SeiftDonnerstag, 14. FeBer 19355fr. 38An die arbeitendeund arbeitslose Jugend!Die Weltwirtschaftskrise, deren sichtbarstesMerkmal die Erwerbslosigkeit vieler MillionenArbeiter, Angestellter und Akademiker ist, wirftsich besonders verheerend unter der jungen Generation aus. Es gibt nicht weniger als sechs bissieben Millionen arbeitsloser Jugendlicher in denvon der Krise erfaßten Ländern. Von diesenJugendlichen hat der größte Teil die Segnungeneines geregelten Arbeitsverhältnisies überhauptnoch nicht erfahren, viele zehntausende Lehrlingeund Praktikanten verrichten ihr Tagewerk in derGewißheit, daß nach der Erlangung der vollenArbeitsfähigkeit für sie kein Platz im Erwerbsleben zu finden sein wird. Von dem traurigenSchicksal der Erwerbslosigkeit ist die männlicheund die weibliche Jugend in gleichem Maße betroffen. Dieses traurige Los der Jugend besiernzu helfen, ist eine der wichtigsten Gegenwartsaufgaben der menschlichen Gesellschaft.Es ist der entschlossenen Forderung derFugend selbst zu danken, daß die Fürsorge fürdie erwerbslose Jugend auf die Tagesordnungder Heuer im Mai stattfindenden InternationalenArbeitskonferenz gesetzt wurde. So erfreulich dieseTatsache ist, so sehr muß die Jugend bemüht sein,eine Beschleunigung des bei der InternationalenArbeitskonferenz üblichen Verfahrens zu erreichen. Eine solche beschleunigte Beschlußfassungder Internationalen Arbeitskonferenz, die konkrete Empfehlungen über die Fürsorgemaßnahmen in den Mitgliedsstaaten zum Inhalt hätte,könnte den Kampf um die Steigerung derJugendschutz-Maßnahmen in den einzelnenLändern erfolgreicher gestalten.Die unterzeichneten Verbände sind deshalbübereingekommen, sich an der von der Sozialistischen Jugendinternationale veranlaßten Unterschriftensammlung für eine Eingabe an die Internationale Ärbeitskonferenz zu beteiligen. DieEingabe wird folgenden Wortlaut haben:„Die Unterzeichneten, arbeitslose and arbeitende Jugendliche unter 25 Jahre« aller BerufeSozialistischer Jugendverband.und der verschiedensten politischen und religiösenUeüerzeugnng, richten an die InternationaleArbeitskonferenz den dringende« Appell, auf ihrerTagung 1935 Maßnahme« zu ergreifen, die1. de« viele« Millionen junger Mensche«,die unter den Folgen der Wirtschaftskrisearbeits- und brotlos geworden sind. Arbeitsmöglichkeiten schaffen, die ihren Lebensunterhalt sichern und eine gründliche berufliche Ausbildung gewährleiste«:2. de« Jugendliche«, die nicht sofort von derLast der Arbeitslosigkeit befreit werden könne«,durch Unterstützungsmaßnahme« und Einrich-tnngen zu helfen, die sie vor materieller Brr-eleudnng bewahren, die seelische Not der er-zwungenen Untätigkeit lindern»nd die berufliche und allgemeine Fortbildung ermögliche»."Wir fordern alle Jugendlichen unter 25Fahren, männliche und weibliche, akademischeund nichtakademische, beschäftigte und arbeitsloseohne Unterschied deS politischen und konfessionellen Bekenntnisses auf, ihre Unterschriften unterdiese Eingabe zu setzen und durch die genaue Angabe des Alters, des Berufes und der eventuellenDauer der Arbeitslosigkeit die Glaubwürdigkeitder Unterschrift nachzuweisen. Auf diese Weisewollen wir auch verläßliche Angaben über dieWirkung der Arbeitslosigkeit auf die Jugendunseres Landes erhalten, die dazu dienen sollen,unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen.Ium Zwecke der Unterschriftensammlung sollen inallen Orten gemeinsame Komitees gebildet werden, zu deren raschester Konstituierung wir dieVertrauensmänner der unterzeichneten Organisationen auffordern.Junge Freunde und Freundinnen! DieAktion geht Euch alle an! Niemand schließe sichaus, jeder und jede arbeite mit! Alles für denSchutz der jungen Generation!Zentralgewerkschaftskommissiondes Deutschen GewerkschaftsbundesReichenberg.Daß mit einer Einigung zwischen Japan undChina(die zusammen mehr als 600 MillionenMenschen umfassen) die„gelbe Gefahr" bedrohlich wächst, wird die hakenfteuzlerischen Rassentheoretiker wenig stören. Sie nehmen ihrenSchwindel ohnehin nicht ernst, und am wenigstendann, wenn es sich um Bundesgenossen handelt.Sie kennen nur ein Ziel: ihre Macht um jedenPreis festzuhalten und für den inneren Bankrottum jeden Preis ein Ventil nach außen zu schaffen,—■ wofür ihnen der Weltfriede als der billigstePreis erscheint. Die Freunde des Weltfriedensaber sollten aus den Vorgängen im Fernen Ostenund den Machenschaften der Berliner Kriegstreiberdie Lehre ziehen, daß man diegelbeunddiebraune Gefahr nicht Immer unterschätzendarf.Der PolizeiberichtUber OttakringDer angebliche Selbstmord der DemonstrantenWien, lieber den Zusammenstoß zwischenPolizei und Demonstranten in Wien-Ottakringwird polizeilich mitgeteilt:„Anläßlich des Jahrestages der Feberrevolte hatten die Kommunisten und Sozialdemokraten Dtmonstrattonen angekündigt. Abends versuchten etwa 15 jugendlicheSozialisten unter Vorantragung einer rotenFahne im XVI. Bezirk zu demonstrieren. Auf dieentgegentretenden Wachebeamten wurden Schüsseabgegeben, wodurch zwei Wachebeamte verletztwurden. Der eine erhielt zwei Bauchschüsse, einenSteckschuß in die linke Brustseite und einenDurchschuß des Unterarmes, der zweite, einBezirksinspektor, der geradevon seiner Waffe Gebrauchmachen wollte, wurde er am rechten Oberarm verletzt und erhielt einen Durchschuß zweierFinger. Der Täter flüchtete in ein Haus, wo er,als er keinen Ausweg mehr sah, sich durch einenKopfschuß entleibte. Bei der Schießerei wurdeauch ein vorübergehender Passant leicht verletzt.Die Identität des Täters konnte Mittwoch festgestellt werden. Es handelt sich um den 23jähri-gen Hilfsarbeiter Josef Fistel aus dem XVl.Wiener Bezirk.eine illegale Druckereiauffgeflogen— neue werden entstehenWien.(Tsch. P. B.) Zahlreiche Persönlichkeiten, deren Stellung.vermuten ließ, daß sie zumBall der Stadt Wien geladen seien, wurden, wiedie Blätter seinerzest gemeldet haben, gefälschteEintrittskarten mit Drohungen gegen den Lumpenball zugesandt. Der Wiener Polizei gelanges. die Druckerei ausfindig zu machen, wo dieseBallkarten hergestellt wurden. Es ist die DruckereiM. Grober im v. Bezirk. Der Druckereibesitzer,sein Kompagnon, ein Geschäftsdiener und einSchriftsetzer wurden verhaftet. Die Polizei konntedabei feststellen, daß bei Grober vier illegaleZeitschriften gedruckt wurden, u. zw.„Die Revolution",„Der neue Aufstieg",„Der'Schutzbünd-ler" und„Tribunal". Man sand bei der Durchsuchung der Druckerei auch noch einen Aufruf„Dank und Gruß den spanischen Helden".DrückeRoman von Fritz RosenfeldSie trat noch manchmal auf, ein paar Mitglieder der Truppe, die gerade nicht beschäftigtwaren, mischten sich unter das Publikum unbriefen ihren Namen. Dann kam sie auf die Bühne,enggeschnürt, grellgeschminkt, und sang Gassenhauer, die um die Jahrhundertwende bekannt gewesen waren. Aeltere Herren nickten ihr zu,blinzelten mit den Augen und klatschten sich dieHände wund, als sie abging. Wenn Not an Mannwar, führte sie auch Troll, den dressierten Seehund vor; er konnte Bälle aufsangen und ausder Schnauze balancieren.Als Frau Diana Avory den Antrag erhiell,mit ihrer Truppe in Upsilon zu gastieren, sagtesie sogleich zu. Denn Upsilon war immerhin eineHauptstadt, mochte sie auch nur in einem kleinenLande liegen, und die Gage konnte sich sehenlassen; überdies wurde sie zur Hälfte bei eine.'Bank auf ihren Namen erlegt, im vorhinein, unddies war in den unsicheren Zeiten, in denen manlebte, ein bedeutender Vorteil. Der Seehundmußte zwar zu Hause bleiben, weil man ihn undseine Künste dem Publikum eines hauptstädtischenVarietes denn doch nicht zumuten durfte, aber dieGirls kamen mit, alle sechs, sie mußten sogareinen neuen Schlager einstudieren; Gregor kammit, der als Schauspieler in Reinen einaftigenPossen gut zu verwenden war, ein Karikaturenzeichner, dessen Sttft allabendlich genau dieselbenLinien auf das Papier zauberte, Beethoven,Chaplin, Könige, Boxer und polizeilich gesuchteHochstapler, und ein Taschenspieler, dessen Kartenkunststücke auch ein verwöhntes Publikum ver-blüffteru Den Kunstschützen wollte Frau AvorySchwere Kerkerstrafensogen Schutzbündler und SuliputschlstenWien. Vor dem Militärgericht in Linz hatten sich am DienStaa zwei Juli-Wffrührer, undzwar der 45iähriae Filialleiter Kurt D b e ckund der 29jährige Zimmermann Johann Benteler, beide aus Seekirchen, zu verantworten.Beide haben in Seekirchen die SS-Truppen alarmiert und an einem Feuergefecht mit der Exeku-tive teilgenommen. Speck, der bereits früher zuzwölf Jahren strengen Kerkers nach dem Spreng-stoffgesetz verurteilt worden war, erhielt nunmehreine lebenslängliche Kerkerstrafe, währendBeuteler zu 15 Jahren verurteilt wurde.Bor dem Schwurgericht in St. Pölten standen zwei ehemalige sozialdemoftatische Schutzbündler, Franz Stöger aus Kematen und Ludwig Eigner aus Rosenau, wegen Ausbewahrung von Handgranaten und anderen Waffen.Stöaer wurde zu sechs und Eianer zu fünf Jahrenslbwerem Kerker verurteilt.Vor dem Wiener Schöffensenat hatte sich derSchutzbündler Johann Zimmer zu verantwor«nicht zu Hause lassen, weniger, weil sie mü seinerDarbietung besondere Erfolge zu erzielen hoffte,als weil er zu ihr, wie die Girls bereits erratenhatten, nicht nur in einem Anstellungsverhältnisstand.In einem guten Hotel in Dpsilon warenZimmer reserviett, man fuhr zweiter Klasse, fürdie Stars des Ensembles, Carlotta und Marcel,das mondäne Tanzpaar, das auch Operettenschlager sang, und Frau Avory selbst hatte der Agentsogar Fahrkarten erster Klasse angeboten, aber sielehnte ab, die Truppe sollte beisammen bleiben,es war nicht gut, in Menschen wie Marcel undCarlotta Hochmut zu züchten.Mit Carlotta und Marcel hatte FrauAvory ihrem Unternehmen eine besonders zugkräftige Nummer verpflichtet, und sie ahntedunkel, daß sie vor allem diesen beiden dasEngagement nach Upsilon zu verdanken hatte.Carlotta und Marcel waren bei einem internationalen Tanzturnier mit dem ersten Preis ausgezeichnet worden, bereisten in der Saison dieteuersten Badeorte der Riviera, traten in Deauville auf, in Marienbad, in Baden-Baden, ihrBild stand in allen illustrierten Blättern, dasSchlagerlied, das sie populär gemacht hatte,dröhnte aus den Lautsprechern aller Radiohandlungen und war in allen Schallplattengeschäftenzu kaufen, die Presse lobte die unvergleichlicheElegance des Tanzpaars, seinen Rhythmus, seineVerve, Carlotta mußte die Rezensionen sorgfältigordnen und in ein Buch einkleben, in dem Mar-cell blätterte, wenn er sich langweilte.Der Rhythmus, der die beiden jungen Menschen zu einem elfenhaft über das Tanzparkettschwebenden, schwerelosen Wesen verband, waraber nur lebendig, wenn der erste Takt der Musikertönte; sobald die Geigen, das Klavier, dasSaxophon verstummten, gab eS schrillere Musik,harte Worte, Zank und manchmal auch einePrügelei. Marcel tyrannisierte Carlotta, er hatteten. Er bat am 13. Feber 1934 einer Schubbundabteilung angehört, die beim Simmeringer-Ostbahnhof gegen die Exekutive kämpfte.Japan wünschtAuflassung der rassischen BefestigungenTokio. Das Blatt„Nischi-Nischi" teilt mit,daß die japanische Regierung bei der Unterzeichnung des Vertrages über die Ostchinabahn amkommenden Monat die Sowjetregierung um dieEntwaffnung der Sowjetfestun«gen östlich vom Bajkal-See ersuchen werde, wogegen die japanischen Truppen in Mandschukuo aufein Minimum herabgesetzt werden würden.Der Sprecher des Außenministeriums erklärte, daß Minister Hirota die Absicht habe, sieBesttmmungen des im Jahre 1905 in Portsmouthabgeschlossenen ruffssch-japanischen Friedensvertrages, nach dem längs der russisch-japanischenGrenze auf Sachalin und längs der russisch-ioreansschen Grenze eine neutrale Zonegeschaffen wurde, auf die sowjetrussisch-mandschu«rische Grenze zu applizieren.sich seine Partnerin unterworfen, sie sollte nichrmehr sein, als ein Kostüm, das er trug, um denEffekt zu erhöhen, als ein glitzerndes Ding, daser auf der Bühne gebrauchte, um das Publikumzu blenden. Einen Monat waren sie bei derTruppe der Frau Avory, viermal wollte Carlotta weglaufen, fast täglich kamen sie, jeder zueiner anderen Stunde, jeder auf einem anderenWeg, ins Theater und wichen einander aus, bissie hinter den Kulissen das gleiche Weiche Lächelnauffetzten, sich dem gleichen Rhythmus ausliefernmußten. Nach ihrer Nummer wurde die Garderobe Carlottas zum Schauplatz wilder Auseinandersetzungen, GlaS splitterte, einmal gingder große Spiegel in Trümmer und Marcelweigerte sich, ihn zu bezahlen. Carlotta bat, sichin der Garderobe der Girls umkleiden zu dürfen, es war das erste Mal in der langen PraxisDiana Avorys, daß ein Star auf das Vorrechteines eigenen Garderoberaumes freiwillig verzichten und in das lärmhafte Maffenquartier desGirlproletariats hinabsteigen wollte. Marcelnahm Frau Avory damals beiseite und sagte, erhatte sie ftst am Arm gepackt, sein Griffschmerzte:„Wenn Sie darauf eingehen, kommeich morgen nicht". Damit war der Fall erledigt.Heute abend hatte Carlotta einen Blumenstrauß bekommen, ein Dutzend dunkelrote Rosen.Marcel riß sie auS ihrer Hand, schleuderte ihnzwischen die Kulissen, die alte Garderobierin hobihn auf und tug ihn nachhause. WaS mochte aufdiese Szene in der Garderobe Carlottas gefolgt sein?Frau Avory wagte nicht» daran zu denken.Mitternacht war lange vorüber, sie mußte amMorgen noch ihren Koffer packen, sie nahm jedenfalls ihr Kostüm mit, vielleicht fänden sich inUpsilon kunswerständige Menschen, die den krächzenden Saxophonen, den schluchzenden Banjos,den kläffenden, knarrenden, kreischenden Ge-räuschorgien dieser Jazz-Zeit einen alten Gaffen-Jugoslawlens Rückkehrzum PartelensystemBelgrad.(Tsch. P.-B.) Die feit der Auf»lösung der Skupschtinu zwischen den führendenregierungstreuen«nd oppositionellen Politiker«gepflogenen Unterhandlungen haben bereits einegewisse Klärung der in«erpolitische«Lage angebahnt. Ministerpräsident I e v t i c,der in dem Wahlkampf als Träger der Kandidatenliste der Regierung ein tritt, wird diese Kansdidaten zum Teil aus den Reihen der landwitt-schastlichen Genossenschaften, zum Teil ausden Reihe« der ehemalige« politischen Parteien entnehmen.Diese Haltung der neuen Regierung hatinnerhalb der bisherigen Regierungspartei, derjugoslawischen Rationalpartei, sichtlicheEnt-täuschung hervorgerufen«nd in polttische«Kreisen verlautet, daß die ftüheren Ministerpräsidenten MarinkoviL und UzunoviL eineeigene oppositionelle Wahllisteaufzustellen beabfichttgen, falls sich die Regierunggänzlich über die jugoslawische Rationalparteihinwegsehrn sollte.Als dritte Wahlliste kommt in Betracht dieListe der vor zwei Jahren gegründeten jugoslawischen Volkspartri, deren Führerder bisherige Abgeordnete«nd gewesene Borstanddes Kabinetts deS ehemaligen MinisterpräsidentenGeneral Zivkoviö, H o d j e r a, ist.Zwischen den Parteien der alten parlamrn-tanschen Opposition ist noch keine Einigung erzielt worden. Durch das Angebot der serbischenBauernpartei(Jora Jovanoviö)»nd der Demokratischen Pattei(Davidoviä) an den Führer derKroatischen Bauernpattei, Dr. Marek» sich andie Spitze dieser drei Parteien zu stellen, find dirübttgen drei oppositionellen Parteien, die Radikalen(Aca Stojanoviö), Slowenische BoUSpartei(Dr. KoroseL) und Bosnische Mohammedaner(Dr. Sapho) vor die Alternative gestellt, entwedermit der Gruppe Dr. Macrks gemeinsam i« de«Wahlkampf einzutrtten oder ein Wahlkompromißmit der Regierung JevtiL anzustreben. Erst wm«die Beratungen darüber abgeschlossen sein werden,was vermutlich in einigen Tagen der Fall sei«dürfte, wird eine bessere Ueberstcht über die einzelnen Wahlaussichten möglich sein.Die NeuwahlenIn die Skupschtlnamündlich und öffentlichBelgrad. Die Wahlen in die Skupschtinafinden am 5. Mai statt. Es sind 368 statt, wiebisher 305 Abgeordnete zu wählen. Das Wahlrecht besitzen alle jugoslawischen Staatsbürger,die das 21. Lebensjahr erreicht haben, außer denaktiven Milftärpersonen und jenen, die durch eingerichtliches Urteil des Wahlrechtes verlustiggingen.Die Wahl findet mündlich und öffentlich statt, und zwar auf Grund von Kandidatenlisten, die für den ganzen Staat aufge-stellt werden. Die Kandidatenlisten sind demKassationSgettchtshof bis spätestens 21. April zurLegalisierung vorzulegen.38 Millionen Dollar füramerikanische SeerüstungenWashington. Die Regierung der Bereinigten Staaten hat daS Marine-Bauprogrammgenehmigt, das einen Aufwand von 38,098.000Dollar vorsieht.Hauer vorzögen, der nur bescheidener Klavierbegleitung bedarf.Das Haus war in Aufruhr, als Frau Avoryabreiste. Sechs Mädchen, alle in den gleichenMänteln, die gleiche Reisetasche in der Hand, dc«gleichen winzigen Hut schief auf dem Ohr,stürzten aus der Tür, polterten die Treppe hinab, riefen zurück, drängten wieder empor, zankten mit dem Stubenmädchen, liefen in die Wohnung, rissen einen Schrank auf, wühlten inKleidern, kramten im Badezimmer unter halbfeuchten Mänteln, hörten ihren Namen rufen,von irgendwoher, zwei, drei Stockwerke tiefer,schrien zurück«Ich komme gleich!", kramtenweiter, Türen öffneten sich, Nachbarinnen tuschelten, blickten mit aufgerissenen Augen auf FrauAvorys heißen, roten Kopf, aber Frau Avoryliebte den Trubel, man sollte im ganzen Hauswissen, daß sie wieder auf eine Tourne ging, daßes noch Länder gab, in denen sie berühmt war,Städte in der Ferne, die sie riefen.Die Mädchen, die Koffer waren in zweiAuwdroschken untergebracht, aus dem Fensterwinkte die Köchin, für sie kamen nun gute Tage,obgleich sie während der Abwesenheit DianaAvorys und ihrer Mädchen nur den halben Lohnbezog.Auf dem Bahnhof erneuette sich das ChaoS.Nun kam Carlotta dazu, in einem braunkariertenMantel mit Lederbesatz, Marcel, in einer breitenReisemütze, er mußte, sah er auS dem Coupefenster, unbedingt an Maurice Chevalier erinnern, dann der Kunstschütze, mit einer fliegenden schwarzen Krawatte über einem Hellen,fleckigen Ueberzieher, und Gregor, den Kragenaufgestellt, den Hut tief in die Stirn gezogen,eine Hand vor der Brust, als wollte er das warmeLeben schützen, das in ihm strömte und in Fieberschauern zu verttnnen schien.(Fottsetzung folgt.)