Seit« L Donnerstag, 7. März 1938 Ur. M 1(6 Feierliches Bekenntnis der Nationalversammlung zu Masaryks Programm » Sinnes jedes Menschen, jedes Boltes und der gan­zen Menschheit ist. Dnrch unsere Demokratie sind wir im Mittel- alter in die europäische Geschichte einartretm. durch unsere Demokratie sind wir im Moraenschein der Neuzeit zu neuem Lede» erstanden, durch unsere Demokratie Haden wir unsere Selbständia- keit erobert in dieser nnS nreiaenen Demokratie, so wie wir sie in der tausendjährigen EntwiSluna unserer Geschichte sehen und wie wir ste im All­tagsleben anwcndcn, liegt die Garantie des (Eigenlebens, der Selbständigkeit, aber auch der Zukunft des Staates. Demokratie ist freilich kein Zeichen von Schwäche, kein Ebnes und kein böser Wille Demokratie ist vor allem auch Ordnung und Selbstzucht und eine Diskussion über die Demokratie gibt und wird eS niemals mit jenen geben, für die die Demokratie nichts anderes ist als ein Werkzeug zu ihrer Vernichtung. Wir find überzeugt, daß wir fest und ohne Ein­buße auch die heutige schwere Zeit der verschiedensten außenpolitischen Experimente überdauern werden. Weit entfernt, uns in fremde Verhältnisse zu mischen. Sohn einer Arbeiterfamilie gefeiert, der zu ganzen Generationen der akademischen Jugend sprach, der geistiger Lehrer und Organisator.feine- Volkes und schließlich mit 6f> Kahren der Fahrer der ehrenvollsten Revolution wurde, die es je gegeben. Der Derr Präsident, heißt eS weiter, kann ver- sichert sein und weiß es selbst am besten, daß unsere Freiheit fest steht. Wir sind vorbereitet. Wir wollen von niemand»"! nichts, von dem unseren werden wir niemandem etwas aeben. Unser Staat war und bleibt daS Produkt eines jahrhundertelangen aeschicht» lichen Prozesses und beute ist er in seiner jetzigen Konstellation«ine europäische Notwen­digkeit als verläßliche Brücke zwischen West und Ost und als Garant der Entwicklung zur Demokratie, zur Freiheit. zum Frieden und zur wirtschaftlichen Erneuerung ganz Mitteleuropas . Unser Prästdent ist ein großer demokratischer Lehrer nnd Führer, dem die Demokratie dir grund­legende Voraussetzung alles Denkens nnd< aller Arbeit, deS gesamten LrbenSprogrammrS und des Der Sitzungssaal des Abgeordnetenhauses wie des Senates waren festlich beleuchtet, die Bü­sten des Präsidenten, an der Stirn des Saales mit Blattgrün geschmückt. Da die Sitzungen gleich-' zeitig stattfanden, nahm der Ministerpräsident Malypetr mit einem Teil des Kabinetts an der Kundgebung im Abgeordnetenhaus teil, wäh­rend sein Stellvertreter Bechyni mit fünf Mr» nistern die Regierung im Senat vertrat. Die Ab­geordneten und Senatoren hatten sich fast voll­zählig eingefunden. Nur die Kommunisten und auch die Leute Sttibrnhs blieben fern; di« Na­tionaldemokraten waren jedoch erschienen. * In den gleichlautenden Festreden der beiden Vorsitzenden, die von allen Anwesenden stehend angehört wurden, wird das Jubiläum des Präsi­denten als Tatsache von historischer Bedeutung für Volks und Staat gewürdigt und Masaryk als der sind wir aber entschlossen, in jedem Augenblick unser eigenes Haus zu verteidigen, und glücklich, daß wir für uns selbst den Weg gefunden haben, der gut ist, in dem Bewußtsein, baß jede Diktatur Ge­walt ist»ab immer nur für eine gewisse Zeit bestehen wird, daß aber die Demokratie der Frei­heit und der Menschlichkeit für alle siegreich ist und siegreich bleiben wird immerdar. Die Nationalversammlung kann dem Präsiden­ten nicht besser den Dank aussprechen als dadurch, daß sie auf seinem bisherigen Wege fortfahren wird: die Angelegenheiten der Republik nach unseren Verhältnissen und Be­dürfnissen zu regeln, ohne Nachahmung von fremden, für uns unmöglichen Beispielen, dem Volke Arbeit und Brot zu verschaffen, an der Erneuerung der Produktion zu arbeiten, den Frieden zu schützen und mit allen Mitteln den Staat vorge­waltsamen Umwälzungen zu schützen, die bei uns nur geschworene Gegner von Volk und Staat anstreben könnten. Wir sind unendlich glück­lich. daß unsere Republik und unsere Demokratie die Zeit bis heute ohne wirtschaftliche Erschütterun­gen, soziale Katastrophen und Bürgerkriege überstan­den hat, daß unser parlamentarisch-demokratisches, republikanisches Regime sich voll bewährt hat und damit auch die Solidarität aller unserer staats­erhaltenden Parteien. stellten den Betrag von 800.000 Kt für die stän­digen sozialen Maßnahmen zugunsten der Post­angestellten. Der soziale Fürsorgefonds der Post­angestellten spendete zur Unterstützung tatsächlich unbemittelter und bedürftiger Postangestellter de» Betrag von 100.000. Die Direktion der Landesbank hat 100.000 Kronen dem Fonds für Widmungen beim Mini­sterratspräsidium zur Verfügung gestellt., Eine Festsitzung hielt die Zentralsozialver­sicherungsanstalt ab, welche anläßlich des Ge­burtstages des Präsidenten ein großes Sana­torium für an Tuberkulose erkrankte Arbeiter in der Hohen Tatra errichten wird. DaS Sanatorium wird nach dem Präsidenten benannt werden; der Ban wird noch heuer beginnen. Der Vorstand der Zentralsozialversicherungsanstatt bewilligte ferner eine Million Kronen zur Erhöhnn» der Mittel des JutiläumSfondS zur Unterstütz««- bedürftiger Versicherter de.' Anstalt» welche keinen gesetzlichen Anspruch auf Leistungen der Jnvali- ditäts- und Altersversicherung haben. In zahlreichen Orten wurden bereits<wt Vorabend des 7. März Feiern veranstaltet. In Aussig wurde Masaryk in einer Festsitzung der Stadtvertretung zum Ehrenbürger ernannt, in Leitmeritz wurde der Hauptplatz der Statt nach dem Präsidenten benannt. In Seestadt! wurde ein Lampionsumzug veranstaltet. Tep- l i tz meldet einen Umzug und eine Kundgebung auf dem Marktplatz- an die sich ein Promenaden­konzert anschloß. In Franzens bad war vormittags eine Feier im Kursaal. In H o h e n- st a d t beteiligten sich sämtliche deutschen und tschechischen Korporationen an den Festlichkeiten. JnElbogen wurde auf dem Stadtplatz in feierlicher Weise die Staatsflagge gehißt. In Joachimsthal schloß sich an einen Umzug zum Masarykdenkmal eine Feier an. Die Karlsbader Bezirksvertretung hielt eine Festsitzung ab. Die Stadt T r o p p a u wählte den Präsidenten zum Ehrenbürger, ebenso Mährisch-Schönberg und Lobo- s i tz, wo die Feiern gemeinsam von den deutschen und tschechischen Organisationen begangen wurden. Daß die Demokratie siegreich bestehe! meinsame Adresse übermitteln, in denen die Na­tionalversammlung feierlich gelobt, MasarykS politische Ideale hochzuhalten nnd in seinen demo­kratischen Jntentttionen unbeirrbar weiterznarbei- ten. Die vor allem anch innerpolitisch bedeutsame Adresse der Nationalversammlung an den Prä- Festsltzuns des Mlnlsterrats Am Mittwoch fand um 12.30 Uhr vormit­tags eine außerordentliche Festsitzung des Mini­sterrates statt, in welcher nach dem Anträge des Vorsitzenden der Regierung die Regierungskund­gebung zur Feier des 88 Geburtstages des Prä­sidenten der Republik T. G. Masaryk beschlossen wurde. Der Vorsitzende der Regierung wurde be­traut, diese Gratulationskundgebung der Regie­rung dem Präsidenten der Republik anläßlich des gemeinsamen Empfanges mit den Vorsitzenden der beiden Kammern der Nationalversammlung am 7. März zu verdolmetschen. Festreden der Fllnlster BeneS und Dörer Im Prager Gemeindehaus hielt Minister Dr. Benes die Festrede auf den Präsidenten unter dem Titel.Fünf Phasen des Lebens Masa- ryks". Dr. Benes sagte u. a.; »Die heutige internationale Welt, Freund« und Gegner, gestehen Masaryk seinen großm Platz im ganzen gegenwärtigen Leben der heutigen Kul- turwett zu. Sie sieht in ihm in einer Zeit deS Kampfes n« autoritative Regimes den größten Repräsentanten demokratischer Ideale, den Demokraten, der für die Autarttit, gegen die Anarchie und gegen politische Ungebuudenhelt kämpft, und in ihm den grüß-, ten Humanisten, der jedoch den schärfsten Kampf, Kampf und Betteidigung auch mit dem Schwerte gegen die Gewalt aller Art, verkündet. In Brünn hielt auf dem Stadion Minister Dr. D i r e t die Festrede, in der er Masaryk vor allem als Einiger der Tschechen und Slowaken feierte. Ole Feier des 7. Mlrz Außer den bereits gemeldeten sozialen Maß­nahmen wurde der Geburtstag des Präsidenten von der Postverwaltung durch folgende Widmun­gen geehrt: Das Post- und Telegraphenministerium wid­mete dem sozialen Fürsorgefonds der Postange» Prag . Mittwoch vormittags traten beide Häuser der Nationalversammlung zu Festsitzungen zusammen und hörten die Kundgebungen an, in denen Dr. S t a n 11 und Dr. Soukup das Lebenswerk des greisen Staatsoberhauptes feier ­ten. Die beiden Vorsitzenden holten die Zustim ­mung der Kammern dazu ein, daß sie sich am Donnerstag in Vertretung der Nationalversamm ­lung zum Präsidenten begeben und ihm eine ge-1 sidenten hat folgenden Wortlaut: Herr Präsident! Am heutigen 7. März treten wir vor Sie hin, um Sie aufs herzlichste zu Ihrem fünfundachzigsten Geburtstage zu beglückwünschen und Ihnen den Aus­druck unseres höchsten Glückes zu verdolmetschen, darüber auszusprechen, daß wir Sie im Zustande so gefestigter, wiedergekebrter Gesundheit antreffen. Wir kommen, Herr Präsident, in Vertretung der beiden Häuser der Natio­nalversammlung, und mit uns steht hier Ihr ganzes dankbares Volk und alle unsere Mitbürger im Staate, denen die Republik ebenso Heimat ist wie uns. Wir kommen zu Ihnen, Herr Präsident, um Sie zu versichern, daß wir im Bewußtsein der unbegrenzten Verantwortlichkeit arbeiten und fleißig und loyal arbeiten werden, damit die Sache der Republik keinen Schaden erleide. Wir tun und werden alles tun, was notwendig sein wird, damit unsere Demokratie sieg­reich bestehe als Vermächtnis unserer hundertjährigen Geschichte. Und ebenso Ihr Programm, Herr Präsident, das Programm der Freiheit, der G-e rech- ti gkeit und der Menschlichkeit. Wir werden auch weiterhin in unserer Nationalversammlung auf die Kon­zentrierung aller ehrlichen, in Wahrheit demokratischen und schöpferischen Kräfte im Staate hinarbeiten, um einander gegenseitig zu verstehen und zu glauben, damit kein Gefühl der Unterdrückung und Erniedrigung entstehe, und immer bereit zu lösen, was durch Entwicklung der Dinge zur Lösung reif ist, in dem Bewußtsein, wie viel von uns selbst abhängt, von unser aller aufrich­tiger Zusammenarbeit, damit alles bei uns besser geht. Wir werden, Herr Präsident, ebenso in der Außenpolitik alles, was in unseren Kräften steht, für die Erhaltung des Friedens tun, der heute die größte Voraussetzung des Wiederaufbaues des Wirtschaftslebens in der ganzen Welt ist. Die Tschechoslowakische Republik, Herr Präsident, ist der höchste Erfolg Ihres Lebens und all Ihrer zahllosen getreuen Mitarbeiter daheim wie im Aus­lande, die für sie die Opfer brachten, deren sie fähig waren. Die Republik ist eine Garantie für ein besseres Leben unserer gesamten Bevölkerung. Herr Präsi­dent, wir werden diese Republik sorgsam behüten und, wann immer sich eine Notwendigkeit ergeben sollte, mit allen Kräften unserer treuen und in histori­schen Zeiten tausendfach bewährten Bevölkerung verteidigen. Herr Präsident, Sie wissen, wie wir alle Sie aus ganzer Seele gern haben, wie glücklich wir sind, daß wir an Ihrer Seite leben und arbeiten, und daß wir keinen innigeren Wunsch hegen, als daß Sie gerade jetzt uns für eine weitere Reihe von Jahren in eine bessere und glücklichere Zukunft erhalten bleiben1 24 Roman von Fritz Rosenfeld Ich warte draußen. Ich steige in den Wagen, verstecke mich im Stroh. Wir fahren in eine andere Richtung. Er soll dich suchen, mor­gen und übermorgen. Er wird sich hüten, die Polizei auf uns zu hetzen.* Carlotta sprach, erst leise, sie schämte sich vor den Girls, dann wuchs ihre Stimme, dann verlor sie die Gewalt über sich und hämmerte mit ihren Fäusten auf Marcels Brust: »Ich will nicht und ich gehe nicht mit dir und ich verkaufe mich nicht für dich und ich will dich nicht mehr sehen und mich ekelt vor dir, hörst du, mich ekelt vor deinem geschniegelten Gesicht und deinen leeren Augen und deiner lächerlichen Eitelkeit. Es ist vorbei, endgültig boichei". Wir gehen beide von hier fort, oder keiner von uns verläßt lebend dieses Haus", brüllte Marcel. Er wußte, daß die Nerven ihn verliehen. Er wurde schlapp, er begann zu fluchen wie ein altes Weib, das einem Dieb nachläuft, er begann zu zittern wie eine hysterische Frau, der ein Wunsch versagt wurde, er wußte, daß ihm jetzt nur noch ein Griff blieb: der Griff nach dem kalten, kleinen, blauen Stück Metall in der Tasche. Er hatte schon einmal den Revolver auf Carlotta gerichtet. Es war in Wien , vor sieben Monaten. Sie war krank, er hatte sie aus dem Bett auf die Bühne geschleppt, sie war in der Garderobe zusammengebrochen, er jagte sie mit dem Revolver auf die Bretter, weil im Zuschauer­raum ein paar Agenten saßen, die aus Berlin , aus Agram, aus Budapest gekommen waren, um ihn zu sehen. Seine Karriere stand auf dem Spiel. Carlotta hatte getanzt» hinreißender als je, sie war, als der Vorhang niederging» in seinen Armen zusammengesunken, er hatte sie nachhause gebracht, an ihrem Bett gewacht, er hatte geheult in dieser Nacht wie ein Kind. Richt» weil sie ihm leid tat, weil er um ihr Leben fürchtete, sondern iveil seine Nerven verbraucht waren, weil die ungeheure Anspannung in der Stunde vor dem Auftritt sich nun in Tränen entlud. Carlotta lief nicht davon, Carlotta schrie nicht um Hilfe, Carlotta blieb ruhig Aug in Aug mit ihm stehen und sagte: So zieh doch deinen Revolver, so erschieß mich doch. Du bist ja viel zu feig dazu. Du bist ja der erbärmlichste Jammerlappen auf Gottes Erdboden". Marcel, blind vor Wut, riß den Revolver aus der Tasche. Xenia schrie auf, die Girls stoben davon, Frau Avory packte den rechten Arm Mar­cels, entwand ihm die Pistole. Sie flog in den Winkel, Olavsen hob sie auf. Marcel sackte zu­sammen, aschfahl, angstschlotternd. Ein Wein­krampf packte ihn, Xenia und Ludovica schlepp­ten ihn in einen Winkel, der Arzt gab ihm ein Beruhigungspulver, sie breiteten eine Decke über ihn. Carlotta lief an ihm vorbei zum Büfett, hielt Marinka das GlaS hin, stürzte den Brannt­wein hinunter. Olavsen stand neben ihr, die Banknoten in der Hand. Zusammennehmen, Mädel", sagte er. Der Kerl ist erledigt. Da haben Sie den Revol­ver. Stecken Sie ihn ein. Man kann nicht wissen, was sich heute noch ereignet. Carlotta schob das kalte, dunkelblaue Ding in ihre Tasche. Drüben hockt« Xenia neben Marcel und heulte. Mochte sie ihn haben. Vielleicht liebte sie ihn. Dann ertrug sie feine Prügel leichter, erfüllte sie seine Launen lieber. Aber sie sah nicht darnach aus. So oder so, was ging es Car­lotta an? Der Arzt rief sie, Gregor warf sich im Schlaf herum, dann blickte er auf, seine Augen, zwei glühende Sonnen, umfaßten sie, zogen sie heran und saugten sich ein in sie. .Es dauert nicht mehr lange", sagte Gre­gor.Ein paar Stunden noch, dann sind sie hier. Aber ich glaube, sie werden euch nichts tun. Was sollten sie auch euch tun? Der König soll abdan­ken, seine Minister sollen verschwinden. Deshalb kam daS Flugzeug, darum sprengten sie die Brücke. Ihr könnt morgen weiterfahren ich bleibe hier." Du kommst mit unS, morgen ist Premiere in NMlon- du wirst spielen und die Leute wer­den klatschen und du wirst dich verneigen, und nachher gehen wir aus, wir zwei, wir nehmen niemanden mit, nicht Frau Avory und nicht Xenia und nicht Marcel. Wir essen Nachtmahl in einem kleinen Gasthaus, und gehen in eine kleine Bar und tanzen. Und dann bringst du mich nachhause und gehst schlafen und sinkst in einen langen, tiefen, dunklen Schlaf und bist ganz gesund, und weißt nicht mehr, was heute geschehen ist, und hast längst vergessen, daß du krank warst" Er schlaft wieder," sagte der Arzt,aber eS kann jeden Augenblick wiederkommen. Bleiben Sie bei ihm. Sie sind die einzige, die ihm jetzt noch helfen kann." Raymonde nickte Carlotta zu, und Georgia sah sie mit großen Augen an. Fünfhundert hat­ten sie hergegeben, niemals batten sie soviel Geld an einem Tag, in einer Stunde auf einen Tisch gezählt, und sie hatten nicht davon, die andre war bei ihm, nach der andren verlangte er. Sie hatten ein ganzes Leben nur für sich gelebt, jetzt war es zu spat. Eine Frau, die kein Kind hat. Der kleine, arme weiße Hund, dachte Georgia . Er war glücklicher: er wußte nicht, daß es vergeblich war. Der arme junge Mann, dachte Raymonde. So hätte mein Sohn aussehen können. Gewonnen", brüllte drüben Kilmek, schlug mit den Fäusten auf den Tisch, schob einen Hau­fen Banknoten zu sich, jubelte auf und tanzte durchs Zimmer.Marinka, ich habe wieder ge« Wonnen!" Cabrolle sagte kein Wott; er mischte die Karten, legte sie Kilmek hin, der abhob, ergriff sie wieder und teilte sie aus. Drei Banknote» lagen noch in seiner Tasche. * Der Heizer kam ans Büfett, die Aerrnel aufgekrempelt, das dunkle blaue Hemd regen« feucht. Der Radioapparat ist in Ordnung", sagt« er.Aber man hört nichts. Rom und Paris und London habe ich bekommen. Unser Sendet schweigt". Glauben Sie", fragte Herr von Ebel,daß sie es gewagt haben, den Sender außer Bettieb zu setzen..." Wenn sie es überhaupt gewagt haben, Herr, dann haben sie auch das gewagt, und dann werden sie noch ganz andre Dinge wagen". Sie sind unverschämt. Herr Stationsvor­stand I Ich lasse mir das nicht gefallen. Der Kerl muß Abbitte leisten. Herr Stationsvorstand!" Der Arzt faßt« Herrn von Ebel sanft ai» Arm. Dort liegt ein Kranker. Er hat hohes Fit- ber. Er braucht Ruhe". Herr von Ebel brüllte den Arzt an: Haben Sie so eine Unverschämtheit je er­lebt? WaS sich so ein schmieriger Heizer gege» einen zahlenden Passagier gestattet I Ich werde Beschwerde führen. Ich gehe bis zur höchsten In­stanz. Das Uebel muß mtt der Wurzel ausgeroitet werden".' Wir haben alle die Herrschaft über unsre Nerven verloren, Herr von Ebel". »So ein Kerl hat die Herrschaft über stink Nerven nicht zu verlieren! Das ist es ja! Herr Stationsvorstand! Wo steckt denn der Stattons- vorstand?" (Fortsetzung folgt.)