Str. 35

Sonntag, 10. Feier 1935

Seite 3

fudetendeutsdm Zcitspieget

r

ft

Johann Schott ein Siebziger Einer von denen, ohne deren Arbeit, Opfer Und Mut die sozialdemokratische Bewegung nie ge­worden wäre, was sie heute ist, Genosse Johann S ch o tt in Platt en wird Montag, den 11. Feber, siebzig Jahre alt-. Man müßte die Geschichte der westböh- mischen Arbeiterbewe­gung schreiben, wollte man alle seine Ver­dienste um die sozial­demokratische Arbeiter­bewegung in vollem Umfange würdigen, denn diese herrliche Ent­wicklung der Sozial­demokratie in Westböhmen ist mit seinem Namen innig verknüpft. Er begann schon im Jahre 1894 mit der Organisationsarbeit, schuf Bil­dungsverein und Handschuhmacherorganisation, führte Lohnkämpfe und wurde so zu einem der führenden Persönlichkeiten unserer Bewegung seines Gebietes. Im Jahre 1903 gründete er die sozialdemokratische Lokalorganisation, mit an­dern dann die Genossenschaft, und eine Reihe von Kulturorganisationen. Nach dem Kriege wurde er Bürgermeister der Stadt Platten und später Be­zirksobmann. Seine Verdienste um die Arbeiter­schaft, die er sich' durch seine Arbeit m diesen öffentlichen Funktionen erwarb, sind in seinen Werken festgehalten worden. Sein Leben war bis­her ausgefüllt von Arbeit und Opfern, es war aber auch reich an Erfolgen und Anerkennung. So feiert er als unerschrockener Vorkämpfer unserer Idee seinen siebzigsten Geburtstag, an dem er als Ausdruck des höchsten Dankes seiner Hei­matstadt, zum Ehrenbürger der Bergstadt Platten ernannt wird. Mit seiner Bergstadt feiert ihn an diesem Tage die Arbeiterschaft, dankt ihm für sein Wirken im Interesse der Armen und Unterdrückten und wünscht ihm noch fiir viele Jahre Gesund­heit und den alten Kampfgeist.

Die Henlelnfront will nicht registriert werden?** Unter diesem Titel schreibt dasPrävo Lidu": Am 12. Jänner sprach der Ministerpräsident zu den Journalisten von den künftigen Aufgaben der Regierung und da erwähnte er auch die Regi­strierung der politischen Parteien, welche noch vor den Wahlen durchgeführt werden soll. Er sagte: Durch diese Vorlage wird die Mitgliedschaft in den Parteien geregelt, das Fungieren ihrer Or­gane und die Verhältnisse werden so gestaltet wer­den, damit in den Parteien auch die innere Demokratie gesichert werde." Der Herr Ministerpräsident meinte offenbar mit dieser in­neren Demokratie den gesetzlichen Schutz der Mit­gliedsrechte der Anhänger aller politischen Par­teien, also auch den Schutz der kommunistischen Ar­beiter vor der illegalen Führung und dem Pol- Büro und den Schuh der Fascisten vor dem dik­tatorischen Statut der Partei. Ein solches Statut hat z. B. die Gajda- oder Maresbewegung, wo die Mitgliedschaft wie wir seinerzeit durch Zi­tate aus dem Statut der Nationalen Front Maress nachgewiesen haben keine Rechte. Alle Funktionäre wählt und setzt der Führer ab, die Mitglieder haben nur das Recht zu zahlen und zu gehorchen. Solche Statuten hat nun auch die Henlein-Front. DiePrager Presse" brachte dar­aus einen längeren Auszug. Die Statuten sind gerade im Druck erschienen und treten mft dem Tage der Ausgabe in Kraft, also nach der ange­führten Aeußerung des Vorsitzenden der Regie-j rung. Niemand weiß, ob sie von irgend einer Korporation beschlossen oder einfach souverän ver­lautbart wurden. Auch davon ist in den Statuten nicht die Rede. Alle Funktionäre der Henlein « front werden von der führenden Person, welche sie selbstwählt", ob es sich nun um lokale oder

Bezirksgruppen handelt, bestimmt. Die führende Person setzt sie auch ab und, ersetzt sie durch an­dere, welche sie selbsterwählt". Auch Henlein wählt" nach den Artikeln 135 und 156 der Sta­tuten die Mitglieder der Hauptleitung, er ist selbst der Vorsitzende aller zentralen Körperschaften der Bewegung und hat das Recht die Funktionäre ab­zusehen, die Gruppen aufzulösen,wählt" und entläßt seine Mitarbeiter und kann dauernd oder zeitweilig mit allen Vollmachten betraut werden, welche die Hauptleitung hat. Die Bezeichnung Führer" gebührt nach dem Artikel 40 ausschließ­lich ihm. Tas alles ist allerdings keine innerpar­teiliche Demokratie, welche der Herr Ministerprä- sident als Bedingung bei der Registrierung der Parteien bezeichnet hat. Es wird dies ein Anblick für Götter fein, wenn unsere Regierung einige politische Parteien und verschiedene sonderbare Gruppen nötigen wird ihren Mitgliedern neben den Pflichten auch einige Rechte zu geben. Aber Herr Henlein wird vermutlich seiner Diktatur den Vorzug geben vor der Registrierung. Vie die sozialistische Iugsnddewezunszerfällt" Schöner Vormarsch in Westböhmen Die Henlemzeitungen werden nicht müde, von einemZerfall" der sudetendeutschen sozialisti­ schen Jugendbewegung zu berichten. Unsere Jun­gen und Mädchen machen sich aus diesen'Be­richten", deren Ursprung ja bekannt ist, einen guten Tag und verrichten ruhig und zielbewußt ihre Arbeit: Ueber den prächtigen Erfolg ihres Schaffen? berichtet u. a. ein Rundschreiben der Karlsbader Kreisleitung unseres Jugendverban- des, in dem es u. a. heißt: Mit dem 31. Jänner haben wir einen sehr wichtigen Teil unseres sozialistischen Wett­bewerbs, die Mitgliederwerbung für die Wertung abgeschlossen. In Vier Monaten war uns ein sehr guter Erfolg beschieden. Es wurden in der Zeit 655 neue Mitglieder. ausgenommen, 8 neue Ortsgruppen gegründet. Mit diesem Erfolg wollen wir uns aber nicht be­gnügen. Alle Gruppen haben nach wie vor die Verpflichtung zur Werbung und alle Bezirke zur Schaffung neuer Ortsgruppen. Nachfolgend brin­gen wir zum Vergleich die von den Ortsgruppen getätigten Neuaufnahmen: Asch 30, Krugs- reuth(11), Roßbach 7, Eger 20, Schönbach 8,' A.ltsattl Q2, Ehodau 37»' DMasüML» Neu§. süttl 18, Elbogen 77'Falkenau 42, Königsberg 16, Graslitz 27, Rothau 27, Aich 19, Altrohlau (48), Espenthor(16), Fischern 12, Karlsbad 24, Meierhöfen(35), Pirkenhammer(22), Putschirn 19, Sodan-Lessan(43), Wcheditz 6, Ahornswald 6, Bärringen 9, Bernau 17, Eiben-

Sir Simon habe Flandin dahin informiert, baß nach der Neberzeugnng des britischen Außen­amtes Deutschland das Londoner Angebot nicht annehmen wird und daß das Foreign Office überrascht wäre, wenn das Gegenteil ein­träte. Der Auflchub, um den Deutschland ersucht, habe nach Londoner Ansicht den Zweck, M i ß- stimmigkeiten zwischen Frankreich und Eng­land zu verursachen. Flandin kündigte dem britischen Außenmini­ster an, daß sich Frankreich der Absicht widersetzen würde, eine Konferenz von vier, fünf oder sechs

berg 1, Hochtanne 16, Neudek 51, Neuhammer 10, Platten(14), Schönlind 3. Die in() ge­setzten Zahlen bedeuten Neugründungsorte.

Verum bremst des Finanz ­ministerium die Durchführung der Brotaktion für die Arbeitslosen? DasPrävo Lidu" schreibt: Im Ministerium für soziale Fürsorge finden bereits eifrige Vorbereitungen für die Einleitung der Brotaktion für die Arbeitslosen statt. Es ist dies eine Fottfetzung der gleichen in den früheren Jahren seitens des Ministeriums für Bolksernäh- rung und im Vorjahr« vom Fürsorgeministerium dnrchgeführten Aktion. Zufolge Regierungsent- fcheidung ist für die Brotaktion ein Betrag von 50 Millionen KL gewidmet, mit dessen Beschaf­fung das Finanzministerium betraut wurde. Die Art und Weise, wie das Fürsorgeministerium die Durchführung der ganzen Aktion besorgte, stieß nirgends auf besondere Schwierigkeiten. Es ist nicht uninteressant, daß das Finanzministerium ! plötzlich die Attion aus dem Grunde bremst» weil angeblich der bisherige ModuS unzweckmäßig, un­praktisch und schleppend ist. Das Finanzministe­rium verlangt, daß daS Fürsorgeministerinm nicht den Getreideeinkauf vornehme, das Getreide nicht vermahlen lasse und aus dem Mehle nicht das Brot in Regie der Aktion gebacken werde, sondern, daß das Brot, fertig gekauft werde, resp. beim Pro­duzenten bestellt werden solle. Das Finanzmini­sterium behauptet, daß die Durchführung der Brot- nktion durch direkten Broteinkauf sich in admini­strativer Hinsicht bedeutend einfacher gestalte alS der bisher gewählte Modus. Auf diese Weise ent­fällt angeblich die besondere Verrechnung, die Kontrolle und Auszahlung beim Getreidreinkauf. Transpott in die Mühlen und zu den Bäckern etc. Dabei behauptet das Finanzministerium, daß die Brotaktion im Ausmaße von 5000 Waggons Korn eigentlich nicht bloß zu Lassen der staatlichen Mittel dnrchzuführen war und ist, sondern daß rin Teil der angefühtten Kornvoreätr hätte Ver- wendimg finden sollen für eine indirekte» seitens der Gemeinden oder Bezirke durchzuführendc Aktion für Arbeitslose. Zu dieser Sache, die nach der VorgangSweise dcS Finanzministeriums den Eindruck eines Zer­würfnisses mit dem Fürsorgeministerium erweckt, bemerken wir folgendes: Der Modus dieser Aktion möge aufjbi.e oder jene Art gelöst werden, Haupt-, fache M. daß die Arbeiten des Fürsorgeministe- rinmS für diese Attion nicht anfgehalten werden, damit die Attion tunlichst bald eingeleittt werde. Jedes Aushalten aus welchen Gründen immer bedeutet nur eine Verlängerung der Leiden der Hungernden.

tische Meinungsaustausch nnd hierauf die Beratung der allgemeinen Abrüstungs­konferenz. An informietten Stellen ist man der Ansicht, daß Sir John Simon und Flandin beschlossen Haven, die deutsche Regierung zn verständigen, daß die Verhandlungen nicht in d i e L ängegezogen werden dürfen und daß alles in der Weise verhandelt werden müsse, daß die künftige September-Session der Völkerbundsversammlung die abschließenden Ver­handlungen, mögen sie nun günstig oder ungün­stig sein, verzeichnen könne.

Vie Hetze gegen den GEC-Verband Vom GEC-Verband geht uns folgende Er* klärung zu: Am Freitag, dem 8. Feber a. e., sind drei An­gestellte unseres Znaimer Betriebes verhaftet wor­den. Diese Verhaftung erfolgte im Zusammen­hänge mit der Verhaftung des früheren Betriebs­leiters Scheuer, der im vergangenen Jahre wegen Untreue entlassen wurde. An diese Tat­sachen knüpfte eine Reihe von Blättern Kommen­tare, denen gegenüber wir erklären, daß alle Anschuldigungen, die Scheuer erhebt,jeder tatsächlichenGrund- lag e entbehren. Sie sind nichts anderes als ein boshafter Racheakt und eine Fottfetzung des seinerzeitigen ErpreffungsversucheS. Wir wollen der Untersuchung gegen unsere verhafteten Ange­stellten nicht vorgreifen, werden aber, sobald die Möglichkeit hiezu besteht, die Oeffentlichkeit ein­gehend informieren und beweisen, daß alle Ver­dächtigungen aus der Luft gegriffen sind. GEC- Produktions- und Großeinkaufsverband für Erwerbs- und Wirtschaftsvereinigungen Prag II., Fügnerovo nam. 4. « Im Zusammenhang mit der Verhaftung Scheuers brachten einige Blätter Berichte, in denen Scheuer als sozialdemokratischerFührer" hingestellt wurde. Demgegenüber muß festgestellt werden, daß Scheuer, der zur Zeit der Spaltung zu den Kommunisten übergangen war, wohl einige Jahre darauf sich wieder in unsere Partei aufnehmen ließ, aber keinerleiFunktio- n e n, geschweige denn führende, erhielt,(d. Red.)

Versöhnunsstas in Budapest Budapest . Ministerpräsident Gömbös und Graf Stefan Bethlen hatten Samstag nach­mittags beim Reichsverweser eine längere Unter­redung, in deren Verlaufe sie alle strittigen Fragen bereinigt haben. Die in der Par­tei der nationalen Einheit aufgetauchten sachlichen und persönlichen Gegensätze sowie Mißverständ­nisse haben durch die Unterredung volle Er­ledigung gefunden. Die Regierung wird ihre Tätigkeit in der Richtung der bisherigen Ziel- setzungen auch weiterhin ungestört fottsetzen.

Grundsätzliche" Zustimmung Italiens Ueber die Stellungnahme Italiens zu den Londoner Besprechungen wird"aus Rom amtlich mitgeteilt: Die verantwortlichen italienischen Kreise be­trachten die Gesamtheft der abschließenden Erklä- rung über die Londoner Besprechungen mft Sym­pathie und sind der Ansicht, daß in ihr die Mög- lichkeit einer Verständigung mit Deutsch la nd und damit der Beginn einer Periode der Zusammenarbeit zwischen den inter­essierten Mächten gegeben ist. Was des Näheren den Pakt für gegenseitigen Luftschutz betttfft, so wird die Stellung Italiens demnächst im Sinne einer grundsätzlichen Zustimmung festgelegt werden, wobei die besondere Lage Italiens gegenüber England und umgekehrt noch zu erörtern bleibt."

Ein neues Todesurteil Klagenfurt . Der 28jährige Schlosser O. K r a ß n i g, Nationalsozialist aus St. Ruprecht bei Klagenfurt , wurde vom Schwurgericht Klagen­ furt nach dem Sprengmittelgesetz zum Tode durch den Strang verurteilt. Der Verur­teilte brachte die Nichtigkeitsbeschwerde ein.

Rlntelen-ProzeB am 2. März Wi e n. Der Prozeß gegen den ehemaligen Gesandten Dr. Rintelen wurde definitiv auf den 2. März festgesetzt.

Arn Henker Rache genommen

Luftpakt auf alle Fälle Schlimmstenfalls nur England-Frankreich

Paris .L Oeuvre" erfährt zu der frei­tägigen Unterredung Sir John Simons mit Flan­din in Patts, daß neuerlich betont wurde, daß Frankreich und Großbritannien das Flugavkom- mcn in jedem Fall unterzeichnen, auch wm die übrigen Staaten ihre Teilnahme ab- lehnen sollten.

, Großmächten cinzuberufen, die über die Regelung der Äbrüstungsangelegenheiten verhandeln würde. Das einzig mögliche Vorgehen, das Frankreich zu- läßt, sind vor allem dernormalediploma-

Max Liebermann Der große und weltberühmte deutsche Maler, der am Freitag als Achtundachtzigjähri­ger in Berlin gestorben ist. war im Laufe der Jahre zu einer jener Künstlergestalten geworden, um die der Streit längst zum Schweigen gekom­men war, aber Liebermanns Lebendigkeit, die sich in seiner unermüdlichen Schaffenslust ebenso ausprägte wie in seinem bissig-berlinischen Humor, bewahtte ihn davor, schon bei Lebzeiten eine histottsche Legende zu werden. In seiner Jugend, als er den französischen Impressionis­mus der Manet und Courbet in Deutschland fottzusetzen begann, als er mit seinen atmosphä­rischen Freilichtbildern und seinen realistischen Schilderungen der holländischenNetzflik- k«rinnen" und des«Jesuskindes im T e m p e l" ein aus Bewunderung und Em­pörung gemischtes Aufsehen erregte, galt er als Führer einer neuen Kunstrichtung(die er seit 1898 in der Berliner Sezession sammelte und zum Siege führte). Später aber, als das damals Neue zur Traoition und Max Liebermann zum

Präsidenten der Preußischen Akademie der Künste geworden war, galt er nicht mehr als Reprä­sentant einerRichtung", sondern als Reprä­sentant der deutschen bildenden Kunst. Bon ihm porträtiert zu werden, war der Ehrgeiz aller, die in der deutschen Oeffentlichkeit eine Rolle spielten, wie es der Ehrgeiz aller Museep und Sammler'war,«ins seiner Bilder zu besitzen (von denen dieP o l o s p i e l e r" das be­kannteste und die märkischen und holländischen Landschaften die zahlreichsten wurden.) In der Reihe der großen deutschen Maler, die um die Jahrhundertwende berühmt wurden, nahm Liebermann eine besondere Stellung ein. Von den(schon vor ihm verstorbenen) Corinth und Slevogt unterjchied ihm. sein geringeres Maß an farbiger Leidenschaft und erfindender Phantasie. Bon der großen Graphikerin Käthe Kollwitz unterschied ihn sein geringeres Maß an sozialer Tendenz. Aber was ihn heraushob, war seine Stetigkeit und Sicherheit» seine objettive Ruhe und Intensität, seine auf meisterhaftem Können begründete Bildgestaltung, die auch auf jenem Wissen um die Gesetze der Kunst beruhte.

die sich in seinen berühmt gewordenen Aussprü­chen kundtut, von denen der SatzZeichnen ist Weglassen" der bekannteste wurde. Liebermann war nicht nur ein großer Künst­ler, sondern darüber hinaus ein erfolgreicher Kunst-Politiker, der die Sezession und später die Akademie überlegen leitete und sich trotz seiner zuweilen sehr scharf betonten Ablehnung aller expressionistisch-kubistischen Experimente der auf­strebenden Generation nicht in den Weg stellte. Er enfftammte einer Alt-Berliner jüdischen Familie, aber seine Kunst war so mit dem deut­ schen Leben und der deutschen Httmat verwachsen, daß seine Bilder sogar noch im Dritten Reich alsnordische Kunst" ausgestellt werden konnten. Daß die geistverlassenen Kunst-Versklaver des Nazi-Regimes(bei deren Machtantritt Lieber­ mann alle seine Ehrenämter niedergelegt hatte) daS zum Anlaß nahmen, um dem greisen Maler einArbeitsverbot" zu diktieren, war eine der lächerlich-schändlichsten Taten, die, das Hiter- Regime der deutschen Kunst vor aller Welt zu­gefügt hat.eiS

Barcelona. Samstag Nachmittag betrat im Stadtviertel Saint Andrö eine Gruppe von un­bekannten Männern ein Gasthaus, in dem ein Gast gerade Kaffee trank. Die Unbekannten traten schweigend an ihn heran und erschossen ihn mit einigen Revolverschüssen. Später wurde in dem Erschossenen der Scharfrichter von Bar­ celona sichergestcttt, der bereits seit dem Tage, an dem er die Hinrichtung des Anarchisten Aranda vornahm, mit dem Tode bedroht worden war-

Meuterei in Mandschukuo Schanghai. In der mandschurischen Provinz Kirin haben über 1000 Mann Polizeitruppen gemeutert. Sie erschossen ihre fapani- l ch e".Offiziere und Führen jetzt einen Kleinkrieg. Nördlich der großen Mauer haben Ein­heiten der Volksmiliz gleichfalls gemeutert und die Ablieferung der Waffen an die Mandschuren und Japaner v e r w e i g e r t. In Dschehol sotten die Organisation der.Bösen Schützen" in Stärke von 500- Mann den Aufstand ausgerufen und die Un- abhängigkeft des Gebietes erklärt haben.