Leite L

Sonntag, 24. Feier 1938»

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Sie schreibt weiter: Volksgemeinschaften", die diesen beiden Kardinalforderungen ausweichen, verdienen nur unser Anführungszeichen genannt zu werden. Sie sind verstärkte finanzkapitalistische Macht-Exposi- turen, durch die der Hochkapitalismus verhüllt, aber dafür um so verheerender seine politischen Geschäfte betreibt. Der FaseiSmuS ist die moderne.Herrschafts­form deS HochkapitaliSmuS, der stch durch eine Volksgemeinschaft", wie er sie braucht, die machtpolittsche, in die Breite gehende Unterlage schafft- Das ist geradezu einemarxistische" Er- kenntnis und es wäre im Interesse der deutschen Bauern und Arbeiter dieses Staates wie im In­teresse der Demokratie und des Staates selbst, daß die Landbündler. auch weiterhin in ihrer Politik von dieser klaren und richtigen These ausgehen I Die.Landpost" zitiert<s v« h l a, der ge­sagt hat:»Äeschummelt nicht das Volk und sagt ihm die Wahrheit!" und sie hält Henleins verschwommenen Staatsideen das Pro­gramm der Bauern demokratie im Sinne HodZas entgegen: Unsere Bauerndemokratie, wie sie H o d J a in seinem berühmt gewordenen Vor­trag an unsere deutsche LaichjugeNd und bei un­zähligen anderen Gelegenheiten auSeinanderge- srtzt hat, ist bodenständig gewachsen und von nir­gendwoher aus dem Auslande importiert/ Sie existiert eigentlich in qualitativ und quantitativ so hoch organisierter Form nur in unserer Repu­ blik , weil sich bei uns dank der demokratischen Grundlage s el b st ä n d i g e demokrati­sche BauernparteienÄS Hüterinnen der Standes- und der Vollsinteressen noch er­halte« haben, während sie im Deutschen Reiche, in Oesterreich , in Bulgarien , Rumänien und anderswo von Rußland gar nicht zu re­den aufgesogen oder gleichgeschaltet worden sind. Unsere sudetendeutsche Bauerndemo­kratie, im B. d. L. für alt und jung un­verrückbar verankert, ging zuerst, bevor sie an alles andere dachte, daran, in den eigenen Rei­hen Ordnung zu schaffen, innerhalb des eigenen Standes Gerechtigkeitssinn von Mann M Mann, von Mensch zu Mensch, von Gruppe zu Gruppe le­bendig und fruchtbar zu machen. Um nur zwei Dinge von Großformat aus dem bäuerliche« Ge­meinschaftsleben anzuführen: Die inner« Bereitschaft der deut­ schen urid der tschechischen Bauernschaft, die die Planung UndKoNtrolle deplaNd- wirtschaflichen Produktion und eine g e r e ch t e Ordnung in der ge­samten Geld« und Kreditwirt­schaft zur materiellen Rettung des schwerbr- drohten Bauernstandes und damit zur ideellen Rettung d«L wichtigsten Grundpfeilers des Bolles erstrebt, konnte nur erarbeitet und von der Bau­ernschaft zu einem politischen Programm er­hoben werden, weil im eigenen Stande der ge­sund« Verstand über die Vernunft, der Gerech­tigkeitssinn über die Unbilligkeit und die Nächsten­achtung über die individualistische Jchhaftigkeit d«N Sieg davon trugen. Die faseistischen Volksgemein« sch a f t e n" wechen des weiteren sehr treffend|

ccks,Laufenschaften" bezeichnet. Sie seien die besten Freunde der finanzkapitalistischen Kreise^- Warum, so fragt die Bauerndemokratie im­mer wieder, ohne sich der trügerische» Hoffnung hinzugeben, darauf jemals eine sachlich« Antwort zu erhalten warum drängen die fiuanzkapitalistisch interessier­ten Kräfte zur unorganischen Volksgemeinschaft? Warum Haffen und fürchten diese Kräfte hingegen, wie der Teufel das Wrihwaffrr, die ständisch-organisierte Volks­gemeinschaft, für die die Bauerndemokratie kämpft? Wie erklärt dieFührerschaft" diesen Zwiespalt, der hier klafft? Die.Landpost" gcht soweit, dieArbeits- losigkeit als dasProblem der Probleme" zu bezeichnen. Sie kommt noch­mals auf die Grundgüge einer antikapita­listischen Bauernd«mokratie zu­rück. wie sie H o d Z a wolle: Die Bauerndemokratie wird, indem sie die anderen, nach den gleichen Grundsätzen politisch zu organisierenden Gruppen für ihr Programm gewinnt, daS Genevationsproblem einer konstruk­tiven Lösung zu führen. Das Programm, das Mi­lan H o d z a in seiner letzten Rede entwickelt hat. nämlich daß der Bauernschaft die geschichtliche Aufgabe zufalle, daS rechtliche Verhältnis zwi­schen Arbeit und Kapital auf der ganzen Linie zu revidieren, wird von der deutschen Bauernschafi ^nicht nur geteilt, sondern sie wird für die Ver­wirklichung dieses Programmes ihre ganze Kraft mit dem leidenschaftlichsten Kämpferwillen zum Einsatz bringen. Und damit sind wir bei den hei» kelstem Nerv, bei der empfindlichsten Steve der Bollsgemvinschaften" uralten Stils angelangt. Die Bauerndrmokratie wird wir wiederholen «s mit Nachdruck immer wieder nur für eine Volksgemeinschaft zu haben sein, die di« Liquidierung d«S liberal- kapitalistische« S y ft e m s an die Spitze ihres Tat-ProgrammS setzt, die dem Kapi­talismus die Fangzähne nimmt, ihm feine Kral ­

le« abzwickt und die daS Kapital zu dem macht, was es ist» zu einem Pro­duktionsmittel, aber nicht zu einem Machtinstrument einer kleinen Minderheit, dazu mißbraucht, die ungeheure Mehrheit deS werktätig schaffenden BolleS in drückender Abhängigkeit vom Kapital-« erhalte«. Das ist nun wirklich eine in den Kreisen der deutschen Agrarier bisher unerhörte Sprache. Nicht nur in der scharfen und richtig aufgezogenen Polemik gegen das Finanzkapital und seine poli­tischen Lakaien, die Fascisten, sondern a u ch i m Aufriß seiner positiven Zusam­menarbeit mit jenen Kreisen der Nation, Lie gleichermaßen wie die Bauern an der Brechung der Uebermacht des Finanzkapitals, an der Be­seitigung des liberallapitalistischen Wirtschafts­chaos und an der Ordnung der Gesellschaft und des Bollsganzen durch gemeinnützige Wirtschafts­planung interessiert sind. Auf dieser Plattform könnte es zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit von Bauern und Arbeitern auf lange Sicht kom­men. Soweit ans die Sozialisten ankommt, steht einer aufbauenden und wahrhaft dem Bolke dienenden Politik solcher antikapitalistischer, antifasristischer Art nichts im Wege!

Bolivianischer Slesesberlcht La Paz . Wie amtlich gemeldet wird, sind die bolivianischen Truppen auch in der zweiten Phase der Schlacht um die Stadt Montes siegreich gewesen, womit, wie es scheint, der bolwianisch» paraguayanische Krieg um den Gran Chaco seinen Höhepunkt erreicht. Die paraguahanischen Trup­pen haben eine ganze Reihe ungewöhnlich heftiger Angriffe auf die bolivianischen Befestigungen un­ternommen mft der Absicht, sich der Stadt Monte- noch vor der sonntägigen Zusammenkunft des Be­ratung sausschusses des Völkerbundes für den Gran-Chaco -Konflikt zu bemächtigen, doch waren alle ihre Anstrengungen vergebens und sie wurden, wie vom bolivianischen Hauptquartier versichert wird, mit großen Verlusten zurückgeschlagen.

Krlmincll-polittsdic Sensationen

Korrupter Exminister vor den Geschworenen Selbstmord Madame Hanaus bei Ihrer Verhaftung

in Paris Paris

. Der frühere Zustizminifter Renö Renoult wird sich dem­nächst vor dem Schwurgericht des Seine-Dspartemeutes wegen Bestech- l i ch k e i t zu verantworte« haben. Rens Renoult hatte, wie seinerzeit be­richtet, eine« Haftbefehl gegen Stawiskh auf Grund seiner Beziehun­gen rückgängig machen lassen und von Stawiskh de« Betrag von 5 0.0 0 0 Franks erhalten. Die Pariser Anklagekammer hat der Versicherung Renoults, daß es sich um ein rechtmäßiges Honorar handle, keinen Glau­be« geschenkt und seine« Fall dem Schwurgericht übergeben. * Paris . Fra« Martha Hana«, die frühere Leiterin derGazette d« Franc", die ehemalige Gattin Lazare Blochs, jetzige Leiterin der Finanz­wochenschriftForces ", ist auf Anweisung der Staatsanwaltschaft Freitag abends verhaftet und ins Pariser Frauengefängnis eingeliefert worden. Madame Hanau war im Juli 1934 Wege« Betruges und VertrauenSmiß- brauches zu drei Jahre« Gefängnis und einer größere« Geldstrafe verurtellt worden. Sie hatte gegen das Urteil Berufung eingelegt, di« nun verworfen worden ist. Zn» Augenblick der Verhaftung unternahm sie eine» Selbstmordversuch, der durch das Dazwischentreten der mtt der Verhaftung beauftragten Polizeibeamten verhindert werden konnte.

Boman von Fritz Rosenfeld

.Lungenentzündung", sagte der Arzt.Wir müssen ihn ins Spital schaffen". »Er hat mich vergiftet, nicht wahr?" schrie Gregor. Ein hohles Surren verschluckte seine Worte. Die Girls liefen zum Fenster, Frau Avory riß sie zurück. Ein Flugzeug!" schrie Tenia. Jakob Halling starrte in den Regen. Dort pog. knapp über dem Haus, ein Riesenvogel, man sah nur den Umriß seiner Flügel, man hörte nur das Getöse seiner Motoren. .Licht auS", rief Herr von Ebel. Die Ker­zen erloschen, bis auf eine einzige. Marinka tat. als hätte sie den Schreckruf des Herrn mit dem Monokel nicht gehört. Der Stationsvor- ständ lief zum Büfett, blies die Kerze aus. Stockdunkel, durch das Fenster huschte für einen Augenblick der Lichtkegel eines Scheinwerfers, der die Gegend absuchte. Er ging und kam wie­der. Er lief im Kreis um den Horizont, einmal flach auf die Häuser gerichtet, einmal steil gegen den Himmel. Wenn er vorüber kam, sahen sie einander einen Herzschlag lang. Keiner sprach eine Silbe; in einem Winkel knisterte es, als würde Papier zerfetzt. Olavsen strich ein Zündholz an. Die Kerze neben Gregors Lager flammte auf. Nach und nach auch die andren. Die Gesichter waren noch bleicher, als vorher. Im Winkel hockte Morvilius und^ zerfetzte sein Heft. Marcel lief zu ihm, ritz ihm di« Seiten auS der Hand, trug sie zum Stationsvorsteher. Der begriff nicht. Er sah Zahlen, Ziffern, Zei­chen auf halbzerriffenen Blättern.Verstehen

sie nicht? Pläne, Chifften. Der Mann muß ver­haftet werden". Olavsen besah sich die Blätter, lächelte, gab sie Marcel zurück. Sie lesen wohl fleitzig Kriminalromane?" sagte er.Festungspläne, Aufmarschrouten, Flugbahnen der Geschütze? Morvilius, der lang­gesuchte Spion? Nein, mein Lieber, es sind nur astronomische Berechnungen, das Harmloseste, das man sich denken kann". Sie sind ja mit im Spiel. Wer glaubt ihnen denn!" Olavsen trat nahe an Marcel heran, Aug in Aug, Stirn an Stirn: Ueberlegen sie sich, was sie sagen. Wenn ihre Nerven überreizt sind, legen sie sich dort drü­ben schlafen. Ich werde sie wecken, wenn wir weiterfahren". Wann fahren wir denn weiter", fragte Georgia. Sie saß neben ihrer Schwester, beide hatten die Hände um eine Tasse Tee geschlossen, ihre Taschen lagen zwischen ihnen, die Koffer lagen unter ihrem Sitz. Sollen wir vielleicht warten, bis die Brücke repariert ist?" rief Cabrolle. Können wir denn nicht zurück? Bis zur. nächsten Stadt?" Das geht nicht", sagte der Stationsvor­steher." Die Strecke ist eingeleisig. Ein Personen­zug ist unterwegs. Ich kann ihn nicht aufhalten. Das Telephon funttioniert nicht." Wann soll der Personenzug hier sein?" Um halb zehn." Jetzt ist es sieben", sagte Olavsen.Kön­nen sie nicht wenigstens einheizen lassen? Wir er­frieren ja!" Einheizen," schrien die Girls im Chor. Marinka, heiz den Ofen", knurrte der Stationsvorsteher. Marinka schleppte Holz herbei, der fleine eiserne Ofen in der Ecke glühte bald, die Girls setzten sich um ihn, aber Frau Avory holte sie

wieder weg, das Grammophon raffelte wieder, die Beine stampften den Boden in schwerem, bleiernem Takt. Der Arzt hatte Gregor ein Pulver gegeben, er schlief. Das einzige Auto, das es im Dorf gibt, ist von der Gendarmerie requiriert worden", sagte er.Wir werden ihn in einem Bauernwagen transportieren müssen." Ist es weit?" lieber eine Stunde." Bei diesem Wetter? neununddreißig vier?" Der Arzt zuckte die Achseln) Wenn Nur ihn hier liegen lassen, überlebt er die Nacht nicht." Es muß doch ein Auto aufzutreiben sein." Versuchen sie es. Mir ist es nicht gelungen." Hier ist Geld," sagte Georgia nach einem kurzen, schnellen Blick zu ihrer Schwester.Wir müssen ihn ins Spttal bringen." Der Arzt sah Georgia scharf an, dann gin­gen seine Blicke zu Raymonde. Wußten die alten Frauen in den schwarzen Kleidern wie er um den Tod? Sahen sie unter der wächsernen Haut.dieses Menschenhauptes wie er die kahlen, zerfallenen Knochen, hinter diesen geschlossenen Lidern die leeren» hungrigen Höhlen? Halling hielt die Hand auf das Täschchen, in dem Georgia kramte. Lassen sie das," sagte er tonlos.Hier ist Geld genug." Seine Brieftasche klappte auf, ein Bündel Banknoten flackerte im Licht.Neunen sie, was sie brauchen." MarcÄ starrte auf die Brieftasche. Der Zeich­ner bohrte seine Augen in das Bündel. Der Kunst­schütze happte mit gierigen Augen nach den Bank­noten. Kilmek ließ die Karten sinken. Ein Gedanke sprang von Gehirn zu Gehirn: Ein Dieb auf der Flucht? Ein Bankräuber? Finan­ziert er den Aufstand drüben in Apsilon? Warum

Die Spannung zwischen Bayern und Reich Wie Meldungen aus München berichten, haben sich dort die Verhältnisse in einer Weise z u- gespitzt, daß Explosionen täglich erwartet wer­den können. Die letzte scharf antinationalsoziali- stische Predigt des Kardinals Faulhaber, in deren Verlauf es zu stürmischen monarchistischen Demonstrationen kam, haben dir Münchener Nazis in Bewegung gebracht. In einer von 15.000 Personen besuchtenKampfoersamm­lung" gegen denBolschewiken-Kar- d i n a l" kam es zu den wüstesten Auftritte» der Redner, der Nazi-Führer Bauer, nannte den Kardinal eine immer unerträglicher werdende Gefahr für den nrnen Staat und rief unter stürmischem Beifallsgebrüll der Menge:Wann endlich, so ftage« wir aufs höchste erregt, ver­haftet die Geheimpolizei diesen Mann?!" Im Lause des Abends wurde die Versammlung immer tumultuöser, in immer lautere« Sprech­chören wurde gefordert, daß manS ch l u ß m i t de« Katholiken" mache. Als der Redner von der ständigen Provokationstaftik des Kardi­nals sprach, riefen Hunderte:«Hängt den Romknecht auf!"An den Galgen ini t ihm!" Im Saal anwesende Jesuiten wurden von ihren Stühlen gezerrt, alsLum­pen und Verräter" tituliert, aus dem Saalgeworfen und draußen verhaftet. Sehr bemerkenswert ist übrigens, daß in klei­nen Klebezettel« und durch Kreide- propaganda an den Hauswänden von Wock« zu Woche systematischer monarchistische Wittels' bacher Propaganda betrieben wird. Vor einem Fahr hätte noch niemand gewagt, offen monarchi­stische Propaganda zu betteiben» heute agitiert man bereits in Straßenbahnwagen und Geschäf­ten, vielfach unter Zustimmung des Publikums, für eine Ablösung der braune« Diktatur durch ei« monarchistisches Regime. Unter diesen Umständen ist es auch verständ­lich, daß wieder separatistische Strömungen und das alte Schlagwort vom unabhängigen Bayer» austauchen.

Ausnahmsweise wollen die Austrofasdsten zu Hause Geld pumpen Wien . Finanzminister Dr. Buresch hat in einem Vortrag angekündigt, daß die neue innere Anleihe von 100 Millionen Schllling im Früh­jahr aufgelegt werden wird. Das Erträgnis wird zu 66 Millionen der Finanzierung von Investi­tionen dienen, während 84 Millionen zur Ab­deckung kurzfristiger Verbind­lichkeit e n Verwendung' finden würden.

General Grazlanl unterwegs Neapel . Das SchiffVulkania" ist Freitag um 20 Uhr nach Mogadischu , den Hafen von So- malland abgegangen. An Bord des Schiffes befin­den sich Generäl G r a z a n i mit einem engeren Offiziersstab, dem der Befehl in Ostafrika anver­traut ist, und 850 Mann der Genie», Sanitäts­und Berpflegstruppe. In Messina nahm der Dampfer das Kontingent der 29. Division und besondere Artillerie- und Genieabteilungen aus Catania , Syrakus und Palermo , zusammen meh­rere Tausend Mann, an Bord. Am Sonntag wor­den an Bord derBiancamano" weitere Militär- abteilungen nach Ostafrika abgehen.

ist er so unvorsichtig, das viele Geld bei sich zu tragen? Wenn sie ihn fassen? Das hat Zeit," sagte Olavsen.Erft müsse» wir den Wagen haben." Er verhandelte mit dem Stationsvorftand. Der schickte den Kellner wieder ins Dorf. Der Arzt nannte die Bauern, zu denen er gehen sollte. Ei» Pferdewagen, ein Ochsenkarren, wenn es nicht anders ging. Und Decken, soviel nur aufzutreibe» waren. Olavsen, Halling, der Arzt standen ai» Büfett, Branntweingläser vor sich. Niemand im Dorf weiß, was vorgeht," sagte der Arzt.Ein Sprengstück hat die Tel«« Phon kabel durchschlagen. Aber die Lichtlettung kommt aus einer anderen Richtung." Hat der Stationsvorstand keinen Radio­apparat in seiner Wohnung?" Ist kaputt," sagte Marinka. Als ich von zu Hause wegging," sagte dec Arzt,lag noch keine Nachricht vor. Es scheint, daß man den Anschlag geheimhalten will." Glauben sie an eine Revolution in Dpsi- lon?" Der Arzt zuckte die Achseln. Der Brotpreis ift gestiegen, die Arbeits­losen hungern. Gestern wurde ein neuer Milltär- lrcdit bewilligt." Aber dann würde sich doch auch hier etwas rühren. Das Dorf soll aber ganz ruhig sein." Die Bauern find ttäg. Wenn sie nicht mit­gerissen werden..." Glauben sie, daß die Spannungen sagte Halling. Aber Olavsen fiel ihm ins Wort. Spannungen gibt es immer. Revolutionen liegen dauernd in der Lust. Ueberall. Sie müssen nur reif wecken." Der Pöbel ist immer bereit, den anständigen Menschen ihr Hab und Gut zu rauben," sagte Herr von Ebel.Man muß ihn im Zaum halten. Dann gibt es keine Spannungen." (Fortsetzung folgt.»