur die Unwissen­hei t der Henleinleute in Versammlungsfragen nach, sondern auch in der Beurteilung der poli­tischen und wirtschaftlichen Fragen. Er legte kurz das Wesen des Kapitalismus und. der marxisti­ schen Lehre dar, zeigte, daß einzig und allein die kapitalistische Wirtschaftsweise die Massen ver­elendet, die Krisen verursacht, der Klassenkampf unauSlöslich mit der kapitalistischenOrdnung" verbunden ist und nur durch Ueberwindung deS Kapitalismus die llaffenlose Gesellschaft geschaffen werden könne, in der Not und Elend angesichts der Fülle der schon jetzt vorhandenen Güter ver­schwinden müssen. Er stellt fest, daßdieHen« leinfront mit ihrer Arbeiter­freundlichkeitzu spät kommt. Was die Arbeiterschaft heute an materielle»»ad tul- Schwlerlge Kabinettsbildung In Brüssel Brüssel. Die Zusammensetzung d«S neuen Kabinetts T h e u n i s konnte nicht, wie vorgese­hen, am Montag abend bekanntgegeben werden. In letzter Minute sind kulturpolittsche Fragen aufgetaucht. Am späten Abend ttafen sich die für daS Kabinett in Aussicht genommenen Liberalen, um über ihre Forderungen in dieser Beziehung zu beraten. Zwischenfall In Abessinien Italienische« Konsulat überfallen Meiland. Die Presse beschäftigt sich lebhaft mft einem italiensich-cckcheffinischen Zwischenfall. DaS italienische Konsulat in Gondar in Abessinien ist dieser Tage von Eingeborenen überfallen wor« den. Die Schutzwache deS Konsulats konnte den Ueberfall zwar abwehren, dabei wurde jedoch ein Askari getötet und zwei verwundet. Von der ita­lienischen Press« wird dieser Zwsschenfall als ernst angesprochen. Kardinal Gasparri gestorben Der letztedemokratische Minister des Vatikans Rom.(Tsch. P.-B.) KardinalstaatSsekretär Gasparri ist Sonntag abend gegen 10.30 Uhr 82jährig an einer Lungenentzündung, die er sich wenigen Tagen zugezogen hatte, gestorben. Zwei Milllarden- Anlelhe Italiens Rom.(Stefani.) Der Ministerrat geneh­migte einen Entwurf, demzufolge die Emission von Kaffenschatzanweisungen in der Höhe von 2 Milliarden Lire auf die Dauer von neu«^Jahren bewilligt wird. Diese Emission ähnelt den ihr be­reit- vorauSgegangenrn Emissionen. Die Verzin­sung bettägt 4 Prozent, der EmisstonSkurs 100.- Als Leiter der vatikanischen Politik Gasparri regen Anteil an den Versuche» deS Papstes Benedikt XV. , die Böller und Regie­rungen zu einem anständigen und ehrlichen Frie­den zu bewegen. Diese, iw Jahre 1917 in der päpstlichen Rundnot« zum Ausdruck gebrachten Bestrebungen scheiterten an dem Widerstand der Mordpatrioten in beiden Lagern. Während Eng­land, Oesterreich-Ungarn und Belgien bis zu einem gewissen Grade auch Frankreich , die Friedensschritte des Papstes un­terstützten, haben sich Deutschland , das die Erklärung über die Herausgabe Belgiens verwei­gerte, und Italien , das von seinen größenwahn­sinnigen Aspirationen auf deutsch « und südslawische Gebiet« nicht ablaffen wollte, unzugänglich gezeigt also bezeichnenderweise die beiden Mächte, die auch heute noch die Kriegsgefahr in Europa am stärksten nähren. PiuS XI. setzt« zunächst die demokratisch orien­tierte Politik seines Dorgängers fort. Als er sich aber mit dem Fascismus in Italien aussöhnte, und die Kirch« überall zum Sachwalter der Reaktion würbe, war Gasparris Stellung erschüttert. 1930 Wie christlichsoziale Presseberichte Spanien entstehen Ein jüdischer Hochstapler als Reporter des katholischen WeltblattesReichspost* Fritz Kreisler vor der Freilassung? Die Ratskammer, die über die Berechtigung der Gicherheitshaft im Falle Dr. Kreisler zu ent­scheiden hatte» ist z« dem Beschluß gelangt, de« Akt an die übergeo.dneten Stellen abzntreten. Wenn diese sich die Rechtsauffaffung der Vertei­digung zu eigen machen, dürfte die Haftentlassung Kreislers bald erfolgen. Wir hoffen, daß die öster­reichische Regierung dann keinen weite­ren Versuch macht» ihre juridisch sinnlos« Forderung durch irgendeinen neuen Dreh noch­mal- zu servieren. Man könnte ein solches Verhak­te» nur als Belästigung unserer Behörden und Gerichte anfehen» die man zwingt, sich aus internationaler Höflich­keit»(die wir in diesem Fall nicht für an­gebracht halten) mit einem Fall erst umständlich zu befassen» der rechtlich von allem Anfang e i n- heutig war. Erschwerend für die Feyleute kommt hinzu» daß dieselbe Regie­rung» die den Pereevik' nicht auslirfrrt, sich das Stückerl geleistet hat» die Auslieferung eineS Menschen zu verlangen» der im Ausland dasDelikt" begangen hat, über den Fey die Wahrheit zu sagen! Verzweiflungsakt bedrohter Bergarbeiter Unter eigenartigen Umständen ist Montag morgens dje 17 Mann starke Frühschicht des Pan- kraz-Schachtes im Karbitz-Aussiger Revier, ein­gefahren. Der Belegschaft des Schachtes ist das Arbeitsverhältnis für Ende des Monats aufge­kündigt worden, weil der Schacht wegen Auskoh­lung stillgelegt werden soll. Verhandlungen der Direktion des Pankraz-Schachtes mft der Brüxer Kohlenbergbau A.-G. wegen Abtretung eines Stückes kohlehaltigen Geländes, wodurch die Fort­führung des Pankraz-Schachtes ermöglicht würde, sind von derBrüxer" brüsk abgelehnt worden. Die Frühschicht faßte nach der Einfahrt den Beschluß, die Arbeit nicht aufzunehmen und nicht früher auszufahren, als bis sie die Zusicherung der Weiterbeschästigung erhält. Wie wir kurz vor Schluß der Redaktton erfahren, ist die Mittags­schicht dem Beispiel ihrer Kameraden gefolgt. Hof­fentlich zeitigt der heroische Entschluß der Berg­arbeiter, sich ihr Lebensrecht zu sichern, einen Erfolg. Betrlebselnschrönkunsen In der ostböhmischen Flachsindustrie Mit Rücksicht auf die Clearing- und Export­schwierigkeiten mit Deutschland hat sich in der letz­ten Zeit die Beschäftigung einiger Flachsspinne­reien in Trautenau und Umgebung bÄeutend ver­schlechtert. So hat die Firma I. Etrich in Oberalt­stadt, die schon in der letzten Zeit nur 4.0 Stun­den wöchentlich beschäftigt war, den Betrieb gänz­lich eingestellt. Der Betriebsstillstand dürfte vor­aussichtlich bis Ende dieses Jahres dauern. Auch die Firma A. Haase in Trautenau hat ihren Betrieb in Parschnitz eingestellt, der nach Istjährigem Stillstand erst im Laufe des heuri­gen Sommers auf Grund der Erhöhung des Ex­portes nach Deutschland wieder ausgenommen wurde. In diesem Betriebe waren 92 Arbeiter be­schäftigt, die erftlassen wurden, im Trautenauer Betrieb, der seinerzeit die alten Arbeiter des Parschnitzer Unternehmens übernahm, wird bis auf weiteres 40 Stunde» wöchentlich gearbeitet werden. Die Spalter and der Proletarierkongreß. In dem kommunistischen Blättchen, das sich fälsch­lich ,,K lassenkam pf" nennt, obwohl es nur die Aufgabe hat, zu stänkern und die sozialdemokratischen Arbeiter gegen die Partei aufzuhetzen(waS ihm fteilich nicht gelingt), er­klärt die Redaktion ihrem Gehilfen dem m Bodenbach auS der Partei ausgeschlossenen und darum bei den Kommunisten alsgroßer Klassen­kämpfer" fungierenden Hermann Mandler wie sie zum Proletarierkongreß steht. Da liest man folgende offenherzige Erklärung: 1920 zum Beispiel hat Seliger eben­falls die Einberufung eines Proletarierkongrrffes vorgcschlagen, aber damals, wo eS eine leb­hafte Kampfbewegung unter den Arbeitern gab, war diese Forderung nach Abhaltung eines Kongresse- der gesamten Patteibürokratte gegen diese Bewegung gerich­tet. Er kommt somit darauf an, in welcher Situation und Unter was für Bedingungen ein« Forderung aufgestellt wird. Mft anderen Worten: Als Seliger den Proleta­rierkongreß forderte, um die Einheit der Ar- beiterklaffe zu erhalten, war das reaktionär, weil eS den kommunistischen Apparatschitt nicht in den Kram paßte. Jetzt, wo der kommunistische Kar­ren tief im Dreck steckt, soll der Proletarierkongreß dazu dienen, ihn auf Küsten der intakten Arbeiter­organisationen wieder herauszuziehen, daher ist der Proletarierkongreß, so wie ihn Gottwald ver­steht, jetzt eine revolutionäre Pa­role. BleM nur di« Frage, ob die Herren den Dummen finden, der ihren den Vorspann>""chil