Seite 6„Sozialdemokrat"Samstag, 1. Dezember 1934. Nr. 2P?Den Kindern für Schnee und Kalte ISchwarze Ham schuheaus warmem Filz.Gummisohle und En*Fassung. Auch inzu trogen. 27-349.-Warme u. bequeme WinterschuhemH Gummieinfassung und Sohle.Gr. 27-30 KL 15.-.Gr. 31-34 KE 19.-.Für Damen KL 25.-WARM- ELEGANT- MODERN IMeltonschuhe mitZierbesatz undwarmem Futter.Ledersohle.Warme und bequeme Meltonschuhe. EleganteSchuhe für denWinter. Zierbesatz.DIE WINTERMODEeleaante Meltonschuhe mW warmemFutter. 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Thiebens Ansicht nach, erschien Komensky selbst dieser Teil seines Werkes als„Lappalie", seine Liebe gehörte der Pansophie, dieer nur"kommentieren, nie vollenden konnte.Pierre.Kunst und WissenBlaubartWiedergeburt nach vieljährigem Scheintod imDeutschen Theater, Auferstehung einer der köstlichstenkomischen Opern, von den Herren Meilhac und Ha-levy und dem Komponisten bescheiden Opetette genannt,.von Herrn Renato Mordo in eine Parodie auf Ritterschauspiel-Schmierentheater umgeby-gen, mit viel Ablenkung des beschwingt Witzigen insderb Poffische, so daß vom Sinn des Unsinns anvielen Stellen nur dieser geblieben ist. Ueberallaber ist geblieben trotz aller Bearbeitungs- und Re-giekunsrstücke: Jacques Offenbach, dieseköstliche, moussierende, geistreiche, liebenswürdige,einfallsgesegnete, melodisch charmante, rhythmisch be-zauhernde Musik. Wo ihr, auch"in dieser Neubearbeitung der Handlung, des Milieus, der Figurengeltung, die Vorherrschaft erhalten wurde, dort hatauch dieser„Blaubart" die stärkste künstlerischeWirkung;.wo von ihr cchgelenkt, wo fie zur kaumgehörten Begleiterin wird, dort verflacht diese Reproduktion, mögen auch die Einfälle, an denen dieser Regisseur so reich ist, noch so originell Und komischseist.".Man kann ihm wohl kaum beweisbar vorwerfen, daß er dem Geist der Musik zuwiderhandelte;aber di« Blume ist weg aus diesem Pariser Leben,das Spöttische fehlt, das Graziöse und das Satirisch«."In der Schmierentheater-Aufführung ist natürlich der Sinn des Höflingslieds, ist der leise Hohnauf den DevotiSmuS, ist die Parodie auf die Frauendienerei nicht mehr zu erkennen und zu verstehen.Was vom„Blaubart"-Original geblieben oder wasihm, wie etwa die an sich gedanklich ausgezeichneten,gesellschaftskritisch für unser Theater sogar außerordentlich anzuerkennenden- Strophen des Brchtche-Liedes, einverleibt wurde, wirkt unorganisch, steht indem Possenmilieu wie ein erratischer Block. Nur aneiner Stelle scheint uns in dieser Wiedergabe derganze Offenbach offenbar zu werden: im Sextett derBlaubart-Opfer. Warum?.. Weil hier Regie oderDarstellung unter Verzicht auf solches Theater stnTheater zum besten Stil)>er klassischen Operette zurückfanden. Wenn man anderswo auch diesen Eindruck erhalten haben sollte, dann wird's wohl rötlich erscheinen, Offenbach doch lieber aus seinemGeiste zu musizieren und zu spielen, als, wenn auchnoch so viel Intelligenz und Theatergeschicklichkeit, anihm herumzuexperimentieren. Es wird sich zeigen,daß gerade Offenbach das nicht notwendig hat.Die solistischen und chorischen Leistungen, vorallem aber die Stabführung durch Hans GeorgSchick, der sich neuerdings als geschmackvoller Musiker und tüchtigen Dirigenten erwies, sind fast durchaus* zu loben. Vor allem der Blaubart des HerrnP r e g e r, an dessen schöner, großer, nobel behandelter Stimme man wiederum sich ebenso erfreutewie an seinem ungezwungenen, humorvollen Spiel;dem jungen Sänger ist aber unbedingt einige Schonzeit zu empfehlen— die sich vielleicht auf auswärtige Gastspiele erstrecken könnte—. denn frisch,wie sonst, klang sein Tenor durchaus nicht den ganzen Abend! Die Boulotte der Frau Lord ist, wienicht anders zu erwarten, temperamentvoll unddurchaus anerkennenswert die etlichen großen Töne,über die sie, den Soubrettennachwuchs beschämend,verfügt; nichtsdestoweniger wird man sich doch umden Nachwuchs kümmern müssen. Für den Humorsorgte vor allem Frau Lotte S t e i n, die durchihre Persönlichkeit jvirkt, auch wenn sie sich hier vorallem auf das Pantomimische beschränken muß; dannHerr D u d e k, der mit seinen Zeitftrophen sehrglücklich aus dem etwas aufgezwungenen MenelauS-Charakter hdraustrat, weiter die Herren P a d l e-fak und Stadler. Fräulein Rahn und di«Herren Guttmann und Göllnitz steuertensingend ein weniges bei; sehr erfreulich. sämtliche„verstoichenen Gemahlinnen", vor allem die DamenGerland, Eisner und Walden.Das Publikum unterhielt sich ausgezeichnet undapplaudierte kräftig.Bei Offenbach, wir wünschten, daß sich daskassamäßig auswirke I Auch wenn Offenbach jedesmal an etlichen Stellen— ohne aber dem Kapellmeister nahetreten zu können— kräftig fluchendürfte! L. G.Arbeitsgemeinschaft für alte Tonkunst in Pragnennt sich eine neueMusikvereinigung.die sich u. a. auch die Aufgabe gestellt hat, die Schönheiten und den Wert der alten Musik den breitestenKreisen des Volkes bekannt zu machen. Um diesesZiel zu erreichen, werden von der Vereinigung historische Musikabende veranstaltet, die gegen ein möglichst niedriges Eintrittsgeld zugänglich sind, umjeden Musikfreund den Besuch zu ermöglichen. Dieersten derartigen, in die alte Musik einführendenVortragsabende fanden diese Woche statt und warender alten Cembalo-Musik gewidmet.Beim zweiten Konzert- und Vortragsabend, den wirbesuchten, wurden Kompositionen des alten MeistersG. Fr. Händel, I. S. Bach, F r o b« r g e r,Kunau, Böhm und Philipp Emanuel Bach zuGehör gebracht. Das Cembalo spielte die Reichenberger Konzertpianistin und E'embalovirtuo-s i n Fr. Maria Heller, eine Künstlerin, die fürdas Cembalospiel alles mitbringt, was für die richtige Behandlung dieses intimen, alten Konzertinstrumentes erforderlich ist, nämlich feinnervigen Anschlag, klare Technik, plastische Phrasierung undsicheres Stilgefühl. Ganz besonders gerieten ihr dieauf spielerische Wirkungen berechneten, klanglich undtondynamisch weniger anspruchsvollen Stücke, die sichja überhaupt für die intime Art des Cembalo ambesten eignen. Den einführenden und aufklärendenVortrag sprach die Konzertgeberin selbst; es behandelte das Thema„Die bedeutendsten Komponistender Cembalozeit— Rekonstruktion des Cembalo undseine Wiedererweckung". Leider war der Besuch derVeranstaltung nur kehr schwach, was neuerdings bewies, daß es unserem Publikum nur um Kunstsensationen zu-hin ist.nicht aber um die Kunst selbst,weil diese sie nicht einmal lockt, wenn sie sozusagenumsonst geboten wird. Die Konzertveranstaltung begann um halb 9 Uhr statt um 8 Uhr; eine Rücksichtslosigkeit gegenüber den pünktlich erschienenenZuhörern. E. I.Wochenspielplan deS Renen deutschen Theaters.Samstag halb 8:Menschen in Weiß, C 2.—Sonntag 11: Kammermusik, halb 8: Nachtvor dem Ultimo, halb 8: C a r m e n, D. 1.— Montag 7: Der Vogelhändle r, Theatergemeinde der Jugend.— Dienstag halb 8:Blaubart. Al.— Mittwoch halb 8: M e n-scheu in Weiß, B 2.— Donnerstag halb 8:Fremdenverkehr, C 2.— Freitag 7:Peer Gynt, D 1, Bankbeamte und freier Verkauf.— Samstag halb 8: Der Enkel desGolem. B 2, Uraufführung.— Sonntag halb 3:Menschen in Weiß, halb 8: DerKreide-kreis, A 1, Erstaufführung.Wochenspielplan der Kleinen Bühne. Samstag8%: Hoch Hingt das Lied vom bravenMann. Sonntag 3: ßo* klingt daS LiedvombravenMann, 8:Großreinema--ch e n.— Montag 8: Hedda Gabler, volkstümliche Vorstellung.—Dienstag 8: Großreinemachen.— Mittwoch 8%: Hoch klingt dasLied vom braven Mann.-— Donnerstag 8:Sensationsproze zum 20. Male^— IFreitag Hoch klingt das Lied vombraven Mann, Kulturverbandsfreunde undfreier Verkauf.— Samstag 8: Fremdenverkehr.— Sonntag 3?4: Hoch klingt da sLiedvombravenMann, 8: Nacht Por dem Ultimo.Ans der ParteiGenosse Josef Kord sBilin) 70 Jahre. Am Freitag. den 30. November, ist der in weitesten Kreisender Partei bekannte und geschätzte Genosse JosefKorb in Bilin 70 Jahre alt geworden. Korb ist einerder verdientesten älteren Genossen des TeplitzerKreisgebietes. Seit frühester Jugend in der Arbeiterbewegung tätig, hat er schon am 1. Mai 18$0 ander Maifeier in Teplitz teilgenommen. Zu Beginn derneunziger Jahre hat er die politische Bewegung imTeplitzer Gebiete organisiert und mit Josef Seliger,mit dem er befreundet war, zusammengearbeitet.Er hat für die Partei große Opfer gebracht. Schonim Jahre 1890 wurde er gemaßregelt und später,da er keine Arbeit finden konnte, im KonsumvereinTeplitz-Schönau angestellt. 1909 begründete er denKonsumverein in Bilin, in dem er viele Jahre verdienstvoll gewirkt hat. Rach dem Weltkriege wurdeGenosse Korb Bezirkssekretär in Bilin, welches Amter bis 1924 bekleidet hat. Auch als Gemeindevertreter und Stadtrat hat Korb energisch für die Interessen der Arbeiterschaft gewirkt. Die Arbeiter desBiliner Bezirkes können auf ihren Korb Seff stolzsein, denn er gehört mit zu den markantesten Gestalten der sozialdemokratischen Arbeiterbewegungdieses Gebietes. Auch die Genossen außerhalb desTeplitzer Kreisgebietes bringen dem Genossen Korbdie herzlichsten Glückwünsche entgegen.vcrelnsnadiriditen® Ortsgruppe Prag. S onntag, den2. Dezember, um 8<4 Uhr bei der Endstation der Fünfer-Elektrischen inHlorchLtin: Wanderung in dieJirnaer Wälder. Führt Ka-Puschinsky.OPTIK u. FOTODEUTSCH PHkopyB e z ug Sb e di n g u n g e n: Bei Zustellung ins Haus oder bei Bezug durch die Post monatlich KL 16.—. vierteljährig KL 48.—, halbjährig KL 96.-j-, ganzjährig KL 192.. stnserate werdenlaut Tarif billigst berechnet. Bei öfteren Einschaltungen Preisnachlaß.— Rückstellung von Manuskripten erfolgt nur bei Einsendung der Retourmarken.— Die Zeitungsfrankatur wurde von der Post» undTelegraphendirektion mit Erlaß Nr. 13.800/VII/1980 bewilligt. Druckerei: jDrbiS". 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