Seite 6 Sozialdemokrat" Samstag, 1. Dezember 1934. Nr. 2P? Den Kindern für Schnee und Kalte I Schwarze Ham schuhe aus warmem Filz. Gummisohle und En* Fassung. Auch in zu trogen. 27-34 9.- Warme u. beque­me Winterschuhe mH Gummieinfas­sung und Sohle. Gr. 27-30 KL 15.-. Gr. 31-34 KE 19.-. Für Damen KL 25.- WARM- ELEGANT- MODERN I Meltonschuhe mit Zierbesatz und warmem Futter. Ledersohle. Warme und be­queme Melton­schuhe. Elegante Schuhe für den Winter. Zierbesatz. DIE WINTERMODE eleaante Melton­schuhe mW warmem Futter. Mit Leder kombiniert. 49.- LEUTE-FRIERT NICHT! Seid Ihr mürrisch, unzufrieden? Seid Ihr nicht frisch genug? Seid Ihr schlechter Laune- und dies deshalb~riur/ weil Euch kalt ist? Die Kälte beginnt bei den Füssen  . Wir haben das auch erprobt und Abhilfe geschaffen; Versucht unsere warmen Schuhe und warmen Strümpfe Wärmt Euch! Verbessert damit Euere Laune! Verschönert Euch damit die Welt! 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So wurde in Lissa der Großteil seiner Arbeiten bei einem Brand« ein Raub der Flammen. - In der Universalität dieses Geistes, der alt- mystrsches Empfinden(die böhmisch-mährischen Brüder^!) mit dem Berftändnis für die heraufkom­menden Naturwissenschaften zu vereinen wußte", der auS der Symbolik der Geheimgesellschaften heraus­wuchs und doch die ersten Symptome der Aufklä­rung zu wittern und zu würdigen verstand,.liegt ge­wiß für den rückblickenden Betrachter stärkster Reiz. Rur   scheint es unangebracht, die Entwicklung von der Universalität zur Spezialisierung als einen Rückschritt, als eine Verflachung anzusehen, wie es der Redner im Grunde tat. Diese Entwicklung war nicht nur zwangsläufig, sie war auch notwendig. Komensky ist als Pädagoge weltberühmt ge­worden, seine Unterrichtsmethodik, wegbahnend, ist heute noch anerkannt. Thiebens Ansicht nach, er­schien Komensky selbst dieser Teil seines Werkes als Lappalie", seine Liebe gehörte der Pansophie, die er nur"kommentieren, nie vollenden konnte. Pierre. Kunst und Wissen Blaubart Wiedergeburt nach vieljährigem Scheintod im Deutschen   Theater, Auferstehung einer der köstlichsten komischen Opern, von den Herren Meilhac   und Ha- levy und dem Komponisten bescheiden Opetette ge­nannt,.von Herrn Renato Mordo   in eine Pa­rodie auf Ritterschauspiel-Schmierentheater umgeby- gen, mit viel Ablenkung des beschwingt Witzigen ins derb Poffische, so daß vom Sinn des Unsinns an vielen Stellen nur dieser geblieben ist. Ueberall aber ist geblieben trotz aller Bearbeitungs- und Re- giekunsrstücke: Jacques Offenbach  , diese köstliche, moussierende, geistreiche, liebenswürdige, einfallsgesegnete, melodisch charmante, rhythmisch be- zauhernde Musik. Wo ihr, auch"in dieser Neubear­beitung der Handlung, des Milieus, der Figurengel­tung, die Vorherrschaft erhalten wurde, dort hat auch dieserBlaubart" die stärkste künstlerische Wirkung;.wo von ihr cchgelenkt, wo fie zur kaum gehörten Begleiterin wird, dort verflacht diese Re­produktion, mögen auch die Einfälle, an denen die­ser Regisseur so reich ist, noch so originell Und komisch seist.". Man kann ihm wohl kaum beweisbar vorwer­fen, daß er dem Geist der Musik zuwiderhandelte; aber di« Blume ist weg aus diesem Pariser Leben  , das Spöttische fehlt, das Graziöse und das Sati­risch«."In der Schmierentheater-Aufführung ist na­türlich der Sinn des Höflingslieds, ist der leise Hohn auf den DevotiSmuS, ist die Parodie auf die Frauen­dienerei nicht mehr zu erkennen und zu verstehen. Was vomBlaubart"-Original geblieben oder was ihm, wie etwa die an sich gedanklich ausgezeichneten, gesellschaftskritisch für unser Theater sogar außeror­dentlich anzuerkennenden- Strophen des Brchtche- Liedes, einverleibt wurde, wirkt unorganisch, steht in dem Possenmilieu wie ein erratischer Block. Nur an einer Stelle scheint uns in dieser Wiedergabe der ganze Offenbach   offenbar zu werden: im Sextett der Blaubart-Opfer. Warum?.. Weil hier Regie oder Darstellung unter Verzicht auf solches Theater stn Theater zum besten Stil)>er klassischen Operette zu­rückfanden. Wenn man anderswo auch diesen Ein­druck erhalten haben sollte, dann wird's wohl röt­lich erscheinen, Offenbach doch lieber aus seinem Geiste zu musizieren und zu spielen, als, wenn auch noch so viel Intelligenz und Theatergeschicklichkeit, an ihm herumzuexperimentieren. Es wird sich zeigen, daß gerade Offenbach   das nicht notwendig hat. Die solistischen und chorischen Leistungen, vor allem aber die Stabführung durch Hans Georg Schick, der sich neuerdings als geschmackvoller Mu­siker und tüchtigen Dirigenten erwies, sind fast durch­aus* zu loben. Vor allem der Blaubart des Herrn P r e g e r, an dessen schöner, großer, nobel behan­delter Stimme man wiederum sich ebenso erfreute wie an seinem ungezwungenen, humorvollen Spiel; dem jungen Sänger ist aber unbedingt einige Schon­zeit zu empfehlen die sich vielleicht auf aus­wärtige Gastspiele erstrecken könnte. denn frisch, wie sonst, klang sein Tenor durchaus nicht den gan­zen Abend! Die Boulotte der Frau Lord   ist, wie nicht anders zu erwarten, temperamentvoll und durchaus anerkennenswert die etlichen großen Töne, über die sie, den Soubrettennachwuchs beschämend, verfügt; nichtsdestoweniger wird man sich doch um den Nachwuchs kümmern müssen. Für den Humor sorgte vor allem Frau Lotte S t e i n, die durch ihre Persönlichkeit jvirkt, auch wenn sie sich hier vor allem auf das Pantomimische beschränken muß; dann Herr D u d e k, der mit seinen Zeitftrophen sehr glücklich aus dem etwas aufgezwungenen MenelauS  - Charakter hdraustrat, weiter die Herren P a d l e- fak und Stadler. Fräulein Rahn und di« Herren Guttmann und Göllnitz   steuerten singend ein weniges bei; sehr erfreulich. sämtliche verstoichenen Gemahlinnen", vor allem die Damen Gerland, Eisner und Walden. Das Publikum unterhielt sich ausgezeichnet und applaudierte kräftig. Bei Offenbach  , wir wünschten, daß sich das kassamäßig auswirke I Auch wenn Offenbach   jedes­mal an etlichen Stellen ohne aber dem Kapell­meister nahetreten zu können kräftig fluchen dürfte! L. G. Arbeitsgemeinschaft für alte Tonkunst in Prag  nennt sich eine neueMusikvereinigung. die sich u. a. auch die Aufgabe gestellt hat, die Schön­heiten und den Wert der alten Musik den breitesten Kreisen des Volkes bekannt zu machen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden von der Vereinigung histo­rische Musikabende veranstaltet, die gegen ein mög­lichst niedriges Eintrittsgeld zugänglich sind, um jeden Musikfreund den Besuch zu ermöglichen. Die ersten derartigen, in die alte Musik einführenden Vortragsabende fanden diese Woche statt und waren der alten Cembalo-Musik gewidmet. Beim zweiten Konzert- und Vortragsabend, den wir besuchten, wurden Kompositionen des alten Meisters G. Fr. Händel, I. S. Bach, F r o b« r g e r, Kunau, Böhm und Philipp Emanuel Bach   zu Gehör gebracht. Das Cembalo spielte die Reichenber­ger Konzertpianistin und E'embalovirtuo- s i n Fr. Maria Heller, eine Künstlerin, die für das Cembalospiel alles mitbringt, was für die rich­tige Behandlung dieses intimen, alten Konzertinstru­mentes erforderlich ist, nämlich feinnervigen An­schlag, klare Technik, plastische Phrasierung und sicheres Stilgefühl. Ganz besonders gerieten ihr die auf spielerische Wirkungen berechneten, klanglich und tondynamisch weniger anspruchsvollen Stücke, die sich ja überhaupt für die intime Art des Cembalo am besten eignen. Den einführenden und aufklärenden Vortrag sprach die Konzertgeberin selbst; es be­handelte das ThemaDie bedeutendsten Komponisten der Cembalozeit Rekonstruktion des Cembalo und seine Wiedererweckung". Leider war der Besuch der Veranstaltung nur kehr schwach, was neuerdings be­wies, daß es unserem Publikum nur um Kunstsen­sationen zu-hin ist.nicht aber um die Kunst selbst, weil diese sie nicht einmal lockt, wenn sie sozusagen umsonst geboten wird. Die Konzertveranstaltung be­gann um halb 9 Uhr statt um 8 Uhr; eine Rück­sichtslosigkeit gegenüber den pünktlich erschienenen Zuhörern. E. I.  Wochenspielplan deS Renen deutschen Theaters. Samstag halb 8:Menschen in Weiß, C 2. Sonntag 11: Kammermusik, halb 8: Nacht vor dem Ultimo, halb 8: C a r m e n, D. 1. Montag 7: Der Vogelhändle r, Thea­tergemeinde der Jugend.   Dienstag halb 8: Blaubart. Al. Mittwoch halb 8: M e n- scheu in Weiß, B 2. Donnerstag halb 8: Fremdenverkehr, C 2. Freitag 7: Peer Gynt, D 1, Bankbeamte und freier Ver­kauf. Samstag halb 8: Der Enkel des Golem. B 2, Uraufführung. Sonntag halb 3: Menschen in Weiß, halb 8: DerKreide- kreis, A 1, Erstaufführung. Wochenspielplan der Kleinen Bühne. Samstag 8%: Hoch Hingt das Lied vom braven Mann. Sonntag 3: ßo* klingt daS Lied vombravenMann, 8:Großreinema-- ch e n. Montag 8: Hedda Gabler, volks­tümliche Vorstellung.Dienstag 8: Großreine­machen. Mittwoch 8%: Hoch klingt das Lied vom braven Mann.- Donnerstag 8: Sensationsproze zum 20. Male^ I Freitag Hoch klingt das Lied vom braven Mann, Kulturverbandsfreunde und freier Verkauf. Samstag 8: Fremdenver­ kehr.   Sonntag 3?4: Hoch klingt da sLied vombravenMann, 8: Nacht Por dem Ultimo. Ans der Partei Genosse Josef Kord sBilin) 70 Jahre. Am Frei­tag. den 30. November, ist der in weitesten Kreisen der Partei bekannte und geschätzte Genosse Josef Korb in Bilin   70 Jahre alt geworden. Korb ist einer der verdientesten älteren Genossen des Teplitzer Kreisgebietes. Seit frühester Jugend in der Arbei­terbewegung tätig, hat er schon am 1. Mai 18$0 an der Maifeier in Teplitz   teilgenommen. Zu Beginn der neunziger Jahre hat er die politische Bewegung im Teplitzer Gebiete organisiert und mit Josef Seliger  , mit dem er befreundet war, zusammengearbeitet. Er hat für die Partei große Opfer gebracht. Schon im Jahre 1890 wurde er gemaßregelt und später, da er keine Arbeit finden konnte, im Konsumverein Teplitz-Schönau   angestellt. 1909 begründete er den Konsumverein in Bilin  , in dem er viele Jahre ver­dienstvoll gewirkt hat. Rach dem Weltkriege wurde Genosse Korb Bezirkssekretär in Bilin  , welches Amt er bis 1924 bekleidet hat. Auch als Gemeindevertre­ter und Stadtrat hat Korb energisch für die Inter­essen der Arbeiterschaft gewirkt. Die Arbeiter des Biliner Bezirkes können auf ihren Korb Seff stolz sein, denn er gehört mit zu den markantesten Ge­stalten der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung dieses Gebietes. Auch die Genossen außerhalb des Teplitzer Kreisgebietes bringen dem Genossen Korb die herzlichsten Glückwünsche entgegen. vcrelnsnadiriditen ® Ortsgruppe Prag. S onntag, den 2. Dezember, um 8<4 Uhr bei der End­station der Fünfer-Elektrischen in HlorchLtin: Wanderung in die Jirnaer Wälder. Führt Ka- Puschinsky. OPTIK u. FOTO  DEUTSCH   PHkopy B e z ug Sb e di n g u n g e n: Bei Zustellung ins Haus oder bei Bezug durch die Post monatlich KL 16.. vierteljährig KL 48., halbjährig KL 96.-j-, ganzjährig KL 192.. stnserate werden laut Tarif billigst berechnet. Bei öfteren Einschaltungen Preisnachlaß.   Rückstellung von Manuskripten erfolgt nur bei Einsendung der Retourmarken. Die Zeitungsfrankatur wurde von der Post» und Telegraphendirektion mit Erlaß Nr. 13.800/VII/1980 bewilligt. Druckerei: jDrbiS". Druck-, Verlags» und Zeitungs-A.-G.. Prag  .