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uns die and post", daß bei der Gründung der Sudetendeutschen Voltshilfe die sozialdemokrati­schen Macher eigentlich die ersten Mitarbeiter hät­ten sein müssen" und sie erklärt als das Motiv der agrarischen Macher", mitzutun, daß sie einfach unseren Brüdern und Schwestern helfen in ihrer Not, wie es uns Christus gelehrt hat und wie es uns unser Gewissen und völkisches Bewußtsein vorschreibt".

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die Arbeiterfürsorge, die Gewerk­schaften, die Jugendfürsorge, die Für sorge von Staat und Gemeinden ge­wesen,

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Donnerstag, 20. Dezember 1934

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,, Sollen unsere deutschen Arbeiter eher verhungern, als daß wir ihnen helfen dürfen?"

Nein, wir hindern niemanden. Der Wohltätigkeit und dem Opferwillen sind keine Schranken gezogen. Wir haben zwar jahrzehnte­lang die Laft des Kampfes für das nackte Leben der Arbeiter all ein getragen und brauchen nur zwei, drei Monate zurückzugreifen, um zu ent­decken, daß die Agrarier samt den Christlichsozia­len sich weder Sorgen um die hungernden Arbeiter machten, noch sich zur Silfsaktion drängten, aber wir sind erfreut, daß die hartgesottenen Anwälte der tapitalistischen Interessen augenscheinlich be­tehrt sind.

Nr. 297

SVH ging und, wie er uns mitteilt, baß erstaunt war, dort dieselben Leute vorzufinden, mit denen er sich seit Jahren um jeden Heller für die Ara beitslosen herumschlagen muß und die noch jede Hilfsaktion sabotiert, jeden Antrag der Sozial demokratie für die Arbeitslosen abgelehnt haben. Aber wir alle, die wir unseren Augen und Ohren nicht trauen, werden es schon lernen und freuen

Wir fordern unsere Genossen auf, überall unsere alten, so oft abgelehn­ten Anträge zugunsten der Krisen. opfer zu erneuern. Nunmehr werden die Bürgerlichen sie doch nicht ableh­nen? Wir werden in der nächsten Zeit mit gesteigerter Energie für die Ver kürzung der Arbeitszeit, Notstandsarbeiten, für Er­weiterung der Lebensmit. telaktionen, für Kohlenak­tion, Gesundheitsfürsorge und für die Heranziehung der Kapita­listen zur Krisenfürsorge eintreten. Wir nehmen die Herrenbonder SVH beim Wort! Sie wollen dem Volfe helfen? Sie haben Angst, daß sie nicht dürfen"? Sie dürfen, so viel sie wollen! Wir werden ihnen den Weg weisen und

So wurde in Braunau der Gemeinde| entgegen, das von der Leitung des B. d. Dan ver­mitgeteilt, daß die freiwilligen Beiträge, die von schiedene Vereine gegangen ist( unter dem 17. Sep­den Angestellten der Firma Novotny bisher der tember 1934) und in dem es ganz eindeutig heißt: öffentlichen Arbeitslosenfürsorge zugeleitet " Darum müssen wir das Winterhilfswerk als wurden, nunmehr an die SHV gehen. In Wei­ein großes deutsches Gemeinschaftswerk der Volks­pert erklärte der Redner der SHF- Versammlung hilfe zusammen mit allen deutschen Verbänden und im Sporthotel, man werde sich die Leute schon an- nicht margistischen Parteien aus­sehen, die es wagen sollten, nicht für die SVH, bauen..." sondern für die Fürsorge der Gemeinde zu spen Es ist noch nicht lang her, da hat der berüch- den! Die Zusammenfassung und Erweiterung der wie ernst es mit der Unparteilichkeit und Zusam- Agrarier sind verängstigt, weil wir ihnen nicht Der B. d. D., der übrigens, um zu zeigen, uns schon jetzt unserer eigenen Bekehrung. Die tigte Landbündler Wagner aus Südmähren Fürsorge durch die SV stellt sich bei näherem Zu- menfassung ist, erst dieser Tage in der Presse auf- erlauben wollen, den hungernden Arbeitern zu die Arbeitslosen als Lumpen und arbeitsscheues sehen als eine 3 er störungsarbeit großen gefordert hat, eine Sonderaktion für die Bundes- helfen? Keine Angst! Wir hindern keinen Volks­Gesindel beschimpft; auf Christ us berief er sich Stils dar, deren einziger Zwed die Wahl pro- brüder in Rothau " durchzuführen, wäre ja allein genossen, seiner Pflicht zu genügen. Im Gegenteil, dabei nicht und ob es das Gewissen oder das paganda für die fascistische Henleinfront ist. schon eine Garantie des Antimargismus, der wir wollen alles tun, um den Bürgerlichen jeder völkische Bewußtsein war, das ihm die Worte eingab, berriet er auch nicht. Aber nun Woher kommen die Gelder der SVH? Sundbrief aber beweist es auch schwarz auf weiß, Richtung reichlich Gelegenheit zur Betätigung ihrer haben, wie man sieht, die Agrarier Feinde Auch dafür liegen schon Beispiele vor. In daß die SVH von Haus aus nur eine Ded- neuen Gesinnung zu geben. jeder Sozialpolitik, Gegner des Krisenfonds, der Theresienthal wurden die Arbeiter mit organisation des Antimargismus war. Czech- Karten, der Altersversicherung, der Kran- sanftem Druck genötigt, sich einen Lohn abzug men des Voltes zu sprechen, ist ein alter Daß die Antimarristen vorgeben, im Na= fenunterſtüßung plöglich Umgang mit Chri- zugunsten der SVH gefallen zu lassen. In er ren des Volkes zu sprechen, ist ein alter Her Trick. Er schüchtert uns nicht ein. ( obwohl von Herrn Spina verlautet, daß mannseifen hat sich der Leiter der Textil- wer das Volt ist, und was das Volt braucht. Wir wissen, ſtus Er schüchtert uns nicht ein. seine Berater im allgemeinen vom Taufwasser un fabrik herbeigelassen, nach bewährtem Muster aus er das Voltist, und was das Volt braucht. Es imponiert uns nicht, wenn die Deutsche berührt sind). Auf einmal sind sie alle so so dem Mutterlande" persönlich zu den Arbeitern Landpost" aufgeregt ruft: sial, daß sie ganz vergessen, wie albern es ist, pardon: zur Gefolgschaft"!- zu der Sozialdemokratie Belehrungen über soziale sprechen und sie zu Spenden aufzufordern. In Hilfe geben zu wollen. Dazu hätten die Herr Braunau haben die Sammler der SVH keinen schaften schon etwas früher aufstehen müssen! Volksgenossen ausgelaffen und auch an Dienst­Denn wären nicht, lange, sehr sehr lange vor dem mädchen unter Nachhilfe der Herrschaft ihre temperamentvollen Kindchen der SHF, der neuge- Ueberredungskunst geübt. In Deutscher borenen SVH nersdorf hat man den Bauern eine förmliche Naturalsteuer von zwei Kilogramm Brotgetreide pro Hettar und Monat vorschreiben wollen, so daß einer schließlich sagte:" Ihr glaubt wohl, wir sind schon im Dritten Reich !" Es ist also alles wie im Mutterland", wie bei der Winterhilfe also alles Einrichtungen entweder der sozialistischen Goebbels'. Die armen Teufel follen zahlen, Arbeiterschaft oder aber der öffentlichen Hand, damit den Reichen nicht das Herz über der sozialen aber auf Anregung und unter Mitarbeit der Not bricht, will sagen, damit die Reichen ruhig Sozialdemokratie geschaffen und geleitet, dann schlafen können und keine Angst vor der Rebellion wärendie Boltsgenossen", deren man der Hungernden haben müssen. Man wird viel­fich jetzt im bürgerlichen Lager erinnert, I angst leicht einwenden, daß doch auch die Fabritan berhungert und Herr Henlein mit seinen ten und die Banten große Spenden Trabanten könnte auf den Friedhöfen Progaganda gezeichnet haben. Aber gerade das ist das Auf­machen! Das Famose ist nun, daß gerade durch die fälligste an der Finanzierung der SVH. Wir sind Schaffung der SV die bestehenden und gerade die letzten, die den Kapitalisten untersagen, einen die wirklich allgemeinen, dem Volte ohne Par- Teil ihres Gewinns an die abzugeben, denen sie teiunterschied zugute kommenden Einrichtungen, die den Gewinn verdanken. Aber wir kennen die soziale Aftionen der Gemeinden und die Aktion Die Gesinnung der deutschen Kapitalisten zu gut, als Demokratie für die Kinder", die daß wir ihrem guten Herzen trauen würden. Uns Jugendfürsorge, ist es verdächtig, daß Geschöpfe, die wir in 60 Jahren eines Nebeneinander, das unsererseits ein oft verzweifelter Kampf gegen die Sabgier und die Unmenschlichkeit der Kapitalisten war, bon wenigen Ausnahmen abgesehen, als hänen Dabei haben sich die Herren nicht gescheut, und Haifische kennen gelernt haben, fich mit den dreckigsten Verleumdungen plötzlich in gütige Götter und lichte zu arbeiten. Sie verkündeten gleich bei der Grün- Engel wandeln. Solange der deutsche Unter­dung der SVH, daß nunmehr das Geld in sau nehmer auf den Tisch haut und die Hungerpeitsche bere Hände fomme und sie lassen in allen ichwingt, ist er ein gefährlicher Gegner. Aber wenn Werbenotizen durchblicken, daß Geben Berer Bera" trägt, ist er noch gefährlicher. Die Brot trauenssache" sei. Die Nachahmer also der deutschen Winterhilfe, in der nicht so­viel gesammelt werden kann, wie gestohlen wird, die Schüler Goebbels '( als die sie sich offen beken­nen), der in Ostböhmen sattsam bekannte Hubert Birte in Braunau sprach von einer Aftion nach dem Vorbild im Mutterlande") er= dreisten sich, gegen die Fürsorgetätigkeit der deuts schen Gemeinden, gegen Funktionäre, die seit Jahrzehnten treu und ehrlich ihre Pflicht im Dienste des Volkes erfüllen, schmutzige Pau= Und zu diesem Zivede ist von allem Anfang schalverdächtigungen zu erheben. Die die SVH aufgezogen worden. Darum hat man die Folge dieser strupellosen Propaganda ist die Ge- Sozialdemokratie zur Mitarbeit gar nicht erst fährdung des Großteils deutscher Fürsorgeeinrich- aufgefordert. Und der Deutschen Presse", tungen im Staate. die es besser wissen will, halten wir ein Schreiben

die wirklich neutralen, dem ganzen Volke dienenden Aktionen geschä­digt oder sabotiert werden!

Labiola

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Roman von Olga Scheinpflugová

Copyright by Pressedienst E. Prager- Verlag, Wien

Herren des Dr. Hodáč geben ihr Geld nicht um Gotteslohn her. Wenn sie für die SVH zeichnen, dann wissen sie, daß es eine gute Stapitals­anlage ist.

Um sich einige Millionen zu ersparen, die sie der Krisenfonds kosten würde, zeichnen die deutschen Unternehmer gern ein paar Zehntausender für die SVH!

schafft hatte. Zwei Herren standen auf, um die Manuskripte zu holen.

Hier bringe ich Ihnen neue Verse, genügt das noch immer nicht? Uebrigens, wollen Sie Schriftproben anstellen?"

Ohne die Handschuhe auszuziehen, schrieb sie einige Verse nieder, die im Vorjahre erschienen

waren.

Man verglich fie mit den alten Manuftripten. Das Blatt ging von Hand zu Hand, die Be­" Sie wollen wohl sagen, Sie sind eine Verwunderung wuchs und mit ihr die Enttäuschung;

ehrerin Vagabonds?", fragte einer von ihnen. " Ich bin der Vagabond". Ich heiße Bon­

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netier nein, ich heiße Babiola Cloture . Ich bitte nicht zu lachen."

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Warum haben Sie sich bis heute nicht ge­

meldet?"

,, Weil ich Sie nicht gebraucht habe und weil ich fürchtete, daß Sie, meine Herren, mir un­sympathisch sein könnten."

Aber Fräulein!"

Der Lokalberichterstatter, der mit allen Sor

ten Menschen verhandeln mußte, machte ihrem Körper ein Kompliment. Er umfaßte sie mit einem Blick, der vom Kopf bis zu ihrer hohen Knaben­stirn reichte. Dann sagte er:

,, Vagabond, sagen Sie, mein Fräulein. Sie wollen also der Neugiererreger von ganz Paris und der Rebus der Redaktion sein? Sie wollen der energische Vagabond der Politik und des nächt­lichen Paris sein? Können Sie das beweisen?"

" Wie soll ich Ihnen das beweisen?", ant­wortete Babiola gequält und errötete. Ihre nassen Augen ließen das Lachen verstummen. Die Her ren glaubten, eine Syfterilerin vor sich zu haben.

" Ich schreibe seit meinem fünfzehnten Jahre. Ich fandte Ihnen meine Manuskripte in blauen Auberts, mit allen Storrekturen und Strichen. Ich hatte keine Lust zu Reinschriften. Zeugen habe ich nicht. Ich konnte nicht ahnen, daß der erwachsene Bagabond einer Hebamme bedürfe.

WHIT

Ein Redakteur des ,, Diable blau"

trauensleute so gehen wie einem Genoffen in Ronsperg , der zu einer Beratung über die

Es wird zwar noch manchen unserer Ver­

wir freuen uns, nach 60 Jahren sozialer Arbeit zu stoßen. Hoffen wir alle, daß wir keine Ent­endlich auf Verständnis und auf gerührte Herzen

täuschung erleben!

Der russisch - französische Pakt

folgt:

Paris. ( Tsch. P.-B.) Der Wortlaut des gen unterbreitet werden würde. Diese Verpflich­französisch- sowjetrussischen Protokolles lautet wie fungen gelten für die Dauer des laufenden diplo­matischen Unternehmens( entreprise) und aller folgenden Unternehmen, die gemäß der gleichen allgemeinen Auffassung und mit der gleichen Ab­sicht an seine Stelle gesezt werden könnten.

Der französische Außenminister und der sowjetrussische Volkskommissär für auswärtige Angelegenheiten, sind zu der Feststellung gelangt, daß beide Regierungen gemeinsam ent­schlossen sind, den Abschluß der vorgesehenen inter­nationalen Afte zu betreiben. Sie sind in dem Augenblick, in dem die Verhandlungen eine afti­vere Wendung genommen haben, übereingekom­men, folgende Haltung einzunehmen:

1. Keine der beiden Regierungen wird sich mit den Regierungen, die zur Teilnahme an dem Oftpatt aufgefordert worden sind, und insbe= sondere mit denen, die ihren grundsätzlichen Bei tritt noch nicht erklärt haben, in Verhandlungen einlassen, die zum Abschlusse von zwei- oder mehr­seitigen Verträgen führen könnten, die die Vor­bereitung und den Abschluß des regionalen Ost­pattes und der mit ihm verbundenen Verträge fompromittieren könnten, oder die dem Geiste widersprechen, dem sie entsprungen sind.

2. Zu diesem Zwecke wird jede der beiden Regierungen die andere über jeden Vorschlag auf dem Laufenden halten, der eine derartige Trag­weite haben könnte, auf gleich welchem Wege er ihr von einer der in Frage kommenden Regierun

Ein Roman, Fräulein? Sind Sie nicht zu jung? Woher haben Sie die Erfahrungen?"

Die Herren lauschten. Anfangs wohl nur auf das Knistern der seidenen Strümpfe, wenn sie die vollendeten Beine übereinanderschlug. Sie erzählte aber selbstverständlich und gescheit. Die Redakteure saßen auf den Tischen. Und sie freuten sich schließ lich über jedes Wort. So etwas Geniales das tonnte nur" Vagabond" sagen. Sie machte eine Pause. Es war nach der Sonne und ihrem Hunger zu schließen schon Mittagszeit. Sie hatte Hunger.

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der

Beide Regierungen verpflichten sich, auf dieses Unternehmen nicht zu verzichten, ohne durch gemeinsame Uebereinkommen festgestellt zu haben, daß es nuplos wäre, sie weiter zu verfolgen. In diesem einen Falle würden sie über die neuen Versicherungen beraten, die sie sich im gleichen Geiste und zum Zwecke eines gleichen Gegen­standes zu geben für zweckmäßig erachten würden. Die beiden Regierungen sind überzeugt, daß eine solche Garantie der Kontinuität und Wirksamkeit in der diplomatischen französisch­russischen Zusammenarbeit den Erfolg der lau­fenden internationalen Verhandlung erleichtern und gleichzeitig dazu dienen werden, allgemein den Geist des gegenseitigen Vertrauens in den amtlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern zu stärken. Im Vertrauen darauf haben die Unterzeichneten, die von ihren Regierungen dazu ermächtigt waren, das vorliegende Protokoll unterzeichnet.

Genf , den 5. Dezember 1934. Litwinow , Laval .

Babiola errötete hilflos, am liebsten hätte sie geweint. Ihre Kehle war wie zugeschnürt; das Geld, das war doch der zweite Sauerstoff, den der Mensch zum Leben haben muß...

Grußlos wandte sie sich und ging. Jm Vorraum war niemand, sie schluchate durch die Nase wie ein geprügelter Vorstadtjunge. Der Hunger brannte. Die ersten Erfahrungen des Dichters" Vagabond" waren recht unglüdlich.

Daß sie ein Licht aus dem Osten sei, das

hatten diese unheiligen Zeitungskönige erkannt

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Es tostete zwar ein Erröten, zu bitten aber es aber essen? Müffen Lichter und Dichter auch essen? mußte sein.

" Ich muß jetzt gehen. Aber ich werde wieder tommen und werde die Manuskripte selbst bringen weil weil ich nicht einmal das Geld für die Briefmarken habe."

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Die Redakteure lachten.

Nein, wirklich; ich habe keinen Sou und deshalb bin ich eigentlich gekommen. Vagabond" will die rückständigen Honorare holen."

" Geld?" Und plößlich nahmen die Herren an ihren Tischen Platz und erinnerten sich an ihre eigenen Arbeiten. Niemand konnte ihnen ansehen, daß sie noch vor einigen Minuten von Vagabond" begeistert waren.

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Honorar? Ach so? Deshalb find Sie gefom­men? Sie sprachen alle, als dächten sie mit einem gemeinsamen Hirn. Geld wollte sie für ihre alten Sachen. Mein Gott, für altes Zeug gibt ein Zei­tungsmensch keinen Sou. Und der blaue Teufel" schon gar nicht. Ein junges Blatt viel Reklame und wenig Abonnenten. Wenn sie sich gleich informiert hätte, man hätte ihr gesagt: Honorar, das gibts nicht. Ungezählte Beiträge junger Ta­lente liegen vor; die arbeiten gern umsonst.. ,, Nun ja. Aber Vagabond'!" Zugegeben: er war eine Sensation. Aber Sie denn wirklich Vagabond?"

das Rätsel Vagabond" war gelöst. Die Herren wurden plötzlich äußerst galant und freundlich. sind Man bot ihr Sessel an, soviel sie wollte und bat sie, einiges aus ihrem Leben zu erzählen. Und Das war ein wenig ihr Stil. Das andere sie erzählte. Erzählte vom Meer, von Bonnetier, stimmie auch. Sie fühlte, daß sie sich Respekt ver- vom Montparnaß, vom Roman...

Die Schriftprobe hat es doch eriviesen." " Die Aehnlichkeit ist ja da, Fräulein. Aber genügt nicht. Die ist noch lange kein rechts­gültiger Beweis."

die

Das achte Kapitel Unerforschlich ist der Undank der Welt. Ba­biola wanderte nach dem Montparnasse zurück.

Es geschehen aber heute noch Wunder; nur wir wundern uns nicht. Babiola hatte einen Ar­tikel, den sie zwar für dumm gehalten hatte, vor einer Woche an ,, La Fimille" gesandt. Ein Hono rar, dessen Höhe sie überraschte, erwartete sie da= heim. In dem Briefe der Redaktion stand: Wir erwarten weitere Beiträge und bitten um Be= fanntgabe der Bedingungen.

Der Abend war schön wie noch nie und sie hatte Gelb, felbstverdientes Geld.

Sie ging in ein Kaffeehaus. Dort leuchtete die Orangeade in den Gläsern wie Sonnenfunten. Babiola bestellte trotz ihres Hungers zunächst ein solches Glas und erivog, ob sie die Kunst, Limona­den zu verkaufen, jezt noch verftünde.

Viele Damen waren im Kaffeehaus, aber teine war so einsam wie sie. Selbst die allein sa­Ben, hatten ihren Geliebten in den Augen. Mit furzem Gruß setzte sich ein junger Mann­bestimmt ohne Nebenabsichten an ihren Tisch. In seinen Bewegungen lag feine Sehnsucht. Bas biola sah ihn an und sagte sich mit Sicherheit: dieser soll es sein.

Nachlässig gönnte sie ihm den Blick auf die schönsten Beine der Welt.

( Fortsetzung folgt.)