Sette« dienstag, 5. März 1935 Nr. 54 Gi» Bierzehnjahriger ermordet drei Mensche«... L i n z. In der oberösterreichischen Einschicht Weinzierl bei Leonfelden überfiel der 14jäh- rige Hirte Johann Uebermaffer seinen Arbeitsgeber, den Bauer Josef Preming, dessen Fran Katharina und beider Tochter Marie und ermordete sie alle mit einer Hacke. Sodann raubte er 700 Schilling, zündete das Haus an und flüchtete. Der dreifache Raubmörder wurde kurz dar- anf in Leonfelden verhaftet. Ein Pfarrer und seine Schwester ermordet Henne.(Rheinprovinz .) In Geistingen an der Sieg wurden in ihrer Wohnung der im Ruhestand lebende 58jährige Pfarrer Stanislaus Friederichs und seine 64jährige Schwester, die ihrem Bruder den Haushalt führte, ermordet aufgefunden.— Der Pfarrer. lag mit schweren Schädelverletzungen im oberen Stockwerk, während seine Schwester mit zerschnittener Kehle im unteren Stockwerk gefunden wurde. Wahrscheinlich liegt Raubmord vor. Von den Tätern fehlt jede Spur. Vermutlich ist die Tat bereits Freitag vormittags verübt worden. TagcsncDlgiKitcn Todessprung eines Arbeitslosen aus dem Flugzeug Toronto . Hier spielte sich über dem Flugplätze eine Tragödie ab, welche an die Tragödie der Schwestern Dubois in England und an jene eines Liebespaares in der Schweiz in der letzten Woche erinnert. Ein junger Mann namens Grant sprang aus einer Höhe von 1500 Metern aus einem Flugzeug über dem Flugplatz von Toronto , bei einem Uebungsfluge. Während des Sprunges winkte er lächelnd seinem Lehrer einen Abschiedsgruß. Man hält dafür, daß er den Selbstmord begangen hat, da er arbeitslos wurde. 50.000 Einwanderer nach Thrazien Istanbul. Die türkische Regierung hat beschlossen, nach Thrazien , zur Bevölkerung dieses fast menschenleeren Landes, 50.000 Einwanderer zu befördern. Flüssiges Kupfer Chicago . Zwei hiesigen Forschern ist es nach achtjähriger Arbeit gelungen, eine Methode zur Verflüssigung von Kupfer zu finden. Diese Entdeckung ist deshalb sehr wichtig, weil das flüssige Kupfer für A n st r e i ch- und Malerfarben verwendet werden kann, die allen ungünstigen Einflüssen trotzen. Würde... Wir hatten vor einiger Zeit das Projekt eines Kabarett-Managers, die Mutter des zum Tade verurteilten Mörders Hauptmann gemeinsam mit der Jury, die deck' Verbrecher zum Tode verurteilt hatte, im Kabarett auftreten zu lassen, verdientermaßen„gewürdigt" und die Hoffnung ausgesprochen, daß dieser üble Plast einer Konjunkturhyäne nicht Tatsache wird. Vergebliche Hoffnung! Wie ame rikanischen Blättern zu entnehmen ist, gehen die Jury und Hauptmanns Mutter bereits in nächster Zett„auf große Tournee". Es sind Engagements mit zahlreichen großen Kabaretts irr allen Teilen des Landes zuriesigenGa- gensätzen abgeschlossen worden. Die ersten Vorstellungen sind bereits jetzt aus- verkauft. Der Vorsitzende der Jury erklärte in einer Pressebesprechung, daß die Richter„ihre gerichtliche Würde voll wahren, nur wenig plaudern und sich vor allem dem Publi- kum bekannt machen würden—" Von Würde scheint dieser ideale Richter immerhin eine seltsame Vorstellung zu haben! Die Tschechoslowakische Krankenhausgesellschaft. Am 1. März fand im Haus der tschechoslowakischen Aerzte in Prag die diesjährige Hauptversammlung der Gesellschaft der tschechoslowati- schen Krankenhäuser in Prag unter dem Vorsitz des Universitäts -Professors Dr. Iiras e k-Prag statt. Die Haupwersammlung erhielt eine besondere Bedeutung dadurch, daß auch die deut schen Vertreter des Krankenhauswesens erstmalig erschienen waren, in deren Sitzung vorher Dozent Dr. G r u s ch k a-Aussig und Obervertvalter Lederer--Eger über die Vorarbeiten, welche durch die Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Volksgesundheit eingeleitet wurden, Bericht erstatteten. Mit besonderem Beifall konnte festgestellt werden, daß sich bereits 28 deutsche Anstalten und 55 Einzelpersonen als Mitglieder der Tschechoflowaki- schen Krankenhausgesellschaft angemeldet haben. Bei den Neuwahlen wurden insgesamt neun Deutsche als Mitglieder und Ersatzmänner des Ausschusses gewählt. Der neue Gesandte Mexikos in Prag , der außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister Pedro Cerisola, wurde Montag im Schlosse zu Lästy vom Präsidenten der Republik zur Anttittsaudienz empfangen. Die Audienz fand im Arbeitszimmer des Präsidenten statt; es waren anwesend Kanzler Dr. S-a mal und für den Außenminister Gesandter Jan M a s a r y k. Der mexikanische Gesandte wurde vom Chef des diplomatischen Protokolls Gesandten Strimpl eingeführt. Minister Dr. Spina empfängt in dieser Woche keine Besuche. Entgleist ist am Montag um 6 Uhr 09 auf einer vereisten Ueberfahrt im Kilometer 1.6 der Strecke Friedland in Böhmen —Hermsdorf die Lokomotive des Personenzuges 6652. Die Züge Nr. 6661 und 6662 wurden abgesagt. Der Verkehr wurde um 11 Uhr 18 mit dem verspäteten Zug Nr. 6651 wieder ausgenommen. Der Volksfeind Tuberkulose fordert in der Tschechoslowakischen Republik alljährlich rstnd 28.000 Todesopfer, seine Bekämpfung ist eine unerläßliche Forderung. Es haben sich daher freiwillige Organisationen gebildet, die für das Deutschtum des tschechoflowakischen Staates in dem Gesamtverband der Deutschen Hilfsvereine für Lungenkranke zusammengeschloffen sind, dem alle einschlägigen Vereine in Böhmen , Mähren und Schlesien angehören. Aber nicht nur die Tuberkulose fordert viele Opfer, sondern daneben noch eine große Reihe von Volkskrankheiten, für deren Bekämpfung sich gleichfalls ansehnliche Organisationen gebildet haben, wie z. B. die Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten, der Deutsche Landesverein für Böhmen zur Erforschung und Bekämpfung der Krebs- krankheit und der bösartigen Geschwülste und viele andere, die der Förderung der Volksgesundheft dienen. Alle diese Organisationen sind zusammen, geschloffen in der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Volksgesundheit in der Tschechoflowakischen Republik, die auch dieses 'Jahr, wie alljährlich, an die Deutschen dieses Staates mit einer öffentlichen Sammlung heran tritt, die vom Ministerium des Innern für die Zeit vom 1. bis 81. März bewilligt wurde. Es ergeht hiemit an alle deutschen Volksgenoffen, die trotz der Wirtschaftskrise und den Nöten dieser Zeit in der Lage sind, ihr Scherflein zu spenden, die Bitte, die Sammlung nach Möglichkeit zu fördern. 16 Todesopfer einer Kesselexplosion. In einem chemischen Werk in der japanischen Provinz Ja- magutschi hat sich eine Kesselexplosion ereignet, bei der 21 Arbeiter unter den Trümmern verschüttet wurden. Nach den bisherigen Mitteilungen wurden 16 Arbeiter tot geborgen, während die übrigen s ch w e r verletzt ins Krankenhaus gebracht wurden. Großer Betrug. Bei einem der größten Spitzenverbände Oesterreichs , dem Verband der Edelmetalle und der Uhrenbranche in Wien , sind große Unterschlagungen aufgedeckt worden, die von dem im Jahre 1933. verstorbenen Sekretär Gruber durch viele Jahre in raffinierter Weise durchgeführt worden sind. Auch einige andere Beamte sind in die Affäre verwickelt und zwei Mitschuldige bereits verhaftet worden. Die Schadensumme wird auf 160.000 Schilling geschätzt. J Sturm-Opfer auf hoher See. Der kanadische Dampfer„Mont Clare", der im Hafen von Ha lifax (Neuschottland ) eingelaufen ist, hatte bei dem stürmischen Wetter im Atlantischen Otzean mehrere schwere Verluste erlitten. Ein Seemann wurde von einer Welle über Bord gespült und ertrank, ein ariderer wurde gegen eine Wand geschleudert, erlitt einen Schädelbruch und starb. Zwei Seeleute mußten nach ihrer Ankunft im schwerverletzten Zustand ins Krankenhaus gebracht werden; einem von ihnen mußte sofort ein Bein amputiert werden.— Im Hafen Gdynia wurde ein Schleppdampfer beim Verholen von einem Hafenbecken in das andere von einer mächtigen Sturzwelle erfaßt. Der Dampfer ging unter, die fünfköpfige Besatzung ertrank. Al Azhar, die größte mohammedanische Hochschule, ist in tiefer Unruhe. König Fuad von Aegypten hat seinerzeit einen Günstling, Zawa- hiri, als Rektor eingesetzt, und dieser regiert über die 10.000 Studenten und die Hunderte Ulemas in diktatorischer Manier. Immer' neue Verordnungen folgen aufeinander und der regelmäßige Studienbettieb wird durch zahlreiche Strafmaßnahmen unterbrochen. Einmütig fordert die Hochschule die Absetzung Zawahiris und die Wiederberufung des Rettors Mustapha el Ma- raghi. Die ans Ruder gekommene liberale Regierung Nessims ist damit einverstanden, kann aber gegen den Widerstand des Königs nichts ausrichten. Um der Entscheidung auszuweichen, hat ftdj. Fuad krank gemeldet und erllärt, geschäftsunfähig zu sein. So krank aber ist er offenbar nicht, um die Regierung niederzulegen. Erdboden in Irkutsk . Die sowjetruffische Stadt Irkutsk wurde von einem starken Erdbeben heimgesucht. Der erste Stoß war so heftig, daß alle Fensterscheiben in Trümmer gingen Die Arbeiten in den Gruben bei Tscheremchowo mußten unterbrochen werden. Die deutschen 20-Mark-Banknoten mit dem Datum vom 11. Oktober 1924 und dem Frauenbildnis auf der Vorderseite werden aus dem Verkehr gezogen und hören am 31. März 1935 auf, in Deutsch land gesetzliches Zahlungsmittel zu sein. GelegenheitS-OrtS- und Tagesstempel am 7. März. Im Rahmen der Feiern des Präsidenten der Republik werden am 7. März bei folgenden Postämtern besondere Stempel für Briefpostsendungen verwendet.(Die Stempel der einzelnen angeführten Postämter sind von einander verschieden.) Postamt Prag 10-Burg, Postamt Oberhaids Postamt Prag 30-Postministerium, Postamt Prag 1, 28-Senat und 29-Abgeordnetenhaus, sämtliche Postämter 1. und 2. Klasse 1. Stufe, sämtliche Postämter des Prager Direktionsbezirkes. Andauern des FrosteS. Das europäische Binnenland nordöstlich der Linie Aachen —• Innsbruck — Uzhorod hatte Maytag den ganzen Tag über Frost. Besonders kalt ist es auf den Bergen Böh mens , wo auch nachmittags Temperaturen von minus 10 bis 16 Grad verzeichnet wurden. Der kalte Wind, welcher aus dem Hochdruckgebiet über Skan dinavien stammt, wird nun allmählich trockener. Der Schneefall hat bereits im ganzen Staatsgebiet aufgehört und die Wolkendecke bricht stellenweise auf. In der Nacht auf Montag dürfte sich der Frost noch verstärken, besonders in den böhmischen-Län- dern, wo zum Unterschied von einem großen Teil der Slowakei eine zusammenhängende Schneedecke liegt.— Wahrscheinliches Wetter von heute: Wechselnd bewölkt, strichweise aufklärend, Fchst, vielfach stärkere nächtliche Abkühlung, Nordost-Wind.—- Wetteraussichten für Mittwoch: Teilweise httter, beträchtliche Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht, auf den Bergen allmähliche Frostmiwe- rung. Vom Rundfunk Neportage au« der interurbaner» Telephouzeut rale Die interurbane Telephonzentrale im Verein mit dem Radiojournal veranstaltet am 6. März von 16.30 bis 17.30 eine Reportäge zur Feier des Geburtstages des Präsidenten der Republik. Mit Benützung der interurbanen Telephonleitung werden Kundgebungen der breitesten Oeffentlichkeit und von Postangestellten, und zwar im Gebirgsdialekt aus Reichenberg, in Egerländer Mundart aus Karlsbad , im südböhmischen Bauerndialekt aus B.-Budweis , im Choden-Dialekt aus Pilsen , in ruthenischem Vercho- wina- ostslowakischem. Donau -ungarischem, slowa- kischem Dialekt aus Göding , im hanakischen Dialekt aus Proßnitz, walachisch aus Roznava und schlesisch aus Mährisch-Ostrau gesendet werden. Angeschloffen werden Lieder der einzelnen Gebiete, insbesondere ein slowakisches, die hanakische Hymne„Me sme me", KarlsbaJl) ec Fanfaren und Dudelsackintermezzos. Glückwünsche von Kindern sowie Kundgebungen von Altersgenoffen des Präsidenten, insbesondere des Schulleiters Kepra sowie auch Kundgebungen der Vorstände von 14 Postämtern, die mit einem Glückwunsch geschloffen werden, den Oberdirek- tor S kok an verdolmetschen wird. Masaryk-Feieru im Ausland Der Niederländische Arbeiter-Rundfunk VARA wird zur Feier des 85. Geburtstages des Präsidenten Masaryks am 6. März von 16.50 bis 17.50 Uhr mitteleuropäischer Zeit folgendes Programm auf Welle Hilversum 1875 senden: 1: Smetana : Ouvertüre aus„Libusa ". 2. D v o k ä k:„Slawische Tänze", op. 46. Nr- 1. 3. Smetana :„Moldau". 4. Dvoiäk:„Humoreske". 5. Smetana : Arie aus der„Verkauften Braut ". 6. Mr. I. H. von Peursem: Vortrag: T. G. Masaryk, sein Leben und Werk. 7. Die Tschechoslowakische Nationalhymne. Der Vorsitzende der nattonalen Föderation der Radiosendung Nicolei wird am 7. März um 20 lkhe über den Präsidenten Masaryk im Marseiller Rundfunk sprechen. Nach ihm wird der tschecho- flowakische Konsul in Marseille Dr. Vaclav V ä v rä eine Ansprache halten. Empfehlenswertes ans de» Programme«: Mittwoch: Prag , Sender L.: 9: Außerordentlicher Schulfunk für die deutschen Schulen zu Ehren des Präsidenten Masaryk , 10.05: Deutsche Nachrichten, 12.35: Konzert des Salonorchesters, 13.45: Deut scher Arbeitsmarkt, 17.80: Lieder vom Friml, 18.15: Deutsche Sendung: Dr. Moucha: Neue Literatur über den Präsidenten der Republik, 18.30: Arbeitersendung: Ernst Pank: Lebensbild des tapferen Koloman Wallifch, 18.45: Sozialinfooma« tioncn, 19: Uebertragung aus dem Smetanasaal: Festabend zu Ebren des Präsidenten Masaryk . Sender S: 14.20: Konzert des Salonquartetts. 15: Deutsche Sendung: Kinderstunde. 18:15: Kinder, wir wollen turnen!— Brün» 11: Schallplatten: Dvorak , 17.30: Deutsche Sendung; 21.40: Mährische Volkslieder.— Mährisch-Ostra» 15.55: Orchesterkonzert.. Naturkatastrophen- überall Lawinen, Hochwasser, Sturm Hunderte Obdachlose in Spanien Madrid . Die Schneeschmelze hat in Spanien große Ueberschwemmungen verursacht. Allein in Villafranra betragen die Verluste über drei Millionen Peseten. Zahlreiche Häuser sind eingestürzt. Die Eisenbahnstrecke La Coruna—Madrid ist unterbrochen, da das Waffer die Eisenbahndämme zerstört hat. Der Schnellzug Coruna—Madrid ist auf der Strecke geblieben. Bei Zamora sind drei Hirten von den Waffermassen abgeschnitten und befinden sich in allergrößter Gefahr. Viele hundert Familien sind obdachlos. Aeberschmemmuugeu auch in Italien und Frankreich Rom . In ganz Süd- und Mittelitalien ist wegen der anhaltenden Regengüsse Hochwasser eingetreten. Besonders schwer bettoffen sind die beiden Provinzen Campagne und Latium ; der Volturno, der Tiber und ihre Nebenflüsse bilden vielfach große Seen. Die Bahnlinien von Neapel nach Salerno und von Rom nach Tivoli sind unterbrochen. Einige Gemeinden und einzelne Bauernhöfe stehen bis zu zwei Metern unter Waffer. Außerdem ist durch zahlreiche Erdrutsche größerer Schaden angerichtet worden. An der Tibermündung bei Fiumicino ist ein Eisenbetondamm vollkommen zerstört worden. Durch die Trümmer ist die Flußmündung unbefahrbar geworden. Toulouse . Langandauernde Regengüsse haben im Gebiete von Toulouse große Ueberschwemmungen verursacht. Stellenweise ist der Straßenverkehr unterbrochen. Einige abgelegene B a u ernst e d l u n g e n sind von der Umwelt abge- schnitten. Lawinen-Opfer in drei Ländern Padua . Bei einem Lawinenunglück am Matterhorn gab es fünfTote. Im Cer- vino-Tal ging plötzlich eine riesige Lawine nieder. Sie verschüttete fünf Studenttn, die tot sind. Drei ieitere Studenten und zwei Studentinnen konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Den zur Bergung der Verunglückten herbeigerufenen Bergführern, Carabinieri und Soldaten gelang es, eine Leiche freizulegen. * Die neuen Lawinenstürze in den französischen Alpen haben mehrere Opfer gefordert. In Valloire (Savoyen ) wurde ein Haus von den niedergehenden Schneemassen begraben. Zwei Personen wurden mit schweren Verletzungen, eine dritte tot geborgen. In Valmeiner, das in der gleichen Gegend liegt, sind von einer Lawine zwei Häuser verschüttet worden.— Bei der Besteigung des Monte Guglielmo in der Nähe des Jseo-Sees bei Bres- c!e(Italien ) wurde eine Skigesellschaft von acht Teilnehmern von einer Lawine überrascht. Drei Skifahrer wurden von den Schneemaffen über «inen Kilometer weit bis in den TalgiLnd hinabgerissen und begraben. Einer der Verschütteten konnte als Leiche geborgen werden; nach den anderen wird noch gesucht., s* Linz . Wie aus Ebensee gemeldet wird, veranstalteten heute acht.junge Skifahrer auf einem von der Forstverwaltung nicht freigegebenen Gelände in der Umgebung von Ebensee eine B r a- bourabfahrt. Dabei wurde ein Skibrett losgetreten, das zu einer gewalttgen Lawine anwuchs, die zwei weitere Lawinen zur Folge hatte und zwei junge Skifahrer in die Tiefe riß. Einer von ihnen wurde bald lebend geborgen, der zweite jedoch, der 34jährige Maschinist der Salinenwerke in Ebensee , F. S ch e u b e l, konnte erst nach langem Suchen aus der über 200 Meter langen und 30 Meter breiten Lawine geborgen werden. Die mehrere Stunden läng angestellten Wieder- belebunsssversuche blieben ergebnislos. Scheubel hinterläßt eine Frau und ein fünfjähriges Kind. Wien . Sonntag in. den frühen Morgenstunden wütete in derMariazeller Gegend einorkan- artiger Schnee sturm, der zür Folge hatte, daß der Personenzug Mariazell—Wien nächst Puchenstuben in den Schneemaffen stecken blieb, wobei zwei Waggons entgleisten. Zum Glück war der Zug nur schwach besetzt und die Passagiere kamen ohne Verletzungen davon. Der Hilfsmannschaft ist es nach vierstündiger Arbeit gelungen, den Zug schließlich von den Schneemassen zu befteien. Schneesturm bei Iglau Jglau. Am Samstag und Sonntag herrschte im Gebiet von Jglau ein heftiger Schneesturm, der auf allen Sttatzen meterhohe Verwehungen schuf. Infolgedessen war am Sonntag früh die Automobilverbindung auf allen Strecken, die nach Jglau führen, vollkommen unmöglich. Erst in den Mittagstunden wurden auf den Staatsstraßen durch Schneepflüge die Verbindungen wiederhergestellt. Die Bezirks» straßen sind bis auf unbestimmte Zeit vollkommen verweht. Auf der Staatsstraße nach Prag , Brünn und Znaim ist die Fahrt sehr erschwert und di: Passanten sind dauernd von Schneewehen bedroht. Der Sturm war am Samstag so heftig, daß er gegen 17 Uhr bei Velky Beranov auf der Staatsstraße ein kleines Personenauto umwarf. Doch kamen die Insassen unversehrt davon. * Wirbelsturm. Die Reine Stadt Forney in Texas wurde von einem schweren Wirbelsturm heimgesucht. Sieben große Gebäude, darunter die Bahnstation und zwei Baumwoll-Lagerhäuser, stürzten ein. 100 Wohnhäuser trugen schwere Beschädigungen davon. Der Gesamtschaden beträgt über eine halbe Million Dollar. Ein Landwirt wurde getötet und viele verletzt. Die Verbindungen sind größtenteils unterbrochen.
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15 (5.3.1935) 54
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