ecitr 4 Freitag, 11. Jänner 1935 Nr. S Jn Kürze Rom. Der Geschäftsträger von Abessinien ist am Donnerstag von Mussolini   empfangen worden. Linz.(Tsch. P.-B.) DasLinzer Volks­blatt" meldet, daß in Vöcklabruck   vor kurzem von der Gendarmerie ein neuangelegtes national­sozialistisches Waffenlager, das u. a. auch eine große Menge Gasmasken enthielt, aufgedeckt wurde. In Ried am Inn   wurde ein neu­gebildetes nationalsozialistischesKreiskom­mando" ausgeforscht. Zwei Führer namens Witt­mayer und Hellwagen wurden verhaftet. Weiters wurde auch die Braut Gittmayers verhaftet, an die in letzter Zeit bedeutende Geldbeträge aus Deutschland   gelangten, die für Agitationszwccke bestimmt waren. Paris  . lHabas.) In der Plenarsitzung des Se­nates wurde Jeanneney mit 216 von insgesamt 234 abgegebenen Stimmen zum Vorsitzenden wieder­gewählt. Die Bauernbewesuns als politischer Faktor in Jugoslawien  Belgrad.  (AP.) Das neue Kabinett JestiL bedeutet nicht nur eine gewisse Abkehr von Einpar­teisystem uyd Versöhnlichkeit gegenüber den regio- nalen Gruppierungen, sondern auch die Erhebung der bäuerlichen Genossenschaftsbewegung zu einem politischen Faktor ersten Ranges. In dieser Frage zieht Jeftic an einem Strange mit dem Landwirt- fchaftsminister Dragutin JankoviL und dem Mi­nister für öffentliche Arbeiten, Dimitrij Vuic, die gleich ihm dem Präsidium des serbischen   Genossen- schaftsverbandes angehören. Die politische Bauern­bewegung ist erst nach 1829 stärker hervorgetre­ten. Da Jugoftawien in erster Linie ein Bauern­land ist, kann man sagen, daß hier das soziale und nationale Moment zusammenfallen. Dabei drängt das Prinzip der Bauernbewegung auch das na- tional-kroatische in den Hintergrund. Die Bauern­bewegung ist zwar bunt, nicht ganz einheitlich und nicht frei von Widersprüchen. Das Ganze befindet sich ja auch erst im Prozeß des Werdens. Die Hauptträger sind die eigentlichen Bauern. Dane­ben haben sich aber auch vermögende Grundbesitzer der Bewegung angeschloffen, da der Genossen­schaftsgedanke, die uralte serbische Z a d r ü g a, außerordentlich populär ist. Diese Gruppe ist chber nur klein, freilich dabei sehr einflußreich. Als sich JeftiL nach 1929 unverhohlen zur bäuerlichen Genossenschaftsdemokratie bekannte, blieb ihm dennoch das ungeschmälerte Vertrauen des Königs Alexander erhalten? der grundsätzlich gegen diese Sympathien von JeftiL nichts einzu­wenden hatte. Damals überwog aber der Einfluß von UzunowiL, der diesem genossenschaftlich-demo­kratischen Kurs ablehnend gegenüberstand, worin er von dem Innenminister Laziä und dem Belgra­der Polizeipräsidenten Lazarewiö bestärkt wurde. Jetzt aber kann JeftiL, gestützt von der Regent­schaft und von der Armee, deren Offizierskorps an sich schon mit der bäuerlichen Umgebung noch eng verbunden ist, an die Verwirklichung seiner Konzeption Herangehen. Schon einmal hatten die Bauern in Serbien   versucht, Politik zu machen. Das war im Rahmen der Radikalen Par- t e i, die aber von Berufspolitikern geführt wurde und sich innerlich von den Bauern entfernte. Heute ergibt sich ein anderes Bild. Freilich gibt es auch fäscistische Elemente in der Bauernbewegung, so wie auch die fascistischen Verbände in der Regie­rung nicht ohne Vertretung sind. Aber die jugo­slawischen Bauern sind keine Fasdisten. Ihnen ist der Geist der Bauerndemokratie lebendig gegen­wärtig. Sie sind auch nicht chauvinistisch, darin geistesvertvandt der Stambulinski-Bewegung in Bulgarien  , die seinerzeit nach dem Kriege mit dem Haß gegen Serbien   und dem Gerede vom Erb­feind Schluß machte. Wenn sich also diese Bauern­demokratie in Jugoftawien durchsetzen könnte, würde dies eine außerordentliche innenpoliftsche Stabilisierung Jugoflawiens bedeuten. Aufhebung der Freizügigkeit für Metallarbeiter Neue Maßnahmen auf dem Arbeitsmarkte in Deutschland  Der Präsident der Reichsanstalt für Arbeits­vermittlung und Arbeitslosenversicherung hat auf Grund der Verordnung über die Verteilung von Arbeitskräften vom 10. August 1934 angeordnet, daß in privaten und öffentlichen Betrieben und Verwaltungen aller Art gelernte Metallarbeiter, die am 15. Jänner 1935 nicht im Bezirk des für den'Betrieb zuständigen Arbeitsamtes ihren Wohnort haben, nur eingestellt werden dürfen, wenn eine schriftl. Zustimmung des Arbeitsamtes vorliegt. Gelernte Metallarbeiter im Sinne die­ser Anordnung sind Arbeiter, Betriebsbeamte, Werkmeister und Techniker, soweit sie eine ord­nungsmäßige Lehre als Fachkräfte der Metall­industrie abgeschlossen haben. Die Zustimmung ist von dem Arbeitsamt zu erteilen, in dessen Be­zirk der gelernte Metallarbeiter bisher seinen Wohnort hatte. Diese Anordnung tritt mit dem 15. Jänner 1935 in Kraft. Durch diese Verord­nung wird die Freizügigkeit der gelernten Metall- orbeiter ohne örtliche Begrenzung eingeschränkt. Immer schneller! 184 Meter in der Sekrmde im Auto London  . Mittwoch wurde auf der Brookland- Rennbahn das neue, ausgezeichnet vervollkomm­nete RennautoBlauer Bogel" vorgeführt, mit dem Sir Malcolm Campbell   im nächsten Monate in Dayton seinen eigenen bishe­rigen Schnelligkeitsweltrekord schlagen will. Die­ses Riesenauto wiegt 4j$ Tonnen. Sir Malcolm hofft, daß er seinen neuen Weltrekordversuch am 19. Feber in Amerika   werde unternehmen können, da an diesem Tage Vollmond und ein solcher Tag an der kalifornischen Küste in der Regel der günstigste ist. Den letzten Rekord erzielte Sir Malcolm in Dayton am 22. Feber 1933, u. zw. mit einer Durchschnittsstundengeschwindigkeit von 272.108 Meilen. Die Ingenieure, die den neuen Blauen Vogel" konstruierten, rechnen damit, daß er eine Stundengeschwindigkeit von 300 Mei- l-n erreichen wird. Miami  . Der Flieger Chester erreichte im geschloffenen Umkreis in der Länge von 100 Km. eine Stundengeschwindigkeit von 381 Km. ,wo­mit er den Rekord des französischen   Fliegers Delmotte(345 Km.) für Flugzeuge, die leichter als 450 Kg. sind, überbot. Das Flugzeug Che­sters wiegt 364 Kg. Tagcsiiailglfeltcn Eine zweite Bahnkatastrophe in Rußland M o s k a«. In der Nähe von Rostow   am Don ereignete sich ein schwerer Eisenbahnzusam- menstoß. Ans bisher nicht geklärter Ursache fuhr ein Personenzug in das Ende des vor ihm fahren­den Personenzuges hinein. Bei dem Unglück fan­den sechs Personen den Tod, 14 wurden verletzt, davon sechs schwer. Auf Veranlassung des Obersten Staatsan- j waltes wurden 30 Personen in Hast genommen, i die noch im Laufe von drei Tagen zwecks Abur­teilung vor ein Gericht gestellt werden müssen. Der Staatsanwalt erklärte, das? dieses Unglück nur zurückzuführen sei auf schlechte Disziplin, man­gelnde Kenntnis und Verantwortungslosigkeit. Benzinexplosion: fünf Schwerverletzte Der 24jährige Schlosser Adolf Stanek in D a r k a u war in der Küche seiner Woh­nungsgeberin mit der Reinigung seiner Taschen­uhr beschäftigt. Er schüttete zu diesem Zwecke aus einem 8-Litergefäß in eine Schüssel Benzin. Nicht weit davon stand eine brennende Petroleumlampe. Die beim Eingießen entstandenen Benzindämpfe explodierten. Stanek ließ die Kanne fallen. Das Benzin fing Feuer und steckte die Kleider aller Anwesenden in Feuer. Die fünf.brennen­den Unglücklichen konnten sich weder durch die Mchen-,. noch durch die Zimmertür retten, weil infolge der Explosion die Türen nicht aufgingen. Sie sprangen in der Verzweiflung durch die Fenster und löschten durch Wälzen in dem Schnee ihre brennenden Kleider. Die nun herbeigeeilten Nachbarn riefen einen Arzt, welcher den Unglücklichen erste Hilfe leistete. Nicht allein, daß die Wohnung ein Raub der Flammen wurde, erlitten die Wohnungsinhaberin Aloisia Nalavajek sowie deren Töchter Martha und Marie lebens­gefährliche Verbrennungen. Weniger schwer sind die jüngste Tochter Aurelia und Stanek verletzt. Die Untersuchung der Bestechungs­affären » Weitere Verhaftungen? Brünn  . Vor einigen Tagen weilten einige Beamte der Brünner Polizeidirektion in Prag  und verhörten im Eisenbahnministerium und im Ministerium für öffentliche Arbeiten.mehrere Beamte. Der Beamte des Eisenbahnministeriums Neumann wurde verhaftet und nach Brünn  gebracht. Auch der Beamte der Landesbehörde in Preßburg   Jng. D a n k o wurde verhaftet und nach Brünn   gebracht. Beide wurden bereits dem Ge­richt überstellt. Seit einigen Tagen hielten sich in einem vornehmen Brünner Hotel zwei führende Beamte der Firma Pittel und Brausewetter, Jng. Feh­ler und Jng. M a ch ä c e k aus Prag  , auf. Die beiden Beamten wurden gleichfalls verhaftet und der Brünner Polizeidirektion eingeliefert. Auch der Direktor der Böhmisch-mährischen Betonbau­gesellschaft Reich wurde borgeladen. In König« grätz wurden drei Beamte der dortigen Staats­bahndirektion, darunter Oberrat Jng. Schüller, verhaftet. Schüller befindet sich gleichfalls in der Haft der Brünner Polizeidirektion. Bei diesen Verhaftungen handelt es sich um Bestechungen bei Lieferungen für die Frainer Talsperre und für die Staatsbahnen. Der Wilde Paris  . Der französischewilde" Abgeord­nete FilibertBesson, der im Vorjahre zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt wurde, weil er einen Gendarmen mißhandelt hatte, vorläufig aber auf steien Fuß belaffen wurde und seinerzeit nach Belgien   abgercist war, um die Strafe nicht antreten zu müssen, war erst im Laufe der Herbst­session wieder nach Paris   zurückgekehrt. Als das Parlament in die Ferien ging, reiste er neuerlich nach Belgien   ab und ist von dort erst gestern mit­tels Flugzeugs yach Paris   zurückgekehrt, als er bereits wieder im Schutze der Immunität stand. Inzwischen hatte ihm aber das Gericht seine De- putierten-Diäten für den Monat Jänner beschlag­nahmt. Deputierter Besson hat gestern zum Zei­chen des Protestes gegen diese Beschlagnahme den Hungerstreik eröffnet. Kämpfe i« Indien Kolhapur  (Indien  ). Bei Unruhen in Ajra in dem Reinen indischen Staate Achalkaranji, süd­lich von Bombay  , kam es zu Unruhen. Den letzten Berichten zufolge kamen elf Personen ums Leben, darunter drei Frauen; verletzt wurden 35 Perso­nen. Ein Teil der mohammedanischen Bevölke­rung flüchtete und brachte die auf ihrer Seite Verletzten in Sicherheit, so daß es nicht ausge­schlossen ist, daß die Zahl der Opfer noch größer ist. Goebbels   Bumerang. Die Saarnazis fühlen sich schwer benachteiligt. Bei der Volksabstimmung am Sonntag können sie nicht einmal, wie im Reich, den Wählern beim Einzeichnen des Kreuzes über die Schulter gucken, sie dürfen sich nicht in brau­ner oder schwarzer Folterkluft im Abstimmungs­lokal aufbauen und mit dem Rufe oder Plakat Wer deutsch ist, braucht kein Wahlgeheimnis" die offene Stimmabgabe befehlen. Kurz, es ist keine Freude mehr, zu wählen. Man muß doch aber wissen, wer ein Landesverräter ist und gegen die Einbeziehung des Saargebietes in das Reichs­konzentrationslager stimmt. Wie macht man das? Sechs Wähler unter den nur 200 des vorigen Sonntags haben verraten, wie es diesmal gemacht werden sollte, indem sie durch Kernsprüche allso- gleich kundgegeben haben, wie sie stimmen. Daraus hat man gemäß der Wahlordnung, ihre Stimmen und zugleich ihre Wahlberechtigung kassiert. Und nun trommeln alle Nazisender x-mal im Tag: Deutsche, treue Saarwähler, behaltet den Mund im Wahllokal und behaltet um Gottes­willen auch den rechten Arm unten und grüßt nicht a la Mussolini  , damit eure Stimme nicht ver­loren gehe. Niemals war es im kaiserlichen oder im demokraftschen Deutschland Sitte, zur Stimmabgabe etwas dazuzusagen. Niemals ist es irgend einem Wähler eingefallen, durch Worte oder Gesten zu verkünden, wie iw gestimmt hat. Wenn das jetzt auf einmal sechs Saakwähler getan haben, so kann das nur auf eingetrichterte Parole ge- äSestelU das>aIHMA«j3ucft schehen sein. Und wenn darauf der gesamte Goeb­belsfunk bittet und- beschwört, das nur ja nicht mehr zu tun,, so ist das ein zwingender Beweis dafür, daß die Deutschfrontler um Pirro gerade diese Begleitworte zur Stimmenabgabe ihren Schäfchen befohlen haben, um so doch Kontrolle zur Terrorausübung zu haben. Die Abstimmungs- kommiffion hat diesen sauberen Plan vernichtet und nun bibbern die Pirroaner vor A n g st, es könnten doch noch genug ihrer Anhän­ger in ihrer unerforschlichen Blödheit durch Befol­gung des Parteigebots sich erweisen als ein Teil jener Kraft, die stets das Böse will und doch das Gute schafft. Die Stelle des Bezirksschulinspektors für die Volks- und Bürgerschulen und die Kindergärten mit deutscher   Unterrichtssprache in den Schulbe­zirken Falkenau«. E. und E l b o g e n mit dem Amtssitze in Falkenau a. E. gelangt ab 1. Juli 1935 zur Besetzung. Die ordnungsgemäß be­legten Gesuche nimmt der Landesschulrat in Prag  bis einschließlich 15. Feber 1935 im Dienstwege entgegen. Der Mörder seines Schwiegersohnes ge­storben. Der Pensionist Wolf, welcher vor eini­gen Tagen seinen Schwiegersohn, den Podebrader Badearzt Dr. Weiner erschossen hat, ist Don­nerstag den Folgen des Schusses, welchen er gegen sich selbst abgefeuert hat, erlegen. Revolver-Attentat einer Frau. Die geschie­dene Gattin des bekannten Pariser Advokaten I z o u a r d gab am vergangenen Samstag abend auf dem Viktor-Hugo-Platz gegen die junge Advo­katin Germaine Paz einige Revolverschüffe ab, ohne sie aber zu treffen. Der Fall wurde bis gestern verschwiegen. Gestern aber wurde Frau I z o u a r d verhaftet..Sie erklärte, ihre Feindin sei voll verantwortlich für den kürzlichen Selbst­mord ihrer Tochter, die der Ehe mit ihrem ehema­ligen Gatten entstammte. Die Advokatin Paz behauptet, daß es sich um eine unzurechnungs­fähige Tat einer Alkoholikerin handle. Mchdampfer gesunken. Mittwoch abend, nach Eintritt der Dunkelheit, ereignete sich auf dem. Humber, unweit Hüll, ein schweres Schiffsun­glück. Der FischdampferEdgar Wallace  " stieß bei der Rückkehr vom Fischfang auf eine Sand­bank, legte sich auf die Seite und sank. Von der Besatzung von 15 Mann konnten nur drei ge­rettet werden. Der Wehrbeitrag Erläuterungen der Finanzlandesdirektio« Die Finanzlandrsdirektton Prag   hat zum Gesetz über den Wehrbeittag eine Kundmachung erlassen, in der ausführlich die Zahlungspflicht und die Umstände dargelegt werden, die eine Be­freiung von dem Wehrbeittag bewirken. 1. Der Wehrbeittag beträgt 10 Prozent der Einkommensteuer für das betreffende Jahr. Es unterliegen ihm grundsätzlich alle steuerpflichtigen Männer und Frauen, denen für 1934 und die wei­teren Jahre eine Einkommensteuer bemeffen wird, oder denen ab 1. Jänner d. I. der Dienstgeber von den Dienstbezügen bis zu 23.556 Kc brutto jährlich die Einkommensteuer abzieht. Die Pflicht zur Zah­lung des Wehrbeittages dauert vom 25. bis zum 50. Lebensjahre einschließlich. Befreit sind: II. Den Wehrbeittag werden jedoch nicht zahle« jene Steuerpflichttgen, welche A) fremde Staatsangehörige sind; 8) im Jahre 1899 und den vorhergehenden Jahren<1898, 1897 nsw.) geboren find; 6) obwohl erst nach 1899 geboren, ater a) im laufenden Jahre das 25. Lebensjahr noch nicht erreicht haben; v) Militärdienst durch mindestens 12 Wochen ge­leistet haben;; o) aus dem aktiven Militärdienst entlassen wurden wegen Gebrechen oder Krankheit, welche infolge»es Militärdienstes entstanden sind oder sich verschlechtert haben; d) das Haupt einer Familie sind, bei welcher wenigstens ein Mitglied(d. i. Ehegatte oder Kinder auch großjährige soweit sie in der Versorgung des Familienhauptes sind) Militärdienst von wenig­stens 12 Wochen geleistet hat; e) als Frauen-Mütter wenigstens minderjährige Kinder und ein reines steuerpflichttges Einkommen unter 12.000 flö jährlich haben. Wie ist vorzugehen? III. 1. Im Einkommensteuerbekenntnis, welches bis Ende Feber einzubringen ist, ist genau und auf­fällig das Geburtsjahr bzw. soweit es sich um einen Ausländer handelt die Staatszugehörigkeit anzuführen; 2. Einkommensteuerpflichtige, welche als Frauen-Mütter dem Wehrbeittag laut Punkt II, C, lit e) dem Wehrbeitrag nicht unterliegen, haben ebenfalls im Steuerbekenntnis auf diesen Umstand aufmerksam zu machen. 3. Den Nachweis über die Richtigkett obiger An­gaben(z. B. Tauf- oder Geburtsscheine, Paß, der Bürgerlegitimation oder ander« amtliche Urkunden) wird der- Steuerpflichtige erst über befand«» Auf-- forderung der Bemessungsbehörde erbringen..(Falsche Angaben werden besttast.) Wer Anspruch auf Ausnahme von der Pflicht, den Wehrbeitrag zu bezahlen, aus irgendeinem der sub II., C, lit b) bis d), angeführten Gründen hat, macht darmif im Steuerbekenntnis ausdrücklich auf­merksam und außerdem schließt er darüber der Steueradministration, welche ihm die Einkommen­steuer bemißt, eine Amtsbestätigung(siehe unten Puntt 5) bei. Für daS Jahr 1934 genügt eS, wen» dir AmtS- beftätigung nachträglich spätestens bis End« Juni 1935 vorgelegt wird. Wenn der Steuerpflichtige die Amtsbestätigung überhaupt nicht oder nicht rechtzeittg vorlegt, verliert er das Recht, den bemeffenen Wehrbeittag anzufechten, wenn er nicht durch«ine Bescheinigung des unten sub 5) angeführten Amtes nachweift, daß er um die Bestätigung rechtzeitig angesucht hat, daß aber das Amt über sein Ansuchen bisher nicht rechtskräftig entschieden hat. 5. Die Bestätigung folgt über Ansuchen unent­geltlich die Bezirksbrhörde aus, in deren Sprengel der Ansuchende wohnt, und zwar auf Grund des Militärdokumentes(Militärbuches), welches der Gesuchsteller zur Einsichtnahme vorlegt. Gegen die Entscheidung dieses Amtes kann sich der Gesuchsteller bei der vorgesetzten politischen Behörde beschweren, welche endgülttg entscheidet. (Schluß folgt) Die Männerstadt. Wie Charbiner Blätter melden, wird dieHauptstadtder Mandschurei bald mit Recht von sich be­haupten können, dieStadt der Männer" zu sein. Bei der letzten Volkszählung ergab sich, daß bei einer Gesamtbevöllerung von 490.059 Personen, die in 110.030 Familien leben, nur 1 7 1.506 weiblichen Geschlechts waren, denen 31 8.553 Männer gegen­überstanden. Die verheerende Sterb ­lichkeit unter den Frauen Charbins eine Folge der Ausbeutung und der mangelnden Hygiene ist die Ursache des rapiden Frauen­schwundes. Vom Rundfunk empfehlenswertes aus den Programmen: SamStag: Prag  , Sender L.: 10.05: Deutsche Nachrichten, 12.10: Schallplatten, 15.55: Tanzmusik, 16.40: Rundfunk für die Jugend, 17.05: Aus Opernarien, 18.05: Deutsche   Sendung: Seemann: Aus dem sude­ tendeutschen   Kulturleben, 18.55.: Deutsch  « Presse. Sender S.: 14.30: Klarinettenkonzert, 15: Deutsche  Sendung: Operettenlieder, 18.30: Kinder, wir wol­len turnen! Brünn   17.05: Volkslieder, 17.50: Deutsche Sendung: Operettenlieder, 19.10: Orche- fterkonzert. Kascha« 19.10: Militärkonzert.