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Sam-tag, 23. Fever 1935

Nr. 4«

- keit überwunden hat, dann löge es in Hitlers Hand, morgen schon dieses Paradies auch den sudttrndeutschen Arbeitslosen zu offnen. Man möge die alten Bayern» und Sachsengänger wenigstens in jenem Ausmaße zulassen, wie zu Kaiser Wilhelms oder Hermann Müller Zeiten. Bisher sind Arbeitslose aus den Grenzbezirken, die den verlockenden Schilderungen der Nazis glaubten und an der hakenkreuzlerischen Arbeits­schlacht teilnehmen wollten, nur im Arrest des

Prag.(Tsch. P.-B-) In der am Freitag, dem 22. Feber, nachmittags stattgefundenen Sitzung des Ministerrates wurden die Berichte der interministe­riellen Sonderkommission über die Vorschläge aller Ressorts betreffend die Feiern des 8 5. Ge­burtstag, es des Präsidenten der Republik behandelt und das voygelegte Pro­gramm in voll«« Umfange g e n e h m i g t. In diesem genehmigten Rahmen werden die einzelnen Maßnahmen mit den zuftäNdigvn Ressorrs in die Tat urngesetzt wnd öffentlich kundgemacht wer­den. Das Finanzministerium wird einen Gesetzent« wurf über die Gebührenerleichterungen der Jubi« läumStoidmungeu zur verfassungsmäßigen Behänd, lung vorlegen. Im Zusammenhang mit dem'Programm der Feiern wurde im Nachtrag zu dem Beschluß des Mi- nifterrates vom 22. Dezember 1984 das Ergebnis der Verhandlungen der zuständigen Refforts mit der Gemeinde Prag über die endgültige Bestimmung derBauplätze für die StaatSga- l e r i e und für das T. G. Masarhk-Jnsti- tut genehmigt und beschlossen, daß das erforder­liche Grundstück, für den Bau des erwähnten Insti­tutes, in dem insbesondere di« Bibliothek und das Archiv des Präsidenten der Republik untergebracht sein werden, vom Staate gewidmet werde. Im Rahmen der Disposittonen mit den Grundstücken auf der Letnä wurde auch der Antrag auf Zuteilung des Bauplatzes für das gemeinsame Gebäude des Landwirtschaftlichen und des Technischen Museums geitehmigt. Genehmigt wurde das Abkommen mit Rumä­ nien über die Teilung deS Besitzer der Gemeinden und Gaue, deren Gebiet von der tschechoslowakisch­rumänischen Staatsgrenze durchschnitten werde. Zur Kenntnis genommen wurde der Bericht über die Grundsätze, nach denen die tschechoslowakische De­legation bei der soeben in Prag stattfindenden I V. Tagung des WirtschaftSrateS der Kleinen Entente vorgeht, insbesondere hinsichtlich deS Wirtschaftspla- neS für die Zukunft und der gegenseitigen handelS- polittschen Beziehungen. Ausgesprochen wurde die Zustimmung zu den Maßnahmen, in Angelegenheit hes Beitrittes der Tschechoslowakei zu dem intermt^ tionalen Veterinärabkommen. Genehmigt wurdes das Luftabkommen mit Jugoslawien betreffend di« Errichtung und den Betrieb regelmäßiger Linien und die zuständigen Ministerien wurden mit der Turchfichrung aller erforderlichen Maßnahmen be­tragt. Genehmigt, wurden die Regkerpngsgesetzentwurfe über diefinanzsellen Maßnahmen auf dem Gebiete der territorialen Selbstver­waltung, weiters über die Zuständigkeit. und Organisierung der Obergerichte als Staatsgerichte und über das Verfahren vor ihnen, sowie schließ­lich über.die Enteignung zu Zwecken der Verteidi­gung des Staates.

nächsten Bezirksamtes gelandet und nach längerer oder kürzerer Zeit wieder heimschubiert worden. Dies« Tatsachen sprechen gegen die Flunkereien der Viererbl und Konsorten. Mögest die Anhän­ger Henleins für diese Politik von Salon-Emi­granten, die in Wahrheit Stipendiaten der Henker des deutschen Volkes sind, begeistert sein, die deutsche Arbeiterschaft verzichtet auf solche Schüt­zenhilfe, die ihr nicht Brot und Freiheit, sondern fascistische Knechtschaft und Krieg bringt.

Genehmigt wurden die Regierungsverordnungs­entwürfe über die Verlängerung des Rechtes der Regierung, im Berovdnungswege die Höchstzinssätze von Geldeinlagen oder.Anleihen, und zwar für die Zeit bis Ende des Jahres 1936 festzusetzen, weitets über die Ergänzung und Aenderung einiger Be­stimmungen betreffend das tschechoslowakische Rees -, kompte» und Lombardinstitut und schließlich über detaillierte Durchführung einiger Bestimmungen des neuen Gesetzes über die Amortisierung von Urkun­den. Genehmigt wurde die Regelung einiger Fragen betreffend das Schulwesen im tschechoslowakisch­

Zosu wieder im Fahrwasser Italiens Nachdem er eine neue Anleihe heraus­geschlagen hat Rom . Die Gewährung einer neuen ita­lienischen Anleihe an Albanien dürfte nach Ansicht römischer Blätter eine entscheidende Wendung in der albanischen Politik zur Folge

sächsischen Grenzgebiet. Ausgesprochen wurde die Zu­stimmung zu dem Plan auf dem Gebiet der Bauten und Arbeiten des staatlichen Wasser-Wirt­schaftsfonds bei dem Ministerium für öffent- liche Arbeiten und zu dem Voranschläge ihres Auf­wandes. Beschloffen wurde die weitere Verlängerung der Wirksamkeit des Syndikates für die Verwertung von Vieh und tierische» Prunkten ohne Aenderung noch für die Zeit vom 1. März bis 31. März 1935. Ausgesprochen wurde di« Zusttmmung zu der Kundmachung des Ministe­riums für Landwirtschaft betreffend die Verkaufs­preise und die Bedingungen für Oelkuchen und einig« Futtermittel sowohl heimischen als auch ausländi­schen Ursprungs, und zwar in der Periode vom 1. März bis 31. Mai d. I. Genehmigt wurde auch der Aniwortentwurf der ffchechoslowakischen Regie­rung auf den Fragebogen des internationalen Ar­beitsamtes über di« Beschäftigung der Frauen in den Gruben. Bewilligt wurden weitere finan- ziell« Mittrl für Asyle für die ar­beitslos« Jugend. Berichte wurden erstattet von dem wirtschaft- liche»' und politischen Minisijerckomitee über die Vor­bereitung dringender Entwürfe und Maßnahmen. Schließlich wurde die Tagesordnung der lau­fenden administrativen, wirtschaftlichen und persona­len Angelegenheiten erledigt.

haben. Man erwartet eine Umbildung deS alba­nischen Kabinette-, wodurch vor allem der Ein­fluß gewisser mohammedanischer Kreise, die sich zeitweise der albanisch-italienischen Freundschafts­politik widersetzten, ausgeschaltet würde. Für die nächste Zukunft wird ferner in Rom eine albanische Wirtschaftsdelegation erwartet, die über den Abschluß eines italienisch-albanischen Wirtschaftsvertrages verhandeln würde.

Beschlüsse des Ministerrats

Abermals blutige Schießerei in Slavonisch-Brod Fünf Tote und drei Verletzte Belgrad.(Tsch. P.-B.) Neber die blutigen Ereignisse, die sich in den letzten Tagen in Slavonisch-Brod und Umgebung abspirlten, wurde jetzt rin amtliche- Kommu­nique ausgegeven, in welchem festgestellt wird, daß Donnerstag früh, nachdem am Vor­abend sieben Tote und sechs Schwerverletzte einem Aufruhr zum Opfer ge­fallen waren, durch zwei Unter suchungSkommissionen, n. zw. durch eine sei­tens des ortszuständigen Gerichtes und durch eine Spezialkommission eine eingehende Un­tersuchung eingeleitet wurde. Die Mitglieder der Spezialkommiffion, die aus dem Gehilfen deS BanuS von Agram, Dr. Hodzi, dem Inspektor deS Ministerium- deS Innern Vclkovik und dem Gendarmerieinsprktor Trnopokovik bestand, trafen Donnerstag früh in Slavonisch-Brod ein. Eine Gruppe von 200 Bauern onS den Dörfer« Gorna Brba und Beprinja» die ebenfalls DonnrrStag früh in Slavonisch-Brod eingetroffen war, forderte di« sofortige Frei­lassung aller am Borabend verhafteten Personen. Als der Inspektor Belkovii vor die Bauern trat, um ihnen zu erklären, daß die Verhafteten ohne gerichtlichen Beschluß nicht frei­gelassen werden könnten und dir Volksmenge zum Auseinandergrhrn aufforderte, überfie­len einige Bauern den Inspektor und e utfü hrten ihn. Gleichzeitig fielen aus der Masse Revolverschüsse, worauf sich die Gendarmen gezwungen sahen, von der Waffe Gebrauch zu machen. Dir Menge ergriff die Flucht und ließ Inspektor LrlkoviL frei. Auf dem Platz« blieben fünf Tote und drei Verletzte. Das Kommunique« gibt dem Bedauern über diese traurigen, sowohl in Bezug aus die Brrlevunq der iffeutlichrn Ruhe und Ordnung und sowie auf die Zahl der Opfer schweren Vorfälle Aus drmt und betont, daß die Behörden, welche die Freiheit, Sicherheit und die gleiche Anwendung der Gesetze jedem Bürger zu sichern haben, in keinem Augenblicke versagen dürfen.

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Wieder eine Affäre um Papen Berlin.(Tsch. P. B.) Der deutsche Gesandte vonPapen ist nach Berlin gekommen und politische Kreise legen seinem Besuche große Be- deutung bei. Interessant ist, daß der Attache der Wiener Gesandschaft und langjährige Mit­arbeiter Papen s, Herr von Tschirschky, vor 14 Tagen von der geheimen Staatspolizei nach Berlin berufen wurde, dieser Aufforderung jedoch keine Folge geleistet haben soll. Herr von Tschirschsky, der aus einer katholi­schen Familie Schlesiens stammt, war ein enger Freund des Ministerialrates Pose, der bekannt­lich am 30. Juni vergangenen Jahres im Bureau Papens erschossen worden war. Tschirschky selbst wurde damals mehrere Tage von der ge­heimen Staatspolizei in Gewahrsam' genommen.' Es heißt, daß von Tschirschky auf die Aufforde­rung der geheimen Staatspolizei, nach Berlin zu kommen, seine Demission gegeben habe. Er soll sich gegenwärtig in Italien aufhqtten und auch gar nicht die A h's ich t'hüben,"siä ch D^e u t s ch l am d z u r,L ck z u k e h r e,y. Herr von Päpen selbst soll über dieses Berhalten seines Attaches zur Aufklärung aufgefordert worden sein.

RuBiand hat die stärkste' Luftflotte der Welt Moskau .. Der Stabschef der Luftstreitkräne der Sowjetunion erklärte in einer Rundfunk­ansprache, daß die Sowjetunion derzeit dir stärkste Luftmacht der Welt besitze und daß sie diese Macht noch Wetter verstärken wolle.

Roman von Fritz Rosenfeld

- Der Kellner hatte sich den Schlaf aus den Augen gewischt und wollte Marinka helfen. Sie schickte ihn ins Dorf hinunter, er mußte Geschirr holen; es waren zu wenig Tassen, zu wenig Teller, wenig Löffel da. Der Zucker ging aus, und wenn der Wirt frische Wurst hatte, ein paar Fla­schen Bierder Vorrat ging zu Ende. In der Küche hinter dem kleinen Glasfenster flackerte das Feuer, Wasserwolken dampften zur Decke, ehe ein Kessel kochte, rief Marinka der Köchin schon eine neue Bestellung zu. DaS Licht der Kerzen lief über chr« Finger, die Butterbrote strichen und Teetassen füllten. Sonst saßen ein paar Bauern, die in die Stadt -führen, auf den hölzernen Bänken, stundenlang bei einem Glas Bier, der Förster kam vorüber, das Streckenpersonal stärkte sich mit einem Brannt- Ivcin, ehe es in die Winternacht hinauSging. Heute war alles ganz anders. Nur fremde Gesichter waren da, viele, viele Menschen, die der Fernzug gebracht hatte, der nie in dem kleinen Dorf hielt. Die Gestatten in den großen, breiten, braungrau­gelben Reisemänteln, die sons immer nur vorüber­huschten unter dem Donnergetöse des blindwütig vorwärtsstür-en-en Schnellzugs, wurden heute von einer Schicksalshand angehalten und mußten auS- steigen und in den Wartesaal gehen, zu Marinka, und sie bitten. Jawohl: bitten. Da standen sie und sahen ihr zu und warteten, bis sie an die Reihe kamen, und nahmen ihre Tasse-und ihr Brot und setzten sich in einen Winkel, ganz bescheiden und still. Die am stillsten waren, die die traurigsten Augen hat- lxn, bekamen von Marinka das größte Butterbrot. Wenn sie es erzählt hätte, man hätte sie auSge-

lacht. Marinka, du dumme- Mädel, du kleine Häuslerstochter aus den Bergen, die vor dem Stiefvater davonsief und hier in dieser vergessenen Station Kellnerin und Büfettdame und Wirtin war in einer Person Marinka, du hattest plötz­lich Macht. Es war nur eine winzige, unscheinbare Macht, aber es war doch eine Macht, und du wuß­test, daß du sie gut nützen müßtest. Zu Aschen­brödel war nur ein Prinz gekommen, zu dir kamen zwanzig Prinzen, ein Dutzend tanzender Prinzes­sinnen in goldenem Haar und mit großen blauen und dunklen blitzenden Augen. Sie waren da, und sie blieben, denn das saufende Ungetüm draußen Ivar erloschen, eS war stumm, es war blind» heute konnte es sich nicht mehr in den Schlund der großen Stadt stürzen, die dort irgendwo, hinter den Hügeln, hinter dem Strom, die steinernen Kiefer ihrer Straßen aufriß. Jakob Halling stand neben Marinka. Am Mittelfinger ihrer rechten Hand, an einem dünnen, schmalen Kinderfinger, flimmerte ein Ring mit einem billigen Stein. Marinka blickte oft auf den Ring, als wollte sie die Augen der Fremden lenken und ihnen sagen: ich bin nicht so arm, wie ihr wähnt, ich habe einen Ring, vielleicht habe ich auch einen Prinzen, der mir dereinst tausend Ringe schenken wird. Man müßte diese kleine Hand auf­halten in ihrer eilenden Geschäftigkeit, dachte Hal­ling, und man müßte sie streicheln. Es liegt viel Güte in ihr, viel geheime Kraft der Zärtlichkeit. Aber man dürfte nie diesen armen, billigen Ring gegen einen goldenen Reifen mit einem großen Diamanten vertauschen. Dann verflöge der Zau­ber, und Marinka wäre nur wie eine von den Un­zähligen in den Städten, die er gekannt hatte, denen aus Gold immer der Hunger nach Gold er­wuchs und aus Liebe immer wieder, immer wieder die Gier nach seinem Geld. Carlotta stand neben ihm. Marinka reichte ihr eine Taffe Tee, ein Butterbrot, das'dick mit Schinken belogt war. Carlotta sah den kleinen, .schmalen Ring, und sie lächelte. Marinka blickte

ihr einen Herzschlag lang in die Augen, in diese tiefen, blauen, stummen Augen. Die wird nicht, wie jene Alte mit dem rosigen, fleischigen Gesicht, hochmütig sagen:«Nett, die Kleine." Die wähnt sich nicht so groß, daß ich neben ihr winzig bin, ein« »nette Kleine". Die verdient, daß man gut zu ihr ist. Und Halling? Er war ein behäbiger Mann und nicht mehr jung. Er hatte einen müdemZug um die Lippen, und das Lächeln, das auf seinem Gesicht lag. schien nur eine Maske zu sein. In seinen Augen dämmerte tief, ttef hinter den Blicken, dort wo die Welt sich zu spiegeln aufhört und der Mensch beginnt, ein verborgenes Ver­langen nach ein wenig Zärtlichkeit, nach der Nähe eines Menschen. Marinka dachte zurück: wann hatte sie diesen geheimen Blick zuerst gesehen? Nicht bei den Men­schen, bei ihrer Mutter nicht und nicht bei ihren Geschwistern. Bei den Tieren hatte sie ihn gesehen, bei dem Hund im Hof, bei der Katze, die eines morgens bluten-, zerkratzt, hinkend nach Hause schlich, bei einem Vogel, der im Winter an ihr Fenster flog. Als der Vater starb, und alle schwarze Kleider anlegten, hatte Marinka sich ge­weigert, die Farbe der Trauer wie eine Fahne zu tragen. Die Mutter hatte sie geschlagen, als sie sagte: sie trüge die Trauer in den Augen, und wer die Trauer nicht in den Augen trage, trauere gar nicht. Bon diesem Tag an gatt sie im Dorf als irr, man verlachte sie und die Jungen erzählten, wenn sie alterte, würde sie bestimmt eine Hexe werden. Die Mutter trug die schwarze Fahne der Trauer, aber ehe«in Jahr verflossen war, hei­ratete sie und der Vater war vergessen. Nebenan, die Tür stand offen, lang« Schat­ten tanzten über die Wand, knarrte das Gram­mophon. Frau Avory stellte die Girls in eine Reihe, sie hatten verweinte Augen und murrten, aber Frau Avory verschaffte sich Gehorsam.

Dumpf stampfte der Takt ihrer Beine den Ve­den, es war, als arbeitete eine Maschine im Ne­benzimmer, und ein i kleines, schwaches Grammo­phon bemühte sich, ihren Kolbenschlag zu über­tönen. Der Stationsvorstand kam, warf ein neue- Paket Kerzen auf das Büfett, Marinka hoste leere Bierflaschen hervor, sie verwandelten sich in Leuchter. Nun wurde eS heller, die Schatten verblaßten, und das Klappern der Tassen, klang nicht mehr so hohl. Kilmek und Cabrolle spielten. Karten lagen vor ihnen, eine offene Brieftasche, Banknoten in allen Farben. Der Zeichner stand hinter ihnen, den Stift in der Hand. Cabrolles feiste-, sattes Gesicht, ein Kreis mit wenigen Punkten, saß auf einem hageren Körper, ein paar Striche, ein paar Schatten. Da ging die Hand des Zeichners durch, und ehe er wußte, warum er xs tat, zeich­nete. er ein Geloehr, da? sich auf die Brust Cab­tolles richtete. KilmekS Kopf aber hing in-ec Luft, er zeichnete keinen Körper, eS war, als hätte ein Schwert diese- Haupt abgeschlagen, off schwebte es schwerelos im Raum. Der Kunst­schütze sah daS Blatt, riß es vom Block. Da er­wachte der Zeichner, schlich in seinen Winkel, warf den Block auf die Bank. Wir wehren uns vergeben-, dachte er, eS frißt uns auf. Als die Tür ging, fuhren sie empor.® e sahen in ihren Schreckgesichtern Gewehrläufe. Handgranaten an einem dürren TotenarM. fremde Uniformen, da- rotverhüllte Gesicht Henkers. Aber eS war nur der Arzt, ein breiter, Picker Mann in einem abgetragenen Pelzmantel, eine Tasche unter dem Arm. Olavsen ging auf ihn zu, führte ihn zu Gregor. Carlotta holte Kerzen, der Arzt kramte in seinen Instrumenten, legte ein Hörrohr«n Gregor- Brust. Fühlte seinen Pul-, hob seine Augenlider, schob das Fieberthermometer in sei­nen Mund. ES zeigte neununddreißig vier. r (Fortsetzung folgt.)