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Freitag, 21. Dezember 1934

Tagesneuigkeiten Dynamit des Rassenhaffes

Entscheidungsschlacht

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Nr. 298

Schnellzug raft in eine Reiterabteilung. In Ksar el Kebir in Spanisch- Maroffo ereignete sich am Mittwoch ein schwerer Unglücksfall. Eine Schwadron spanischer Kavallerie hatte im Nebel den Weg über eine Eisenbahnbrücke genommen,

Hauseinsturz: fünf Tote. Ein von Ein­

Ein amerikanisches Gerichtsgebäude in Flammen im Gran Chaco  ? Selbyville( Tennessee  ). Eine große verletzt. Unter den Verletzten befindet sich auch als ganz plößlich ein Eilzug hereinbrauste, der in Buenos Aires  . Die hiesigen Blätter berichten Menschenmenge unternahm einen Angriff auf das der Bruder des Mädchens, das den Gegenstand boller Fahrt in die Reiter hineinfuhr. Ein Kaval­lerist wurde auf der Stelle getötet, zehn weitere ausführlich über die letzten Kämpfe im Gran Gerichtsgebäude, in dem eben die Verhandlung des Angriffes des verhaßten Negers bildete. Chaco, in deren Verlauf die paraguayanischen gegen einen Reger stattfand, der der Vergewal- Die Menge versuchte, nachdem die National- Berittene wurden schiver verwundet. Auch mehrere Truppen einen ungewöhnlich heftigen und blutigen tigung eines vierzehnjährigen weißen Mädchens garde von der Schußwaffe Gebrauch gemacht hatte, Kavalleriepferde wurden das Opfer des Zusam Angriff gegen die bolivianischen Abteilungen un- angeklagt war. Die Menge wollte sich des Negers das Gerichtsgebände mit Dynamit in die menstoßes. ternahmen. Drei paraguayanische Armeekorps sind bemächtigen und ihn lynchen. Die National Luft zu sprengen. In der entstandenen Verwirrung im Vormarsch gegen das Zentrum der boliviani- garde mußte, um dies zu verhindern, von der gelang es dem bedrohten Neger, verkleidet in einem schen Operationsbajis bei Montes begriffen. Die Schu waffe Gebrauch machen. Schon vorher Automobil zu entkommen. Nach der Flucht des Paraguayaner befinden sich in großer hatte die Menge einen Angriff auf das Gefäng- Negers zerstreute sich die Menge allmählich. leber macht. Den gleichen Meldungen zu- nis unternommen, wo sich der angeklagte Neger folge dürfte es demnächst zur Entscheidungsschlacht in Haft befand, doch hatte die Polizei die Angreifer Das Gerichtsgebäude brennt lichterloh, seine kommen, bei der nach Angaben eines gewissen boli mit Tränengasbomben vertrieben. Rettung ist unmöglich. Demonstranten ziehen durch fünften der Touristik einen Betrag von 255 Mil­vianischen Generals 80.000 Mann eingesetzt wer- Durch die Schüffe der Nationalgarde wurden min- die Straßen der Stadt, schießen nach allen den sollen. destens z me i Angreifer auf das Gerichtsgebäude Richtungen und stoßen Verwünschungen getötet und etwa fünf Personen schwer gegen die Neger aus.

Die Lagny- Katastrophe. vor Gericht

Paris  . Vor dem Gericht in Maur   begann Mittwoch die Verhandlung gegen den Lokomo tivführer Daubigny, dem die Anklage zur Last legt, durch seine Fahrlässigkeit vor Jah­resfrist das gräßliche Eisenbahnunglück bei Lagny verschuldet zu haben, dem, wie erinnerlich, über 200 Menschen zum Opfer gefal= glücksnacht den Schnellzug gelenkt, der in voller

den gestehen die Schuld des portugie fischen Dampfers ein. Die Luanda  " hat 5910 Tonnen, während der holländische Dampfer bloß 1000 Tonnen hatte.

Soldatentod

2. Division teilt mit: In einer am 17. und 18. Bilsen  . Der Pressedienst des Kommandos der Dezember in der Umgebung von Falkenau statt gefundenen Uebung wurde der Soldat Josef Sládek vom Inf.-- Reg. 33 in Eger durch ein einen Zufall herbeigeführt. Bei der Uebung ging ein Schuß aus dem Gewehr eines Kameraden Slá dets los und traf Sládek in den Bauch. Der Ver­letzte wurde von dem anwesenden Arzt gleich be­handelt und ins allgemeine Krankenhaus in Falkenau überführt, wo er nach der durchgeführ­

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geborenen bewohntes Haus in Kairo   ist einge­stürzt. Ein Mann, zwei Frauen und zwei Kinder fanden unter den Trümmern des Hauses den Tod. Blühende Touriſtit. Blättermeldungen zu folge hat der jugoslawische Staat aus Ein­lionen Dinars eingenommen.

Fünf maskierte Räuber überfielen am Don nerstag das Lohnbüro der Philadelphia- Electric Company, schlugen den Wachebeamten nieder und raubten einen Geldsack, der etiva 45.000 Dollar enthielt. Die Räuber entkamen unerkannt.

Kleiner Rückgang der Bierproduktion. Im Fahrlässige Tötung. Der Legationsrat der reichs= Oktober 1934 arbeiteten in der Tschechoslowakischen deutschen Gesandtschaft in Bukarest  , Wischmann, Republik   und stießen Bier aus 402( 411) wurde wegen fahrlässiger Tötung angeklagt, da der Brauereien; außerdem hatten einen bloßen Bier- hohe Beamte des Arbeitsministeriums, der von Wisch­ausstoß ohne zu arbeiten 2( 2) Brauereien. Jm mann mit dem Automobil umgefahren worden war, ganzen wurden 614.365( 631.488) Heftoliter gestorben ist. Wischmann wurde der Führerschein ab­Bier ausgestoßen. Gegenüber dem gleichen Monat genommen. Wahrscheinliches Wetter heute: Vorwiegend bis im Jahre 1933 sank der Gesamtausstoß um 2.7 heurigen Jahres sant er um 12.3 Prozent. Vom der Republik  . Im allgemeinen jedoch noch immer Prozent und gegenüber dem Monat September des ein wenig fühler, und zwar besonders im Nordosten wechselnd bewölft, strichweise. leichter Niederschlag, Gesamtausstoß wurden für den Inlandsverbrauch milde, bei vorwiegendem Südostwind. 607.855( 626.244) hektoliter Bier, für die

Ausfuhr über die Grenze 6510( 5244) Hektoliter

I en sind. Daubigny   hatte bekanntlich in der Un­Fahrt auf einen auf demselben Geleise stehenden Personenzug aufgefahren war. Der Lokomotivfüh­rer, der bei dem Unglück nur leichte Verletzungen davongetragen hatte, bestreitet, das auf" halt" llebungsgeschoß verlegt. Das Unglück wurde durch Bier ausgestoßen. In Böhmen   wurden in diesem gestellte Warnungssignal gesehen zu haben, wäh­rend die Eisenbahningenieure behaupten, daß das Alarmsignal funktioniert habe, dem der Lokomo­tivführer keine Beachtung geschenkt haben dürfte. 20fachen Mordes beschuldigt

New York  . Der Steckbrief, welchen der kuba­nische Generalfonsul in New York   der dortigen

ten Operation starb.

Vom Rundfunk

Samstag: Prag  , Sender 2.: 10.05: Deutsche Nachrichten,

Monat in 320( 329) Brauereien 495.590 Empfehlenswertes aus den Programmen? ( 509.281) Hektoliter Bier ausgestoßen, in Mäh­ ren  - Schlesien   in 68( 68) Brauereien 103.493 ( 107.749) Hektoliter, in der Slowakei   in 15 11.05: Konzert des Mužik- Salonquartettes, 15.55: ( 15) Brauereien 14.114( 13.313) hektoliter Schrammelfonzert, 18:05: Deutsche Sendung: Das und in Karpathorußland in 1( 1) Brauerei 1168 Gottesfind, Weihnachtsspiel, 19.30: Tschechische  ( 1145) Settoliter Bier. Vom Jänner bis Volkslieder. Sender S.: 14.30: Ziederkonzert, 15: Ende Oktober wurden insgesamt 6,861.676 Deutsche Sendung: Lieder von Mussorgskij und um 1.2 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum Deutsche Sendung: Hausmusik: Mozart  . ( 6,948.447) Hektoliter Bier ausgestoßen; also off, 18.20: Kinder, wir wollen turnen! des Jahres 1933. Oftrau 22.30: Orchesterkonzert. Operette aus dem Studio.

Brünn  12.35: Orchesterkonzert, 17.05: Tanzmusik, 17.50: Mähr.­Breßburg 19.55:

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Nebertragung von Radioempfangsgeräten. Der

Polizei überreichte und auf Grund dessen Alberto Getreidemonopol hat es ermöglicht, das einge­Weitere Planwirtschaft in der Einfuhr. Das Herrera, ein ehemaliges Mitglied der Ma­führte Getreide als Kompensation für die Ausfuhr chado- Regierung, verhaftet wurde, besitzt den gleis von Industrieartikeln zu verwenden. Aehnlich wird chen Wortlaut, wie der gegen den ehemaligen kuba­Citroen in Konkurs Petit Journal" beschäf­nischen Präsidenten Machado erlassene Haft- auch das Vie h monopol den Interessen un- tigt sich mit der finanziellen Lage des bekannten serer industriellen Ausfuhr dienen können. Die Chefs der Automobilwerte Citroen   und befehl. Beide werden des Mordes an 20 Personen Außenhandelsabteilung des Außenministeriums meldet, daß die Citroen- Gesellschaft ihre Bilanz regelmäßige Betrieb des Rundfunkempfängers foll beschuldigt. Machado weilt derzeit in Interlaten. hat bereits einen Plan ausgearbeitet, wonach im deponiert habe. Das Handelsgericht wird die Un- an dem Orte geschehen, der Schiffszusammenstoß Jahre 1935 in die Tschechoslowakei   ungefähr tersuchung durchführen und zu Ende der Woche urkunde ausdrücklich angeführt ist. Es iſt jedoch 130.000 Fettschweine, 16 Waggons Fett und entscheiden, ob die Gesellschaft gerichtlich I i qui= übertragen( z. B. bei Ausflügen, Sommerwohnun ohne weiters gestattet, das Gerät zeitweilig zu Oporto  . Mz Mittwoch der holländische Speck, 86 Millionen Eier und 65 Waggons But- dieren oder sich fallit erklären wird. Den gen u. ähnl.), ohne es dem Postamte melden zu Dampfer Orania" vor den Lerois- Docks ter eingeführt werden sollen. Diese Einfuhr soll Informationen des Blattes zufolge werden alle müssen, und zwar weder im ständigen, noch im zeit­Anter warf und einen Teil der Passagiere ausschif- dazu dienen die Länder, von denen wir beziehen, Borkehrungen getroffen werden, damit die Gesell- weisen Wohnorte. Die Konzessionsurkunde, sowie fen wollte, fuhr ihm der portugiesische Dampfer für den Export von Industriewaren aufnahmsfä- schaft nicht die Erzeugung einstellen müsse. die Zahlungsbestätigung für den laufenden Monat " Luanda  " mit Volldampf in die Seite und hig zu machen. Schmuggleraufo zertrümmert. Das Ber hat jedoch der Rundfunkhörer ständig bei sich zu tra­3erschnitt ihn buchstäblich in zwei 135 Bewerber für 10 Chauffeurposten. Die liner Tageblatt" meldet aus Maastricht  : Zoll- gen. Der Konzessionär kann auch sein Gerät z. B. Teile. In der entstandenen unbeschreiblichen Direktion der Staatsbahnen in Brünn   schrieb 10 freie beamte verfolgten ein mit drei Personen besetztes in die Turnhalle, in einen Vereins- oder Vortrags­Panik verließen die Passagiere überstürzt und Chauffeurposten aus. Für diese 10 freien Stellen Schmugglerauto. Dieses fuhr in rasender Fahrt nehmen. Findet aber die öffentliche Wiedergabe in saal usw. zwecks einer öffentlichen Wiedergabe mit­ohne Gepäck das bedrohte Schiff. Die Orania" meldeten sich insgesamt 135 Bewerber. Davon wur- gegen einen Baum und wurde vollständig zer- einem Gasthaus oder dgl. statt, so wird sie wie ging wie ein Stein unter; die Passagiere den 30 ausgesucht, die einer Prüfung unterzogen frümmert. Der Lenker, ein gewisser Willems, Přehled Rozhlasu" schreibt, als eine Unterhal sprangen ins Wasser, wo sie von wurden. Die 10 Chauffeure, die diese Prüfung am wurde getötet, seine beiden Komplizen schwer tungsvorführung betrachtet, die eine besondere Lizenz Rettungsbooten gerettet wurden. Die Behör- besten bestanden, wurden sodann engagiert. verlegt.

Gute Kohle

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Von Vera Inber  Meri- Anna, die berühmte Schönheit, deren große Augen und kleine Ohren alle ihre Freunde verrückt machten Meri- Anna hat heute in der Küche ein Mäuschen gefangen und es aufgefres­sen. Ja, da gibt es gar nichts sich zu wundern, wenn man bedenkt, daß Meri- Anna eine Kaze ist. Und doch ist es seltsam, weil eben diese Kazze da= durch berühmt war, daß sie nie Mäuse fraß und sie nicht einmal zu fangen versuchte, so daß man schließlich eine Mäusefalle kaufen mußte. Das alles hat Bill entdeckt. Er rannte eben die Stiege hinunter, bei Mama Geld zu holen, um für das Nachtmahl Butter und Brot zu kaufen, als er auf der fünften Treppe Meri- Anna sah. Bill vergaß ganz auf sein eigenes Nachtmahl und blieb stehen, um zu sehen, wie die großäugige Schönheit ihr Nachtmahl verzehrte. Ganz aufgeregt kehrte er zurück und sagte zu seiner Schwester Susanne:

Taschen, verdrehte die Lippen ganz wie sein Vater, menn er Pfeife raucht und sagte auch, ganz wie der Vater:

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Schau dir mal ein Wetter an! Bei folch' einem Wetter ist es gut, beim Kamin zu sitzen Sprach's und guckte in den Kamin, erblickte dort aber nur zwei Stücke Kohle und die sahen gar nicht so lustig aus. Und Vater fam noch immer nicht. Bill sezte sich zum Feuer, stieß mit dem Fuß die schlaue Meri- Anna an und sagte:

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Susi, Vater ist noch immer nicht da Weißt du nicht, wo er ist? Aber Susi wußte alles, das war ihre Eigen­schaft.

Vater ist zum Plaz gegangen, du weißt, dort, wo auf dem Schild eine große Bierflasche ist, von der der Schaum rinnt, wie die Seife, wenn man sich das Haar wäscht. Dort versammeln sich alle und beraten. Beraten? fragte Bill. Was denn? Beraten und beschließen noch immer durchzuhalten.-

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von

der Wasserpumpe herunterspringe, was glaubst du? Als man die gerösteten Kartoffeln zu Tische reichte, warf Susi ihrem Brüderchen einen Blick zu, aber Bill, im Eifer der Erzählung, hatte schon alles vergessen. Er erzählte seinem Vater, daß Mr. Krigs. der Lehrer, ihn heute in der Schule über die Sintflut gefragt hatte und was er da­bei angestellt hat.

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Nun, was hast du schon wieder angestellt? fragte neugierig der Vater.

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erfordert.

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Eine Stille trat ein. Morgen sind unsere Vorräte an Kohle zu Ende fing wieder die Mutter an. Wir haben nur mehr so viel, um morgens das Tee­wasser zu kochen..

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In der Ccke fing der Sessel zu ächzen an, als fönnte er auf einmal die Last des Menschen, der auf ihm saß, nicht mehr ertragen.

Aus der mütterlichen Ecke erklang wieder eine Stimme: Glaube nicht, Jack, daß ich Angst habe. Ein bisserl nur fürchte ich, das ist wahr. Die Kin­der.. Ist es denn nicht traurig... das ganze Leben für die Kohle gegeben zu haben und jetzt tötet sie uns, weil sie nicht mehr da ist. Aber aus­harren muß man, Jack. Was kann man machen. Es gilt vor allem durchzuhalten. Denn, läßt der eine nach, dann tut es auch der zweite und so geht alles zugrunde. Morgen werde ich unseren Frauen vorschlagen, der Reihe nach zu heizen, um die Kinder zu erwärmen. Jack kam näher zum Bett.

Ja, das war eine unangenehme Sache. Mr. Krigs hatte mich aufgerufen und fragte: ,, Was kannst du mir über Noah erzählen? Wer war denn Noah?" Und ich antwortete. Ich kann nur sagen, daß Noah ein Streifbrecher war. Er ist der einzige Gerettete, während alle anderen zugrunde gegangen sind." Bill schaute nach seinem Teller und sah, daß er verschwunden war. Er konnte sich aber ganz genau erinnern, daß im Teller noch eine ganze und eine halbe Kartoffel war. Warum haben sie ihm seinen Teller tveg= -Susi, Meri- Anna hat eine Maus gefres­genommen, während er von Mr. Krigs erzählte? Durchhalten muß man. Und wir beide sen. Ich habe es selbst gesehen. Und wir sind feln gibt, denk daran. Nun sah er, daß die Mutter alle Reste in ein werden durchhalten, sonst wäre ich nicht Jack mit der ganzen Schule eine Wette, eingegangen, Töpfchen sammelte. Und erst jetzt erinnerte er Chiltschins, nicht wahr, Alte? daß sie nicht einmal die seltenste australische Maus Weil du so viel davon ist, Bill, daß es sich an die Worte Sust's und schloß den Mund, den anrühren würde, auch wenn man diese mit Zucker dann sehr schwer ist, durchzuhalten. er zum Fragen geöffnet hatte. und Rosinen bestreuen sollte. Und was stellt sich heraus? Wir haben unsere Wette verloren. Meri- Anna ist auch die richtige, so die Leute bei der Nase herumzuführen. Das hat sie absichtlich gemacht.

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Du, Bill, wenn Mutti geröstete Kartof

Warum denn, Sust?

Aber warum? wollte Bill wieder an­fangen, da trat der Vater ein. Von seinem Regenmantel tropfte das Wasser, die Kappe hing herunter und die Halsbinde, lang und grau wie die Schlaflosigkeit, verwandelte sich in einen nassen Plumpsack.

Bist schon da, Jack? sagte die Mut­ter es ist schon spät, die Kinder müssen schon schlafen gehen. Dieses Wetter! Während sie sprach, schaute sie unverwandt in sein Gesicht, als wäre es ein geschlossener Brief, den sie sich nicht zu öffnen traute.

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Nach drei Tagen hatte Bill Kopfschmerzen, dann Halsschmerzen, dann schmerzte ihm die Brust und dann alles. Mit drei Steppdecken und drei Mänteln zugedeckt, lag er da, die Augen ge­schlossen und öffnete sie nur, um Susi, ohne die er nicht leben konnte, etwas zu sagen.

Meri- Anna, die die Hälfte ihrer Schönheit eingebüßt hatte, schlummerte zu seinen Füßen. Susi sagte Bill ist es denn gerecht, daß wir unser ganzes Leben für diese gute Kohle hergegeben haben und sie sich jetzt so boshaft zeigt? Susi schwieg. Sust

Während der Nacht hatte kalter Nebel das Dörfchen eingehüllt. Irgendwo weit gab es Mond­nächte, warme Meere, heiße Herzen. Aber hier, diese Gebirgserde war hart, die Schächte schwiegen, wie tot, und harter Kohlenschimmel lag auf den Suji rundete die Aeuglein und antwortete Dächern. Bill, der vom alten Noah und von hei­still: Ben Kartoffeln träumte, erwachte, weil ihm falt Das hat sie nicht absichtlich gemacht, Bill wurde. Susi Sie hat Hunger, verstehst du das? Schon drei rief er schläfst du nicht? Tage, daß Mutti ihr nichts zu fressen gibt. Warum ist es so talt geworden? Sprich leiser, Bill. Gegen Abend kam Regen, obzwar sich nie­Ich glaube, weil mand nach ihm gesehnt hatte und dann Wind gestern schlecht geheizt wurde. sagte wieder Bill mir scheint, Beide gingen fest an die Arbeit. Während der- Morgen wird die Genossenschaft einige Vater und Mutter schliefen auch nicht. Vater icht bin ich tranf genug, um Milch zu kriegen Regen an die Scheiben schlug, huschte der Wind Lebensmittel verteilen sagte der Vater, wäh wickelte sich einen langen Schal um den Hals, was glaubst du? durch den Kamin. Der Tisch war gedeckt, Butter rend er das feuchte Gesicht trocknete. Milch ging einigemale zur Tür und versuchte, beim Lichte Man könnte den Federnreiniger, den du mir gab es keine, auch Brot sehr wenig. Bill erklärte und Eier werden ausgegeben, aber nur für Kinder Laterne etwas zu erblicken. Als er wieder zum Geburtstag geschenkt hast, verkaufen. Aber sich das so, daß nicht er Bill Sohn eines der, die frank sind. zurückkehrte, legte er sich nicht mehr nieder, son- es gilt durchzuhalten. Denn sonst läßt der eine - Milch. Bergarbeiters und selbst zukünftiger Bergarb.ifer Du bist nicht krank, Susi, dern setzte sich in die Ecke auf einen Schemmel. nach, dann der zweite. Aber wir werden durch­mit seinen kräftigen, vom Sport gestählten fragte leise Bill. Und fügte wehmütig hinzu: Wie schaut es aus? fragte die Mutter. halten, sonst wäre ich ja nicht, Bill Chiltschins Muskeln zum Greisler gegangen ist, Und ich bin auch nicht krank. sondern Wahr Den blauen antwortete Susi. Das Barometer sinkt fortwährend. In nicht wahr, Alte? Mutter, die schwache Frau, die nicht einmal eine Fleck am Fuß wird man mir, glaube ich, nicht als den letzten drei Stunden ist es um 8 Grad kälter Aus dem Russischen übertragen Sportlerin ist. Bill steckte die Hände in die Krankheit anrechnen. Und wenn ich, sagen wir, geworden. Vielleicht fällt Schnee von Recha Kab.

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