Seite 4 Mittwoch, 16. Jänner 1935 9t. TS Berbrecherjagd im Böhmerwald  Sin entsprungener Mörder wird gesucht Pflichten der Demokratien mit deutschen Minderheiten In seinem Kommentar zum Saarplebiszit erinnert das Abendblatt desPrävo Lidu"- daran, daß das junge Deutschland   vor hundert Jahren auf der Wartburg   der Despotie in seinem Land den Krieg erklärt hat, während jetzt auf der Wart­ burg   der Anschluß an das Deutschland   der Dikta­tur besiegelt wurde. Wir behalten unseren Glauben, sagtB. P. L.", daß Europa   die Gefahr erkennt, welche aus ver künstlichen Festigung des Regimes im Dritten Reich erwächst. Eine umso ernstere Pflicht haben heute die Staaten mit deutschen Minderheiten: Um die Seelen dieser Deutschen   zu kämpfen, ste vor kem Einfluß der Hakenkreuzlerei zu schützen und dafür zu sorgen, daß sie ihr wahres Baterland nur und nur in der Demokratie sehen! Lledrig Jahre Böhmische Hypotheken-Bank Mittwoch sind es 70 Jahre seit dem Tage, an dem die Hypotheken-Bank des Königreiches Böhmen  , die jetzige Böhmische Hypotheken-Bank, ihre Tätigkeit begann. Es hatte fast hundert Jahre gedauert, bevor es Politikern beider Na­tionen gelang, die Bewilligung zur Gründung von der Wiener   Regierung zu erwirken. In der Ge­schichte der Anstalt sind die Namen der bedeutend­sten Politiker Böhmens   verzeichnet, deren gemein­samer Arbeit es gelang, die Bank zu einem Muster für alle andern Anstalten ähnlichen Charakters in Oesterreich-Ungarn auszugestalten. Verdienste hat sich die Hypotheken-Bank um die Schaffung eines rationellen Typs von unkündbaren und amortisierbaren Hypotheken und um die Verbilli­gung des Hypothekarkredits erworben. Nach dem Umsturz wurde die Anstalt durch Gesetz mit der Gewährung solcher Kredite auch für die Länder Slowakei   und Karpathorutzland betraut und außerdem wurde ihre Tätigkeit auch auf Einlagen- und Mobilargeschäfte ausgedehnt. Dadurch wurde es der Hypotheken-Bank ermöglicht, sich bei der systematischen Elektrifizierung, der Durchführung der Bodenreform und der Finanzierung der Bau­bewegung zu beteiligen. Nach der letzten genehmigten Bilanz von 1933 verwaltete die Bank 36.248 Hypothekar- Darlehen im Betrage von 1.897,783.000 Kronen und Einlagen in der Höhe von 904,000.000 Kro­nen. Der Bank gelang die Popularisierung der Pfandscheine, die ein beliebtes Anlagepapier der breiten Schichten wurden. Emlsrantenhetze Unter der Spitzmarke:«Verhaftung eines Emigranten rn Teplitz  -SchLnau" berichtet der «Teplitz  - Schönauer A n z e i g e r" über die Verhaftung eines Schwindlers, der sich unberechtigterweise als Doktor der Philosophie und als Vertreter Prager   Zeitungen ausgab. Nach Schilderung des Tatbestandes teilt das edle Blatt mit, daß der Verhaftete«indenKreisen, in denen man ihn kannte, allgemein als Emigrant angesehen wurde" diese vage Verdächtigung genügt der Henlein  -Publizi­stik also, um die politische Emigration mit einer landläufigen Schwindleraffäre zu belasten-t Jedenfalls ist das Ganze ein Schulbeispiel dafür, wie die mühsam getarnte Provinzpreffe dem Hitlerfascismus jenseits der Grenzen in die Hände arbeitet! Wien  . Der ehemalige Abgeordnete und Stadt­rat von Wiener-Neustadt Josef P ü ch l e r, der im Feber verhaftet und vom Kreisgericht Wiener-Neu­ stadt   zu zehn Monaten Kerker verurteilt worden war, wurde aus der Haft entlaffen. Püchler war wäh­rend der Haft einige Monate erkrankt und wurde vom Wiener Neustädter Spital übernommen. Dort hat er den Rest seiner Strafe verbüßt. Laibach. Gemäß der Amnestie, die durch den jugoslawischen Regentschaftsrat erlaffen wurde, sind in Laibach 64 Personen aus dem Gefängnis ent­lassen und 26 Preßprozesse eingestellt worden. Paris.(Tsch. P. B.) Der Vorsitzende des Kammer-Untersuchungsausschusses über die Sta- wisky-Affäre, der radikale Deputierte G u e r n u t, wurde, als er die Ausschußsitzung leitete, und den Amtsarzt Dr. Morlot als. Zeugen in der Angelegenheit des Todes des Gerichtsrates Prince vernahm, von Herzkrämpfen be­fallen. Berlin  . In Köln   teilte der Vorsitzende der Disziplinarstraskammer für den Regierungsbezirk Köln   mit, daß die vielfach in der Presse erschienene Behauptung^ der evangelische Theologieprofessor Dr. Barth aus Bonn   sei wegen seiner Haltung gegen­über der^Leistung des neuen Beamteneides aus dem Dienste entlaffen worden, unzutreffend ist.«Professor Barth mußte vielmehr wegen einiger politisch bedenk­licher Aeußerungen, wegen Verweigerung der Lei­stung des deutschen   Grußes bei den Vorlesungen an der Universität und wegen seiner für einen deutschen Beamten und Jugenderzieher nicht tragbaren Ableh­nung des neuen Staates entlassen worden. Die Frage der Eidesleistung hat nur eine ganz Untergeordnete Rolle gespielt. Professor Barth hat noch die Möglich­keit der Berufung an das Oberverwaltungsgericht, so daß seine Dienstentlassung noch nicht endgültig ist." Prof. Barth ist schweizerischer Staatsbürger und einer der hervorragendsten evangelischen Theologen, die auf den Kathedern der deutschen   Universitäten gegenwärtig lehren. Im Oktober des vorigen Jahres wurde im Linzer neuen Dom der M e tz n e r Bach­hau e r durch mehrere Schüsse getötet. Der Mörder Johann Birmayer flüchtete in die Tschechoflowakei, wurde verhaftet und dem Kreisgericht Budweis   eingeliefert, aus dem es ihm gelang, zu entspringen. Jetzt wird sowohl von tschechoslowakischer wie auch von österreichischer Seite alles daran gesetzt, um des Mörders habhaft zu werden. Birmayer hat seither einen Mordversuch an einem Gendarm eriewachtmei st er ver­übt und treibt sich in den Waldungen des süd­lichen Böhmerwaldes umher. Er benützt Schmugglerschleichwege, um nach Ober­ österreich   zu kommen, wo er in den letzten vier Wochen eine Reihe von Einbrüchen und Ueberfällen auf einzelne Personen ver- Tagcsnculgkcltcn Ein Heger von Wilderern erschoffen Ujhorod. Sonntag abends unternahm der Waldheger Michal Mazjak aus der Ge­meinde Pausin   im Bezirke Munkac einen nächt­lichen Jnspektionsgang in die Wälder der Ge­sellschaft Latorica. Als er am Montag nicht zu­zurückkehrte, ging ihn der ziveite Heger, Barna, suchen und fand ihn tot in größerer Entfernung vom Gorom'kaer Hegerhause auf. Mazjak ist im Walde mit.Wilderern zusammengestoßen und wurde durch einen Schutz schwer verletzt. Er ver­suchte, mittels eines Riemens die Blutung ab­zubinden. Als er sah, daß sein Ende nahe sei, hinterließ er in seinem blutigen Dienstbuch eine Weisung an seine Gattin, die Kinder zu betreuen. Er beschrieb auch kurz, wie die vier Männer aus­sahen, welche ihn angeschossen haben. Am Tat­orte haben die aus der Umgebung zusammen­gezogenen Gendarmen die Erhebungen nach den Tätern ausgenommen. Großer Einbruch in einer Prager   Villa Wertsachen für 100.000 UL geraubt. In der Nacht auf Dienstag drangen bisher unbekannte Einbrecher in eine von einem Ingenieur und seiner Frau bewohnte Villa in Prag  -Dejwitz ein. Ohne von dem Ehepaar bemerkt zu werden, konnten sie die ganze Wohiumg durch­suchen und alles mitschleppen, was einen Wert be­saß. Auch die Einrichtung ist zum großen Teil stark beschädigt, so daß der Verlust, den die Eigen­tümer erleiden, hunderttausend Kronen beträgt, die nicht durch Versicherung gedeckt sind. Auto durchbricht Bahnschranken  und fährt in einen Zug. Dienstag in den Frühstunden durchbrach ein Prager   Auto, in welchem außer dem Chauffeur und dem Besitzer vier Frauen saßen, die zu einem Begräbnis fuhren, bei Uvaly  , in der Nähe von B.-Brod, die Bahnschranken im Augenblick, als ein Personenzug vorbeikam. Das Auto wurde umgeworfen und zertrümmert. Zwei Frauen wur­den schwer verletzt, die anderen Insassen, mit Ausnahme des Lenkers, der unversehrt davonkam, erlitten leichte Verletzungen. Der Chauffeur er­klärt, daß er im Morgengrauen die geschlossenen Schranken zu spät bemerkt habe und dann nicht rechtzeitig halten konnte, weil der Wagen zu schleudern begann. 20 lange Kilometer... Die Staatsbahndireftion in Königgrätz   teilt mit: Am 13. Jänner, um 17 Uhr 57, rollten beim Verschieben des Zuges Nr. 3749 in Ro- kitnitz im Adlergebirge   auf der abschüssigen Strecke zwei leere ungesicherte Waggons bis nach Doudleby nad Orlici. Die genannte Strecke, die 19.6 Km. lang ifft durchfuhren sie in 18 Minuten. Auf den ungeschützten Ueberfahrten der Lokalbahn kam es zu keinem Unfall, da die Bewachung dieser Stellen beizeiten veranlaßt wurde. In Doud­leby ließ man die allein rollenden Wagen gegen zwei auf dem dortigen Magazingeleise stehende andere Wagen ausfahren, wobei sie bei dem hef­tigen Aufprall entgleisten und beschädigt wurden. Auch von den stehenden Waggons entgleiste einer und wurde beschädigt. Zu einem Unsall kam es nicht. Auch der Verkehr wurde nicht unterbrochen. Wer Hot Glütkwuoschtelegromme erholte«? Paris  . Die Untersuchung des Stawisky- Skandal s tritt in ein neues Stadium ein. Die parlamentarische Untersuchungskommission suchte durch ein volles Jahr vergeblich nach der Kopie eines Glückwunschtelegrammes, welches Stawifly im Jahre 1932 nach den Wahlen an verschiedene Deputierten gesendet hat. Erst dem neuen Postminister Mandell, einem ehemaligen Mitglied« der Untersuchungskommission, gelang es nun, diese Kopie aufzufinden. Man rmnmt an. übt hat. Den Gendarmen ist es nun gelungen, einige Personen festzunehmen, die den Mörder durch Hehlerei unterstützt haben. So wurde ein gewisser Wessely und eine Frau Enneckerin Malsching festgenom­men. In der Begleitung des Verbrechers befinden sich ein s e ch z e h n j ä h r i g e s M ä d ch e n und ein Man n, der als Kennzeichen eine tiefe Gesichtsnarbe aufweist. Der Mörder hat an die Gendarmerie in Traberg einen Drohbrief geschrie­ben, in dem es heißt:Ihr werdet sehen, daß ich noch beim Verfolgen Zeit haben werde, zwölf Schüsse auf einen. Gendarmen abzugeben und der dreizehnte erst wird mich selbst treffen." Der Ver­brecher ist schwer bewaffnet und wurde zuletzt von einem Bauer in der Umgebung St. Peter gesehen, zu dem er sich dahin äußerte, daß er sich wieder in den Böhmerwald   zurückziehe." daß festgestellt werden wird, welche Depu­tierten mit Stawisky in kompromittierenden Beziehungen gestanden haben. 78 von 222. DieRheinisch-Westfälische Zeitung" berichtet, daß die reichsdeutsche Film- aus fuhr, die in früheren Jahren durchschnittlich 20 Millionen Mark erzielt hat, im Jahre 1934 auf 10 Millionen Mark, also auf die Hälfte ge­sunken ist. Angesichts des völligen künstlerischen Verfalls der gleichgeschalteten deutschen   Film- Produktion und der Abwehrbestrebungen, die be­sonders in Amerika   und Osteuropa   erfolgreich waren, erscheint dieser Rückgang nicht über­raschend. Im Gegenteil: verwunderlich ist es, daß man für die unter Goebbels  ' Diktat herge- stellte Filmware noch immer eine so große Summe(etwa 96 Millionen XL) außerhalb Deutschlands   gezahlt hat. Einen wie großen Anteil die Tschechoslowakei zu diesem Geschäft der gleichgeschalteten Filmindustrie bei­getragen hat, kann man daran ermessen, daß im vergangenen Jahre von den insgesaint 222 Fil­men, die bei uns aufgeführt wurden, 78 reichs- deutschen   Ursprungs waren, also m eh rals ein Drittel. Im Jahre 1933 waren 80 von insgesamt 207. Es hat sich also bedauer­licherweise an der Ueberflutung unserer Kinos mit Goebbels  -Filmen fast nichts geändert. Umso begrüßenswerter ist der Entschluß, nun endlich den amerikanischen   Filmen Einlaß zu gewähren. An der Grenze verhaftet. Der Tänzer. deS tschechischen'' NaflvnaltheätebS in Prag  , Emanuel F a m i r a, wurde vor einiger Zeit zu sechs Monaten Gefängnis wegen eines Vergehens gegen das Schutzgesetz verurteilt. F a m i r a trat die Strafe nicht an und versuchte, mit einem falschen Paß nach Rußland   zu entkommen. An der Grenze bei Oderberg   wurde die Paßfälschung erkannt und F a m i r a wurde nach Prag   zurückgebracht. Motorzug und Lastauto. Die Staatsbahn­direftion in Königgrätz   teilt mit: Am 14. Jän­ner um 11 Uhr 15 Min. stieß der Motorzug Nr. 4324 auf einer ungeschützten Uebersetzung der Staatsstraße im Kilometer 3412 der Strecke C h l u m e c nad Cidlinou-Kkinec mit dem Last­automobil C. 12.650 zusammen. Das Automobil wurde zertrümmert. Der Eigentümer des Wa­gens, Josef Svejda aus Bischofteinitz  , der den Wagen lenkte, wurde leicht verletzt. Der Motorlvagen wurde leicht beschädigt. Nach 15 Minuten war die Sttecke freigelegt. Die Ursache des Unfalles muß in dem unvorsichtigen Fahren des Wagenlenkers gesucht werden. Die RettungSexpeditio« in der Tatra, die den verschollenen Skifahrer Rudolf Kubin suchen sollte, hat nach viertägigen Nachforschungen alle Hoffnung aufgegeben, Kubsn noch zu finden. Alle Abhänge des Dumbier sowie auch die umliegenden Schluchten unter seinem Massiv wurden abgesucht, jedoch ohne Ergebnis. Es ist wahrscheinlich, daß der unglückliche Skifahrer vor seiner Rückkehr noch ein wenig seinem Sport huldigen wollte und bei steiler Talfahrt auf der Nordseite deS B e r g e s ab- st ü r z t e, wo die Nachforschungen erst im Früh­ling möglich sein werden. Der Rucksack Kubins wurde in der Baude gefunden. Kubin war ein sehr guter, aber waghalsiger Skisährer, denn häufig riskierte er so gefährlich« Talfahrten, daß er die Hüttcnbesucher in Staunen setzte. Der Hüttenpächter Petrle hatte ihn einigemale wegen seiner wag­halsigen Fahrten ermahnt und ihm größere Vor­sicht ans Herz gelegt. Einbruch in ein Militärmagazin. Vor einigen Tagen wurden aus dem versperrten Militärmaga­zin in P r e ß b u r g aus den Vorräten einige Gegenstände entwendet. Ein genauerer Bericht ist, so wird amtlich gemeldet, vorläufig untunlich, um dadurch die Erhebungen nicht zu erschweren. Um sich gegen di« Kälte zu schütze«, stülpte der mit einem zweispännigen Schlitten einen Bahnüber­gang passierende Landwirtssohn Weindl aus Grub an der March den Rockkragen über die Ohren. Er überhörte dabei das Heranbrausen des Wien  - Prager   D-Zuges, der seinen Schlitten erfaßte und 80 Meter weit mitschleifte. Der Kutscher   und die beiden Pferde wurden sofort getötet, das Gefährt vollkommen zertrümmert. Roth«« im Zeichen des Arbeiterrvirrtersports _ Das Kreis- Wintersport­fest am 12. und 13. Jänner in Rothau   trug noch immer den Stempel des schnee­armen Winters an sich. Die Wettkämpferbeteiligung war gegenüber anderen Fahren bedeutend schwächer. Den­noch war die Veranstaltung ein neuerlicher Beweis der Aktivität des Arbeiterwinrer- sports. Am Wettrodeln, wel­ches Samstags nachmittags außertourlich ausgetragen wurde, beteiligten sich 42 Fahrer, die Bahn war durch den starken Neuschnee start behindert. Am Mannschaftslauf beteiligten sich elf Mannschaften aus den Vereinen Unter-Rothau  , Graslitz  , Ober-Rothau, Bärringen, Joachimstbal und Eibenberg-Grüwberg. Die Schneelage selbst war genügend, nur kam der reichliche Schneefall am Samstag- und Sonntag sehr ungelegen. Tie Ein­quartierung wurde von den Rothauer Genossen sehr gut erledigt, es dürften gegen 150 auswärtige Teil­nehmer bereits Samstag in Rothau   geblieben sein. Der Freundschaftsabend im Rothauer Kino war sehr gut besucht, Beifallsstürme belohnten die vor­züglichen Vorführungen. Schnee und wieder Schnee rieselte auch am SonMagmorgen nieder, die Läufer mußten.Um­wachsen". Zwanzig Jugendsportler gingen um 9 Uhr auf die Sechs-Kilometerstrecke. Anton R u- dert(Unter-Rothau) stellte mit 25:16 Min. die beste Zeit auf, der 15jährige Glaser(Joachims- thal) blieb als Sieger der unter 16jährigen nur eine Minute und 25 Sekunden zurück. Aus der Zehn-Kilometerstreck« gingen 25 Läufer, es gab da einige Ueberraschungen. Der Rothauer Laus- mann wurde Sieger. Der Zweite, Funk(Mcrks- grün). zeigte gegenüber dem Vorjahr«ine bedeu­tende Formverbesserung auf. Der bisher beste Lang­streckler Häuser(Bärringen) mußte sich mit dem vierten Platz begnügen, allerdings hatte er als Bahn­macher im Neuschnee keine leichte Arbeit. Unger (Rothau) war Dritter. Sehr schwach war der Sportlerinnenlauf. Die Kinderstrecke war verhältnismäßig schwierig, dennoch waren 70 Kinder am Start. Viele Rothauer Fa­milien holten sich Ouartiergäste zum Mittagessen ab. Sonntag nachmittags setzte ein Menschenstrom nach der Schanze ein. Bis in die letzten Winkel hatten sich Menschen angesammelt. Das Springe  » war nicht stark besetzt. Di« tschechischen Springer waren nicht gekommen. Der Neuschnee und der stän­dige Schneefall erschwerte das Springen ungeheuer, zahlreiche Stürze waren die Folge. Ernsthafte Un­fälle gab es jedoch nicht. Die zwei Sieger vom Bär­ringen-Springen, Urban und Heikler(Reu- dek), schieden nach dem zweiten Sprung durch harte Stürze aus. Heidler gab dadurch den sicheren Sieg auf, da er bereits 38 und 40 Meter erzielt hatte. Sieger wurde Held<Abertham). auch«r erreichte beim letzt«» Sprung 40 Meter.' Den zweiten Platz belegte Hüller(Unter-Rothau), welcher ebenfalls 40 Meter sprang. Sehr beachtlich waren abermals die Leistungen des Eidenberg-Grünberger Nachwuch­ses, nur litten diese noch mehr als die Sportler durch den schweren Sckmee. Der Samariterdienst wurde von 26 Samaritern des Graslitzer   Bezirkes ver­sehen, besonders der Stteckendienst war mustergültig organisiert. Im Hauptmannprozeß erklärte' auch der zweite Schriftsachverständige Stein, daß mit dec größten Wahrscheinlichkeit die Schrift Hauptmanns mit der Schrift derEr- Presserbriefe identtsch sei. Die Konzentrationslager-Schande. Wie eng­lische Blätter mitteilen, ist der vor Monaten von der Danziger Regierung an die Naziregierung ausgelieferte reichsdeutsche Sozialist Hirschfeld­früher Redakteur der DanzigerVolksstimme", aus der Gefängnishaft in ein mitteldeutsches Kon­zentrationslager überführt worden, nachdem das vorhandene Belastungsmaterial zu einem ordent­lichen Gerichtsverfahren nicht ausgereicht hat. Hirschfeld, der sich den besonderen Haß der Nazis zugezogen hatte, soll im Konzentrationslager aufs ärgste schikaniert und häufig mißhandelt werden. WahrscheinUches Wetter von heute: In den westlichen und mittleren Teilen des Staates wech- sclnde, im allgemeinen jedoch abnehmende Bewöl­kung. In den Niederungen noch vielfach nebelig, strichweise wieder etwas stärkerer Nachtftost. Ab­flauender Nordweftwind. Im äußersten Osten des Staates vorwiegend bewölkt, zeitweise Schneefall, Temperatur nahe Null.- Wetteraussichten für Donnerstag: Ruhig, auch im Osten wie­der etwas kühler. Vom Rundfunk tmpfehlenawerle« au« den Programmen c Domrerstag: Prag  , Sender L.: 10.05: Deutsche Nachrichten. 10.15: Konzert, 11: Schallplatten, 12.10: Opern­arien, 13.45: Chansons, 17.20: Klavierkonzert, 17.55: Deutsche   Sendung, Jugendstunde, 18.55: Deutsche Presse, 19.25: Einführung zur Oper aus dem Nationaltheater: La Boheme   von Puccini  . 22.15: Konzert des Prager   Symphoniejazz. Sender S.: 15: Deutsche   Sendung: Lustig: Kapitalsanlagen der Bercherungsgesellschaften in der Tschechoslowaki- schen Republik, 15.20: Chansons. 18.20: Salon« ürchester, 19.10: Mexikanische Lieder auf Schallplat­ ten.   Brünn   13.35: Deutscher   Arbeitsmarkt, 15.55: Orchesterkonzert. 17.50: Deutsche   Sendung, Arbeiterfunk: Sch r a m e k: Aktuelle Zeitprobleme, Dr. Nelböck: Die wirtschaftlichen Verhältnisse der Gegenwart. Mähris»-Ostrau   12.35: Orchester­konzert, 17.50: Deutsche   Sendung: Lieder schlesischer Komponisten. Preßburg   17.20: Das moderne tschechische Lied. Kascha» 15.55: Orchesterkcnzert,