Sette 6 Sozkaliemolrat" DienStag, 8. FeSer 1835. Nr. Sy Sek. bzw. 2:32.4 Min; über 8080 Meter Mikola- ichek(Wien ) in 8:58.1 Min. In der Gesamtklassi- fikation kam Mikolaschek mit 155.44 Punkten auf den ersten Platz vor Vincz«(Budapest ) und Tur- novfky. Norwegische Skiläufer besser als die Finnen! Pei den Skimeistermeist^rschaften des Dritten Rei­ ches . welche in Garmisch-Partenkirchen in der letz­ten Zeit zum Austrag gelangten, nahmen auch eine große Anzahl Ausländer teil. Das hervorstechendste Merkmal ist, daß die norwegischen Sportler in den Langläufen den Finnen den Rang ablaufen. So ge­wannen wiederum die Norweger am Sonntag den 4 X10 Kilometer Staffellauf in 2:48.22 vor Finn­ land in 2:51:54. Die tschechoslowakische Mann­schaft kam mit 3:02:06 auf den sechsten Platz. Bei den Weltmeisterschaften im Bobfahren in Jgls(Oesterreich ) errang der HDW-Zweierbob .Tschechoslowakei" den zweiten Platz. Weltmeister wurde die Schweiz . Es kam nur ein Lauf zur Aus­tragung, da di« Bahn am Sonntag durch Schnee­stürme untauglich wurde und daher die Fahrten vom Samstag als Endergebnis gewertet wurden. Die Europameisterschaften im Eisschnelläufen konnten infolge eines Schneesturmes erst am Sonntag inH« lsinki begonnen werden. Ueber 500 Meter siegte Evensen(Norwegen ) in 44 Sek. und übe» 5000 Meter Stiepel (Oesterreich ) in 8:34.8 Min. Das Davoser internationale Eisschnellaufe» ge­wann der Norweger Ballangrud überlegen per fiegte über 500 Meter in 44.2 Sek., über 1500 Meter in 2:20 Min. und über 5000 Meter in 8:44.4 Min. Kunst und Wissen Großes Theater-Erlebnis in der Kleinen Bühne Wenn nicht alles täuscht, besitzt die Kleine Bühne seit Sonntag ei» Zugstück. Das Schauspiel 3 ch h a b' s geta nl" ist zwar keineswegs von literarisch-künstlerischem Wert,«her ein Reißer, der mit Kriminalistischem losgeht. Und wenn auch nicht ödes Detektivroman-Spiel gespielt wird, vielmehr Tat, Hergang der Tat und Täter im vorhinein fest­stehen, so werden dennoch in anderer Weise höchste Zumutungen au die Geduld des Zuschauers, Unlo­gisches zu ertragen, gestellt. Dafür aber ist der Autor, Martin Gläser(hinter dem sich eine Frau zu verbergen scheint) in der Psychologie sehr gut zu Hause, versteht sich auf Spannungen und Steigerungen, hütet sich vor jeder Schwarzweiß- Malerei, trieft vor anständiger menschlicher Gesin­nung, schafft die unglaublichsten Verwicklungen, straff gebaute Szenen und gar nicht so schlechte Typen und Figuren. Trotz alledem birgt das Stück genug Gefahren in sich, das Theater zur Borstadtbühne cckgleiten zu lassen. Wird aber von diesem Abgrund zurückgeris- sen vor allem von der totficher exponierenden und disponierenden, auf alle szenischenKünste" verzich­tenden, nur aus der Handlung schöpfenden Regie L i e b l s, dessen absoluter Theaterblick auch für jede Rolle den besten Vertreter zu finden wußte und so einen Abend. hoher, wenn auch, was das Stück anlangt, ein wenig verschwendeter Schauspiel­kunst zustande brachte. Aber all das zusammen hätte wahrscheinlich kaum genügt, wenn nicht die Hauptfigur, die Frau, die für ihren Geliebten Schmach und Schande, Er- niedrigung, Todeshetze und noch alles mögliche an­dere auf sich nimmt, von einer Schauspielerin dar­gestellt würde, die«Ales in den Schatten zu stellen scheint, was in den letzten Jahren an diesem Thea­ter zu sehen war. Dolores Moncasi spielt die Karla Wander hinreißend, nervenaufpeitschend, erschütternd. Man steht wie vor einem Wunder, das alle möglichen Tiefen und Untiefen weiblichen Her­zens zu erschließen scheint, vor einem Ausdrucks­vermögen, doch wenig seinesgleichen hat, vor einer Vitalität, einer Zartheit, einer Wildheit und den­noch wiederum vor einer Herzenseinfachheit, die schier alles umfangen kann, was im Rätsel Weib liegen mag. Ein unterhörtes Talent teilt sich der Stimme, der Sprache, dem Körper der Schauspie­lerin mit, ununterbrochen wandelnd, steigernd, dämpfend. Aufgewühlt verlassen die Männer, mit ver­weinten Augen die Frauen das Theater. Es müßte mit dem Teufel zugehen, wenn in Dolores Moncasi der deutschen Bühne nicht eine Menschendarstellerin erwüchse, die man einmal zusammen mit den ganz großen Namen nennen wird! Von den Männern sei an erster Stelle Herr Demel gerühmt, der in einer einzigen Szene schüiffig nachweist, daß das Prager deutsche Theater Darsteller von überzeugendster Gestaltungskunst mit einfachsten, natürlichsten Mitteln jahrelang brachlie­gen läßt. Dann Herr M a r l ä, der in jeder Geste interessante Charakterspieler, Herr R i ch t e r, no­belster Vertreter des Schauspieler-Intelligenzlers, K l i p p e l, glaubhaft schwächlich-brutal, Jor­dan als widerliche Kanaille mit allzumenschlichen Entschuldigungsgründen, Dörner, mit Szenen­applaus für die kurze Erlösung durch drastische Ko­mik bedankt. Großer Beifall. Während einer ganzen Ver­wandlungspause wird applaudiert. Alle haben einen Ehrenabend, die Moncasi einen Triumph. Wer solche Schauspielkunst erleben will, wie sie angeblich nur unsere Väter oder wir in unserer Jugendzeit erleben durften, sehe sich dieses Stück an. Und schreibe dann der Direktion, welche höchsten künst­lerischen Abgaben man dieser Moncasi, diesen Schauspielern stellen könnte und müßte! Auch im großen Haus gab's«in beachtliches Wochenende. Als Gesangshoheit aus dem.Land desLäch eins" schwelgt P r e g e r in schmel­zenden Lehar -Tönen, mit Geschmack und Kultur, mit Verve und Ausdrucksinnigkeit, und mit Dacapos, die seine immer noch steigende Beliebtheit beim Pu­blikum nachweisen. Als Hauptpartnerin erfreut Frau W a l t e r als Erscheinung und Darstellerin, nicht ganz so als Sängerin. Fräulein Herta R a y^n aber tanzt nicht nur mit Erfolg gelegentlich von der Oper in die Operette hinüber, sondern ent­zückt das ganze Haus durch den Liebreiz ihrer Per­son und ihrer süßen, gut geführten und trotz des kleinen Volumens ausdrucksvollen Stimme. * Gestern abends stellte sich beimBall im Sa- voh" Fräulein Erna Lenser als Anwärterin auf das durch den Abgang des Fräulein Kunze frei­gewordene Fach der ersten Operetten-Soubrette vor. Positivs: mondäne Erscheinung, starke tänzerische Begabung, Routine. Dem steht entgegen eine etwas befangene und doch wiederum zum Teil übertriebene Darstellung und Stimmittel und Gesangsvermö­gen, die sofern man schon ein Urteil abgeben kann, den Anforderungen, die man in dieser Hinsicht in Prag zu stellen gewöhnt und wohl auch berechtigt ist, kaum genügen. C scheint, als ob die junge Dame aus einem Bühnenstil käme, der gerade nicht der der Landestheater-Operette ist. Man wird also zumindest noch«ine Talentprobe, beispielsweise in einer mehr Naivität,' Schlichtheit und Herzlichkeit verlangenden Rolle abwarten müssen, wozu sich.Land des Lächelns" sehr gut eignen wird. L. G. Die nächste ArbeitervorstellungDer Kreide­kreis" findet am 10. Feber im Neuen Deutschen Theater statt. Karten ab Dienstag im Vorverkauf für Abonnenten und ab Mittwoch allgemeiner Berkaus Dr. Max Deri, spricht am Montag, den 11. Feber, um 19.30 Uhr im großen Saal der Städti­schen Bibliothek über das Thema.Kunst und Kitsch." (Mit Lichtbildern.) Den Reinertag des Abends stellt Dr. Max Deri den deutschen Flüchtlingen zur Ver­fügung. Karten im Vorverkauf von 3.20 in der Demokratischen Flüchtlingsfürsorge, Prikopy 17, vormittags zwischen 11.30 und 13 Uhr und bei Optiker Deutsch , Koruna-Paffage. Spielplan des Deutschen Theaters. Dienstag s^8: Land des Lächelns, A2. Mittwoch halb 8: Ein Sommernachtstraum, B 1, neu­inszeniert. Donnerstag halb 8: Carmen Gastspiel Kammersänger Richard Tauber . CI. Freitag halb 8: 13 b ei Tisch, D 2. Samstag ffatb 8: Son Giovanni, BI, Gastspiel Kam­mersänger Richard Tauber. Sonntag halb 3: Der Kreidekreis, Arbeitervorstellung,%8: Das Land des Lächelns, C 1. Spielplan der kleinen Bühne. Heute Diens­tag 8: Fremdenverkehr, vottstümliche Vorstellung Mittwoch 8: I ch Habs getan. Donnerstag 8: Ich Habs getan. Freitag 8 Uhr: Schneider Wippl kontra Na­ poleon , Kulturverbandsfreunde und freier Ver­kauf. Samstag 8: Ich Habs getan. Sonntag 3: S ch u lefürSteuerzahler. 8 Uhr: Ich Habs getan. Ätei« Prag des Sozialistische« Lugendverbandes Vierte Kreiskonferenz Samstag, den 2.»nd Sonntag, de« 3. März, im Parteiheim, Närodni Nr. 4. Begin« Samstag, 5 Uhr nachmittags. Tagesordnung r 1. Eröffnung und Begrüßung. 2. Grundlagen»nd Richtung unserer Arbeit. Referent Genosse Willy W a n k a. 3. Berichte. 4. Wahlen. 5. Freie Anträge. «. Ausblick. Vercinsnadirlditcn AtuS-AnSschnßmitgliedrr, Achtung! Mittwoch, den 6. Feber, um 7 Uhr abends findet im Partei­heim ein« AuSschußsihung statt. MitteUungen aus dem Publikum. Auf einer Straße acht tödlich« Unglücksfäll« innerhalb eines Jahres. Heutzutage ist die Land­straße zweifellos der gefährlichste Ort für den Menschen. Di« Zeitschrift.Zlin " veröffentlicht einen Bericht über die Zahl der tödlichen Unglücksfälle in Zlin , demzufolge 85 Prozent aller Unglücksfälle auf einer mit Kraftwagen stark belasteten Land­straße stattfanden, während sich nur 15 Prozent aller Unglücksfälle in Industriebetrieben ereigneten. Der gefährlichste'Teil der in Frage kommenden Land­straße liegt in dem 10 Kilometer langen Abschnitt BakovZlin, der laut Statistik täglich von 3380 Fahrzeugen und 11.000 Menschen passiert wird. Im Jahre 1934 kamen auf diesem Abschnitt 8 Men­schen ums Leben. Die Landstraße wurde daraufhin rekonstruiert und ausgebessert, doch die ständig wachsende Zahl der Unglücksfälle beweist, daß noch eine Verbreiterung der Straße notwendig ist. Es wäre angebracht, daß in der Tschechoslowakei , nach Muster anderer Länder mit wachsendem Automobil­verkehr, die Unglucksfälle auf Landstraßen durch eigene Statistiken erfaßt werden. Auf Grund solcher statistischen Ergebnisse könnt« man erfolgreich« Vor­kehrungen gegen d0 Gefahren der Landstraße treffen, über deren Ausmaß sich die Oeffentlichkeit und oft sogar die Verwaltungsämter nicht voll bewußt sind. Er starb in der Nacht zum 3. Feber in Troppau an einer Lungenentzündung im Mer von 56 Jahren. Mit Hans Iokl ist einer der ersten Vertrauensmänner unserer Bewegung und einer der fleißigsten und tüchtigsten Parlamentarier von uns gegangen. Seiner schwachen Gesundheit nicht achtend, hat Hans Iokl unermüdlich für seine von ihm über alles geliebte Partei gearbeitet und dabei geradezu Uebermenschliches geleistet. Mit Umsicht und Eifer betreute er alle Gebiete der sozialistischen Bewegung, den Men Führer und Berater, den Jungen Freund und Beispiel. Wir werden Hans Iokl immer in tieffter Dankbarkeit gedenken. Die Trauerfeier findet Mttwoch, den 6. Feber, vor dem Volkshaus in Troppau statt. Die Einäscherung erfolgt um halb 5 Uhr nachmittags in Mährisch-Ostrau . Die Klubs Der Parteivorstand der deutsche« sozialdemokratischen der Deutschen sozialdemokratischen Senatoren und Abgeordnete«. Arbeiterpartei. Mr geben Nachricht von dem Tode des Genoffen Senator Han0<30fI Bezugsbedingungen: Bei Zustellung ins HauS oder bei Bezug durch die Post monatlich KL 16.. vierteljährig KL 48., halbjährig KL 96.. ganzjährig KL 192.. Inserate werden laut Tarif billigst beredet. Bei öfteren Einschaltungen Preisnachlaß. Rückstellung von Manuskripten erfolgt nur bei Einsendung der Retourmarken. Die Zeitungsfrankatur wurde von der Poft» und Tcle» graphendireküon mit Erlaß Nr. 13.800/V11/1930 bewilligt. Druckerei:.Orbis". Druck». Verlags» und Zeitungs-A.-G., Prag .