Stift 2
Mittwoch, 20. Mörz 193b
Nr. 67
Forderungen der Ostrauer Bergarbeiter Mährisch-Ostrau . Die Arbeiterkontrahenten des Bergarbeiter-Kollektivvertrages für das Ostrau -Karwiner Revier einigten sich aus den Text eines Ersuchen-, das sie der Dtrektorenkonferenz vorgelegt haben. Sie verlangen die Verlängerung der vorjährigen Abmachung über die Wechselurlaube auf ein weiteres Jahr, das ist bis Ende März 1938 und ferner, das; im Laufe dieser Abmachung die Belegschaft auch einzeln nicht entlassen werde.
der sensationelle Beweis erbracht, daß die Regierung den republikanischen Schutzbund, den sie heute als ein„Werkzeug des Hochverrates" anklagt, seinerzeit dringend um Hilfe gefleht und ihm ein Bündnisangebot gemacht hat. Al» im Spätherbst 1SSS— damals war Oesterreich noch keine Kolonie Mussolinis— Mussolini seine berüchtigte Drohrede hielt, in der er erklärte, er werde„die Trikolore über den Brenner tragen", und wirklich am Bren nerpas , die italienischen Bataillone aufmarschieren lieh, wendete sich die Tiroler Landesregierung an den republikanischen Schutzbund mit der Frage, ob er bereit wäre, für den Fall deS Einbruches italienischer Banden nachOe st erreich diesen mit der Waffe in der Hand entgegenzutreten. B a u g o i n wandte sich persönlich an den Führer des Schutzbundes Dr. Julius Deutsch und schlug eine gemeinsame Beratung von Vertretern deS HeereS- ministeriumS und des Schutzbundes vor. Baugoin bat nur, dah diese Unterredungen nicht in den Räumen der Schutzbundleitung, sondern im StaatSamt für Heerwesen stattfinden sollen. Deutsch bestand aber darauf, dah die Vertreter des HeereSministeriums in das Büro des republikanischen Schutzbundes zu kommen hätten. Daraufhin fand Montag, den 21. Dezember 1928 in den Räumen des republikanischen Schutzbundes im ParteihauS, Wien V., Rechte Wienzeile 97, «ine Besprechung zwischen den vom Bundesminister für Heerwesen Baugoin entsendeten Offizieren und den Vertretern deS republikanischen Schutzbundes statt, bei der General W i t t a S für das HeereSmintsterium dem Gchutzbundführer Dr. Deutsch die ausdrückliche Zusicherung gab, daß die Heeresverwaltung in Tirol 1000 Schutzbündler auSrüsten und die Schutzbundleitung über die Vorkehrungen der Heeresverwaltung informieren werde.„S e l b st v erst ä n d l i ch," erklärte General Witta» wörtlich, „hat der Schutzbund seine eigenen Kommandanten und untersteht nur dem militärischen Oberbefehl..." Klarer als durch dies« Dokumente»flamm- ning rann oke Heuchelei'und Verwgenyet! der österreichischen Fasristenregierung kaum bewiesen werden. Dieselben Leute, die mit dem Schutzbund verhandelt haben, um seine Mitwirkung bei der Verteidigung des Landes zu erbitten, dieselben Leute, die in das sozialdemokratische ParteihauS gekommen sind, ptt dem Schutzbund Waffen und AusrüstuNgSgegenständ« anzubieten, machen heute den niederträchtigen Versuch, diesen Schutzbund als eine„hochverräterische Geheimorganisation" hinzustellen und seine Führer, mit denen sie selbst als militärischen Partner verhandelt haben, als Hochverräter anzuklagen. Erbärmlicher ist nur selten die Geschichte gefälscht und die Justiz mißbraucht worden!
»Wenn ich mit einem vorüberginge» den ich lieb habe, Herr, würde ich es sehen und mich freuen und es in meinem Aug behalten. Ich nlüßte einen sehr liebhaben, Herr, dann ginge ich mit ihm bis an das Ende der Welt, und was immer meine Bugen dann sähen, sie würden eS behalten". „Und wenn einer dich lieb hat, Marinka?" »Ich muß ihn liebhaben und er mutz mich liebhaben. Go muh cS sein. Wenn ich ihn nicht liebhabe—- was nützen mir dann die Kleider und Pelze und Wasserfälle, und die Schiff« und Perlen und Paläste?" „Du hast recht, Marinka, auf deine Akt. Wie muß der aussehen, den du liebhaben willst? Muh er schwarze Haare haben oder blonde? Muh er klein sein oder groh?" »Er kann schwarze Haare haben oder blonde, er kann klein sein oder groß, Herr", sagte Marinka.»Aber er mutz das in den Augen haben, wofür ich keinen Namen weiß. Das die Tiere in den Augen haben. Da» mein Hund in den Augen hatte. Und die Vögel, die im Winter an mein Fenster kommen. Und die Katze, die am Morgen in mein Zimmer schleicht". »Haben eS viele Menschen, Marinka?" Marinka schüttelte den Kopf. „Wenige. Nur wenige haben eS".. »Da wirst du lange warten müssen, bis der kommt, den du ltebhaben kannst". »Ich werde warten". „Und wenn du alt wirst?" „Er wird kommen". „Was wird geschehen» wenn er kommt?"
Nit dem Hut, mit der Mütze— je nach Belieben In den»Lidovs Noviny" vom Montag ist eine Betrachtung Peroutka» über die Tschechischklerikalen, der wir folgende köstliche Charak« teristik dieser Partei entnehmen: Rudolf Bechynk schrieb einst von Minister Srämek, dah die» ein Herr im Hut und in der Mütze ist. Er hat in seiner Partei bourgeoise und volkstümliche Elemente: wenn die Koalition«in Gesetz beschließt, das zugunsten der Herrenschichten ist, setzt sich Srämek den Hut auf und geht vor jenen Teil seiner Wähler, der gerade erfreut ist: das haben wir für euch erreicht.^ Wenn aber die Koalition unter dem Einfluß der Sozialisten irgendein Gesetz beschließt, welches den Arbeitern von Vorteil ist, hängt Dr. Srämek den Hut auf-en Nagel und erscheint vor seinen Arbeitern: da» haben wir für euch erreicht. In Wirklichkeit haben sie weder da» eine noch da» andere erreicht. Genau-dasselbe kann man von unseren Thristlichsozialen sagen. In der Zeit des Bürgerblocks haben sie die Steuerreform und eine Regelung der Selbstverwaltungsfinanzen gemacht, die den besitzenden Klassen zugute kamen. Aber sie spielen sich immer wieder als die Partei auf, die auch! ein Herz für die ärmeren Volktzschichen hat. DaS- s
selbe tun sie in der nationalen Frage. In der Ber- waltungSreform war ihnen da» nationale Interesse der Deutschen gleichgültig, jetzt spielt sich Herr Senator Hilgenreiner al» der radikale Tschechenfresser auf. Er setzt sich abwechselnd den Jesuitenhut und die Zipfelmütze auf.
Asylrecht bleibt unangetastet Im Berfaffungsausschutz des Senat» wurden am Dienstag die vom Abgeordnetenhaus bereits beschlossenen Gesetzentwürfe über di« Meldepflicht und den Aufenthalt von Ausländern unverändert genehmigt. Zu dem letzteren Gesetz sprach Genosse Dr. Heller, der sich mit der Emigrantrn- frage beschäftigte und ein« liberale Handhabung de» Gesetze» forderte, da» keinesfalls dazu mißbraucht werden dürfe, um sich der Emigranten zu entledigen. Dr. Heller verwies insbesondere auf die große Gefahr, di« aus einer fremdenfeindlichen Handhabung deS Gesetzes für unsere Staatsbürger, die Im Auslande wohnen, entstehen würde. Ferner besprach er dir Frage der Staatenlosen, für die er Ausnahmebestimmungen verlangte.— lieber seinen Antrag wurde auch eine Resolution angenommen, die den Schutz der jugendlichen Ausländer zum Inhalt hat. Eine zweite Resolution fordert di« Regierung auf, di« nn Paragraph 12 des Ausländergesetze» eingeräumte Möglichkeit zu Erleichterungen auch für die Staatenlosen anzuwenden.
Der Minister de» Innern, Dr. Cerutz, erklärte, daß die Regierung in keiner Weise die Absicht habe, das Asylrecht anzutasten, daß sie vielmehr dieses Recht seinem vollen llm- fange nach aufrechterhalte und daß die Tschechoflowakei auch in Zukunft fremden Emigranten, soweit sie sich im Rahmen des Gesetzes betätigen, keine Schwierigkeiten /machen wird. Auch er verwies darauf, daß unseren Staatsbürgern im Auslande aus einer strengen Handhabung des Gesetzes große Unannehmlichkeiten erivachsen könnten» was die Regierung selbstverständlich vermeiden will.
Sanierungsvorlage wird geändert? Prag . Am Dienstag sollte ein Koalitionskomitee im Beisein der Ressortminister die noch bestehenden Differenzen über die Sanierungsvorlage beseitigen. Diese Absicht konnte jedoch nicht auSgekührt werden, da der Referent Beta! ziemlich weitreichende Aenderungen im Artikel III der Vorlage beantragte, die die Konstruktion des Hilfsfonds und die Regelung deS Schuldendienstes überhaupt betreffen. Die Vorlage wird deshalb an dieRegierung zurückgehen müssen, was ihre Verhandlung im Plenum für diese Woche unwahrscheinlich macht.
Berlin Im Dunkel „LuftschutxUbungen** Im allereröfiten Maßstab Berlin . Die Stabt»riebt« Dienotag nacht» zwischen 10 und 12 Uhr zum ersten Male eine große Luft» Schutz-Berdunkelungsübung in einem Ausmaß«, das bisher in Deutschland noch nirgend» erreicht wurde. Mit strenger Disziplin setzte Punkt 10 Uhr die Verdunkelung«in. An den wichtigsten Verkehrspunkte der Stadt hatten sich große Massen von Neugierigen angesammelt. Trotz der Finsternis nahmen die Autobusse, die sich mit elektrischen Taschenlampen behelfen mußten, sicher ihren Weg. Auch die Privatautomobile, Motorräder und die übrigen Verkehrsmittel fuhren trotz der Verdunkelung. Sämtlich« Berichterstatter betonen, wie vollkommen auS- gestorben die Stadt erscheint. An der Stadt selbst hörte man fast ununterbrochen die summenden Propeller der Flugzeuge.
Gleichzeitig oder nicht? Warschau . Der Londoner Korrespondent der Polnischen Telegraphenagentur erfährt, baß die englisch « Regierung sich angeblich gegen den Besuch Laval» in Moskau mit dem gleichzeitigen Aufenthalt Eden» daselbst ausgesprochen. habe. Von der Sette SowfetrußlandS werde dagegen ein Druck dahin ausgeübt, daß diese Besuche gleichzeitig erfolgen. Die Entscheidung über den eventuellen Besuch Lavals in Mos kau wird erst Mittwoch in Pari» getroffen werden.
eine schwere Enttäuschung Wien . Durch di« neuen Einfuhrbeschränkungen Italiens haben sich bereits für«in« Anzahl österreichischer Industriezweige ziemliche Exportschwierigkeiten ergeben, die vor allem die Maschinen- und Stahlindustrie betreffen. Der Gesamthandelsverkehr nach Italien ist seit Beginn de» Monats st art zurückge» gangen.
Auch JevtK an„Paktologie“ erkrankt? Pari«. sTsch. P.-B)„Echo de Paris" druckt die heutige Meldung des Belgrader Korrespondenten de»„Daily Telegraph " ab, derzufolge die italienisch-jugoslawische Annäherung auf vier konkrete Grundlagen zustande kommen soll: 1. Der Handelsvertrag, durch welchen Italien Jugoslawien ein bedeutend erhöhtes Vieh-Kontingent einräumt und hiefür eine erhöhte Einfuhr von Textilwaren und italienischen Maschinen nach Jugoflawien erhält. 2. Italien schlägt di« Anerkennung des su- goflawisch-albanischen Freundschaflsvertrages unter der Bedingung vor, daß Jugoflawien das gegenwärtige Statut Albaniens und dir Interessen Italiens in Albanien anerkennt. Al» Gegenleistung hiefür läßt Italien Jugoslawien in der Balkanpolitik freie Hand. 8. Italien fordert, daß Jugoflatoien die ge- gentvärtige Lage Oesterreichs anerkenne und garantier«. 4. Italien schlägt die Erneuerung de» ita- lienisch-jugoflawischen Freundschafts- und Gicher- heitsvertrage» vor. Di« diesbezüglichen diplomatischen Verhandlungen seien bereit» eingeleitet worden. Ministerpräsident Jevtiö soll sich im April zur Unterfertigung deS Handelsvertrages und zur Besiegelung vcr sugoflalvisch-italienischen Freundschaft nach Rom begebet. Griechische Regierungsumbildung Athen. (Tsch. P. B.) Der Minister ohne Portefeuille Metaxas hat wegen Meinungsverschiedenheiten mit dem Ministerpräsidenten Tsal- dariS seinen Rücktritt eingereicht. DaS Ereignis kommt insofern nicht überraschend, als bereit- sofort nach der geglückten Niederwerfung deS Aufstandes von diesen RücktrittSabsichten die Rede war. In politischen Kreisen wird angenommen, daß Metaxas in Zukunft mit ziemlichem Nachdruck als Gegner der Regierung Tsaldaris austreten wird.
Die Korruption Im Dritten Reich Der Amtswalter der RGB Bäckermeister Vinken in Aachen , ein alter Nazi, ist wegen Unterschlagung verhaftet worden. Er hatte einer Frau Klük- Kers, mit der er ein DerhLltnis hatte, laufend Wertscheine der RGB in Höhe von 25.000 Mark ausgehLndigt, nachdem er diese gestohlen hatte. * Der Obersturmführer S ü d w e st- deutschlands, Otto Sutzmann, wurde von der Großen Strafkammer Hanau wegen schwerer Untreue und Unterschlagung zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus und fünf Zähren Ehrverlust verurteilt. * Die Große Strafkammer in D e s- sau verurteitte den Kreisleiter der NSDAP für Dessau -Stadt, Sommer, und die Amtsleiter der Kreisleitung Templin und Czuratis wegen fortgesetzter Unterschlagung zu zweieinhalb bzw. einem Zahr Zuchthaus . * Die StrafkammerinZweibrük- k e n verurteitte den Finanzwalter der Reichsbettiebsgemeinschaft Leder und der Deutschen Arbeitsfront , Heinrich Bendel, der 2800 Mark einkassierte Arbeitsfrontbeiträge nicht abgeführt hatte, wegen fortgesetzter Untreue und erschwerter Unterschlagung zu einem Zahr sechs Monate Gefängnis unter Anrechnung von vier Monaten Untersuchungshaft.
»Nichts wird geschehen, Herr, aber alle» wird ander» sein". Schweigen. Die Kerze flackerte, dicke weiße Wachsstriemen liefen über den dunkelgrünen Flaschenkörper. »Du bist ein gutes Mädel, Marinka. Kann ich dir helfen? Hast du einen Wunsch?" „Werden Sie mich nicht auslachen?" „Nein, Marinka!" ,„Dann schicken Sie mir, wenn Sie morgen weiterfahren, einen Brief. Einen richtigen Brief mit einer Mark« drauf. Ich hab noch nie in meinem Leben einen Brief bekommen". „Wirst du mir auch antworten?" „Gewiß, Herr". „Was wirst du schreiben?" Ich werde schreiben: Nichts ist geschehen, Herr. Aber alles ist anders geworden". »Wir proben morgen vormittag in Apsilon, und abends trittst du mit mir auf." »Ich freue mich, Marcel. Ich werde besser tanzen als Carlotta." Schweigen. Die Kerze flackerte, dicke, weihe Wachsstriemen liefen über den dunkelgrünen Flaschenkörper. „Hast du sie lieb gehabt, Marcel?" „Nein." Hast du mich lieb?" „Ja." „Sehr?" „Sehr." „Mehr als jemals eine andre Frau?" „Mehr." „Warum hast du mich so lieb, Marcel?" „Ich liebe deine Augen. Lenia, deinen Mund, dein Lachen, ich liebe dein Herz, Lenia." „Wirflich?" „Wirklich." „Und wirst du Mich immer lieben?" »Immer."
„Wirst du mich betrügen?" „Ich werde dich nicht betrügen." „Und wenn ich dich betrüge?" „Erwürge ich dich." „Mein Vater wollt« einmal meine Mutter schlagen. Da bin ich dazwischengefahren und hab« ihm das Gesicht zerkratzt. Seither hat er keine Hand mehr erhoben, nicht gegen mich, nicht gegen die Mutter." „Ich werde dich nicht schlagen." „Carlotta hast du geschlagen?" „Sie hat es nicht anders verdient." „Und wenn ich es verdiene?" »Du quälst mich, Xenia." „Weil ich dich gern habe, Marcel." Schto«igen. „Ich muß dich quälen, weil ich dich lieb habe. Ich bin so kompliziert." „Wer hat dir da» erzählt?" „Ein Professor, in Breslau . Komm, küß mich." Sr küßte sie. Mit geschloffenen Augen. ES war Carlotta, die er küßt«. „Schade", sagte sie. „Worum ist schade?" „Daß es niemand gesehen hat. Sie wären zersprungen." „Wer?" „Alle. Clarissa ist in dich verschossen, und Ludovica auch. Du kannst sie haben, wenn du willst. Aber ich erlaube es nicht." Schweigen. „Clarissa hat gesagt, si« fing« jederzeit gern ein Verhältnis mit dir an, sie warte nur darauf, bis die Geschichte mit Carlotta in die Brüche ginge." Das war dumm, dacht« Tenia. Das hätte ich nicht sagen sollen. „Aber bei mir gibt es sowas nicht", sagte sie.
Er sprang auf, machte ein paar Schritte, zwischen den Schlafenden. „Bei mir nicht", wiederholte sie. Ein Zündholz flammte auf. „Gib mir auch eine Zigarette." Zwei Funken glommen im Dunkeln, wie di« Wachtfeuer zweier feindlicher Heere, die einander gegenüber liegen, in der Nacht vor dem Kampf. XIV. Der Taschenspieler ertvachte als erster. Er hatte nicht viel getrunken, er halt« nicht viel getanzt, er hatte tief und traumlos geschlafen. Er richtete sich auf, rieb sich die Augen, blinzelte in das regengraue Schleiernetz der Dämmerung, in dem wie«in gefangener Schmetterling das Licht der Kerze hing. Auf dem Tssch lagen die Karten Kilmeks; er nahm sie, mischte sie, bog sie in der Hand, sie waren wie Wachs zwischen seinen Fingern. Er schichtete si« auf, er zählte sie wie Geldscheine auf den Tisch, dann nahm er sie wieder und warf sie lose hin, und sie zeigten alle dm Rücken, nur das Herzaß leuchtete mit seiner kleinen roten Wunde blank in da» Zwielicht. Jmm-r wieder mischte er sie, immer wieder warf er sie auf die Platte, immer wieder lag das Herzaß oben. Da» Knistern der Karten weckte Cabrolle. Er verriet nicht, daß er wach war, er blinzelte au» halbgeschlossrnen Augen auf die Karten. Sie wehten durch die Luft wie welke Blätter im Hxrbst, aber sie gehorchten all« einem Willen. Ter Taschenspieler, grau, übernächtig, ein zähes Gesicht, in dem zwei grüne, winzige Augen glommen, beherrschte sie. Seine Pläne konnten lie nicht durchkreuzen, seine Habe konnten sie nicht wegschwemmen, auf sein Geschick warfen die blinkenden Blätter mit dem blaugemusterten Rücken keinen Schatten. Da erst erinnerte sich Cabrolle, daß er heute als Bettler erwacht war. . lFortsetzung folgt.)