Seite 6 „Sozialdemokrat" Samstag, 1. Dezember 1934. Nr. 2P? Den Kindern für Schnee und Kalte I Schwarze Ham schuhe aus warmem Filz. Gummisohle und En* Fassung. Auch in zu trogen. 27-34 9.- Warme u. bequeme Winterschuhe mH Gummieinfassung und Sohle. Gr. 27-30 KL 15.-. Gr. 31-34 KE 19.-. Für Damen KL 25.- WARM- ELEGANT- MODERN I Meltonschuhe mit Zierbesatz und warmem Futter. Ledersohle. Warme und bequeme Meltonschuhe. Elegante Schuhe für den Winter. Zierbesatz. DIE WINTERMODE eleaante Meltonschuhe mW warmem Futter. Mit Leder kombiniert. 49.- LEUTE-FRIERT NICHT! Seid Ihr mürrisch, unzufrieden? Seid Ihr nicht frisch genug? Seid Ihr schlechter Laune- und dies deshalb~riur/ weil Euch kalt ist? Die Kälte beginnt bei den Füssen . Wir haben das auch erprobt und Abhilfe geschaffen; Versucht unsere warmen Schuhe und warmen Strümpfe Wärmt Euch! Verbessert damit Euere Laune! Verschönert Euch damit die Welt! Gewinnen Sie neue Freude am Leben, indem Sie Ihren Fussen den Schutz, den sie. verdienen, FÜR HERREN WARME SCHUHE I Warme und bequeme Filzhausschuhe.— „DIPLOMATSCHUHE- Der Schuh des eleganten Herm.Tuchoberteil, warmes Futter, Ledereinfassung und Sohle. A Warme und sehr bequeme Meltonschuhe. Ledereinfassung und starke Kernledersohle. Mit Schaf-Fell gefüttert KE 79.-. WINTERSCHUHE— Oberteil aus warmem Melton.' Wasserdichte Gummieinfassung und Sohle. Mit Ledersohle KE 39.-% Ä WELLINGTONSOCKEN Gekämmte WoII- socken für Külte und Regenwetter. Sie saugen die Feuchtigkeit auf und schützen vor Erkäl tungen . Für ieder- mann geeignet. Für Kinder KE 3.- 4.- Für Damen und Herren KE 6.— kn. So wurde in Lissa der Großteil seiner Arbeiten bei einem Brand« ein Raub der Flammen. - In der Universalität dieses Geistes, der alt- mystrsches Empfinden(„die böhmisch-mährischen Brüder^!) mit dem Berftändnis für die heraufkommenden Naturwissenschaften zu vereinen wußte", der auS der Symbolik der Geheimgesellschaften herauswuchs und doch die ersten Symptome der Aufklärung zu wittern und zu würdigen verstand,.liegt gewiß für den rückblickenden Betrachter stärkster Reiz. Rur scheint es unangebracht, die Entwicklung von der Universalität zur Spezialisierung als einen Rückschritt, als eine Verflachung anzusehen, wie es der Redner im Grunde tat. Diese Entwicklung war nicht nur zwangsläufig, sie war auch notwendig. Komensky ist als Pädagoge weltberühmt geworden, seine Unterrichtsmethodik, wegbahnend, ist heute noch anerkannt. Thiebens Ansicht nach, erschien Komensky selbst dieser Teil seines Werkes als „Lappalie", seine Liebe gehörte der Pansophie, die er nur"kommentieren, nie vollenden konnte. Pierre. Kunst und Wissen Blaubart Wiedergeburt nach vieljährigem Scheintod im Deutschen Theater, Auferstehung einer der köstlichsten komischen Opern, von den Herren Meilhac und Ha- levy und dem Komponisten bescheiden Opetette genannt,.von Herrn Renato Mordo in eine Parodie auf Ritterschauspiel-Schmierentheater umgeby- gen, mit viel Ablenkung des beschwingt Witzigen ins derb Poffische, so daß vom Sinn des Unsinns an vielen Stellen nur dieser geblieben ist. Ueberall aber ist geblieben trotz aller Bearbeitungs- und Re- giekunsrstücke: Jacques Offenbach , diese köstliche, moussierende, geistreiche, liebenswürdige, einfallsgesegnete, melodisch charmante, rhythmisch be- zauhernde Musik. Wo ihr, auch"in dieser Neubearbeitung der Handlung, des Milieus, der Figurengeltung, die Vorherrschaft erhalten wurde, dort hat auch dieser„Blaubart" die stärkste künstlerische Wirkung;.wo von ihr cchgelenkt, wo fie zur kaum gehörten Begleiterin wird, dort verflacht diese Reproduktion, mögen auch die Einfälle, an denen dieser Regisseur so reich ist, noch so originell Und komisch seist.". Man kann ihm wohl kaum beweisbar vorwerfen, daß er dem Geist der Musik zuwiderhandelte; aber di« Blume ist weg aus diesem Pariser Leben , das Spöttische fehlt, das Graziöse und das Satirisch«."In der Schmierentheater-Aufführung ist natürlich der Sinn des Höflingslieds, ist der leise Hohn auf den DevotiSmuS, ist die Parodie auf die Frauendienerei nicht mehr zu erkennen und zu verstehen. Was vom„Blaubart"-Original geblieben oder was ihm, wie etwa die an sich gedanklich ausgezeichneten, gesellschaftskritisch für unser Theater sogar außerordentlich anzuerkennenden- Strophen des Brchtche- Liedes, einverleibt wurde, wirkt unorganisch, steht in dem Possenmilieu wie ein erratischer Block. Nur an einer Stelle scheint uns in dieser Wiedergabe der ganze Offenbach offenbar zu werden: im Sextett der Blaubart-Opfer. Warum?.. Weil hier Regie oder Darstellung unter Verzicht auf solches Theater stn Theater zum besten Stil)>er klassischen Operette zurückfanden. Wenn man anderswo auch diesen Eindruck erhalten haben sollte, dann wird's wohl rötlich erscheinen, Offenbach doch lieber aus seinem Geiste zu musizieren und zu spielen, als, wenn auch noch so viel Intelligenz und Theatergeschicklichkeit, an ihm herumzuexperimentieren. Es wird sich zeigen, daß gerade Offenbach das nicht notwendig hat. Die solistischen und chorischen Leistungen, vor allem aber die Stabführung durch Hans Georg Schick, der sich neuerdings als geschmackvoller Musiker und tüchtigen Dirigenten erwies, sind fast durchaus* zu loben. Vor allem der Blaubart des Herrn P r e g e r, an dessen schöner, großer, nobel behandelter Stimme man wiederum sich ebenso erfreute wie an seinem ungezwungenen, humorvollen Spiel; dem jungen Sänger ist aber unbedingt einige Schonzeit zu empfehlen— die sich vielleicht auf auswärtige Gastspiele erstrecken könnte—. denn frisch, wie sonst, klang sein Tenor durchaus nicht den ganzen Abend! Die Boulotte der Frau Lord ist, wie nicht anders zu erwarten, temperamentvoll und durchaus anerkennenswert die etlichen großen Töne, über die sie, den Soubrettennachwuchs beschämend, verfügt; nichtsdestoweniger wird man sich doch um den Nachwuchs kümmern müssen. Für den Humor sorgte vor allem Frau Lotte S t e i n, die durch ihre Persönlichkeit jvirkt, auch wenn sie sich hier vor allem auf das Pantomimische beschränken muß; dann Herr D u d e k, der mit seinen Zeitftrophen sehr glücklich aus dem etwas aufgezwungenen MenelauS - Charakter hdraustrat, weiter die Herren P a d l e- fak und Stadler. Fräulein Rahn und di« Herren Guttmann und Göllnitz steuerten singend ein weniges bei; sehr erfreulich. sämtliche „verstoichenen Gemahlinnen", vor allem die Damen Gerland, Eisner und Walden. Das Publikum unterhielt sich ausgezeichnet und applaudierte kräftig. Bei Offenbach , wir wünschten, daß sich das kassamäßig auswirke I Auch wenn Offenbach jedesmal an etlichen Stellen— ohne aber dem Kapellmeister nahetreten zu können— kräftig fluchen dürfte! L. G. Arbeitsgemeinschaft für alte Tonkunst in Prag nennt sich eine neueMusikvereinigung. die sich u. a. auch die Aufgabe gestellt hat, die Schönheiten und den Wert der alten Musik den breitesten Kreisen des Volkes bekannt zu machen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden von der Vereinigung historische Musikabende veranstaltet, die gegen ein möglichst niedriges Eintrittsgeld zugänglich sind, um jeden Musikfreund den Besuch zu ermöglichen. Die ersten derartigen, in die alte Musik einführenden Vortragsabende fanden diese Woche statt und waren der alten Cembalo-Musik gewidmet. Beim zweiten Konzert- und Vortragsabend, den wir besuchten, wurden Kompositionen des alten Meisters G. Fr. Händel, I. S. Bach, F r o b« r g e r, Kunau, Böhm und Philipp Emanuel Bach zu Gehör gebracht. Das Cembalo spielte die Reichenberger Konzertpianistin und E'embalovirtuo- s i n Fr. Maria Heller, eine Künstlerin, die für das Cembalospiel alles mitbringt, was für die richtige Behandlung dieses intimen, alten Konzertinstrumentes erforderlich ist, nämlich feinnervigen Anschlag, klare Technik, plastische Phrasierung und sicheres Stilgefühl. Ganz besonders gerieten ihr die auf spielerische Wirkungen berechneten, klanglich und tondynamisch weniger anspruchsvollen Stücke, die sich ja überhaupt für die intime Art des Cembalo am besten eignen. Den einführenden und aufklärenden Vortrag sprach die Konzertgeberin selbst; es behandelte das Thema„Die bedeutendsten Komponisten der Cembalozeit— Rekonstruktion des Cembalo und seine Wiedererweckung". Leider war der Besuch der Veranstaltung nur kehr schwach, was neuerdings bewies, daß es unserem Publikum nur um Kunstsensationen zu-hin ist.nicht aber um die Kunst selbst, weil diese sie nicht einmal lockt, wenn sie sozusagen umsonst geboten wird. Die Konzertveranstaltung begann um halb 9 Uhr statt um 8 Uhr; eine Rücksichtslosigkeit gegenüber den pünktlich erschienenen Zuhörern. E. I. Wochenspielplan deS Renen deutschen Theaters. Samstag halb 8:Menschen in Weiß, C 2.— Sonntag 11: Kammermusik, halb 8: Nacht vor dem Ultimo, halb 8: C a r m e n, D. 1. — Montag 7: Der Vogelhändle r, Theatergemeinde der Jugend. — Dienstag halb 8: Blaubart. Al.— Mittwoch halb 8: M e n- scheu in Weiß, B 2.— Donnerstag halb 8: Fremdenverkehr, C 2.— Freitag 7: Peer Gynt, D 1, Bankbeamte und freier Verkauf.— Samstag halb 8: Der Enkel des Golem. B 2, Uraufführung.— Sonntag halb 3: Menschen in Weiß, halb 8: DerKreide- kreis, A 1, Erstaufführung. Wochenspielplan der Kleinen Bühne. Samstag 8%: Hoch Hingt das Lied vom braven Mann. Sonntag 3: ßo* klingt daS Lied vombravenMann, 8:Großreinema-- ch e n.— Montag 8: Hedda Gabler, volkstümliche Vorstellung.—Dienstag 8: Großreinemachen.— Mittwoch 8%: Hoch klingt das Lied vom braven Mann.-— Donnerstag 8: Sensationsproze zum 20. Male^— I Freitag Hoch klingt das Lied vom braven Mann, Kulturverbandsfreunde und freier Verkauf.— Samstag 8: Fremdenver kehr. — Sonntag 3?4: Hoch klingt da sLied vombravenMann, 8: Nacht Por dem Ultimo. Ans der Partei Genosse Josef Kord sBilin) 70 Jahre. Am Freitag. den 30. November, ist der in weitesten Kreisen der Partei bekannte und geschätzte Genosse Josef Korb in Bilin 70 Jahre alt geworden. Korb ist einer der verdientesten älteren Genossen des Teplitzer Kreisgebietes. Seit frühester Jugend in der Arbeiterbewegung tätig, hat er schon am 1. Mai 18$0 an der Maifeier in Teplitz teilgenommen. Zu Beginn der neunziger Jahre hat er die politische Bewegung im Teplitzer Gebiete organisiert und mit Josef Seliger , mit dem er befreundet war, zusammengearbeitet. Er hat für die Partei große Opfer gebracht. Schon im Jahre 1890 wurde er gemaßregelt und später, da er keine Arbeit finden konnte, im Konsumverein Teplitz-Schönau angestellt. 1909 begründete er den Konsumverein in Bilin , in dem er viele Jahre verdienstvoll gewirkt hat. Rach dem Weltkriege wurde Genosse Korb Bezirkssekretär in Bilin , welches Amt er bis 1924 bekleidet hat. Auch als Gemeindevertreter und Stadtrat hat Korb energisch für die Interessen der Arbeiterschaft gewirkt. Die Arbeiter des Biliner Bezirkes können auf ihren Korb Seff stolz sein, denn er gehört mit zu den markantesten Gestalten der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung dieses Gebietes. Auch die Genossen außerhalb des Teplitzer Kreisgebietes bringen dem Genossen Korb die herzlichsten Glückwünsche entgegen. vcrelnsnadiriditen ® Ortsgruppe Prag. S onntag, den 2. Dezember, um 8<4 Uhr bei der Endstation der Fünfer-Elektrischen in HlorchLtin: Wanderung in die Jirnaer Wälder. Führt Ka- Puschinsky. OPTIK u. FOTO DEUTSCH PHkopy B e z ug Sb e di n g u n g e n: Bei Zustellung ins Haus oder bei Bezug durch die Post monatlich KL 16.—. vierteljährig KL 48.—, halbjährig KL 96.-j-, ganzjährig KL 192.. stnserate werden laut Tarif billigst berechnet. Bei öfteren Einschaltungen Preisnachlaß. — Rückstellung von Manuskripten erfolgt nur bei Einsendung der Retourmarken.— Die Zeitungsfrankatur wurde von der Post» und Telegraphendirektion mit Erlaß Nr. 13.800/VII/1980 bewilligt. Druckerei: jDrbiS". Druck-, Verlags» und Zeitungs-A.-G.. Prag .
Ausgabe
14 (1.12.1934) 282
Einzelbild herunterladen
verfügbare Breiten