Seite 4Mittwoch, 5. Dezember 1934,Nr. 288Aus der Vorgeschichte des 30. DuniErnst schreibt an HeinesWir bringen im folgenden den Briefvon Ernst an H e i n e s, der sich unterBrantings Dokumenten befindet und aus demwir gestern nur eine Stelle zitiert haben, imWortlaut nach der„P r a g e r Presse"zmn Abdruck. Der Brief ist eines der intereffan-teften Dokumente zur Zeitgeschichte, nicht nurweil sein Inhalt eine Reihe„Greuelmär-cheu" bestätigt— die Hysterie und Entschluß-losigkeit des„Führers", den Hatz der Röhm-Gruppe gegen Goering und Goebbels, die Methoden des innerparteilichen Kampfes in derNSDAP— sondern auch durch den Stil.D a s ist die Sprache der Herren Deutschlands!In diesem Rotwelsch, das fie aus ihrerVergangenheit als Strichjungen, Ganoven, Zuhälter und Fememörder mitgebracht haben,unterhalten sich die offiziellen Repräsentanten.eines 70 Millionenvolkes und Sachwalter derdeutschen Kultur!S. Juni 1934.., Lieber E.»der Chef ist endlich bei ihm gewesen! LangeAussprache. Der Chef erzählte mir, es ging bisin die Morgenstunde. E r hat wie oft bei solchenGelegenheiten geheult und den Chef beschworen, ihm doch zu glauben, daß er hundertmal lieber ihn an der Spitze einer vereintenArmee sehen würde, als einen alten Knak-ker aus dem Neudecker Altersverein. Aber es ginge nicht. Allgemeine Schwierigkeiten, dann Rücksicht auf das Ausland, Zusammenkunft in Venedig und ähnlichen Quatsch. Kurzund gut, Du wirst ja den Chef bald treffen undausführliches von ihm hören. Das Ende vom Liedwar gegenseitiges Versprechen, nichts zu unternehmen, abzuwarten, bis der alteHerr abkratzt. Dann wird man sehen.Das heitzt aber für uns jetzt losarbeiten.Denn es ist a r s ch k l a r, tvenn wir warten,bis es diesem hinterhältigen Aeghpter gelungen ist, den Lahmen mit dem Kleider-ständer gegen uns zusammenzubringen, gehenwir vor die Hunde. Wir müssen handeln und diesen Kerlen zuvorkommen! Der Hermann geht aufsGanze. Und wenn er auch den Lahmen nicht riechen kann, gegen uns geht er sogar mit demSchwarzen!Wir muffen ihnen einFeuerchen anzünden, daß sie mit dem Arschhochgehenl Ich persönlich mutz den Lahmenbekommen. Schade, daß mir R. damals in denArm gefallen ist, als ich ihm auf den Schädelhauen wollte für seine dreckigen Anspielungen wegen meiner Heirat.Ich habe mit dem Chef auch über DeinenBrief gesprochene Du weißt,'ich halte'sonst vondem vielen Reden und Schreiben nichts. Er istDeiner Meinung, datz wir auf alles gefaßt seinmüssen. Der Lahme kann die tollsten Dinger drehen. Der Chef hat sein wichtiges Material bereitsan sicherer Stelle. Ich habe nach der Unterredungmit ihm die Erklärung über die Februargefchichteunterschrieben, die M. nach meinen Angaben geschrieben hat. Es ist in sicherer Hand. Wenn mirdas geringste paffiert, platzt das Ding. Ich schickeDir beiliegend auf alle Fälle eine unterzeichneteKopie. Heb sie gut auf. Du solltest auch DeineSacheir irgendwo sicherstellen. Lies Dir das Ding>nial durch. Es istdasStärkste, was wirhaben, wenn alle Stränge reitzen. Vielleichthilfts was, vielleicht hilft eS nichts. Denn imSchreiben ist uns der Lahme über. Unsere Stärkeliegt auf anderem Gebiet und da müssen wir losgehen.Aber diesmal mußt Du bis zuletzt mitmachen.Ich hab da schon so einen Plan, gegen den dieDinger vom Lahmen nichts sind. Aber Du darfstnicht wieder losfahren, bevor die Sache richtigkitallt. Die Hauptsache ist, den Lahmen zu treffen.Das ist meine Meinung— während der Chefnur ein Ziel hat, dem Hermann mit der Uniformauch die Haut abzuziehen. Man kann beides haben. Aber die erste Maßnahme ist, die beiden voni h ni zu trennen. Ihn müssen wir haben, er mutzmit uns gehen, dann ist die Geschichte schon richtig. Ueber meinen Plan wird Dir Fi. Näheresflüstern. Du kannst Dich blind auf ihn verlassen.Schade, datz ich nicht dabei bin, wenn Ihr die Sache begießt. Ich bin mit allem, was der Chef sagteund was Du bald hören wirst, einverstanden,aber d en Lahmen schmore ich, das verwehrt mir keiner, nachdem er seine Prügel bekommen hat. Daß der.Hund mich damals in die Ge-Vom RundfunkEmpfehlenswertes et» den Programmen iDonnerstag:Prag, Sender L: 10.06: Deutsche Nachrichten,11: Schullplatten, 13.45: Lieder aus Tonfilmen,16.40: Kindermusik, 17.20: Basken-Volkslieder,17.55: Jugendstunde, 19.15: Wir lernen russisch,20: Das unbekannte Finnland, 20.15: Konzert derPrager Sendestation. Sender S.: 14.20: Jaros:Medizin unserer Vorfahren, 15: DeutscheSen-d u n g: Dr. Schmied!: Die neue Altersrente in derPensionsversicherung, 15.20: Opernarien auf Schallplatte«, 18.20: Konzert des Salonorchesters, 19.15:Italienische Chansons.— Brünn 13.35: DeutscherArbeitsmarkt, 15.55: Orchester- Konzert, 18.25:De utsche Sendung: Arbeiterfunk: Harrens:Die Frau in der Arbeiterdichtung, 18.25: Axien ausVerdi-Opern.— Mährisch-Ostra» 17.55: DeutscheSendung: Liederabend, 19.30: Unterhaltungsprogramm.— Preßburg 17.20: Liederkonzert.— Kascha» 17.20: Violinkonzert.schichte hetzte und hinterher noch aufzog, das vergesse ich nicht.Der Chef glaubt, wir sollen nicht vor demParteitag losgehen. Er hat Mitteilung, daß deralte Herr noch zehn Jahre leben wird. Ich binnicht der Meinung. Da aber alle beistimmen, kannich nichts machen. Aber nach dem Parteitag mutz esklappen. Ich gehe in den nächsten Wochen aufUrlaub. Ich muß mal mit ihr wegfahren. Schickmir durch Fi. eine Kopie, Deines Materials.Schieb das nicht auf die lange Bank. Sei vorsichtig mit Sch.! Es wird allerhand gemunkelt. ZeigDich nicht so oft mit ihm. Der Chef erzählte, daßer eine Bemerkung deshalb gemacht hat.TagcsncDlgkcltcnArberter-MaffenunglückMexiko. In einer hiesigen Werkstatt fürFeuerwerkskörper ereignete sich eine schwere, Explosion. Ein Arbeiter wurde getötet. 18 Arbeiterwurden so schwer verletzt, datz an ihrem Aufkommen gezweifelt wird.60 Millionen verlumpt!Paris. Die gerichtliche Untersuchung gegenCharles und I o s e f L e v y, die Leiter einerFinanzgesellschast, hat bisher ergeben, daß diebeiden Angeklagten seit dem Jahre 1929 für ihrepersönlichen Bedürfnisse nicht weniger als 60 Millionen Franken veruntreut und vergeudet haben.Heuschreckenplagein SüdafrikaLondon. Wie aus Kapstadt berichtet wird,hat die Heuschreckenplage in Südafrika in diesemJahr ungewöhnliche Ausmaße angenommen.Gegenwärtig haben die mittleren Bezirke der Kap-Provinz ganz besonders schwer zu leiden. Eisenbahnzüge, die vom Norden her in Kapstadt eintreffen, haben gewöhnlich bis zu zwei StundenVerspätung. Die Heuschrecken sammeln sich aufdem Bahndamm und bedecken die Schienen in einer Höhe bis zu 15 Zentimeter. Kommt ein Zug, so werden sie zermalmtund machen die Schienen so schlüpfrig, daß dieZüge kaum von der Stelle kommen. Der von derReAekunssf"dt'gäMsserke Feldzug, Set'bent Giftangewandt wird, hat den Nordwesten derProvinz fast völlig von der Plage befreit,aber in den mittleren Bezirken sind bisher kaumFortschritte gemacht worden. Die Methode derVergiftung der Heuschrecken mit einer Arseniklösung ist eine zweischneidige Waffe; denn wenndasselbe Gebiet immer wieder damit besprengtwird, um neue Heuschreckenschwärme zu vernichten,setzt sich das Gift im Grase fest und weidendesVieh und Vögel, die die Hauptverbündeten derFarmer im Kampfe gegen die Heuschreckenplagesind, finden den Tod.Die Vorhut der Heuschrecken ist nur noch160 Kilometer von Kapstadt entferntund, wenn kein Südostwind einsetzt und die heranrückenden Jnsektenheere zurückweht, dann werdendie ausgedehnten Obst- und Weinbezirkedes südwestlichen KaplandeS in höchste Gefahr gebracht werden.Strenges Uniformverbot in der TürkeiAuch Priestergewänder verboten.Istanbul.(Reuter.) Das neue türkische Gesetz, mit welchem das öffentliche Tragen der Priesterkleidung verboten wird, verbietet auch das Tragen sämtlicher fremdländischer Abzeichen undEmbleme. Das bedeutet, daß nicht bloß Schwarz«und Braunhemden und fascistische Abzeichen, sondern auch die Skautuniform verboten ist. DasVerbot des Tragens des Priestergewandes hat inden fremden religiösen Organisationen Bestürzunghervorgerufen. Wahrscheinlich werden infolgedesseneinige religiöse Organisationen ihre Tätigkeit inder Türkei einstellen.Arbeßtsdierrftpfttcht in LhimaSchanghai. Zur Beschleunigung der Wiederaufbauarbeit in China hat Marschall Ts ch i a n g-ka i s h e k in einem längeren Rundschreiben an dieGouverneure von 16 Provinzen, mit Ausnahmeder Provinzen Kwangtung, Kwängsi, Kweitschauund Szetschuan, die Einführung der allgemeinenArbeitsdienstpflicht angeordnet. Die Pläne'für dieWiederausbauarbeiten,. Deichbauten, Bewässerungsanlagen, Straßenbau und Ausforstung müssen innerhalb einer hestinunten Frist beim Hauptquartier des Marschalls in Nantschang eingereichtwerden. Die Heranziehung der Bevölkerung zurArbeit soll unter Rücksichtnahme auf wirtschaftliche Bedürfnisse turnusmäßig erfolgen. DieUmgehung der Verordnung durch Gestellung vonErsatzleuten ist verboten. Beamte, die sich beiDurchführung der Arbeitsdienstpflicht Nachläffig-keiten zuschulden kommen lassen, sollen streng bestraft werden. Der Marschall hat außerdem befohlen, daß jede Division des chinesischen Heeresmonatlich 30 Kilometer Straßen bauen muß.Räume Deine Bude auf. Unser Freund ausder Albrechtsstrahe erzählte mir, datz der Schwarzedemnächst bei verschiedenen von uns rmchsehen lassen will. Bei mir kann er ja, ich leg ihm eine schöneUeberraschung hin.Machs güt, alter Junge,DeinKarlos.*E r läut e r u n gen: Chef— Stabschef Röhm; Er— Hitler; Aeghpter— Stellvertreter Heß, weil in Aegypten gebaren; DerLahme— Goebbels; Kleiderständer—Goering; Der Schwarze— Reichsführer derSS Himmler; R.—?; M— von Mohrenschild,Adjutant von Ernst; Fi.— Oberführer Fiedler.Vertrauter von Ernst; Sch.— Adjutant von HeinesSchmidt, genannt Frl. Schmidt, Freund aus derAlbrechtsstraße— Freund aus der Gestapo; Karlos— Spitzname von Ernst.Sobeefprimgdes Skimeisters BilgeriInnsbruck. Oberstleutnant Georg Bilgeri ist am Dienstag am Patscherkofel bei Innsbruck tödlich verunglückt. Er hielt dort seinen erstenSkikurs in diesem Jahre ab. Bei einem Sprungkam er so unglücklich zum Sturz, datz er schwereinnere Verletzungen erlitt, denen er bald darauferlag. Bilgeri, der im 64. Lebensjahre stand, hatteals Pionier des Skilaufes europäischen Ruf. Schonvor dem Kriege erschloß er die österreichischen Alpendem Wintersport. Er war der Organisator derWintersportausbildung der alten österreichischungarischen Armee und bildete ein eigenes Systemdes alpinen Skilaufes aus. Die von ihm geschaffene Bilgeri-Bindung hat seinenNamen in der ganzen Welt bekannt gemacht. Inden letzten Jahren veranstaltete Bilgeri in Oesterreich und in der Schweiz zahlreiche alpine Skikurse.Der Jubilant. Die magyarische und die ma-gyarophile deutsche Presse feiern in hohen Tönendas fünfzehnjährige Jubiläum der Horthydikta-tur. Nikolaus Horthy, der in Szegedin wartete,bis die Rumänen die ungarische Revolution niedergeworfen hatten, der dann noch immer zuwartete, bis alles sicher war, um endlich, Monatenach dem Untergang der Räterepublik, seinen„Siegeszug" durch das eigene Land anzutreten,einem durch Blut und Galgen gezeichneten Weg,wird jetzt als der große Sieger gefeiert. Wie sahendiese Siege in Wahrheit aus? Paula Wal-l i s ch, die auch die Passion der ungarischen Revolution durchlebt hat, lange bevor sie ihremMann in den letzten Kampf in Bruck folgte, erzählt in ihrem demnächst erscheinenden Buch„E i n' He ld st i r b t", ergreifende Episoden aus dem"Leiden ungarischer Menschen in jener Zeit. Aufihrer Flucht kam sie einmal zu einer barbarischenSzene: Ein„Bolschewik" wurde unter Assistenzdes ganzen Ortes zur Hinrichtung geführt, seineFrau und seine Kinder führten den gefesselten Mann aufdem letzten Weg:Die Frau weinte und wehklagte laut, dieKnaben, vielleicht vierzehn und sechzehn Jahrealt, weinten ebenfalls laut und riefen ununterbrochen:„Edes apjä, ödes apjä!"(Lieber Vater,lieber Vater!)Paula Wallisch erzählt weiter:Ich war davongelaufen.— Nicht lange. darauf hörte ich Schüsse. Der armeHeld Ivar vor den Augen seiner Familie erschossen worden, wie ich später in dem Park nahedem Bahnhofe, wo ich mich erschöpft auf einerBank niedergelassen hatte, den Gesprächen einiger Frauen, die dort, mit Kindern saßen, entnahm. Diese Frauen aber hatten Herz, sie sprachen von der Ungerechtigkeit gegen den HerrnO b e r l e h r e r, der ein so guter Mensch gewesen. Nun wußte ich auch, warum man denarmen Mann vor die S ch u l e geführt hatte.Das waren Horthys„Siege". Dafür wird ergefeiert- Wie klein ist dieser große General! Wiegroß ist eine schlichte Frau wie Paula Wallisch,die all das ansah und 15 Jähre später ohne Zaudern in einen Kampf zog, dessen Ende die gleichen Schreckensszenen bringen mutzte!! fSestelM das Walliscft-dBucftEin unverständliches Verbot. Die zunehmendeArbeits- und Erwerbslosigkeit veranlaßten denschnapsbüden- und überhaupt alkoholfreundlichenAmtsschimmel, den ungefähr 500 Prager Milchverkaufsstellen— dieser billigsten und gesündestenForm des Restaurants ohne Schnaps-, Bier- undWeintrinkzwang— die Verabreichung von warmer Milch, warmen Milchgetränken und gekochtenEiern'zu verbieten. Die vielen Zehntausende, dieheute oft ihre ganzen Mahlzeiten in Milchhalleneinnehmen, werden nichts mehr Warmes zu trinken, bezw. zu essen bekommen.Der australische Flieger Ulm startete miteinem zweiten Piloten und einem Navigator zumFlage von Kalifornien über den StillenOzean nach Australien. Dienstag vormittag sandte er nach vergeblichem Versuchenden Flugplatz von Honolulu zu erreichen, SOS-Rufe aus. Gegen Mittag hatte Ulm bereits gefunkt, datz er vom Kurs ab geratensei, Brennstoff für nur noch 45 Flugminutenhabe und genötigt sein werde, auf demMeere zu landen, worauf ein GeschwaderMarineflugzeuge sofort ausstieg, um Ulm zu fu«Ausweis für den Monat November(Die erste Zahl bedeutet Parteifonds, die ein-,geklammerte Zentralwahlfonds.)Bodenbach 3200 X£(800), Karlsbad 5760 Kt(1440), L a n d s k r o n 400 Itt(100),P ilsen- Budweis 990 XL(230kPrag 654 Itt(160), Preßb» rg 100 K£(25), Sternberg 1200 KC(300), Tcp-l i tz- Saaz 3200 XL(800)»Trauten««800 XL(200), Troppau 1360 XL(340).chen und nach Honolulu zu geleiten. Nach einemspäter aufgefangenen Funkspruch hat der amerikanische Dampfer„President Coolidge" Ulmaufgefunden.Todcsfahrt mit einem Betrunkenen. In derNähe des Urnenfriedhofes in Linz ereignete sichMontag nachts ein schwerer Motorradunfall, derzwei Menschenleben erforderte. Der FleischhauerMayerhofer fuhr in angeheitertem Zustande aufseinem Motorrade nach Hause, wobei er auf demSoziussitze den Kutscher Zellendorfer mitnahm.Er fuhr an einen Randstein auf, die Kuppelungzerriß und das Motorrad fuhr in den Straßengraben. Zellendorfer erlitt einen Schädelbasisbruchund blieb tot am Platze liegen. Mayerhofer würdemit einer schweren Gehirnerschütterung ins Kran-,kenhaus gebracht, wo er bald verschied.Die kroatischen Terroristen. In Ollieules beiToulon wurde der 26jährige Kroate Bin koP a j l o v i L verhaftet, dessen Ausweispapiere aufden Namen Biotan Molinar lauteten. Der Verhaftete behauptet, sich die falschen Ausweise deshalb verschafft zu Hecken, weil gegen ihn, als erwegen Diebstahls abgeurteilt worden War, einAusweisungsbefehl erlassen wurde. Es besteht jedoch der Verdacht, daß es sich.um einen kroatischenTerroristen handelt.Nene furchtbare Dchneestürme haben amMontag den amerikanischen Mit tel-Westen durchrast. Der Flugverkehr mutzte allenthalben eingestellt werden und bei den übrigen Verkehrsmitteln träten sehr erhebliche Verspätungenund Unterbrechungen ein. In Nisconsin« n t-gleisten zwei Eisenbahnzüge auf dertiefverschneiten Strecke. In Minneapolis und St.Paul muhten die Schulen geschlossenwerden, um die Kinder vor den Gefahren der Witterung während des Schulweges zu bewahren.Das Sturmgebiet breitet sich über Michigan ausund ziÄht in nordöstlicher Richtung weiter.'Geistliche Gewänder nnr im Dienst. Dastürkische Parlament hat einstimmig das Gesetz angenommen, demzufolge es den Geistlichenaller Konfessionen nur innerhalb der Gotteshäuserund Klöster gestattet ist, religiöse Gewänder zutragen. Außerhalb der Gotteshäuser und^Klöster' dürfen nur die höchsten Repräsentanten aller inder Türkei zugelassenen Konfessionen geistliche Gewänder tragen.Krawalle um den Herzog von Kent. DenDubliner Kinos wurde verboten, die Hochzeit desHerzogs von Kent im Film vorzuführen. DieUrsache hievon sind Ausschreitungen, die sogenannte Kommunisten und extreme Republikanerveranstalteten» in einem Kino mit den Zurufen„Fort mit dem Imperialismus" demonstrierten.Die Demonstranten zerschnitten die Projektiqns-wand und begossen sie mit schwarzer Tinte. Erstdie Polizei konnte die Ruhe wieder herstellen.Das Flugzeug, in dem der G o u v e r n e u rdes mexikanischen Staates Michoacan, GeneralBenigno Serratos, eine Reise unternahm,stürzte am Montag morgens infolge eines Motorsschadens in der Nähe von Barranca Honda imStaate Michoacan ab. Dabei fand der Gouverneurden Tod. Der Adjutant des Gouverneurssowie der F l u g z e u g f ü h r e r und ein M e-chaniker wurden schwer verletzt.Dynamit in der Hosentasche. Eine Bäuerinin Chrudichrom schickte den Kutscher EduardS y ch r a aufs Feld, damit er dort einige Tyna-mitpatronen eingrabe. Sychra steckte die Patronenin die Tasche, wo sie plötzlich explodierten. DerUnglückliche erlitt schwere Verletzungen und wurdein das Brünner Arbeiter-Unfallspital gebracht.Wölfe überfallen einen Autobus. Der zioischanKalafat und Krajowa verkehrende Autobus wurdebeim Passieren des Waldes von Radovan von einemRudel von 20 hungrigen Wölfen überfallen. DieTiere umringten den Autobus und sprangen auf dasTrittbrett. Der Passagiere bemächtigte sich einePanik. Erst als der Chauffeur zur höchsten Geschwindigkeit überging, sprangen sie ab- und bliebenzurück.Todessprung a«8 dem Fenster. Gestern vor 12Uhr stürzte sich aus einem Bodenfenster eines zweistöckigen Hauses.in Pilsen die 48jährige Bedienstete E. Anderlova. Sie war sofort tot.Gefrirrheringe. In der letzten Zeit finden inEngland sehr zahlreiche Versuche, mit der Ge-frierung von Heringen statt. Obwohl bisher, kefnvollkommenes Ergebnis erzielt wurde, seien dieVersuche dennoch sehr vielversprechend.Budweiser Sehenswürdigkeiten. Im Museum inBöhmisch-Budweis wurde eine Ausstellung der neuerworbenen historischen Denkwürdigkeiten eroffnet.Zu den werwollsten Stücken gehört derChristi" aüs dem ehemaligen Kloster zum GrabeGottes aus dem Jahre 1380 und der Torso einerMarienstatue aus dem 14. Jahrhundert, sowie ein«Reihe künstlerischer Arbeiten der Malerei und Holzschneidekunst und Glasmalereien aus dem 15. Jahrhundert.Wahrscheinliches Wetter heut«: Vorwiegend bewölkt, Neigung zu Niederschlägen, relatw Ivarm,-auch im Osten weitere Erwärmung, überwiegendnordwestlicher Wind.