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Der 13. Januar

Von Bertold Brecht Bon der Maas   bis an die Memel da läuft ein Stacheldraht, dahinter kämpft und blutet jest das Proletariat.

Haltet die Saar  , Genossen, Genoffen, haltet die Saar.

Dann werden das Blatt wir wenden ab 13. Januar.

Das Bayern   und das Sachsen  , das haben uns Räuber besett und Württemberg   und Baden auch find fürchterlich verlegt.

Haltet die Saar, Genossen. In Preußen steht General Gvering, der Thyssen räubert am Rhein  , in Hessen   und in Thüringen  fetzten fie Statthalter ein.

Haltet die Saar  , Genoffen.. Die uns das große Deutschland  zerfleischten ganz und gar, jest strecken sie die Hände aus,

nach unserer kleinen Saar  .

Haltet die Saar  , Genoffen...

Da werden sie sich rennen,

an der Saar   die Köpfe ein,

das Deutschland  , das wir wollen, muß

ein anderes Deutschland   sein.

Haltet die Saar  , Genossen, Genossen, haltet die Saar  .

Dann werden das Blatt wir wenden ab 13. Januar.

Mittwoch, 21. November 1934

Seite 7

Um ein faules Kompromiß

So schaut die Volksgemeinschaft aus Im Kirchenstreit

Aus der Textilindustrie

Bei der Firma A. Klinger u. Co. in Nigdorf Kampf, in dem die Sympathie der übrigen Ar­ist es am 5. November zu einem Streit gefom- beiterschaft auf ihrer Seite steht. men. Ueber die Verhältnisse in dem dortigen Be= trieb erfahren wir aus dem ,, Tertilarbeiter":

Seit dem Jahre 1931 wurde dieser Arbei­terschaft alljährlich der Lohn empfindlich gesenkt. Der Lohnabbau betrug seit jener Zeit bis 50 Pro­zent. Bei einzelnen Warengattungen ist das Aus­maß noch höher. Tages- Affordverdienste von 8., 12. und 16. sind in der Mehrzahl vor handen. Ein Lohn von 20. oder etwas hö­her muß als Spißenverdienst angesehen werden.

Ja, es ist vorgekommen, daß männliche Arbeiter als noch in drei Schichten gearbeitet wurde, bei intensivster Arbeitsleistung in der Zeit von 10 Uhr abends bis 5 Uhr früh 11 verdient haben.

Freudenthal ein industrieller Friedhof

Am Fuße des Altbatergebirges liegt die alte schlesische Stadt Freudenthal, in der einst viel tausende fleißige Weber, viele hunderte Spuler, Sticker und Näher Arbeit gefunden haben. Die Wirtschaftskrise hat aber aus diesem regen Leben einen Friedhof gemacht. einen Friedhof gemacht. Der ,, Tertilarbeiter" schreibt darüber:

Stadt zu werden. Ein stillgelegter Betrieb neben Freudenthal ist auf dem Wege, eine sterbende dem anderen ist anzutreffen. Erst in der letzten Zeit hat der Niedergang der Leinenindustrie in Freudenthal die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt. Es handelte sich um die Betriebsstillegung bei der Firma E. Marburg   u. Söhne. In guten Jahren Auch der Lohn bei den Heimarbeitern ist so waren in diesem Betriebe bis zu 1100 Menschen Auch der Lohn bei den Heimarbeitern ist so niedrig, daß man sich an den Kopf greifen muß, beschäftigt. Aber auch in Strifenjahren befanden sich niedrig, daß man sich an den Kopf greifen muß. im Betriebe noch immer 500-600 Personen. In

Berlin.  ( Tsch. P.-B.) In gutunterrichteten firchlichen Kreisen verlautet, daß der Führer der Deutschen   Christen Dr. Kinder, der auch juri­stischer Berater des Reichsbischofs Müller ist, einen neuen Plan entworfen hat, um die Bekenntnis front zu erschüttern. Sein Plan geht darauf hin= aus, daß dem bayrischen Landesbischof Meiser und dem Landesbischof von Hannover   Marah­rens Siße im Kirchenministerium Müllers ange= boten werden sollen. Diese beiden Bischöfe, die erklärte Lutheraner sind, würden, so meint Ain der, diese Stellen lieber annehmen als weiter mit den Nichtlutheranern, wie mit Bischof Koch und gar zutrauen, den Reichskanzler Hitler   dazu zu Pastor Niemöller, zu arbeiten. Kinder will sich so­bewegen, daß er den Reichsbischof Müller fallen läßt und an seine Stelle der früheren Hamburger Bischof Scheffel zum Nachfolger ernennt. In Kreis sen der Bekenntniskirche sieht man übrigens der Entwicklung dieses Blanes Dr. Kinders ziemlich gleichmütig entgegen.

Der Verwalter wendete sich zur Miliz:

" Nehmen Sie den Mann von hier weg, er stört nur mit seinem Gegrunge."

Der Milizsoldat sagte: Hör mal, Onkelchen, geh lieber nach Hause, man wird dich schon rufen. wenn es nötig ist."

Währenddessen schrie aus dem Hinterzim mer der Buchhalter:

"

ob es noch einen Zweck hat, dafür überhaupt zu der letzten Zeit allerdings ist die Zahl der Be- sehr litt erschien es unter seiner schmac arbeiten. Viele Heimarbeiterinnen verdienen so schäftigten bis auf 180-250 zurüdgegangen. vollen Schlampigkeit. wenig, daß sie nicht mehr frankenversicherungs- Nach dem Jahre 1931 sanken die Abfagmöglich­pflichtig sind. Arbeiterinnen, die noch 160 mo- feiten dieses Betriebes rapid. Die Zahl der Be­natlich verdienen, gibt es wenig. schäftigten verminderte sich vorübergehend sogar Im Durchschnitt kommt eine Arbeiterin auf rund bis auf einige 20 Leute. Wenn das Argument 9. täglich, der Unternehmer, daß niedrige Löhne konkurrenz­fähig machen, wahr wäre, dann müßte gerade die Freudenthaler Tertilindustrie, und insbesondere die Firma Marburg  , eine Hochkonjunktur aufivei­sen, denn derartige Trinkgelder, die hier an Stelle ,, An der Wand hing meine seidene Halsbinde eines ordentlichen Lohnes gezahlt wurden, müß- und jetzt ist sie nicht mehr da. Bitte, das zu notie­ten es jedem Fabrikanten ermöglichen, selbst die ren. japanische Textilindustrie aus dem Felde zu" Du Schuft! Ich habe deine Binde nicht ge= schlagen. Wenn es trotzdem nicht der Fall ist, tommen. Und acht Würste habe ich auch nicht ge= dann ist es ein Beweis dafür, daß die Konkurrenz nommen. Das ist einfach zum Lachen. Es waren fähigkeit nicht allein eine Frage der Löhne ist, ja, nur zwei Würste." daß niedrige Löhne geradezu den Niedergang un­Es trat eine peinliche Stille ein. serer Industrie herbeigeführt haben. Der Wächter sagte: Gott   mit euch. Ja, ich Unsere Gewerkschaften sind nun mit aller bekenne, ich habe gestohlen. Aber ich bin er ehr­Kraft bemüht, die Behörden dazu zu veranlassen, licher Mann. Mich empört so eine Protokollauf­irgend etwas für das Freudenthaler Textilindu- nahme. Ich dulde es nicht, daß man übriges dazu­striegebiet zu tun und haben bei den maßgebenden Stellen in Prag   interveniert, um die ärgste Sta tastrophe von Freudenthal abzuwenden.

noch bis zu 35 Prozent abgebaut werden. Ein derartiger Gedanke ist absurd. Seine Berwirklichung würde eine unerträgliche materielle Schädigung der Arbeiter und eine gefährliche Be­einträchtigung ihrer Gesundheit bedeuten. Die Slinger- Arbeiter wollen nichts anderes als Recht. Unter dieser Devise führen sie ihren gerechten

wobei man aber nicht feststellen fann, wieviel Stunden im Tag gearbeitet wird. Wir kennen Heimarbeiterinnen, die frühzeitig und bis spät Die Staatsbürgerschaft der Frau. Der abends hinter ihren Maschinen ſizen und repas­Hauptausschuß des Zentralvereins der deutschen   sieren und andere, die Augennerven schwächende Lehrerinnen in Böhmen   faßte eine Entschließung. Arbeiten verrichten; das Ergebnis ist der oben an­in der es u. a. heißt:§ 106 der Verfassungsgeführte Tagesverdienst. Aber auch dieser Lohn ist urkunde sichert die staatsbürgerliche Gleichberech für die Firria noch zu hoch. Sie verlangt, daß von tigung der Frau. In Bezug auf ihr Heimat- und den angefüten Löhnen Staatsbürgerrecht ist dieser demokratische Grund­saz jedoch noch nicht zur Gänze in die Praxis umgesetzt, da eine tschechoslowakische Staatsbür gerin im Falle ihrer Verehelichung mit einem Ausländer ihr Heimatrecht verliert oder staaten los wird. Gerade für die im öffentlichen Dienste stehende Frau ist diese Rechtsfolge von ungeheurer Tragweite, weil damit zwangsläufig der Verlust des Arbeitsplatzes und jedes Pensionsanspruches berbunden ist, selbst dann, wenn die Frau weiter hin im Inlande verbleibt. Die Haager Konven tion zur Modifizierung des Völkerrechtes hinsicht lich der Staatsangehörigkeit vom Jahre 1930 unterbreitete über den Weg des Völkerbundes den einzelnen Regierungen praktische Vorschläge zur Der Diebstahl ereignete sich in unferer Ge­Beseitigung der rechtlichen Benachteiligung der nossenschaft. Frau in Bezug auf das Staatsbürgerrecht. In Enten, feiner holländischer Käse, Damen­Wahrung der allgemeinen Fraueninteressen und strümpfe, Kölner   Wasser, Zigaretten alles das der beruflichen Sicherung der weiblichen Staats war in der Auslage zu sehen. Es lockte. Das ver­angestellten tritt der Hauptausschuß des Zentral- steht sich. bereines der deutschen   Lehrerinnen in Böhmen   mit allem Nachdrucke dafür ein, daß die Regierung der Tschechoslowakischen Republik in Weiterverfolgung und ergänzendem Ausbau ihrer demokratischen Brinzipien mit Rücksicht auf die sich im Gange befindliche Novellierung des Bürgerlichen Gesez buches den Grundsatz festlege, daß der Frau im Falle der Verehelichung mit einem Ausländer die freie Wahl ihrer Staatsbürgerschaft zugesichert werde, wie es in den Vereinigten Staaten   von

Der Diebstahl

Von M. Softschenko.

Eines Nachts also drang ein Dieb durch das Haustor, feilte an der Tür, nahm den Riegel ab und wirtschaftete nach Herzenslust im Laden. Eine Menge Waren wurden verschleppt.

"

Das Interessante dabei war: der Wächter hatte beim Tor geschlafen und gar nichts bemerkt. Mir träumte," sagte er nachher, von irgendeinem Diebstahl, aber ich habe nichts ge= hört." Er war übrigens sehr erschrocken, als man den Diebstahl entdeckte. Er rannte im Laden

Er sagte: Das ist es ja, was ich nicht be­greife. Ich habe immer einen sehr leichten Schlaf. Immer strecke ich meine Füße vor dem Tore aus. Es ist unmöglich, daß man über mich zwei Säcke Queer weggeschleppt hat."

Der Verwalter meinte:

" Du hast verflucht fest geschlafen, du Hunde­sohn. Schrecklich, wieviel man gestohlen hat!"

hat,

Der Wächter sagte: Daß man viel gestohlen ist nicht möglich, ich wäre bestimmt erwacht." Der Verwalter erwiderte:

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Nun wir werden gleich ein Protokoll auf­nehmen, und da wird sich ja zeigen, was für ein Maulaffe du bist. Dem Staat einen solchen Scha­den zuzufügen!"

Sie nahmen also ein Protokoll auf, in Ge­genwart der Miliz. Die Zahlen begannen zu reden. Man rechnete ab, man rechnete zu.

Der arme Wächter schlug die Hände zusam­men und war dem Weinen nahe, so sehr litt der Mann, so voller Anteilnahme war er für den

Ein Mann von selten gutem Nuf. Nach ein- berum, stellte jeden und flehte, man möge ihn nicht Staat und so reute ihm seine Verschlafenheit.

Der Verwalter sagte: Deine Schuld ist nicht

jährigen vergeblichen Bemühungen ist es der polni schen Polizei gelungen, den bekannten Räuber Wla­dyslaw Maczug zu verhaften. Er wurde in dem sehr groß. Natürlich wird man dir nicht den Kopf Dorfe Gwizdaj in einem unterirdischen, von einem streicheln, weil du eingeschlafen bist, aber es ist Sunde   bewachten Versted gefunden. Die Meldung kaum anzunehmen, daß man dich beschuldigen über seine Verhaftung rief unter der Bevölkerung wird. Hab also keine Angst, mache keinen Wire große Erregung hervor, denn über den Räuber ging warr und mach die Angestellten nicht nervös. Geh das Gerücht um, daß er Reiche beraube und Armé lieber nach Hause und schlaf dich aus." beschente.( Das kann man den tongefio= Der Wächter ging aber nicht, sondern blieb nierten Räubern dieser Zeit meist nicht nachstehen und war sehr aufgeregt. Am meisten regte jagen.) ihn auf, daß man so viel weggetragen hatte.

Menschen der Kwuzzah sangen. Chanan lernte backen. Er wohnt jest gut,

Der Verwalter sagte:

Schreibt: Neun Pud Würfelzuder. Zigaret

schreibt."

"

Also du bist es, du Schuft, der sich in den Laden einschlich," meinte der Milizsoldat.

" Jawohl, ich. Aber die Bons habe ich nicht angerührt. Auch nicht die Schere und die schmutzige Halsbinde. Ich habe auch nur einen halben Sad Bucker genommen, und von den Damenstrümpfen nur ein Dußend, und nur zwei Würste. Ich er­laube nicht, daß man unter meiner Flagge solche Schuftereien begeht."

"

Der Verivalter: Gewiß, es ist möglich, daß wir uns geirrt haben. Wir werden das noch fest­stellen. Ich werde sehr froh sein, wenn weniger gestohlen wurde. Wir werden gleich alles ab­wiegen."

Die Kassierin:" Pardon, die Bons waren in die Ecke gerutscht, aber die Schere fehlt."

" Ich werde dir gleich in deine unverschämten Augen spucken, ich habe deine Schere nicht genom­men, such nur ordentlich."

Die Kassierin:" Schon gefunden. Sie war hinter der Stasse, die here." Der Buchhalter: schon da. Ich hatte sie tentasche gesteckt."

" Die Halsbinde ist auch aus Berseben in meine Sei­

H

Der Verwalter: Schreiben Sie den Att um. Es fehlt wirklich nur ein halber Sad Zuder." Der Wächter:" Elender Schuft! Zähl die Würste nach. Ich weiß, was ich rede. Ich habe auch einen Zeugen Tante Njuscha."

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Die Ware wurde nachgezählt, und wirklich,

ten, Ant" 100 Pakete. Damenstrümpfe zivei Duhend. Acht Würste..." Er diftierte. Der Wächter ging fast bei jeder neuen Ziffer hoch. es war genau soviel gestohlen worden, wie der Plößlich sagte die Staffierin: Schreibt: Aus der Wächter angab. staffe hat man Bons im Werte von 132 Rubel ge- Man nahm ihn und führte ihn zur Polizei. stohlen. Außerdem drei Tintenstifte und die Tante Njuscha wurde auch verhaftet. Man fand Schere." alles bei ihr, außer einer Wurst, die sie schon vor­her auf dem Markt verkauft hatte. Aus dem Russischen von R. A.

Bei diesen Worten hub der Wächter zu grunzen an und kauerte verzweifelt nieder, so

Ein anderer Studierter" blieb in der

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er ist zufrieden, die andern schäben ihn als hilfs- Kwuzzah in seinem Beruf: der Zahnarzt aus rigen, die heute nach kurzer landwirtschaftlicher Es ist fraglich, ob alle die etwa 20-23jäh bereiten Kameraden. Das Ain- Haroder Brot Zwickau   in Sachsen  . Er arbeitet vorläufig noch Ausbildung in Europa   in den Kwuzzoth Palä­Von Erich Gottgetreu  , Jerufalem. schmedt vorzüglich. in einer etwas primitiven Baracke, die Kund- stinas eine Art verlängerter Jugendbewegung Sein Kollege aus der Backstube nennt sich schaft bleibt ihm trotzdem treu. Sie mag ihn gern. leben, wobei sie sich zweifellos als gute Arbeiter Früher umgab sie die Stadt mit ihrer lär­menden Geschäftigkeit, ihren Vergnügungen, Baruch, in Duisburg   hieß er Bruno. Dort war Er ist stets vergnügt. Die Wanderung von der bewähren er bereits seit sieben Jahren in einer jüdischen Zwickauer Mulde   zum Jordan bekam ihm glän- länger als einige Jahre in den Kwuzzoth ver= es ist fraglich, ob alle von ihnen ihrem Komfort. Jetzt leben sie in Zelt und Barade; vor ihren Bäderei tätig gewesen. Es gefällt ihm in Balä- end. weilen werden, was im Interesse der jüdischen Augen fahren nicht Straßenbahnen, sondern stina; der einzige Nachteil: Wenn's einem in Bauernstands- und Gemeinschaftsbildung wün= Die Gesichter Duisburg   in der Backstube zu heiß wurde, ist man Dora aus Düsseldorf   heißt jetzt Deborah. schenswert wäre. Städtisches Leben lockt auch in brande gäbe barten sich. Sie fäen, ernten, hinausgegangen auf die Straße; aber hier iſt's Aus der kaufmännischen Studentin wurde eine Palästina, und der Charakter der jungen Kiwuz­Dreschmaschinen und Traktoren. fachmännische Hühnerzüchterin. graben, schleppen Säde, binden den Wein. Die draußen genau so mollig..." zah- Mitglieder ist noch nicht so ausgeprobt, daß Türen für Hühnerställe- Türen mit einer man sicher sein darf, daß nicht mancher, der sich einen arbeiten auf dem Feld, die anderen in Der Mittagsgong läutet. Im Hadar besonderen Hühnerzählvorrichtung, eine ganz heute noch dem chaluzischen Ideal verbunden Werkstatt, Magazin und Küche. Alle genießen ..Chowrah", die Gemeinschaft, sofern sie im Hans aus Dresden   ,, ein gelernter Mechaniker. ,, Meschet", in der Wirtschaft, selbst arbeitet. Die Eliahu stammt aus Berlin  . Dort hat er in

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gemeinsam den Erfolg ihrer Arbeit. Es gibt kein Haochel", dem Seisesaal, versammelt sich die komplizierte Sache baut in der Schlosserei fühlt, später wieder abtrünnig wird... Aber die

Geld. Es gibt kaum Individualbesis.

Den meisten jungen deutschen   Neueinwan derern gelingt in den jüdischen Kollektivsiedlun­auf ein völlig verändertes Leben. Aus indibidua­listischen Bürgern werden Menschen der Ge­meinschaft.

Da ist Chanan, der Bäder. In feiner mit teldeutschen Heimatstadt mar er Bantbeamier, plöglich verlor er bie Stellung, war arbeitslos.

Mehrzahl wird bleiben! Im Uebrigen sind diejenigen Kivuzzah- Mit­

andern bekommen das Effen aufs Feld gebracht. der Konfektion gearbeitet. In Ain- Harod fährt glieder, die nicht gelernte Zionisten" sind und Seute gibt es Kartoffeln mit Salat, Grießbrei er Mist. Als er das Pferd das erstemal ein- die noch nicht von der Schulbank weg zur blau­her Heini, fährt den Effenswagen die Tischreihen daß das arme Tier den Wagen nur hätte schie- und Kollegen wie die langjährigen. Ihr Leben, genau so gute Arbeiter entlang und verteilt die gefüllten Teller. Als ich ben können. Man lachte- Eliahu war nicht ver- das oft ein recht assimiliertes war, und ihr am Morgen gekommen war, scheuerte er vorm legen: Wißt Ihr denn, wo ich hinfahren will?" Schicksal, das sie in die Zange befam, war kein ..Hadar Haochel" die Balfonfliesen. Gelernt hat Nach des Tages Arbeit holen sie sich Bücher schlechter zionistischer Lehrmeister. er Buchbruder, aber wie lange ist das her. aus der fürzlich gegründeten..Deutschen Biblio­Nach dem Effen lädt mich Naphtali zum Aus- thet".( Hebräisch zu sprechen ist leichter als es zu Die ,, deutsche   Jugend- Allijah", 60 Kinder,

ruhen in fein Belt. Auf der Stifte, die ihm als lesen.) Sie enthält 1300 gestiftete Bände( und im Alter von 15-17 Jahren, machte einen Ti­Eines Tages erschien er auf dem Palästina Amt. Sommode dient, liegt eine Reihe philosophischer nimmt neue Spenden stets gern an). Goethe und jul", einen Ausflug, durchs Land, als ich das Man gab ihm ein Zertifikat. Er fam nach Ain- Bücher, auf Aufforderung bekomme ich eine Er- Schopenhauer, Judaica, Reisebücher, moderne leßtemal nach Ain- Harod tam. Die jungen Mene Sarod. Zuerst fiel ihm die Einordnung schwer, flärung: Nun ja, ich habe in Deutschland   Phi- Romane es ist alles da. Goethe und Schopen- schen sollen Erez Israel" genau kennen lernen. die ungewohnte förperliche Arbeit strengte an, bas losophie und Mathematik studiert, anschließend hauer stehen in der Pferdelärm auf der Universität Jerusalem Psychologie noch Schränken Bett stand überm Pferdestall, störte den Schlaf... Seitdem ist ein Jahr ver-| dazu." Jetzt bedient er die Waschmaschine.

ein paar alten, flapprigen Dann wird es ihnen leicht fallen, sich einzuge beim Inkubator. Gelehrte Hühner wöhnen. No ch leichter als den ,, Alten", den werden hier ausgebrütet werden.. Zwanzig und Dreiundzwanzigjährigen.