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Dienstag, 3. Feber 1833

Nr. 30

Vie Lenierung cierLelbstveiMsitung vom Ministerrat Im Prinzip beschlossen

sondern auch durch seine rednerische Begabung. Ei hat die Sprache gemeistert nie jedoch hat er sie zu Unsachlichkeiten mißbraucht. Er batte eine Hobe Aujfassung Von den Aufgaben eines Arbeiterjour- nalisten und Parteiwerbers: immer war er sich bewußt, daß man in der Ausübung dieser Aemter Vor allein auch der Arbeiterbildung zu dienen hat. > Die Redaktion derVolkspresse" befand sich in der ersten Zeit deS schlesischen Wirkens unseres Jokl in Jägerndorf . Später wurde sie noch Trop- pau Verlegt, aber das Blatt wurde weiterhin in Jägerndorf gedruckt. Diesem Zustand ein Ende zu machen hatte sich Jokl zur Aufgabe gestellt. Es entspricht ganz seinem Wesen, daß er packi der posi­tivsten Lösung suchte: er bemühte sich um hie Schaffung einer Parteidruckerei in Troppau . Unter Einsatz seiner ganzen Kraft trotzte er der bürger­lichen Gemeindevertretung von Troppau die Zu­stimmung zur Konzessionsbewilligung ab, unter unsäglichen Schwierigkeiten besorgte er den not­wendigen Kredit und das Wer! gelang. Dir schlesische Parteidruckerei war bald eine Stühe der schlesischen Bewegung; Jokl widmete chr bis in seine letzten Tage die größte Aufmerksamkeit. Er war aber auch der Organisator der schlesischen Parteibewegung. Rasch wuchs sie durch seine Ar­beit. Als der Krieg kam, hatte sie feste Grundlagen und eine beträchtliche Ausdehnung. Im Jahre 1911 wurde Jokl als einziger Sozialdemokrat in Schlesien in den Reichsrat gewählt; er hatte im Wahlkreise Freudenthal-Land kandidiert und seine Mehrheit war beträchtlich. Zu Kriegsbeginn rückte er als Infanterist ein. Er wurde an der russischen Front schwer verwundet, später war er als Rechnungsleutnant in Montenegro, dann wurde er als Abgeordneter beurlaubt. Sofort wid­mete er sich wieder der Parteiarbeit. Als der Um­sturz kam, wuchs seine Arbeitsleistung ins Riesen­hafte. Die Partei wurde groß, aber Jokl war überall: als Kreisvertrauensmann, als Chefredak­teur derBolkspreffe", als Redner, Werber, Be­rater. Wo es notwendig war, griff er energisch zu. Jokl bekleidete in der schlesischen Landesregie­rung, die nach dem Umsturz gebildet worden war, das Amt des Landeshauptmannstellvertreters. Im Jahre 1920 wurde er ins Abgeordnetenhaus ge­wählt, in den Jahren 1928 und 1929 in den Senat. Er war der Militärfachmann der parla­mentarischen Klubs. Das Uebermaß an Arbeit hatte ihn schon in den ersten Jahren nach dem Umsturz einmal nie­dergeworfen. Er war zuckerkrank. Es trat später eine Herzkrankheit hinzu. Aber Jokl schonte sich nicht. Die letzte Erkrankung, die ihn am vergange­nen Donnerstag erfaßte, war nicht einer der so­genannten.normalen* zeitweisen Zusammen- ' brüche: es war eine Lungenentzündung, die das kostbare Leben in der Nacht zum Sonntag aus­löschte. Er hatte am Vortage noch, trotz hohem Fie­ber, Weisungen für die Parteiarbeit erteilt uns fein lebhafter Wunsch war es, an der Kreiskon­ferenz der Jugendlichen teilnehmen zu können, die am Sonntag in Troppau tagte. Die Liste der Gastdelegierten trägt seinen Namen an erster Stelle. Als die jungen Genossen zur Konferenz kamen, wehte die schwarze Fahne vom Bolkshaus. Mit der Partei trauert die tapfere Genossin Anna Jokl. Sie war ihm Weg- und Kampfgenos­sin, und erste Mitarbeiterin in der Partei. Beide haben der Bewegung Opfer über Opfer gebracht, das Privatleben immer wieder hinter die Erfor­dernisse der Bewegung stellend. Jokl war in seiner Treue, seinem Eifer und seiner gütigen Energie ein Beispiel für alt und jung. Wir werden ihn nie vergeflen.

P r a g. In der gestrigen MinisterratSfitzung wurden, wie amtlick gemeldet wird, die Prinzipien beschlossen, auf Grund welcher der endgültige Tezt der Regierungsvorlage über die finanziellen Maß­nahmen ans dem Gebiete der territorialen Selbst­verwaltung ansgearbeitet werden soll. Ein mini­sterielles Sonderkomitee wurde beauftragt, die Stilisierung des Entwurfes zu beenden. Genehmigt wurden ferner u. a. der G e* setzentwurf über den Schutz und die Verteidigung gegen Flieger- und ähnliche Angriffe und zwei Regierungsverord­nungen welche betreffen: Verlängerung der Gültigkeit der Einfuhr­scheine, insoweit sie im ersten Halbjahr 1938 endet, bis 30. September 1938; Verlängerung der Zollbegünstigungen für Mais, der zur Ernährung der Einwohner Kar- pathorußlands importiert wird» für die restliche Versorgungsperiode im heurigen Jahr. Genehmigt wurden ferner die Dispositionen be- treftend die Beteiligung an der im Jahre 1935 in

ror Herbstwahlen treten in ihrem Leitartikel Sonntag dieLidove Noviny" ein. Sie schreiben: »Was sagen die Staatsbürger dazu? Wir irren uns nicht, wenn wir sagen, daß der größte Teil der ruhigen und bedächtigen Bewohner die­ses Staates es lieber sehen würde, wenn die Wah­len erst im Herbst wären... Der Hauptgrund dafür ist der, daß es den Leuten gefallen würde, wenn in dieser schweren Zett gerade wir zeigen würden, daß wir das Abgeordnetenhaus für die ganze Gesetzgebungsperiode erhalten konnten. Die Skeptiker werden lächeln, daß ein solches Gefallen kein ernstes Argument ist. Wir aber sagen, daß es gut ist, wenn in den Leuten ein solches Gefäl­len lebt auszhaltenbiszum Ende. Auf. der andern Seite sind unsere Leute. deswegen ruhig, weil der Unterschied von etwa drei Monaten nicht entscheidend ist und wenn die Koalition fünf- einhälb Jahre nach all dem ausgehalten hat, was Man ihr prophezeit hat, ist das auch ein bedeut­sames Stück Stabilisierung."

Tschechisch-Klerikale für Planwirtschaft Sonntag, den 3. Feber, fand in Jungbunzlau ein Kongreß der Volkspartei staft. Nach Eröffnung sprach HandelSmmister Jng. D ö stäle r, der in seinem ausführlichen Referate wirtschaftliche und politische Fragen erörterte. Der Minister sagte, daß wir bereits den tiefsten Punkt der Krise über­wunden haben und uns auf dem Wege de? allmäh­lichen wirtschaftlichen Aufstiegs befinden. Es ist sicherlich gerecht, wenn sich die Berufsstände, so­weit ihre Angehörigen unverschuldet in Schulden geraten sind, bemühen, eine Erleichterung der Kre­ditlast zu erlangen, was man ungenau Entschul­dung nennt. Der W'eg zu dieser Entschuldung be­steht einzig nur in der Umwandlung der kurzfri­stigen Kredite in langfristige und in einer durch­greifenden Herabsetzmrg des Zinssatzes. Hierauf sprach der-Landesparteivorsitzende Pater S t a- sek. Er sagte u. a., daß unsere politische Demo-

Brüssel ftattfindenden Weltausstellung sowie an der dort veranstalteten internationalen Ausstellung der modernen Kunst sowie der Musterentwurf der Ord­nung für die Ausrangierung der Akten für sämtliche Staatsämter mit Ausnahme aller Gerichte und Justizbehörden. Zur Kenntnis genommen wurden die Be­richte über die Verhandlungen des Komitees der politischen und wirtschaftlichen Minister betreffend die Vorbereitung des Programms der weiteren Arbeiten der Naftonalversammlung und Regie­rung. Herabsetzung der TelephonsebQhren Die Zustimmung ausgesprochen wurde zu der angemessenen Herabsetzung der Telephongebühren und die Mini­sterien für Post-«nd Telegraphenwesen und Finanzen wurden mit der Durchführung der not­wendigen Maßnahmen betraut.

kratie durch die wirtschaftliche und kulturelle Demokratie ergänzt werden muß. Nur die mit Zu­stimmung des Volkes von unten her direkt aus den einzelnen Ständen und Berufen geschaffene Wirt­schaftsdemokratie kann unter der Kontrolle des Staates zu einem Pfeiler einer neuen Wirtschafts­ordnung werden, welche die Regierung unter dem Namen der Plan-Wirtschaft ins Leben zu rufen beabsichtigt.

Tsdicdilsdilflerikale Warnung an die Christlidisozlalen In den sonntägigen»Lidovs Listh" be­schäftigt sich der katholische Journalist Dr. Alfred Fuchs mit den Zuständen in der deutschen christlichsozialen Partei. Er schreibt: »Es scheint, daß in der christlichsozialen Par­tei ein. gewisser Gärungsprozeß stattfindet. Der eine Teil der Politiker möchte die Partei gern in der Regierung sehen, damit durch eine positiv« Politik der radikal-nationalen Agitation die Stirn geboten wird, ein anderer Teil will offenbar mit Henlein einen Ausgleich treffen und bestrebt sich, die einstige Regierungsvergangenheit der Parte', zu vergessen. Den nationalen Radikalismus repräsentiert gegenwärtig Senator Hilgen- reiner, der nach dem Saarplebiszit verkündet daß die Deutschen den status quo für das Saar -, land äbgeldhnt haben und daß sie sich'äuch'änders- wo Nicht mit dem stakus quo zufrieden geben kön­nen. Der Ausspruch war vielleicht nicht so ge­dacht, wie er vielfach interpretiert wird, aber wir er auch immer gemeint war, gefährlich war er, well sich in den Grenzgebieten Agitatoren zeigen, die unseren Deutschen einreden, daß es auch bei unS zum Plebiszit kommen wird... Wenn wir die Situation in der deutschen christlichsozialei- Partei kennen lernen wollen, müssen wir auch ihre Provinzpvesse, insbesondere die mährische, lesen. Es geht daraus lervor, daß die Regierungspolitih hauptsächlich Abgeordneter Luschka vertritt, während Prof. Mayr-Harting als Vermittler auf­tritt. Wir würden iin Interesse der katholischen Sache wünschen, daß sich die Lage in der christlich­

sozialen Partei zugunsten der positiven Polttik klärt. Die Erfahrungen des Bundes der Land­wirte zeigen den Christlichsozialen, welch unver­läßlicher Bundesgenosse Henlein ist." Vie handelspolitischen Verhandlungen mit Oesterreich die seit dem 29. Jänner in Prag stattfinden, sind vorläufig beendet worden. In einer Reibe von Sitzungen, welche an allen Tagen vor- und nach­mittags abgehalten wurden, verhandelten die Delegierten in erster Linie über die finan­ziellen Beziehungen zwischen den bei­den Staaten. Die Grundlage dieser Verhandlun­gen bildeten die Berechnungen, die in einigen Be­ratungen von den Vertretern der beiden National­banken anfgestellt und den Delegationen unter- brettet wurden. Weiters wurden die Zollfor­derungen sowie Fragen durchberaten, die sich auf das Bewilligungsverfahren be­ziehen. Ueber das Ergebnis der Verhandlungen werden beide Delegationen ihren Regierungen referieren.

Die Höusdien der Arbeitslosen Im»Prävo Lidu" macht Abgeordneter Ge­nosse N e k a s auf die schwierige Lage aufmerk­sam, in der sich Arbeitslose befinden, die seiner­zeit, als sie noch Arbeit gehabt, ihre ganzen Er­sparnisse dazu verwendet haben, sich ein Häus­chen zu bauen. Da das Geld nicht reichte, haben sie Hypotheken ausgenommen und können nun, da sie kein Einkommen haben, auch keine Hypothekar­zinsen zahlen. Eine vorläufige Hilfe für sie bietet das Gesetz über den Aufschub von Exekutionen gegen Arbeitslose, welches vor kurzer Zeit wieder für ein Jahr verlängert wurde. Das war ein- Nothilfe in verzweifelter Situation und es wird jetzt notwendig sein, ein endgültiges Gesetz zu schaffen. Im Ministerium für soziale Fürsorg' wird ein derartiges Gesetz vorbereitet, wodurch jenen, welche keine Hypothekarzinsen zahlen kön­nen, auf die Dauer von drei Jahren geholfen werden soll. Für die deutschen Emigranten seht sich der bedeutende tschechische Publizist Fer­ dinand Peroutka in den montägigenLidovt Noviny" ein. Er nimmt insbesondere Stellung gegen die Blätter Stkibrnys, die»Närodni Listy" und einige klerikale Blätter, welche den Mord an Jng. Formis zu einer Emigrantenhetze benutzt haben. Gegen diese Blätter wendet sich Peroutka wie folgt: Diese Menschen benehmen sich zur deutschen Emigration, welche zu uns ftüchtete, so, daß sie von Hitler oder Göring sofort eine Auszeichnung bekommen könnten... Six haben sich zur Emi- Wittoi? arch^nen sehr brirmlen SttinsipUnkt ge- stellt: Krepieret, in'welchem WinkÄ Ihr wollt! Als Jng. Formis ermordet worden ist. haben sie mit Entzücken alle Schuld auf den Ermordeten gewälzt, statt sich dafür zu schämen, daß die deut­schen Mörder zu uns nach Belieben kommen, hier ihre Arbeit verrichten und wieder wegfahren kön­nen... Die Hetze gegen die Emigranten tthen wir genau so als eine Schande an, als wenn hundert kräftige, gutgenährte Leute zusammen- kämen und einen schwachen und elenden Menschen schlagen würden... Diese Worte Peroutkas können in daS Stammbuch auch der fascistenfreundlichen deut­ schen Bürgerpresse in der Tschechoslowakei geschrie­ben werden.

Hin Kurzroman von Kurt Doberer

Einige Tage später zeigte jedoch der..Pro­greß" an Hand von genauen Angaben über Treib- wirkung und mitgeführte Triebstoffmenge, durch die Formel, daß die theoretische Berechnung eine gefahrlose Rückkehr gezeigt hätte. Aber nach ein­gelaufenen Mitteilungen sei die Bemannung erst spät aus der Betäubung erwacht, und so wäre zu­viel Triebstoff beim Abflug verbraucht worden. Leicht gähnend stand Jonny an den Instru­menten, während Merimeer still über lange Zah­lenreihen gebeugt saß. Am Objektiv des Fern­rohrs stand Lady Merimeer. Sie war damit be­schäftigt, die rote Marsscheibe zu studieren. Die Einzelheiten traten jede Stunde klarer Herborn und die Lady trug eifrig schreibend ihre Beobach­tungen in den Funkbericht für Zentron ein. Jonny sah auf den Zeitmesser. Dann begann er mit symmetrischen Anordnungen von Punkten und Strichen und dann in toten und lebenden Sprachen den Mars zu bearbeiten. Seit vielen Stunden machten sie regelmäßig diese Versuche. Kein Funke aus dem Weltenraum brachte ihnen Nachricht. »Wieder nichts", sagte Jonny mißmutig, nachdem er einige Minuten regungslos und ge­spannt gehorcht hatte,und dabei sollen ihre Ingenieure riesige Kanäle bauen", fügte er lächelnd hinzu. «Die nächsten Photoaufnahmen werden uns Aufklärung bringen", sagte Merimeer mit seiner klaren, ruhigen Stimme.Die letzten Aufnahmen zeigen uns ja schon dieses regelmäßig unterbrochene Netz." Er holte die Platten herbei, und alle drer beugten sich nochmals grübelnd über die merk­würdigen Gebilde.»Es sieht ja so aus, wie wir

unsere Eisenbahnen auf der Erde in die Karte zeichnen. Immer diese schmalen Rechtecke an­einander. Hell dunkel hell und so regel­mäßig läuft es durcheinander, wie ein Spinnen­netz," sagt die Lady.»Eisenbahnen", lächelt Meri­meer,»und dabei sind diese Dinger dreißw Kilo­meter breit, das ist das Fatale, Hier, da liegen so­gar zwei nebeneinander. Kanäle können es nicht sein, denn die Linien sind ja regelmäßig unter­brochen. Dann, sie sind auch zu breit und doch sie gehen von Meer zu Meer. Lady Merimeer schraubte die photographischen Apparate vom Okular ab. Sie hatte wieder Auf­nahmen der rätselhaften Marsscheibe gemgcht. Bald mußte nun ja die Entscheidung kommen. Man photographierte mit dem neuen Verfahren in Far­ben, sofort als Positiv und auf Pergal, dem un­zerstörbaren Metallfaserstoff. Lord Merimeer nahm die nassen Blätter aus dem Bad. Der Mars wirkte durch das Objekt schon so groß, daß man nur noch einzelne Gebietsteile aufnehmen konnte. Klar und scharf zeigten die Bilder alle Einzelheiten, die schon Schiaparelli zum Kanalproblem geführt hatten. Dort lag ein weiß und hell glänzendes Meer. Hauchfeine Streifen grenzten das ein, was man auf der Erde als Kanäle bezeichnet hatte. In diesen Kanälen wechselten gleichmäßige Rechtecke ab. Ein hellgrünes ein siwerweißes, dann wieder ein dunkelgrünes. Ein dünner dunkler Streifen sperrte immer ein Rechteck gegen das an­dere ab. Zu beiden Seiten dieserKanäle" lag nichts als eine rötlichgelbe, grell strahlende Fläche. Nur dicht an den Kanälen war diese durch dunkel und hell geteilte Flecken unterbrochen. Lord Merimeer lächelte sein leises Lächeln. Wie einfach war nun die Erklärung. Rießige Sperrdämme waren es, ein Netz von Bewässe­rungsanlagen! Auch auf der Erde haben wir ja solche Ueberreste, als Trümmer einer uralten Kul­tur. So abgetragen waren die Gebirge am Mars , daß es keine natürlichen Flüsse mehr gab. Nur

ein flaches, versandetes Meer. Wüste, erbarmungs­lose, rotgelbe Wüste was das, was sich da zu beiden Seiten der Kanäle ausbreitete. Und die hellen und dunklen Flecken an den Rändern? Siedlungen waren es! Reste einer absterbenden Kultur. Wie um all das zu bestätigen, lagen auch einige grauschwarze, schlammfarbige Rechtecke zwischen den silbernen. Es waren die frisch von den Wasserfluten befteiten. Ihnen sollte erst All­mutter Sonne das lebende Grün entlocken. Auf der Rakete war man sich klar geworden, daß nur die Parabelumkreisung wieder auf die Erde zurückführen würde. Merimeer hatte die Be­rechnungen dazu bereits fertig. Man würde die Rakete bis zu hundertneun Kilometern Entfernung an den Mars heranführen. Es war ein gefährliches Wagstück, aber die Parabeläste wurden dadurch mehr parallel, und man sparte dadurch den Trieb­stoff. Den wertvollen Triebstoff sparen, das tvar jetzt die wichtigste Aufgabe. Lord Merimeer hatte seine Berechnungen nochmals überprüft und dann Jonny die Taten zur Parabelsteuerung angegeben. Wollte die Pa­rabel nicht von selbst werden, so mußte durch den Raketenantrieb nachpeholfen werden. Jonny trug eben die Zahlen in die Steuerungsübersicht ein» da ein furchtbarer Stoß erschütterte die Rakete. Der Kreiselkompaß fuhr langsam einen Grad um den anderen vom Peilstrich ab. Jonny hatte die Ruhe nicht verloren. Mit einem Sprung war er an den Hebeln. Die Augen starr auf dem Richtungszeiger, gab er Gas. Ein leichter Ruck ging durch das Projektil. Der rote Feuerstrom, der aus zwei der Triebstoffbehälter trat, drückte es wieder in einer Kurve auf die Flug­bahn zurück. Im Ausgleich zwischen Zentrifugalkraft und Massenanziehung jagte jetzt das Projektil auf der Parabelbahn um den Mars. -ft Ein verdammtes Meteor", sagt Lord Meri­meer, durch die Zähne sprechend.Dicht ist die

Kiste ja anscheinend geblieben, aber der Triebstosf ist bis auf den kleinen Rest dahin, den wir zum Richtungstellen auf die Erde brauchen. Den Ein­sturz auf die Erde abzubremsen, dazu haben wir kein Gramm." Während Merimeer sprach, blickte Jonny unruhig auf das Instrument, das den Sauerstoff- gehalt der Lust in Prozenten anzeigt. »Nach außen wohl, da ist sie dicht geblieben, die Rakete. Aber die Tanks, die den Sauerstoff- ballast führen, drücken ihren Inhalt nun in den Jnnenraum. In den letzten Minuten ist der Saüerstoffgehalt um drei Prozent gesttegen!" Dann gibt es keinen Ausweg mehr," flüstert der Lord.Oh, die Papiere und Bilder, könnte ich sie doch retten! Aber es gibt keinen Weg" Keinen Ausweg," wiederholt die Lady automatisch. Doch, es gibt einen!" sagt Jonny.Die Auf­zeichnungen sind gerettet, wenn wir auch nur die Trümmer des Projektils auf die Erde bringen. Die Kassette wird ja gefunden werden» dafür ist gesorgt." Jonny dämpfte seine Stimme.Daß wir alle drei sterben müssen» das ist nun sicher. Aber es wird mehr von uns verlangt! In unserem Tode muß ein kalt überlegtes. System liegen." Mtt einem Blick auf den Sauerstoffanzeiger spricht Jonny hastig weiter.Zwei bleiben in dem Raum und sterben den Sauerstofstod. Der dritte schließt in der Schalt- und Sendestelle die Schotten dicht­steuert das Projektil in den Ozean und stirbt in den Trümmern. Aus dieser Einsturzhöhe ist an eine Rettung nicht mehr zu denken." Jonny hebt die Hand.Ich weiß, was Sie sagen wollen, Lord. Sie denken, daß ich den Sen­der vergesse. Sehen Sie," er drückte den Tasthebel ein paarmal rasch herunter,»dort auf dem In­strument kein Ausschlag. Die Sendeanlage ist zer­stört. Wie ich es gezeigt habe, werden wir ster­ben müssen." .s Schluß folgt!)?