Nr. 18
Mittwoch, 16. Jänner 1935
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i ist die Entwicklung in den Gegenden von der Mol- j bau nach Osten, sehr günstig in der Gegend von
bereit- dem Fürsorgeminister einen Bericht über seine Wahrnehmungen zu erstatten Gelegenheit hatte. Am 23. d. M. wird der Ausschuß bei dem Ministerpräsidenten und bei den Ministern für soziale Fürsorge und öffentliche Arbeiten vorspre ­chen. In den Ministerien wird eine Denkschrift abgegeben«erden, die alle Vorschläge enthält, die darauf abzielen, die vorhandene Not der Arbeits ­losen in der wirksamsten«nd raschesten Weise z« bekämpfen.
den Verdienst finden, betroffen wurden. Auch im Bergbau können die Folgen deS milden Winters beobachtet werden. ES ist begreiflich, daß die Ar­beiterschaft unter diesen Verhältnissen auf ver­schiedene Gelegenheitsarbeiten sowie auf öffent­liche Arbeiten wartet. Die Bezirksanstalten für allgemeine öffentliche ArbeitS- und Dienstver­mittlung bitten daher wiederholt alle ArbeitS- und Dienstgeber, die irgendwelche Arbeit-- oder Dienstkräfte benötigen, sich an die Anstalten, die die Arbeitslosen in Evidenz führen und kontrol­lieren müssen und daher passende Kräfte zuwei­sen können, zu wenden.
sion durch die Bezirksverwaltung Leitmeritz   in der ursprünglichen Höhe von 89.000 KC im Mai 1927 festgestellt worden war. Funfarek hatte einen Schuld­schein auf 90.000 unterzeichnet, der auf der ihm und seiner Frau gehörenden Wirtschaft verbüchert wurde und binnen fünf Jahren abgezahlt werden sollte. Das geschah aber bisher nicht. Die Anzeige der Gendarmerie war erst später erfolgt. In der Nichtigkeitsbeschwerde hatte der Ver­urteilt« eingewendet, Hatz die Organe der damaligen BezirkSverwaltungSkommiffion, die die erste Revision der Gemeinderechnung vornahm, nicht alsObrig­keit" im Sinne des Strafgesetzes anzusehen seien. DaS Oberste Gericht hatte der Nichtigkeitsbeschwerde in nichtöffentlicher Sitzung stattgegeben und Funfarek wurde durch einen Straffenat des Kreisgerichtes Lett- meritz wieder zu der früher erkannten Sttafe, aber unbedingt, verurteilt. Gegen das Urteil erhob Funfarek wieder die Nichtigkeitsbeschwerde, die vom Obersten Gericht verworfen wurde. DaS Oberste Gericht gab dagegen der Berufung der Staatsanwal t- schäft statt und erhöhte die unbedingte Straft von sechs Monaten auf zehn Monate schweren Kerkers.
Parlamentarischer Ausschuß für den Notstandsbezirk Kratzau Am Dienstag konstituierte sich der für den RotstandSbezirk Kratzau   eingesetzte parlamen ­tarische Ausschuß, der zu seinem Vorsitzende« Bürgermeister Senator Kostka wählte. Sein Stellvertreter ist Abgeordneter Genosse Roscher. Zum Geschäftsleiter wurde Abgeordneter B o b e k bestellt. Dem Ausschuß gehören noch an: die Senatoren D n n d r(Abgeordneter Jng. Re- Las),Eich Horn und Abgeordneter Min ­tz i r s ch. Im Wege einer eingehenden Aussprache wurde festgelegt, daß von den zu ergreifenden Hilfsmaßnahmen sofort die Erklärung deS Ge- richtSbezirkcS Kratzau   alS RotstandSbezirk anzu ­streben ist,«m die ungemein notleidend geworde ­nen Arbeitslosen in die Ernährungs-, Beklei ­dung-- und BehrizungSaktion einzuteziehen. ES wurde ermittelt, daß SektionSrat Dr. H o l h, der in Vertretung deS Fürsorgeministerium- an der Bereisung des Bezirke- Kratzau teilgenommen hat, i
Deutsche und   Tschechen in Südböhmen  Der tschechische Professor R. Strnad in B.-  BudweiS hat eine Broschüre über die VolkS- zählnngsergebnifse in Südbö^nen geschrieben, auS. der wir folgende Angaben festhalten: In den 15 Präsidiums sprachen den Dank für diese"Hilfe auS. südböhmischen Gerichtsbezirken haben die Tscheche» Die Verteilung wird im Einvernehmen mit den (seit der vorletzten Volkszählung) um 2283 Per- angeschloffenen deutschen Organisationen durch den sonen zugenommen, die Deutschen   um 1533 Per-( Reichsverband für Kinderschuh und Jugendfür- sonen abgenommen. Für die Deutschen   ungünstig sorge durchgesührt werde»
Ein Waggon Mehl für die deutschen Kinder. In der Präsidialsitzung derDemokratie für die Jugend" am 14. Jänner teilte die Vorsitzende der AktionBenkov dStem"(DaS Land den Kindern), Frau Helene E e r n h, mit, daß dieses soziale Hilfswerk der Republikanischen Partei einen Wag­gon Mehl für die deutschen hungernden Kinder zur Verfügung stellt. Die deutschen Mitglieder deS
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zeit eine beträchtliche Rolle. Die Anzahl der zeit­weise Arbeitslosen war um 1144, b- i. um 5.9 Prozent höher als Ende Dezember 1933, wovon 1102 auf Textilarbeiter entfielen. Es muß jedoch bemerkt werden, daß die Aussetzung eine kürzere Zeit dauerte, da die große Mehrzahl der haupt­sächlich mit dem 22. Dezember 1934 Ausgesetzten bereits am 2. Jänner 1935 wieder dir Arbeit an­getreten hat, wogegen im Jänner 1934 die Aus­setzungen länger gedauert haben. Die Erhöhung der Anzahl der unterstützten gewerkschaftlich Or­ganisierten war im Dezember 1933 geringer, denn eS handelte sich bei den gänzlich Arbeitslosen um eine Erhöhung um 8796, d. i. 10.2 Prozent und bei den zeitweise Arbeitslosen um 1693, d. i. um 9.6 Prozent. Im Vergleich mit Dezember 1933 ist die Anzahl der gänzlich arbeitslosen Unterstütz­ten im Dezember 1934 um 3406, d. i. um 8.3 Prozent niedriger, die die der zeitweisen ausge­setzten Unterstützten wie schon erwähnt wurde, um 1144, b. i. um 5.9 Prozent höher. Auf dje Entwicklung der Lage deS Arbeits­marktes wirkte die saisonmäßige Arbeitsruhe in der Landwirtschaft, die beschränkte Möglichkeit der Arbeit in den Wäldern, die Arbeitsruhe in den Steinbrüchen, Sandgruben und Ziegeleien, die Abschivächung in der GlaSindustri  », die in man­chen Zweigen nach der vorübergehenden Befferung in den letzten Monaten jetzt zu verzeichnen war und durch WeihnachtSauSsetzungen vergrößert
Möglichkeit der Beurteilung der Lage soweit dies nach den bloßen Zahlen überhaupt möglich ist können die Zahlen über die Anzahl der mit Ende Dezember in den einzelnen Hauptberufs­gruppen in den Jahren 1932, 1933 und 1934 angemeldeten gänzlich Arbeitslosen benützt wer­den. So waren in diesen Jahren in der Glasindu­strie 24.185, 20.429, 16.649 Arbeitslose ange­meldet, in der Metallindustrie 15.144, 13.640, 12.944, in der Textilindustrie 29.483, 25.825, 24.136, 16.851, 20.170 12.117,
Gründer In der periodischen ZeitungDeutscher Land­bote" deren verantwortlicher Redakteur der Beschul­digte ist, wurde am 29. Okwber 1984 Rr. 8, auf Bltzl. 1«in Artikel veröffentlicht, welcher gegen die klagende Partei schwere Beleidigungen entölt, wel­che schandbare Rolle spielt und die eines der dun­kelsten Kapitel in der Geschichte des deutschen Volkes darstellen soll. Die klagende Partei wird alS Partei des Volksverrates bezeichnet, wobei gesagt wird, eS bestehe die Pflicht, die Wahlen so vorzubereiten, daß die Partei deS Volksverrates vernichtend geschlagen wird. Mtt Rücksicht auf diese Anschuldigungen erach­tet daS Gericht die vom Kläger ad 14 abverlangte und vom Beschuldigten auch angenommene Genug­tuung als angemessen. Rücksichtlich des Bettages für die Arbeitslosen zuerkannte das Gericht im Sinne deS§ 26 Ges. Nr.
Leidensweg eines Dienstboten Das Vieh hat es besser DasPilsner Tagblatt" berichtet unter dem lakonischen TitelSchwere Dienstbotenmißhand- lung" über den Leidensweg eines als Dienstbote verdingten Waisenmädchens, das von seinem Dienstherrn in geradezu grausamer Weise be­handelt wurde: In das Krumauer Krankenhaus wurde ein junges Waifenmädchcn in einem unglaublichen Zustand eingcliefert. Die Unglückliche war bei einem Bauer in H o s s e n f ch l a g bei Höritz alS Dienstmädchen angestellt; ihr Dienstgrörr behandelte sie ärger als das Vieh und schlug sie unbarmherzig. Schließlich verletzte er daS Mädchen mit einer Mistgabel am Fuß«nd sperrte sie in den Schweinestall. Ein bei dem Landwirt angrstrllter Knecht erstattete die Anzeige lei der Gendarmerie, welche das Mädchen befreite und inS Krankenhaus schaffen ließ. AuS der durch den Stich mit der Mistgabel zugefügtrn Wunde scheint sich Beinfraß zu entwickeln und eS ist möglich, daß dem unglücklichen Mädchen daS Bei« abgenommen wird. Gegen den Landwirt wurde die Anzeige erstattet." Daß ein den Landbündlern so nahestehendes Blatt, wie daS.Pilsner Tagblatt", diesen Bericht bringt, muß man sich besonders merken, denn in der Regel ist man dort, wenn wir einen solchen Fall aufgreifen und für die landwirtschaitlichen Dienstboten die Anwendung moderner Schutz­gesetze fordern, immer eifrigst bemüht, den Nach­weis zu führen, daß im Zeichen der D o r f g e- mein schäft geradezu ideale Verhältniffe zwi­schen ländlichem Arbeitgeber und Arbeitnehmer be­stehen, die durch nichts gestört werden dürfen. ES wäre daher sehr intereffant, wenn dasPilsner Tagblatt" auch noch den Namen des Bauern nen­nen würde, der sich nach dem berühmten Muster deS Dritten   Reiches eine Art Privatfolterkammer eingerichtet hatte, um ein armes Waisenmädchen, das in der Welt ohne Verwandte und Freunde da­steht, darin zum Krüppel zu peinigen. Möge das Schicksal deS Waisenmädchenü unseren gesetzgebenden Körperschaften eine dringliche Mahnung sein, daß eS notwendig ist, auch für die Landwirtschaft eine sozial« ArbeitS- inspcktion einzuführen!
bei den Bauarbeitern 18.385, 16.709, bei den Hilfsarbeitern 22.333, 20,738, und bei den Tagarbeitern 13.711, 11.780. Die gewerkschaftliche Arbeits­losenunterstützung mit dem Staats­zuschuß erhielten Ende Dezember 37.687 gänzlich und 20.514 zeitweise Arbeitslose, was gegenüber Ende November eine Erhöhung um 5083, bczw. 4285 bedeutet. Besonders bei den zeitweise Arbeitslosen spielte hier die Aussetzung der In­dustriearbeiter in der Weihnachts- und Neujahrs-
Sieben Prozent mehr Arbeitslose In Kordböhmen Keine Saisonarbeiten Weniger Arbeitslosigkeit als 1932 und 1933
Wo sind Nationsverrätei Eine gerichtliche Stäupung der Landbundpresse
- in den Gebieten von   Hohenfurch, Kalsching   und Waller« zu verzeichnen. In 10 Orten haben die Tschechen seit 1921 die Mehrheit erlangt. Von den 516 Gemeinden haben 9 keine tschechischen Ein­wohner. Außer in Kruinau haben die Tschechen in allen Bezirksstädten zugenommen. Die Deutschen  haben in tschechischen Orten zugenommen und sind in vielen Orte zu finden, wo es srüher keine Deutschen   gegeben hat.
108/1983 Slg. nur dem Beschuldigten, und zwar in dem seinem Verschulden und seinen Vermögens» verhältniffen angemessenen Betrag, während der Anttag, es tteten Josef Türmer als gewesener Her­ausgeber der ZeitungDeutscher Landbott" sowie die Druckerei Fa. Kobttsch und Gschihah, deren In­haber Jng. Bergmann   in Eger ist. auch dieser Ver­pflichtung bei, wurde abgewiesen, weil derselbe im Gesetze nicht begründet und auch im Strafverfah­ren nicht durchführbar ist." Wer nun etwa glauben wollte, daß die Schriftleiterpresse ihre schwachsinnige Argumenta- tion gegen die Sozialdemokratie einstellen und de­ren wahrhaft nattonaler Arbeit gerechte Würdi­gung zuteil lassen werde, einer Arbeit, die des­halb wirklich national zu nennen ist, weil sie dem Schutze des ärmsten und zugleich größten Volks­teiles, der Arbeiter und der Arbeitslosen, dient, der wird sich irren: da den Herren Schriftleitern geistige Waffen nicht zur Verfügung stehen, wer­ben sie weiter verleumden. Nur mögen stt zur Kenntnis nehmen, daß sie von nun an das Schick­sal ihrer Kollegen vomDeutschen Landboten" teilen werden.
Dtt Waffe, von der das deutsche   Bürgertum glaubt, daß stt im Kampfe gegen die Sozialdemo« Katie am wirksamsten sei, ist der Vorwurf des Rattonsverrats. Nationsverrat ist nach der Be­hauptung derVöllischen" schlechthin alles, waS die Sozialdemokraten unternehmen. Wenn etwa dtt Gewerkschaften für höhere Löhne kämpfen, wenn wir mehr Freizest fordern oder Unterstüt­zung für die Krisenopfer auf Kosten derer, die dtt Arbeiter in den Zeittn der Konjunüur wacker auS» gebeutet haben, wenn wir uns bemühen, den Kul« turstandard der Arbeiterklasse zu heben, um ihr dtt Teilnahme an den Kulturgütern des Volkes zu «möglichen, so ist dies alles nach der Behauptung der völkischen PatentdeutschenNationalverrat". Roch schlimmer wird aber der Kampf der Sozial­demokratie gegen dtt Verderber der deutschen  Freiheit beurteilt: wer nicht für   Hitler ist oder für seinen sudetendeutschen Ableger, der ist in den Augen der Christlichsozialen, Landbündler und Henleinleute nicht wert, ein Deutscher genannt zu werden. Und wer sich nun gar als Feind   Hitlers oder Henleins erklärt, für den hat man nur jour- nalisttschen Kot bereit. Nicht immer bekommt solches Tun denVöl­  kischen" gut. Vor kurzem hat z. B. derDeut­sche Landbote", das Egerer Spinablatt, die Deutsche sozialdemokratische Arbeiterpartei deS Nationsverrats bezichtigt. Die Herren Landbund­redakteure, die gleich ihren Kollegen bei den übri­gen Schriftletterblättern jede Verleumdung der Sozialdemokraten bedenkenlos niederschreiben, hoffend, daß dies ftine weitere Folge haben werde als die, daß doch etwas hängen bleibt, haben sich sehr gewundert, als sie vom zuständigen Kreisge­richt auf Grund einer Klage unserer Partei auf­gefordert wurden, für ihre Behauptungen Be­weise zu erbringen. Sie rieten hin, sie rieten her. Schließlich aber riskierten sie nicht einmal den Versuch eines Beweises, sondern nahmen den folgenden Beschluß des Egerer Kreisgerichtes zur Kenntnis: KreiSgericht   in Eger Mt. XHI hat in der Strafsachedie polittsche Organisation(Polittsche Pattei) der Deutschen sozialdemokratischen Arbeiter­partei in der Tschechoslowakischen Republik vertteten durch den Patteivorsitzenden-Stellvettreter Eugen de  Witte gegen Josef Hahn, Verantwortlichen Redak- ttur der periodischen DruckschriftDeutscher Land­bote" in Eger wegen Vergehens gegen dtt Sicher­heit der Ehre wie folgt beschlossen: DaS Gericht eracht« nachstehende Genugtuung für angemessen. 1. Dem Beschuldigten wird aufgetragen, in der nächsten oder zweitnächsten Nummer de»Deutschen Landboten" bei sonstiger Einstellung seines Blattes und bei sonstiger Exekution auf der 1. Seit« in der 1. Spalte seiner Zeitung als erste Nachricht nachstehende Erklärung zu veröffenllichen: Erklärung: Dtt Redaktion de»Deutschen Landboten" hat am 29. Oktober 1934 einen Leitartikel unter der UeierschristZum Kreisparteitag" veröffent­licht, in welchem schwere Beleidigungen der Deut­  sche« sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republtt enthalten waren. Ans Grund deS von dieser Pattei gegen den »erantwortliche« Redakteur dr»Deutsche  « Land- boten" beim Krtt»grrichte in Eger eingrlriteten Strafverfahren» steht die gefrttigtt Redaktion deS Deutschen Landbote«" nicht an, alle i« dem ge- genständliche« Artikel enthaltenen, auf die Deut­sche sozialdemokratische Arbeiterpartei bezüglichen beleidigenden Arußrrunge« al» unbegründet und unhaltbar z« bezeichnen. Dtt gesettigte Redaktton zieht darum alle beleidigenden Behauptungen«nd Aeußerungen, insbesondere den Borwurf deS BolksverrateS al» völlig grundlos mit dem Aus­drucke deS Bedauerns zurück«nd leistet der Deut­  schen sozialdemokratische« Arbeiterpattei hiemit volle Genugtuung. Für di« Redaktto« de»Deutschen Land­boten" Josef Hahn» verantwortlicher Redakteur. 2. Der Beschuldigte verpflichtet sich, die Kosten der Veröffentlichung dieser Erklärung in den Zeitun­genSozialdemokrat"   in Prag undBolkSwille" Karlsbad   per je 80 llc unter Exekutiv   nSfolgen bin­nen acht Tagen zu bezahlen. 3. Er verpflichtet sich, die Kosten deS Straf- verfahrens, insbesondere die Kosten der rechtsfreund­lichen Vettretung der Pttvatanklägerin zu Händen des Vertreters Dr. Egon Schwelb, Advokaten   in Prag H., Närodni trida 24, in der gerichtlichen Be- ftimnmng binnen acht Tagen nach rechtskräftiger Festsetzung bei sonstiger Exekution zu bezahlen. 4. Herr Josef Türmer als gewesener Heraus­geber der ZeitungDeutscher Landbott", sowie die Druckerei Firma Kobttsch und Gschihah. deren In» Haber Jng. Bergmann   in Eger ist, treten den Ver­pflichtungen ad 13 bei unter denselben oben ge­nannten ExekuttonSfolgen. 6. Dem Beschuldigten wird aufgettagen, binnen acht Tagen nach Rechtskraft diese» Beschlusses unter ExekuttonSfolgen für Arbeitslosenzwecke einen Be­trag von 300 lli zu Händen deS ArbeitSministettumS entweder direkt oder durch den Rechtsanwalt Dr. Egon Schlvelb, Adv.   in Prag II., Narodni ttida 24, zu übermitteln. Gegen diesen Beschluß stellt ihnen daS Recht der Rechtsbeschwerde an daS Kreisgericht Eger in drei Tagst» seit Zustellung diese» Beschlusses zu.
Gemeindevorsteher vor dem Obersten Gericht Durch Urteil des Leitmeritzer KreisgerichteS vom 23. Oktober 1929 war der frühere Gemeindevor- stther Josef Funfarek aus Czalositz wegen Amtsveruntreuung zu sechs Monaten schweren Kerker ..... Der mitangeklagte Ge- industrie in der Weihnachtszeit, der Einfluß der meinderat und Gemeinderechnungsführer, der pen- Witterung in der Bekleidungsindustrie, sowie im sioniette Bankbeamte und Wirtschaftsbesitzer P o- Gastgewerbe in de» Gebirgsgegenden. Es fehlten! k o r n h, wurde damals freigesprochen. Funfarek auch die üblichen Saisongelegenheitsarbeiten, mit hatte durch seinen Vettetdiger gegen da» Urteil eine denen im Winter sonst gerechnet wird, wodurch NlchttgkeitSbeschw-rde mit d-r Begründung erhoben. M!»«* ST.ÄÄSäk?! We I« HwÄäSfÄ ®auat6etier, bt< bet denselben einen vorübergehen- untreuung Kenntnis  .erlangt hattt, dtt bei der Revi-
Jn den 47 Bezirksanstalten für allgemeine und unentgeltliche ArbeitS- und Dienstvermitt ­lung in Nordböhmen   waren im Dezember 1934 mit der Zurechnung der vom November übrigge- blttbenen Stellen und Bewerber 5609 Arbeits ­und Dienststellen und 159.158 Bewerber und Be- werbettnnen angemeldet. Im Vergleiche mit De ­zember 1933 zeigt sich bei den Stellen ein Rück ­gang um 22.9 Prozent, gegenüber derselben Zeit des Jahres 1932 um 31.9 Prozent. Dies ist teils als Folge der erhöhten direkten Nachfrage der Bewerber zu betrachten, teils dem Umstande zuzu ­schreiben, daß bei den Witterungsverhältnissen die sonst üblichen Winterarbeiten für Hilfs- und Tag- aibeiter nicht vorhanden waren. Die Anzahl der angemeldeten Bewerber und Bewerberinnen zeigt gegenüber Dezember 1933 einen Rückgang um 8.6 Prozent, gegenüber Dezember 1932 um 22.4 Prozent. Auch die Vermittlungserfolge sind aus den bei dem Rückgang der angemeldeten Stellen angeführten Gründen zurückgegangen und zwar um 18.4 Prozent bezw. um 20.4 Prozent gegen ­über Dezember 1933 bezw. 1932. Es wurden 4835 Vermittlungen erzielt, wovon 895 auf Bau-, 860 auf Tag- und 706 auf Hilfsarbeiter, 885 auf Haushaltungspersonal, 377 auf die Glas-, 350 Textll- und 316 auf die Metallindu ­strie entfallen. Ende Dezember waren in den erwähnte« 47 ArbeitSvermittlungSanstalten 137.110 gänzlich p r Arbeitslose, also um 9017, b. i. um 7 Prozent> wurde, einige Wohl.nur saisonmäßige Berschlech- mehr alS Ende November angemeldet. Ende terungen in der Metallindustrie zu denen auch Dezember 1933 handelte es sich um 144.592 Weihnachtsaussetzungen, die in manchen Fällen Arbeitslose. Ende Dezember 1932 um 160.868.[ bis Mitte Jänner gebauert haben, beigetreten sind. Für einen teilweisen Vergleich, sowie für die die saisonmäßige Abschwächung in der Holzbearbei- tvngsindustrie, große, wenn auch meistenteils nur kurze Zett dauernde Aussetzungen m der Textil-! bedingt verutteilt worden.