«r. M Dienstag, 5. März 1935 Sette 5 Der Fall Oncken Der Fall Oncken wirst Licht in den deutschen Kerker, in dem die Wissenschaft verkümmert. Der Berliner Historiker Professor Dr. Hermann Oncken ist gemaßregelt worden, weil er noch ein Restchen wissenschaftlicher Freiheit zu bewah­ren versucht hat. Ein Disziplinarverfahren gegen ihn ist im Gange. Seine Vorlesungen an der Berliner Universität sind eingestellt. Oncken ist kein Revolutionär. Er ist, wie ihn ein Artikel im»Neuen Vorwärts" charak­terisiert, ganz und gar ein Gelehrter bürgerlicher Herkunft und Denkweise. Und als Monarchist und Bismarckschwärmer ist er davor gefeit, auf marxistische Abwege zu geraten. Aber trotzdem: er hatte sich bei denen, die ihn jetzt davonjag-n, schon mißliebig und verdächtig gemacht durch s-in Buch über Ferdinand Lassalle , den er so schätzte, wie er ihn in bürgerlicher Denkart verstand. Als die Zeit gekommen war, ging der berüchtigte Heidelberger Dozent ArnoldRuge als erster zum Angriff gegen Oncken über, den er als politischen Salontiroler, feilen Juden­knecht, infamen Deserteur der Monarchie, Arsch­kriecher der Republik beschimpfte eben in jener Tonart, in der die Leuchten der braunenWissen- schaft" gelehrte Disputationen zu führen pflegen. Und ähnlich fein in den Ausdrücken schmähte Rüge den toten Lassalle, den er, um Oncken zu treffen, als geilen Asiaten, als Wechselfälscher und kapi­talistischen Schieber bezeichnete. Oncken würdigte diesen Pöbelton keiner Er­widerung. Im Gegenteil, er machte sich weiter mißliebig durch ein Kolleg über die»Geschicht - der Revolutionen im 18. und 19. Jahrhundert", in dem er. auch zur Judenfrage Stellung nahm und, die völkische Rassentheorie entschieden ablehnend, das Hervortreten der Juden im poli­tischen und kulturellen Leben auf der Seite der demokratischen und sozialistischen Parteien ganz richtig aus dem sozialen Druck erklärte, dem die Juden jahrhundertelang unterworfen waren. Oncken war als Forscher von international'.r Geltung und als»echter Arier" nicht ohne wei­teres angreifbar. Aber Rache war ihm geschwo­ren^ seit er im Jahre 1925 in einem Kolleg über Boulanger versteckte Anspielungen auf Hit­ ler gewagt haben sollte. Boulanger allerdings bietet hinreichenden Anreiz zu Parallelen mit dem »Führer". Und daß ein französischer Journalist nach dem Hitler-Ludendorff-Prozeß das Wort ge­prägt hat:«Hitler ist«in Boulanger ohne Gene­ralsuniform mit dem großen Maul", das hat man in den betroffenen Kreisen vielleicht auch, den wahren Urheber dieses Bonmots vergessend, gern auf Oncken» Konto gebucht. j....... J Nun hat lÖitFekk'W^BtW^tK^O l i v e r Cromwell geschrieben, jenen problematischen englischen Reitergeneral, der die Revolution der Puritaner gegen den Katholizismus führte und 1649 den englischen König Karl I. hinrichren ließ. Das Buch selbst, das unter dem Titel»Crom­ well ; vier Essays über die Führung einer Station" im Berliner Verlag Grote erschienen ist, kennen wir nicht. Das Interesse dafür wird aber rege durch den»Fall Oncken", für den eS der unmit­telbare Anlaß geworden ist. Und aus einer aus­führlichen Besprechung des Buches, die in der Literaturbeilage der»Frankfurter Zeitung " er­schienen ist, b e v o r das Buch ein»Fall" gewor­den war, und die unS jetzt zufällig in die Hände kommt, erfährt man, daß Oncken mancherlei über Cromwell gesagt hat, was sich leicht als verblümte Anspielung auf das braune Regime deuten laßt zumal die Ohren im Drstten Reiche für An­deutungen sehr hellhörig geworden sind und auch den leisesten, verstecktesten oppositionellen Klang sogar aus bibelfesten Kirchenpredigten herauS- hören. Vielleicht ist sogar diese sehr lobende und zustimmende Besprechung in der»Frankfurter Zeitung " für Oncken verhängnisvoll geworden, denn solches Lob ist da drüben heute heikel^ und wer weiß: vielleicht ist es auch dem Verfasser die­ser Besprechung heute nicht ganz wohl in seiner Haut, um seinetwillen angesichts des»Falles", zu dem das zwischen den Zeilen zu lesende Buch geworden ist. Zwischen den Zeilen ja, wer schaut nicht auf heutige Persönlichkeiten, wenn er den Wahl­spruch Cromwells liest:«Der kommt am weitesten, der nicht weiß, wohin er geht"? Weit kommt er, aber wohin führt er die Nation? Und wer macht sich nicht seine eigenen Gedanken, wenn es die Besprechung als ein Verdienst OnckenS hervorhebt, daß er«die Charakterstudie erweitert zu Ausblik- ken auf die Problematik, die in staatsmännischer Führung verborgen sein kann"? Ergänzt d-r Leser nicht ohne weitere»: Kann aber im aktuellen Vergleichsfalle schon nicht mehr verbor­gen ist? Und gilt es nur für Cromwell,, wenn gesagt wird:Es ist fast immer die Berufung auf Gott da"" Oder:»In der Verteidigung seiner Staatsführung hat er das Parlament mißhan­delt und heimgeschickt und die eigenen Anhän­ger bekämpft." Wer? Cromwell? Hitler? Hitler l Die Angreifer Onckens haben jedenfalls das Buch auch zwischen den Zeilen gelesen. Und eS hat sie sicher nicht gefreut, wenn Oncken feststellt, daß ein früher Tod Cromwell verhindert habe, daS zu festigen, was er gegründet hatte. Von»frü­hem Tod" hören Diktatoren, abergläubisch und von heimlichem Aengsten getrieben, wie sie zu sein pflegen, nicht gerne reden. LBesidrein stellt die Besprechung, immer zum Lobe Onckens, noch aus­drücklich fest:Es war ihm nicht gelungen, aus der revolutionären Form'die von ihm geweckten und geführten Energien in einer vollendeten neuen Staatsform zu fassen, die in ihrer eigen?* Gesetzlichkeit die Garantien der Zukunft in sich trägt. So blieb seine Wirksamkeit, wie Oncken sagt, eine Episode eine Episode freilich von überwältigendem Inhalt." Aber in Onckens Buche steht es noch deutlicher:Ein Jahr nach seinem Tode war alles, was er verkörpert und geschaffen hatte, wieder zerbrochen. Als im Jahre 1661 die Leiche des Königsmörders aus dem Grabe ge­zerrt und das verweste Haupt auf dem Schind­anger aufgepflanzt wurde, erschien dies alles wie ein böser Traum." Ein Jahr nach seinem Tode... aus dem Grabe gezerrt... auf dem Schindanger aukqe- pflanzt fürwahr: einböser Traum"! Und von so bösen Träumen darf im Dritten Reiche nicht gesprochen werden, auch nicht, wenn das Thema nur»Cromwell" heißt. Als die braunen Herren erfuhren, was Oncken geschrieben hat, mag es sich wie ein schwerer Alpdruck auf ihre Brust gelegt haben. Um sich von ihm zu befreien, grei­fen sie zu ihrer Macht. Sie jagen Oncken weg und schicken ihn in die Wüste, in der sich nach und nach und immer vollzähliger alle versammeln, die das Dritte Reich von sich stößt, weil sie ohne gei­stige Freiheit nicht leben können. Solche Män­ner müssen gehen. Aber ihre Worte sind gespro­chen. Und Worte haben eine unheimliche, fort­wirkende Kraft. Sie keimen in den Gehirnen, sie wachsen und breiten sich aus. Ein Birkensamcn klein und leicht wie ein Hauch, fällt in einen Spalt, wächst und drängt und sprengt die Stein­platten einer Gruft. DaS Leben triumphiert Und nachher erscheint»alles wie ein böser Traum". Manfred. Kreiskonferenz der Jugend »kecker Falke gibt jede Woche eine Schnitte Brot(20 Heller) für hun­gernde Kinder 4* Samstag und Sonntag hielt die sozialistische Jugend in Prag ihre vierte Krieskonfe­renz ab, zu der außer den Delegierten des Krei­ses Prag die Vertreter aller befreundeten Orga­nisationen erschienen waren. Im Mittelpunkt des Interesses standen die Ausführungen des Jugendgenossen Willi Wan« k a. Er brachte uns zu Bewußtsein, unter wie­viel härteren Bedingungen die Arbeiterbewegung sich in der Krise und im Niedergang des Kapita­lismus entwickelt, mit wieviel mehr Gewalt und Anstrengung sie den Kapitalisten, deren Profite in deH allgemeinen Krise kleiner werden, Verbes­serungen für die Arbeiter«bringen muß. Die Krise, die mit jedem Jahr neue Scharen von Arbeitslosen schaffi, droht das Selbstbewußtsein der Arbeiter zu schwächen. Gerade diese schweren Kampfbedingungen müssen un» veranlassen, mit grösster Bereit­schaft und Treue in der Bewegung zu wirken und die Arbeiter tross aller gegenwirkenden Kräfte des Kapitalismus an die Idee des So­zialismus zu binden. Bei der Agitation für die Wahlen, die eine Agitation für die Sozial­demokratie als die Vertreterin der Arbeiter­interessen sein wird, werden die Jugendlichen beweisen, dass sie treu und tatbereit an der Seite ihrer Partei stehe«. In die Debatte griff unter anderen der Ver­treter der tschechischen Jugend ein, der betonte, daß die nationalen Streitfragen nur geschickte Schachzüge der Bourgeoisie sind, die die Arbeiter auseinanderbringen will» während die Herren Rosche und H o d a l im Jndustriellenklub ein­trächtig beisammen sitzen und über ihre Profite beraten. Die tschechische Jugend bemüht sich, den deutschen Arbeiter, aus denen Krise und Willkür der Unternehmer besonders grausam lasten, voll­stes Verständnis entgegenzubringen. Die Krise selbst für immer beseitigen können aber nur die vereinigten deutschen und tschechischen Arbeiter. Das Referat des Genossen Wanka, sowie die darauffolgende Debatte, gaben dadurch, daß sie Klarheit schufen über Lage und Aufgaben per sozialistischen Jugendbewegung, den großen Rah­men für die Besprechungen des darauffolgenden Sonntag, die sich mit vergangener und künftiger Arbeit des Prager Kreises befaßten. Die Freie Schule für politische Wissenschaften feiert gemeinsam mit der Bereinigung ihrer Hörer und Absolventen den 85. Geburtstag des Präsidenten der Republik in einer Schulfeierlichkeit, welche am Mittwsch, den I.. umislltzr im Karoli- num. Prag I.. stattfinden wird. Die Festreden Werden der Direktor der Schule Dozent Dr. Joachim und die Mitglieder des Lehrkörpers Dozent Dr. C h a- lupnh, Dr. Hoch, Dr. Wohrhzek un& für die m W AlWWlM M MW MUMM Prüfung durch eine Untersuchungskommisiion Es ist eine unbestreitbare Tatsache, daß die Rüstungsindustrie, deren Tätigkeit von rein kom­merziellen Gesichtspunkten geleitet wird und nicht nur für die Verteidigung des eigenen Landes pro­duziert, sondern vielfach auch für den mögliche» oder wie im Kriege für den tatsächlichen Gegner, eine Gefahr für den Frieden darstellt. Lmwer ohne eigene Kriegsindustrie werden mit Waffen beliefert und dadurch in den Stand ge­fitzt, aufzurüsten, was nach den Gesetzen unserer Ordnung wieder zu einer Bedrohung anderer Staaten ost gerade der, die die Waffen liefer­ten führt» die sich dadurch veranlaßt sehen, ihrerseits aufzurüsten. Das Rüstungsfieber mit der Wolle von Korruptionsaffären, Spionage und Gegenspionage, die es im Gefolge hat, ist eine der größten Hem.misse für eine Beruhigung der Welt­situation. Aus allen Kämpfen ist bisher nur dir Rüstungsindustrie mit einem Gewinn wie die Jahresberichte zeigen, einem recht beträchtlichen, hervorgegangen. Darum richtete sich die Forderung vor allem der Arbeiterbewegung der einzelnen Staaten immer auf eine Verstaatlichung der Kriegsmittel erzeugenden Industrie, um die Fndustriegruppe, die durch ihre große finanzielle Macht und die Art ihrer Produktion einen ost ver­derblichen Einfluß auf nationale und internatio­nale Politik ausübte, wirksam kontrollieren zu können. So enthält auch Artikel 8 Absatz 5 der Völkerbundsatzung die Einladung, mst Rücksichtauf die schweren Bedenken, die die pri­vate Fabrikation von Munition und Kriegsmaterial erweckt, die notwendigen Maßnah­men zu treffen". Wie so viele gutgemeinte Be­stimmungen der Völkerbundsatzung ist auch diese nie verwirllicht worden. In England, das nicht nur eine sehr bedeu­tende Kriegsindustrie, sondern auch eine große pazifisttsche Bewegung hat, war es vor allem die Arbeiterpartei» die seit Jahren die Verstaatli­chung der Rüstungsindustrie forderte. Der Ein­fluß der Schwerindustrie war allerdings bisher zu stark gewesen, um eine so tiefgreifende Maßnahme verwirklichen zu können. Nun hat die Regierung MacDonald, die in den letzten Monaten eine ganze Reihe von Nach ­wahlen gegen die Labour Party verloren hat, weil ihre Außenpolitik ebenso unentschieden wie schwach war, im Unterhaus die Bildung einer Untersu­chungskommission über den Waffenhandel ange­kündigt. Die Kommission besteht aus sieben Mit­gliedern, darunter einem Vertreter der Konsum­genossenschaften; Vorsitzender ist ein Richter. Eine der Fragen, die die Kommission zu beantworten hat, ist die, ob die Privaterzeugung von Waffen durch ein Staatsmonopol ersetzt weiden soll. Zu diesem Zwecke wird die Kommission Zeu­gen verhören, schriftliche Informationen verlangen und Dokumente einsehen dürfen. Die Arbeit soll sofort beginnen und die Ergebnisse publiziert werden. Dec Regierung MacDonaldisteS nicht um die Verstaatlichung der Rüstungsindustrie, sondern eher um einen Wahlschlager zu tun, denn es ist kaum anzunehmen, daß man noch vor den Wahlen, die im Herbst dieses Jahres statt­finden sollen, eine Entscheidung tresten kann. Es ist auch kaum zu erwarten, daß die Regierung MacDonald, die von Industrie und Finanz ab­hängig ist, einen so wichtigen Industriezweig na­tionalisiert. Trotzdem hat die Einsetzung dieser Kommission große Bedeutung. Wenn die Labour Party in England die Macht übernimmt, und daS wird nach der Lage der Dinge früher oder später so sein, wird sie nicht nur das Material der Kom­mission vorfinden, daS ja ohne Zweifel die stärk­sten Argumente für eine Verstaatlichung der Rü­stungsindustrie enthalten wird, sie kann auch über den Widerstand der Kreise, deren Einkommen aus den Vorbereitungen für das nächste Bluwad her­rührt, um so leichter hinweggehen, als schon eine bürgerliche Regierung die Frage aufgerollt hat. bei den kommenden Wahlen wird der Wähler sehr gut zwischen einer Geste und der Bereitschaft zur Tat zu unterscheiden wissen. Eine Regelung in England wird auch die internatio na len Auswirkungen der Rationalisiennrg der Rüstungsindustrie zur Sprache bringen müssen. Wenn in Zukunft nicht mehr private Unternehmer, sondern die Regierung für die Tätigkeit der Rü­stungsindustrie verantwortlich ist, ist ein großer Schritt zur Sicherung des Weltfriedens getan. Y- Das vergangene Arbeitsjahr hat bewie­sen, daß die Prager Jugend nicht diskutierend beiseite gestanden ist, sondern durch Beranstal» tmig eines grosses Sommerlagers, durch selbständige Ausgestaltung von Feiern und durch lebhafte Gruppenarbeit mitten in die Ge­staltung der sozialistischen Jugendbewegung ge­stellt hat. Betont wurde immer wieder das gute und kameradschaftliche Verhältnis zu den befreunde­ten Organisationen, vor allem zur tschechi­schen sozialdemokratischen Ju­gend. Daß dies keine leeren Beteuerungen sind, sondern daß die Freundschaft auf einer enger Zu­sammenarbeit begründet ist, bewiesen die Berichte der Gruppenvertreter über die gemeinsame er­folgreiche Arbeit der beiden Jugendorganisatio­nen. Zur Bekräftigung der freundschaftlichen Zu­sammenarbeit wurde folgende Resolution mit Beifall ausgenommen: In einer Situation, in der die nationalen Lei­denschaften der Völleraufgepeitscht und durch ge­wissenlose Hetzer geschürt, benutzt werden zur Ver­hüllung der wirklichen sozialen Gegensätze der Klaffen ist es doppelt notwendig, die enge Ver­bundenheit mit unseren tschechischen Genoffen zu bekunden. Die Krei-konferenz der Soz. Jugend von Prag erneuert dieses Bekenntnis. Sie hat in enger Zusammenarbeit mit den Genossen der Prager tschechischen sozialdemokratischen Jugend ein gutes Kameradschafisverhältnis angestrebt und erreicht. Als weiteren Schritt auf diesem Wege fordert sitz die M- S. D. auf, einen Bertteter in ihre Kreis- lcitung zu entsenden und schickt ihrerseits einen Bertteter in die Gauleitung der M. S. D. Prag , Nach den Neuwahlen in die Prager Kreis­leitung schloß unser neugewählter Vertrauens« mann die Arbeitskonferenz mit einem Blick in das neue Arbeitsfeld. Er zeigte uns den Weg, wie die sozialistische Jugend daS werden wird, was sie sein muß, die Führerin der arbeitenden fortschrittlichen Jugend. Trotz aller Hindernisse, die auf diesem Wege liegen, ist die sozialistische Jugend optimistisch. Nicht weil sie die Augen schließt vor allen Schwierigkeiten» sondern im Ge­genteil, weil sie trotz aller Hindernisse und eben weil sie diese ohne Illusionen zu sehen sich bemüht, ihr Ziel verfechten wird. Bereinigung der Hörer, deren Vorsitzender O. Gräf halten.*r GeschiftSruhe in den Sparkasse« Groß-Prags am 7. März. Die Böhmische Sparkasfi. die Prag «. städtisch« Sparkasse und die Weinberger Sparkasse halten ihre Amtsräume am Donnerstag, dem 7. Dtärz" sowohl in der Hauptanjtalt als auch in allen Exposi­turen geschloffen. Prisibenten-GeturtSta«. Der Altstädter Ring bleibt Mittwoch, den 6. März von 7 bis halb 8 Uhr abends für jeden Verkehr gesperrt, da anläßlich' des 85. Geburtstages der Präsidenten Masaryk vom Turm des Altstädter Rathauses die Festfanfaren er­tönen sollen. DaS Publikum wird ersucht, die Fei«-. lichkeiten an diesem Vorabend und am Festabend selbst nicht durch unnötige oder aufschiebbare Arbeiten auf nicht durch unnötige" oder auflchiebbare Arbeiten auf öffentlichen Plätzen zu stören. Die Gesellschaft fttr die Unterstützung arbeits­loser Intelligenz ist in ihre definitiven Räumlichkeit ten, Prag 11., Bodiökovä 36, übersiedelt. ES wurden folgende Abteilungen errichtet: Sozialberatung, Ar­beitsvermittlung, Jugendfürsorge für die arbeitslose. Intelligenz, öffentliche Zusammenarbeit, landwirt­schaftliche Kolonisierung und Berattmg für geistig« Arbeiter. Amtsftunden täglich von 9 bis 14 Uhr. Tel, 392.00. Morphium. Sonntag vormittags wurde in sei­ner Wohnung in Prag Vlll, Ra Lydrovce, d« 87jährige Hilfsarbeiter Bohumil Sisel bewußtlos in seinem Bett gefunden. Reben ihm auf der Ottomane lag eine Schachtel mit acht Ieeien Morphiumsmpullen und zwei Injektionsspritzen. Sisel wurde durch die Rettungsstation ins Krankenhaus auf d« Bulovka überführt, wo eine schw«e Morphiumvergiftung fest­gestellt wurde. Wie aus hinterlassenen Briefen her­vorgeht, handelt eS sich um einen Selbstmordversuch. Den Grund hat Sisel nicht angegeben. Leuchtgas. Sonntag nachmittags wurde die Poli­zei in Smichov aufmerksam gemacht, bah die Witwe Mari« Dyskovä im Hause Rr. 12 der Zijkagaffe seit Tagen ihre Wohnung nicht verlassen habe. Man ließ die Tür öffnen und fand Frau ByAovä tot am Boden der Küche liegen; die ganze Wohnung war mit Leucht­gas angefüllt, das aus d« offenen Leftung drang. Die Leiche wurde den Angehörigen zur Beerdigung über­lassen. da die ärztliche Unt«suchung den Selbstmord einwandfrei festgestellt hatte. Das Motw der Tat ist unbekannt. AusflugSzüge. In Prag veranstaltet die Staatsbahn vom 9. bis 18. März SkiauSflugSzüge in die Hohe Tatra und nach Telgart für 635 Kc; ferner vom 16. bis 24. März besondere AuSflugszüge inS Riefengebirge zur Sokol» baude für 425 K6 und nach Freiheit- J o h a n- nisbad für 375 KC. In den achttägigen Auf­enthalt ist außerdem das Fahrgeld, Autobus, Seil­bahn. ein Skikurs und gute Verpflegung eingerech­net.' Anmeldungen mit einer Anzahlung ühernimmt das Referat für Ausflugszüge im Basar neben dem Wilsonbahnhoi von 8 bis 17 Uhr. Telephon 888-85,