Nr. 285

Großer Kokainschmuggel aufgedeckt

Mittwoch, 5. Dezember 1934

daß auf die schwarzen Listen der Nationalsozialisten Bei den vielen Zwischenrufen, vor denen der Gau­brachte. leiter Görliger Goebbels vergeblich zu bewahren

baie bie Brotestierenden inz Gefängnis oder ter der NSDAP  , Bomba ch, verprügelt wurde.

In Wotans Namen. Aus Danzig   wird suchte, verlor Goebbels   die Nerven, besonders als Bilin.( Tsch. P.-B.) Die Gefällsbehörde gemeldet: Die bedeutende Gruppe protestan er an einen Artikel im Angriff aus dem Jahre ift einem umfangreichen Kokainschmuggel auf die tischer Pastoren, die zur Kirche der deut- 1929 über Schacht, den Beauftragten des jüdi­Spur gekommen, durch den schon für mehrere schen Christen" gehört, hat diese Kirche verlassen mahnte er, fast bettelnd, man möge sich doch so schen Finanzkapitals" erinnert wurde. Zuerst hunderttausend Kokain aus Deutschland   nach und sich der deutschen Glaubensbewegung ange- verhalten, als wenn zwei Journalisten der Emi­der Tschechoslowakei   gebracht wurde. Das Kokain schlossen, deren Bekenntnis sich auf den altgerma- grantenpresse im Saal anwesend seien( trok aller tourbe an private Kunden, Drogerien und angebnischen Wotanskult gründet. lich auch an ein Tepliker Nachtlokal Beschimpfungen scheint diese die Rolle des mahnen Goebbels bei den Alten Kämpfern". Nach den Gewissens zu spielen). Als da nichts half, zu hohen Preisen abgegeben. Ein Kilogramm wurde zu etwa 60.000 verkauft, während der und nach kommen tropfenweise noch einige Details verstieg er sich, wenig diplomatisch, zu der Dro­Einkaufspreis nur etwa 6000 betrug. Den über die Versammlung am Friedrichshain  , in der hung, hier am Friedrichshain   sei er schon mit ganz Transport des Giftes von der Grenzstadt Weipert Goebbels von den" Alten Kämpfern" ausgepfif- anderen Leuten fertig geworden. Das löste be­ins Inland besorgte der Mietautobefizer Hart- fen wurde, an die Deffentlichkeit. In der Ver- greiflicherweise einen Sturm der Empörung aus. wig Bart I aus Weipert  . Als dieser jetzt sammlung kam es auch zu Schlägereien, wobei der während dieser erregten Szenen wurde auch Da= wieder, wie schon öfter, nach Bilin   tam, über- Bezirksbürgermeister von Weißensee und Kreislei- Iuege angepöbelt.

raschte ihn die Gendarmerie in seinem Hotel­zimmer. Man fand bei ihm vier Tuben zu je 100 Gramm. Außerdem wurde auf der Straße eine weitere Tube gefunden, die ein Beteiligter weggeworfen hatte. Es wurden sämtliche 500 Gramm Kokain beschlagnahmt. Bartl wurde ver­haftet. Gleichzeitig wurde in Bilin   der Kellner Josef Weber sowie dessen Bruder Karl Weber, ein ehemaliger Bankbeamter, der auch an einer großen Stempelfälscheraffäre beteiligt war, ber­haftet. Die beiden Weber hatten den Weiterverkauf des Giftes besorgt. Durch die Aufdeckung des Rofainschmuggels sollen viele Personen, darunter ein Fabrikant in Weipert   und

ein Brüger Arat kompromittiert sein. Die

Untersuchung wird energisch fortgesetzt.

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Raubmord an einem armen

Kutscher

Zweitägiger Schwurgerichtsprozeß Erdrückende Indizien gegen den Angeklagten

Hofe des Furwerksunternehmers Granz Mrbit in

Haussuchung

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brachte schwerwiegendes Beweismaterial zustande Man fand bei Kopřiva eine Krokodilledertasche, drei Achtellose der Klassenlotterie, ein Taschenmesser und ein Paar neuer Bataschuhe Sachen, die seinerzeit dem ermordeten Forgač gehört hatten. Außerdem wurden noch verschiedene andere Gegenstände im Besitz des Karl Kopřiva aufgefunden, die unzweifel­haft dem unglücklichen Forgač gehört haben.

Der Beschuldigte Karl Kopřiva

Nikolo..

Seite B

Alte Mythen flingen leise Schatten gleich durch dunkle Straßen­Ganz verweht ertönt die Weise, Die wir lange schon vergaßen... Kinderherzen höher schlagen,

Und die bunten Träume schweben, Von der Phantasie getragen, Weit, fernab von unsrem Leben Hinter hellen Fensterscheiben Glizert, was sie heiß ersehnen Vielen wird es Sehnsucht bleiben, Sehnsucht wird zu Kinderträumen. Wer kann solche Schuld ertragen? Kinder, die noch gar nichts wissen, Und die doch, ans Kreuz geschlagen, Immer nur verzichten müssen-!

Ais

Vom Prager Rundfunk

Litten dem fröhlichen Narrenstil der Satire, die

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Dem

Das Schwergewicht des vergangenen Wochen­programmes ruhte in den Hörspielen. Am Beginn Prag  . Vor dem hiesigen Schwurgericht wurde 3. auf den 4. Feber) war Kopřiva überhaupt nicht und Worten des Dichters zusammengestellte, von stand die von Deml aus Aussprüchen, Briefstellen am Dienstag die Verhandlung über einen Raub zu Hause. Am nächsten Tag, dem 4. Feber, war er Fischer geleitete Folge Die Nacht des Gott­mordprozeß eröffnet, dessen Verhandlungs- auffällig versonnen und verschreckt und kaufte sich fried August Bürger  ". Der Sonntag löste dauer für zwei Tage berechnet ist. Die Mordtat, die gegen seine Gewohnheit. Morgenzei- diefes düstere, in die Tiefe der Schwermut gerich diesem Prozeß zugrundeliegt, hat seinerzeit in Prag   tungen, in denen er mit großem Interesse die letz- tete Bild ab durch Stoßebues Deutsche St fein= besonderes Aufsehen erregt. ten Nachrichten las. Gleichzeitig bemerkte die städter". Leider entsprachen von den Mitwirken­Am 4. Feber d. J. wurde morgens auf dem Quartiersfrau bei ihrem Untermieter auch eine den nur Frau Wünsche, und die Herren Lewitt und Brieftasche, die er vorher nicht besessen hatte. Die Straschniß die Leiche des Michal Forgač darauf durchgeführte Sordan leitete. Für die Jugendstunde am Donners aufgefunden, der als Kutscher bei Mrvit qngestellt war. Die Leiche wies schwere Arthiebe am tag hatte Prof. Klein ein sehr nettes Gespräch Gewichtsbezeichnung schwerer Städgüter Im Schädel auf. Der Ermordete war ein slowaki­zusammengestellt, das von zwei munteren Stimmen zweier Quartaner ,,, Groß macht Eisenbahn". Senat wurde eine Regierungsvorlage über die Gescher   Landarbeiter, der vor Jahren bei dem Fuhr­weitergegeben wurde. Zum Wochenende brachte der wichtsbezeichnung schwerer für den Schiffstransport werksunternehmer Mrvik Anstellung gefunden hatte. Samstag ein von Otto Pick   nach Tschechovs Satire bestimmter Stüdçüter vorgelegt. Demnach muß je- Er war ein fleißiger und arbeitsamer Mensch, der Unteroffizier Prischibejew" gearbeitetes Hörspiel des Stüdgut im Bruttogewicht von mindestens 1000 es fertiggebracht hatte, von seinem fargen Lohn noch Ordnung muß sein", das seinen künstleri­Kilo, das zur Beförderung mit einem Schiff Ersparnisse zurückzulegen, was allgemein be­schen Höhepunkt in Demis prächtig gesprochener gleichgültig ob für die Meeres- oder Flußschiffahrt kannt war. Bereits am 1. Geber hatte ein unbe­Titelrolle erreichte.( Leitung: Sorban.) aufgegeben wird, in deutlicher und dauerhafter tannter Täter versucht, den Forgač zu bestehlen. Der musikalischem Teile des Programms sprach Professor Weise äußerlich eine Angabe über das Bruttoge- Dieb brach in das im Stall befindliche Quartier Kraus den Prolog. Für den Nichtprivatier waren des Forgač ein und entwendete verschiedene wicht tragen. Damit soll eine internationale Ron­und Gebrauchsgegen ist 28 Jahre alt, von Beruf Kutscher und in Strasch- ieder Wesselys, um deren Interpretation sich innerhalb der deutschen Sendung nur erreichbar die Wäsche stücke vention durchgeführt werden, die von der Interna- stånde. Bares Geld erbeutete der Einbrecher niz wohnhaft. Neben den bereits angeführten In- mit kultiviertem Singen Martha Tha mara tionalen Arbeitskonferenz im Jahre 1929 beschlossen nicht, denn dieses pflegte Forgač stets bei sich dizien ist noch das Mordinstrument zu er- bemühte. Leo Schleißner führte die Hörer wurde. Das Abkommen hat den Zweck, die Trans- au tragen. Ein armseliger Drahtbinder wurde wähnen, die blutbefleckte Art, die nach der den dritten Gang durch 300 Jahre Klavier­portarbeiter vor schweren Unfällen zu schüben, die dieses Einbruches bezichtigt, mußte aber, da er einen Mordtat im Magazin hinter Kisten versteckt aufge- musik"; die von Prof. Franz Langer vorgetra= häufig bei Verwendung von zu schwachen Kranen, einwandfreien Alibibeweis erbrachte, später frei- funden wurde und welche der Fuhrwerksunternehmer genen Beispiele der verschiedenen Stile waren wie Striden und ähnlichen Vorrichtungen beim Berla- gelaffen werden. Birta als sein Eigentum erkannte. Bei Birka war immer ein Genuß. der Angeklagte früher angestellt gewesen und hat R. Fu ch 3 zu Wort; er las ein Kapitel aus seinem den und Einlagern schwerer Stüdgüter fich ereig Bon heimischen Dichtern kam nen, weil deren Gewicht nicht angegeben ist und sich Dienstgeber entwendet. eben ein Bruchstück vom Ganzen geben kann. Den Bu bemerken ist noch, daß der ermordete For- gewohnten allwöchentlichen Tribut an konservative, kommenden Monat( d. h. 880) bei sich trug. richtete Frau Stracholinsky mit dem Vortrage gač am Mordtag den ausgezahlten Lohn für den im Katholizismus wurzelnde Weltanschauung ent­Karl Kopřiva hat in den auf die Mordnacht folgen- Frauenantwort auf Beitrufe und Zeitaufgaben". den Tagen in verschiedenen Gasthäusern hohe Zechen Die kritische Schau über das Augenblicksbild der gemacht! Im übrigen hat Kopřiva den aller schaffenden Kräfte gab Genosse Ernst Paul   in den schlechtesten Leumund. Sein Leumunds- aktuellen zehn Minuten am Freitag. Die Arbeitersen­I echt e sten 2eumund. register feist ihm allerhand Gaunereien machiner dung am Mittwoch entfiel mit Rücksicht auf die leber Den ihm zur Last gelegten Raubmord I eu g- tragung der 15jährigen Bestandesfeier der Fidac( Mt net Kopřiva und behauptet, überhaupt nichts von städter Rathaus, Prag  ). Die Zeitspanne von acht dieser Affäre zu wissen. Es ist ein Indizien Tagen vermochte nicht die lebendigen Reiſeeindrüde zu prozeß, wobei die Indizien freilich geradezu er- trüben, die Dr. Mauthners Bericht von einer acht­erften Prozeßtag auftretenden Beugen( insgesamt terließ." Landschaft, Menschen und Siedlungen zeich drückend erscheinen. Die in diesem Prozeß am tägigen Fahrt um den Peloponnes  " hin sind ihrer 27 vorgeladen) bestätigten die Anklage. nete er in buntem Pastell, dessen Farben im Lichte Gegen Abend wurde die Verhandlung auf Mittwoch füdlicher Sonne strahlend Teuchteten. vertagt. Der in die Prager   Welle eindringende fremde, wohl noch Die Verhandlung leitet OGR. Hellriegel; anonyme Sender stört andauernd den Empfang in die Auflage vertritt Staatsanwalt Dr. Šima. der Provinz. Ernst Thöner.

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auch nicht aus dem Umfang des Stückgutes erschlies Ben läßt. Das Abkommen soll für die Tschechoslowa­fei am 1. Jänner 1935, international am 26. März 1935 in Wirksamkeit treten.

Vier Tage später fand man Forgač erschla

gen auf. Alle Anzeichen deuteten darauf hin, daß

der Ermordete

im Schlaf überfallen

Die zunächst ratlosen Sicherheitsbehörden mur

und mit Arthieben umgebracht wurde. Er lag unter der Futterraufe im Stallraum, bloß in Nachthemd und Unterhosen. Er lebte noch und röchelte, war Die Danziger Wahlen". Der Danziger aber bewußtlos und erlag noch am gleichen Tage sei­Korrespondent des Glos Poranny" berichtet, daß das Bewußtsein bei den Danziger Wahlen massenhaft Fällen schweren Verlegungen, ohne das Bewußtsein, wiedererlangt zu haben. ichungen vorgekommen seien. Er habe auf Grund genauer Untersuchungen festgestellt, daß in zahlreichen Fällen die Wahlscheine der Opposition verschwunden seien. In einigen Wahlbezirken habe die oppofitionelle Lifte bis zu 80 Prozent der ab- Anna Re 3a ba, welche beim Strafchnißer Bolizei­gegebenen Stimmen erhalten! Die sozialdemo- fommissariat erschien und erklärte, daß ihr Unter­tratische Danziger Boltsstimme berichtet, daß die mieter Karl Kopřiva sich höchst verdächtig be­Zahl der allein in 13 Orten verwundeten Bernommen habe. Dieser Kopřiva habe in der Nacht fonen 100 betragen habe. Die Polizei habe auf des Diebstahls( vom 1. Feber) ein umfangreiches die einzelnen Anzeigen nur das eine unternommen, Paket nach Hause gebracht. In der Mordnacht( vom

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Der angeklagte Maharadscha

Bon Ruth Körner.

Die Verfafferin dieses Berichtes spricht am Mittwoch, den 5. Dezember, um 18.30 Uhr in der Prager   deutschen   Arbei­tersendung.

Bor furzer Zeit hielt ein Prozeß die Oeffent­lichkeit Englands und Indiens   in Atem, deffen Ausgang zumindest ebenso überraschte, als seine ganze Borgeschichte. Der Prozeß lief vor dem obersten Gericht in London   und es wurde ihm da­mit seine schwere, in der bisherigen Prozeß­geschichte wohl einzigartige Entscheidung zuge wiesen. Es sollte nämlich zwischen dem Oberhaupt eines Staates und seinem Volke richten und dieses Testere sozusagen auf.gütlichem Wege" von feinem Thrannen und Ausbeuter befreien.

Der Ausgangspunkt der Anzeige bildete ein fleines, elegant in grünes Leder gebundenes Büch­lein, das eine Zeit lang in allen Schaufenstern der indischen Buchläden ausgestellt war und auf dem in schlichten Buchstaben:" Indictment of Patiala" stand.

Es ist unmöglich, alle Vorwürfe aufzuzählen, die in jenem Buch von den Untertanen gegen ihren

Fürsten  

- den Maharadscha von Patiala  

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er=

den durch eine Anzeige aus Publikumskreisen" auf eine sehr beachtliche Spur gelenkt, nämlich durch die Anzeige der Quartiersfran

jeines Glückes nicht offiziell erfreuen, da Sadar unter feinen Umständen in die Ehescheidung ein willigen wollte. Es verging lange Zeit, während

offenbar das Mordinstrument dieſem früheren neuesten Roman; es bedeutet nicht viel meht, els

anlaßte ihn, den Mordbefehl durchzuführen. Nach dem ersten mißlungenen Versuch wurde Sadar von Gumdur ermordet; gerade zu einer Zeit, in der der Maharadscha   in London   weilte und so von jedem Verdacht der Mordanstiftung scheinbar weit ent­fernt war. Als der Maharadscha   von dem Gelin­gen der Tat verständigt wurde, vergaß er sich jedoch so weit, daß er seine Umgebung mit reichen Ge­schenken überhäufte. Unmittelbar nach seiner Rück­kunft heiratete er Dilip Kaur, die auch heute noch " Ihre Hoheit die Maharani  " ist.

verhaften, da er annahm, daß die Sache nur durch den Verrat von Baris bekannt geworden war. Ein­mal noch wurde der Sohn Baris gesehen, als er dem Maharadscha im Palast übergeben wurde. Dann waren und blieben die drei Menschen ver­schollen. Allgemein war man der Ansicht, daß sie vom Maharadscha aus Rache ermordet wurden.

unter seiner Leitung nicht weniger als 1526 Bom­In der Verhandlung sagte Baris aus, daß ben hergestellt und nach den Sonderbefehlen des Maharadschas verteilt worden waren. Doch ver­Doch begnügte sich der Fürst keineswegs mit urteilte das Londoner   Gericht sonderbarer Weise Dilip. Auch Frau Amar Singh gefiel ihm und auch nicht den Maharadscha von Patiala  , sondern den sie behielt er nach bewährter Methode in Maharadscha von Nabha   und entzog ihm wegen seinem Palast. Die Eltern Frau Amars bekamen grober Verlegung der mit der britischen Regierung ein monatliches Honorar von respektabler Höhe, eingegangenen Verträge und Verpflichtungen so­ihr Gatte wurde lange Zeit verfolgt. Als es der wie schlechter Staatsverwaltung den Thron. Polizei nicht gelang, seiner habhaft zu werden, bot Und weiters wurde der Maharadscha wegen

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ihm der Maharadscha   ein Lösegeld 20.000 der unzähligen, unrechtmäßigen Verhaftungen in Rupies. Singh lehnte dieses Angebot ab und nerhalb des Landes angeklagt, wegen der Konfis­wandte sich an die englische Verwaltung des Pun- fation des Eigentums der reichsten und angesehen­jab, mit der Bitte, ihm bei der Befreiung seiner sten Bürger, wie z. B. Harchands, wegen Verur­Frau in irgend einer Weise behilflich zu sein. Die teilungen ohne gerichtlichen Verfahrens, wegen der Verwaltung weigerte sich jedoch einzugreifen und Beiseiteschaffung aller unbequemen Personen, riet Singh, das Lösegeld anzunehmen und auf alle weiteren Rechte über die Frau zu verzichten. Als Singh nun selbst versuchte, Schritte zur Wieder­erlangung seiner Gattin zu unternehmen, wurde er verhaftet. Seit diesem Tage hörte man nichts mehr von ihm.

Aber nicht nur persönliche Ränke wurden im

tieren. In der Absicht, Beweismaterial gegen sei­

wegen unmenschlicher Folterungen, die mit vielen Beweisen belegt werden, wegen der Mißstände im Steuerwesen, der verheerenden Folgen der fürst­lichen Jagdpartien, der Erhöhung der Boden­steuern und der Einhebung neuer Abgaben, wegen der Tyrannisierung durch Zwangsarbeit, wegen der Aneignung von Geldern aus dem öffentlichen

Maharadscha angeregt oder direkt von der eng­Ob die Untersuchung dieser Anklagen vom

hoben werden, der durch den Maharadscha und der Zurüc­noch in den Chamber of Princes in Delhi   eine so Allahabad  . Im Zuge werden rote Fahnen und tisch versuchte er seine Gegner mit allen Mitteln behaltung der Kriegsanleihen etc., etc. hervorragende Rolle spielt. Doch sollen einige der Fahnen in den indischen Nationalfarben getragen zu verfolgen, zu unterdrücken und zu kompromits traffeften herausgenommen werden, um einmal nicht den Glanz und den Reichtum jener faft mär der Dilip im Palast wohnte, dem Maharadscha   nen Nachbarn, ben Maharadscha   von Nabha  , her- lischen Regierung geführt wurden, fonnte niemals ger ruhmvolle, dafür aber umso interessantere ner einen entscheidenden Schritt zur Lösung der eröffnete der Fürst im alten Fort Bahadurgarh nicht gerade für die Objektivität der Untersuchung, chenhaften Maharadscha- Höfe, sondern eine wenis zwei Töchter schenkte und keiner der beiden Män- zustellen, mit dem er seit langem in Fehde lebte, einwandfrei festgestellt werden. Doch sprach es

Affäre unternahm. Als Sadar schließlich drohte, eine Bombenfabrit. Er stellte zwei junge Arbeiter daß der englische   Beamte seinen Bericht, trotz die­

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Sadar 2al, ein weitläufiger Verwandter des daß er sich an die englische   Regierung um Hilfe aus Bengalen an, jener indischen Provinz, die für ser offensichtlichen Beeinflussung, für den Maha­Maharadschas heiratete eine ungewöhnlich schöne wenden und den Maharadscha wegen Menschen- private Bombenfabrikation maßgebend ist und über radscha ungünstig gestaltete. Als der Bericht be= Frau: Dilip Kaur. Als sie dem Maharadscha vor- raubes verklagen werde, gab der Fürst den Auf- ebenso verläßliche als geschulte Leute verfügt, fannt wurde, verschwand er in den Akten und gestellt wurde, verliebte er sich in sie und sann auf trag, den lästigen Nebenbuhler beiseite zu schaf- engagierte einen Dr. Baris als Leiter des Unter- wurde auch zu den späteren Gerichtsverhandlungen Mittel und Wege, sie mit ihrem Gatten zu ent- fen. Da der Chef der Kriminalpolizei jedoch den nehmens" und ließ die Arbeit beginnen. Der Fall nicht wieder hervorgeholt. Man sprach den Maha­zveien. Da die Ehe Sadars und Dlips jedoch sehr Mord nicht selbst ausführen wollte, nahm er einen wurde jedoch bald entdeckt und kam vor das oberste radscha frei, doch wurde jenes kleine, aufklärende glücklich war, halfen keine noch so geschickten Intri- berüchtigten Verbrecher, Gumdur Singh in seine Gericht in London  , das Dr. Baris als Zeugen be- Büchlein von der Regierung weder verboten noch in seinem Palast zurück. Allerdings konnte er sich das er vom Maharadscha   erhalten hatte und ver- Maharadscha dessen Frau und die beiden Kinder! guen. So hielt der Fürst Frau Dilip eines Tages Dienste, gab ihm einen Teil des Bestechungsgeldes, rief. Während der Abwesenheit Baris ließ der dementiert.