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Samstag, 1. Dezember 1934
Nr. 282
Was darf nicht gepfändet werden? Zur Vermeidung der sich in letzter Zeit meh­renden Differenzen bei der Durchführung von ge­richtlichen und Steuerexekutionen hat das Finanz­ministerium in einem besonderen Erlaß alle jene Gegenstände zusammengestellt, die von diesen Exe­kutionen ausgenommen sind. Es sind dies: 1. Kleider, Bettfedern, Wäsche, Haushalt- und Küchengeräte, insbesondere Oefen und Herde, sofern diese Gegenstände vom Schuldner und seinen Fami­lienangehörigen sowie von dem mit ihm im gemein­samen Haushalt lebenden Gesinde gebraucht werden. 2. Lebensmittel und Heizmaterial für den 14- tägigen Gebrauch des Schuldners, seiner Familien­angehörigen und des mit ihm gemeinsam lebenden Gesindes. 3. Eine Milchkuh oder nach Wahl des Schuldners zwei Ziegen oder drei Schafe mit Futter- und Strohvorräten bis zur nächsten Ernte. 4. Unterstützungen in Naturalien, die dem in Rot   befindlichen Schuldner aus öffentlichen oder pri­vaten Mitteln gewährt wurden. 5. Bei Beamten, Geistlichen, Lehrern, Advo­katen, Notaren, Aerzten und Künstlern sowie bei anderen Personen, die einen geistigen Beruf aus­üben oder sich für ihn vorbereiten, sind alle jene Gegenstände von'der Exekution ausgeschlossen, derer sie für die Ausübung ihres Berufes oder für die Vorbereitung dazu benötigen, sowie ein guter An­zug. 6. Bei Handwerkern und Kleingewerbetreiben­den, Hand- und Fabrikarbeitern sowie anderen eine manuelle Arbeit versehenden Personen und bei Ge­burtshelferinnen jene Gegenstände, die sie zur Aus­übung ihrer weiteren manuellen Arbeit bedürfen und zur Arbeit benötigte Rohstoffe bis zu 800 Kc nach Wahl des Schuldners. 7. Bei Personen, deren Gehalt gang oder teil- weise von der Exekution ausgenommen wurde, jener Teil des vorgefundenen Bargeldes, welcher den Be­zügen gleichkomurt, die dem Schuldner vom Zeit­punkt der Pfändung bis zur nächsten Gehaltsauszah­lung als exekutionsfrei gebühren. 8. Unterstützungen aus privaten oder öffent­lichen Mitteln in Bargeld. 9. Schul- und Gebetbücher. 10. Eheringe, Familiendokumente und Fami­lienporträts ohne Rahmen, Orden und Ehrenzeichen. 11. Künstliche Gebisse, Augengläser und ähnliche Behelfe, sofern esi dem Bedarf des Schuldners oder seiner Familienangehörigen dienen. 12. Arzneien und sonstige Heilmittel. 13. Gegenstände, die den integrierenden Be­standteil von Immobilien darstellen und für die Be­triebsführung eines landwirtschaftlichen Immobilien­besitzers unerläßlich find. Diese Zubehöre können nur gemeinsam mit dem Jmmobilienbesitz selbst gepfän­det Werden.
»ei' Austrofasdsmus gegen die Lehrer Moderne PSdasogen kann Schmilz nicht gebrauchen Nach den Feberereignissen wurden in Wien  über 200, das ist mehr als die Hälfte der WienerSchulleiter ohne jede Untersuchung enthoben und darauf pensioniert, die meisten bei nicht vollendeter Dienstzeit. Dies war ein politischer Racheakt und diente zur Unterbrin­gung klerikaler Protektionskinder. Im November erhielten gegen 200 verheiratete Lehrerinnen die Verständigung, daß sie mit Ende des Jahres ab­gebaut werden, angeblich damit Junglehrer ange­stellt werden können. Nun geschah aber das Un­geheuerliche: 33 Hilfslehrer, die erst seit einem Jahre im Dienste sind, erhielten mit 1. De­zember die Kündigung, so daß sie mit Ende des Jahres postenlos dastehen. Gegen diese jungen Lehrer und Lehrerinnen liegt nicht das geringste vor und die Schulinspektoren bestätigen dies aus­drücklich. Sie haben sich vollständig dem neuen Schulsystem unterworfen, keinerlei politische Tätigkeit entwickelt, find sogar alle Mitglieder derVaterländischen Front  ", viele gleichzeitig Mitglieder derDeutschchristlichen Lehrerorgani­sation". Einige sind verheiratet, da ja viele davon zirka 80 Jahre alt sind. Sie werden in dem christlichen Oesterreich heuer sehr traurige Weihnachten haben und dabei besteht für sie keine Aussicht, in einem anderen Berufe unterzukommen. Und warum dies alles? Was haben diese armen Opfer der christlichen Ge­waltherrschaft verbrochen?Sie wurden in dem von Glöckel errichteten Pädagogischen  Institute herangebildet, sind also durchaus im neuen Geiste vorgebildet. Sie wurden auch noch von Glöckel in den Schuldienst gestellt, das ist ihr einziger Fehler. Und wer wirft sie hinaus ins Elend und gerade vor Weihnachten? Es ist der christliche Bürgermeister Schmitz, der täglich die Messe hört, häufig die Kommunion empfängt und seine täglichen Gebete nicht vergißt. Es geht das Gerücht, daß weitere 50 Junglehrer noch von demselben Schicksal ereilt werden sollen. Dafür stellt man die nationalsozialistischen Lehrer, die man pensioniert hatte, wieder indenDte nst. Es ergeht an alle Lehrerverbände der Welt, wie an alle demokratisch gesinnten Menschen der Ruf, gegen diese grausame Tat zu protestieren und durch Spenden die unglücklichen Opfer der öster­reichischen Gewaltpolitik zu unterstützen.
TagcsncuigKcitcn Ein neues Opfer des wilden Bergbaues Wiederum hat der von den Arbeitslosen be­triebene sogenannte wilde Bergbau ein Opfer ge­fordert. Am Donnerstag, dem 29. November, wurden die beiden Arbeitslosen Alfred Tau und Johann Baier von plötzlich hereinbrechenden Erbmassen in einem Schachtloch beiOberleutens- dorf verschüttet. Während es gelang, Baier noch zu retten, fand T a« den Tod. Der Unfall er­eignete sich kaum zwei Meter von dem Orte ent­fernt, wo im Borjahr« der ebenfalls arbeitslose Hejzl verschüttet wurde und nur noch als Leiche geborgen werden konnte.
Goldene Jugend Hodäk junior amüsiert sich. Närodni Lisch", das Blatt des Herrn Hodäk, meldeten Donnerstag mit Empörung, welcher Rücksichtslosigkeit manche Autofahrer fähig sind. Das Blatt der großindüstriellen Fascisten be­rief sich dabei auf einen Bericht der,Prager Poli­zei-Korrespondenz, welcher im Wesen besagte: Mittwoch gegen Mttternacht fuhr daS Per- sonenenauto P99 mit offenem Auspuff durch die Mpslikova. Der Lenker beachtete die Aufforderung eineS Wachmannes, stehenzubleiben, überhaupt nicht, sondern fuhr weiter zum Restanrant Ma­nes und von dort in der Richtung znr Jiräsek- Brücke, wobei er ungefähr 80 Meter weit auf dem Trottoier fuhr und Passanten am Leben bedrohte. AlS bei der Jiräsek-Vrücke ein Wachmann den Wagen aufhalten wollte, fuhr der Chauffeur mit solcher Schnelligkeit direkt auf de« Beamten zu, daß dieser sich erst i« letzten Augenblick rette« konnte. DieNärodni Listy" haben sich mit dieser Meldung bös in die Nesseln gesetzt. Wie später festgestellt wurde, ist der Wagen P99 Eigentum des Sohnes des Herrn Abgeordneten Hodäk, des Chefs der Rattonaldemokraten und vereinigten Fascisten und somit derNärodni Listy". Daraufhin erschien im Abendblatt der N. L." eine neue Meldung, in welcher es unge­fähr hieß: Der Eigentümer des Autos saß an jenem Abend in der Restauration Manes, wo einer sei­ner Freunde«inen Festabend veranstaltete. Eia Unbekannter mochte sich eine« Scherz und fuhr mit seinem Aut  » spazieren." Leider vergaßen die«N. L." mitzuteilen, wieso dieser Unbekannte das Auto dann vor der Wohnung des Herrn Hodäk stehen gelassen hatte. Auch sonst durste manches nicht stimmen. In der Prager Oeffentlichkett hat aber das Abenteuer des Fascistensöhnchens der junge Hodäk ist nach glaubwürdigen Quellen mit 21 Jahren Besitzer eines Einkommens von 10.000 KL monatlich und der Hereinfall derNärodni Lisch" größtes Aufsehen gemacht. Die ganze Ge­schichte gewinnt einen besonderen Beigeschmack dadurch, daß die Leute von dernationalen Ver­einigung", die zu Hodäks Freundeskreis gehören, ihre Feste ausgerechnet im Mänes abhalten, wel­chem sie wenige Tage zuvor die Fensterscheiben hatten einschlagen lassen.
Die unglücklichen Philippinen Manila  . Der mittlere Teil der Philippinen wurde von einem neuen Taifun heimge­sucht, der noch hefttger war als der vorhergegan­gene. Der Wind erreichte eine Geschwindigkeit von 200 Kilometern und verursachte ungeheure Schäden. Die Zahl der O p f e r des Taifuns ist noch nicht bekannt.
Radioreportage vom Meeresgründe Moskau  . Donnerstag nachmittags um 2 Uhr 15 Minuten wurde zum ersten Male eine Radio­reportage vom Meeresgründe gesendet. S e b a- st o p o l e r Taucher haben vom Meeresgründe aus einige interessante Episoden ihrer Tätigkeit geschildert.
Mord««d versuchter Selbstmord Brüx.  (Tsch. P.-B.) In Oberleutensdors hat Donnerstag abends der 24jährige Malermei­ster Ernst Lösch aus Wiese die 18jährige Buch­druckerstochter Elisabeth Fischer erschossen. Nach der Tat richtete er die Waffe gegen sich selbst und brachte sich zwei Schußverletzungen bei, die aber nicht tödlich waren. Er wurde ins Brüxer Krankenhaus gebracht. Die Ursache dieser Bluttat war der Umstand, daß Lösch mit dem Mädchen ein Liebesverhältnis angeknüpft hatte, das jedoch mit Rücksicht auf die Charaktereigenschaften des Lösch von der Fischer im Einverständnis mit ihren El­tern gelöst worden war.
Sfinf Jahre im Gismeer Moskau  . Der ehemalige Verwalter des Wrangellandes im nördlichen Eismeer, Min' e- j e w und seine Gattin sind nach Moskau   zurück­gekehrt. Im Wrangelgebiete weilten sie volle fünf Jahre und trugen zur Erforschung dieses Landes, sowie seiner Fauna und Flora viel bei. Sie brach­ten zahlreiche Vögel, darunter viele wertvolle Exemplare, sowie verschiedene Pflanzen mit, die bisher völlig unbekannt waren. Im Wrangelge­biete erlegten sie während dieser fünf Jahre
fast 600 Bären. Miniejew und seine Frau zeichneten auch eine sehr eingehende Karte dieses Landes. Miniejew erklärte, daß sich die Lebens­bedingungen der dorttgen Eskimos in den letzten Jahren bedeutend gebessert haben. Erfolgreichere Wildjäger können jetzt jährlich für 1500 bis 2000 Rubel Nahrungsmittel und andere Waren in den Niederlassungen einkaufen.
287 Jahre Kerker Linz.  (Tsch. P. B.) Gestern abends hat das Militärgericht in Linz   gegen 28 Nationalsozia­listen, die an den blutigen Juni-Ereignissen in Lamprechtshausen   beteiligt waren, das Urteil ver­kündet. Insgesamt betragen die Kerkerstrafen 257 Jahre. Die Hauptangeklagten Gregor Gruber, Gottfried Stadtler und Johann Stadtler erhielten je 10 Jahre.
Grdbebe« Prag  . Am 30. November verzeichnete der Seismograph des Staatsinstitutes für Geophysik einen interessanten Fall von Ueberlagerung dreier seismischer Störungen, und zwar seismischer Un­ruhe periodischen Charatters, vergleichbar mit der Meeresbrandung, weiters ein Fernbeben ziemlich starker Identität, das bei uns um 3.22 Uhr 20 Sekunden M.E.Z. verzeichnet wurde, und schließ­lich ein Beben, dessen Epizentrum von Prag  , etwa 470 Kilometer entfernt ist, also offenbar in den Ostalpen liegt, das bei uns um 3.59 Uhr 44 Se­kunden verzeichnet wurde. Alle drei Erscheinungen ergaben bei der Registtierung eine sehr interessante Kombinatton. * Laibach.(Tsch. P.-B.) Freitag gegen 4 Uhr früh wurde hier ein starkes Erdbeben verspürt, das unter der Bevölkerung große Beunruhigung her­vorrief. Die Erdstöße waren so heftig, daß in ven Häusern die Möbel ins Wanken gerieten. Das Erdbeben dürfte 250 Kilometer von Laibach ent­fernt gewesen sein. Etwas früher wurde ebenfalls ein Erdstoß, doch wesentlich schwächer wahrgenom­men, diesmal aber in einer Entfernung von etwa 10.000 Kilometern.
Ein Irrt««. In einer SerkOesterrei- chische Volksschriften"(Propagandaschristen für das heute in Oesterreich   herrschende kleriko-fasci- sttsche System) ist kürzlich eine Sammelbrofchüre unter dem TstelArbeitsfriede" erschienen; darin unter anderem ein Beitrag überDie Irrlehre des Marxismus" aus der Feder des Heraus­gebers, Dr. Josef A. T z ö b l, Bundesrat und Generalsekretär des christtichen Landesverbandes derfreien"geisttgen" Berufsstände Nieder­ österreichs  . Dieser Herr Tzöbl traut sich wirklich zu, auf vier Seiten die ökonomischen Lehren von Karl Marx   abtun zu können! Da er aber die deutsche Sprache schlecht beherrscht, klingt sein Aufsatz erfreulicher Weise in die Sätze aus: Die Verneinung des Marxismus   muß end­gültig vorbei sein. Sie war ein Irrtum,'der sich n i e wiederholen darf." Recht, vollkommen recht so! Aber wir wissen, daß eine derartigeFehlleistung" nicht auf Zufall zu beruhen pflegt. In unserem Fall ist sie wohl aus der in Herrn Tzöbl und Seinesgleichen dunkel ruhenden Erkenntnis zu erklären, daß der Mar­ xismus   siegreich bestehen wird, während nach den unterschiedlichen Vaterländlern und Hahnen- schwänzlern schon nach wenigen Jahren kein Hahn mehr krähen wird. Bergarbeitertod. Am Donnerstag abends wurden drei Bergarbeiter eines Tiefbauschachtes in Zwittau  , die nach Beendigung der Schicht ihren Arbeitsplatz verlassen wollten, durch E i n- stürz eingeschloffen. Die Rettungsarbeiten wur­den sofort ausgenommen. Zwei Bergarbeiter wurden erst Freitag früh als L e i ch e n geborgen. Zu dem dritten Verschütteten ist man vorgedrun­gen; er lebt, doch konnte stoch nicht festgestellt wer­den, ob er verletzt ist. Z« Tod« geprügelt. In der slowakischen Ge­meinde Bksa bei Velkh Kapusany überfielen Don­nerstag abends vier ortsansässige junge Burschen den Landwirtssohn Bartoloniäus Sipos und verletzten ihn durch Knüppelhiebe so schwer, daß der Unglückliche noch im Laufe der Nacht seinen Verletzungen erlag. Die Gendarmerie forschte die Täter bald aus und verhaftete sie. Der Haupt­täter Stöpan Fekete aus Besä sprang, als in den frühen Morgenstunden die Gendarmerie zu ihm kam, in einen Brunnen und e r t r a n k, be­vor ihm Hilfe zutell werden konnte. Staatsfeind Rr. 1" verhaftet? Am Don­nerstag fuhren überraschend an einer Autobus­haltestelle im Bandenviertel von Chicago   fünf voll­besetzte Kraftwagen mtt Geheimpolizisten vor, die sich auf einen Mann und eine Frau stürzten, die an der Haltestelle warteten. Der Mann leistete anscheinend Widerstand, er wurde jedoch überwäl­tigt. Die Polizei glaubt, daß der Verhaftet« der neuesteStaatsfeind Nr.°1" John Hamil­ton, Wohl das letzte Mitglied der Dillinger- Bande, ist, das noch nicht unschädlich gemacht wor­den ist. Seine Begleiterin soll die Nichte des am Mittwoch erschossenen Verbrechers Nelson sein. Tödlicher Absturz. Freitag nachmittag unter­nahm die bekannte französische   Rekordfliegerin H. B o u ch e r einen Versuchsflug unweit von Paris  . Sie stürzte ab und fand den Tod.
Der Retter der KarlsuniverfitLt Pros Dr Drachovsky teilt mit, daß nach der Rektors-Installa­tion am 5. Dezember kein Umzug der Stu­denten durch Prag   stattfinden wird. Botschafter Metternich gestorben. Kn starb Freitag der Botschafter a. D. Wirklicher Ge­heimer Rat Paul Graf Wolff-Metternich im 81 Lebensjahr Einen großen Teil seiner Laufbahn hatte er schon m London   zugebracht als er Ende 1901 dort Nachfolger des Grafen H a tz f e l d t wurde. Er bemühte sich, das damals kühle Verhältnis Englands zu Deutschland   zu verbessern, was ihm aber anae- sichts des immer lebhafteren Flottenbaues in Deutsch  - land nicht gelingen konnte, obwohl er stets mit--r in Botschasterberichten seltenen Freimüttgkeit in Berlin   für eine Flottenverständigung mtt England einttat. In einem seiner letzten Berichte schriÄ er- Ich kann meine Ueberzeugung selbst nicht für die Gunst meines Souveräns verkaufen. Auch ist mir zweifelhaft, ob Seiner Majestät mtt einer glatten und wohlgefälligen Berichterstattung gedient wäre bis wir uns plötzlich in einem Krieg mtt Enalind sähen." Graf Wolff-Metternich   wurde in Deutsch­ land   heftig angegriffen und mußte 1912 seinen Ab­schied nehmen. Er wurde durch den früheren Staats­sekretär Freiherrn   von Marschall ersetzt nach dessen raschem Tode Fürst Lichnowsky folgte, der in Metternichs Futzstapfen trat und ebenfalls für die deutsch  -englische Verständigung wittte. Eine Skireise in die Hohe Tatra   wird vom TouristenvereinDie Naturfreunde" in der Zeit vom 22. Dezember 1934 bis 1. Jänner 1935 veranstaltet. Standort: SporthotelJavorina". Die Reisekosten betragen ab Brünn   480 XL für Mitglieder und 520 XL für Nichtmitglieder; ab Aussig   600 bzw. 640 XL. Im Teilnehmerpreis sind inbegriffen: Bahnfahrt 3. Klaffe Schnellzug bis Tatra-Lomnitz   und zurück, Verpflegung, be­stehend aus vier Mahlzeiten, beginnend mtt der Ankunft am 23. Dezember im Sporthotel bis 31. Dezember 1934. Ferner Führerspesen, Trinkgeld­pauschale und Gepäckbeförderung. Letzter Melde­termin: 14. Dezember. Auskünfte, Anmeldungen und Prospekte durch die Vereinskanzlei Brünn  , Masarykhochschule, oder durch die Geschäftsstelle des TouristenvereinesDie Naturfreunde", Aus­ sig  , Marttplatz 11, Telephon 3033. Das enropäifche Konzert. Nach einer Ver­sammlung im Garten der philosophischen Fakultät der Budapester Universität versuchten Freitag vor­mittags die Studenten vor den Gesandtschaften der drei Staaten der Kleinen Entente   zu demon­strieren, wurden jedoch von der Polizei daran ge­hindert, die die Demonstranten zerstreute. Später rotteten sich auf dem Elisabethring etwa 50 Stu­denten zusammen und begannen zu demonstrie­ren. Sie wurden auch hier von der Polizei sofort auseinandergetrieben. Sanierungsaktion für die deutschen Theater. Eine Abordnung des Bühnenbundes und des deut­schen Theatervereines in Brünn   hat am Donners­tag beim Unterrichtsminister Dr. Krkmäk vorge­sprochen. Der Minister hat sich Über all« Belange des Theaters überhaupt, wie auch des Brünner Theaters im besonderen informiert gezeigt. Er hat die Abordnungen darüber unterrichtet, welche Schritte er zur Sanierung der Theater eingeleitet hat und gab die Zusicherung, daß er bemüht sein wird, die Mion ehebaldigst zum Abschluß zu bringen. Neuer Labour  -Sekretär. Der bisherige stell- verttetende Sekretär der Arbeiterpartei, Mid« d l e t o n, ist als Nachfolger des zurückgetretenen Henderson zum Sekretär der Arbeiterpartei er­nannt worden. Wahrscheinliches Wetter Samstag: In Böh­ men   ruhig, nebelig oder Rebelgewölk, nachts etwas kühler, nur vereinzell heiter. In den mittleren und östlichen Teilen des Staates wechselnd bewölkt bis vorwiegend heiter, Nachtfrost. Abflauen des Nordwestwindes. Wetteraussichten für Sonn­tag: Ruhig, vielfach nebelig, untertags milde, schwacher Südostwind.
Vom Rundfunk mpfehlenswertes aus«Ian Programmen« Sonntag Prag  : Sender L.: 10.08 Deutsche   Nachrichte«. 9. Konzert der Prager Sängervereinigung. 13.45 Sozialinformattonen. 14.45 Deutsche Arbeiters«' düng: Franz Lehnert-Bodenbach: Weihnacht« in dieser Zeit. 17.55 DeutscheSendung: Ueb«^ tragung aus Brünn  . 18.55 Deutsche Presse. 20.00 Uebertragung aus dem Smetanasaal: 11. Konzert des Beethoven-Zyklus, tschechische Philharmonie. 22.25 Deutsche Presse. 22.30 Populäre Kompost- ttonen tschechischer Autoren. Sender St.: 14.80 Deutsche   Sendung: Landwirtschaft. 15.00 Tanzmusik. Brünn: 17.55 Deutsche S en- dun g: Dr. Preibisch: Das.Bauerntum als Brücks zur Bölkerversöhnung. 18.10 Konzertstunde: Mals ler. Mähr.-Ostrau: 15.45 Leiter« RaLminaa 19.05 Tanzmusik,