Seite 2Freitag, 18. Jänner 1935Nr 1»ml Frankreich Gerechtigkeit bringe» wird, wieder-Halen wir unseren Wunsch, Fran-gase« z« werden."Clemenceau, der Mann, der einmalsagte, es wären um 20 Millionen Deutsche zuviel, kam auf Grund dieser Eingaben auf der Friedenskonferenz zu der grotesken Behauptung, daßim Saargebiet 150.000 Franzosen leben.Es bestand die Gefahr, daß das Saarlandgleich Elsaß-Lothringen dauernd vom Reiche abgetrennt werde. Der Sozialdemokrat Scheide-m a n n setzte gegen die Treibereien der franzosenfreundlichen Saarbürger durch, daß dem alsFaustpfand besetzten Saargebiet wenigstens nach15 Jahren eine Abstimmung-Möglichkeit einge-räumt wurde.Für die dauernd« Einverleibung an Frankreich agitierte in den Jahren nach dem Kriege einbürgerlich-katholischer„Saarbund". Die Sozialisten waren seine schärfsten Gegner und viele unserer Bertranensmänncr machten mit den französischen Gefängnissen Bekanntschaft. Max Braunkam im Jahre 1923 nach Saarbrücken, weil vorihm die Redakteure des dortigen Parteiblattesausgewiesen worden waren. Auch er hattezuvor im Ruhrgebiet zwei Monate Gefängnis durch die Okkupationkbehörden aufdiktiert erhalten.Die bürgerlichen Sympathien für Frankreichblieben weiter stark. Zur Zeit der großen Markinflation entschieden sich die Saarländer freiwillig für die Einführung der Frankenwährung. Al» dann 1924 die Mark stabilisiertwar und der Frank zu schwanken begann, wollten sie wieder zur Markwährung zurückkehren. Füreinen so beweglichen Patriotismus hatte indes damals Deutschland kein Berständni».Nun wohnen auf einmal an der Saar 90Prozent nationaler Helden. Das Saarbürgertumweiß ganz gut, warum e» seit dem MachtantrittHitler» sein Herz wieder für Deutschland entdeckthat. Die Begeisterung des Herrn Röchling für dieHeimkehr in ein Land ohne freie Gewerkschaftenist wohl verständlich. Die Kirche ist schon immermit den stärkeren Bataillonen marschiett. Wennauch ein paar reichsdeutscher Katholikenführer zuvor erschlagen und eingeäschert wurden— einGrund mehr, sie nach 50 Jahren heilig zu sprechen. Vielleicht paßt e» dann gerade in die Konjunktur.Aber die Arbeiterschaft? Sie hätte auch durcheinen Achtungssieg ihre politischen und gewerkschaftlichen Rechte verteidigen, den geknechtetenBrüdern im Reich«in Zeichen der Ermunterungund dem Hitlerregim« einen schweren moralischenStoß geben können. Warum hat sie bi» auf46.000 Aufrechte versagt? Weil die Arbeiterschaftin der heutigen Gesellschaft noch die einzige Klass«geblieben ist, die sich in größeren Teilen immerwieder Von der nationalen Phrase einfangen läßt,auch wenn fte damit nur vor den SiegeSwagenihrer ärgsten Feinde gespannt wird.Die bürgerlich-kapitalistische Reaktion hat imKampfe mit revolutionären Volksbewegungenstet» Nation und Vaterland verraten. Die russischen Weißgardisten verdingten sich den Kapitalisten aller Länder, um ihnen im Kampfe gegen denBolschewismus beizustehen. Die ungarische Konterrevolution siegte mft Hilfe rumänischer Bajonette. Die österreichischen Christlichsozialen mach,ten aus dem Lande eine italienische Kolonie, um bei der Niederwerfung der Sozialdemokraten und später der Nationalsozialisteneinen Rückhalt zu gewinnen. Und würde nichtHerr Henlein morgen die Hilfe tschechischer Fasci-CopyriBlrt by fmuJImt B. tniw-VwIu, Wienvielleicht bestand di« Macht diese» Manne»wirklich nur in dem guten Schnitt und den blankenKnöpfen seiner Uniform. Sie wollte darüber nichtNachdenken und wahr froh, daß sie die Wirklichkeitreizt«.Felkcien rief ihnen vom Meer aus zu. Gr sahin der Schwimmhose sehr komisch au». Sie winktezurück und meinte, zu Jouvenelle gewendet, daßKünstler sie nicht mehr interessierten.Am dritten Abend erzählte Babiola vonihrem Schicksal und dem wilden Verlauf ihresLeben». Felicien blieb taktvoll bei seinem Kaffeesitzen und ließ dir beiden allein unter dem südlichen, schwarzen Himmel lustwandeln. Vielleichtwar ihr der Oberst schon verfallen, jedenfallssuchte er tag» darauf Raoul Bonett auf und brachteihn in ihren Salon. Raoul war ein kräftigerBursche geworden. Di« langen Jahre hatten seinerHäßlichkeit keinen Abbruch getan. Die niedrigeStirn reihte ihn in«ine andere Klasse rin. DieSommersprossen, die sein Gesicht einst gutmütigund wohlvertraut gemacht hatten, gaben ihm jetzteinen listigen Ausdruck. Er hatte ein gesundesstarkes Gebiß und eine rauhe Sttmme.Nun stand er rot und verlegen in dem prächtigen Zimmer vor Babiola, Die Mädchen, die ersonst mit seinen harten Fäusten zu fassen bekamund die bereit waren, Küsse mit Ohrfeigen zulohnen, sahen ander» aus. Mit solch einer Damehatte er noch nicht zu tun gehabt und er wußte sichkeinen Rat.Babiola half ihm. Sie versuchte, ihm über diesten annehmen, wenn er damit die verhaßtedeutsche Sozialdemokratie erledigen könnte?Solchen schmählichen Volksverrat, wie dieKonterrevolutionen wird ein« sozialistisch« Bewegung nie begehen. Auch die Männer der saarländischen Freiheitsfront stehen makellos da. ES warihr menschliche» Recht und ihre nationale Pflichtfür den statu» quo zu kämpfen, solange dadeutsche Volk von überführten Brandstifternregiert wird. Zu spät werden di« schaffendenSaarländer einsehen, daß der angebliche Abstimmungssieg für Deutschland in Wahrheit ein Siegdes kapitalistischen Klasseninteresses über dieVolksintereffen war.Hitler im Rundfunkund daheimPari«. s<k. P.».) Der„Pari- Midi"veröffentlicht al- Copyright-Meldung ein« Unterredung zwischen einem amerikanischen Journalisten mit Hitler über da» Saarplebiszit. HitlersErklärungen in dieser Unterredung widersprechenseiner Rundfunk-Kundgebung am Morgen nachdem Plebiszit und haben in der breiten französischen Oeffentlichkett einen peinlichen Widerhallhervorgerufen. Im Rundfunk erklärte nämlichHitler, daß zwischen Deutschland und Frankreichnach Bereinigung der Saarfrage kein strittigesGebiet mehr existiere, während er dem amerikanischen Journalisten gegenüber erflärte. daß überdiese Sache erst erwogen werden könne, bisFrankreich die volle Rüstungsgleichheit Deutschlands anerkannt habe.AnschluB an die deutsche„Kultur 1*Saarbrücken.(Havas.) Aus dem Saargebietwerden einige kleinere Zwischenfälle gemeldet. InSulzbach nahmen 30 Personen, die Gewalt,tätigleiten befürchteten, in dem Sitz derkommunistischen Partei Zuflucht. In Futtlingenwurden Anhängern de» Status quo die Fensterscheiben ihrer Wohnungen auSgeschlagen. InNeunkirchen schossen nacht» einige Individuen auf den Kaufmann Hahn, der verletzt wurde.Rache an Bruck!Gemeindebauten werden KasernenGraz. In Bruck an der Mur erhieltendieser Tage 86 Wohnparteien der dortigen zwölfneuen Gemeindewohnhäuser die Kündigung bi»zum 81. Jänner. Die Häuser sollen für militärisch«Zwecke«mgebaut werden, da die Stadt Bruck eineGarnison erhalten wird. Die 86 Wohnparteienhaben sofort nach Erhalt der Kündigung versucht,bet dem RegierungSkommiffär vorzusprechen, siewurden jedoch nicht voraelassen.Nunmehr hat die Arbeiterkammer die NechtSver-trttung der MirtSparteien übernommen.Trotz VersöhnungsaktionRachefeldzug gegen ArbeiterKlagenfurt, lieber die Tätigkeit des Re«gierungskommiffariat» für Privatwittschaft inKärnten ist soeben bei der Landesregierung einBericht eingelaufen, au» welchem hervorgeht, daßdas Kommissariat bisher insgesamt 101 Privatunternehmungen einer Revision unterzogen hat.In diesen Unternehmungen wurden über Einschreiten des Kommissariat» 248 Angestellte entlassen, weiteren 53 Angestellten, die sich in Un-sozialen Unterschiede hinwegzuhelfen.»Raoul, achdu mein lieber Raoul, du hast dich aber gar nichtverändert.*Er fragte brest:»Glauben Sie?*»Aber Raoul, bist du dumm. Sag doch nicht.Sie' zu mir. Sagst du zu dem Spitzenfleide ,Sie'oder zu dem Puder auf meiner Nase? Raoul,Kamerad, da» ist doch nur ein Zufall.* Sie fuhrin dieser Tonart fort, damit auch der Oberst Jou-venelle ihre Meinungen und Gesinnungen hörenkönne.»Geld soll sich nie zwischen Leute stellen» dieeinmal Hand in Hand gegangen sind. Ueberschätzees nicht, du armer Kerl, auch wenn es dir nichtzum besten geht. Geld! Ich bezahle es mit meinenNerven, weißt du. Wenn ich keine mehr habenwerde, ja dann, werde ich vielleicht zu meinen jetzigen Freunden auch Me' sagen.*Erwartete sie auf diese Erörterungen eineAntwort Raouls? Wohl kaum. Denn sie sprachsofott von ihrer gemeinsamen Jugend weiter, vonden Träumen, die ihre Not gebar, von den armseligen DouS. die ihre Keinen Hände fest umklammert hielten, wie da» Recht auf» Leben. Sie erzählte lange, wie um zu beweisen, daß sie sich ihrerVergangenheit nicht schämte. Sie ließ den Lee mitallen für einen französischen Nachmittagsmagengeeigneten Zutaten servieren, und hatte dabei fürden häßlichen, armen Teufel, dessen Rock fleckigund speckig war und widerlich roch, nicht» al» einunangenehme» Gefühl übrig,»Maoul, sag, was möchtest du? Wir habeneinander einmal soviel versprochen. Jetzt müssenwir doch etwas erfüllen. Willst du noch nach Parisgehen und dott Zeitungen verkaufen? Nein? DieTräume der Menschen werden niemals wahr. Eineflacht kann ich dir wohl nicht kaufen, aber wünschedir etwas, sprich doch. Laß mich nicht so ratlos hiersitzen.*In seinen Augen flackerten Keine Sehnsuchtsflammen. Der Oberst griff ein.Eine Lehre ist daran» im internattonalenMaßstabe zu ziehen. Da» Bürgertumhat vorläufig noch da- stärkereKlassenbewußtsein. Solange die schaf,senden Menschen die nationale Tarnung der nackten Kapitalsinteressen nicht durchschauen, müssensie in der Hölle de» Kapitalismus weiterleben/Erst dann, wenn die Mehrheit der Arbeiterklassevon der eisenharten Gesinnung jener proletarischen Minderheit erfüllt ist, die in Oesterreich undSpanien auf die Barrikaden ging und die imSaargebiet allen auf sie losgelassenen Teufelnkotzte, wird ein freies, friedliches, ein sozialistisches Europa geboren werden!tersuchungshaft oder in Konzenkationslagernbefunden hatten, wurde der Wiederantritt ihrerStellen untersagt, in 107 Fällen stellte sich dasKommissariat mit dem LoyalitätSgelöbniS zufrieden, in 54 Fällen wurde eine Probefrist gewährt. Neu eingestellt wurden durch da» Kommissariat 186 Personen. Zwei Unternehmungenwurde die Konzession entzogen, einem Arbeitgeberwurde die weitere Ausübung seine» Gewerbe»untersagt und edier' Reihe anderer Personenwurden Geldstrafen zur Deckung der Schädenauferlegt, die durch die polittschen Unruhen verursacht worden waren.Der Kampf um dieungarische BodenreformBudapest.(AP.) Die ungarischen Blättersprechen jetzt selbst offen darüber, daß sich dieRegierung einer zunehmenden Opposition derGroßgrundbesitzer gegenübersieht. Je näher dieDurchführung der geplanten Siedlungsmaßnahmen heranrückt— eine Frage, in dem Gömbö»mit der Eckhardt-Partei der Kleinlandwirtekonform geht—, umso aktiver wird der Großgrundbesitz. Graf Julius Karolyt hat eineBerechnung über die Arbeitskräfte angestellt, dieauf 29 Großgütern verwendet werden, und kamzu dem Ergebnis, daß der Großgrundbesitz angeblich wesentlich mehr Menschen Unterhalt biete,als der gleiche Boden im Falle seiner Austeilungin Keinbäuerliche Parzellen. Er behauptet, daßauf 241.000 Katasterjoch 85.000 Familien=»190.000 Menschen Existenzmöglichkeiten gebotenwürden. Bei einer Zerstückelung könnten aber dortnur 18.000 Familien«- 90.000 Personen ernährt werden. Damit, so folgerte er, sei die groß»Ueberlegenheit des Großgrundbesitzes einwandfreibewiesen, da er imstande sei, zweimal sovielMenschen zu ernähren, als der Kleinbesitz. DieBerechnung von Karolyi wurde an zahlreicheInteressenten gesandt. Die Siedlungsbewegungwurde als eine„Ausgeburt der Demagogie* bezeichnet. Sofort aber sind andere Fachleute ausden Man gerretenloie Karölhis SMutzfolgerun-gen widerlegten. Sie erllärten, wenn die Zahlenrichtig seien, müßten auf den Latifundien 2%Millionen Menschen wohnen, also mehr al» aufdem übrigen Grundbesitz. Es mühten 140 Seelenauf einem Quadratkilometer leben, laut Statistikentfielen aber auf den Quadratkilometer nur 29Seelen. Die Bevöllerungsdichte sei auf dem Kleinbesitz viel größer als auf dem Großgrundbesitz.Eine Multiplizierung der Selbstverdiener mit 5,um die Zahl von 190.000 herauSzubekommen, seiebenfalls als unberechtigt zurückzuweisen. DieGroßgrundbesitzer wünschen die Zurückdrängungdes bäuerlichen Einflusses und die Aufrechterhaltung der Bodenbesitzverhältnisse.»Sagen Sie ruhig, was Sie sich wünschen.Mademoiselle Cloture hat einen großen Einfluß.*Raoul zerbrach ein Stück Zwieback auf seinemKnie und stammelte erregt:»Nach Pari»!*Nach Pari»! Ein Zelt auf dem Stmnde miteiner kleinen Babiola darin tauchte in ihrer Erinnerung auf.„Du warst noch nicht dort?*Er senkte den Kopf statt zu verneinen. UndBabiola hatte ihn plötzlich gern. Jetzt erkannte ssterst, wie arm er war. Sie wollte nicht in di« Fußstapfen der Frau Bonnetier treten und gute Werkemit Peinlichkeiten für den Empfänger verbrämen.Sie sagte daher trocken, ohne ihre Geberfteude zuverraten:Sozialistischer Jugendtagin EnglandAm vergangenen Sonntag fand in Londoneine Konferenz der vor einem Jahre gegründetenSozialistischen Jugend-Liga statt, an der WalterEitrine als Berketer der englischen Gewerkschaften und Henderson» Nachfolger Middleton alsVertreter der Labour-Party teilnahmen. Im Hinblick auf die im Herbst zu erwartenden Parlamentswahlen wurde ein« erhöhte Werbetätigkettder sozialistischen Jugend beschlossen, deren Auftakt ein am 24. oder 25. Feber stattfindender Sozialistischer Jugend-Tag werden soll. Wie derQrganisationSleiter der Fugendliga, M a u r i e eWebb, betonte, hänge der erstrebte absoluteWahlsieg der Labour-Party vor allem von dendrei Millionen Jugendlichen zwischen 22 und 26Jahren ab, die im Herbst zum ersten Mal ihrStimmrecht ausüben können. Die SozialistischeJugend-Liga werde alle« daran setzen, dies«Jungwähler für die Labour-Party zu gewinnen.Lloyd Georges Feldzuggegen die KriseLondon.(C. P. B.) Der ehemalige englisch«Ministerpräsident Lloyd George eröffnete amDonnerstag in Banger(Wale») seinen seit Wochen angekündtgten Feldzug für ein„New deal*,d. h. eine völlig neue Verteilung der Kräfte. Ineiner grotzangelegten Rede setzst er sich eingang»mtt der großen Krise auseinander, dst nicht nurnational, sondern internattonal sei und daher nichtnach parteipolitischen Gesichtspunkten beurteiltoder behandelt werden dürfe. Die. finanziellenHilfskäste de» Lande» müßstn im Interesse derArbeitsbeschaffung mobüisiert werden.Easclsmus In Estlandetabliert sichTallinn. Auf einer am Donnerstag zusam«getretenen Tagung, an der Vertreter der Regie»rung und etwa 1000 Vertreter der Sclbstverwal«tungskörperschasten teilnahmen, hielt der estländi-sche Staatspräsident Päts eine grundlegende Redeüber die Neugestaltung de» estländischeu StaatesEstland wird eine neue Verfassung auf be-rufsständischer, korporattver Grundlage erhalten.Zu diesem Zweck wird eine verfassunggebende Vev»sammlung einberufen werden, an der Vertreter derbrrufsständischeu Kammern, der Kommunalselbst-Verwaltungen, der völkischen Minderheiten, derKirche, der Universität, des Schutzkorp», der Gerichte, der Kriegsteilnehmer, die mtt dem Frei-heitskreuz ausgezeichnet sind, und ferner Volksvertreter, die auf der Grundlage de» allgemeinen,gleichen und geheimen Wahlrechte» gewählt wordensind, tellnehmen werden.AuS den Ausführungen de» Staatspräsidenten geht ferner hervor, daß die polittschen Parteienin Estland völlig verschwinden sollen. An ihr«Stelle steten die berufsständischen Kammern, diein einem öffentlich-rechtlichen obersten Staatsorgan zusammengefaßt werden, da» in Zukunft andie Stelle de» Parlaments tritt. Da» bisherigeParlament wird nicht mehr zusammenberufenwerden.»In vierzehn Tagen wirst du dort sein. Ichwerde dir eine Stellung verschaffen. Hast du hstrein Mädel?*»Nämlich...*»Latz sie ruhig hier; kn Pari» gibts Mädelgenug.*Raoul konnte vor Freude nicht weiteressen.Er strahlte vor Glück. Eis stagen, Netze flicken,Kähne ausbessern, das war seine Arbeit im Winter. Im Sommer fuhr er sentimentast Gäste fürzwei Franken dst Stunde auf dem Meer spra-zieren. Die sprachen zumeist fremde Sprachen undobwohl sie wußten, daß er sie nicht verstehe, fühlteer, daß sein« stumme Anwesenheit störe. Sie warenglücklich, sammelten Eindrücke, erschrocken vorDelphinen und fürchteten, daß der Kahn kentemkönne. Hinter seinem Rücken küßten sie einander.Er vertraute Babiola an, daß er fünfhundertFranken erspart habe, für die er sich nun einen Anzug kaufen wolle. Sie nickte und nahm sich vor,ihm morgen einen Teil von Feliciens Garderobezu schicken. Einige seiner Anzüge hatten ihr Mißfallen erregt.»Und jetzt leb wohl, Raoul. Du wirst sehen-Pari» ist für uns aus Bidar der Himmel.*Raoul ging. Babiola lächelte zerstreut undweihte den Obersten in ihre Pläne ein:»StellenSie sich diesen Kerl im Theater vor. Ich werdeihn empfehlen. In den Garderoben werden immerLeute gebraucht.*„Wie Die wünschen.*Er blieb verschlossen.»Ah, Herr Oberst, wenn ich nur für Di«etwas tun könnte!*„Das können Sie, Madame. Schenken Sstmir heute abend einen Tanz,* Jouvenelle» Gstich-mut war zum verzweifeln.Sie dehnte sich gelangweilt.Lächelnd zeigte sie ihre Zähne, die in Pari»| die Ruhe der Kavaliere wie Nüsse knackten. Sein«! Bescheidenheit war eigenllich mehr als ärgerliche(Fortsetzung folgt.),